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Ein Hund für "spezielle" Bedürfnisse

Dabei
8 Mai 2014
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#1
Hallo nochmal! :D


Wie im Vorstellungsthread schon geschrieben, habe ich noch keinen Hund.
Es soll aber in einigen Monaten ein Vierbeiner bei uns einziehen, allerdings bin ich noch unsicher, ob der Aussie für uns geeignet ist.

Das Problem:
Ich leide am Asperger Syndrom.
Das ist an sich nichts dramatisches, aber es macht die Rasse Entscheidung nicht unbedingt einfacher.
Ich habe ein Problem mit menschlichen Kontakten jeglicher Art. Ich bin kein Menschenhasser, aber ich brauche auch nicht unbedingt die Gesellschaft anderer Zweibeiner und gehe ihnen lieber aus dem Weg. (Ausnahme mein Mann)
Außerdem kann ich meine Gefühle oft nicht richtig zeigen oder entlade sie geballt etwas unkontrolliert.
Das ist nicht so heftig wie es sich anhört. Nur etwas komisch, wenn man es nicht kennt. :D

Tiere helfen mir dabei meine Gefühle zu kontrollieren und auszudrücken. In ihrer Gegenwart bin ich wesentlich sicherer und offener anderen Menschen gegenüber. Dazu bringen mir Vierbeiner immer eine ungeahnte Freude. :)
Daher die Idee mit dem Hund.
Von anderen Asperger "Patienten" (blödes Wort!) sind mir Aussies ausdrücklich empfohlen worden.
Sie sollen mit unseren Empfindungen besonders gut klar kommen und gekonnt darauf reagieren.

Nun reicht mir das aber natürlich nicht, um mir direkt einen Aussie zu holen.
Immerhin soll es der mögliche Hund auch gut bei uns haben.
Daher mal zu unserer Lebenssituation:

Wir bewohnen ein Reihenhaus am Stadtrand mit Garten. Bis zum nächsten Auslauf (sehr großes Gelände) sind es 10min Fußweg, bis zum nächsten Waldstück 20min.
Mein Mann und Ich arbeiten von Zuhause aus und können uns unsere Zeit recht flexibel einteilen.
Zeit für einen Hund ist auf jeden Fall vorhanden.
Es wäre unser erster Hund, wir bekommen aber Hilfe von einer befreundeten Hundetrainerin.

Ich bin nicht die größte Sportskanone, gehe aber sehr gerne ausgiebig spazieren und wandern.
Außerdem bin ich ein großer Fan von Such- sowie Intelligenzspielen. Da freue ich mich jetzt schon drauf, für Hundi geistig allerhand Bespaßung zu erfinden. Meine Kreativität kennt in solchen Bereichen keine Grenzen. :D

Sehr wichtig ist allerdings zu erwähnen, dass ich aufgrund des Aspergers meine Ruhezeiten brauche. Auch der Hund muss lernen, dass er in dieser Zeit Ruhe hält - spielen mit mir oder Action allgemein gibt es in dieser Zeit auf keinen Fall.
Generell ist mein Tagesablauf sehr strukturiert - auch das benötige ich, um mich wohlzufühlen. Ein Hund müßte mit klaren Regeln und Zeiten zurecht kommen.
Ich bin in jedem Lebensbereich konsequent und wäre es wohl auch bei der Erziehung eines Hundes. Absolut sturen Gehorsam erwarte ich aber natürlich nicht - wenn es sein muss, bin ich auch Kompromissbereit. Und Spaß kann ich auch ohne Ende haben :D

Ein Hund soll in erster Linie ein bester Freund für mich werden, aber mir auch helfen meinen Alltag zu meistern.
Ich reagiere manchmal etwas ängstlich in einigen Alltagssituationen, dafür bin ich in anderen Situationen eher stumpf. Ein Begleiter an meiner Seite würde mir da sehr viel Rückhalt und Sicherheit geben.

Das ist natürlich ein echt großes Anforderungsprofil für den Hund. Auf mich und meine Gefühle zu achten ist nicht unbedingt einfach und wäre schon etwas wie eine Lebensaufgabe.
Daher bin ich wirklich unsicher, ob ein Vierbeiner überhaupt dazu passt und glücklich werden kann.
Was meint ihr?

Ich würde gerne anfangen mich langsam konkret zu informieren. Unbändiges ansammeln von Informationen sowie Wissen gehört nämlich auch zu meinen Hobbies ;)

Danke für die Antworten!
 

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Dabei
30 Dez 2011
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#2
Grundsätzlich finde ich gut, dass du dir vorher Gedanken machst und dich informierst. Ich arbeite beruflich mit Kindern mit Autismusspektrumsstörung und kann nur bestätigen, dass zumindest mein Aussie ;) da wirklich gut für geeignet ist und den entsprechenden Kindern schon echt geholfen hat.
Ich würde dir aber dringend empfehlen, einen guten Züchter (lies dir hier bitte die entsprechenden Threads zB http://www.aussie.de/forum/t/4599-z%FCchter-vs-vermehrer durch) zu suchen, der dich bei deiner Welpenauswahl berät, nicht jeder Aussie ist geeignet und auch den Welpen gut soziaisiert, denn wenn du sagst, dass du Schwierigkeiten mit gewissen Alltagssituationen hast, kann sich das auch auf deinen Hund übertragen. Hier wäre es ja wünschenswert, wenn der Hund die Situation schon kennt und als nicht bedrohlich einschätzt, was dir wieder helfen würde. Auf jeden Fall würde ich mit einem Trainer zusammen arbeiten um eventuell schwierige Situationen aufzufangen, aber das hast du ja sowieso vor.
Das was du mit dem Hund vor hast, hört sich alles machbar an, deshalb würde ich sagen, viel Spaß bei der Suche nach einem guten Züchter ;)
Klare Regeln und Zeiten sind z.B. für einen aussie nicht schlecht um Orientierung und Verlässlichkeit zu schaffen.
 
Dabei
27 Jun 2012
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#3
Ich finde, dass sich dein Alltag für einen Aussie sehr super anhört! Ruhezeiten, klare Strukturen und Regeln sind für einen Aussie (bzw jeden Hund) sehr wichtig! Das gibt ihnen Sicherheit, wie dir auch :)

Meine beiden Aussies sind beide sehr sensibel und merken immer, wie es mir geht. Wenn es mir sehr schlecht geht und ich traurig bin, kommen sie zu mir und kuscheln sich an mich. Merlin legt sich dann manchmal quer über meinen Schoß. Bin ich sehr gut gelaunt, freuen sie sich mit mir :)

Genau wie Nero, lege ich dir die Suche nach einem seriösen Züchter ans Herz. Sicherlich ist nicht jeder Aussie für deine Situation geeignet. Er sollte mMn nicht zu sensibel sein (falls du dich doch mal entlädst oder damit sich deine Angst nicht sofort auf ihn überträgt), aber auch nicht zu abgestumpft, dass ihm alles egal ist und eben souverän genug, dass er dir genug Sicherheit gibt. Ein kompetenter Züchter wird dir sicherlich bei der Wahl des richtigen Welpens helfen können. Eventuell kann dich deine Hundetrainerin auch begleiten, da sie deine Situation und dich ja kennt?

