Futterneid bei Kausachen

Dabei
29 Dez 2013
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#1
Eigentlich dachte ich die Sache sei wortwörtlich gegessen...
Aber heute gab es wieder einen Zwischenfall, wo Loui komplett ausgetickt ist. Beide hatten einen Kauknochen, so in der Art großer, langer Ochsenziemer. Emilie ist ja jetzt bald einen Monat bei uns. In letzter Zeit haben die beiden immer mal gemeinsam gekaut, manchmal sogar zusammen am Gleichen oder getauscht. Wenn das Teil so richtig angekaut und weich war, ließ Loui Emilie nicht mehr ran, es reichte jedoch ein kurzes Knurren. Was ich auch total ok finde. Wir haben dann das ganze aufgelöst, beide abgelenkt und die Knochen oder Kopfhautplatten wieder weggeräumt, dass es nicht doch noch zu Streitereien kommt.
Heute haben die beiden lange gekaut, einander aber nicht bewusst wahrgenommen, da Emilie im Eingang und Loui im Wohnzimmer kauten. Als beide genug gekaut hatten - dachte ich zumindest, da beide aufgestanden und weggelaufen waren - habe ich die beiden Knochen eingesammelt und weggeräumt. Da kam Emilie um die Ecke, Loui riecht an ihrem Knopf, riecht den Knochen und packt sie mit wildem Geknurre.... Er hat sie nicht verletzt, sie war aber natürlich extrem verunsichert. Ich hab ihn mit klarer Ansage gepackt und an den Tischpfosten gebunden. Nach ca 10. Minuten haben wir Loui an der Leine wieder zu Emilie geführt, nochmals in sein Gewissen geredet und ihn sich entschuldigen lassen (ok, er wusste wahrscheinlich nicht mehr warum, ist mir schon klar, war eher für uns..) Ich bin dann immer total datterig und hab ganz weiche Knie...
Danach haben wir beide gepackt und sind spazieren gegangen. (Mein Mann hat noch Ferien). Auf dem Feld hat es Emilie Loui heimgezahlt (sah zumindest so aus ) Sie hat ihn im Spiel immer wieder gepackt, er hatte keine Chance. Generell ist uns heute aufgefallen, dass er evtl bald seinen Chefposten an die Kleine abgibt. Loui ist 9 Monate alt, Emilie 3 Monate. Sie sind bald gleich groß, nur ist er im Moment NOCH doppelt so schwer.
Er hat sie heute nach dem Vorfall auch ein paarmal versucht zu besteigen, so im Sinn von ' Hey, ich bin der Chef'
Wir hatten dieses Austicken von Loui am Anfang auch schon wenn es ums Fressen ging. Wir barfen und diese Ressource scheint Loui extrem wichtig zu sein. Bei Spielzeugen & Leckerli passiert das nie.
Jetzt leinen wir die beiden in Sichtdistanz an, bereiten das Essen vor, füttern, lassen Loui den Napf von Emilie kontrollieren, räumen den Napf weg und lassen sie wieder zusammen. So ist es überhaupt kein Problem. Auch dürfen wir uns problemlos dem Napf von beiden nähern, auch die Kinder. Weg nehmen wir es ihnen nie, find ich nicht ok. Auch können wir Knochen und so weiter wegnehmen. Loui hatte eine Phase als Welpe, da hat er uns angeknurrt, das haben wir aber mit Tauschen relativ rasch in den Griff bekommen.
Aufgefallen ist uns auch, dass Loui meist dann so reagiert, wenn er nicht sieht dass Emilie gefressen hat, es nur riecht. Die ersten paar mal haben wir die beiden in getrennten Zimmer gefüttert, da passierte es oder eben heute beim Knochen wo er nicht sah dass sie ebenfalls kaute und wahrscheinlich der Meinung war, sie habe den Knochen genommen, den ich wegräumte ohne dass er dies gesehen hatte.
Nur passierte dies jetzt die letzten 2 Wochen nicht mehr, weswegen ich heute sehr erstaunt war.
Generell ist Loui ein ängstlicher Hund. Er hat Angst vor 'komischen' Steinen in der Dunkelheit, Kräne die vorher nicht da waren, komischen Gestalten in der Dunkelheit oder Fremden Hunden. Wir arbeiten zurzeit mit unserer Hundetrainerin intensiv an dem Nachvornegehen in der Angst.
Auch war er kein einfacher Welpe. Er hat von Beginn an eigenständig gehandelt und seine Grenzen stark ausgetestet und wir haben intensiv am Rückruf und an der Grundgehorsam arbeiten müssen, was jetzt aber beides super klappt. Er hat unterdessen eine extrem starke Bindung zu mir.
Was denkt ihr war der Grund für sein Austicken heute?
Es war halt relativ viel los in der letzten Zeit mit den Feiertagen und dem Geknalle gestern, da hatte er auch solche Angst und dauernd gebellt. Und hat natürlich auch nicht gleich viel geschlafen wie sonst. Auch haben wir fremde Hundebegegnungen intensiv trainiert in letzter Zeit.
Soll ich in der nächsten Zeit gar keine Kauknochen mehr geben? Oder nur angeleint und in Sichtkontakt? Bin grad einwenig verunsichert.
Ich danke euch für eure Einschätzungen.
Liebe Grüsse, Nicole
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#2
Ehrliche Einschätzung: Sucht euch nen guten Trainer. Ich persönlich würde einige Dinge vermutlich etwas anders handhaben, aber mit sowas kenn ich mich einfach zu wenig aus. Ich würde aber die Situation nicht weiter eskalieren lassen, vor allem, wenn kleine Kinder im Haus sind (auch, wenn das jetzt noch kein Problem darstellt)
 
