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Der Problemhund

Dabei
8 Mrz 2015
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#1
Guten Abend, ich möchte mich heute mit einem (oder auch mehreren) Problemen an euch wenden.

Vorab, dieser Text könnte lang werden, also wer gerade nicht so viel Zeit und/oder Muße hat, sollte sich nicht damit befassen. Aber es ist mir wichtig, auch kleinere Details zu erwähnen, damit mir möglichst gut geholfen werden kann.


Das Problem: Unser Hund (den Namen möchte ich vorerst nicht nennen, da wir schon in anderen Foren waren und sehr schlechte Rückmeldungen bekommen haben, deshalb möchte ich hier so anonym wie möglich bleiben) kann fremde Leute nicht ausstehen. Mag nicht dramatisch klingen, ist es aber, wenn der Hund plötzlich anfängt, Kinder anzugreifen und Fremde zu beißen.

Ich bin bereits am Üben, ihn an die Kinder zu gewöhnen und etwas ruhiger werden zu lassen und ein paar der Kinder in meiner Wohngegend sind da auch recht verständnisvoll und haben sich bereit erklärt, mir da etwas zu helfen und (mit einem von mir festgelegten Sicherheitsabstand) in der Nähe des Hundes zu spielen.

Die allgemeine Situation: An sich ist er wirklich ein guter Hund (10 Monate). Er lernt super fix, macht nicht mehr kaputt als für einen durchschnittlichen Hund üblich, ist witzig und ideenreich (wenn es um Unsinn geht) und wir lieben ihn alle einfach total. Er ist weder träge noch hyperaktiv und passt gut in unsere Familie.
Mittlerweile kann er recht gut an der Leine laufen, kennt die Grundkommandos (Sitz, Leg ab/Platz, Komm, Warte, Hier/Bei Fuß) und noch eine Menge weiterer Tricks (Gib Pfote, High Five, Männchen, Hops, Lachen, Peng, Step Links + Step Rechts, Gib Mir Zehn, Winken) und hört auch super, wenn nicht gerade jemand Fremdes in der Nähe ist.

Die Vorgeschichte: Wir haben unseren Hund Ende Juli 2014 mit 10 Wochen (Anfang Mai geboren) von einer Züchterin geholt und da irgendwie bei der Entscheidung nicht ganz aufgepasst. Denn obwohl der Welpe ja gerade erst von seiner Familie getrennt war, schien ihn das gar nicht zu stören. Kein Rufen nach der Mama oder den Brüdern (war ein rein männlicher Wurf), keinerlei anhängliches Verhalten uns gegenüber. Irgendwie schien der Kleine alleine mit sich selbst zufrieden zu sein, fand uns schlichtweg uninteressant. Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass er uns regelrecht ignorierte. Auf Ansprechen oder Anfassen reagierte er nicht so wirklich, er hat auch nie mit uns gekuschelt oder so, Hände waren immer nur zum Reinbeißen da für ihn.

Sowas macht natürlich traurig, wenn man sich einen aufgeweckten, freundlichen Welpen vorgestellt hatte, der seine Familie über alles liebt und dann ein Baby vor sich hat, das sich nicht für einen interessiert.

Dieses Desinteresse war natürlich ärgerlich, wäre aber zu verkraften gewesen, wenn es nicht dazu geführt hätte, dass der Hund regelrecht unerziehbar wurde. Dadurch, dass er "immun" gegen Ignorieren war, konnte man ihn damit nicht bestrafen, bzw. zeigen dass sein Verhalten unerwünscht war. Und sowas treibt einen natürlich in den Wahnsinn, wenn man überall nur liest "erziehen Sie Ihren Welpen mit Geduld und Liebe, werden Sie nicht handgreiflich, sondern ignorieren Sie ihn, bzw. verlassen Sie den Raum wenn er unerwünschtes Verhalten zeigt".

