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Territorialverhalten

Dabei
9 Dez 2023
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#1
Hallo,
Irgendwie macht uns die Pubertätsphase recht zu schaffen. Wenn man ein Problem löst scheint das nächste aufzutauchen. Unsere Hündin ist 13 Monate und bellt gern andere Hunde aus Frustration an. Das haben wir mittlerweile gut in den Griff bekommen mit Leckerli und je nach Situation vorbei gehen oder einfach hinsetzen lassen. Klappt auch gut wenn der Hund mit 1 Meter Abstand vorbei geht wobei näher immer einfacher war als weiter weg. So weit so gut - manchmal braucht es auch gar nichts mehr und sie schaut schon automatisch zu uns. Jetzt dangt aber glaub ich ein Territorialvehalten an dass recht speziell ist. Wenns im Haus klingelt und Besucch kommt - wird nicht gebellt. Das ist ihr ganz egal. Wenn am Garten Personen vorbei gehen auch egal. Hunde werden schon verbellt aber alles im Rahmen - darf eh ohne uns nicht in den Garten weil wir Bellverhalten am Gartenzaun vermeiden wollen. Bei uns kann jedenfalls ein und ausgehen wer mag. Wir haben sie aber auch nie aktiv zur Türe gelassen. Wenn wir jedoch in unserer Straße - vor allem auf der Wiese wo sie immer Pipi macht einen Hund sehen flipt sie komplett aus und ist nicht ansprechbar. Sie bellt dann noch wenn man schon um die Ecke gegangen ist. Abends bellt sie auch Personen an wenn die zu nahe auf ihrer Pipiwiese sind. Das ist jedenfalls wirklich anstrengend und betrifft einen Straßenteil von max 100 Meter. Sonst mag sie alle Hunde und Personen nur in dem Bereich bellt sie - aber im Haus nicht. Weiters haben wir sie wenn wir im Büro sind mit. Da ist es so dass sie wenn wer reingeht der nicht in meinen Büro sitzt oftmals bellt aber sobald Person näher kommt sich freut und gesteichelt werden mag. Da scheint sie irgendwie in einem Zwispalt zwischen ich muss das Büro verteidigen aber eigentlich find ich alle nett zu sein. Ich würde das Verhalten gerne gleich wieder abtrainieren. Hat vl jemand Erfahrungen? Trainer werden wir natürlich fragen aber man muss dazu sagen dass bei uns in der Straße vl einmal am Tag der Fall ist dass sie bellt weil sonst gehen keine Hunde vorbei. Lg
 

