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Aussie auf Abstand

Dabei
9 Nov 2020
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#1
Guten Tag,
ich bin relativ frischgebackene Halterin eines Border-Aussies. Ich bin zwar keine Ersthundebesitzerin, aber auch nicht mega-erfahren. Ich habe mir die Entscheidung für diesen Hund nicht leicht gemacht, da es doch heißt, die Hunde wären nicht die Einfachsten.
Jetzt bin ich einfach nur glücklich mit meiner Hündin, die jetzt 5,5 Monate alt ist. Sie ist ein sehr fröhlicher, verspielter, schlauer und freundlicher Hund.
Eine Kleinigkeit irritiert mich. Obwohl sie zum Schmusen kommt, bei allem mit mischen will und auch kein Problem hat, beim Spiel gewuschelt zu werden, sich überall anfassen lässt (Ohrenkontrolle, Kämmen, Pfoten nachschauen, etc. pp), zeigt sie bei anderen Gelegenheiten eine gewisse "Handscheu".
Z.B. bringt sie ein Spielzeug, will unbedingt den Ball geworfen haben, aber wenn man danach greift, weicht sie aus und läuft erst mal weg. Ok, Ambivalenz zwischen "ich will Ball hinter her jagen" und "ich will die Beute nicht hergeben".
Auch beim Werfen, positioniert sie sich erst mal in einem gewissen Abstand und hat trotz süßem Sirenengesang und tollem Leckerli in der Hand, keine Lust näher zu kommen.
Auch beim Anleinen geht sie erst mal auf Abstand, obwohl sie bei unserem alten Hund sieht, wie der schon beim Anblick der Leine hüpft und sich freut, wie verrückt.
Sind wir erstmal unterwegs ist alles gut und sie hat Spaß ohne Ende. Beim Nachhausekommen ist es dann umgekehrt. Keine Lust ins Auto einzusteigen, keine Lust ins Haus zu gehen. Wir brauchen immer erst einen kleinen Cool down auf dem Parkplatz, bzw. vorm Haus, bevor sie sich bequemt. Ich will sie halt nicht gegen ihren Willen irgendwo hin zerren.
Wächst sich das aus oder ist das so`n "Aussie-Ding"?
Generell erziehe ich noch nicht so viel an ihr rum, da sie noch extrem verspielt und somit hoch ablenkbar ist. Wichtig ist mir erst mal nur, dass sie sich an unsere Abläufe gewöhnt und viel Zeit hat alles kennen zu lernen.
Im Moment übe ich über Tag immer mal wieder mit ihr folgenden Ablauf: ans Halsband fassen und Leckerli und Lob, damit sie das nach ihr Greifen positiv verknüpft.
Sie ist mir schon 2x ausgebüxt und hat sich einen Riesenspaß draus gemacht, sich nicht anfassen zu lassen. Und das kann ja mal gefährlich werden.
Habt ihr einen Tipp für mich?
 

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Dabei
21 Feb 2011
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#2
Wie lange lebt der Hund jetzt bei dir?

Erziehung beginnt mit dem ersten Tag.
Je länger man damit wartet, umso schwieriger wird es, weil der Hund sein Ding durchziehen kann und später nicht versteht und einsieht, warum es plötzlich anders sein soll.
Das ist kein Aussie-Ding, die erzieht dich und nicht du sie und zwar von der ersten Sekunde an
 
Dabei
9 Nov 2020
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#3
Danke für deine Antwort.
Ich habe mich da etwas unklar ausgedrückt. Natürlich wird der Hund erzogen. Wir hatten auch die Erscheinung, dass sie uns bei jedem Schritt in die Füsse gezwickt hat, freiwillig nicht zur Ruhe kam und vor allem unseren alten Hund "herden" wollte.
Wenn man mit einem Hund zusammen lebt, "erzieht" man ihn täglich und ständig, weil er sich ja an unsere Regeln halten muss.
Ich bin mit 17 Jahren Hundeerfahrung durchaus zufrieden mit dem Stand der Dinge und mir bewusst, dass ein so junger Hund noch nicht alles können kann und muss.
Ich hechte dem Hund ja nicht nach, wenn er den Ball nicht hergeben will z.B. Dann findet das von ihm erstrebte Spiel halt nicht statt.
Ich kenne es von meinen beiden anderen Hunden halt nicht.
 