Dabei
20 Jan 2013
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#3
Ich schließe mich da Glöckchen an! Was ich nur nicht ganz verstanden habe! Ihr lässt ihn nach dem Fressen den Napf kontrollieren??
 
Dabei
27 Jun 2012
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#4
ja sowas ist über Ferndiagnose schwierig zu beurteilen.
Aber ich verstehe nicht, warum ihr den Knochen wegräumt, wenn der Kleinen schon ein Knurren von ihm reicht. mMn dürfen Hunde unter sich schon sagen, was ihnen passt und was eben nicht. Und wenn Emilie mehr Abstand halten soll für Louie, ist das doch ok.
Man muss als Mensch nur ein Auge darauf haben, dass es nicht zur dauerhaftem Stress kommt.
 
Dabei
12 Jul 2012
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#5
ich würde den großen in die schranken weisen wenn er so stark reagiert. das hat er einfach zu unterlassen. also ich meine sie zurechtweisen wenn sie nur nach futter riecht. meine fressen auch zusammen in einem raum. die lütte ist zuerst fertig. der dicke lässt dann provokant seinen kopf in seinem napf obwohl dieser leer ist und wehe sie nähert sich dem napf! DAS finde ich ok, alles andere unterbinde ICH. kauknochen gibt es hier generell nur unter aufsicht, einer hier, einer da. der dicke würde austicken - wobei smiley es nicht mal versuchen würde, ein blick reicht. weiss nicht ob es dir hilft aber so läuft es bei uns ab
 
Dabei
29 Dez 2013
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#6
Ja ich weiß, eine Einschätzung auf Distanz ist extrem schwierig. Ich wollte einfach mal alles aufschreiben und euch um eine Einschätzung bitten, weils grad akut war. Ich werde es sicher mit unserer Hundetrainerin anschauen.
Die Idee vom Napf kontrollieren war, weil wir Loui als Ersthund bestärken möchten.
Den Knochen räume ich weg, weil ich Angst habe, dass es eskalieren könnte, obwohl es genau dann eskaliert ist....
Wir tolerieren sein Verhalten ganz klar nicht und er kriegt wirklich jedes mal ne Ansage und Leinenknast.
Mit den Kindern (mit 6 & 8 gar nicht so klein) gab es nie Probleme.
Glöckchen, was würdest du denn anders machen?
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#7
Ich ganz persönlich würde ihm weniger Freiraum einräumen, also das mit dem Napf kontrollieren lassen und so würde ich lassenn. Für mein Empfinden hat er zuviel Kontrolle. Also mein Hund darf auch andere Hunde von seinem Essen verknurren, aber das hier geht ja schon weiter. Allerdings ist das jetzt nur mein Bauchgefühl, ich hab mit sowas keinerlei Erfahrung und es kann natürlich sein, dass euer Vorgehen deeskalierend wirkt. Ich hätte ihn mich auch nicht anknurren lassen und das mit Tauschen quasi "belohnen".
 
