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Welpe meidet Menschenkontakt

Dabei
17 Dez 2007
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#1
Hallo,
ich habe nun einige Threads zu diesem Thema/mein Problem gelesen, allerdings waren die Hunde meistens älter. Deswegen möchte ich nun mein Problem persönlich schildern.

Zur Vorgeschichte:
Seit Freitag (30.05.) bin ich nun glückliche Besitzerin eines Aussie Rüden. Die ersten zwei Besuche bei den Welpen war ich alleine beziehungsweise einmal mit Freundin vor Ort. Da waren alle Welpen total aufgeschlossen und freundlich, haben gespielt, an den Füßen geknabbert (Plastiküberschuh). Beim letzten Treffen war es dann schon auffällig, aber ich habe mir nicht viel dabei gedacht. Alle Welpeninteressenten waren da (insgesamt ein 9er Wurf) inklusive Kinder. Da konnte ich schon die ersten Anzeichen von Unsicherheit bei meinem Rüden bemerken und auch die Aufforderungen "Nimm den ruhig, der kann nachher schlafen" hat mich sehr aufgeregt und habe es nicht gemacht, da ich finde, dass auch die Welpen ihre Ruhepausen brauchen, auch wenn sie nachts vielleicht nicht durchschlafen. Eigentlich hätte man da schon sagen sollen bei der Einstellung sollte man das nicht unterstützen, aber was hätte der Kleine davon gehabt...Hier leben ja keine Kinder. Er ist da die ganze Zeit geflohen vor den Kindern, die ihn streicheln wollten und hatte seine Rückzugsmöglichkeit in der Außenhütte gefunden. So weit so gut, zu dem Zeitpunkt war er 7,5 Wochen alt und wie gesagt, ich habe mir noch nicht so viel dabei gedacht, außer dass dieser Tag für ihn nicht sehr sinnvoll für seine Entwicklung war.

Am vergangenen Freitag habe ich ihn dann endlich abgeholt, also mit fast 10 Wochen. Sofort hat er die Bindung zu mir aufgebaut, hört schon sehr gut und arbeitet mit "mir" prima. Er spielt mit mir, zergelt ohne Probleme. Er hat natürlich noch seine Problemchen (auf den Arm nehmen, Geschirr an-/ausziehen), aber auch da ist er bei mir fast problemlos. In der Hocke und lieb zu reden und mit Lecker/Belohnung klappt es super! Da er auch in meinem Zimmer schläft, ist es für ihn auch kein Problem, wenn ich sage "Komm Taio - Arm". Dann krabbelt er schon auf mein Bein und dann kann ich ihn runter tragen. Er ist mein Hund und wenn ich nach der Ausbildung ausziehe, kommt er auch als einziger mit.

Jetzt zum großen Problem:

Während meiner Ausbildung bleibe ich natürlich noch Zuhause wohnen. Taio ist nicht unser erster Hund, sondern der 4. Unsere anderen 3 (DSH, Mischling, Spitz) sind alle total problemlos und das von Anfang an.
Meine Mutter kennt also kein Sensibelchen und da ist mein Problem.
Taio hat keinen Bezug zu anderen Menschen. Das heißt, dass er zwar guckt, wenn andere ihn rufen, aber nicht hingehen würde. Geht man auf ihn zu (egal ob man sich hinhockt oder nicht), geht die Rute runter und er geht entweder zu mir oder versucht Abstand zu gewinnen. Da setzt er sich dann hin und beobachtet. Es kommt auch vor, dass er guckt und sich dann einfach wieder umdreht und weiter schläft/döst. Rufe ich ihn kommt er immer sofort freudig angerannt...

Eigentlich möchte "ich" auch gar nicht, dass er so mega menschenfreundlich wird und auf alle freudestrahlend zu rennt. Aber zumindest mit den Familienmitgliedern sollte er auskommen. Ich habe jetzt das große Problem meiner Mutter beizubringen nicht so forsch zu sein und dem kleinen irgendwie zu helfen, dass andere Menschen auch nett sind und ihm nichts böses tun. Er sollte natürlich auch Menschen in seiner Nähe akzeptieren, auch wenn sie ihn nicht streicheln. (das Streicheln/angefasst werden, finde ich, muss nicht jeder Hund abkönnen...)

