Ausbeulung Enddarm (Rektumdivertikel)

Dabei
19 Jan 2017
Beiträge
1.061
#1
Hallo Foris,
Wir hatten heute einen Termin beim Tierarzt. Knödel hat Probleme beim Kotabsatz.

Diagnose:
Der Darm macht direkt hinter der Afteröffnung einen Knick nach unten und bildet eine Tasche, in der sich der Kot ansammelt und sich verfestigt. Bei Knödel soll es Altersbedingt der Fall sein, schwaches Bindegewebe. Nun soll ich durch die Fütterung versuchen den Kot wieder breiiger zubekommen, als Soforthilfe bekam ich Zellulose Obtiballast von Futter Medicus. (Bin mir nicht sicher ob es gut ist, da auf der Verpackung hohe Wasserbindungskapazität steht...ist das nicht kontraproduktiv?):confused:

Außerdem hat meine Tierärztin noch Frau Natalie Dillitzer empfohlen, eine Fachärztin für Tierernährung.
Hat jemand Erfahrungen mit der Dame und mit Rektumdivertikel, oder hat jemand einen Tipp wie ich den Stuhlgang sonst noch breiiger bekomme.
 
Dabei
12 Jul 2012
Beiträge
2.226
#2
wir arbeiten auch gern mit ihr zusammen, optiballast kenne ich auch. unsere TA schwört ja auf flohsamenschalen. was fütterst du denn? blöde geschichte in jedem fall. kenne einige hunde die öfters "ausgeräumt" werden müssen..echt fies. er ist doch aber noch nicht alt?!?!?
 
Dabei
19 Jan 2017
Beiträge
1.061
#3
Danke für die schnelle Antwort. :)
Ich finde ihn mit 7,5 auch nicht alt. Er ist körperlich und geistig auch topfit. Viele denken er ist nicht viel älter als Puma und der ist 2,5 Jahre alt.
Wahrscheinlich ist das Problem mit dem schwachen Bindegewebe wie bei uns Menschen.

Wir füttern Wolfsblut. Ich weiche das Futter zusätzlich immer ein. Ich mische gerne Hüttenkäse, oder Dosenfleisch mit drunter. Zusätzlich kommt Kokosöl oder Kokosflocken mit hinein. Für die Zähne bekommt er ab und an Rinderkopfhaut.

Also kann ich das Optiballast ruhig verwenden?
 
Dabei
19 Jan 2017
Beiträge
1.061
#5
Die Ärztin hat mir das so erklärt, dass häufig nicht kastrierte Rüden darunter leiden. Meist schon ab dem 5ten Lebensjahr. Das Testosteron soll das Bindegewebe schwächen. Deswegen werden die Hoden bei einem operativen Eingriff gleich mit entfernt. Da bei Knödel die Tasche nicht riesig und endzündet ist und keine Rückstände vom Kot im Darm endgültig stecken bleiben, sodass man ihn "ausräumen" muss, möchte sie diesen Eingriff hinauszögern und versuchen durch eine Umstellung der Fütterung die weitere Ausbeulung zu verhindern. Ich soll ihn zudem mehr Bewegen und viel Flüssigkeit geben, damit sich im Enddarm nichts stauen,verhärten und ausbeulen kann. Sie möchte Knödel ungern kastrieren und in seinen Hormonhaushalt eingreifen. Mit regelmäßigen Kontrollen möchte sie die Entwicklung im Auge behalten um frühzeitig reagieren zu können.

Danke für den beigefügten Link :)
Vor Wolfsblut haben wir Royal Canin gefüttert und Knödel hat es irgendwann nicht mehr vertragen (Blut im Stuhl, extremer Kotabsatz wie Kuhfladen, seine ganze Magendarmflora war hin).
Dann habe ich mich mit den Inhaltsstoffen von diesem Fertigfutter beschäftigt...deswegen möchte ich ungern wieder darauf zurückgreifen.