Dabei
8 Jul 2017
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#4
wenn du 17 Jahre Hunderfahrung hast, ist dir vieles bekannt. Jeder Hund tickt halt anders

Mit dem Ball würde ich es generell nicht übertreiben. Da sind beides Rassen ganz schnell in einem Verhalten das man nicht haben möchten, womöglich der Border noch schneller. Vermutung ich kenne mich der Rasse nicht aus, aber wenns eh schon aufdreht und in die Richtung sich entwickelt. Mit Spielzeug kann man schon diskutieren mit den Kleinen, aber werfen und flitzen lassen würde ich def abstellen. Da darf noch vieles besprochen werden, lieber jetzt.

Deine cooldowns finde ich klasse, innehalten mit den Zwergen so oft geht.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#5
Wieso soll das ein "Aussie Ding" sein. Vielleicht ist das ein Border Ding....
Nein im ernst, das hat mit der Rasse nichts zu tun.
Das mit dem Ball spielen würde ich absolut lassen. Erstens geht es bei so jungen Hunden ganz schön auf die Knochen und zweitens können diese Hunde sehr schnell zum Ballyunkie werden, was weder für den Hund noch für den Halter toll ist.
Ich würde einige Tage das Halsband dran lassen und eine leichte, nicht zu lange, dünne Hausleine dort dranmachen. Wenn sie sich entziehen will, kommentarlos die Leine aufnehmen und sie, wenn sie herankommt, immer belohnen. Immer! Auch wenn sie mal ohne Kommando zu Dir kommt. So lernt sie schnell, das sie sich nicht entziehen kann.
Selbstverständlich solltest Du sie auch mal konsequent weiterführen, wenn sie nicht will. Das hat nichts mit Zerren zu tun u. sollte auch nicht in Zerren ausarten. ABER konsequent heranziehen schon. Normalerweise lernen die das innerhalb von Tagen, das Frauchen sich durchsetzt u. bockbeinig sein einfach doof ist. Wichtig! Gib ihr immer die Chance das sie dir von selbst folgt u. lobe sofort, wenn sie das macht.
Wenn sie sich an eure Abläufe gewöhnen soll, musst du halt auch konsequent sein, selbige durchzusetzen. Ich würde da keine Dikussion anfangen.

Und: Welpenstunde bzw. Junghundegruppe. Kann ich nur empfehlen.
 
Dabei
9 Nov 2020
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#6
Vielen Dank für die Rückmeldungen!
Einen Bällchenjunkie kann ich nu wirklich nicht gebrauchen. Ich spiele lieber Ball verstecken mit ihr. Da soll sie ja auch den Ball wieder bringen und loslassen.
Hausleine hatte ich die ersten Wochen immer dran. Hat mir sehr gute Dienste geleistet.
Ich habe das Glück, noch einen 16 jährigen Senior zu haben. Erstens bringt er ihr viel bei alleine schon durch sein Beispiel.
Sie ist schon sehr respektvoll bei Hundebegegnungen und fragt erst mal höflich an, ob derjenige welche überhaupt mit ihr spielen will.
Von Welpenstunde bin ich nicht ganz so begeistert. Wenn sie mit ihrer Schwester spielt, ist es schon schwer, die beiden zu unterbrechen und sie wieder mal runter zu kriegen. Das wird meiner Hündin dann schnell zu viel, da sie ja mehr von erwachsenen Hunden sozialisiert wird. Und die zeigen ihr ganz deutlich, wann sie mal einen Gang runter zu schalten hat.
Mit unserem alten Hund geht sie (Inzwischen!) ganz gesittet gemeinsam spazieren. Da wird mal zusammen was abgeschnüffelt oder gegraben.
Das ist mit einem Hund, der spielfreudig ist, nicht möglich. Da soll es doch lieber eine wilde Sause werden ;-)
Gestern habe ich tatsächlich die Leine einfach wieder weg gelegt und mich hingesetzt, als sie wenig begeistert war. Und tatsächlich hat sie dann 2 Stunden gepennt. Sie zahnt wie wild, wahrscheinlich ist sie etwas abgeschlagen?
Und ja, sie lernt sehr schnell: Sinnvolles und Faxen auch, wenn man nicht aufpasst...
 
