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Frage zum Leinenruck

Dabei
21 Feb 2011
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#1
Hallo zusammen

Das soll jetzt keine Diskussion werden, ob der Leinenruck nun ok oder schlecht ist und auch kein Thread zum Thema "Wir trainiert man Leinenführigkeit."

Der Leinenruck, vom Menschen ausgeführt, gilt häufig als schlecht, unangemessen, überflüssig und als gesundheitsschädlich.
Also, der Mensch soll nicht an der Leine rucken, wenn der Hund nicht vernünftig neben einem herläuft.

Auf der anderen Seite wird aber oft dazu geraten, auch hier im Forum häufiger zu lesen, dass man einfach, ohne Vorankündigung, die Richtung wechseln soll, wenn der Hund nicht aufmerksam ist, bzw zieht.

Jetzt frag ich mich, wo ist der Unterschied? Warum ist das eine schlecht, das andere ok?
Ein Ruck ist erstmal ein Ruck.
Aus meiner Sicht wäre es sogar fairer, vorteilhafter, oder wie auch immer ausgedrückt, wenn der Mensch ruckt, da man das dosieren kann.
Wenn der Hund ungebremst ins Halsband rennt, ist da nix dosiert. Das kriegt er voll ab.

Warum ist es so verpönt, wenn der Mensch ruckt und vollkommen in Ordnung, den Hund reinrennen zu lassen?
Meine Meinung: weil es der Mensch da nicht aktiv macht. Und wenn man einfach umdreht, ruckt ja der Hund...."da ist er selbst schuld, wenn er nicht aufpasst."

Wie denkt ihr darüber?
 

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Fritz

Gesperrt/Gelöscht
Dabei
29 Mrz 2018
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#2
Ob es hier zu einer Diskussion kommen wird , kann ich nicht vorherbestimmen ,
Diskussionen sind bestimmt aber nicht verkehrt und auch in einem Forum nützlich, wie üblich.

Ich denke , ein Ruck an der Leine kann unterschiedlich intensiv sein und in verschiedenen Situationen , aus den verschiedensten Gründen erfolgen .
Eigentlich haben Hunde starke Hals und Nackenmuskeln und können sich auch selber ohne Probleme, mit ihrem ganzen Gewicht in die Leine Werfen .
Hunde werden auch mit der Leine am Hals gehalten , oder angebunden , dieses ist überall und allgemein die übliche Art , wie mit diesen Tieren
verfahren wird .

Hunde lassen sich auch durch Signale mit der Leine lenken , wenn man sie darauf trainiert hat und dazu kann man auch gleichzeitig ein akustisches
Signal trainieren . Hunde können mit allen Sinnen Kommandos empfangen , wenn sie darauf konditioniert werden und auch die Leinen ist eine gute Möglichkeit, für eine gegenseitige Verbindung von Hund und Hundeführung .

Auch lassen sich Kommandos mit der Hilfe einer Leine und einem Kommandowort trainieren , wo zu später dann nur das Kommandowort genügt .
Ich habe meinem Hund das Kommando -Halt- mit Hilfe einer Schleppleine bei gebracht , in dem ich diesen anfangs mit der Leine zum Halten gebracht habe und dieses mit dem Kommando -Halt- verknüpfen konnte . Jetzt bleibt mein Hund auch ohne Leine stehen , wenn ich -Halt - sage .
Auch die Leinenführigkeit kann auf diese Weise mit der Leine trainiert werden .

Ob und wie stak sich ein Hund in die Leine wirft , ist auch Sache der Erziehung , dieses miss nicht sein , wenn ein Hund auch auf andere Kommandos
gut konditioniert worden ist .
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
21 Feb 2011
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#3
Danke für deinen ausführlichen Beitrag.
Leider beantwortet er meine Frage nicht.
Vlt nochmal lesen, um was es mir geht.
 