Wir überlegen jetzt ob wir endgültig Barfen. Damals stand ich vor der Entscheidung und wollte es erst mal mit Wolfsblut probieren. Der Stuhlgang war jetzt 6Jahre super und seine Magendarmflora zeigte nie Auffälligkeiten (ich lasse den Kot immer untersuchen). Nun muss der Stuhl aber wieder weicher werden. Ist endgültig barfen vielleicht der bessere Weg, anstatt ihn wieder mit industriell hergestelltem Spezial Futter zu ernähren? :confused:
 
Dabei
14 Dez 2016
Beiträge
135
#6
Ich denke wenn du ihn barfst, hast du die größtmögliche Handhabe die Konsistenz des Kotes zu verändern. Leinsamen oder Flohsamenschalen hätt ich jetzt auch erstmal geraten.


Sent from my iPhone using Tapatalk
 
Dabei
14 Dez 2016
Beiträge
135
#7
Ich drück dich. Ich hoffe das Knödel noch ganz lange mit Umstellung des Futters gut zurecht kommt.

Ansonsten machen Innereien den Kot auch eher weich.


Sent from my iPhone using Tapatalk
 
Dabei
13 Mai 2014
Beiträge
228
#8
Hatte auch Divertikulitis und 2006 eine Sigmaresektion.
Ballaststoffreiche Ernährung in Verbindung mit Linusitleinsamen gehören zu meinem festen Lebensmittelbestandteil.
Beim Barfen ist ja der Anteil 80/20 Fleisch/Gemüse.
Würde daher bei so einem Divertikelfall eher zu 70/30 tendieren und dann eben Gemüsesorten mit einem hohen Faserstoffanteil.
 
Dabei
19 Jan 2017
Beiträge
1.061
#9
Vielen Dank für Eure Antworten, ihr habt mir sehr weitergeholfen. :)
Heute war der Kotabsatz schon viel besser als gestern. Kein anstrengendes Drücken mehr. Das ewige suchen, ansetzten und dann doch nicht lösen ist auch weg.
Ich werde auf jeden Fall die Ernährung weiter umstellen. Und hoffe das er so Beschwerdefrei wird und bleibt.

@ Hunley: Darf ich fragen wie die Prognose aussieht?
 
Dabei
13 Mai 2014
Beiträge
228
#10
@ Hunley: Darf ich fragen wie die Prognose aussieht?
Zur Zeit kein erhöhtes Krebsriskio!
Regelmässige Darmspiegelungen (alle 3 - 5 Jahre), angepasste Ernährung (sieht beim Menschen logsicherweise anders aus, als beim Hund)
Gut, es war am Anfang eine Umstellung, bis sich der verkürzte Darm und die Verdauung angepasst haben.
Musste mich den geänderten Bedingungen entsprechend umstellen.
 
Dabei
19 Jan 2017
Beiträge
1.061
#11
Ich wollte euch kurz berichten wie der aktuelle Stand der Dinge ist. :)
Ich ernähre Knödel jetzt ohne Trockenfutter. Er hat die Umstellung innerhalb von 2 Tagen ohne großen Durchfall gut überstanden.
Der Kotabsatz ist bedeutend weniger. Er macht nur noch höchstens 2x am Tag und der Stuhl bildet keine harten Kugeln mehr.
Zusätzlich gehen wir kurz vor der Nachtruhe noch eine lange Runde.

Was mir jetzt noch Sorgen macht ist sein Trinkverhalten. Er war schon immer trinkfaul, aber jetzt nimmt er gar kein Wasser mehr zu sich.
Reicht das Wasser, dass er aus der Nahrung zieht? Wenn nicht, würde ich ihm Wasser unterschummeln.

@ hunley: Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe du bleibst durch die Umstellung lange Beschwerdefrei!! Ich möchte mich ganz herzlich für deine Beiträge bedanken, denn dass 70/30 Verhältnis und die Gemüsesorten mit hohen Faserstoffanteil tuen Knödel richtig gut. Danke dafür!

@ Sandra: Die Leinsamen haben wir auch besorgt. :) Kannst Du mir eine ungefähre Dosierungsmenge geben. Knödel ist 25kg schwer...so 1-2 TL pro Mahlzeit, oder zu Beginn weniger?
 
Dabei
13 Mai 2014
Beiträge
228
#12
Ich wollte euch kurz berichten wie der aktuelle Stand der Dinge ist. :)
Ich ernähre Knödel jetzt ohne Trockenfutter. Er hat die Umstellung innerhalb von 2 Tagen ohne großen Durchfall gut überstanden.
Der Kotabsatz ist bedeutend weniger. Er macht nur noch höchstens 2x am Tag und der Stuhl bildet keine harten Kugeln mehr.
Zusätzlich gehen wir kurz vor der Nachtruhe noch eine lange Runde.