Auch muss nicht jeder Aussie in Agility, Obedience oder sonst einer Sportart geführt werden. Es wird dann eben seine Aufgabe sein, dein Begleithund zu sein und dich im Alltag zu unterstützen und dir Sicherheit zu geben :)
 
Dabei
9 Apr 2013
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#4
Also die geregelten Zeiten sehe ich nicht als Problem und wie ja immer gesagt wird, soll ein Welpe unbedingt Ruhe lernen, das würde er dann in deinen Ruhezeiten auch gut lernen.
Du scheibst, dass du in Gegenwart von Tieren sicherer und offener Menschen gegenüber bist. Hilft dir das Tier, weil es keine Unsicherheit zeigt oder einfach nur weil es da ist? Viele Aussies sind Fremden gegenüber reserviert und mögen auch nicht unbedingt den Kontakt zu Fremden. Es gibt da natürlich Ausnahmen, aber das weiß man eben nicht im Vorraus.
Ich denke, dass es bei dir noch wichtiger ist, einen guten Züchter zu finden, der schon einiges auch über seine Nachzuchten sagen kann.
Ansonsten hören sich die Bedingungen bei euch nicht schlecht an. Wichtig ist eben, dass du Lust hast dich mit deinem Aussie zu beschäftigen.
 
Dabei
16 Apr 2014
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#5
Ich bin selber noch Anfänger was Aussies angeht und möchte meinen Vorrednern auch grundsätzlich nicht widersprechen. Ich möchte dir nur eine Sache mit auf dem Weg geben. Wenn du deine Pausen brauchst muss zumindest am Anfang dein Mann einspringen können. Ein Welpe ist ein 24/7 Job. Ich habe das teilweise ein wenig unterschätzt wie viel Aufmerksamkeit er braucht und vor allem wie wenig schlaf man am Anfang bekommt. Es ist sicher alles zu meistern und ich würde meinen Terrorzwerg auch nie wieder hergeben, aber so ein Welpe kann schon an die Nerven gehen. Aber alles andere hört sich mMn auch sehr gut bei euch an und ich hoffe das bald ein kleiner Sonnenschein bei euch einzieht :)
 
Dabei
8 Mai 2014
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#6
Vielen Dank für die Antworten.
Das macht mir ja doch etwas Mut :eek:

@Nero:
Gerade, dass du mit deinem Aussie damit Erfahrung hast, beruhigt mich sehr.
Ich werde mir die Hinweise zu den Züchtern gleich mal ansehen.

@Schneffi:
Das klingt richtig gut. Genau so einen felligen Freund wünsche ich mir auch :)
Unsere Trainerin zum Züchter mitzunehmen ist eine tolle Idee. Das werde ich ihr mal unterbreiten!

@dalmivelez:
Es reicht, wenn das Tier einfach da ist. Wie das Tier reagiert oder sogar welcher Gattung es angehört, ist fast egal. Der Effekt klappt sogar mit Kleintieren wie Hamstern - die lassen sich allerdings nur schwer in den Alltag integrieren :p
Ein Hund, der sehr freudig auf andere Menschen zugeht und von sich aus Kontakt sucht, wäre für mich wahrscheinlich sogar zu viel des Guten. Ich mag Fremde ja auch nicht wirklich.
Aber mal ein ganz doofes, alltägliches Beispiel was ich damit meinen kann:
Ich kann überhaupt keinen Smalltalk. Für mich sind zwanglose Gespräche mit (fast) Fremden sinnlos und überfordern mich etwas. Habe ich ein Tier dabei, habe ich ein Gesprächsthema für den "Notfall" und kann auch mal sagen "ich muss los, Tier will/muss XY". Klingt total doof wahrscheinlich, aber das wäre für mich schon eine unheimliche Erleichterung.
Da gibt es natürlich noch ganz viele andere Situationen, die teilweise auch gravierender sind als Smalltalk. Das komplett zu schreiben sprengt aber auch etwas den Rahmen ;)

@Die Nase:
Mein Mann unterstützt mich natürlich voll beim Projekt Hund. Sonst wäre es auch nicht möglich.
Ich bin zwar durchaus auch belastbar (zumindest Zeitweise), aber gerade in der Welpenzeit wird er mir etwas helfen müssen.
Dennoch guter Input natürlich. Er wird auch gerade fleißig über alle Antworten hier ausführlich informiert - mein Mann ist da auch voll dabei :D
 
Dabei
30 Dez 2011
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#7
Zum Thema Smalltalk: Der wird dir als Hundebesitzer warscheinlich wieder einfacher fallen, weil Fragen zu deinem Hund gestellt werden, wie alt, welche Rasse etc. Das kannst du ja auch vorbereiten, was dir wieder neue Sicherheit geben wird und wenn es dir zuviel wird, kannst du eben, wie du auch sagst, die Bedürnisse des Hundes vorschieben, um das Gespräch zu beenden.
 
Dabei
15 Mai 2012
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#8
Hallo :)

Ich finde dass sich das alles sehr gut bei dir/euch anhört :). Gerade wenn ich lese "unbedingte ruhezeiten" hast du mich ohnehin schon auf deiner Seite :D. Die brauchst nicht nur du, sondern auch dein zukünftiger Hund (egal welcher Rasse) :).
was das Thema der stressigen Welpenzeit betrifft, so kann man da auch individuelle Lösungen finden, ein guter Züchter ist da sofort mit dabei! Klar, ein 8 wochen altes Kerlchen muss öfters raus, man ist nur hinterher. Aber man kann den kleinen vielleicht auch einfach erst mit 12 Wochen holen, wo es schon wieder einfacher ist.

Ich konnte bisher auch schon sehr schöne Erfahrungen machen, der Kontakt zwischen meinem Hund und Menschen mit Autismusspektrumstörung war immer positiv! Rumo ist ähnlich wie Steffi beschrieben hat, weder ein stumpfer, unsensibler Hund, noch ein übersensibler. Zu so einer Mischung würde ich dir ebenfalls raten!

