- Dabei
- 18 Jun 2014
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In ein paar Tagen darf ich unseren Mini Ami Welpen nach Hause holen. Ich freue mich auf eine fröhliche Zeit. Ich denke es ist jetzt der Zeitpunkt da, wo ich auch öffentlich meine Erfahrungen mit Aussie und Epilepsie aufschreiben muss, so dass dies Thema für mich so gut es geht auch verarbeitet ist. Vielleicht hilft es auch anderen Hundebesitzer.
Mein FCI Aussie Cajun war mir 5 Jahre ein sehr treuer Begleiter. Er stellte nie was an, blieb immer in meiner Nähe und war ein super Partner im Agility. Wir schafften es sogar ins 3 und dank fehlerfreien Läufen wurden wir sogar 3. an der CH Aussiemeisterschaft. Er war immer gesund und alle Untersuchungen waren Top. Vor seinen 5. Geburtstag begann es mit einer Prostataentzündung, dann ein Virus im Auge. Wir wurden eines Nachts wach, da es im Wohnzimmer einen riesen Lärm hatte. Wir sahen Cajun in seinem Hundebett mit Zuckungen und Speichel. Natürlich gleich am nächsten Tag zum TA. Er stellte eine ganz leichte Schilddrüsenunterfunktion fest. Also Medis. Wir waren beruhigt, da unser Hovawart dies auch hatte und es mit den Medis nie Probleme gab. Leider häuften sich die Anfälle, grand male, klonisch tonisch. Er war 1-2 Sekunden vollkommene Ruhe, nicht ansprechbar, dann spannte sich sein ganzer Körper an, er urinierte und dann begann er mit Laufbewegungen. Ein Anfall dauerte ca. 1 Minute. Nach dem Anfall hatte er grossen Bewegungsdrang und starken Hunger. 2 Stunden später war er wieder ein ganz normaler Hund. Wir gaben ihm die normalen Medis. Jedoch die Anfälle gingen weiter, er hatte so starke Nebenwirkungen, kaum klare Bewegungen, desorientiert, dass wir sie wieder absetzten. Wir versuchten ganz viele verschiedene Therapien, „Medis“. nichts half. Er hatte sehr regelmässig alle 3- 4 Wochen während 3 Tagen, 3- 4 Anfälle pro Tag. Während den Anfällen mussten wir Cajun festhalten, da er mit dem Kopf, Schnauze immer auf den Boden geschlagen hat. Leider kamen wir manchmal auch zu spät und er hatte sich die vorderen Zähne ausgeschlagen. Das waren die schlimmsten Momente in meinem Leben , wenn man hin springt und hört wie sein Hund seinen Kopf auf den Boden schlägt und man zu langsam ist. Da kam der Moment wo ich sagte, ich gehe ihn Einschläfern, das ist doch kein Leben für ihn. Ich tats nicht. Da war er noch keine 6 Jahre alt. Wenn die Hunde alleine zu Hause waren, haben wir sie immer getrennt. Da Baileys bei einem Anfall schon auch auf Cajun los gehen konnte. Nicht böse, aber er hätte ihn auch verletzten können. Da Cajun auch oft in der Nacht Anfälle hatte, kam er auf dem gleichen Stock in einen extra Raum. Er schlief sehr gerne da, meistens um 22 Uhr kam er zu mir und wollte ins Bett. Wenn wieder eine Anfallsserie war, haben wir ihm ein Geschirr angelegt, so dass wenn er z.B. bei mir im Büro war und ich merkte dass ein Anfall kam, konnte ich ihn (30 Kg) schnell nach draussen tragen, so dass er nicht ihm Haus urinierte. Das Urinieren war neben den Verletzungen schon das schlimmste. Ich musste nicht nur die grosse Lache aufnehmen, evtl. Wände reinigen sondern auch den Hund waschen. Manchmal dachte ich alles stinkt nach Urin.
Irgendwann begannen wir wieder mit den Medis. Dann kam noch ein weiteres Medikament dazu. Was hat es geholfen? Ich weiss es nicht. Er hatte nach wie vor seine Anfälle, vielleicht waren sie ein wenig leichter, einen Tag weniger, längere Pausen und nach den Anfällen war er öfters müde. Komisch war, dass diesmal die Medis nicht so starke Nebenwirkungen hatten. Er war einfach nur müder. Ausser im Sommer, wenn es sehr heiss war, konnte er leichte Koordinationsstörungen haben. Mit den Medis waren wir auch immer im Zeitdruck, ja immer zur gleichen Zeit geben. Unser Leben hatte sich verändert. Wenn ich nur ein komisches Geräusch gehört habe, sprang ich auf, es hätte ja wieder ein Anfall sein können. Wenn Besuch kam, hoffte ich einfach nur, dass er nicht wieder einen Anfall hat.
