Das ist immer ein emotionales Thema mit heißer Diskussion
Ich find Petra's Beitrag zu dem Thema sehr, sehr gut! Schön differenziert, nicht beschönigt, aber auch nichts schwarz geredet.
Wie viele hier im Forum empfehle ich Dir auch - such Dir einen passenden Züchter und berate Dich mit ihm ausführlich und ehrlich. Ob das zeitlich für Dich alles zu vereinbaren ist, kannst eh nur Du selber wissen.
Fakt ist das bei uns im Tierschutz jeder zweite bis dritte Hund aufgrund dieser Kombination abgegeben wird: Kleine Kinder, nicht ausreichend Zeit für die Erziehung, Hund schnappt -> Tierschutz
Und natürlich spielt dabei auch die Veranlagung des Hund eine Rolle, manche brauchen nun mal eine genauere Erziehung bzw. mehr zeitlichen Aufwand, manche Rassen reagieren stärker auf Bewegungsreize, die Kinder nun mal mitbringen.
Und eine andere Sache möchte ich auch noch zu bedenken geben, weil ich das selber erlebt habe. Emma ist bei der Züchterin mit verschiedenen (Tages-)Kindern aufgewachsen und liebt Kinder.
Die kommt ohne Probleme mit der kleinen Tocher (1,5 Jahren) von meiner besten Freundin zurecht. Wir lassen die natürlich nie aus den Augen, doch die haben selber einen Cairn Terrier und somit sind die Kinder wirklich total souverän im Umgang mit Hunden. Also es ist echt unglaublich wie gut so ein kleines Wesen schon mit Hunden umgehen kann, wenn man es richtig anleitet und das ist so problemlos. Auch Emma ist ganz lieb und sanft zu ihr. Und die Kinder lieben Emma, gerade die Ältere liebt es Emma Tricks beizubringen, mit einer Ausdauer die mir sogar manchmal fehlt

- also es ist toll zu sehen welche Bereicherung ein Hund für eine Familie sein kann.
ABER ich kenne halt auch die anderen Beispiele - Kinder die nicht mit Hunden aufgewachsen sind und dann auch noch Marke "Hau drauf", sich am Boden werfen und brüllen, rumrennen, alles mögliche um sich werfen.
Also bei mir im Bekanntenkreis gibt es auch so ein Kind und da hat Emma Stress pur - auch versteht sie null warum sich das Kind soviel herausnehmen darf. Also zB hat sich der Kleine mit voller Wucht von hinten auf mich geworfen, ich hab mich erschrocken und Emma ist zwar nicht nach vorne, aber hat sehr deutlich geknurrt. Ich versuche schon da die Situation so gut wie möglich zu lösen, auch hab ich mich da mit Emma abseits gehalten und klar gemacht, dass ich nicht möchte dass das Kind mit Emma rumtobt - doch es stresst Emma total und auf Dauer wäre das wirklich anstrengend.
Man muss sich also damit auseinandersetzen dass man zwar die eigenen Kinder anleiten kann, dass man jedoch unter Umständen mit Besuchskindern kommen und die nicht wirklich hundetauglich sind. Dann sollte man den Hund auch schützen und nicht erwarten dass dieser mit jeden und allem zurecht kommt. Das finde ich nämlich unfair gegenüber den Hund und es kommt dann die böse Überraschung wenn der Hund mal Grenzen aufzeigt und der Satz "Ja, aber bei unseren Kindern war er immer so ein lieber Hund..."
Also gerade bei mehreren Kindern finde ich einen Rückzugsort total wichtig für den Hund, wo er sich jederzeit hin zurückziehen kann und in Ruhe gelassen wird. Und Freunde von mir haben BC aus Arbeitslinie für ihre Schafe (also das sind richtige Bergbauern) und die sagen ganz klar, dass auch die Freunde von den Kindern sich entsprechend benehmen müssen, ansonsten stresst es die Hunde viel zu sehr wenn hier so ein Gewusel ist. Die meinen auch ganz klar, das ihre Hunde jetzt nicht per se "Hurra" schreien, wenn hier ein Haufen Kinder durchs Haus tobt und das sie darauf Rücksicht nehmen. Nicht alles ist nur Erziehung der Hunde - doch gerade deswegen funktioniert es bei denen richtig gut und die Hunde leben Problemlos in der Familie.