Dabei
27 Jun 2012
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#8
wegnehmen damit es nicht eskaliert ist ja auch nicht verkehrt. Das Timing ist aber eben entscheidend.
Wenn ihr den Kauknochen zu früh nach dem "Streit" weggenommen habt,könnte es sein, dass er das Wegnehmen des Knochens mit der Kleinen falsch in Verbindung gebracht hat. Er hat es so verknüpft, dass wenn die Kleine zu nah kommt, ihm der Knochen weggenommen wird. Und dann sagt er ihr eben umso deutlicher an, dass sie Abstand halten soll, weil ihm ja sonst der Knochen weggenommen wird.
Ich würde nach so einem kleinen Streit (wenn Emilie das Knurren denn richtig versteht) noch so 1-2 Minuten verstreichen lassen und dann erst die Knochen abnehmen.
 
Dabei
20 Jan 2013
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#9
Das mit dem Napf würde ich so nicht handhaben! Du bist doch der Chef:confused:, warum soll er es kontrollieren!
wir haben auch 2 und bei uns werden die Näpfe nach dem Fressen ausgewaschen und gut ist! Da kontrolliert keiner, außer ICH!
So handhaben wir das! Untereinander dürfen sie sich schon verständigen, wenn es einem nicht passt!!unsere Große knurrt den Kleinen auch an, wenn sie ihre Ruhe haben will etc! Das ist ok! Spielt sie aber blöd, korrigiere ich das!
 
Dabei
29 Dez 2013
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#10
Ok danke. Das mit der Kontrolle und mit dem Verknüpfen hab ich so noch nicht gesehen, kann gut sein das beides nicht so clever ist.
 
Dabei
30 Mrz 2013
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#11
Ich glaube auch, dass Loui mit seinen 9 Monaten nicht wie ein souveräner Altrüde behandelt werden darf, sonst wächst er dir über den Kopf. Er darf brummen, wenn sie zu nah an sein Fressen kommt, mehr aber auch nicht.
Wenn beide zu Knabbern bekommen, würde ich das direkt provozieren und sein Kontrollverhalten im Ansatz stoppen, denn jetzt sind beide noch jung, dazu muss man aber seinen Hund gut lesen können, nicht, dass dann ein Finger fehlt….
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#12
Also ich sehe das ähnlich wie die meisten hier. Ich würde Loui auch nicht soviel Futter kontrollieren lassen. Wir haben ja auch zwei Hunde, ältere Hündin jüngerer Rüde wobei die Hündin jetzt erst dazu gekommen ist wir den Rüden also von klein auf haben die Hündin nicht. Wir hatten davor aber eine andere Hündin 12 Jahre alt beim Einzug des Rüden und da haben nur WIR das Futter kontrolliert. Die ALthündin durfte das Stück was sie hat durch knurren verteidigen aber alles andere ging mir zu weit. So haben wir die Hunde auf ihren Plätzen kauen lassen und auch kontrolliert das die Alte nicht dem kleinen seins abnimmt. So haben wir das auch mit dem füttern gemacht. Wobei Lennox viel eben in der Box bekommen hat da war das Problem eh nicht gegeben. Jetzt mit Brooke und Lennox kommt es hin und wieder auch zu brenzligen Situationen die klares Management erfordern. So frisst jeder Hund nur aus seinem Napf. Da hat die Hündin zu Anfang auch probiert ihren Napf z.B. zu inhalieren und dann Lennox von seinem Napf zu vertreiben. Da gabs dann von mir mächtig Ärger und nun ist für sie auch klar den Napf darf ich nur leer machen mit Kommando und der andere Napf ist solang verboten bis der andere auch fertig ist. In der Zwischenzeit ist es so die zwei Fressen und wenn der zweite auch fertig ist tauschen sie den Platz gucken in den Napf vom andern und gut ist. Jedoch lass ich sie das erst seit dem machen wo die Hündin auch akzeptiert hat das es MEINS ist. Ich würde einen Junghund gar nicht soviel kontrollieren lassen denn IHR verwaltet das Futter. Und auch die Sache mit dem Knochen wegnehmen, da hab ich die Erfahrung gemacht das es für die Hunde deutlich einfacher ist wenn man den Knochen offensichtlich wegnimmt und er sieht das Herrchen/Frauchen ihn hat und fertig. Mach ich bei meinen auch, weil unsere Hündin neigt schon auch dazu " ihr" Futter zu verteidigen. Durch klares Management eben auch Ansagen wenn ein Hund meint das Teil des andern zu klauen hab ich es soweit im Griff das unsere ihre Geweihstücke frei haben konnten. Aber wir mussten auch üben und eben immer wieder und wieder Ansagen machen. Aber das gibt Sicherheit Brooke frisst jetzt z.B. auch langsamer als zu dem Zeitpunkt wo sie zu uns gekommen ist eben weil sie weiß ich muss keine Hektik machen es ist MEINS. ;) Viel Glück und beredet das Problem doch mal mit eurem Trainer live ist alles besser zu beurteilen....
 
