Vererbung Augenfarbe im Hinblick auf Solid und Merle

Dabei
7 Okt 2014
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#1
Da in einem anderen Thread die Frage aufkam, welche Augenfarbe Welpen aus einem Wurf zweier nicht merlefarbenen Elterntieren mit blauen Augen haben werden, habe ich gemerkt, dass ich das mit der Genetik scheinbar immer noch nicht richtig verstanden habe :p

Braun ist dominant über Blau, wenn also bei einer Verpaarung zweier Aussies mit braunen Augen Welpen mit bleibenden blauen Augen fallen, muss WAS gegeben sein?
Sind dann beide Eltern Träger von Blau, also Bb?
Oder funktioniert das nur, wenn einer Merle ist, da die Verdünnung der Farbe auch (einen aber scheinbar anderen, wie ich das verstanden habe) Einfluss auf die Augenfarbe nimmt?

Also merle/braune Augen + solid/bi/tri + braune Augen + Träger von b KANN Welpen mit blauen Augen ergeben, während die gleiche Kombination ohne b Trägerschaft niemals blaue Augen ergibt?
Oder schaltet sich da das Merle Gen vor und nimmt bei den Merles aus dem potenziellen Wurf Einfluss auf ein Augenfarbe ganz unabhängig vom b Faktor des anderen Elternteils?

Und 2 x solid/bi/tri + braune Augen + Träger von b ergibt dann trotzdem niemals blauen Augen, da Braun über Blau dominiert?


Und einen solid/bi/tri Aussie mit zwei verschiedenfarbigen Augen gibt es vermutlich auch nicht (zumindest wüsste ich nicht, schon mal einen gesehen zu haben) oder könnte das bei einem Phantommerle der Fall sein ?
 
Dabei
15 Mai 2012
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#2
Hui das ist interessant :)
ich bin da ja total schlecht in Genetik Zeugs...
aber ich kann dir sagen, meiner ist ein Black Tri und hat ein blaues und ein braunes Auge. Sein Papa war ein Black tri und die Mama ist eine red tri mit einem blauen und einem Amber farbenen Auge :)
 
Dabei
7 Okt 2014
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#3
Bei den verschiedenen Augen blicke ich dann überhaupt nicht mehr durch, denn dann haut die B vor b Sache ja nicht mehr hin ^^
Wobei verschiedene Augen (oder sogar blau allgemein?) ja wohl immer eine Mutation sind.
Und was ich mich halt auch frage: Können in einem Pedigree , in dem niemals Merles beteiligt waren (gibt's vermutlich nicht, also reine Theorie), überhaupt blaue Augen auftreten?

Ich bin jetzt bei Facebook einer Hunde Genetik Gruppe beigetreten, bei anderen Rassen erkennt man angeblich die Merles anhand der blauen Augen, auch wenn man sonst nichts davon sieht.
Aber das kann beim Aussie ja nicht sein, dann wäre ja jeder Hund mit blauen Augen ein Phantommerle .
 
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Dabei
15 Jun 2008
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#4
Die Augenfarbe hat tatsächlich nichts mit dem Merle Gen zu tun. Somit können auch Solid farbene Aussies, wie zB Manu's Rumo ein oder zwei blaue Augen haben. Sicher sind die Erbgänge nicht. Es wird jedoch ein rezessiver Erbgang vermutet, aber die Genorte sind noch unklar. Zudem sind in Bezug auf Musterung, Farbabstufungen, ein/zwei Augen, ohnehin polygene Einflüsse zu vermuten. Was das Vorkommen von blauen Augen überhaupt betrifft, so kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung nach, auch eine rezessive Vererbung bestätigen.

Mein JL zB war blue-merle und hatte ein blaues und ein teilblaues Auge. Er hat mit solid Hündinnen vereinzelt Merles mit blauen Augen gebracht.

JL blue-merle, blaue Augen mit Sohn Luke black, braune Augen aus einer red Mutter, amber Augen


In einem Wurf mit einer solid black Hündin mit braunen Augen, hat er jedoch plötzlich zwei solid black Söhne, mit jeweils einem blauen Auge gebracht. Die Hündin hat bis dato weder bei ihren Wurfgeschwistern Solids mit blauen Augen gehabt, noch in nachfolgenden Würfen wieder blaue Augen gebracht. Aus der Mutterseite war mir das bis dato genausowenig bekannt, wie aus JL's Seite.