Was mir jetzt noch Sorgen macht ist sein Trinkverhalten. Er war schon immer trinkfaul, aber jetzt nimmt er gar kein Wasser mehr zu sich.
Reicht das Wasser, dass er aus der Nahrung zieht? Wenn nicht, würde ich ihm Wasser unterschummeln.

@ hunley: Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe du bleibst durch die Umstellung lange Beschwerdefrei!! Ich möchte mich ganz herzlich für deine Beiträge bedanken, denn dass 70/30 Verhältnis und die Gemüsesorten mit hohen Faserstoffanteil tuen Knödel richtig gut. Danke dafür!

@ Sandra: Die Leinsamen haben wir auch besorgt. :) Kannst Du mir eine ungefähre Dosierungsmenge geben. Knödel ist 25kg schwer...so 1-2 TL pro Mahlzeit, oder zu Beginn weniger?

Freut mich, wenn ich helfen konnte...

Noch eine Anmerkung zum Trinkverhalten: als ich meine Hunde von Trofu und Feuchtfutter auf BARF "umstellte", hat deren Wasserbedarf auch abgenommen.
Der Wassergehalt der BARF-Lebensmittel scheint also deutlich höher zu sein, als der von Trofu (eigentlich logisch!)
Solange der Kot nicht "prügelhart" ist und beim Absatz schmerzfrei, scheint alles i.O. zu sein.
 
Dabei
14 Dez 2016
Beiträge
135
#13
Ich füttere Kräuter zu und gebe einen Schuss Wasser da mit rein, Akira frisst das auch so. Beruhigt manchmal mein Gewissen wenn ich den Eindruck hab sie trinkt zu wenig.

Ich würd mit 1TL Leinsamen mal anfangen und dann je nachdem wie es sich auswirkt auf die Kotkonsistenz nach oben oder unten regulieren.

Schön, dass du dich getraut hast und er nun gebarft wird :)
 
Dabei
19 Jan 2017
Beiträge
1.061
#14
Fast ein Jahr ist die Diagnose her und seid fast einem Jahr Barfen wir. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber die Art der Ernährung ist für uns mittlerweile das Normalste der Welt geworden. Es brauchte etwas Zeit, aber inzwischen verträgt Knödel alles.
Ich bin wirklich überglücklich, dass wir einer weiteren OP entkommen konnten. Jedoch haben wir seid Kurzem wieder etwas Probleme beim Kotabsetzen. Mitte Januar bestellte ich neues Fleischknochenmehl von Pernaturam. Wir fütterten es das ganze letzte Jahr. Wir hatten nie Probleme. Nun stand auf der Verpackung plötzlich "Neue,verbesserte, Rezeptur". Wie auf Knopfdruck hatte Knödel am nächsten Tag Probleme. Der Stuhl war knüppel hart. Auch Puma bekam Probleme. Zack alte und neue Zusammensetzung durchgelesen und verglichen. In der neuen Rezeptur ist Natrium drin. Natrium bindet doch Wasser, oder irre ich mich?
 
Dabei
19 Jan 2017
Beiträge
1.061
#15
Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt... es ging nicht anders, wir mussten vorhin als Notfall zum Tierarzt.
Knödel konnte aus eigener Kraft keinen Kot mehr absetzten. Mittwoch steht die OP an. Er darf ab Morgen keine Nahrung mehr zu sich nehmen.
Die Ausbeulung und der verbliebene Hoden werden entfernt...

Letztens habe ich mir noch über die OP den Kopf zerbrochen, weil die Probleme in immer kürzeren Abständen auftreten. Wir haben alle Möglichkeiten und Machbares ausgeschöpft. Noch längere Spaziergänge schaffen wir nicht und mit fortschreitendem Alter wird Knödel das Bewegungspensum, irgendwann nicht mehr mithalten können. Beim Barfen haben wir auch alle Varianten durch.

Ich hätte nie damit gerechnet, dass Knödel es so plötzlich nicht mehr von alleine schafft Kot abzusetzten, weil es die letzten Wochen keine Probleme gab, selbst heute Morgen setzte er noch ganz normal Kot ab. Ich habe es verbockt und den richtigen Zeitpunkt für die OP verpasst- ich könnte mich Ohrfeigen!