Ein ordentlicher Züchter kann dir da auch richtig weiterhelfen sodass du deinen passenden Weggefährten findest.
 
Dabei
9 Apr 2013
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#9
Wenn du mit Gesprächen über dein Tier klar kommst ist es ja gut, denn mit einem Aussie (und speziell als Welpe) wirst du oft angesprochen werden, wegen seines besonderen Aussehens. Jedenfalls ist es bei uns so, denn hier sieht man die Aussies noch nicht so oft und da fallen z.B. blaue Augen extrem auf.
 
Dabei
8 Mai 2014
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#10
Vielen Dank nochmal für die Antworten!

@Nero:
Genau so haben wir uns das auch vorgestellt :D
Ich kann die Antworten super vorbereiten und es so langsam lernen. Das wird mir auf jeden Fall mehr Sicherheit geben - später auch wenn der Hund mal nicht dabei ist.

@Rumo:
Noch Jemand mit Erfahrung, das freut mich und bestärkt weiter :)
Klar 12 Wochen wäre auch eine gute Idee. Das wird der richtige Züchter für uns sicherlich verstehen.
Ich hoffe wir finden da auch Jemanden, aber wir haben ja auch Zeit zum suchen.

@dalmivelez:
Aussies habe ich bei uns auch noch nicht gesehen. Allerdings sehr viele Huskys und Border Collies in jeder Farbe. (Dazu sehr viele Jackrussels)
Solange ich die Antworten gut vorbereiten und mich notfalls entziehen kann, ist das eine gute Übung für mich. Wie Nero auch schon schrieb :)
Wir werden das mit unserer Trainerin aber auch gut trainieren.
 
Dabei
25 Mrz 2013
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#11
Also ich finde auch, dass sich die Voraussetzungen doch recht gut anhören, solange du charakterlich den passenden Aussie findest und dazu kann man eigentlich nurnochmal sagen, dass dafür ein guter Züchter unerlässlich ist. Und ein seriöser Züchter wird auch kein Problem damit haben den Welpen bis zur 12. Woche zu behalten, für den Fall, dass er sie überhaupt schon früher abgibt. :)
 
Dabei
10 Mrz 2012
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#12
Prinzipiell finde ich hört es sich erstmal nicht verkehrt an. Hier finde auch ich es echt wichtig einen geeigneten Züchter zu finden. Meine Hündin Phoebie z.b. würde zu dieser Situation gar nicht passen da sie selber sehr sehr stressig ist und extrem reagiert wenn ich mal nervös/unsicher bin. Als Welpe hat man das aber natürlich noch nicht gemerkt. Vielleicht würde ja auch ein Erwachsener Hund oder ein Junghund, wo man schon mehr des Charakters kennt in Frage kommen?
 
Dabei
8 Mai 2014
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#13
Danke für die Antworten! :)

@piaaischa:
Klar, ein erwachsenes Tier darf es auch gerne sein. Solange es passt und es sich eben noch auf meine Bedürfnisse konditionieren lässt, spricht da Nichts gegen :)
 
Dabei
16 Apr 2014
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#14
Also mit nem Aussie Welpen wirst du definitiv viel Smalltalk haben, ich habe mich teilweise gefühlt wie Justin Bieber wenn man mit dem kleinen Plüschtier an einer Gruppe junger Mädels vorbei gegangen ist :D
 
Dabei
29 Okt 2012
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#15
Hallo Enton! Unser Freund hat auch das Asperger Syndrom. Er hat aber einen Labbi. Wenn Hundi dabei ist kein Problem mit unterhalten bei bekannten. Bei fremden Leuten ist es ein bisschen schwierig. Aber wir merken es wird immer besser. :thumbup:. Bei dir klappt das ganz bestimmt. Du weißt ja was mit dir los ist. Wünsche dir alles Gute, wird schon
 
Dabei
9 Feb 2011
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#16
Hallo Enton und Herzlich Willkommen :)

Außerdem kann ich meine Gefühle oft nicht richtig zeigen oder entlade sie geballt etwas unkontrolliert.
Das ist nicht so heftig wie es sich anhört. Nur etwas komisch, wenn man es nicht kennt. :D
Könnte dir das auch passieren, wenn der Hund dabei ist?
Ich habe ja selber eine psychische Erkrankung (Agoraphobie), also habe ich oft Zeiten, in denen es mir schlecht geht - und Amy dann auch.
Sie ist echt extrem sensibel und spürt schon kleinste Stimmungsschwankungen. Wegen meinem Problem kommt es natürlich häufig vor, dass ich Stress mit meinen Eltern habe, und da reicht es schon wenn wir etwas energischer Reden ohne wirklich lauter zu werden und Amy würde am liebsten abhauen oder auf's Sofa krabbeln. Die hat dann richtig Stress.
Vor etwa einem Jahr gab es eine Situation, wo ich stark geheult und dabei auf den Boden geschlagen habe (klingt wie ein kleines Kind, aber ich war ziemlich verzweifelt, einen Tag später war ich auch in einer Klinik :rolleyes:), ohne Amy dabei auch nur anzugucken - die hat dadurch total angefangen zu zittern. Oder als meine Eltern die Frauen Handball EM verfolgt haben, da waren die natürlich auch angespannt und z.T. mal etwas lauter, da habe ich Amy schon extra mit in mein Zimmer im 1. Stock genommen, wo sie mir dann trotzdem noch halb auf's Gesicht gekrabbelt ist, obwohl sie sich sonst lieber ans Fußende legt.
Und es reicht schon, wenn andere etwa energischer zu ihrem Hund sind - selbst da ist sie sofort extrem unsicher und fühlt sich quasi direkt angesprochen.
Das kann in der Hundeschule schon sehr anstrengend sein, wenn auf dem Hundeplatz neben einem ein langsamer Labbi oder ein z.T. sturer Hund, wo u.a. Husky drinnen steckt, arbeitet und Madam sich kaum konzentrieren kann oder ungerne im Sitz/Platz-Bleib bleibt... :rolleyes:

Amy ist da jetzt wahrscheinlich ein extrem Beispiel, aber ich habe schon öfter gehört, dass Aussies sehr sensibel sein können.
Wenn es also ein Aussie wird (bzw. bei jeder anderen Rasse auch) würde ich sehr darauf achten, eben NICHT den sensibelsten Hund zu nehmen, einfach um eben diesen den Stress zu bewahren.