JL's Sohn Canyon - aus Vater blue-merle, blaue Augen und Mutter black, braune Augen


Luke, ein Sohn meines JL aus einer anderen Verpaarung - black tri mit braunen Augen - hat mit einer merle Hündin eine Merle mit einem blauen Auge gebracht und mit einer solid Hündin nur braune/amber farbene Augen. Mit einer black Hündin mit braunen Augen ist plötzlich wieder ein black Rüde mit blauen Augen gefallen.

JL's Enkel/Luke's Sohn Chris - aus Vater Luke black, braune Augen und Mutter black, braune Augen


Auch wenn noch nicht wissenschaftlich belegt, so kann aus meiner Sicht tatsächlich nur ein rezessiver Erbgang mit polygenen Einflüssen hinsichtlich der Ausprägung für die blauen Augen in Merles und Solids bestehen, die jedoch offensichtlich nicht vom Merle Gen beeinflusst werden. Spannendes, aber auch riskantes Thema meiner Meinung nach, da für mein Empfinden schon recht häufig auf dieses Merkmal gezüchtet wird. Und ein Merkmal gezielt zu verfolgen, wo es hunderte gibt, die wichtiger sind, hat das über kurz oder lang ungewünschte Folgen. Ist vielleicht auch nur ein Trend, so wie auf Farben zu züchten - wenn ich schon"dark red-tri" etc höre ... :(

Interessante Links zum Thema:

Lisa McDonald http://color.ashgi.org/color/aussie_eye_color.htm

ASHGI http://www.ashgi.org/home-page/genetics-info/eyes/blue-eyes-in-non-merles
 
Dabei
7 Okt 2014
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#5
Danke Elke!
Soviel Input muss ich erstmal sacken lassen, die Links lese ich deshalb erst im Anschluss ;)

Also heißt das in der Kurzfassung, dass die Augen (nach jetzigem Stand, da noch nicht komplett erforscht) immer ein Überraschungsei sind?
Würden bei einem Wurf aus zwei Solid Eltern mit blauen Augen also NICHT zwingend nur Welpen mit blauen oder verschiedenen Augen fallen?
Das hieße ja dann, dass man gar nicht gezielt drauf züchten kann, lediglich könnte man dann die Wahrscheinlichkeit auf blaue Augen erhöhen.
Sind Sätze wie "vererbt blaue Augen weiter" dann nicht völlig Blödsinn?
 
Dabei
15 Jun 2008
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#6
Sind Sätze wie "vererbt blaue Augen weiter" dann nicht völlig Blödsinn?
Nicht wirklich Blödsinn, sondern eher "werbewirksam". Sobald eine Nachzucht mit blauen Augen gefallen ist, ist die Aussage ja nicht mehr falsch. Richtig wäre zu sagen: "Kann mit dem richtigen Partner blaue Augen vererben", aber das liest sich nicht so schön ... :) Also es ist weder verkehrt, noch schlimm. Ähnlich wie ein Rüde/eine Hündin, der/die eine Nachzucht mit CH Titel hat, wird schnell ein "Champion Producer" draus. :)

Es ist und bleibt ein Ü-Ei, so wie es bei allen Erbgängen ist. In meinem letzten Wurf hatte ich aus einer black Hündin (red-factored eher unwahrscheinlich) und einem blue-merle Rüden (red-factored) mit blacks und blues gerechnet; gefallen sind blacks, reds und red-merles. Ich hatte mir sehr ein blue Mädel gewünscht, aber die Natur hat den guten alten Mendel mal wieder vorgeführt. So ist es eben im Leben ... :)

So kann ich immer nur in einer Verpaarung die für mich (!) gewünschten Rahmenbedingungen schaffen, aber Gewissheit habe ich erst, wenn die Kleinen da liegen. Wünsche ich mir also merles in einer Verpaarung, muss ein Elternteil merle sein, sonst wird's mal garnix. Aber auch dann muss es ja nicht. Ebenso mit rot - will ich rote Welpen haben, müssen beide Eltern rot oder red-factored sein, um überhaupt die Chance drauf zu haben. Sind beide black/red-factored. Können rote fallen, müssen aber nicht. Genauso kann der ganze Wurf rot sein. Sind beide Eltern rot, können die Kids nur rot werden, da die Eltern nichts anderes vererben können.