Dabei
30 Mrz 2013
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#14
Vielleicht wäre es gut, wenn ihr versucht, die Kontrolle zu behalten?
meine beiden Hunde sehen sich, wenn sie was zum Kauen bekommen. Sally ist ein Gierschlund und hätte am Anfang versucht, das von Monti auch noch zu bekommen. Diese Situation ist eine Steilvorlage, die man nutzen muss: ich hab es unsanft beendet mit klarer Ansage (Sally wird sonst nur ganz sanft behandelt, weil sie so empfindlich ist). Das hat gut gewirkt, dieses Thema ist jetzt durch. Gefüttert werden beide nebeneinander, ca 1m Abstand, auch da habe ich am Anfang mit Klartext vermittelt, dass der Langsam-Esser Monti ganz in Ruhe essen darf. Wenn beide fertig sind, tauschen sie Näpfe und Putzen nach, aber alles ohne Stress.
deine Hunde sind beide Jung, solche Situationen musst du jetzt deutlich klären und Chef bleiben, ist weniger stressig für die Hunde, als wenn sie immer Spielraum haben.
 
Dabei
29 Dez 2013
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#15
Wir sind eigentlich schon der Meinung, dass wir die Kontrolle haben. Grad Loui hat generell wenig Spielraum. Wir entscheiden wann es zu Fressen gibt und füttern eben im Abstand von ca 1.5m. Und lassen sie erst wieder zueinander wenn beide fertig sind und der Napf weggeräumt ist. Das mit dem Napfkontrollieren lass ich nun weg. Wir trennen die beiden ganz klar, wenn das Spiel zu wild wird oder wir finden es sei Ruhe angesagt. Wir lassen in absitzen und warten zum Türerausgehen. Generell kann er sehr gut warten bis das Kommando aufgelöst wird. In allen Situationen. Wahrscheinlich müssen wir das ganze einfach konsequent üben. Loui ist halt wirklich auch noch sehr jung und noch nicht gefestigt in der kompletten Kommunikation und im souveränen Verhalten. Da möchte ich jedoch wirklich gerne unsere Trainerin beiziehen. Ich brauche all meine Finger noch
Danke euch allen.
 
Dabei
30 Mrz 2013
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#16
Das klingt doch ganz gut. Bitte verstehe meinen Kommentar nicht als Kritik, es ist halt mit Ferndiagnosen schwierig.
konsequenz wird euch auf alle Fälle weiterbringen.
 
Dabei
29 Dez 2013
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#17
Nein keine Angst. Genau darum habe ich ja gefragt
Ich bin froh um eure Meinungen & Kritiken. Und mir ist auch klar, dass ein Forum nicht den Hundetrainer ersetzt. Ist für mich eher parallel. Mehrere Meinungen sind immer gut.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#19
Als Halbstarker Beardie mit akutellem Punkerlook... kann er "sehen" ob sie noch was im Maul hat oder fallen ihm die Haare so über die Augen, das er mit der Nase prüft, was sie im Maul hat?
Denn wenn er nichts oder nur eingeschränkt sehen würde, wäre es normal, das er via Geruch seiner Nase glaubt sie hätte ihm seinen Knochen geklaut u. ihn zurück fordert.
Ich kenne das Verhalten bei meiner Aussiehündin, die in Nahbereich nicht scharf sehen kann. Sie prüft auch mit der Nase, ob ein anderes Rudelmitglied was fressbares im Maul hat.
 
Dabei
29 Dez 2013
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#20
Ja, das hab ich mir auch schon überlegt. Da er aber Vögel und andere Hunde schon auf große Distanz sieht, denke ich schon dass er gut sehen kann. Wahrscheinlich dachte er wirklich sie habe ihm den Knochen geklaut. Wir müssen das glaub einfach konsequent trainieren, und ihm zeigen dass ein solch heftiges Zurechtweisen nicht geht. Ist übrigens ein Tibi, kein Beardie ;-)
Danke nochmals für eure Tipps.
Das Entfernen des Fotos isch schon ok. Dachte nur das es gut passt, da es ja meine Frage war. Aber kein Problem.
 