Ob er wirklich Angst hat, weiß ich gar nicht. Er knurrt nicht, er bellt nicht, aber er meidet Fremde (Wenn man die tagtäglich hier langlaufenden Familienmitglieder als Fremde bezeichnen kann). Erst nach vielem Spielen und wenn ich in der Nähe bin, taut er auf und bessert sich. Aber so richtig streicheln findet er unangenehm. Beim Gassi gehen ist die Situation für ihn viel entspannter und da kann er auch Lecker annehmen (zumindest heute bei meiner Schwester, die nicht mehr Zuhause wohnt).


Da er noch so jung ist, möchte ich aber daran sofort arbeiten. Aussies neigen ja schnell zu Angstbeißern zu werden und vorhin beim Geschirr ausziehen hat meine Mutter ihn einfach zu sich gezogen und es aufgemacht und da hab ich den ersten Schnapper bemerkt (Kommentar meiner Mutter, nachdem ich gesagt habe, dass sie alles mal langsam und ruhig machen soll: "Du verhätschelst ihn nur, der muss da durch, sonst lernt er das nie.") Ich habe einfach Angst, weil ich weiß, dass diese "Da muss er durch" Methode beim Australian Shepherd total nach hinten los gehen kann :(

Ich möchte dem Kleinen helfen hier Zuhause besser auszukommen und auch mit anderen Menschen besser auszukommen. Nur wie? Er nimmt bisher auch keine Leckerchen an... (Abgesehen im Freien)


Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Gruß
Jasmin mit klein Taio
 

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Dabei
7 Jan 2014
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#2
Wie das beim Züchter gelaufen ist war ja nicht so prickelnd. Alle Welpenkäufer auf einmal und Kinder satt... nun ja. Kann durchaus sein,dass dein Hund eher zu den zurückhaltenden gehört. Ich denke aber deine Mutter hat so viel Hundeerfahrung, sie wird da schon mit zurecht kommen. Gib dem Kleinen doch etwas Zeit. Er muss ja nicht auf alle freudenstrahlend zulaufen. Aber seine Familie wird er lieben lernen. Auch wenn es jetzt dein erster "eigener " Hund ist solltest du dir nicht zu viel Sorgen wegen deiner Familie machen. Es ist doch nicht der erste Hund und der Kleine wird bald merken wie positiv es ist eine ganze Familie zu haben.
 
Dabei
5 Mai 2013
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#3
Hey Jasmin,
erstmal möchte ich betonen, dass ich denke, dass du einen sehr guten Instinkt in Bezug auf den Kleinen hast. Ist ja auch nicht der erste Hund mit dem du zu tun hast. ;)
Und dann denke ich: Ruhe bewahren, der kleine ist ja jetzt erst vier Tage da und hat alles was er kannte verloren, also gib ihm ein bisschen Zeit sich an die neue Situation zu gewöhnen. Je mehr Gedanken du dir machst, desto unentspannter ist sicher auch der Kleine. Ich kann gut nachvollziehen, dass du jetzt bei deinem Hund alles richtig machen möchtest, aber wie gesagt, du hast da schon einen guten Instinkt. Und ich würde ihn erstmal zu nichts zwingen, was er nicht will. Wenn er nicht von deinen Eltern angefasst werden möchte, dann sollen sie ihn erstmal nicht anfassen. Wenn er noch kein Leckerlie aus der Hand nimmt, können sie einfach mal im Vorbeigehen eins fallen lassen oder ihm hinlegen ohne Erwartungshaltung und vielleicht wird er dann ja irgendwann mal neugierig was das für nette Menschen sind.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#4
Nun lass den Kleinen erst Mal in Ruhe ankommen u. sein neues Zuhause kennenlernen. Fremde Leute überfordern ihn sicherlich noch, denn momtan ist ALLES fremd für ihn!!!
Gedanken würde ich mir da erst in 2-3 Wochen machen, wenn es so bleiben sollte u. mich würde interessieren, wie die Eltern so gegenüber Fremden sind u. ggf. Halbgeschwister. Da würde ich die Züchterin fragen.
 
