Nun ist die OP bald ein Jahr her.
Im Oktober waren wir noch einmal zur Kontrolle. Das operierte Gewebe hat sich nicht wieder ausgedehnt.
Die Aussackung, die tiefer im Darm liegt ist nach wie vor da und werden wir nicht operieren lassen.
Der Eingriff ist viel zu groß und zu riskant.
Knödel geht es gut. Nichts desto trotz hat die OP körperlich Spuren hinterlassen. Knödel ist nicht mehr so sicher und kraftvoll auf den Hinterbeinen.
Treppensteigen würde zwar noch gehen, aber er stampft wie ein Trampeltier im langsamen Tempo hoch und verfehlt manchmal Stufen und
stürzt dabei. Deshalb haben wir zum Garten hin eine Rampe gebaut. Die Treppen im Haus wird er wieder hochgetragen. Das Gleiche gilt beim Ein- und Aussteigen ins Auto. Wie zur Welpen-/ und Junghundezeit.
Nach langsamen Aufbautraining kann er gut 6 km am Stück spazierengehen (auch hügeliges Gelände).
Was will man mehr in dem Alter und nach der schweren OP.
Nach viel Recherchen über die Rektumdiverdikel/Hernien und für die Umstellungen der Ernährung habe ich erstmal festgestellt, dass diese Ausbeulungen im Darmbereich bei Hunden gar nicht so selten sind, wie man zuerst glauben mag , deshalb möchte gerne meine Erfahrung weitergeben.
Am Anfang bekommt man diesen schleichenden Prozess wirklich nicht mit. Der Hund setzt täglich Kot ab, aber innerlich passiert eniges.
Richtig äußerlich gemerkt haben wir es als Knödel ca. 6 Jahre alt war. Plötztlich war der erste Kotklumpen da, der aber gut rausplömpte.
Am Beginn, wenn man von dieser Darmerkrankung nichts weiß, denkt man sich ertsmal nicht viel dabei. Gut es kann ja mal etwas in der Verdauung harcken. Heute würde ich sofort aufhorchen.
Nun kann man in die Fellnasen nicht reinblicken. Diese Darmerkrankung kann durch falsche Ernährung, zu wenig Bewegung und ganz wichtig auch erblich bedingt sein. Rückblickend denke ich, dass bei uns zwei Faktoren ausschlaggebend waren. Zum einen der zu große Kotabsatz mehrmals am Tag. Trotz hochwertigen Trockenfutter. Deshalb kann ich wirklich nur jedem dazu raten, trotz gutem Futter darauf zu achten wieviel und in welcher Form der Hund Kot absetzt. Der Kot sollte eine längliche (nicht dicke!) wirklich runde Wurst sein und keine Wölbung an der Unterseite aufweisen. Um die Wölbung zusehen muss man sich den Kot wirklich genau ansehen. Ebenfalss sollte der Kot nicht in Knubbel oder Kugeln ausgeschieden werden.
Hinzu kam bei uns das Trinkverhalten. Außer in den Sommermonaten wurde die Wasseraufnahme mit dem Älterwerden geringer. Das war auch ein schleichender Prozess, der mir erst im Nachhinein mit der Diagnose richtig bewusst auffiehl. Das Augenmerk liegt oft unbewusst bei einer erhöhten Wasseraufnahme wo man hellhöhrig wird. War bei uns zumindestens der Fall, weil das Symptom "zu viel trinken beim Hund" doch stärker in der Hundewelt umschrieben wird. Wenn Hunde einfaches Leitungswasser nicht trinken wollen, oder zu wenig davon aufnehmen, dann muss man etwas tricksen und mit natürlichen Geschmacksverstärker (Milch) arbeiten.
Trotz OP können Hunde weiterhin Probleme haben, weil diese Ausbeulungen sich erneut bilden, oder wie in unserem Fall
sie so doof im Darm liegen, dass eine OP nicht zumutbar wäre. Bewegung ist zwar auch ein Faktor, aber ich habe festgestellt, wenn der Kot nicht flüssig genug ist, dann hilft auch die ganze Bewegung nichts. Die Kotkugel (die eine Ausmaße von einem Pferdeapfel haben kann) liegt dann einfach drin, will nicht raus und der neue Kot staut sich. Leider kann man wirklich nur über die Ernährung in das Problem eingreifen.
Tierärzte empfehlen im Extremfall flüssiges Paraffin.
Hatten wir auch. Mit Blick auf die Langzeitfolgen bei täglicher und längerer Einnahmezeit, haben wir es nach einer Woche wieder abgesetzt.
Knödel hätte 3x täglich 5ml Paraffin bekommen müssen bis zum Ende seines Lebens.
Wenn man dann das Fressen sieht, wie es im flüssigen Paraffin schwimmt, ist es auch ein sehr unangenehmes Gefühl, ob das wirklich gut und richtig ist. Vorallem wenn man einen sonst gesunden Hund hat. Darum habe ich mich schnell auf die Suche nach anderen Möglichkeiten gemacht.
Wir haben viel ausprobiert und ich habe tatsächlich eine Alternative gefunden.
Pflaumi Pflaumensaft aus Trockenpflaumen von der Firma Rabenhorst.
Davon bekommt Knödel täglich über jede Mahlzeit einen wirklich großzügigen Schluck.
Zusätzlich bekommt Knödel 4x am Tag eine Müslischale voll Wasser, ebenfalls mit einem großen Schluck Pflaumi.
Darüberhinaus verwende ich beim Füttern:
alle 2 Wochen über 2 Tage, AloeVera Trunk von der Firma cdVet
2 x in der Woche KoProStop von Pernaturam hilft bei der Verdauung
(auch wichtig vorallem nach der OP, weil durch den Eingriff, die Gabe von Medikamenten und durch die langsame Gewöhnung an Nahrung die Nährstoffaufnahme (hat an die zwei Monate gedauert) nur eingeschränkt, oder garnicht möglich ist). Vorallem die B-Vitamine und das K1.
Ich möchte Trockenfutter nicht schlecht reden, aber wenn ein Hund Symptome von diesen Darmaussackungen zeigt, würde ich sofort auf Nassfutter oder Barfen umsteigen. Die dringent benötigte Feuchtigkeit reicht beim Trockenfutter einfach nicht aus. Trotz einweichen mit Wasser.
Knödel bekommt schon allein bei seinen Barfmahlzeiten noch einmal Wasser drüber, sodass es wirklich in der Schüssel schwimmt + Plaumi+ 4x täglich die Müslischalen.
PS: Wenn eine OP unumgänglich ist, dann kann ich nur empfeheln, sich Zeit freizuschaufeln.
Bei uns war es ein Notfall und ich wusste nicht was auf uns zukommt.
Aber es ist über eine längere Zeit eine 24 Stunden Betreuung nötig.