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Dabei
6 Feb 2023
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#2
Hi AussieLisi,
wir haben Aussies. Diese Hunderasse ist nicht nur Rindviechern oder anderen Weidetieren hinterher gelaufen und hat diese von A nach B verfrachtet. Aussies waren auch für die Bewachung der Ranches zuständig. Eine gewisse territoriale Motivation gehört zur Rasse also definitiv dazu.
Das Bellen „abtrainieren“ ist jetzt nicht das, was Euch helfen wird. Es geht in dem Fall nicht um Training, sondern um Führung, die von Euch nicht in dem Maß ausgeht, wie sie es sollte. Eure Hündin fühlt sich motiviert einen Job zu machen, der ihr gar nicht zusteht. Ihr regelt das und nicht sie.
Wenn ihr das weg bekommen wollt, muss Eure Führungsrolle gestärkt werden, sodass sie lernt, dass sie hier nicht zuständig ist. Langer Rede kurzer Sinn: Ihr müsst Euch m. E. im Umgang mit der Hündin ändern und dieser damit klar machen, dass sie nicht die Entscheidungskompetenz hat, hier andere Hunde oder Menschen zu vertreiben, sondern, dass Ihr da „den Hut“ aufhabt.
Mit Keksen kommt ihr da nicht weiter, das ist eine Problematik abseits von Formalismen (Sitz, Platz, Fuss), für deren Erlernen Kekse praktisch sind. Hier geht es um einen Konflikt, den sie mit Euch aufmacht und den ihr annehmen müsst und klären. Die will verstehen und verstanden werden und braucht wieder eine Einnordung, wo sie steht, und was ihre Aufgaben sind. Das beginnt im häuslichen Bereich, wo sie eingeschätzt, ohne die Hündin oder Euch zu kennen, höchstwahrscheinlich schon gewisse Entscheidungen trifft, die Euch gar nicht mehr auffallen, die sie besser so nicht treffen sollte und jetzt hat sie das nach draußen ausgedehnt. Und warum? Weil sie wie alle intelligenten, obligat sozialen Lebewesen sozial expansiv ist – also weil sie es kann.
Sucht euch einen Verhaltenstherapeuten/Trainer, der Euch die Beziehung zur Hündin im häuslichen Bereich einmal aufdröselt und Euch zeigt, wie ihr der jungen Dame klar machen könnt, ohne sie unterzubutttern, dass ihr bestimmt, wie etwas läuft. Wenn ihr das konsequent umsetzt, erledigen sich die Probleme draußen sozusagen in (fast) einem Aufwasch mit. (Stichwort: „häusliches Programm nach Canis“). Fangt gar nicht erst an mit einem Trainer, der versucht das mit „Leckerli“ zu lösen. Das wird nämlich nichts. Ihr habt ja schon angefangen, die Hündin zurecht zu keksen, wenn andere Hunde in die Nähe kommen. Ihr habt da gar nichts in den Griff bekommen, ihr kekst nur einen Konflikt zu. Wenn da keine Grundlage einer „neu strukturierten“ Beziehung im häuslichen Bereich vorhanden ist, passiert genau das, was jetzt bei Euch abläuft. Die Hündin macht noch ein paar Konflikte mehr auf. Und wenn ihr sie so weiter machen lasst, dann könnte ihr zukünftig auch einfallen, ihre Argumente zu verstärken, also 42 davon einzusetzen, so sie vollzahnig ist…

Vielleicht tröstet es Dich ein wenig, ihr seid mit der Problematik nicht allein auf dieser Welt. Die Fraktion der leinenpöbelnden Entscheidungsträger auf vier Pfoten, die sich genötigt sehen, sich so zu benehmen, wird jeden Tag größer. Abhilfe ist möglich, wird allerdings Euch als Menschen etwas abverlangen, nämlich eine konsequente Änderung Eures Verhaltens dem Hund gegenüber.

Liebe Grüße

Vom OOPS
 
Dabei
9 Dez 2023
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#3
Hallo Oops, danke für die Antwort. Naja das mit den Keksen wird weniger weil sie weniger bellt wenn Hunde kommen aus Frust. Hatten 2 Trainer und die haben getestet das das erste Problem Frust war - sie wollte mit jeden spielen. Wenn jemand trotzdem herkam obwohl man den Leuten sagt dass man an der Leine keinen Kontakt will dann hat sie sich gefreut und wollt eine Spielaufforderung machen. Sie spielt ohne Leine auch mit allen möglichen Hunde. Wenn sie da von jemanden genervt ist kommt sie einfach zu uns und schaut uns an das wir bitte gehen anstatt das sie den nervigen Hund anknurrt oder so. Also da vertraut sie uns das zu regeln. Daheim haben wir mit ihr auch keine Probleme, und ohne Leine im Wald auch nicht - nur bei MTB weil sie sich da fürchtet. Da geht sie bellend zurück wenn einer auf sie zukommt. Hatte sie früher auch bei normalen Radfahrern. Im Freilauf haben Sachen aber immer schon besser funktioniert als an der Leine. Wir haben daheim auch einige Regeln - wie zb. Hinsetzten und warten bevor eine Türe audgeht - macht sie automatisch auch ausserhalb des Hauses bei Türen. Wir gehen vor ihr raus und als letzter rein. Schicken sie ins bettchen wenn wer kommt - aber nur damit sie nicht so aufgeregt personen begrüßt. Beschäftigungsmäßig also auslastungsmäßig glaub ich passt es ganz gut - an den wochenenden wanderun und inter der woche viel spazieren und kopftraining in form von tricks, suchspielen, etc. Fangen auch mit agikity an und sind im
Begleithundekurs. Und schauen dass wir kontakt zu anderen hunden haben. Alleine bleiben ist auch kein problem - haben eine kamera - sie liegt einfach rum und macht nix. Also der Trainingszustanf allgemein ist recht gut. Musste sich auch von Anfang an hinsetzen bevor sie essen bekommt und warten etc. Kann ihr leckerlis vor die nase halten - solang ich nicht nimm sag nimmt sie die nicht. kommandos wie sitz gehen auch ohne das sie herschaut ausser eben in den situationen vor dem haus. Wir werden uns jedenfalls einen Trainer wieder nehmen. Hast du vorab vl schon beispiele für regeln die man daheim noch etablieren soll?
 