Ähnlich verhält es sich mit den blauen Augen. Die Wahrscheinlichkeit Nachzucht mit blauen Augen zu erhalten wird natürlich ungleich höher, wenn ich Eltern mit blauen Augen verpaare, oder mit braunen Augen, die aber nachweislich schon blaue Augen vererbt haben, also "Träger" sind. Gewiss wird es dadurch nicht, nur die Wahrscheinlichkeit steigt. Damit habe ich natürlich schon ein Instrument des gezielten Züchtens auf dieses Merkmal - die erhöhte Wahrscheinlichkeit.

So ist es im Grunde bei allem in der Zucht - verpaare ich zwei Hunde mit korrektem Körperbau (lt. Rassestandard) miteinander, ist die Wahrscheinlichkeit höher auf ebenso korrekte Nachzucht, wie bei einer Verpaarung mit Gebäudefehlern an einem oder beiden Elternteilen. Auch geben natürlich schon vorangegangene Würfe Aufschluss. So wie nicht jede HD Hüfte auch HD vererbt, so vererbt sich nicht jede krumme Front auch schlecht. So, wie sich nicht jede gesunde Hüfte gesund vererbt, so produziert nicht jeder CH wiederum korrekte Nachzucht.

Es geht also idR immer nur um das Minimieren unerwünschter Merkmale (Krankheit, Wesen, Gebäude, Leistung) und das Maximieren erwünschter Merkmale (dito) und auf das gewünschte Ergebnis hoffen, bzw. unerwünschte Ergebnisse als Erfahrung verbuchen und in zukünftige Planungen mit einbeziehen. Bei erforschten (Genorte sind bekannt, Gentests idR vorhanden) Erbgängen habe ich natürlich noch ein ganz anderes Instrument an der Hand, eine Verpaarung zu steuern, da hier die Ungewissheit bis zu einem gewissen Grad entfällt. Völlig gewiss ist zB, dass ein CEA frei getestet Hund weder betroffene, noch Träger Nachzucht produziert. Gewiss ist auch, dass ein CEA one copy (Träger) getesteter Hund keine betroffene Nachzucht produzieren kann, aber evtl. Träger. Ungewiss ist dann, ob und wieviele der Nachzucht ebenfalls Träger ist.

So - ich schweife mal wieder aus ... :O Hoffe, ich hab jetzt nicht mehr Verwirrung gestiftet, als was erklärt.
 
Dabei
4 Mrz 2015
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#7
Oh Elke, ganz viele dicke likes für deine Beiträge in diesem Thread!
Danke, sehr interessant, nun kann ich ganz neu in Blauaugendiskussionen einsteigen.
Mir ist das gezüchte auf blaue Augen auch zu viel bzw. ist es einfach kein wichtiges Kriterium für eine gute Verpaarung (ja, ich hab nen blauäugigen Tri, was aber nie Kriterium war).
 
Dabei
9 Apr 2013
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#8
So ist es im Grunde bei allem in der Zucht - verpaare ich zwei Hunde mit korrektem Körperbau (lt. Rassestandard) miteinander, ist die Wahrscheinlichkeit höher auf ebenso korrekte Nachzucht, wie bei einer Verpaarung mit Gebäudefehlern an einem oder beiden Elternteilen. Auch geben natürlich schon vorangegangene Würfe Aufschluss. So wie nicht jede HD Hüfte auch HD vererbt, so vererbt sich nicht jede krumme Front auch schlecht. So, wie sich nicht jede gesunde Hüfte gesund vererbt, so produziert nicht jeder CH wiederum korrekte Nachzucht
[OT]Auch wenn das jetzt nichts mit dem Vererben der Augenfarbe zu tun hat, muss ich hier einmal kurz nachhaken. Das nicht jede HD Hüfte unbedingt HD vererbt, das ist mir klar, aber wie sieht es aus wenn beide Elternteile A-Hüften haben, kann da bei einem Welpen eine schwere oder nur eine leichte HD vererbt werden?[/OT]
 