Und jetzt bringe ich auch noch meine Familie mit dem Corona Virus in Gefahr, aber Knödel muss operiert werden... sch**** Situation!
Vor zwei Tagen habe ich noch zu meiner Familie gesagt: Gut, dass wir nicht zum Tierarzt müssen!
 
Dabei
24 Aug 2016
Beiträge
157
#16
Oh nein...
Ich drück euch die Daumen, alles Gute für die OP! Mach dir keine Vorwürfe, sowas lässt man schließen nicht operieren wenn es nicht unbedingt sein muss. Und du sagst ja selbst, in letzter Zeit war alles gut soweit.
 
Dabei
19 Jan 2017
Beiträge
1.061
#18
Nun ist die OP bald ein Jahr her.
Im Oktober waren wir noch einmal zur Kontrolle. Das operierte Gewebe hat sich nicht wieder ausgedehnt.
Die Aussackung, die tiefer im Darm liegt ist nach wie vor da und werden wir nicht operieren lassen.
Der Eingriff ist viel zu groß und zu riskant.

Knödel geht es gut. Nichts desto trotz hat die OP körperlich Spuren hinterlassen. Knödel ist nicht mehr so sicher und kraftvoll auf den Hinterbeinen.
Treppensteigen würde zwar noch gehen, aber er stampft wie ein Trampeltier im langsamen Tempo hoch und verfehlt manchmal Stufen und
stürzt dabei. Deshalb haben wir zum Garten hin eine Rampe gebaut. Die Treppen im Haus wird er wieder hochgetragen. Das Gleiche gilt beim Ein- und Aussteigen ins Auto. Wie zur Welpen-/ und Junghundezeit. :)
Nach langsamen Aufbautraining kann er gut 6 km am Stück spazierengehen (auch hügeliges Gelände).
Was will man mehr in dem Alter und nach der schweren OP.

Nach viel Recherchen über die Rektumdiverdikel/Hernien und für die Umstellungen der Ernährung habe ich erstmal festgestellt, dass diese Ausbeulungen im Darmbereich bei Hunden gar nicht so selten sind, wie man zuerst glauben mag , deshalb möchte gerne meine Erfahrung weitergeben.

Am Anfang bekommt man diesen schleichenden Prozess wirklich nicht mit. Der Hund setzt täglich Kot ab, aber innerlich passiert eniges.
Richtig äußerlich gemerkt haben wir es als Knödel ca. 6 Jahre alt war. Plötztlich war der erste Kotklumpen da, der aber gut rausplömpte.
Am Beginn, wenn man von dieser Darmerkrankung nichts weiß, denkt man sich ertsmal nicht viel dabei. Gut es kann ja mal etwas in der Verdauung harcken. Heute würde ich sofort aufhorchen.

Nun kann man in die Fellnasen nicht reinblicken. Diese Darmerkrankung kann durch falsche Ernährung, zu wenig Bewegung und ganz wichtig auch erblich bedingt sein. Rückblickend denke ich, dass bei uns zwei Faktoren ausschlaggebend waren. Zum einen der zu große Kotabsatz mehrmals am Tag. Trotz hochwertigen Trockenfutter. Deshalb kann ich wirklich nur jedem dazu raten, trotz gutem Futter darauf zu achten wieviel und in welcher Form der Hund Kot absetzt. Der Kot sollte eine längliche (nicht dicke!) wirklich runde Wurst sein und keine Wölbung an der Unterseite aufweisen. Um die Wölbung zusehen muss man sich den Kot wirklich genau ansehen. Ebenfalss sollte der Kot nicht in Knubbel oder Kugeln ausgeschieden werden.

Hinzu kam bei uns das Trinkverhalten. Außer in den Sommermonaten wurde die Wasseraufnahme mit dem Älterwerden geringer. Das war auch ein schleichender Prozess, der mir erst im Nachhinein mit der Diagnose richtig bewusst auffiehl. Das Augenmerk liegt oft unbewusst bei einer erhöhten Wasseraufnahme wo man hellhöhrig wird. War bei uns zumindestens der Fall, weil das Symptom "zu viel trinken beim Hund" doch stärker in der Hundewelt umschrieben wird. Wenn Hunde einfaches Leitungswasser nicht trinken wollen, oder zu wenig davon aufnehmen, dann muss man etwas tricksen und mit natürlichen Geschmacksverstärker (Milch) arbeiten.