Dabei
9 Dez 2023
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#4
In Prinzip muss sie eh schon bei allem warten und uns fragen. Also auch wenn ich die Gartentüre aufmach - da muss sie sitzen und bei offener türe noch warten bis ich ok sag. Daheim hören wir sie nur bellen wenn sie aus dem Schlaf aufwacht - die luft anbellt (vl geträumt?) und dann wenn wir sagen alle ok - weiterschlaft. Und wenn schlimme sachen auf der straße kommen wie ein Roller (ka warum sie den fuechtbar findet) reiht sie sich neben uns ein und drückt sich beim gehen seitlich an unser Bein auf der abgewandten Seite - sucht also schon Schutz bei uns
 
Dabei
6 Feb 2023
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#5
Hi Aussielisi,



es geht nicht um Hausstandregeln, es geht um Führung. Es geht nicht darum, dass der Hund etwas gut oder richtig macht. Du hast das Grundprinzip dahinter nicht erkannt. Deses unselige den Hund auf Futter warten lassen vor dem gefüllten Napf... das bringt so nix. Wenn der Hündin Futter wichtig ist, dann kann man den Napf füllen und einfach wegstellen - anstatt auf den Boden und später, wenn man gerade Lust und Zeit hat, den Napf runterstellen und frei geben. Einfach mal die selbstverständlich gewordene Erwartungshaltung des Hundes nicht erfüllen. So lernt sie auf Euch zu achten und zuzusehen, dass sie auch zur Stelle ist, wenn ihr Euch bequemt. Schließlich ist der Napf nach einer kurzen Zeitspanne (je nachdem wie schnell sie mampft) automatisch wieder weg (weggestellt). Aber das geht nur, wen ihr Futter wichtig ist. Es ist im Prinzip schnurz pieps egal, wer zuerst durch eine Tür geht. Wenn die Beziehung zum Hund passt, geht der sowieso erst durch, wenn Du voran gehst, oder ihn schickst. Das sind Hausstandsregeln und die nutzen nichts. Das hat nichts mit dem häuslichen Programm zu tun.


Ich versuche Dir mal ein Beispiel aus dem menschlichen Zusammenleben zu geben. Dein Partner tut etwas, was Dir nicht gefällt und was Dich verunsichert. Statt mit Dir zu reden und mit Dir den Konflikt, der Dich bewegt auszudiskutieren, schenkt er Dir einen Strauß Blumen oder bringt Dir Konfekt mit... Vielleicht freust Du Dich beim ersten Mal darüber, aber wenn das so weiter geht mit seinem Verhalten, wirst Du ihn wohl zur Rede stellen. Ein Hund kann Dich nicht zur Rede stellen, der wird also durch sein Verhalten zeigen, dass etwas nicht passt. Und leider könnt ihr Euch auch nicht hinsetzen und mit Madamme ein klärendes Gespräch führen. Bleibt nur Euch anders zu verhalten und für sie verständlich und klar zu kommunizieren. Das hat viel mit Körpersprache zu tun und damit wie man als Mensch für den Hund ersichtlich souverän rüberkommt.