Dabei
15 Jun 2008
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#9
[OT]Auch wenn das jetzt nichts mit dem Vererben der Augenfarbe zu tun hat, muss ich hier einmal kurz nachhaken. Das nicht jede HD Hüfte unbedingt HD vererbt, das ist mir klar, aber wie sieht es aus wenn beide Elternteile A-Hüften haben, kann da bei einem Welpen eine schwere oder nur eine leichte HD vererbt werden?[/OT]
Leider ja - der Klassiker der polygenen Vererbung ... :(

Daher ersetzt die topp Hüfte nicht die Pedigree Recherche. Und trotz bester Recherchen und gesunder Hüften in jedwede verwandtschaftliche Richtung, kann es krachen. Habe selbst ein solches Beispiel hier sitzen ... :(
 
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9 Apr 2013
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#10
Ich habe leider auch so ein Exemplar hier sitzten, sieben Monate, beidseitig schwere HD. Beide Eltern haben A Hüften.
Jetzt sagte mir eine Züchterin (züchtet keine Aussies), dass bei einer schweren HD mindestens ein Elternteil eine leichte HD haben müsste. Laut der Zuchtzulassungspapiere der Eltern haben aber beide A1Hüften.
 
Dabei
15 Jun 2008
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#11
Ich habe leider auch so ein Exemplar hier sitzten, sieben Monate, beidseitig schwere HD. Beide Eltern haben A Hüften.
Jetzt sagte mir eine Züchterin (züchtet keine Aussies), dass bei einer schweren HD mindestens ein Elternteil eine leichte HD haben müsste. Laut der Zuchtzulassungspapiere der Eltern haben aber beide A1Hüften.
Das wäre wohl zu einfach ... Leider können wirklich Eltern mit topp Hüften, Nachzucht mit schwerer HD hervor bringen - hat einach nicht gepasst zwischen den beiden; oder hinsichtlich der Ausprägung eben "genau gepasst". Interessant ist es sicher immer dann, wenn mehrere im Wurf betroffen sind. Manchmal begünstigen natürlich auch noch Umwelteinflüsse latente Veranlagungen zur (schweren) HD. Gleiches gilt für ED und auch OCD. ED scheint mir ein durchaus zunehmendes Problem beim Aussie zu sein. HD ist im Vergleich zu anderen Rassen, sicher kein riesiges Thema beim Aussie, aber das macht es für den betroffenen Einzelfall natürlich nicht besser. Auch mich hat das sehr getroffen - eigene Nachzucht, große Hoffnungen, große Enttäuschung ... :( Eltern OFA excellent und A2. Also alles prima. Auch prima Ergebnisse der Ped-Recherchen. Und dennoch - bääm ...

Drücke dir die Daumen für deine Fellnase und dass sie möglichst ganz lange beschwerdefrei bleibt!
 
Dabei
9 Apr 2013
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#12
[OT]Danke, Daumendrücken können wir immer gebrauchen.
Noch läuft sie überwiegend lahmfrei, allerdings rupft sie sich gerne mal die Rute und leckt sich heftig und aggressiv zwischen den Beinen. Wir gehen davon aus, dass sie es aufgrund von Schmerzen macht:([/OT]
 
Dabei
21 Feb 2011
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#13
[OT]Danke, Daumendrücken können wir immer gebrauchen.
Noch läuft sie überwiegend lahmfrei, allerdings rupft sie sich gerne mal die Rute und leckt sich heftig und aggressiv zwischen den Beinen. Wir gehen davon aus, dass sie es aufgrund von Schmerzen macht:([/OT]
[OT] Das könnte auch andere Ursachen haben.
Wenn ich es richtig weiß, ist die HD an sich nicht schmerzhaft, sondern die Arthrose, die durch die Dysplasie entsteht. [/OT]
 
Dabei
9 Apr 2013
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#14
[OT]Da bei ihr beide Seiten subluxiert sind ( man hört ihre Gelenke bei Bewegung knacken ),denke ich schon, dass sie es aufgrund der Schmerzen macht. Außerdem entlastet sie abends das linke Bein, wenn sie es tagsüber übertrieben hat. [/OT]
 