Also mussten wir Eigeninitiative ergreifen und ausprobieren, was bei ihm am besten wirkte. Sprühflaschen waren lustig, also keine Strafmaßnahme. Den Raum zu verlassen hatte die Folge, dass diese Zeit vom Hund genutzt wurde, um seine Unarten auf ganz neuen Leveln zu betreiben, denn wenn keiner da war um ihn daran zu hindern, war das für ihn optimal.

Was allerdings funktionierte war ein Klaps auf die Lefze oder auf den Po. Schön geht anders und es wäre mir lieber, unser Hund würde darauf reagieren, wenn man ihn ignoriert, aber leider ist das nicht so. Es wäre niemals meine erste Wahl gewesen und jedes Mal wenn ich meinem Hund gegenüber grob werde, fühle ich mich nicht gut. Wenn jemand eine andere Methode an unserem Hund ausprobiren würde, uns sie würde funktionieren, dann würde ich sofort darauf umsteigen, aber bisher war auch die Hundeschule ratlos.

Leider führte dieses Geständnis in anderen Foren zu hitzigen Diskussionen und anstatt, dass mir geholfen wurde, wurde mir gesagt, ich solle den Hund abgeben und mich umbringen, aber ehrlich gesagt sagt mir dieser Vorschlag nicht wirklich zu und deshalb hoffe ich, dass man hier etwas rationaler bleiben kann, um mir und meinem Hund zu helfen und ein angenehmeres Zusammenleben zu ermöglichen.

Ich habe meinen Hund beobachtet, wie er auf die Klapse reagiert, aber bisher hat er nie aggressiv oder verängstigt reagiert, sondern mit dem was er gemacht hat einfach aufgehört. Leider funktioniert das nicht mehr, wenn wir auf Fremde oder Kinder treffen (egal ob im Haus oder außerhalb). Er verliert dann vollkommen die Fassung und verdreht in seltenen Fällen sogar die Augen, so sehr regt er sich auf. Soweit ich weiß, hat ihm nie jemand wehgetan, jeglicher Kontakt mit Fremden als Welpe verlief friedlich und schwanzwedelnd, aber irgendwann fing er urplötzlich an, zu knurren und zu bellen und ich weiß einfach nicht warum. Es ist zum verrücktwerden!!

Leider spitzt sich diese Situation auch immer mehr zu, der Hund wrd ja auch größer und stärker und bringt selbst meine Mutter (muskulös und schwer) mittlerweile zum stolpern wenn er jemand Fremden sieht. (Katzen ebenfalls, aber da jault er weil er hinterher will, knurrt nicht) Anfangs war er nur bellen, dann kam das Knurren und nun ist es so schlimm geworden, dass er tatsächlich beißt. Einen Maulkorb hat er, aber trotzdem finde ich die Situation für alle Beteiligten äußerst unangenehm und ich würde eigentlich auch gerne einmal einen entspannten Spaziergang genießen ohne ständig Haken schlagen zu müssen, weil sich aus der Ferne ein Mensch nähert.

Bevor jetzt einige aufspringen und rufen: "HA! Es mangelt dem Hund also an Sicherheit, wenn du selbst beunruhigt bist!", möchte ich darauf hinweisen, dass auch meine Mutter, die die personifizierte Autorität und Ruhe ist, diese Probleme mit dem Wau hat. Ich selbst bleibe eigentlich auch relativ entspannt wenn jemand an uns vorbeigeht, aber diese Entspannung verflüchtigt sich natürlich, wenn der Hund austickt.
Und auch wenn er im einen Moment noch gelassen und entspannt wirkt, springt er im nächsten vorwärts und spuckt Gift und Galle.

Ist auch immer lustig, wenn die in der Hundeschule sagen: "Na komm, gib mal her, meine Ruhe wird sich auf den Hund übertragen", den Hund dann in die Hand nehmen und der dann nervös und angespannt umherzuckt.

Anzumerken ist vielleicht auch noch, dass Fremde MIT Hund kommentarlos akzeptiert werden. Nur halt die ohne nicht.