Wir oft höre ich diese Dinge bellt aus Frust (ist das wirklich Frust?), hat Angst (es ist sicher maximal Furcht, aber keine Angst nach verhaltenskundlicher Definition)... Roller sind laute, doofe Teile gehören aber nun einmal zum Alltag. Also selbst ohne auf den Hund zu achten (diesen also nicht fortwährend von oben anschauen, was macht sie jetzt, was tut sie jetzt?) einfach souverän vorangehen. Die kommt dann schon mit. Die muss spüren, dass ihr das schon alles richtig macht und Euch vertrauen. Wenn Du heute einen Mountainbiker siehst, der auf Euch zufährt, macht das schon etwas mit Dir, weil Du ja weißt, wie sie reagiert. Du bist dann nicht mehr innerlich locker und souverän, sondern spannst Dich innerlich an. Das kann Deine Hündin lesen und je nachdem wie hoch Dein Stresslevel ist, auch riechen. Ich kann das schlecht beschreiben, aber Dein Verhalten zeigt der Madamme schon: „Hoppla, da kommt jetzt etwas möglicherweise Gefährliches!“ Reaktion, sie fühlt sich genötigt zu eskalieren (Und das funktioniert ja auch, der Mountainbiker fährt weiter und sie hat ihr Ziel erreicht, das Ding , das Frauchen so verunsichert muss weg. Dank ihrer aktiven Mithilfe klappt das ja auch – wie sollte sie ahnen können, dass der ohnehin weitergefahren wäre). Schwierig zu beschreiben, aber versuche mal gezielt Dein Zwerchfell zu entspannen, summe Hänschen klein vor Dich hin oder sonst etwas, bleib locker und gehe zielstrebig weiter. Früher haben Dich MTBs doch auch nicht interessiert. Die sind erst jetzt zu etwas geworden, was dich nervt, weil Deine Hündin sich dann doof verhält. Und das ist eine Art Kreislauf, den man durchbrechen muss. Und das hat nichts mit dem Ausbildungsstand Deiner Hündin oder Gehorsam zu tun. Das muss man trennen, obwohl natürlich ein Hund der Formalismen kann, angenehm zu haben ist.

Liebe Grüße

Vom OOPS
 
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9 Dez 2023
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#6
Hallo OOPS,
Ist schon eine Weile her dass ich geschrieben habe. Danke für deine ausführlichen Antworten. Ich hab das Gefühl je älter sie wird desto weniger pöbelt sie. Das Anbellen von anderen Hunden ist fast weg. Geht brav vorbei. Hin und wieder wenn sie sehr aufgeregt ist bellt sie noch kurz aber setzt sich auf Sitz hin und ist ruhig. Das territoriale Problem haben wir jetzt nur mehr auf der Pipi Wiese selbst - nicht mehr in der Straße - das ging weg. Für die Wiese selbst kommt Anfang Mai eine Trainerin vorbei mit 2 Hunden und schaut sich das an. Generell wird sie immer aufmerksamer. Das was mir wirklich noch Kopfzerbrechen macht sind die MTB Fahrer. Wir fangen jetzt an mit ihr zu fahren mit dem eigenen Rad. Am Feldweg hat sie das Problem nämlich nicht und letztens kam auf der Brücke ein Radfahrer - auch kein Problem. Nur im Wald ist es ein riesen Problem für sie - ich kann aber schwer einen Trainer fragen ob er mit uns 3 Stunden wandern geht in der Hoffnung dass da 2-3 MTB Fahrer kommen. Wenn einer auf sie zukommt stellt sie sich vor das Rad und bellt. Wenn derjenige stehen bleibt freut sie sich - wenn er dann langsam weiterfahrt weicht sie in einem Bogen aus. Wenn sie an der Leine ist dann bellt sie ebenso aber versteckt sich hinter mir. Hast du da vl einen Rat wie ich diese Situation trainieren kann? Wenn ich sie an der Leine hab reagiert sie auf gar nichts. Sie hört nichts - anstupsen, Futter, Lieblingsspielzeug, anschreien - alles keine Reaktion. Ausser die Pfeiffe die wir für den Rückruf verwenden. Da schaut sie kurz her und macht eine Bellpause. Ist das etwas was sich im Erwachsenwerden geben kann? Ich würde es gerne wegtrainieren weil sie im Freilauf sonst so brav ist. Jetzt müsste ich dann wegen der Möglichkeit dass wir in Stunden vl mal einen Mtb Fahrer sehen sie immer an der Leine lassen nachdem aufgrund des Wetters die Fahrradsaison wieder angefangen hat. Ich kann auch nur vermuten - ich glaub sie hat so große Angst weil uns am Berg fast mal wer zamgefahren hat - da war sie an der Leine und hätte fast sie und mich erwischt weil der von hinten runtergebrettert ist. Danach wollte sie fliehen. Waren dann paar Monate später wieder dort und sie wollte gar nicht mehr in die Richtung gehen. Ich glaub das hat sich irgendwie eingeprägt.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#7
Hi Aussie Lisi,