Dabei
12 Jul 2012
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#15
habt ihr schon mal über goldimplantation nachgedacht? kenne einige hunde die danach so gut wie schmerzfrei waren/sind
 
Dabei
15 Jun 2008
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#16
habt ihr schon mal über goldimplantation nachgedacht? kenne einige hunde die danach so gut wie schmerzfrei waren/sind
Ich habe mich nun mit einigen Leuten, auch Physios unterhalten. Es bewährt sich wohl, wenn man die Triggerpunkte zunächst klassisch durch Akkupuntur behandelt, um zu sehen, ob der Hund überhaupt auf diese anspricht. Sprechen sie drauf an - wie lange hält das an? Hält es uU ein halbes Jahr oder länger an, könne sich ggf. eher eine regelmäßige Akkupunktur (auch aus finanzieller Sicht) anbieten. Sprechen sie drauf an und es hält nur kurz an, dann sei auf lange wohl das Implantat die bessere Wahl. Feststellen kann man dies jedoch erst, wenn der Hund bereits Beschwerden hat - entweder durch die HD an sich, oder durch folgende Arthrosen - und die Beschwerden durch die Behandlung nachlassen. Eine prohylaktische Behandlung kann, muss aber nicht helfen. Muss man abwägen.

Ansonsten ist alles gut, was schonend Muskulatur aufbaut (an erster Stelle schwimmen!!) und die Gelenke schmiert (Hyaloronpräparate, Gelantine uä). Je nach Schweregrad/Fortschritt der Dysplasie ist schonende Bewegung wichtig, aber Belastugnssport unbedingt zu vermeiden. Es gilt Alternativen zu suchen, um auch dem bewegungsfreudigen Hund eine schonende Beschäftigung zu verschaffen.
 
Dabei
25 Aug 2016
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#17
Wie schwer ist sie denn? Es gibt Spezialisten die bei einem solchen Befund durchaus operieren...Keine teuren künstlichen Gelenke sondern die Entfernung der gelenkköpfe.

Bei Hunden unter 20kg ist das relativ problemlos möglich...Es bildet sich ein bindegewebiges scheingelenk und der Hund ist schmerzfrei.
Ich kenne zwei solcher hunde und man merkt es absolut nicht...Die physio danach ist anstrengend und wichtig aber es lohnt sich.

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Dabei
9 Apr 2013
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#18
Vielleicht könnte einer der Moderatoren den Thread teilen, denn für die Threaderstellerin tut es mir leid,dass wir vom Thema abschweifen, allerdings finde ich dieses Thema gerade interessant





Bei HD gibt es ne ganze Menge an Möglichkeiten und das finde ich persönlich sehr schwierig, denn wenn man 5 Ärzte fragt, hat man 5 verschiedene Meinungen (so geht es uns jedenfalls gerade). Pauschal kann man wohl auch nicht sagen, was das Beste ist, denn man muss natürlich jeden Hund individuell sehen. Dann kommt es auch drauf an wie alt der Hund ist.


Uns wurde z.B. von einem Arzt die DBO (dreifache Beckenumstellung) vorgeschlagen, der nächste rät komplett ab und ein anderer Arzt aus der gleichen Klinik schlägt dann die zweifache Beckenumstellung vor.


Ich selber bin durch eine andere Züchterin auf diese OP-Art gekommen, da bei einer Nachzucht diese OP durchgeführt wurde. Ich habe Kontakt zu der Besitzerin aufgenommen, ihre Hündin ist jetzt 3,5 Jahre und kann wie ein normaler Hund belastet werden. Andere raten aber ab, da die Gefahr für Arthrose erhöht ist.
Wo sich allerdings alle einig sind, diese OP ist eine der schmerzhaftesten OPs, da das Becken an 2bzw. 3 Stellen durchtrennt wird und die Hüftpfanne gedreht wird, damit sie auf den Oberschenkelkopf passt.
Lange haben wir überlegt, ob wir es machen sollen, immer mit den Gedanken bei der Hündin, bei der jetzt alles gut ist.
Da die Op nicht ohne ist und der junge Hund 2x8 Wochen ruhig gehalten werden muss, haben wir erstmal Abstand genommen (auch weil Ärzte, die diese Op früher gemacht haben, sie nicht mehr anbieten, weil die Ergebnisse nicht so waren, wie sie sich das erhofft hatten.).