Generell ist mein Tagesablauf sehr strukturiert - auch das benötige ich, um mich wohlzufühlen. Ein Hund müßte mit klaren Regeln und Zeiten zurecht kommen.
Das KANN ggf. zu Problemen führen. Also bei einem Welpen wird ja eh erstmal alles durcheinandergewürfelt - der muss ja regelmäßig raus ;)
Es gibt aber auch Hunde, die durch einen sehr gleichen Tagesablauf Probleme machen. Ich weiß jetzt nicht, wie ich das erklären soll, aber wenn die immer zur gleichen Zeit Futter bekommen und Spazieren gehen fangen die wohl eher an, das zu "fordern" als wenn man variiert

Ansonsten finde ich auch, dass die äußeren Umstände toll klingen :)
Mit dem richtigen Hund ist das sicher alles kein Problem

Meinst du vllt, dass eine etwas weniger "schlaue" Rasse eher was wäre? Also eine, die quasi "dauerglücklich" ist wie z.B. ganz typisch der Goldie, der sich also auch in deinen schlechteren Phasen oder wenn du unsicher bist unterstützt, indem er eben ist wie immer und nicht so stark drauf reagiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
14 Feb 2008
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#17
Einen Welpen würde ich Dir in Deiner Situation (so wie ich es verstanden habe) eher nicht empfehlen. Das kann über längere Zeit zunächst mal einiges an Stress bedeuten.
Vielleicht solltest Du Dich mit einer Organisation, die Therapiehunde ausbildet, in Verbindung setzen und Dich dort beraten lassen.
 
Dabei
8 Mai 2014
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#18
Vielen Dank für die Antworten :)

Ich möchte aber nur nochmal kurz erwähnen: Ich bin nicht krank.
Ich bin in der Lage meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, ich bin in der Lage Verantwortung zu übernehmen, und ich bin in der Lage auf die Bedürfnisse eines Tieres einzugehen.
Ich bin halt nur ein wenig Anders als Menschen ohne Asperger.
Ich bin in einigen Situationen nicht sicher, dafür bin ich in anderen viel souveräner als Andere.

@Mitch
Danke für den offenen Bericht!
Ich finde es toll, dass du da so drüber sprichst.
Allerdings ist Asperger nicht mit einem Angstsyndrom vergleichbar. Ich habe vor vielen Dingen keine Angst, bin nur in manchen Situationen unsicher. Klar machen mir auch Situationen mal Angst, aber das haben Menschen ohne dieses Syndrom ja auch. Nur halt in anderen Bereichen. Depressive oder traurige Phasen habe ich gar nicht.

Wenn Tiere dabei sind, habe ich meine Emotionen ganz gut im Griff. Das ist ja gerade der positive Effekt, den ich an felligen Geschöpfen so schätze.
Es gibt aber natürlich Momente, wo ich es nicht steuern kann. Das ist aber nicht so dramatisch wie es sich anhört - ich schrieb ja, es ist eher etwas komisch für Außenstehende :D
Wenn ich zum Beispiel sehr gestresst bin, fange ich an meine Finger zu verkrampfen und mache "Wellenbewegungen" in der Luft.
Ich freue mich sehr expressiv und da ist es auch egal, wo ich gerade bin. Da wird auch mal in der vollen Straßenbahn laut "Juhu!" gerufen :eek:
Außerdem werde ich oft als Tollpatsch betitelt was meine Ausdrücke oder Gefühle angeht, ich denke das trifft es sehr gut.

Lediglich bei Berührungen werde ich ungemütlich. Mir sind Berührungen von Fremden sehr sehr unangenehm. Auch von Freunden und Bekannten, nur mein Mann ist da etwas Anderes.
Wenn die Berührungen unvermeidbar sind, dann habe ich gelernt ruhig zu bleiben. Zum Beispiel in der Straßenbahn, wenn sich Jemand neben mich setzt oder so. Finde ich natürlich trotzdem nicht doll.
Fasst mich aber Jemand absichtlich an, ist das ganz furchtbar für mich. "Auf die Schulter tippen" ist das Schlimmste. Das geht direkt durch den ganzen Körper und da kann ich dann auch wirklich mal wütend werden.
Ich habe generell einen sehr großen "Individualitäts-Radius", in den nur sehr wenige Personen hinein dürfen. Tiere dürfen da aber jederzeit hinein.
Gerade Katzen haben ja die Angewohnheit sich gerne ohne Vorwarnung ans Bein zu schmiegen oder Ähnliches - das genieße ich sehr.

Eine "dauerglückliche" Rasse würde mir wahrscheinlich etwas weniger Spaß machen als eine Rasse, die auch mal Höhen und Tiefen hat.
Ich bin sehr schlecht darin Emotionen von anderen Menschen zu lesen. Gesichter sind ein Buch mit sieben Siegeln für mich.
Bei Tieren kann ich es dafür umso besser. Sie benutzen den gesamten Körper, verlassen sich nicht auf Mimik, verstellen sich nicht, benutzen keine Ironie :)D) und Lügen nicht.
Mit Hilfe meiner Trainerin wäre es vielleicht sogar förderlich für mich, wenn ich lernen kann auf unterschiedliche Gefühle des Hundes richtig zu reagieren. Eventuell kann ich das dann auch auf meine Reaktion mit Menschen irgendwann übertragen. (Man sagt ja immer so schön "den Hund vermenschlichen". Ich würde es genau andersherum lernen :D :D)
Ist natürlich sehr theoretisch - ist aber tatsächlich der Hauptgrund, wieso mir andere Aspies den Aussie empfohlen haben.
Wobei auch Einige mit Labbis gute Erfahrungen gemacht haben - das ist wohl ganz abhängig vom Menschen dahinter. Asperger ist ja auch ganz unterschiedlich und nie völlig gleich.

@Georg
Einen ausgebildeten Therapiehund können wir uns nicht leisten. Das sind Kosten von einem Kleinwagen - Neupreis.
Es ist aber auch gar nicht nötig. Ausgebildete Therapiehunde sollten Kindern mit Asperger oder wirklich Autisten vorbehalten sein. Da ist auch noch ganz andere Unterstützung als "nur" Begleitung im Alltag erforderlich und die Hunde müssen wesentlich stärkere Nerven haben.

@Pie
Oh das klingt toll :) Ich hoffe das klappt dann so auch bei mir :)
 
Dabei
31 Okt 2012
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#19
Hallo Enton,

ich würde Dir auch, wie viele hier zu einem wirklich guten Züchter raten, der Dich dementsprechend beraten kann. Es ist wirklich schwierig hier Deine Situation gut zu erfassen, ohne Dich zu kennen.