klar knannst Du das mit der Trainierin anschauen. Ab auf den Wanderweg und vorher suchst Du Dir zwei oder drei MTB_Fahrer, die Du zu dem Ort bestellst (sprich einfach mal eine Gruppe einheimischer Youngster mit Bikes an...) und die Du dann via Handy heranrufst. Die warten weiter oberhalb und zischen auf Deinen Anruf hin los. Und auf die Art kann man dann auch an dem Problem arbeiten. Je nachdem, wie das genau ausschaut. As muss man sehen. Oft interpretieren Hundehalter alles mögliche an Verhalten als Angst. Wenn es überhaupt aus der Ecke kommt ist es maximal Furcht, denn bei Angst ginge gar nichts mehr in Sachen stoffwechselbedingtes Verhalten. Also kein Leckeli, kein Pipi, kein Trinken kein gar nichts. Und so mancher Hund der angeblich furchtsam war, war das gar nicht, wennman sich das Gesamtdisplay angesehen hat. Also Situation stellen und dann mit der Trainerin darufschauen. Wiese und Moutainbiker kann mn sicher irgendwie kombinieren.
Ohne das gesehen zu haben, kann ich da wenig dazu sagen - außer, dass es sich in der Regel nicht von alleine gibt, wenn der Hund erwachsen wird. Je länger man ein problematisches Verhalten laufen lässt. desto hartnäckiger sitzt es in der Regel und desto länger muss man dran arbeiten.
Liebe Grüße

Vom OOPS
PS: Wenn ihr herausklabüstert habt, woran es liegt, dann könnt ihr ja auch dran arbeiten auf einem MTB Trainingsgelände. Da wimelt es nur so von MTB-Fahrern, vor allem an den Wochenenden. Und wenn man nett fragt udund erklärt, dass man einen Hund hat, der mit den Teilen Probleme hat, dann wird einem sicher geholfen...
 
Dabei
12 Okt 2022
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#8
Hi Aussielisi,



es geht nicht um Hausstandregeln, es geht um Führung. Es geht nicht darum, dass der Hund etwas gut oder richtig macht. Du hast das Grundprinzip dahinter nicht erkannt. Deses unselige den Hund auf Futter warten lassen vor dem gefüllten Napf... das bringt so nix. Wenn der Hündin Futter wichtig ist, dann kann man den Napf füllen und einfach wegstellen - anstatt auf den Boden und später, wenn man gerade Lust und Zeit hat, den Napf runterstellen und frei geben. Einfach mal die selbstverständlich gewordene Erwartungshaltung des Hundes nicht erfüllen. So lernt sie auf Euch zu achten und zuzusehen, dass sie auch zur Stelle ist, wenn ihr Euch bequemt. Schließlich ist der Napf nach einer kurzen Zeitspanne (je nachdem wie schnell sie mampft) automatisch wieder weg (weggestellt). Aber das geht nur, wen ihr Futter wichtig ist. Es ist im Prinzip schnurz pieps egal, wer zuerst durch eine Tür geht. Wenn die Beziehung zum Hund passt, geht der sowieso erst durch, wenn Du voran gehst, oder ihn schickst. Das sind Hausstandsregeln und die nutzen nichts. Das hat nichts mit dem häuslichen Programm zu tun.


Ich versuche Dir mal ein Beispiel aus dem menschlichen Zusammenleben zu geben. Dein Partner tut etwas, was Dir nicht gefällt und was Dich verunsichert. Statt mit Dir zu reden und mit Dir den Konflikt, der Dich bewegt auszudiskutieren, schenkt er Dir einen Strauß Blumen oder bringt Dir Konfekt mit... Vielleicht freust Du Dich beim ersten Mal darüber, aber wenn das so weiter geht mit seinem Verhalten, wirst Du ihn wohl zur Rede stellen. Ein Hund kann Dich nicht zur Rede stellen, der wird also durch sein Verhalten zeigen, dass etwas nicht passt. Und leider könnt ihr Euch auch nicht hinsetzen und mit Madamme ein klärendes Gespräch führen. Bleibt nur Euch anders zu verhalten und für sie verständlich und klar zu kommunizieren. Das hat viel mit Körpersprache zu tun und damit wie man als Mensch für den Hund ersichtlich souverän rüberkommt.

