Es wird einfach nicht besser mit den Katzen...

Dabei
15 Nov 2012
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#1
Hallöchen,

seit 1,5 Jahren wohnt unsere Aussiehündin Linnea jetzt bei uns. Als sie mit 16 Wochen einzog hatten wir schon unsere zwei erwachsenen Katzen, die vorher keine Hunde kannten. Leider gab es von Anfang an Probleme mit den dreien. Der Hund ließ und lässt sich überhaupt nicht von den Katzen beeindrucken, auch wenn sie schon ordentlich eins auf die Nase bekommen hatte, dreht sie erst Recht hoch und will hin. Wir haben immer wieder verschiedene Dinge probiert, aber es wird einfach nicht besser. Sie geht den Katzen weiterhin im Haus hinterher (wenn wir es nicht verhindern können) und dreht extrem auf, wenn sie nah an die Katzen ran kommt. Dementsprechend flüchten die Katzen halt auch jedes mal, wenn der Hund auftaucht (wodurch bei ihr wieder der Jagdtrieb ausgelöst wird). Manchmal sah es so aus, als ob es besser werden würde (letztens konnte der Kater bei mir im Wohnzimmer sein, und der Hund konnte liegen bleiben), aber dann versucht sie wieder hinter den Katzen herzuschießen.
Klar wäre es schön, wenn die mal richtig "Freunde" werden würden, aber momentan fänd ich es einfach nur gut, wenn Hund und Katzen sich einfach ignorieren könnten, wenn sie sich begegnen. In unserer jetzigen Wohnsituation ist es kein Problem, dass die Tiere relativ abgetrennt voneinander leben, aber da wir nächstes Jahr umziehen, weiß ich nicht, ob dass weiterhin so funktioniert.
Habt ihr vielleicht Ideen, was wir probieren könnten?

(wir arbeiten sonst hauptsächlich mit Markertraining mit ihr)
 
Dabei
7 Sep 2012
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#2
Wir wäre es mal mit einem Trainer, der sich das Problem vor Ort anschaut? Denn via Forum kann man sowas einfach nicht beurteilen!
 
Dabei
15 Nov 2012
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#3
Haben einen Trainer (hatte jetzt fast ein Jahr lang regelmäßig Einzelstunden). Dadurch wurde es auch ein bißchen besser, aber irgendwie bin ich damit nicht so richtig zufrieden. Es geht mir zum einen einfach zu langsam und ist mir auch nicht nachhaltig genug. Wenn wir mit ihr viel trainiert haben, war es halt mal ein paar Tage besser, aber dann wurde es gleich wieder schlechter.
Deshalb dachte ich, ich frage hier einfach mal, ob hier noch jemand Ideen hat.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#4
Naja, solche Probleme verlangen natürlich auch Durchhaltevermögen u. Konsequenz, sonst wird das nichts mit dem Dauererfolg.
Wie hat der Trainer denn mit Euch gearbeitet u. wie hat er die Situation eingeschätzt?
Wie wäre es mit einem anderen Trainer, der evtl. eine andere Sicht auf die Dinge hat?
Fakt ist: Eine dauerhafte Schnellösung wird es nicht geben, es sei denn, Du greift zu solchen No-Go-Mitteln wie Sprühhalsband & Co.
 
Dabei
15 Nov 2012
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#5
Sprühhalsband ist für mich keine Option. Allerhöchstens die Wasserflasche.

Wir haben so geübt, dass wir den Kater in einen der Kennel gesperrt haben (mit vielen Leckerlies, damit das für den nicht ganz so doof ist) und dann mit dem Hund erstmal aus großem Abstand uns angenähert haben. Wenn sie ruhig war und nicht an der Leine gezogen hat und uns anschauen konnte, gabs dann nen Klick, so haben wir uns dann eben zur Katzen hingearbeitet. Zwischendurch immer wieder in den Abstand gegangen und wieder ran gearbeitet. Zum Schluss konnten wir dann den Hund vor den Kennel legen und haben das halt fleißig geclickert, wenn sie da ruhig liegen konnte. Das Problem war immer nur, sobald wir die Situation aufgelöst haben (also Kater wieder raus gelassen, Hund durfte wieder laufen) ist sie wie eine Irre im gesamten Wohnzimmer (dort stand der Kennel) rumgerannt und hat die Katze gesucht...
 