Trotz OP können Hunde weiterhin Probleme haben, weil diese Ausbeulungen sich erneut bilden, oder wie in unserem Fall
sie so doof im Darm liegen, dass eine OP nicht zumutbar wäre. Bewegung ist zwar auch ein Faktor, aber ich habe festgestellt, wenn der Kot nicht flüssig genug ist, dann hilft auch die ganze Bewegung nichts. Die Kotkugel (die eine Ausmaße von einem Pferdeapfel haben kann) liegt dann einfach drin, will nicht raus und der neue Kot staut sich. Leider kann man wirklich nur über die Ernährung in das Problem eingreifen.

Tierärzte empfehlen im Extremfall flüssiges Paraffin.
Hatten wir auch. Mit Blick auf die Langzeitfolgen bei täglicher und längerer Einnahmezeit, haben wir es nach einer Woche wieder abgesetzt.
Knödel hätte 3x täglich 5ml Paraffin bekommen müssen bis zum Ende seines Lebens.
Wenn man dann das Fressen sieht, wie es im flüssigen Paraffin schwimmt, ist es auch ein sehr unangenehmes Gefühl, ob das wirklich gut und richtig ist. Vorallem wenn man einen sonst gesunden Hund hat. Darum habe ich mich schnell auf die Suche nach anderen Möglichkeiten gemacht.
Wir haben viel ausprobiert und ich habe tatsächlich eine Alternative gefunden.

Pflaumi Pflaumensaft aus Trockenpflaumen von der Firma Rabenhorst.

Davon bekommt Knödel täglich über jede Mahlzeit einen wirklich großzügigen Schluck.
Zusätzlich bekommt Knödel 4x am Tag eine Müslischale voll Wasser, ebenfalls mit einem großen Schluck Pflaumi.

Darüberhinaus verwende ich beim Füttern:
alle 2 Wochen über 2 Tage, AloeVera Trunk von der Firma cdVet

2 x in der Woche KoProStop von Pernaturam hilft bei der Verdauung
(auch wichtig vorallem nach der OP, weil durch den Eingriff, die Gabe von Medikamenten und durch die langsame Gewöhnung an Nahrung die Nährstoffaufnahme (hat an die zwei Monate gedauert) nur eingeschränkt, oder garnicht möglich ist). Vorallem die B-Vitamine und das K1.

Ich möchte Trockenfutter nicht schlecht reden, aber wenn ein Hund Symptome von diesen Darmaussackungen zeigt, würde ich sofort auf Nassfutter oder Barfen umsteigen. Die dringent benötigte Feuchtigkeit reicht beim Trockenfutter einfach nicht aus. Trotz einweichen mit Wasser.
Knödel bekommt schon allein bei seinen Barfmahlzeiten noch einmal Wasser drüber, sodass es wirklich in der Schüssel schwimmt + Plaumi+ 4x täglich die Müslischalen.

PS: Wenn eine OP unumgänglich ist, dann kann ich nur empfeheln, sich Zeit freizuschaufeln.
Bei uns war es ein Notfall und ich wusste nicht was auf uns zukommt.
Aber es ist über eine längere Zeit eine 24 Stunden Betreuung nötig.
 
Dabei
19 Jan 2017
Beiträge
1.061
#19
Noch ein ein paar Worte zur Zeit direkt nach der OP.
Die OP Wunden bluten in den ersten beiden Tagen sehr stark nach, deswegen ist es immer wichtig saubere Handtücher an die Liegestelle zu legen.
Am besten eignet sich ein Kennel oder eine Hundebox mit Handtüchern ausgelegt, damit sich die Fellnase nicht viel bewegen kann. Da die Haut an den Wunden sehr dünn im Bereich des Afters ist, sollte sich die Fellnase wirklich still verhalten. Direkt beim Abholen nach der OP ist es von Vorteil die Fellnase im Kennel/Box zutransportieren und dann anschließen mit Box in die Wohnung zutragen. (Knödel wollte von sich aus nicht aus dem Kennel war in der Hinsicht praktisch und unkompliziert.)
Auf jeden Fall sollte man sich mit genügend Mullbinden, sauberen Handtüchern und Zinksalbe eindecken.
Die Mullbinden habe wir in Stücke geschnitten (etwas länger als die OP-Wunden sind) und eine gute Portion Zinksalbe draufgemacht
und dann auf die Wunden gelegt und eine Windel für Inkontinenz bei Hündinnen vorsichtig angezogen. (Beim Kauf darauf achten, dass es nicht die Windeln für Rüden sind, die sind nur eine Art Bauchbinde und deckt den Popo nicht ab). In den ersten Tagen war das Anziehen der Windel unmöglich, aber das geht in den darauffolgenen Tagen immer besser.