Dabei
12 Dez 2012
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#21
[OT]
Das Entfernen des Fotos isch schon ok. Dachte nur das es gut passt, da es ja meine Frage war. Aber kein Problem.
Entschuldige bitte, falls ich da etwas übersehen habe. Ich habe nur zwei kuschelnde Hunde gesehen und die Bildüberschrift, dass du deshalb die Haltung von zwei Hunden toll findest :confused:. Einen Zusammenhang zu der Frage konnte ich da nicht erkennen. [/OT]
 
Dabei
29 Dez 2013
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#22
[OT]Wollte nur zeigen dass die beiden Hunde um die es ja bei diesem Futterneid geht auch prima kuscheln können und dass sich das Arbeiten an den Schwierigkeiten für mich auf jeden Fall lohnt  Aber wie gesagt, schon ok. Glg [/OT]
 
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Dabei
5 Sep 2014
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#23
So ich hab mal ne Frage zum Futterneid... Die Situation ist so, dass Betty kein Futter oder Kausachen vor Menschen verteidigt (weder uns noch fremden Menschen).
Wenn ich ihr allerdings ein Leckerli zustecke und ein Hund ist zu nah dran, grummelt sie schon mal oder kräuselt auch leicht die Nase. Mein Management war bisher, dass ich ihr einfach keine leckerli gebe wenn andere Hunde zu nah dran sind (in der Hundeschule ist es übrigens überhaupt kein Problem!).
Gestern hab ich sie zu meiner Nachbarin mit einer Aussie-Hündin gebracht. Im Garten lagen noch diverse Holzteile die von der Hündin bekaut wurden und ein altes Huf zum kauen. Betty hat den Garten inspiziert und gleich alle möglichen Kausachen für sich beansprucht. Sprich: kam die andere Hündin zu ihr hin, hat Betty gegrummelt und ist steif geworden. Die andere Hündin hat das so hingenommen, da sie überhaupt kein Problem mit Ressourcenverteidigung hat, und hat sich einfach anderweitig beschäftigt.
Ich hab das zuerst beobachtet und hab dann beim nächsten Grummeln von Betty, sie mit einem "nein" ermahnt. Ich frag mich jetzt, wie dieser Futterneid bei Betty entstanden ist und wie ich da am besten reagiere. Eingreifen und sie ermahnen? Oder sie tun lassen, solange es nur ein gegrummel ist und die andere Hündin das akzeptiert?
Betty wird in Zukunft mehrmals die Woche bei der anderen Hündin zu Besuch sein, also wäre es schön eine langfristige Lösung zu finden. Bin froh um eure Erfahrungen und Tipps!
 
Dabei
30 Jul 2013
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#24
Futter gegen andere Hunde zu verteidigen ist erstmal eine völlig normale Reaktion. Dein Hund hat kein "Problem". Wenn ich Besuchshunde hier habe, verteile ich daher einfach keine Kausachen und füttere getrennt oder aber (wenn ich beide Hunde einschätzen kann) bleibe ich die ganze Zeit dabei, bis das Futter gefressen wurde. Hierbei gilt die Regel, was ich verteilt habe, bleibt auch da wo ich es hin verteilt habe. Das heißt der eine Hund hat nichts in der Nähe des anderen Hundes verloren bis dieser aufgefressen hat. Ansonsten liegen hier keine Spielzeuge oder Kausachen rum, die beansprucht werden könnten, wenn Fremdhunde hier sind. So kommt es nicht zu Streitigkeiten. Mit eigenen Hunden würde ich es erstmal genauso machen bis man die Hunde wirklich einschätzen kann. Hunde, die dauerhaft zusammen leben, gehen aber häufig auch ganz anders miteinander um als Besucherhunde.
 