Dabei
8 Jul 2017
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#4
Warum ist es so verpönt, wenn der Mensch ruckt und vollkommen in Ordnung, den Hund reinrennen zu lassen?
Meine Meinung: weil es der Mensch da nicht aktiv macht. Und wenn man einfach umdreht, ruckt ja der Hund...."da ist er selbst schuld, wenn er nicht aufpasst."
Es geht um Emotionen... der Leinenruck kann so oder so ausgeführt werden. Kommen miese oder gar grantige Gefühle hoch“ Ala du Mistköter hast anständig neben mir zu laufen“ , oh da kann ganz schön was zu Tage / hoch kommen. Eben wie der Mensch halt so tickt ;) Die Geisteshaltung mach da viel wenn nicht alles aus.
So ungefähr zumindest, ne , der Einfluss auf die Wirbel wird kein Unterschied machen. Reinrennen wird noch blöder sein, falls am Halsband geführt.
so hoffe ich habe nicht auch daneben geschrieben :))
 

FrauRossi

Moderator
Dabei
26 Mai 2015
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#5
Ich denke der Leinenruck ist aus verschiedenen Gründen verpönt.
Es ist ja irgendwie modern geworden nur mit positiver Verstärkung arbeiten zu wollen. Da wird negative Verstärkung halt oft abgelehnt. Zu Unrecht wie ich meine, denn richtig ausgeführt und angewendet, bringt er doch gute, schnelle und anhaltende Trainingserfolge.

Es kann auch sein dass er sooft abgelehnt wird, weil Leinenrucken oft ohne Sinn und Verstand und ohne Maß angewandt wird. Also ich meine das wo einfach stumpf wie irre an der Leine geruckt wird um den Wauzi von irgendwas weg zu ziehen, quasi heran zu reißen, weg vom Objekt der Begierde. Sei es das Brötchen was auf der Straße liegt, der Pferdeapfel am Wegesrand oder ein anderer Hund. Diese Art lehne ich auch ab. Bringt nix im Sinne von Lernerfolg.

Der richtig ausgeführte und vorher auch aufgebaute Leinenruck ist vielen garnicht bekannt.

Also würde ich Tippen er wird aus Unwissenheit abgelehnt.

Warum es als ok gelten soll, unangekündigte Richtungswechsel zu machen. Weiß ich nicht. Die sind in meinen Augen auch sinnlos und führen eher nicht zum Ziel. Dass das oft geraten wird, ist mir bekannt, dass „jeder“ das als gute Idee annimmt, ist mir auch bekannt. Warum verstehe ich allerdings nicht.

Ich denke das kommt daher dass unbedarft einfach populären Methoden gefolgt wird.
 
Dabei
8 Jul 2017
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#6
Spannendes Thema, versuche trotzdem wenig über die Leine mitzugeben, obgleich man das ja nie sowirklich schafft. Zumindest wenn der Hund z.B. bei Brut und Setzzeit oder Leinenpflicht einfach auch mehr an die Leine muss. Eine wirklich wunderschöne Leinenführung können wir über lange Strecken nicht vorweisen, dazu ist mir das Thema einfach zu egal.
Ansonsten, wird In Foren viel geschrieben, nie weiß man was hat der Schreiber selber erlebt, sich weiter entwickelt, oder was blubberte er einfach nach.
 