Wir oft höre ich diese Dinge bellt aus Frust (ist das wirklich Frust?), hat Angst (es ist sicher maximal Furcht, aber keine Angst nach verhaltenskundlicher Definition)... Roller sind laute, doofe Teile gehören aber nun einmal zum Alltag. Also selbst ohne auf den Hund zu achten (diesen also nicht fortwährend von oben anschauen, was macht sie jetzt, was tut sie jetzt?) einfach souverän vorangehen. Die kommt dann schon mit. Die muss spüren, dass ihr das schon alles richtig macht und Euch vertrauen. Wenn Du heute einen Mountainbiker siehst, der auf Euch zufährt, macht das schon etwas mit Dir, weil Du ja weißt, wie sie reagiert. Du bist dann nicht mehr innerlich locker und souverän, sondern spannst Dich innerlich an. Das kann Deine Hündin lesen und je nachdem wie hoch Dein Stresslevel ist, auch riechen. Ich kann das schlecht beschreiben, aber Dein Verhalten zeigt der Madamme schon: „Hoppla, da kommt jetzt etwas möglicherweise Gefährliches!“ Reaktion, sie fühlt sich genötigt zu eskalieren (Und das funktioniert ja auch, der Mountainbiker fährt weiter und sie hat ihr Ziel erreicht, das Ding , das Frauchen so verunsichert muss weg. Dank ihrer aktiven Mithilfe klappt das ja auch – wie sollte sie ahnen können, dass der ohnehin weitergefahren wäre). Schwierig zu beschreiben, aber versuche mal gezielt Dein Zwerchfell zu entspannen, summe Hänschen klein vor Dich hin oder sonst etwas, bleib locker und gehe zielstrebig weiter. Früher haben Dich MTBs doch auch nicht interessiert. Die sind erst jetzt zu etwas geworden, was dich nervt, weil Deine Hündin sich dann doof verhält. Und das ist eine Art Kreislauf, den man durchbrechen muss. Und das hat nichts mit dem Ausbildungsstand Deiner Hündin oder Gehorsam zu tun. Das muss man trennen, obwohl natürlich ein Hund der Formalismen kann, angenehm zu haben ist.

Liebe Grüße

Vom OOPS
wie mir diese antwort hilft, DANKE OOPS - von einer wo siedlung mit kindern probleme macht, roller laut sind, radfahrer angekeifft werden und mountain biker meinen herzschlag erhöhen, hänschen klein und auf geht´s ... DANKE EVA
 
Dabei
9 Dez 2023
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#9
Da jemand hier geantwortet hat nehm ich das mal zum Anlass und geb ein Update: bei uns sind alle Probleme ziemlich weg. Mountainbiker werden nur mehr angebellt wenn sie überraschend von hinten kommen und selbst da steigert sie sich nicht mehr rein sondern meldet eher. Andere hunde werden aus frust nur mehr selten angebellt - manchmal kriegts der erste am spaziergang noch ab wenn es einer ist mit dem sie im freilauf spielen würd ( also zb ein dynamischer junger goldi). Sie scheint wohl erwachsen zu werden. Daheim bellt sie ja ohnehin nie auch nicht bei fremden oder der türklingel und am spaziergang wird halt hin und wieder mal ein hund angebellt. Ist eine gemütliche weggefährtin geworden. Leinenführigkeit ist halt noch ein thema - und zwar in neuen umgebungen oder wenn befreundete hunde dabei sind. Da weiß sie nicht wohin mit den emotionen und zieht. Wird auch noch werden. Hab das gefühl da fehlt ihr noch die geistige Reife.
 
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12 Okt 2022
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#10
danke für deine erfreuliche antwort! tja, meine stella wird 2 jahre alt und da sind noch soviele baustellen - wobei einige erst gekommen sind mit der zeit - wir müssen auch noch viel lernen, würde mich freuen wenn du dich mit mir austauschst. lg eva
 

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