Ich hatte früher einen Arbeitskollgen mit Asperger Syndrom und er war einer der liebsten und angenehmsten Arbeitskollegen die ich je hatte - wahrscheinlich weil ich einige Bedürfnisse von ihm durchaus geteilt habe und eine sehr direkte Person bin. Er hatte unglaubliche Ähnlichkeit mit Sheldon Cooper aus "The Big Bang Theorie". Jetzt gibt es natürlich auch hier verschiedene Abstufung und Ausprägungen.
Dieser Arbeitskollege hatte zwei Katzen und insofern kann ich vieles nachvollziehen was Du sagst und darüber hinaus hat mein Kollege mir auch vieles erklärt.

Also wenn ich jetzt von meinen Kollegen ausgehe, würde ich folgende Themen auf Dich zukommen sehen.
Mein Aussie Emma (und auch viele andere Aussies hier) hatte mal Phasen wo sie einfach mal nicht hören. Dann laufen die schon mal weg und man muss hinterher. Mein Kollege hätte damit ein großes Problem gehabt, wenn dies zum Beispiel zeitlich ausufern würde und seinen Tagesablauf durcheinander bringt.

Auch so Themen dass viele Aussies auf Bewegungsreize reagieren, kann immer mal Dein Bedürfnis nach Struktur ausreizen. Einerseits eben das er mal einen Reh nachjagt und man im schlimmsten Fall warten kann das der Hund wieder auftaucht.
Oder eben dass der Hund zu anderen Personen hinstürmt (Jogger, Radfahrer, Kinder) oder anderen Hunden. Für meinen Freund wäre es eine Qual bis unmöglich gewesen sich dann mit den entsprechenden Leuten auseinanderzusetzten. Und genau das Problem könnte auch auftreten wenn der Hund seine Gruselphase hat und fremde Leute anbellt. Auch da muss man sich natürlich mit den Menschen auseinandersetzten und eben gerade dann auch wenn jeder den eigenen Hund anfassen möchte.
Ich muss sagen, ich hatte auch ganz schön zu kämpfen dass ich plötzlich so extrem mit anderen Menschen konfrontiert war.

Ständig wollte wer Emma anfassen (jetzt ist sie auch eine entzückende Blue Merle Hündin) oder wollte wer seinen Hund zu Emma lassen, der dann im schlimmstenfall auch noch agressiv auf Emma losging... Man muss sich damit auseinandersetzten dass man andere Hundehalter Grenzen aufzeigt, ich muss da manchmal ganz schön deutlich werden und umgekehrt musste ich auch mal mich entschuldigen wenn Emma meinte auf einen anderen angeleinten Hund zu gelaufen ist.

Ich hatte noch nie soviel Reibungspunkte mit fremden Leuten seit ich einen Aussie habe. Mit meiner ersten Hündin, die ich erwachsen aus dem Tierschutz bekommen habe, war alles sehr viel einfacher. Da sie schon ein großer ausgewachsener Hund war wollte sie niemand anfassen und andere Hunde hielt sie sich selbst vom Hals, da reichte ein Blick und die Hunde gingen zurück.

Also wie bereits erwähnt, ich gehe jetzt von meinen Kollegen aus - dem hätte ich mit Sicherheit eine andere Rasse als einen Aussie empfohlen. Also schon mal einen Hund, der nicht in Gefahr ist ständig angetascht zu werden. Eine Rasse, die nicht so stark auf Bewegungsreize reagiert und damit viele Themen einfacher wären für ihn.
Erziehen muss man natürlich jeden Hund, doch gerade das sind Dinge wo mein Freund sehr gute wäre. Struktur und Regeln lagen ihm sehr gut, insofern wäre er sicher ein guter Hundehalter.

Für mich macht es einen großen Unterschied ob ein Aussie als Therapiehund zu diesem Syndrom passt oder ob es ins eigene Leben passt und man mit der ganzen Verwantwortung konfrontiert ist. Wenn zum Beispiel Dein Mann in manchen Situationen einspringen kann, dann wäre das natürlich sehr gut. :) Gerade auch bei so Sachen wie Tierarzt - den auch die können leider sehr spontan auftreten und man muss dann sofort aktiv werden und auch für mich sind solche Situationen chaotisch und anstrengend.

Ich würde Dir neben einem guten Züchter auch empfehlen mal in Tierschutzvereine nach einem passenden Hund zu schauen. Ein Welpen ist immer ein Überraschungspaket und es können Eigenschaften auftreten, die mit Deinem Bedürfnis kolldieren. Ich weiß nicht das bei Dir ist, doch mein Kollege war absolut easy mit Situationen die geordnet sind und zu seinen Strukturen passen. Wenn das zutraf war er sehr umgänglich. Ich habe allerdings beobachtet, dass der Umgang mit Mensch, Tier und Geschnissen die mit seinen Bedürfnissen kollidierten, für ihn sehr, sehr schwierig waren.

Insofern wäre es natürlich eine gute Idee sich schon mal "fertige" Hunde anzuschauen, da man diese besser einschätzen kann. Und im Tierschutz sitzen ja nicht nur Problemhunde bzw. eventuell sind es Probleme, mit denen Du gut umgehen kannst und gerade deswegen es eine tolle Beziehung werden kann.
Mein Bekannter hatte seine Katzen auch aus dem Tierschutz und die waren sicherlich "eigen" - doch für ihn passten sie perfekt. :)

Wie gesagt, ich kann jetzt nur von meinen Erfahrungen und Beobachtungen mit meinen Kollegen ausgehen und ich weiß nicht ob dies Ähnlichkeiten mit Dir aufweist.
 
Dabei
9 Feb 2011
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#20
Oh ja, mit Idioten hat man oft zu kämpfen - ich hab erst vor kurzem einen fremden Mann angeschrien, weil sein Hund Amy bedrängt hat und er seinen Ar*** nicht vorwärts bekommen hat :rolleyes: Aber er müsse seinen Hund ja nicht anleinen, Hunde brauchen ja sozialen Kontakte und sonst solle ich doch meinen anleinen und einfach weggehen ...

Aber zumindest hier trifft man auch mindestens genauso viele total nette Leute :) Wenn man sich mit denen unterhält, hat man durch die Hunde gleich ein Thema und oft hat man sogar das Gefühl, die schon ewig zu kennen... selbst ich mit meinen anfangs 15 Jahren konnte mit denen ganz normal reden, ohne mich wie ein Kind behandelt zu fühlen, was ja schnell mal vorkommt :)
 
Dabei
8 Mai 2014
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#21
Vielen Dank für die Antwort! :)

Ich finde es übrigens sehr gut, dass ihr mir auch die Nachteile und Besonderheiten so gut erklärt.
Ich muss wahrscheinlich noch mehr als Andere alle Seiten der Medaille kennen und auch mein Umfeld muss entsprechend aufgeklärt werden.
Das ist sehr wichtig.

