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Einen Junghund vom Bauernhof?

Herbsel

BARF Gläubige
Dabei
28 Jan 2013
Beiträge
318
#1
Hallo Foris!

Wir warten ja noch immer auf Birgits (nenaaussies) Pearly und ihre Läufigkeit. Das Problem dabei ist, dass wir für die Deckung nur noch knapp drei Wochen Zeit haben. Ansonsten wird das Zeitfenster im Sommer zu knapp.

Aus Zufall bin ich über eine ebay-Kleinanzeige auf einen (übrig gebliebenen) Junghund gestoßen. Er heißt Percy und hat bei Einzug eine Asca-Registrierung.

Percy ist ein Red Merle, ca. 9 Monate, kann Autofahren (sollte vorher aber nichts essen) ist noch nicht immer stubenrein und superlieb und extrovertiert.
Ich bin aber jedoch recht unsicher, weil mit ihm bisher wenig gearbeitet wurde:

Er lebt auf einem Hof mit Schweinen und Pferden, Katzen etc. Dort läuft er frei umher, wenn die Besitzerin auch draußen ist. Katzen, welche wegrennen, rennt er gerne hinterher - wenn sie stehenbleiben sind sie für ihn uninteressant und er bleibt auf respektvollem Abstand. Auf unserem Probespaziergang bellte er Fahrradfahrern und Kinderwagen an.
Positiv daran war, dass er sehr schnell eine Bindung zu mir gefunden hat und ich direkt mit ihm arbeiten konnte. Für die letzten Fahrradfahrer hat er sich schon nicht mehr interessiert, weil er lieber "Sitz" für mich gemacht hat. Auch an den Kinderwagen wollte er eigentlich nur hin und gucken (der kam uns auf Hin- und Rückweg entgegen).

Das leben auf dem Hof ist sehr reizarm und ich habe die Befürchtung, dass ein Umzug in einen Vorort (wir haben eine Spielstraße mit Edeka vor der Haustür) vllt doch zu viel für den "Kleinen" ist? In einem Forum wurde geraten, sich in die Öffentlichkeit zu setzen und abzuwarten, bis der Hund sich von allein ablegt.
Ist das mit einem Aussie überhaupt möglich?
Was ist wenn er bellt?

Die Fragen klingen vielleicht blöd, aber ich bin eigentlich ein erfahrener Hundehalter, da ich bereits als Pflegestelle gearbeitet habe. Die Hunde kamen meist von der Straße oder vom Land, waren meist Jagdhunde, und weil es nicht meine Hunde waren bin ich mit meinem Bauchgefühl herangegangen und es hat gut funktioniert. Doch keiner dieser Hunde hat jemals einem Fahrrad nachgebellt, geschweige denn einen Kinderwagen. Es waren fast alles ältere Hunde. Und für mich ist der Australian Shepherd immernoch ein ganz besonderer Hund...
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man Hütehunde nun mal nicht wie jeden anderen Hund behandeln sollte. Das ging bei meiner Schwester ihrem Bordermix nach hinten los.

Am Hof habe ich den Eindruck gehabt, dass Percy eher nur "mitläuft". Die Besitzerin hat aus dem Wurf auch die einzige Hündin behalten und ich hatte das Gefühl dass mit ihr mehr gearbeitet wurde. Ich habe ein gewisses Band zwischen dem Hund und mir gefühlt und dass der Hund auf der Suche nach "seiner Person" ist.
Am Donnerstag kommt Percy für 2 Tage zu Besuch. Dann sehen wir wie real die Bedrohung wirklich ist ;)
Ich wollte nurmal in die Runde fragen, wie ihr den Fall einschätzt. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen sammeln dürfen?

Meine Ängste im Einzelnen:
1) Wie weit ist der Hüte und Jagdtrieb ausgebildet, wenn der Hund sich frei auf einem Bauernhof bewegen darf? Kommt er mit unseren Hauskatzen klar?
2) Wie reagiert der Hund auf Trubel in der Stadt?
3) Kann man zu einem Hund der mitten in der (ersten) Pubertät steckt, überhaupt eine vernünftige Bindung aufbauen?
4) Weiß der Hund was Ruhe ist? (Laut der Besitzerin: ja)

Ich würde natürlich gerne hören, dass man an diesen Dingen arbeiten kann, jedoch würde ich noch viel lieber hören, wenn das wirklich nicht der Fall sein sollte.
Mehr kann ich erst am Donnerstag berichten.

So long,
Sandra :)
 

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

KON

Berliner Schnauze
Dabei
22 Mrz 2011
Beiträge
699
Alter
37
#2
Huch, hier hat noch niemand geschrieben?