Dabei
7 Sep 2012
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#7
Also eine Welpenstunde besteht nicht nur aus Spielen... Und gerade bei unseren Rasse ist es wichtig, das sie auch andere Rassen u. deren Mimik usw. kennenlernt. In einer gut geführten Welpenstunde sieht auch der Trainer, wann es einem Hund mit dem Spiel zu viel wird.
 
Dabei
9 Nov 2020
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#8
HIer nur mal ein kurzes Update für die, die vielleicht ähnliche Verhaltensweisen an ihrem Hund feststellen.
Ich übe täglich immer mal wieder folgende Abläufe:
mit der Hand über den Kopf greifen, fest ans Halsband fassen, wie man es tun würde, wenn man den Hund schnell stoppen will und sofort belohnen und loben.
Die "Handscheu" ist deutlich besser geworden, also das Wegducken und Ausweichen.
Sie ist sonst so eine fröhliche, liebe und kontaktfreudige Hündin. Da kam mir das nicht in den Sinn, sowas üben zu müssen. Zumal meine beiden anderen Hunde eher lernen mussten, mir nicht ständig am Bein zu kleben. Sie ist deutlich unabhängiger. Sie kommt zwar zum Kuscheln, aber zum Schlafen liegt sie am liebsten in etwas Abstand.
Ja, jeder Hund ist anders...
Und Danke noch mal für die Antworten...mit Welpenstunde und Hundetraining ist es bei uns wegen der bekannten, besonderen Umstände bissel schwierig..
 
Dabei
24 Okt 2017
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#9
Hallo Lotta. Bedenke dein Hund ist voll im Stressmodus mit zahnen. Dann noch die ganzen Umgebungsreize, alles ziemlich viel. Im Rudel muss sie auch noch ihren Platz finden. Und Frauchen verlangt auch noch Erziehung. Dazu kommt, dass ein Border (war unser erster Hund) meiner Meinung nach noch aktiver, vielleicht sollte man sogar sagen überdrehter als ein Aussi ist. Wenn ich lese was du da schreibst finde ich unseren Chaoten wieder. In der Welpenzeit habe ich es so gelöst, dass 1/3 "versuchte" Erziehung war und 2/3 toben, spielen und dummes Zeug machen. Ich habe versucht sie immer mit anderen Hunden zusammen zu bringen. Ok sie hat mit ihrer Vorwitzigkeit auch mal eine auf die Mütze bekommen, das hat ihr aber nicht geschadet. So wußte sie auf welcher Rangstufe sie steht. Bei allem hab ich immer versucht zu erreichen, dass sie nicht überdreht. Heute ist sie 3,5 Jahre und der absolute Geschwindigkeitsjunky. Sie liebt es mit mir am Bike die Berge hoch, am liebsten aber runter zu rauschen. Ich habe zuvor vieles ausprobiert, Ballspiele, Suchspiele, Agilitiy. Mit keinem konnte sie sich anfreunden und ich bin der Meinung dem Hund soll es Spaß machen. Jetzt haben wir Beide Spaß und alles ist ohne Druck und Stress vonstatten gegangen, Achte darauf was deinem Hund Spaß macht, gib ihm Zeit und Ruhe für sich, lass ihn raufen wenn sie will und das Fräulein wird sich sicher prächtig entwickeln. Außer du willst einen dressierten Hund der auf Kommando sitz, platz und Kopfstand auf einmal machen soll. Dann hast du deinen Hund meines Erachtens nach aber gebrochen. Leider gibt es auch solche Hundehalter.
 