Dabei
7 Sep 2012
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#6
Kein Wunder! Der Aussie ist i.d.R. ein Kontrollfreak. Solange die Katze eingesperrt ist, ist sie unter Kontrolle, das ist eher eine simple Aufgabenstellung an den Hund u. reduziert Dich als Rudelleitung zum Leckerchengeber.
Du erziehst in diesem Augenblick den Hund nicht, sondern konditionierst ihn auf einen winzigen Augenblick. DAS kann niemals die Wohnungsproblematik lösen.
 
Dabei
15 Nov 2012
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#7
Naja, letzendlich ging es ja erstmal darum, dass sie überhaupt ruhig bleiben kann, wenn die Katze dort still sitzt und sie sie sieht. Das Problem ist halt einfach auch, dass wir natürlich die Katzen nicht anders zwingen können irgendwo ruhig sitzen zu bleiben.
Was würdest du denn als Übung vorschlagen?
 
Dabei
29 Dez 2012
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#8
Ich hab schon davon gehört, das mit babygittern gearbeitet wurde. Die Katze hat ein zimmer zum Rückzug bekommen in das der Hund nicht rein kann, sie aber raus. So konnte der Hund die Katze sehen aber nicht ran. Dann auch Ruhe belohnen.
Hab selber aber keine Katze, hab das nur mal gelesen
 
Dabei
15 Nov 2012
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#9
Kindergitter haben wir schon seit ca. einem halben Jahr. Der Hund hält sich zuhause hauptsächlich im Wohnzimmer auf, das eben durch das Kindergitter vom Flur getrennt ist. Wenn die Katzen raus wollen, müssen sie auch durch diesen Flur, der Hund sieht sie also regelmäßig. Sie reagiert aber weiterhin sehr aufgeregt, wenn die Katzen nah vor dem Gitter vorbeilaufen.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#10
Das ist so ein Sache... es kommt dazu auf den Hund an u. auch auf Dich.
Ich als Rudelleitung würde dem Hund jedes "hinter den Katzen hergehen" klipp u. klar verbieten u. den kleinsten Ansatz unterbinden u. ihn auf seinen Platz schicken. Er muss begreifen, das die Katzen Tabu sind, er nichts zu kontrollieren hat u. sie sich frei bewegen dürfen. Dabei wäre es natürlich wichtig, jedes kleinste positive Verhalten des Hundes sofort zu belohnen u. zu bestätigen. Und das verlangt Ausdauer, Ruhe u. Konsequenz. Zudem dürfte der Hund keine Erfolgserlebnisse mehr haben.
 
Dabei
17 Dez 2007
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#11
Ich sehe es wie Julia.

Ich habe hier Zuhause 4 Hunde und 3 Katzen. Die ersten zwei Hunde waren vor den Katzen da, die anderen beiden kamen nach den Katzen. Taio hat gelernt von Anfang an ist das Hinterrennen Tabu. Kommt die Katze zu ihm, darf er mit ihr machen was er will. Es wird aber nicht hinter her gerannt. Die ersten 2-3 Tage musste ich ihn dann schon mal maßregeln. Beim Welpen braucht man ja nicht sonderlich viel zu machen um ihm damit klar zu machen, dass das Verhalten absolut nicht akzeptabel war.

Einen älteren Hund würde ich da schon rannehmen, schimpfen und auf seinen Platz schicken bis ich sage, dass er sich wieder bewegen darf.
 
Dabei
15 Nov 2012
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#12
Das Problem ist, dass sie sich in solchen Situationen überhaupt nicht von mir beeindrucken lässt. Ich könnte sie wahrscheinlich durch den Raum werfen, und es wäre ihr egal, hauptsache sie kann weiter zu den Katzen.
Wir versuchen das natürlich immer zu verhindern, dass der Hund die Katzen jagen kann, aber leider kommt es ab und zu dann doch wieder vor (manchmal sind sie halt einfach zu schnell). Aber dann probiere ich das mit dem auf den Platz schicken mal wieder mehr, wenn sie schon anfängt durch das Gitter die Katzen zu fixieren...
 
Dabei
17 Dez 2007
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#13
Ich finde auch der Ansatz der Trainerin war falsch herum. Ich glaube ich würde eher den Hund an die Leine nehmen. Sind deine Katzen verfressen? Eventuell könnte man diese ja mit Lecker bisschen motivieren sich zu bewegen. Und dann das ganze andersrum. Katze bewegt sich - Hund soll entspannt bleiben. Nicht andersrum.
Eventuell beschäftigst du deinen Hund mit einem Kauknochen oder bewaffnest dich mit Clicker und Lecker. Legst ihn dann in das Körbchen und belohnst ihn für jedes Entspannte Katzenangucken.
 