Dabei
1 Jun 2014
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#5
So war und ist Boomer heute teilweise auch noch. Er stammt aus keiner guten Zucht und was er da erlebt/gelernt hat kann ich nur vermuten.
Aber er hat sich gleich nach dem abholen sehr stark an mich gebunden. Die ersten Monate war ich die einzige die mit ihm rausgehen konnte. Mit fremden geht er bis heute nicht mit.
Ich hab ihm dann einfach versucht zu zeigen das auch andere Leute nett sein können. Mit mehr oder weniger gutem Erfolg. Jetzt mit 3 Jahren vertraut er mir so weit das wenn ich die Leute begrüße und sie ihn nicht bedrängen das er langsam entspannt obwohl er trotzdem alles noch weiterhin beobachtet.
Jetzt würde ich den kleinen aber erst mal ankommen lassen so das er sich auch an die neue Situation gewöhnen kann.
 
Dabei
13 Feb 2014
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#6
Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Zuwachs :) Aber ganz ehrlich, deine Sorgen versteh ich nicht so ganz.
Der Kleine ist ja grad mal ein paar Wochen alt, er muss die Welt kennen lernen und sich erst mal an sein neues zu Hause gewöhnen. Möglich, dass du einen zurückhaltenden Welpen hast, aber ein Aussie bringt doch die Reserviertheit gegenüber Fremden mit.
Ich hab einen sehr selbstbewussten Rüden, der sämtliche Leute schwanzwedelnd begrüßen möchte, wenn wir daran vorbeigehen.
Kommt jemand zu uns in den Garten oder auf uns zu, der den Hund streicheln möchte ist da auch erstmal die Unsicherheit und Reserviertheit. Sprich er möchte zwar hin, wedelt mit dem Schwanz, bellt aber den Fremden anfangs aus Unsicherheit an. Ist das Eis mal gebrochen, was meistens so ca. 1 Minute dauert kann man mit ihm alles machen.
Lass deinem Taio etwas Zeit sich an sein neues Leben zu gewöhnen aber sozialisier ihn bereits auf Menschen. Er kann ja einfach mal dasitzen und gucken und muss nicht immer angefasst werden. Das kannst du den Leuten ja auch sagen, die daherkommen und das süüüüße Wollknäuel streicheln möchten. :)
 
Dabei
27 Jun 2012
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#7
Bitte denkt daran: Reserviertheit ist NICHT mit Unsicherheit gleichzusetzen! Das sind zwei komplett unterschiedliche Dinge!

Ich würde, wie Julia schon schrieb, den Welpen erstmal ankommen lassen. Besucher etc die nächsten 1-3 Wochen möglichst gering halten und den Welpen erstmal im neuen Zuhause Sicherheit gewinnen lassen. Sowas braucht bei manchen Welpen einfach Zeit :)
 
Dabei
17 Dez 2007
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#8
Hallo
Danke für die Antworten.

Natürlich weiß ich, dass Aussies reserviert gegenüber Fremden sind. Aber das ist ja nicht gleichzusetzen mit weglaufen und bei Frauchen Schutz suchen (oder?). Ich möchte nur möglichst nicht, dass sich das Verhalten verfestigt und deshalb kleine Spiele mit ihm versuche, um Vertrauen zu stärken.
Wie gesagt, ich möchte das auch gar nicht komplett beheben - geht ja auch nicht.


Ich denke es wird besser, wenn er nächste Woche morgens mit meiner Mutter alleine ist. Dann hat er mich als Rückzug nicht mehr (bin arbeiten).

Zu anderen Hunden ist er total aufgeschlossen :) Insgesamt ist er ein toller Kerl und macht sich hervorragend! Bisher absolut stubenrein, bleibt schon was alleine und schläft durch. Besser kann man es fast nicht haben :)
 
Dabei
30 Jul 2013
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#9
Dein Kleiner sollte mit Fremden, vor allem aber mit Mitgliedern der Familie möglichst viele positive Erfahrungen sammeln. Fremde verteilen tolle Leckerlis, schmeißen das Lieblingsspielzeug und so weiter. So würde ich die Sache angehen. Wenn er aber Schutz bei dir sucht, solltest du ihm diesen gewähren. Sonst wird er irgendwann anfangen sich selbst zu verteidigen und das möchtest du nicht.
Aber er ist erst ein paar Tage bei euch. Gib ihm Zeit. Er wächst da rein. :)
 
Dabei
13 Feb 2014
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#10
Bitte denkt daran: Reserviertheit ist NICHT mit Unsicherheit gleichzusetzen! Das sind zwei komplett unterschiedliche Dinge!