Mittlerweile: hat sich die Problematik mit dem Ignorieren verflüchtigt, der Wau ist jetzt eigentlich recht fixiert auf uns und freut sich auch immer wie verrückt, wenn wir nach Hause kommen. Blödsinn wird so gut wie gar nicht mehr angestellt, es werden höchstens mal die Katzen gejagt und abgeschlabbert und ein paar Bürsten und Haarklemmen zerkaut (oder Essen vom Tisch geklaut wenn keiner guckt). Allerdings werden nun auch Leute angebellt, die draußen an unserem Fenster (unsere Fenster reichen bis zum Boden) vorbeigehen. Wenn man dann ein "Nein" von sich gibt, in Verbindung mit einem Klaps auf die Lefze, wurde dem Menschen draußen bisher in den meisten Fällen der Rücken zugewandt. Aber das scheint langsam auch nicht mehr so richtig zu funktionieren, denn oft wird nach wenigen Sekunden weitergebellt. Und das ist kein reines Bellen, sondern so ein Knurr-Bellen.

Meine Freundinnen wurden mittlerweile auch von ihm akzeptiert und er freut sich immer wenn sie kommen, aber mit den männlichen Varianten kommt er nicht wirklich klar. Bei denen ist es so, dass er erst so tut, als wäre alles im Lot zwischen ihnen und wenn man so naiv ist, das zu glauben, dann kommt der Hund angeschossen und beißt. (definitiv KEIN Spielbeißen) Der ist schon echt hinterlistig.

Auslastung: viele wollen immer wissen, wie der Hund ausgelastet wird. Ich bezweifle zwar stark, dass sein Verhalten seinen Ursprung in mangelnder Auslastung hat, aber man kann ja nie wissen. Also, morgens und Abends bekommt er eine Runde um den Block um sich zu lösen, dann geht die Familie arbeiten oder in die Schule und nach der Schule gibt es immer noch eine große Runde (ca. 1 Stunde), bei der wir die Leinenführigkeit üben und mit anderen Hunden spielen. Im Haus wird getrickst oder mit dem Ball oder mit der Taschenlampe gespielt, wir haben auch ein paar Intelligenzspielzeuge die er aber bereits nach einer Minute gelöst hat. Ansonsten hat er seit Weihnachten so ein Stück vom Baum an dem er in der freien Minute herumkaut.
Agility und sowas machen wir noch nicht, dafür ist er noch zu jung. Wenn wir spazieren gehen, lasse ich ihn allerdings oft über niedrige Hindernisse springen oder auf Kommando auf Gegenstände klettern. Dogdancing üben wir in letzter Zeit auch ein wenig.



Ich bin froh, das alles endlich ausgesprochen zu haben und ich hoffe, dass einige von euch Tipps für uns haben, um dieses Fehlverhalten irgendwie wieder halbwegs gerade zu biegen. Ich verlange auch nicht von unserem Hund, dass er allen Fremden freundlich schwanzwedelnd begegnet (obwohl das natürlich optimal wäre), sondern ich will einfach nur, dass die Leute keine Angst mehr haben müssen, dass sie gebissen werden. Und es wäre einfach toller, auch für den Hund, wenn er nicht bei jeder menschlichen Begegnung extremem Stress ausgesetzt ist.

Ich hoffe auf Hilfe und vielleicht auch Berichte von Leuten, die ähnliche Probleme haben/hatten.
 

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Dabei
27 Jun 2012
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#2
Uff, das ist ja schon ein ganz schönes Problem, was du da schilderst.
Jedoch ohne sein Verhalten gesehen zu haben, finde ich Tipps geben via Internet mehr als schwierig. Gerade in so einer Situation. Ich kann euch eigentlich nur den Tipp geben, euch einen wirklich kompetenten Trainer zu suchen, der sich am besten mit solch einer Problematik auskennt. Jemand, der vor Ort sich das ganze anschaut und ein auf euch angepasstes Training vorschlägt.
Solange würde ich ihm aber auf jedenfall den Maulkorb anlassen! Die Sicherheit hat hier absoluten Vorrang!