Dabei
15 Nov 2012
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#14
Der Hund war bei der Übung die ganze Zeit an der Leine :) Sonst wäre die mit Sicherheit nicht bei uns geblieben sondern einfach zu den Katzen hingerannt.
Das "Spiel" machen wir immer wieder. Meißtens mit der Sicherheit des Kindergitters dazwischen. Hund liegt davor und wird belohnt, wenn sie ruhig liegen bleibt, Katzen kriegen Leckerlies zugeworfen und flitzen dann da natürlich auch hinterher. Solange sie liegt ist das auch eigentlich kein Problem. Es wird eben erst ein Problem, wenn sie sich wieder frei bewegen darf, dann fängt sie wieder an zu suchen oder aufgeregt ums Sofa (wenn die Katzen drunter liegen) zu rennen oder sowas in der Art wie Spielaufforderungen bei den Katzen zu machen.
 
Dabei
17 Dez 2007
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#15
Ja nur ist das ja keine realistische Situation gewesen. Wie du schon schreibst, wenn die Katzen ruhig sind ist deine meistens auch ruhig. Das Problem beginnt erst, wenn die Katzen sich bewegen. Im Kennel war die Katze eingeschlossen -> unrealistisch. Auch wenn da deine Hündin es akzeptiert hätte, kann es frei laufend nie funktionieren.

Das heißt sie fängt an zu suchen sobald sie die Katzen nicht mehr im Blick hat?
 
Dabei
15 Nov 2012
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#16
Natürlich ist es keine realistische Situation. Aber letztendlich muss ich die Situation erstmal so leicht gestalten, dass es für sie überhaupt machbar ist, entsprechend zu reagieren bzw. eben nicht zu reagieren. Und diese Übung mit den Katzen im Kennel haben wir jetzt schon lange nicht mehr gemacht. Wie ich schon beschrieben hab, mittlerweile machen wir es eben so, dass der Hund im Wohnzimmer liegt und die Katzen im Flur ihre Leckerlies hingeworfen bekommen. Dabei bewegen die sich dann ja auch. Wenn wir zu zweit sind, machen wir die Übung auch in einem Raum, weil sich dann eben einer komplett auf den Hund konzentrieren kann und sie im zweifelsfall rechtzeitig festhalten kann.

Ja, sie fängt an sie zu suchen, wenn die vorher eben im Raum waren und wir die Katzen dann raus gebracht haben
 
Dabei
7 Sep 2012
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#17
Naja, wahrscheinlich sucht sie dann eher nach den Leckerlis die Katzen bekommen haben... evtl. könnte auch hier eine Ursache liegen, denn viele Hunde stehen total auf Katzenfutter...
dazu kommt noch, das Du damit die Eifersucht auf die Katzen schürst, weil sie das leckere Futter "für lau" bekommen. Evtl. schaukelt sich da auch was hoch...
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
15 Nov 2012
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#18
Nein, sie sucht definitiv nach den Katzen. Die bekommen ja nichts, wenn sie zum Beispiel sich einfach unterm Sofa verstecken.
Ich glaub nicht, dass Hunde das so "verstehen", wenn andere Tiere etwas für lau bekommen, ohne etwas dafür zu tun.
 
A

Akuma

#21
Ich habe auch zwei Katzen und die waren vor meinem Ersthund da. Sie waren schon 2 jahre alt und kannten auch keine Hunde.
Ich kann dir nur sagen, mit der Zeit gewöhnen sich die Katzen an den Hund, war bei uns auch so.
Sie schlafen sogar mit den Hunden im Körbchen, mach dir keine Sorgen das wird schon. :)
 
A

Akuma

#22
Und noch was, am besten zeigst du deinem Hund das die Katzen dir gehören und nicht ihm.
Spielen und jagen würde ich ihm immer streng verbieten.
Das verstehen sie ziemlich schnell und der Hund lässt die Katzen in ruhe. :)
 
Dabei
15 Nov 2012
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#23
Das mit dem verbieten sagt sich einfacher als es ist. Früher ging das in der Situation garnicht, mittlerweile ist sie wenigstens halbwegs ansprechbar. Wir arbeiten halt dran und haben weiter Geduld :)
 
