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Kastration bei der Hündin

Dabei
9 Dez 2023
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#1
Hallo,
Ich hätte mal eine Frage zur Kastration bei der Hündin. Unsere Tierärztin ratet dazu nach der 1.Läufigkeit zu kastrieren da die Wahrscheinlichkeit an Milchdrüsen-Tumoren zu erkranken reduziert wird. Ich hab jetzt sehr viel gegoogelt und man findet tatsächlich sowohl auf Seiten von deutschen wir auch amerikanischen Tierkliniken sehr ähnliche Zahlen - die Wahrscheinlichkeit an solchen Tumoren zu erkranken wird mit 26% (60% davon bösartig) angegeben. Wenn Hündinnen zwischen 1. und 2. Läufigkeit kastriert werden bei 8%. Nach der 2. Läufigkeit wird lediglich angegeben dass es kaum mehr etwas bringt - find aber leider keine genauen Zahlen. Ich finde auch nichts auf Rassen aufgeschlüsselt. Dem Gegenüber steht jedoch verhaltenstechnisch (zumindest laut Internet) dass Hündinnen mit jeder Läufigkeit reifer werden. Jetzt wollte ich mal eure Meinung dazu hören. Hat jemand darüber mehr Informationen? Wie sind verhaltenstechnisch eure Erfahrungen? Danke schonmal im Voraus.
 

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Dabei
5 Mrz 2023
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#2
Hi AussiLisi,
das ist eine spannende Frage, der ich mich gerne anschließe.

Mir ist ebenfalls geläufig, dass eine Hündin mit jeder Läufigkeit erwachsener wird. Ich hatte das bis vor einiger Zeit immer eher dem parallel fortschreitenden Alter zugerechnet und nicht der tatsächlichen Läufigkeit und damit den (vermutlich) hormonellen Veränderungen im Körper.

Unsere Hündin (ca. zwei Jahre) war jetzt vor knapp zwei Monaten das dritte mal läufig und das hat nochmal einiges verändert. Da wir parallel seit einigen Monaten viel im Training umgestellt haben, ist es schwer zu beurteilen, ob die Verhaltensänderung tatsächlich aufgrund der Läufigkeit stattgefunden hat oder nur unserer subjektiven Wahrnehmung entspricht.


Rein statistisch gesehen, erkrankt jede achte Frau (12,5%) im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Dennoch würde kaum eine Frau oder ein Gynäkologe auf die Idee kommen, rein vorsorglich die Brüste zu entfernen (Ausnahmen gibt es sicherlich).
Es gibt in der Veterinärmedizin sicherlich Gründe ein Tier zu kastrieren, die "Krebsvorsorge" gehört für mich persönlich - genau wie in der Humanmedizin - allerdings nicht dazu.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#3
Hallo Ihr beiden,

ich habe da einen Link für Euch, der mir eine halbe Stunde plus Tipperei erspart. Zurücklehnen, lesen, nachdenken und verstehen. Und AussiLisi (Deine Veterinärin nur noch zum Inpfen nutzen, ihr eine Fortbildung ans Herz zu legen würde sie wahrscheinlich nur bräsig machen)...
Seit sie Ihr Studium abgeschlossen hat, ist wahrscheinlich schon viel Wasser die Donau hinuuntergeflossen :)

https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951

Liebe Grüße

Vom OOPS
 
Dabei
9 Dez 2023
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#4
Hi AussiLisi,
das ist eine spannende Frage, der ich mich gerne anschließe.

Mir ist ebenfalls geläufig, dass eine Hündin mit jeder Läufigkeit erwachsener wird. Ich hatte das bis vor einiger Zeit immer eher dem parallel fortschreitenden Alter zugerechnet und nicht der tatsächlichen Läufigkeit und damit den (vermutlich) hormonellen Veränderungen im Körper.

Unsere Hündin (ca. zwei Jahre) war jetzt vor knapp zwei Monaten das dritte mal läufig und das hat nochmal einiges verändert. Da wir parallel seit einigen Monaten viel im Training umgestellt haben, ist es schwer zu beurteilen, ob die Verhaltensänderung tatsächlich aufgrund der Läufigkeit stattgefunden hat oder nur unserer subjektiven Wahrnehmung entspricht.