Mir hat man auch schon gesagt, dass ich sehr viele Ähnlichkeiten mit Sheldon habe.
Allerdings soll ich angeblich nicht so stur und ausfallend sein.
So eine Serie ist ja eh etwas überspitzt.
Aber ich habe auch Cornflakes nach Ballaststoff Gehalt sortiert in der Küche. ;)

Ich bin glücklicherweise etwas flexibler in meinem Tagesplan als andere Aspies.
Natürlich geht es mir am Besten, wenn er möglichst genau nach meinen Vorstellungen abläuft. Ich kann es aber mittlerweile handeln, wenn etwas dazwischen kommt.
Ich brauche dann nur meistens etwas mehr Zeit im Anschluss für mich, um mich zu sammeln. In so einem Fall springt dann aber mein Mann immer sehr gut ein.

Tierarzt dürfte auch machbar sein. Ich war mit meinen Kaninchen als Teenager auch öfter alleine dort.
Ich mag den Ablauf in der Praxis - man geht hinein, sagt was das Tier hat, setzt sich kurz, geht in das Zimmer, wiederholt was das Tier hat und der Arzt regelt den Rest.
Da sind sehr wenig soziale Interaktionen bei, die ich nicht abschätzen kann.
Klar - es macht meinen Tagesplan kaputt. Aber das wäre eine Situation, die ich noch handeln kann. Stirbt das Tier sähe das natürlich ganz anders aus. Aber das ist bestimmt für Jeden furchtbar.
Als eines meiner Kaninchen eine Verstopfung hatte und einige Tage alle 2 Stunden Medizin samt Bauchmassage bekommen mußte, habe ich das auch sehr gut hinbekommen. Ich war danach natürlich fertig und brauchte einige Zeit, ehe ich wieder voll bei mir war, aber ich habe es geschafft.

Ein größeres Problem wäre da wirklich, wenn der Hund bockt oder zu anderen Menschen/Hunden unkontrolliert rennt.
Solche Situationen muss ich mit unserer Trainerin auf jeden Fall sehr gut einstudieren. Also wie muss ich genau reagieren, wie beruhige ich mich, was mache ich am Besten.
Trotz Übung wird mir das aber sicherlich nicht leicht fallen.
Einerseits wäre es natürlich wünschenswert, wenn ich durch den Hund leichter mit Menschen in Kontakt treten kann, andererseits muss ich natürlich doppelt aufpassen, dass ich mich nicht überfordere damit.

Wie oben schon geschrieben, würde ich mich auch über einen erwachsenen Hund freuen. Solange es passt, ist mir das Alter ganz egal. Ebenso wie das Äußere - Tiere sind ohnehin alle hübsch für mich.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ich mit einigen "Problemen", die ein Tier mit sich bringt, besser klar komme als andere Menschen. Dafür komme ich mit Eigenarten nicht klar, die für Andere kein Problem sind.
 
Dabei
6 Jan 2014
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#22
Hallo!
Zum Thema selbst kann ich leider nicht viel beitrage, da ich überhaupt keine Aussies im "Therapie" bzw. Begleithundebereich kenne.
Da aber nun schon mehrmals der "Angrabbel-Faktor" und "Ärgernis-Faktor" genannt wurde, wollte ich nun auch mal meine Erfahrung dazu teilen:
Pan ist ein red-tri-Aussie mit kurzer Rute - bis auf ein einziges Mal wurde ich nie gefragt, ob man den Hund mal anfassen könne... Ich kann mir gut vorstellen, dass ein gemerlter Hund diesbezüglich tatsächlich mehr Anzusgfläche bietet. D.h. tendenziell würde ich, wenn man anderen Leuten eher aus dem Weg gehen möchte, zu einem solid raten. Ich glaube, da ist die Wahrscheinlichkeit des Angesprochen-Werdens noch am geringsten.
Was Ärger mit anderen Hundebesitzern angeht, hab ich ehrlich gesagt, auch noch nicht all zu viel schlimmes erlebt. Pan ist sehr sozial und sauber in seiner Kommunikation, daher bricht für mich auch keine Welt zusammen, wenn halt doch mal ein anderer Hund an ihn ran geht, auch wenn ich das zu dem Zeitpunkt lieber nicht gewollt hätte. Wenn die Situation dann, z.B. im Zusammenhang mit einem prolligen Rüden, "komisch" wurde, war es meistens so, dass ich versucht habe, die Hunde zu "splitten" (also durch "zufälliges" dazwischen stellen usw.) und den anderen Hund weg geschickt habe bzw. dessen Besitzer darauf hingewiesen habe, er möge doch den Hund mal lieber zu sich nehmen, da die beiden sich wohl nicht sehr grün seien. Bisher bin ich sehr gut damit gefahren (freundlich, höflich, aber direkt zu sein) und die Situation hatten sich innerhalb von 2 Minuten ganz anständig geklärt.
Und schliesslich: Eine WIRKLICH bescheuerte Situation (zB Hund läuft weg, Hund wird von einem aggressiven Hund angefallen, Hund geht jagen) kann einem mit jedem Hund passieren, nicht? D.h. da müsste man dann konsequnterweise ja empfehlen sich gar keinen Hund zu zu legen. Was meiner Meinung nach aber hier nicht die richtige Empfehlung wäre, da sich hier jemand offensichtlich ernsthaft Gedanken macht und sehr offen für Inputs und Ideen zu sein scheint.
Ach so und noch kurz meine Gedanken zu Welpe vs. adulter Hund: Wenn ich mir anschaue unter welch unterschiedlichen Bedingungen Welpen aufwachsen, habe ich persönlich das Gefühl, dass ein entsprechender Welpe (deshalb schliesse ich mich ausnahmslos denen an, die empfehlen sich vom Züchter (ggf. auch mehreren) wirklich eingehend beraten zu lassen) diese ausgeprägte Strukturiertheit sehr gern annehmen wird. Wenn ich mir meinen Hund anschaue, so fühlt er sich mit Routinen sichtlich wohler.

Viele Grüsse
Steffi
 
Dabei
31 Okt 2012
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2.198
#23
Ich möchte schon betonen, dass meine Aussagen sich rein und ausschließlich auf die Threaderstellerin beziehe und auch da nur rückschließe auf meine Erfahrungen, die ich aufgrund meines Kollegens habe.

Für ihn wären einfach manche Situationen wirklich sehr schwierig und das gebe ich hier einfach zu bedenken.
Abraten möchte auf keinen Fall, da ich ja wie schon betont die Threaderstellerin nicht kenne. Ich weise nur auf eventuellen Problematiken hin und ich finde es besser sich vorher damit auseinanderzusetzen.