Dabei
7 Okt 2014
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#24
Ich habe mehrere Katzen, sie alle kennen Hunde, sind teils mit ihnen aufgewachsen.
Meine alten Rüden wurden beschmust, die Katzen haben auf ihnen geschlafen, im Gegenzug wurden sie geputzt.
Dann kam Finn und ihn fanden die Katzen von Anfang an furchtbar, da er sie anfangs nicht nur als Spielzeug mißbraucht hat, sondern sie auf Schritt und Tritt kontrollieren wollte.
Sechs Monate haben sich die Katzen so gut wie nicht über den Boden bewegt, weil der Hund dann ständig hinter ihnen her war.
Ich habe ihnen definitiv keinen Gefallen mit Finn getan und das werfe ich mir ab und an auch vor.
Mit viel Übung und Konsequenz hat sich einiges zum besseren gewendet, viel haben die Tiere unter sich ausgemacht und Finn trägt ein paar dezente Narben auf der Nase.
Heute gibt es auch immer noch Phasen, in denen Finn hinterher jagt und ich es mit einem lauten NEIN! unterbinden muss.
Insgesamt ist die Situation zwar nicht optimal aber für alle erträglich, da sie sich meist ignorieren und genug Platz da ist, um sich aus dem Weg zu gehen.
Einige Katzen nehmen mir den Hund nachhaltig übel, andere legen sich zu ihm und mir auf die Couch und haben sich mit ihm abgefunden.
Das Gefühl einer großen Familie ist verloren gegangen, das vermisse ich oft ... Kein Milchtritt auf schlafendem Hund mehr.
Was ich allerdings ganz gut finde, ist, dass Finn sofort dazwischen geht, wenn zwei Katzen aneinander geraten.
Es gab keine Verletzung mehr, seit er bei mir ist.
Er rennt dann hin und haut mit der Pfote zwischen die sich belauernden Katzen.
Und wenn wir länger weg waren zählt er sie quasi durch, findet er eine auf Anhieb nicht, wird gesucht.
Das erspart mir einiges an Arbeit.

Was ich jedoch überhaupt nicht verstehe...
Sind wir bei Freunden mit Katzen zu Besuch, schmiegen sich diese Katzen an meinen Hund und er jagt sie niemals!
Liegt das daran, dass es nicht "seine" sind oder nicht sein Revier?
 
A

Akuma

#25
Katzen sind sehr sensibel, wie du selber sicher weißt. Das aufgedrehte und hibbelige mögen sie gar nicht,
manche tolerieren es aber nicht viele. Ich habe dieses spielen und nach jagen sofort unterbunden, wo die Hunde
8 Wochen alt waren. Den Katzen hab ich in der Küche einen sicheren rückzugs Ort gegeben. Da dürfen beide
Hunde nicht hinein. Ich kann nur sagen man sollte den Katzen mehr schutz bieten, im Hund halt wirklich klar
machen das die Katzen nicht ihm gehören und er alles mit ihnen machen darf.
Das er die fremden Katzen nicht jagt hört sich für mich an, das es nicht seine Katzen sind.
Wahrscheinlich ist er unsicher und weiß das Katzen krallen haben und ihm weh tun können.
 
Dabei
15 Nov 2012
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#26
Ziemlich genau so haben wir das von anfang an gemacht. Die katzen haben ein komplettes Stockwerk nur für sich, nachjagen wird theoretisch unterbunden (manchmal war es leider nicht verhinderbar und wer einen Hund schonmal richtig im Triebwahn erlebt hat, weiß dass da ein Nein nicht mehr wirklich hilft). Trotzdem hat es von Anfang an null funktioniert. Linni war aber auch schon 16 wochen als sie einzog und ließ sich damals von nichts und niemandem (auch keiner blutigen Nase) beeindrucken. Und die Katzen sind einfach so unsicher das sie bei jeder kleinsten Annäherung des Hundes sofort abhauen (und so im zweifelsfall den jagdtrieb bei ihr auslösen). Bei einer Freundin ist das mit den Katzen garkein Problem, weil die einfach sitzen bleiben und Linnea zeigen wie der Hase läuft. Dort ist sie nach zwei Tagen entspannt neben den Katzen durch die Wohnung gedackelt. Von demher schätze ich mittlerweile das es eher an den Katzen liegt... Naja. Ich übe seit ein paar Tagen wieder fleißig mit allen, indem ich mich beim lernen mit allen Tieren in ein Zimmer sperre. Und siehe da es wird schon etwas besser!
 
A

Akuma

#27
Auf dem Foto sieht es auch schon richtig super aus :)
Das klappt schon irgendwann, bist ja schon auf dem richtigem Weg ;)
 

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