Rein statistisch gesehen, erkrankt jede achte Frau (12,5%) im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Dennoch würde kaum eine Frau oder ein Gynäkologe auf die Idee kommen, rein vorsorglich die Brüste zu entfernen (Ausnahmen gibt es sicherlich).
Es gibt in der Veterinärmedizin sicherlich Gründe ein Tier zu kastrieren, die "Krebsvorsorge" gehört für mich persönlich - genau wie in der Humanmedizin - allerdings nicht dazu.
Danke für deine Antwort. Unsere ist jetzt 15 Monate und war noch nicht läufig. Bei Menschen macht man ab einem gewissen Alter einen Ultraschall zur Früherkennung. Gibt es sowas bei Hunden auch? Mich beängstigt dass 60% der Milchdrüsentumore bösartig sind.
Lg
 
Dabei
9 Dez 2023
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#5
Hallo Ihr beiden,

ich habe da einen Link für Euch, der mir eine halbe Stunde plus Tipperei erspart. Zurücklehnen, lesen, nachdenken und verstehen. Und AussiLisi (Deine Veterinärin nur noch zum Inpfen nutzen, ihr eine Fortbildung ans Herz zu legen würde sie wahrscheinlich nur bräsig machen)...
Seit sie Ihr Studium abgeschlossen hat, ist wahrscheinlich schon viel Wasser die Donau hinuuntergeflossen :)

https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951

Liebe Grüße

Vom OOPS
Vielen Dank! Werde ich gleich lesen! Die Tierärztin ist recht jung.
 
Dabei
9 Dez 2023
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#6
Vielen Dank! Werde ich gleich lesen! Die Tierärztin ist recht jung.
Hallo Ihr beiden,

ich habe da einen Link für Euch, der mir eine halbe Stunde plus Tipperei erspart. Zurücklehnen, lesen, nachdenken und verstehen. Und AussiLisi (Deine Veterinärin nur noch zum Inpfen nutzen, ihr eine Fortbildung ans Herz zu legen würde sie wahrscheinlich nur bräsig machen)...
Seit sie Ihr Studium abgeschlossen hat, ist wahrscheinlich schon viel Wasser die Donau hinuuntergeflossen :)

https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951

Liebe Grüße

Vom OOPS
Hallo, hab das nun gelesen allerdings bezieht sich die Studie wieder auf eine spezifische Hunderasse. Wie auch immer: ich hab nun diese Studie gefunden die sich verschiedene Hunderassen anschaut (ist von 2020). Vl interessiert es ja jemanden:
https://www.frontiersin.org/article...pj31eQ1ujsmGJE4hvlKrgXVXHFb-9ozss8jFCNhAs#SM1

Bei Aussis wird weder dazu geraten noch abgeraten. Bei anderen Rassen gibt es eine klare Empfehlung.
Lg
 
Dabei
6 Jul 2017
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#7
Ich kann zum Thema Kastration das Buch
"Kastration und Verhalten beim Hund" von Udo Gansloser und Sophie Strodtbeck wärmstens empfehlen. Es gibt inzwischen ein neueres Buch zu dem Thema von Sophie Strodtbeck mit dem Namen "Sexualverhalten - Hormone - Kastration bei Hunden: Let´s talk about sex", das habe ich allerdings nicht gelesen.