Aus welcher Gegend kommt ihr denn? Vielleicht gibt es ja jemanden hier im Forum, der einen Trainer bei euch in der Nähe kennt?
Edit: Gerade gesehen, dass ihr aus Berlin kommt :D Aber hier gibt es einige aus Berlin, von daher ist bestimmt jemand dabei der einen Trainer kennt :)
 
Dabei
30 Dez 2011
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#3
Puh, Ferndiagnosen sind immer schwierig und bei einem selbst noch so ausführlichen Text kannst du nicht alles rüber bringen. Ich würde dir auch eher zu einem Trainer raten.
Was ich jetzt aus diesem Text entnehmen konnte ist zum Einen: Bitte halte deinen Hund unbedingt von Kindern fern! Da würde ich auf keinen Fall ohne proffessionelle Hilfe dran arbeiten, das Risiko wäre mir zu groß. Woran du arbeiten könntest, wäre zB deine Bindung mit dem Hund und eure Kommunikation. Du sagst, du wärest deinem Hund ziemlich egal, also würde ich hier ansetzen und anfangen dich für ihn wichtig, interessant und unentbehrlich zu machen. Bindungsspiele oder Übungen sind da super für geeignet, man könnte auch soweit gehen, den Hund ausschließlich aus der Hand zu füttern (gegen Arbeit versteht sich ;) ). Er muss dir vertrauen lernen und auch lernen, dass du die Führung übernimmst und abschätzen kannst, ob Fremde eine Bedrohung sind und angegangen werden müssen. Elmo hatte auch mit 6/8 Monaten sone Spookyphase und meinte plötzlich alles und jeder müsste angebellt werden, schön mit Kamm stellen und allem Pipapo. Nachdem wir ihm klar gemacht hatten, dass er da nix zu kamellen hat, wars gegessen. Ich habe dazu ein Schau-Kommando aufgebaut und seinen Sichtkontakt zu der Berohung geblockt (is jetzt hier sehr verkürzt beschrieben). Inzwischen können wir auch ruhig und ohne Leine an keifenden anderen Hunden vorbei.
Ich weiß nicht, wie deine Klapse gestaltet sind, halte aber so eine Art von Zurechtweisung für nicht unbedingt sinnvoll, du hast auch überhaupt keine Steigerungsmöglichkeit mehr, was du jetzt ja auch merkst. So wie sich das liest, könnte dein Hund einer sein, der auf körperliche Einschränkungen und Begrenzungen gut reagieren könnte. Generell finde ich, dass dein Hund mit 10 Monaten schon relativ viel kann und befürchte, dass er im Gegenzug nicht gelernt hat Ruhe zu halten, wenn es von dir gewünscht ist. Elmo konnte bis zum 1. Jahr Sitz, Platz, Fuß, Hier, Nein, Aus und Hinlegen (jetzt ist Pause angesagt). Kann dein Hund auf einem ihm zugewiesenen Platz bleiben und sich dort entspannen? Läuft er dir im Haus nach? Wie verhält er sich, wenn ihr ihn in ein Restaurant mitnehmt?
 
Dabei
7 Sep 2012
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3.334
#4
Bei einer solchen Latte von Problemen, deren Ursache u. Gründe niemand via eines Forums analysieren kann, geschweige denn irgendwelche Trainingstipps/-Ratschläge geben kann, frage ich mich, warum hier nicht schon frühzeitig (im Welpenalter) der Rat eines kompenten Hundtrainers bzw. einer guten Hundeschule gesucht wurde???
 
Dabei
6 Jan 2015
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#5
Also ich denke es wird für alle hier schwierig dir einen anderen Tipp zu geben als such dir einen wirklich guten Hundetrainer... Auch wenn das immer so doof klingt und man das nicht hören mag, ich denke wenn der Hund wirklich nach vorne geht und (unvermittelt) beißt überschreitet das doch die Kompetenzen von Foren (meiner Meinung nach).