Dabei
10 Mrz 2014
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#25
Irgendwie normal, Betty wird größer und somit werden andere Sachen wichtig, leider. Lassie verhältnismäßig wenig auf Futter fixiert, aber wenn wir Hundewurst als Leckerlie haben, verteidigt sie diese durchaus, und geht keifend auf andere Hunde zu, ihr Knochen wird auch vor der Katze beschützt, heißt sie hetzt die Katze laut bellend durchs Haus wenn diese an ihrem Knochen in 1/2 Meter abstand vorbeigeht. In der ersten Situation kann ich eingreifen, ich bin der Herr der Ressourcen.
Im zweiten Fall ist es schwieriger, es ist Lassies Knochen, und auch wenn die Katze kein Interesse hatte hat Lassie das falsch interpretiert. Ich räume nach Möglichkeit alle Knochen wenn andere Hunde kommen weg.(Wenn ich sie nicht übersehe auch im Haus)
Ich denke dein Hund fordert die andere Hündin raus, so lange die andere sich nicht provozieren lässt o.k aber wenn es mal um ein Teil geht das sie interessiert kann es ganz schön krachen. Solange du dabei bist kannst du es ihr verbieten, aber was machst du wenn du nicht dabei bist? Wegräumen wäre wirklich das sicherste.
 
Dabei
18 Jun 2014
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#26
Wegräumen wäre wirklich das sicherste.
Bei Futter und "fremden" Hunden bin ich sehr vorsichtig.

Wenn ich meinen Hunden Knochen gegeben habe, waren sie immer getrennt. So konnten beide in Ruhe essen. Oft schlingt sonst der eine aus Angst. Für mich war es einfacher als es zu beobachten. Oder wie Liliundmo oben schreibt anbinden, wäre für mich auch eine Alternative.
 
Dabei
28 Feb 2013
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#27
Sowas gab es nie Futterneid ......im Gegenteil als mein Smoky noch lebte hat er für Diego immer vorgekaut und Diego stand immer ein Augenblick vor Smoky und wartete das er das ablegte und dan nahm Diego es mit und Smoky hat sich das neue ungekaute geholt :-D

Seit Smoky nicht mehr da ist und vorkaut geht Diego an keinen Büffelhautknochen mehr ran , wiederum echte Knochen sind kein Problem .
 
Dabei
5 Sep 2014
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#28
Ich meine, dass die Ressourcenverteidigung ein natürliches Verhalten ist, leuchtet mir schon ein. Allerdings ist Jagen ja z.B. auch ein natürliches Verhalten und wird trotzdem nicht geduldet und der Jagdinstinkt wird unterdrückt. Und ich würde es auch nicht dulden, wenn sie irgendwelche Kausachen oder Futter vor Menschen verteidigen würde. Weshalb soll sie es also bei anderen Hunden dürfen...? Noch dazu waren es ja nicht mal ihre Kausachen.
Vorerst werde ich meine Nachbarin bitten, die Kausachen im Garten wegzuräumen. Aber ich fände es noch interessant, andere Meinungen zu dem Thema zu hören. Gibt es jemanden, der den Futterneid seinem Hund "abgewöhnt" oder eben tabuisiert hat? Oder ist Management (also getrennt geben oder beaufsichtigen) hier die einzige Lösung?
 
Dabei
15 Mai 2014
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#29
Als Naila als Welpe zu uns kam war sie sehr futterneidisch anderen Hunden gegenüber. Zaro durfte nicht 2 Meter in ihre Nähe kommen wenn sie etwas zu fressen hatte, dann wurde geknurrt und in die Luft geschnappt. Sie hat auch versucht, seine Knochen zu klauen. Zaro war da schon 1,5 Jahre alt aber furchtbar gutmütig. Beides habe ich allerdings bei uns zu Hause nicht einmal geduldet. Ich habe sie in solchen Situationen immer weggedrängt, zurechtgewiesen und andererseits auch oft solche Situationen provoziert. Ich habe ihnen gleichzeitig in einem Raum ihr Fressen gegeben, mich dazwischengehockt und aufgepasst. Sie mussten nebeneinander sitzen und es gab für beide Leckerlie... So oft ich konnte habe ich genau solche Situationen geübt. Nach ein paar Wochen gab es gar keine Probleme mehr. Fremdhunden, die wir gut kennen kann ich jetzt auch Leckerlie geben, andere bekommen von mir sowieso nichts:).
 
Dabei
5 Sep 2014
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#30
Super, danke für dein Feedback! Ein Hoffnungsschimmer :-D Vielleicht findet sich ja morgen beim Aussie-Treff jemand der mit mir Leckerli-nebeneinander-geben üben will :cool:
Und nur zur Anmerkung: Ich erwarte nicht, dass Betty jemals aus einem Napf mit einem anderen Hund frisst oder dergleichen. Aber ich finde sie sollte schon so viel "Anstand" lernen, nicht die Kausachen anderer zu beanspruchen wollen und zu grummeln ohne Ende.
 

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