Dabei
9 Nov 2020
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#10
Hallo Wolfman, danke auch für deine Meinung.
Aber wir sind weit davon entfernt, unseren Hund mit zuviel Erziehung zu drangsalieren. Wir haben auch in dem Sinne keine Probleme mit dem Hund, nur eben diese "Merkwürdigkeit". Und mehrmals täglich üben, heißt 2-3 mal nebenher.
Mit dem Zahnen hast du allerdings sehr recht. Sie ist dann manchmal richtig abgeschlagen und schläft viel.
Sie ist mit einem Spaziergang völlig ausgelastet und spielt ansonsten viel, auch alleine und "hilft" mir bei der Gartenarbeit.
Wir haben ja noch unseren Senior, der am Sonntag 16 wird. Und solange der noch mithält beim Gassigang, ist es für die junge Dame auch nicht zu viel. GsD haben wir hier auch viele Hundekontakte vom Mops bis zur Dogge und bisher kam sie mit allen klar.
Wir wohnen sehr naturnah mit viel Wald und auch beim Spazierengehen ist der Weg das Ziel, d.h. wir machen keine Strecke, sondern genießen den Aufenthalt in der Natur mit ganz viel Schnüffeln und Stöbern. Damit ist sie noch vollauf beschäftigt. An Gerenne hat sie, möglicherweise noch, kein Interesse.
 
Dabei
9 Nov 2020
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#11
Halli Hallo, ich wollte mich noch mal kurz melden. Unsere Hündin wird ja nun bald 1 Jahr. Sie hat ihre erste Läufigkeit hinter sich. War gar nicht so schlimm....bin ja bisher nur Rüden gewöhnt und hatte ein bisschen Bammel. Aber sie hat sich echt gut sauber gehalten.
Danach hatte ich den Eindruck sie ist tatsächlich etwas erwachsener geworden, aber das gab sich recht schnell. Statt dessen ist sie ein rechtes Pubertier ;)
Ansonsten sind wir sehr glücklich mit dem Hund. Rückruf klappt recht gut. Im Wald bleibt sie in unserer Nähe, auf den Wiesen entfernt sie sich schon mal eher und zieht ihre Kreise. Mit anderen Hunden ist sie einfach nur Klasse. Ich hoffe, das bleibt so.
Wir haben noch Kontakt zu ihren Wurfgeschwistern. Da kann ich immer schön die Entwicklung abgleichen. Es beruhigt dann, wenn die ähnliche Faxen machen.
Sie hat jetzt eine Schulterhöhe von 52 cm und 18,5 kg. Sie ist auch nicht so wuschelig, sondern eher glatt im Fell. Für ein Mädchen recht groß, aber auf die Couch passt sie trotzdem:p.
Unser Garten sieht tatsächlich noch ganz passabel aus, obwohl sehr viele Knochenbäume gepflanzt werden. Irgendwie kann man ihr nix zum Knabbern und Nagen anbieten, weil alles sofort verbuddelt , mehrmals umgebettet und erst verspeist wird, wenn es ein weicher schwarzer Lappen ist.
Auch neu für mich. Aber Verdauung ist super, sie scheint zu wissen, was sie tut.
Und sie liebt Wasser....gut, dass wir mehrere Schwimmgelegenheiten für Hunde im Wald haben. Die werden im Sommer oft von Aussies aufgesucht. Komisch, das ist mir früher nie aufgefallen ;)
Also, Grüße in die Runde ...
 
Dabei
3 Jan 2013
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#12
Schön einfach mal zu lesen wie die Entwicklung war :)
 

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