Auch wenn es wirklich ein Stück ist empfehle ich 100% Normen Mrozinski einen Hundetrainer der sich auf Problem(Hüte)hunde spezialisiert. Er bietet Erziehungsurlaube an da kann man 1 Woche da wohnen und jeden Tag arbeiten. Nadin Matthews von Dogument ist auch aus Berlin die ist auch sehr gut.

Sorry, dass ich da nicht mehr behilflich sein, aber ein Hund der wirklich beißt braucht andere Hilfe als hier gegeben werden kann.

viel viel Erfolg und alles Gute! Ich hoffe dass ihr gemeinsam einen guten Weg finden könnt!
 
Dabei
11 Nov 2012
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#6
Bei den problem rate ich euch ebenfalls dringend zu einem guten, fähigen Trainer. Da via Forum tipps zu geben, wäre wirklich fahrlässig.
Nur eines, sichert euren Hund bitte so, dass er niemanden verletzen kann.

lg
 
Dabei
15 Mai 2014
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#7
Ich denke auch, dass ihr euch ganz schnell einen richtig guten Trainer suchen und ihn bis dahin mit einem Maulkorb sichern solltet.
Ich würde auf keinen Fall bei einer Hundeschule bleiben, die mir bei so einem Problem gar nicht helfen kann.
Das was ihr so auslastungsmäßig mit ihm macht hört sich ja ganz gut an, ist vielleicht etwas zu viel, aber euer Hund trifft wirklich schwerwiegende Entscheidungen gegen euren Willen selber. Und es wird ja auch immer schlimmer. Und das was ihr macht, um die Situation abzubrechen hilft nicht. Ihr braucht dringend jemanden, der wirklich Ahnung von Hunden mit Aggressionsproblemen hat. Ich hoffe sehr, dass jemand aus eurer Gegend euch einen guten Trainer empfehlen kann.
 
Dabei
7 Nov 2013
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#8
Ich kann dir nur empfehlen schleunigst - und damit meine ich spätestens Morgen früh :D - einen kompetenten Hundetrainer zu suchen!
Und ich meine damit keinen Hundetrainer der auf nur eine Methode pocht (sei es positiv Verstärken oder sonst was), sondern einen der sich wirklich auskennt und die richtige Methode für deinen Hund und dich findet!!!
Auch wenn das bedeutet, dass der Hundetrainer einen längeren Anfahrtsweg hat und die Kosten dadurch in die Höhe steigen!
Mit 10 Monaten ist ein Hund noch nicht erwachsen oder ausgereift, mit jedem ungenutzten Tag der verstreicht wird er aber in seinem Verhalten Selbstbewusster werden, wenn man ihm nicht zeigen kann, wie er sich zu Verhalten hat!
Das ist zu mindest meine Meinung dazu!!

Und bis der Trainer Zeit hat, organisiert wurde oder der Richtige gefunden wird, bitte ich euch an alle Sicherheitsmaßnahmen zu denken.
Maulkorb, Leine, Halsband und wenn der Hund richtig stark wird hilft bei vielen auch eine Doppelsicherung.
Ich kann so die meisten Hunde besser halten!

http://4.bp.blogspot.com/-Yp9SlXbNo4Q/UoOAPVx8BXI/AAAAAAAAArk/oKZpWTNl_nA/s1600/Jenny%2BBelitz1.jpg
 
Dabei
14 Mai 2012
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#9
ich schließe mich den Anderen: wirklich einen guten Trainer suchen.

Statt den Klapsen würde ich die alternative der Dose mit Steinen oder eine rasselnde Kette empfehlen, die man jedoch auch nur in Verbindung mit einem kompetenten Trainer anwenden sollte. Und diese natürlich neben den Hund werfen, nicht auf;)

Von der Auslastung her empfinde ich persönlich das als ziemlich viel. Kann euer Hund auch mal abschalten und nichts tun? Riley ist mittlerweile fast 5 Monate und beherrscht noch nicht mal die Hälfte der Kommandos, die euer Hund kann :eek:
 
Dabei
8 Mrz 2015
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#11
Hallo, und vielen Dank für eure Hilfe!!

der Grund warum wir zu Anfang keinen Trainer konsultiert haben ist jener, dass wir eigentlich gehofft hatten, dass wir das selbst schaffen könnten... war eine echt schlechte Entscheidung und wohl auch recht naiv. :(

Ich bin bereits am Suchen, welcher Trainer uns am besten helfen könnte und kein Vermögen kostet (finanziell sind wir gerade etwas angeschlagen), aber ist es ja bekanntlich so, dass die kompetentesten auch oft die höchsten Tarife verlangen, also werde ich wohl etwas sparen müssen um dem Wau zu helfen.