Ich würde, wie Julia schon schrieb, den Welpen erstmal ankommen lassen. Besucher etc die nächsten 1-3 Wochen möglichst gering halten und den Welpen erstmal im neuen Zuhause Sicherheit gewinnen lassen. Sowas braucht bei manchen Welpen einfach Zeit :)
Falls das auf meine Antwort bezogen war ich hab mit Absicht Reserviertheit und Unsicherheit geschrieben. :D
Es kommt auf die jeweiligen Menschen an, bei manchen beobachtet er nur, was aber nicht oft vorkommt und bei anderen will er hin, aber traut sich noch nicht ganz.
Aber Jasmin wie Jasmin schon schrieb (Hört sich jetzt doof an ne :D:D) Wenn er Schutz bei dir sucht, gewähr im den und das mit den Spielis und Leckerlis ist auch super. Ich unterschreib das einfach so :)
 
Dabei
17 Dez 2007
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#11
Hallo
Ich glaube er braucht einfach länger als seine Geschwister, die sind nämlich (angeblich) alle total freundlich und neugierig.
Gestern war Taio das erste mal mit beim Obedience Training (gleichzeitig auch noch Probetraining für die baldige ObiPrüfung) und nach ein paar Minuten hat er gemerkt, dass die Menschen ja gar nichts von ihm wollen und ist von allein hingelaufen. :)
Nur diese Art Menschen "Och bist du ein Süßer, komm mal her streicheln" kann ihn einfach nicht überzeugen. Aber das ist auch in Ordnung. Ich finde es persönlich schrecklich, wenn gleich fremde Hunde auf einen zugerannt kommen und hochspringen/begrüßen.

Ich bin gespannt auf seine Entwicklung, wie er sich noch so macht!
 
Dabei
26 Jan 2012
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#12
Der Hund muss erstmal ankommen. Ich habe das Gefühl ihr verlangt dem Knirps ganz schön viel ab.
Der ist überfordert im kleinen Kreis der Familie und dann soll er auf den Hundeplatz und Obi-Training mitmachen? Der ist doch noch ein Baby!
 
Dabei
17 Dez 2007
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#13
Er war doch nur "mit" beim Training. Er macht noch kein Obi Training :eek: Das Training mache ich mit meinem Spitz. Taio hat seine Box, in diese er schlafen kann, während ich mit dem anderen trainiere. In der Box fühlt er sich auch sehr wohl und daher finde ich es nicht schlimm, dass er einmal die Woche mit zu einem Training kommt, wo er selber das Warten lernt. Die anderen Trainingsstunden, die ich mit meinem anderen Hund mache, bleibt er Zuhause, da mir die Gruppen da zu voll sind und auch die Hunde nicht sehr sozialverträglich sind. Meine Obi Gruppe eignet sich daher sehr gut zum Einstieg.
Der Platz war ihm auch nicht unbekannt, da ich vorher schon einmal in Ruhe da war, um ihn schnüffeln und erkunden zu lassen. Er war absolut nicht überfordert.
 
Dabei
26 Jan 2012
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#14
oh tschuldigung! Ich habe den Satz 3 Mal gelesen und habe irgendwie immer "war heute das erste mal beim Obi Training" gelesen. Das "mit" habe ich mehrmals überlesen...

Den Hund mitzunehmen, wenn ihn einfach alle in Ruhe lassen halte ich sogar für äußerst sinnvoll!

Und das "Problem" mit den anderen besteht bei deiner Mutter, weil sie nicht richtig aufpasst/zu forsch ist und du kannst damit gut umgehen/das richtig managen?
 
Dabei
17 Dez 2007
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#15
Ich habe mit ihr ein ernstes Wort gesprochen. Taio ist mein Hund und er soll so erzogen werden, wie ich das für richtig halte. Sie ist seitdem jetzt vorsichtiger, lässt den Kleinen selber entscheiden und spielt mehr mit ihm und füttert ihn ab und an aus der Hand. Es ist wirklich schon viel besser geworden!
 

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