Cajun ist nie böse oder gefährlich geworden. Er war trotzdem mein Hund. Mein Seelenhund, der immer nur bei mir sein wollte und für mich da sein wollte. Er hat sich immer so hingelegt, dass er mich anschauen konnte. In der anfallsfreien Zeit, war er fast ein normaler Hund.
Wenn ich rückwirkend schaue so frage ich mich, wenn wir zuerst eine längere Zeit die Medis gegeben hätten, ob wir dann die Anfälle, seine Verletzungen hätten verhindern können? Der TA meinte Nein. Vielleicht wollte er mich nur beruhigen. Die letzten 3 Jahre seines Lebens hatte er eine hohe Dosis an Medis. Waren die Antibiotika der Auslöser? Wahrscheinlich nicht. Ein TA sagte mir mal, es sei einfach erstaunlich warum so viele Aussies nicht auf die Medis reagierten. Jetzt gibt es ein neues Epimedi. Welches aber noch nicht für Serienanfälle getestet wurde. Übrigens hatte er MDR1 +/+. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Züchterin. Es ist so, dass in seiner Linie Epi vorgekommen ist. Er ist von mehreren Würfen der Einzige der Epi hatte. Es wurde auch nie verheimlicht. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es kaum epifreie Aussielinien gibt.
Diesen Winter hatten wir 2 Monate Ruhe, ich hoffte! Im Frühling wurde es dann wieder sehr schlimm. Ich merkte Cajun wurde müde, er hatte genug. Ich vereinbarte einen Termin zum Einschläfern in 3 Tagen. Wir nahmen Abschied. Die letzte Nacht war wieder ruhig, ich ging am Morgen mit Cajun und Baileys auf unseren letzten Spaziergang. Ich war erstaunt. Cajun war wieder fit und ich dachte schon, dass ich den Termin absagen wollte. Ich sagte dies auch zu Cajun. 1 Minute später blieb er stehen und machte wieder einen Anfall. Jetzt war es klar. Am Nachmittag ist er dann sanft beim TA eingeschlafen. Sicher war ich traurig, (ich bin auch jetzt sehr traurig), doch es war der richtige Zeitpunkt. Cajun wurde 9 Jahre und 3 Monate alt. Mehr als 4 Jahre davon hatte er Epilepsie. Ich hatte so viele schöne Momente mit ihm und ich bin sicher ich würde ihn wieder aussuchen. Es war aber auch eine schwierige Zeit für die Familie. Wenn ich dachte es geht nicht mehr, hat mein Mann Mut gemacht oder umgekehrt.
Ich bin überzeugt, dass wir alle einen vorbestimmten Weg haben. 9 Jahre durfte ich ihn mit Cajun gehen.

Mein FCI Aussie Cajun war mir 5 Jahre ein sehr treuer Begleiter. Er stellte nie was an, blieb immer in meiner Nähe und war ein super Partner im Agility. Wir schafften es sogar ins 3 und dank fehlerfreien Läufen wurden wir sogar 3. an der CH Aussiemeisterschaft. Er war immer gesund und alle Untersuchungen waren Top. Vor seinen 5. Geburtstag begann es mit einer Prostataentzündung, dann ein Virus im Auge. Wir wurden eines Nachts wach, da es im Wohnzimmer einen riesen Lärm hatte. Wir sahen Cajun in seinem Hundebett mit Zuckungen und Speichel. Natürlich gleich am nächsten Tag zum TA. Er stellte eine ganz leichte Schilddrüsenunterfunktion fest. Also Medis. Wir waren beruhigt, da unser Hovawart dies auch hatte und es mit den Medis nie Probleme gab. Leider häuften sich die Anfälle, grand male, klonisch tonisch. Er war 1-2 Sekunden vollkommene Ruhe, nicht ansprechbar, dann spannte sich sein ganzer Körper an, er urinierte und dann begann er mit Laufbewegungen. Ein Anfall dauerte ca. 1 Minute. Nach dem Anfall hatte er grossen Bewegungsdrang und starken Hunger. 2 Stunden später war er wieder ein ganz normaler Hund. Wir gaben ihm die normalen Medis. Jedoch die Anfälle gingen weiter, er hatte so starke Nebenwirkungen, kaum klare Bewegungen, desorientiert, dass wir sie wieder absetzten. Wir versuchten ganz viele verschiedene Therapien, „Medis“. nichts half. Er hatte sehr regelmässig alle 3- 4 Wochen während 3 Tagen, 3- 4 Anfälle pro Tag. Während den Anfällen mussten wir Cajun festhalten, da er mit dem Kopf, Schnauze immer auf den Boden geschlagen hat. Leider kamen wir manchmal auch zu spät und er hatte sich die vorderen Zähne ausgeschlagen. Das waren die schlimmsten Momente in meinem Leben , wenn man hin springt und hört wie sein Hund seinen Kopf auf den Boden schlägt und man zu langsam ist. Da kam der Moment wo ich sagte, ich gehe ihn Einschläfern, das ist doch kein Leben für ihn. Ich tats nicht. Da war er noch keine 6 Jahre alt. Wenn die Hunde alleine zu Hause waren, haben wir sie immer getrennt. Da Baileys bei einem Anfall schon auch auf Cajun los gehen konnte. Nicht böse, aber er hätte ihn auch verletzten können. Da Cajun auch oft in der Nacht Anfälle hatte, kam er auf dem gleichen Stock in einen extra Raum. Er schlief sehr gerne da, meistens um 22 Uhr kam er zu mir und wollte ins Bett. Wenn wieder eine Anfallsserie war, haben wir ihm ein Geschirr angelegt, so dass wenn er z.B. bei mir im Büro war und ich merkte dass ein Anfall kam, konnte ich ihn (30 Kg) schnell nach draussen tragen, so dass er nicht ihm Haus urinierte. Das Urinieren war neben den Verletzungen schon das schlimmste. Ich musste nicht nur die grosse Lache aufnehmen, evtl. Wände reinigen sondern auch den Hund waschen. Manchmal dachte ich alles stinkt nach Urin.