Und so sehr ich meine Aussie-Maus liebe, ich finde nun mal es gibt Hunderasse die z.B. weniger auf Bewegungsreize reagieren, die kaum Jagtinstinkt haben und die weniger Probleme haben angetascht zu werden. (das bezieh ich auf die sprichwörtliche Reserviertheit des Aussies) Genauso könnte der Schutz- und Wachinstinkt ein Thema sein.
Solche Themen sind nun mal nicht von der Hand weisen, das Internet ist voll mit Aussies, die in "erfahrene" Hände abgegeben werden, weil so einiges schief lief. Und ja natürlich kann das auch mit andere Rassen passieren, ich bin die letzte die den Aussie als Problemhund abstempelt - doch ein Aussie ist nun mal als Hof- und Hütehund gezüchtet worden und bringt andere Eigenschaften mit, als zum Beispiel ein Hund der auf Begleithundeigenschaften gezüchtet ist.

Natürlich kann man sich einen Aussie suchen der all die typischen Eigenschaften nicht zeigt (wenig Reaktion auf Bewegungsreize, keine Reserviertheit, kein Schutz- und Wachinstinkt etc.), doch ich frage mich dann schon langsam auch was dann noch von Rasse bleibt und warum es dann trotzdem ein Aussie sein muss.

Ich bin der Überzeugung der Aussie bringt oft Herausforderungen mit, die andere (z.B. Begleithund Rassen) eben nicht haben. Es geht ja nicht darum wie toll die Rasse ist, sondern wie die Rasseeigenschaften zu einem Menschen mit Asperger Syndrom passen.

Letztendlich sind es Herausforderungen - inwieweit die bewerkstelligt werden können, kann natürlich nur die Threaderstellerin alleine beurteilen kann. :)

@Enton: Ich möchte Dich noch auf einen sehr interessanten Link über den Australian Shepherd verweisen. Ich finde eine sehr gelungene Darstellung der Rasse :)
http://www.hundeschule-gaden.de/82.html
 
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Dabei
10 Mrz 2014
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#24
Hallo,
also ich würde mir einfach den Hund aussuchen, am besten vom Züchter, am allerbesten vom Züchter mit Therapieerfahrung. Den alle Probleme die ich hier gelesen habe, sind zwar Aussie typisch aber wenn man es genau nimmt, kommt jeder Hund in die Flegeljahre, ich glaube die meisten Hund zählen zu den Hütte- Jagd- oder Wachhunden sie stammen alle vom Wolf ab.
Da du nicht alleine lebst gehe ich davon aus, das dein Mann dir auch hilft, unterstützt. Die meisten Hunde, aller Rassen reagieren auf die Gefühle der Besitzer schon lange bevor sie die selber wissen.
Für den Smalltalk wirst du dich nur begrenzt vorbereiten können. Aber tröste dich, ich wusste auch keine angemessene Reaktion auf folgenden Dialog
"Einen schönen Rassehund haben sie da. Der war bestimmt teuer. Warum haben sie den keinen aus dem Tierheim geholt. Da gibt es auch Berner Sennen Hunde."
Sie ist kein Berner
"Es gibt dort auch Áppenzeller"
Ist sie auch nicht
"Naja aber Collies gibt es bestimmt auch. Außerdem sind Mischlinge auch besser und viel lieber. Was ist es denn für ein Hund?"

Ein Aussie
"Nein, da wurden sie belogen, aussies schauen ganz anders aus. "

Diesen Dialog habe ich so an einem Tag ungelogen ca. 4 Mal geführt. Leider wusste ich auch beim 4. Mal keine passende Antwort.
Ich glaube aber, das ich mit einem anderen Hund ähnlich bizarre Unterhaltungen gehabt hätte. Den keiner hatte bis dahin die Rasse erkannt, aber jeder den Rassehund warum auch immer.
Viel diskutieren tu ich mit anderen Hundehaltern sowie so nicht. Was, ausser blöde Bemerkungen soll ich den wohl von mir geben, wenn zum Beispiel 2 Ausgewachsene Hunde Größe Schäferhund-Neufundländer auf meinen 20 Wochen alten Hund stürmen, ihm den Weg zu mir Versperren (ich habe ihn sofort gerufen) und er dann Fersengeld gibt. Der Besitzer meint: die beißen nicht die wollen nur spielen und er dachte mein Welpe dürfe da er ja frei war.
Also ich glaube, die einzige Reaktion ist den anderen zu ignorieren und auf den Hund warten.
Also es gibt auch wirklich viele gute Gespräche, und ich habe allen erlaubt meinen Hund anzufassen, den er soll ja menschenfreundlich werden.
Viel Spaß beim Welpen suchen.(und finden)
LG
Michaela
 
Dabei
6 Jan 2014
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#25
Ich möchte schon betonen, dass meine Aussagen sich rein und ausschließlich auf die Threaderstellerin beziehe und auch da nur rückschließe auf meine Erfahrungen, die ich aufgrund meines Kollegens habe.

[...]

Und so sehr ich meine Aussie-Maus liebe, ich finde nun mal es gibt Hunderasse die z.B. weniger auf Bewegungsreize reagieren, die kaum Jagtinstinkt haben und die weniger Probleme haben angetascht zu werden. (das bezieh ich auf die sprichwörtliche Reserviertheit des Aussies) [...]

Letztendlich sind es Herausforderungen - inwieweit die bewerkstelligt werden können, kann natürlich nur die Threaderstellerin alleine beurteilen kann. :)
He, absolut! Ich glaube auch, dass diese Einblicke ein wichtiger Bestandteil dieser Diskussion sind, ohne Frage!!

Zu der Aussage "es gibt Hunderasse die z.B. weniger auf Bewegungsreize reagieren, die kaum Jagtinstinkt haben und die weniger Probleme haben angetascht zu werden": Oft wird ja in vergleichbaren Situationen ein Labbi empfohlen. Und eben das kann ich so schlecht nachvollziehen. Vor allem "jungspundige" Labbies zählen meiner Erfahrung nach häufiger zu den Hunden, die Fremden mal eben überschwänglich in die Arme laufen oder sonst welche lustige Ideen entwickeln. Damit wäre die Gesamtsituation sicher nicht leichter als mit einem Aussie bzw. muss man in dem Fall genau so sorgfältig nach dem passenden Züchter und Welpen suchen wie bei einem Aussie.