Also ich finds erstmal super, wie klar du schon die mögliche Probleme vor Augen hast und dass du dir auch Zeit nimmst, den Hund solange kennenzulernen. Ich find deine Bedenken durchaus angebracht, auch wenn ich nicht davon ausgehen möchte, dass jeder Hütehund mit kleineren Ausbildungsmängeln zum Monster wird. Da kommts dann vielmehr auf die Triebanlagen an und ob sie zu lange brach lagen und der Hund schon schwere Fehlverhalten entwickelt hat. Aber das scheint ja nicht zu sein.

Das Bellen, das du jetzt beschreibst, scheint mir eine Reaktion auf Unbekanntes und bewegte Objekte zu sein. Dass kann natürlich in einer lebhafteren Umgebung erstmal stärker werden. Aber gleichzeitig kann sich der Hund mit guter Führung auch total dran gewöhnen und es dann ignorieren. Er ist ja auch in einem Alter, wo prinzipiell alles getestet wird und dementsprechend hast du noch gut Spielraum zum Handeln.

Das mit der Bindung hast du dir doch eigentlich schon selbst beantwortet. Du hast doch gemerkt, dass der Hund sich dir zuwendet. Und wenn du am Anfang seine einzige Bezugsperson bist und somit sein Mittelpunkt, dann sollte dass auch werden. Dauert natürlich länger als bei einem Welpen und wird vielleicht auch nie so supervertraut, dass der Hund am liebsten auf deinem Gesicht schlafen möchte - aber ich kenn so viele Hunde aus Vermittlungen, die vorher überhaupt keine Bezugsperson hatten und sie binden sich unglaublich stark an ihren Besitzer.

Das mit dem Hüte- und Jagdtrieb möcht ich erstmal trennen. Natürlich haben beide Triebanlagen das Hetzen zur Grundlage, aber es sind schon verschiedene Vorgänge. Meiner hütet sehr stark, dafür jagt er überhaupt nicht. Rehe auf dem Feld sind ihm scheißegal, Eichhörnchen, die vor seiner Nase langhuschen werden nicht mal bemerkt. Das Hüten lässt sich aus meiner Sicht auch besser steuern, zumindest solange ich ihn anderweitig arbeiten lasse - derzeit in der Unterordnung nach VDH Standards.
Wenn dieser Junghund jetzt nur an Tieren interessiert ist, die sich bewegen, würd ich ihn eher für den Hüter halten, als für den Jäger. Natürlich darf er nicht alles hüten, was ihm vor die Nase kommt, für viele Tiere ist das Stress, aber es sollte doch händelbar sein. Meiner geht unglaublich stark hinter Katzen her, weil er sie kennt und sie hüten will, aber wir habens jetzt recht weit im Griff und er fängt an, dass er Spielverhalten zeigt.

Das mit der Ruhe...ich würd fast behaupten, nach einem Umzug zu dir, musst du es wieder von Anfang an aufbauen. Neue Umgebung, neue Regeln. Aber das sollte machbar sein, auch wenns am Anfang stressig wird. Aber du hast doch Erfahrung und gerade bei sowas hilft einem das Bauchgefühl doch am meisten. Auch wenn er ein Hütehund ist, Ruhe brauchen sie alle^^

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.
 

Herbsel

BARF Gläubige
Dabei
28 Jan 2013
Beiträge
318
#3
Um den Thread mal abzuschließen, mal eine kurze Rückmeldung :)

Ich habe mich nach Percys Besuch (Wow, schon fast anderthalb Jahre her...) gegen ihn entschieden. Er wollte keine Treppen (in einem Reihenhaus...) laufen, kannte keine Bahnübergänge und war, so empfand ich, sturz unglücklich bei uns. So kam er zurück zu seiner Besitzerin.
Ein paar Monate später erhielt ich hier im Forum eine PN von Benutzerin Coc wegen Percy und wir telefonierten. Von ihr habe ich erfahren, dass sie ihn nehmen möchte und wenn sich bis heute nichts geändert hat, dann ist Percy also bei Coc und ihren anderen zwei Hunden glücklich und zufrieden.

Wir haben ja doch noch ein wenig gewartet und dabei ist dann das bei herausgekommen: Neuzuwachs Rodney

Lg Sandra
 

Skjona

Gesperrt/Gelöscht
Dabei
30 Jul 2012
Beiträge
1.962
#4
Manchmal muss man sich gegen etwas tolles entscheiden um noch was viel tolleres zu bekommen ;)
Das war sicher die richtige Entscheidung für euch und schön zu hören, dass Percy (hoffentlich) ein schönes neues
Zuhause gefunden hat :)

PS: Der Threat sollte wahrscheinlich "JungHUND vom Bauernhof" heißen, oder? ;)
 

Skjona

Gesperrt/Gelöscht
Dabei
30 Jul 2012
Beiträge
1.962
#6
Macht ja nichts *g* Wollt nur lieber mal nachfragen :D
 

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