So geht es mir auch. Ich beschäftige mich gerade mit Barf für ältere Hunde. Unser Knödel geht ja so langsam auf die 10 Jahre.
Unteranderm kommen mir Fragezeichen beim viel diskutierten Thema Protein. Ich verstehe auf der einen Seite, dass zu viel Protein bei gewissen Charakteren zur Steigerung von Verhaltensauffähligkeiten führen kann.
Und das Thema Niereninsuffiziens. Für ältere Hunde ein ganz großes Thema, damit der verlangsamte Stoffwechsel nicht zusätzlich belastet wird, soll man auf eine proteinarme Ernährung umsteigen... war bis vor kurzem für mich schlüssig.
Zu viel Protein, mehr Arbeit für die Niere, mehr Bildung von Amoniak, Harnstoff... und so weiter. Nun recherchierte ich ab wann man so grob mit der proteinärmeren Ernährung anfangen sollte. Dabei stieß ich wieder auf eine komplett andere These, die für mich auch verständlich ist:
Zitat: "Oft ratenTierärzte fälschlicher Weise dazu, älteren Hunden weniger Proteine (tierisches Eiweiß) zu füttern. Dies fogt aus dem landläufigen Missverständnis, dass Proteine den Nieren schaden würden. Neuere Untersuchungen haben aber gezeigt, dass dies so nicht stimmt. Entscheident ist vor allem
die Qualität der Proteine. Gerade ältere Hunde benötigen hochwertige Proteine für ihren Stoffwechsel, damit sie ihre vorhandene Muskelsubtanz so gut es geht erhalten können. (1)" Weiter heißt es: "Studien mit Beaglen haben gezeigt, dass alte Hunde 50% mehr Proteine benötigen um ihre Stickstoffbilanz und Proteinreserven zu erhalten (2). Selbst eine leichte Protein-Unterversorgung kann bei Hunden schwerwiegende Auswirkungen auf das Immunsystem haben(1+3). Hochwertige Proteine sind auch für die Synthese von Glutathion wichtig, da dies ein Schlüssel-Antioxidant zur Krankheitsprävention ist." Und dann das: "So sollten Hundesenioren bei einem niedrigerem Energiebedarf ein Futter erhalten, welches deutlich mehr Energie aus Proteinen statt aus Kohlehydraten liefert. Dies bedeutet bei Senior-Hunden, dass mindestens 25% der zugeführten Kalorien aus Proteinen bestehen sollte." (1)
Quellen:
1 Nutrition for Aging Cats and Dogs and the Importance of Body Condition. Laflamme, DP, Vet Clin Small Anim 2005; 713-742.
2 Determination of optimal dietrary protein requirements of young and old dogs. Wannemacher RW, McCoy JR, J Nutr 1966; 88;66-74.
3 Glutathione metabolism and its implications for health. Wu et al., J Nutr 2004; 134 489-492.
4 Understanding the pathophysiology of osteoarthirtis. Rush et al., Vet Med 2002; 97, 108-112.
Der Artikel stammt von petsnature.
Jetzt dreht sich alles wieder im Kopf.
Mindestens 25%. Mir wurde immer gesagt 25% ist schon allgemein sehr viel
.
Auch unter anderen Quellen finde ich die Tendenz, dass ältere Hunde nicht proteinärmer gefüttert werden sollten.
Was nun? Ich weiß gerade nicht so recht weiter? Soll ich den guten alten Weg durch die Mitte nehmen?