Irgendwann begannen wir wieder mit den Medis. Dann kam noch ein weiteres Medikament dazu. Was hat es geholfen? Ich weiss es nicht. Er hatte nach wie vor seine Anfälle, vielleicht waren sie ein wenig leichter, einen Tag weniger, längere Pausen und nach den Anfällen war er öfters müde. Komisch war, dass diesmal die Medis nicht so starke Nebenwirkungen hatten. Er war einfach nur müder. Ausser im Sommer, wenn es sehr heiss war, konnte er leichte Koordinationsstörungen haben. Mit den Medis waren wir auch immer im Zeitdruck, ja immer zur gleichen Zeit geben. Unser Leben hatte sich verändert. Wenn ich nur ein komisches Geräusch gehört habe, sprang ich auf, es hätte ja wieder ein Anfall sein können. Wenn Besuch kam, hoffte ich einfach nur, dass er nicht wieder einen Anfall hat.
Cajun ist nie böse oder gefährlich geworden. Er war trotzdem mein Hund. Mein Seelenhund, der immer nur bei mir sein wollte und für mich da sein wollte. Er hat sich immer so hingelegt, dass er mich anschauen konnte. In der anfallsfreien Zeit, war er fast ein normaler Hund.
Wenn ich rückwirkend schaue so frage ich mich, wenn wir zuerst eine längere Zeit die Medis gegeben hätten, ob wir dann die Anfälle, seine Verletzungen hätten verhindern können? Der TA meinte Nein. Vielleicht wollte er mich nur beruhigen. Die letzten 3 Jahre seines Lebens hatte er eine hohe Dosis an Medis. Waren die Antibiotika der Auslöser? Wahrscheinlich nicht. Ein TA sagte mir mal, es sei einfach erstaunlich warum so viele Aussies nicht auf die Medis reagierten. Jetzt gibt es ein neues Epimedi. Welches aber noch nicht für Serienanfälle getestet wurde. Übrigens hatte er MDR1 +/+. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Züchterin. Es ist so, dass in seiner Linie Epi vorgekommen ist. Er ist von mehreren Würfen der Einzige der Epi hatte. Es wurde auch nie verheimlicht. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es kaum epifreie Aussielinien gibt.
Diesen Winter hatten wir 2 Monate Ruhe, ich hoffte! Im Frühling wurde es dann wieder sehr schlimm. Ich merkte Cajun wurde müde, er hatte genug. Ich vereinbarte einen Termin zum Einschläfern in 3 Tagen. Wir nahmen Abschied. Die letzte Nacht war wieder ruhig, ich ging am Morgen mit Cajun und Baileys auf unseren letzten Spaziergang. Ich war erstaunt. Cajun war wieder fit und ich dachte schon, dass ich den Termin absagen wollte. Ich sagte dies auch zu Cajun. 1 Minute später blieb er stehen und machte wieder einen Anfall. Jetzt war es klar. Am Nachmittag ist er dann sanft beim TA eingeschlafen. Sicher war ich traurig, (ich bin auch jetzt sehr traurig), doch es war der richtige Zeitpunkt. Cajun wurde 9 Jahre und 3 Monate alt. Mehr als 4 Jahre davon hatte er Epilepsie. Ich hatte so viele schöne Momente mit ihm und ich bin sicher ich würde ihn wieder aussuchen. Es war aber auch eine schwierige Zeit für die Familie. Wenn ich dachte es geht nicht mehr, hat mein Mann Mut gemacht oder umgekehrt.
Ich bin überzeugt, dass wir alle einen vorbestimmten Weg haben. 9 Jahre durfte ich ihn mit Cajun gehen.



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