Und zum letzten Satz sage ich auch "gefällt mir" :) Denn genauso ist es. :)
 
Dabei
15 Mai 2012
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#26
Ich möchte nur noch eine Sache anmerken, da weiß ich natürlich nicht wie du bist, also ist eine reine Überlegung, was dir weiterhelfen soll :)
Hunde zu haben, oder Hunde zu erziehen, beinhaltet auch viel Spontanität und auch mal loslassen von Plänen die man sich vorher so zurecht gelegt hat :D. Man macht sich Gedanken wie man seinem Vierbeiner etwas beibringt, erzieht und dann kommt es doch gerne auch mal ganz anders. Oder der Hund findet eine Lösung, manches geschieht als Kompromiss zwischen Hund und Halter. Da weiß ich selbstverständlich nicht wie flexibel du bist. Gerade Aussies sind wahnsinnig schnell im Kopf und man muss schon hin und wieder noch in Erinnerung rufen, was eigentlich gelernt war. Oder eben anders an die Sache herangehen.
 
Dabei
31 Okt 2012
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#27
Zu der Aussage "es gibt Hunderasse die z.B. weniger auf Bewegungsreize reagieren, die kaum Jagtinstinkt haben und die weniger Probleme haben angetascht zu werden": Oft wird ja in vergleichbaren Situationen ein Labbi empfohlen. Und eben das kann ich so schlecht nachvollziehen. Vor allem "jungspundige" Labbies zählen meiner Erfahrung nach häufiger zu den Hunden, die Fremden mal eben überschwänglich in die Arme laufen oder sonst welche lustige Ideen entwickeln. Damit wäre die Gesamtsituation sicher nicht leichter als mit einem Aussie bzw. muss man in dem Fall genau so sorgfältig nach dem passenden Züchter und Welpen suchen wie bei einem Aussie.
Da geb ich Dir absolut recht - diese sofortige verweisen auf einen Labbi finde ich genauso seltsam! Mir geht es ja nicht darum den Aussie als Problemhund abzustempeln, sondern wirklich nur auf die Rasseigenschaften hinzweisen. Ich mag die meisten Eigenschaften vom Aussie - und die Eigenschaften, die mich auch mal nerven, die nehme ich in Kauf, weil die halt oft in Zusammenhang mit einer Eigenschaft stehen, die ich gut finde.

Und das ist der Punkt - man muss die Rasse suchen, wo man offen und ehrlich sagen kann - diese Rasseneigenschaften finde ich toll und im schlimmstenfall kann ich damit umgehen. Oder eben: diese Rasse passt in mein Leben. Ich muss ehrlich sagen - ich war zum Beispiel viel zuwenig informiert über das Thema Schutz- und Wachinstinkt. Und es gibt Rassen, die zum Beispiel diese Eigenschaften nicht aufweisen.

Wo ich jetzt wohne passen Emma's Eigenschaften perfekt! Doch an meinen letzten Wohnort wäre ich auch mit einer anderen Rasse besser bedient gewesen. Und natürlich sind Rassen unterschiedlich... und innerhalb der Rassen gibt es natürlich auch noch mal Unterschiede.

Doch ich weiß nicht was dass immer soll vonwegen "ein Aussie ist auch nicht anders wie andere Rassen" Doch! und das ist auch gut so, wenn es passt!
 
Dabei
9 Feb 2011
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#28
Hmm.. die meisten raten hier grad zu einem Welpen, aber ich überlege grad, ob in dem Fall vllt weniger auf die Rasse geachtet werden sollte, als vielmehr generell den richtigen Hund unabhängig von der Rasse zu finden - und da vllt sogar einen Älteren, bei dem man einschätzen kann, wie der reagiert und in bestimmten Situationen klar kommt und ggf. sogar schon durch die Pubertären Phasen durch ist.
Es gibt ja z.B. immer mal wieder Züchter, die ältere Hunde abgeben - nicht, um sie los zu werden, sondern weil diese sich vllt als Einzelhund wohler fühlen würden.
Oder man guckt eben doch im TH nach einem netten Mix
 
Dabei
12 Dez 2012
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#29
Also ich schreibe das mal unter Vorbehalt, weil ich mich nicht so richtig mit diesem Syndrom auskenne und ich persönlich auch gänzlich anders ticke - ich tendiere mehr in die Richtung (über)emotional und impulsiv. ;)

Aber bei dem Sicherheit geben, ist mir eines aufgefallen: Ich muss Arkos Sicherheit geben. Er ist recht sensibel und reagiert in neuen oder für ihn aufregenden Situationen erstmal recht hektisch. Da bin ich mir dann nicht ganz so sicher, ob das passt. Daher denke ich, wichtig ist auf jeden Fall ein souveräner Hund (egal welcher Rasse) - kein stumpfer, aber einer, der eben auch nicht zu schnell beeindruckt ist. Außerdem steigert sich Arkos gerne in Dinge rein. Das kann man dann nicht unbedingt vorhersehen und muss spontan eine Lösung finden.

Zudem denke ich: Junge Hunde sind immer irgendwo chaotisch. Das fängt schon bei der Stubenreinheit an. Man kann planen alle 2Stden rauszugehen und das auch genauso machen. Das verhindert aber nicht, dass Welpi auch mal zwischenrein muss. So ein junger Hund ist voller Überraschungen, wenn er die Welt entdeckt. Daher würd ich dir vielleicht auch zu einem älteren Hund raten. Spontan musste ich an die portugiesische Wasserhündin meiner Eltern in ihren letzten Lebensjahren denken (sie ist leider mit 9 schon verstorben). Sie war ein sehr präsenter Hund, sehr anhänglich und einfühlsam, aber hatte eine enorm hohe Reizschwelle - war nicht so hektisch, oder gar schnell überdreht, wie unser Arkos. Diese hohe Reizschwelle kann man auch als rassetypisch ansehen.

Aber wie gesagt, ich bin mir auch nicht sicher, wie korrekt ich deine Situation einschätze.


Edit: Hab es mal meinem Mann erzählt. Er hat an einen Pudel gedacht. :)
 
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Dabei
9 Feb 2011
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Oh ja, die Wasserhündin, die ich kenne, ist auch die Ruhe in Person... :D
Allerdings hätte die wohl eher weniger gepasst - die hatte wirklich einen eigenen Kopf, wenn sie keine Lust auf spazieren gehen hatte, blieb sie einfach stehen. ^^
Die ist schon sehr... speziell.

Stimmt, Pudel sind toll, soweit ich weiß sehr nette und intelligente Hunde
Von denen habe ich eigentlich nie was negatives gehört... vorrausgesetzt, es sind erzogene Hunde und keine Handtaschenhündchen
 

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