Dann werden immer gerne künstliche Hüften empfohlen. Bei denen viele an den Kosten scheitern (eine geht lt. einer Tierklinik bei 3.500 € los, wenn dann zwei Seiten betroffen sind, wird es extrem teuer). Dieses geht aber nur bei ausgewachsenen Tieren.


Auch Goldimplantate werden bei ausgewachsenen Hunden empfohle, für viele eine tolle Sache, sie nehmen aber nur den Schmerz die Ursache ist immer noch da und Athtrosen werden nicht gestoppt. Auch Blutegel können bei Schmerzen helfen, aber nicht heilen.

Bei jungen Hunden gibt es auch noch der Kapselraffung, bei der vor und über dem Gelenk mit einem stabilen Faden Hefte gesetzt werden.

Was aber immer gut ist, ist Physiotherapie. Es ist wichtig die Muskulatur zu stärken. Hier wird immer gerne das Unterwasserlaufband genannt.

Es gibt noch weitere Methoden, aber es ist sehr schwer zu erkennen, was für den eigenen Hund die richtige ist. Denn jeder Arzt ist von seiner Methode überzeugt und versucht einen zu überzeugen.

Wir waren total verwirrt nach diesen vielen unterschiedlichen Aussagen.
 
Dabei
25 Aug 2016
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#19
Ich weiß wie schwer das ist...Leider gibt es auch nicht viele TÄ die in dieser Hinsicht so fit sind das sie auch unabhängig beraten.
Die meisten "verkaufen" dann eben ihre lieblings-op bzw. das was sie eben gut können. Wirklich individuell ist das meist nicht.

Ich bin persönlich so eingestellt das für mich bei einer wirklich schlechten Hüfte beim junghund nur die femurkopfresektion in frage.
Es gibt auch im Netz sehr viele berichte...Du kannst da ja mal quer lesen.
Für mich ist es ein sinnvoller und vor allem fairer weg für den Hund weil man eben keine utopisch lange heilphase hat und der Hund nachher wirklich hund sein kann.
Man darf damit aber nicht warten bis schmerzen so stark sind das die Muskeln sich zurückbilden...Die op macht nur Sinn wenn man einen fitten gut bemängelten hund hat...Also prophylaktisch.
Die beiden die ich kenne sind eine labbi-hündin mit drei Jahren operiert und mittlerweile 9 Jahre alt und fit.
Der andere ist ein 9 Monate alter husky-mix der so schwere HD hatte das er mit 6 Monaten eingeschläfert werden sollte...anstatt der Euthanasie gab's die op und nun tobt er wieder.

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Dabei
9 Apr 2013
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#20
So pauschal würde ich das nicht sagen.
Ich finde, man muss immer individuell entscheiden. Liegt eine HD einseitig oder beidseitig vor.
Hd ist ja auch nicht gleich HD. Sind die Femorköpfe subluxiert oder luxiert, ist vielleicht die Hüftpfanne nicht genug ausgebildet oder der Femorkopf passt von seiner Form nicht in die Hüftpfanne. Das sollte bei der Entscheidung, finde ich, eine Rolle spielen.
Da bei Gin eine Subluxion vorliegt, überlegen wir, ob bei ihr eine Kapselraffung in Frage kommt. Dafür müssen aber noch spezielle Röntgenbilder gemacht werden, bevor wir sicher sein können.
 
Dabei
25 Aug 2016
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#21
Ich wollte damit nichts pauschalisieren sondern nur meine Erfahrung mitteilen ... Die Patienten die ich nach anderen OPs nachbehandelt hatten alle recht vielfältige Schwierigkeiten in der reha.
Daher empfinde ich diese OP als ein sehr geringes übel mit fantastischem Ergebnis...Sowohl für den Geldbeutel der Halter als auch für den Hund.