Es mag vielleicht viel klingen, aber Snickers (ich nenn den jetzt einfach mal so weils irgendwie passt und ich nicht immer "Hund" schreiben willl) lernt verdammt schnell und gerne, wir brauchen für einen Trick aller-höchstens 2 Tage damit er perfekt sitzt (also pro Tag ca. 15 min üben, danach lässt seine Kozentration zu sehr nach). Ruhe kennt er, beherrscht er auch. Haben wir von Anfang an zusammen mit dem Alleine bleiben geübt. Eigentlich ist sein Verhalten sogar etwas wiedersprüchlich, denn an sich hat er zwar Lust, den ganzen Tag auf Trab zu sein, aber gleichzeitig ist er auch etwas faul und will am liebsten im Liegen angeleint werden wenns rausgeht. (was wir aber nicht machen, der Hund hat zu sitzen wenn wir es sagen)

Die meiste Zeit des Tages liegt er eigentlich irgendwo und döst, kommt ab und zu an um am Kopf gekrault zu werden und legt sich dann wieder hin.

Was ich problematisch finde ist, dass er drinnen zu viel Aufmerksamkeit bekommt und diese auch immer gerade dann bekommt, wenn er sie einfordert. Das ist natürlich meine eigene Schuld, aber dadurch dass er uns als Welpe so ignoniert hat, habe ich mich von Anfang an immer sehr gefreut, wenn er dann doch mal zu mir kam und sich mit mir beschäftigen wollte. Also habe ich mich da regelrecht von ihm kontrollieren lassen und es ist wirklich schwer diese Verhaltensweise wieder abzulegen, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat. Daran bin ich im Moment am Üben, damit ich auch etwas interessanter für ihn werde und er draußen mehr auf mich achtet. Da muss man sich sozusagen attraktiv und mysteriös für den Hund machen :D
Denn ganz ehrlich gesagt denke ich, dass er mich noch nicht so RICHTIG ernst nimmt, vor allem da er ja zusätzlich gerade auch noch in der Pöbelphase ist.


Heute war ich wieder mit ihm draußen und es war trotz des schönen Wetters wirklich alles andere als entspannend, wenn der Hund die ganze Zeit zieht, weil andere Hunde oder Menschen da sind und man ständig acht geben muss, dass vor allem um Kinder ein weiter bogen gemacht wird.

Ich werde mich also heute Abend mit meiner Mutter an die Suche nach einem Trainer machen und schauen, wie das auch mit ihrem Dienstplan passt.

Liebe Grüße, aiai und Snickers
 
Dabei
7 Nov 2013
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1.037
#12
Es mag vielleicht viel klingen, aber Snickers (ich nenn den jetzt einfach mal so weils irgendwie passt und ich nicht immer "Hund" schreiben willl) lernt verdammt schnell und gerne, wir brauchen für einen Trick aller-höchstens 2 Tage damit er perfekt sitzt (also pro Tag ca. 15 min üben, danach lässt seine Kozentration zu sehr nach). Ruhe kennt er, beherrscht er auch. Haben wir von Anfang an zusammen mit dem Alleine bleiben geübt. Eigentlich ist sein Verhalten sogar etwas wiedersprüchlich, denn an sich hat er zwar Lust, den ganzen Tag auf Trab zu sein, aber gleichzeitig ist er auch etwas faul und will am liebsten im Liegen angeleint werden wenns rausgeht. (was wir aber nicht machen, der Hund hat zu sitzen wenn wir es sagen)
Ich finde zum Beispiel das Lernen von Tricks unangebracht. So viele junge Hunde (bin in einer Trickgruppe auf Facebook) beherrschen bereits 100 Tricks, aber keinen anständigen Abruf, kein Abbruchsignal oder keine Leinenführigkeit.
Warum "verschwendest" du seine Aufmerksamkeit - die bei so jungen Hunden auch begrenzt ist - für so unnötiges, wenn der Alltag noch nicht sitzt?
Da würde ich zum Beispiel die Zeit verwenden und 1. an der Bindung arbeiten durch geeignete Lern- und Spaßspiele und 2. Alltagskommandos üben.
Wir hatten einige Startschwierigkeiten.. Und erst JETZT beschäftige ich mich mit der richtigen geistigen Auslastung!