Es ist äußerst wichtig, dass die Afterregion sauber gehalten wird.
Darum nach jedem Kotabsetzen, den After sauber machen und die Mullbinden auf den Wunden erneuern.
Zur Reinigung des Afters haben wir ebenfalls die Mullbinden verwendet und leicht mit warmen Wasser angefeuchtet (am besten war dabei die Verwendung einer Sprühflasche). Papier von Küchenrollen, oder Taschentücher waren zu hart.

Zusätzlich haben wir wegen der starken Wundwasserbildung abends und morgens die Mullbinden gewechselt.
Dabei sollte man gerade am Anfang zu Zweit sein, weil es trotz Schmerztabletten sehr unangenehm ist.
Eine Person krault am Kopf und die andere Person versorgt die Wunden. Später wenn sich die Wunden schließen geht es auch allein.

Wenn die Wundwasserbildung nachlässt, haben wir sehr gute Erfahrung mit der Manuka Honig Wundsalbe gemacht.
 
Dabei
26 Mai 2015
Beiträge
2.974
#20
Danke für den Bericht. Schlimm was ihr durch machen musstet. Ich drücke die Daumen dass es weiter gut geht.
 
Dabei
3 Apr 2016
Beiträge
283
#23
vielen dank für deine ausführliche beschreibung eines problems , was ja doch öfter mal auftaucht ! es tut mir sehr leid , daß knödel derart gebeutelt ist und vor allem DU so einen streß damit hast !
ich hoffe , es geht euch allen wieder besser und knödel hat noch lange eine gute zeit !
ich weiß aus eigener erfahrung , wie ätzend so eine "aussackung" im darm ist - kann man wirklich gut drauf verzichten ...

trotzdem weiterhin alles gute für euch und einen dicken knuddler für knödel von uns !
 
Dabei
19 Jan 2017
Beiträge
1.061
#24
Liebe Foris,

vielen Dank für Eure Antworten und die lieben Genesungswünsche.
Knödel geht es derzeit richtig gut. Er genießt ausgiebig das schöne Frühlingswetter, lässt sich die Sonne auf das Fell scheinen und ist einfach wieder ein richtiger Clown. Gemeinsam mit Puma wird Schabernack getrieben. Einfach schön zu beobachten. :)
Wir genießen jeden Tag zusammen.

Ich hoffe, ich konnte vorallem anderen mit diesem Bericht etwas weiterhelfen.
Und drücke allen Mensch-Hundeteams mit dieser Diagnose die Daumen, dass der Kotabsatz funktioniert.
 
Dabei
19 Jan 2017
Beiträge
1.061
#25
Da aktuell im Forum in einen anderen Thread über die Thematik " wie Kot weicher bekommen" gesprochen wird, wollte ich kurz noch einen Tipp hier geben, damit Hundehalter die speziell mit der Diagnose Rektumdivertikel umgehen müssen und über Google hier her gelangen noch etwas an der Hand haben.

Über den Pflaumensaft von Rabenhorst "Pflaumi" hatte ich weiter oben schon berichtet.
Es kann passieren, dass der Magen-Darm-Trakt sich an den Pflaumensaft und überhaupt an abführende Obstsorten (reife Birnen) anpasst und
gewöhnt, sodass kein breiiger und flüssiger Kot mehr entsteht.

Bei uns nach über zwei Jahren ist es noch nicht der Fall. Gott sei Dank.
Sollte der Fall irgendwann eintreten, gibt es noch die Möglichkeit reinen Milchzucker zugeben.
Den Tipp gab mir eine Tierärztin. Reiner Milchzucker hat den Vorteil, dass sich der Körper nicht daran gewöhnt.
Wird in der Humanmedizin auch bei Krebspatienten angewandt.
 