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7 Okt 2014
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#22
Nicht wirklich Blödsinn, sondern eher "werbewirksam". Sobald eine Nachzucht mit blauen Augen gefallen ist, ist die Aussage ja nicht mehr falsch. Richtig wäre zu sagen: "Kann mit dem richtigen Partner blaue Augen vererben", aber das liest sich nicht so schön ... :) Also es ist weder verkehrt, noch schlimm. Ähnlich wie ein Rüde/eine Hündin, der/die eine Nachzucht mit CH Titel hat, wird schnell ein "Champion Producer" draus. :)

Es ist und bleibt ein Ü-Ei, so wie es bei allen Erbgängen ist. In meinem letzten Wurf hatte ich aus einer black Hündin (red-factored eher unwahrscheinlich) und einem blue-merle Rüden (red-factored) mit blacks und blues gerechnet; gefallen sind blacks, reds und red-merles. Ich hatte mir sehr ein blue Mädel gewünscht, aber die Natur hat den guten alten Mendel mal wieder vorgeführt. So ist es eben im Leben ... :)

So kann ich immer nur in einer Verpaarung die für mich (!) gewünschten Rahmenbedingungen schaffen, aber Gewissheit habe ich erst, wenn die Kleinen da liegen. Wünsche ich mir also merles in einer Verpaarung, muss ein Elternteil merle sein, sonst wird's mal garnix. Aber auch dann muss es ja nicht. Ebenso mit rot - will ich rote Welpen haben, müssen beide Eltern rot oder red-factored sein, um überhaupt die Chance drauf zu haben. Sind beide black/red-factored. Können rote fallen, müssen aber nicht. Genauso kann der ganze Wurf rot sein. Sind beide Eltern rot, können die Kids nur rot werden, da die Eltern nichts anderes vererben können.

Ähnlich verhält es sich mit den blauen Augen. Die Wahrscheinlichkeit Nachzucht mit blauen Augen zu erhalten wird natürlich ungleich höher, wenn ich Eltern mit blauen Augen verpaare, oder mit braunen Augen, die aber nachweislich schon blaue Augen vererbt haben, also "Träger" sind. Gewiss wird es dadurch nicht, nur die Wahrscheinlichkeit steigt. Damit habe ich natürlich schon ein Instrument des gezielten Züchtens auf dieses Merkmal - die erhöhte Wahrscheinlichkeit.

So ist es im Grunde bei allem in der Zucht - verpaare ich zwei Hunde mit korrektem Körperbau (lt. Rassestandard) miteinander, ist die Wahrscheinlichkeit höher auf ebenso korrekte Nachzucht, wie bei einer Verpaarung mit Gebäudefehlern an einem oder beiden Elternteilen. Auch geben natürlich schon vorangegangene Würfe Aufschluss. So wie nicht jede HD Hüfte auch HD vererbt, so vererbt sich nicht jede krumme Front auch schlecht. So, wie sich nicht jede gesunde Hüfte gesund vererbt, so produziert nicht jeder CH wiederum korrekte Nachzucht.

Es geht also idR immer nur um das Minimieren unerwünschter Merkmale (Krankheit, Wesen, Gebäude, Leistung) und das Maximieren erwünschter Merkmale (dito) und auf das gewünschte Ergebnis hoffen, bzw. unerwünschte Ergebnisse als Erfahrung verbuchen und in zukünftige Planungen mit einbeziehen. Bei erforschten (Genorte sind bekannt, Gentests idR vorhanden) Erbgängen habe ich natürlich noch ein ganz anderes Instrument an der Hand, eine Verpaarung zu steuern, da hier die Ungewissheit bis zu einem gewissen Grad entfällt. Völlig gewiss ist zB, dass ein CEA frei getestet Hund weder betroffene, noch Träger Nachzucht produziert. Gewiss ist auch, dass ein CEA one copy (Träger) getesteter Hund keine betroffene Nachzucht produzieren kann, aber evtl. Träger. Ungewiss ist dann, ob und wieviele der Nachzucht ebenfalls Träger ist.

So - ich schweife mal wieder aus ... :O Hoffe, ich hab jetzt nicht mehr Verwirrung gestiftet, als was erklärt.
Vielen, vielen Dank, du hast mir riesig geholfen, es zu verstehen!
Und ich mag Ausschweifungen (zumindest schriftliche) :D

Britta, das tut mir echt total leid :(
 

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