Was ich problematisch finde ist, dass er drinnen zu viel Aufmerksamkeit bekommt und diese auch immer gerade dann bekommt, wenn er sie einfordert. Das ist natürlich meine eigene Schuld, aber dadurch dass er uns als Welpe so ignoniert hat, habe ich mich von Anfang an immer sehr gefreut, wenn er dann doch mal zu mir kam und sich mit mir beschäftigen wollte. Also habe ich mich da regelrecht von ihm kontrollieren lassen und es ist wirklich schwer diese Verhaltensweise wieder abzulegen, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat. Daran bin ich im Moment am Üben, damit ich auch etwas interessanter für ihn werde und er draußen mehr auf mich achtet. Da muss man sich sozusagen attraktiv und mysteriös für den Hund machen :D
Denn ganz ehrlich gesagt denke ich, dass er mich noch nicht so RICHTIG ernst nimmt, vor allem da er ja zusätzlich gerade auch noch in der Pöbelphase ist.
Ich würde ihn mal Ignorieren, wenn er kommt. Und ihn überhaupt nicht mehr streicheln, wenn er das möchte. Nie.
Mein Trainer sagt immer, egal wie gut du ignorieren kannst, dein Hund kann das besser.
Also geb ihm dazu nicht die Chance!
Ich weiß, dass diese Methode hier umstritten ist und viele behaupten das sei Schwachsinn... Aber als der Trainer anfangs in mein Haus kam, hat er ganz klar entschieden, dass ich Barney zu viel Aufmerksamkeit schenke, er sie als natürlich annimmt und immer einfordert wann er sie braucht. Er kam damals zu mir, nicht weil er bei mir sein wollte, sondern zur Kontrolle: "Seid ihr alle noch brav?? Tanzt hier noch jeder nach meiner Pfeife?". Und mitten im Streicheln ist er dann zum Beispiel gegangen. Ganz klar hat er getestet ob er von mir noch erwarten kann was er sich grade vorstellt.
Warum den Spieß nicht umdrehen?
Ignoriere dein Hund wenn er deine Nähe sucht. Man kann auch im sozialen Kontakt sein, wenn der Hund einfach nur neben dem Sofa liegt. Man muss sich dabei nicht immer anfassen.
Und wenn du bereit bist ihn ein wenig zu kraulen, ruf ihn doch dann einfach mal! Ich glaube er wird kommen, denn er wird die Nähe suchen.
Wir haben da am Anfang ein Spiel draus gemacht! Wenn Barney uns dazu getrickst hat ihn zu Kraulen hieß es "1:0" für Barney. Haben wir das Ignorieren hinbekommen hieß es "1:0" für mich.
Es hat uns Spaß gemacht die Punkte zu zählen! :D:D Und mein Freund und ich haben drüber gelacht, wenn wir mal wieder drauf reingefallen sind!
Man soll den Hund genauso oft Kraulen, versteht mich nicht falsch, aber nach deinen Konditionen :)
Und wenn du meinst ihr verliert die Kontrolle, warum kontrolliert ihr den Hund nicht mehr?
Ins Körbchen schicken, den Aufenthaltsbereich einschränken und damit den Kontrollzwang schlichtweg unterbinden!
IHR übernehmt die Kontrolle. IHR entscheidet wo der Hund liegen darf, wann er gestreichelt wird und wann es Fressen gibt!
Das entscheidet nicht der Hund :)
Diese ganzen Tipps haben bei uns in kürzester Zeit dazu geführt, dass der Hund mich 1. mehr respektiert 2. er versteht das wir die Regeln aufstellen und 3. er meinen Körperkontakt als ernsthafte und unglaublcih tolle Belohnung wahrnimmt!