Dabei
19 Jan 2017
Beiträge
1.061
#26
Ein kleines Update. :)
Leider schließt bei uns das Geschäft, wo ich den Pflaumensaft von Rabenhorst "Pflaumi" immer besorge.
Während der Suche nach einer neuen Quelle, bin ich auf die Verwendung von Trockenpflaumen gestoßen.
Die Trockenfrüchte haben den gleichen Effekt. Noch bin ich dabei für Knödel die richtige Dosierung zu finden.
Aktuell weichen wir jeden Abend 6 Trockenpflaumen in Wasser ein (die Früchte sind bis zur Hälfte im Wasser, nicht schwimmend), lassen alles über Nacht quellen und pürieren morgens. Das Püree mischen wir unter die Mahlzeiten und ins Trinkwasser. Klappt ganz gut.
Wir werden nun auf 7 Stück erhöhen, damit der Kot noch etwas flüssiger wird.

Gut zu wissen:
- Die Trockenpflaumen müssen sich mit Wasser einmal richtig vollsaugen, bevor man sie füttert.
Ansonsten bewirken sie genau das Gegenteil. Ungewässert entziehen sie dem Magen-Darm-Trakt das Wasser und verursachen Verstopfung.

- Ungeschwefelte und nicht chemisch konservierte Pflaumen verwenden. Geschwefelte Pflaumen müssen gekennzeichnet sein (auf Lebensmittelzusatzstoff E220 achten). Findet man keine Kennzeichnung sind die Produkte ungeschwefelt.
Ich hatte letztens einen Fehlgriff und mich an chemisch konservierten Trockenpflaumen vergriffen (Sorbinsäure E 200).

-Trockenpflaumen sind das gleiche wie Back- und Dörrpflaumen.
Deswegen muss man nicht unbedingt in Bioläden etc. in einem gut sortierten Geschäft findet man die Früchtchen
auch in der Backabteilung. :)
 
Dabei
19 Jan 2017
Beiträge
1.061
#27
Es gibt wieder Neuigkeiten rund um die Darmausbeulung, aber diese Mal geht es um die Mineralstoffversorgung.
Aufgrund einer erneuten OP (Nicht wegen des Darms) wurde Knödel vorab Blut abgenommen.
Alle Werte waren gut. Außer die von Natrium, Chlorid und die daraus entstehende Salzverbindung Natriumchlorid (Kochsalz).

Durch die Verdünnung des Kots steigt bei Knödel der Bedarf an diesen Mineralstoffen.
Da wir Barfen, habe ich recherchiert, wie wir Natrium und vor allem Chlorid auf natürlichen Weg hinzufügen können.
Dabei bin ich auf Mineralwasser gestoßen. Chlorid steht in Verbindung mit Natrium (durch die Verbindung entsteht erst Kochsalz (Natriumchlorid) im Körper) und im Mineralwasser kommt diese Mineralstoffverbindung auf natürliche Weise vor.

Es wäre so einfach, wäre da nicht ein "Aber".;)
Mineralwasser ist nicht gleich Mineralwasser.
Es kommt auf das Verhältnis von Chlorid und Natrium an.
Hat ein Mineralwasser einen hohen Natrium-, aber niedrigen Chlorid-Gehalt ist es nur schwach kochsalzhaltig.
Laut meiner Recherche wird ein Mineralwasser als chloridhaltig bezeichnet, wenn es mehr als 200 Milligramm pro Liter hat.
Nun bekommt Knödel in sein "Pflaumi-Wasser" noch etwas Mineralwasser.
Zur Sicherheit habe ich die Menge an Salz in Knödels Ernährung erhöht.
Bekam er vorher 1 Prise, bekommt er jetzt 2 Prisen in der Woche.
(Die zusätzliche Gabe von Salz, sollte man vorher mit dem Tierarzt besprechen, vor allem bei älteren und nierenschwachen Fellnasen)

Ich weiß nicht inwieweit andere Fütterungsformen von diesem Mangel betroffen sind.
Tipp: Nach einer gewissen Zeit ein Blutbild machen lassen.
 
Oben