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Dabei
7 Sep 2012
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#7
Der Leinenruck, vom Menschen ausgeführt, gilt häufig als schlecht, unangemessen, überflüssig und als gesundheitsschädlich.
Also, der Mensch soll nicht an der Leine rucken, wenn der Hund nicht vernünftig neben einem herläuft.
Ich finde, man kann es gut mit dem Reiten vergleichen. Eine halbe oder ganze Parade (die ja beim Reiten nicht mehr ist, als ein ein- oder beidseitiges kurzes schließen u. wieder öffnen der Faust ist, die die Zügel führt) wäre für mich als Leinenruck völlig in Ordnung. Als feine Ermahnung, Aufmerksam machen oder mahnende "Bremse". Eine halbe Parade bzw. stimmliche Ansprache, gebe ich z.B. immer vor einem Richtungswechsel, um den Hund auf den Richtungswechsel vorzubereiten. Allerdings gehen meine Hunde nur selten an der Leine u. ein perfektes Bei-Fuss-Gehen, wie im Hundesport, wird von ihnen nicht gefordert. Da sie wenig Übung mit Leinenführigkeit haben (aber alle ohne zu ziehen an der Leine gehen), machen ich mit ihnen auch keine plötzlichen Richtungswechsel ohne Ansprache.
Wohingegen ein "Insterburger" (eine heftige (evtl. emotionsgeladene) Parade mit hartem Annehmen) bei Pferden u. Hunden ein Tabu sein sollte u. für mich eine körperliche Bestrafung ist. Und hier liegt evtl. die Ablehnung von Leinenruck begründet, der vor wenigen Jahren noch ein harter Ruck am Kettenhalsband ohne Zugstop war. Daher würde ich sagen, die "Dosis" u. der Einsatzgrund macht den Unterschied. Fein u. bewußt genutzt sehe ich keine Probleme.
Und ja, meine Hunde sind auch schon mal in die Leine gebrettert, was ich gar nicht mag u. möglichst vermeide. Was (zugegeben) nicht immer funktioniert.
 

Fritz

Gesperrt/Gelöscht
Dabei
29 Mrz 2018
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#8
Einen heftiger Leinenruck, der vom Menschen ausgeführt wird und ein plötzlicher Richtungswechsel , der vom Hund nicht genau mit vollzogen wird ,
haben sicherlich die gleiche Wirkung und können vielleicht auch gesundheitsschädlich sein. Dieses ist wohl auch ebenso , wenn sich der Hund selber heftig in die Leinen wirft .

Hier gibt es einen Widerspruch , wenn man den plötzlichen Richtungswechsel als anerkannte Trainingsmethode betrachtet,
doch aber nicht den Leinenruck .

Ich kann aber diese starke Empörung beim Leinenruck nicht recht teilen ,
für mich ist dieses eher ein Indiz dafür , dass der Hund noch schlecht erzogen ist und der Hundehalter sich nicht anders zu helfen weiß .

Es gibt immer wider irgendwelche " Experten " , welche bestimmte Erziehungsmethoden für nicht mehr zeitgemäß und als verwerflich erklären.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
21 Feb 2011
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#9
Ich denke der Leinenruck ist aus verschiedenen Gründen verpönt.
Es ist ja irgendwie modern geworden nur mit positiver Verstärkung arbeiten zu wollen. Da wird negative Verstärkung halt oft abgelehnt. Zu Unrecht wie ich meine, denn richtig ausgeführt und angewendet, bringt er doch gute, schnelle und anhaltende Trainingserfolge.
Richtig.

Dass ein Hund auch mal unbeabsichtigt in die Leine hüpft, weil er Nachbars Katze hinterher will oder weil er sich erschrocken hat, das passiert halt einfach.

Klar, Emotionen kommen auch immer dazu, die sind menschlich. Aber die können auch beim unangekündigten Richtungswechsel entstehen. Wenn man schon ein paar mal umgedreht ist und der Hund es immer noch nicht begreift (kann er auch nicht, aber das ist ein anderes Thema), kann Mensch sicher zornig werden.
Dann dreht man um, Hund bekommt es nicht mit, Mensch legt sich vlt noch etwas nach vorn und reißt mal ordentlich an der Leine.
Das ist richtig fies, denn das gibt einen mächtigen Ruck. Unfair dem Hund gegenüber ist es außerdem.
Und trotzdem wird man dafür "gelobt", das ist vollkommen ok.
Wenn man aber vorher ruckt, wohl dosiert und nicht heftig, um die Aufmerksamkeit zu bekommen und den Richtungswechsel anzukündigen, dann ist das was ganz Schlimmes.
Muss man nicht verstehen.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#10
Wenn man aber vorher ruckt, wohl dosiert und nicht heftig, um die Aufmerksamkeit zu bekommen und den Richtungswechsel anzukündigen, dann ist das was ganz Schlimmes.
Muss man nicht verstehen.
Wobei ich mich gerade frage, wer das denn so sieht? Kenne hier (bei uns) keinen, der sich darüber aufregen würde.
 
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