Generell werden die Maßnahmen aber wahrscheinlich nicht bei der ganzen anderen Geschichte weiter helfen! Da wird ein Trainer dringens benötigt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
21 Feb 2011
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5.673
#13
Was ich problematisch finde ist, dass er drinnen zu viel Aufmerksamkeit bekommt und diese auch immer gerade dann bekommt, wenn er sie einfordert. Das ist natürlich meine eigene Schuld, aber dadurch dass er uns als Welpe so ignoniert hat, habe ich mich von Anfang an immer sehr gefreut, wenn er dann doch mal zu mir kam und sich mit mir beschäftigen wollte. Also habe ich mich da regelrecht von ihm kontrollieren lassen und es ist wirklich schwer diese Verhaltensweise wieder abzulegen, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat. Daran bin ich im Moment am Üben, damit ich auch etwas interessanter für ihn werde und er draußen mehr auf mich achtet. Da muss man sich sozusagen attraktiv und mysteriös für den Hund machen :D
Denn ganz ehrlich gesagt denke ich, dass er mich noch nicht so RICHTIG ernst nimmt, vor allem da er ja zusätzlich gerade auch noch in der Pöbelphase ist.
Tipps kann und will ich dir über das Internet nicht geben.....wie du was machen musst, kann dir nur jemand sagen und zeigen, der euch dabei beobachtet.
Eins fällt mir aber auf: wieso willst du dem Hund noch mehr Aufmerksamkeit geben? Du hast ja schon selbst bemerkt, dass er eigentlich zu viel davon bekommt. Und auch draussen lässt du ihn nicht aus den Augen, auch da bekommt er mehr als genug Aufmerksamkeit, weil er sich oft total daneben benimmt.

Wie heißt es so schön: Distanz schafft Nähe.....was dein Hund übrigens sehr gut praktiziert ;) Er hat euch ignoriert, also habt ihr ALLES getan, damit er zu euch kommt, sich kraulen lässt, mit euch spielt usw. Je mehr dein Hund dich ignoriert, umso mehr unternimmst du, damit er das nicht tut.
Das hat bei euch super geklappt, also wieso soll er auf euch achten....macht ihr doch schon die ganze Zeit. Er ist sich eurer total sicher.
Du müsstest den Spieß mal umdrehen, den werten Herren Prinz mal von seinem Thron heben.....und damit meine ich nicht, einfach ignorieren. Auch da weiß er, dass ihr das nicht durchhaltet.
Aber was genau du tun musst, kann ich übers Internet wirklich nicht sagen. Möglichkeiten gibt es viele. Es muss ja etwas sein, was wirkt und womit du dich auch identifizieren kannst.
 

KON

Berliner Schnauze
Dabei
22 Mrz 2011
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Alter
37
#14
Nur als Denkanstoß:

Es gibt Hunde, die dich derartig als Ressource betrachten und als verfügbar empfinden, dass diese Ressource gegen potentielle Konkurrenten abgeschirmt und verteidigt werden muss. Wer nun genau als Konkurrenz wahrgenommen wird, wird durch die Lebenserfahrungen des Hundes bestimmt. Sowas wie Bindungstraining und Handfütterung kann bei solchen Hunden genau ins Gegenteil umschlagen, da ja die Ressource noch stärker verteidigt werden muss.

Das soll jetzt keine Deutung deiner Situation sein, denn die scheint wohl viel zu komplex zu sein, aber es soll einfach auch verdeutlichen, was es alles für problematische Vorgänge gibt, die man als Halter kaum noch mitbekommt, weil sie so alltäglich geworden sind.
 

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