Persönlich würde ich keinen Hund pauschal kastrieren lassen. Ich habe/hatte zwei Hündinnen. Bei einer war es ein Fehler, sie kastrieren zu lassen (wurde mit 2,5 kastriert) bei der anderen war es ein Fehler, sie nicht früher kastrieren zu lassen (wurde mit 9 oder 10 Jahren aus gesundheitlichen Gründen kastriert). Hündin 1 hat kein besonders gutes Selbstvertrauen, was durch die Kastration noch mehr gehemmt wurde. Hündin 2 hingegen war eine stabile Persönlichkeit, kämpfte aber jahrelang nach jeder Läufigkeit mit massiver Scheinträchtigkeit und richtiggehenden depressiven Phasen. Der damalige Besitzer von Hündin 2 wollte sie aber auf keinen Fall kastrieren lassen - bis es einen medizinischen Grund gab und die Hündin hat regelrecht "aufgeatmet", als das ewige Hormonchaos wegfiel.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#8
Ich kenne die Studien wahrscheinlich besser, als manche Tierärzte. Gebe noch zusätzlich als Verhaltensberaterin zu bedenken, lasst Eure Mädels ausreifen. Die verändern sich noch weiter bis ins fünfte Lebensjahr und das zum Positiven (in der Regel). Wenn man seine Hunde regelmäßig durchtastet (Wampe kraulen) kriegt man ein Mamma Karzinom früh in die Finger und dann wird es zwar teuer, es ist jedoch heilbar mit einer Entfernung der Milchleiste. Anderes kann man nicht mehr heil machen, wenn man sie zu früh unters Messer legt. Ausnahmen bestätigen die Regel, wie immer in der Medizin oder Verhaltenstherapie...

Was die hier speziell zitierte Studie angeht, in den USA wird kastriert, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Kastrieren ist sozusagen Normalzustand (und in Europa machen einige Länder begeistert mit, auch bei Aussies und sogar mit Frühkastrationen). Die Studie betrachtet auch nur Teilbereiche der körperlichen Entwicklung. Gerade Frühkastrationen haben erheblichen Einfluss auf das Längenwachstum. Das bleibt hier weitgehend unbeachtet (Skelettprobleme, die man sich hätte ersparen können). Es gibt auch noch etwas Neueres zum Thema:

https://www.google.com/url?sa=t&sou...UQFnoECA8QAQ&usg=AOvVaw0kp_wZl5q6UxIZITweITln

Ich habe im Training von diesen unausgegorenen jungen Hündinnen und Rüden, die sich nicht weiter entwickeln wirklich den Kanal voll. „Lassen Sie den Hund doch kastrieren, dann wird er ruhiger“... von wegen... Das Gegenteil ist leider oft der Fall.

Ist der Hund auch nur im Ansatz unsicher oder gar furchtsam und reagiert deshalb "blöd", kriegt man das gesteigert bis zum geht nicht mehr...Sind Rüden eher fast forward und das auch mit Zähnen, dann wird es mit der Kastration oft noch schlimmer. Und viele Mädels grooven sich ein, was die hormonellen Schwankungen angeht. Vielleicht sind sie etwas unkonzentrierter und ungehorsamer rund um die Läufigkeit, gleichzeitig ist das kein Grund, ihnen die Hormone zum Ausreifen zu nehmen.

Ehedem hat man nur bei medizinischen Problemen kastriert und das war nicht schlecht so. Bis aus den USA der Mist mit dem „Kastrieren oder die Hündin bekommt Mamma Karzinome“ daher kam. Und die zugrundeliegende Studie war nicht ohne Bias.

Letztendlich ist es eine Einzelfallentscheidung, die der jeder für seinen Hund treffen muss. Meine bleiben intakt, es sei denn es müsste zwingend sein! Und ich halte eine gemischte Gruppe.

Liebe Grüße



Vom OOPS
 

FrauRossi

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Dabei
26 Mai 2015
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#9
Oops hat ja schon einiges geschrieben und fleißig Links geteilt.

Was aber noch niemand gesagt hat ist dass eine Kastration ohne medizinischen Grund im Prinzip verboten ist. Da es laut Tierschutzgesetz verboten ist ohne triftigen Grund Leid oder Schmerz zu zufügen.

Für mich ist es völlig unverständlich warum viele Tierärzte da die Habd so schnell am Messer haben.

Ich hab heut Laune und daher mal ein krasser Vergleich: Wie wäre es wenn wir das mal auf den Menschen übertragen? Menschen sind in der Pubertät quasi unzurechnungsfähig, Menschen können diverse Krankheiten bekommen. Gehen wir doch hin und lassen alle Teenager kastrieren die nicht in die Zucht gehen sollen, entfernen wir den weiblichen Kandidaten besser auch das Brustdrüsengewebe, das Problem mit der Überbevölkerung hätte sich schnell erledigt, manche Erkrankung wäre vielleicht vermieden. Natürlich dürfen nur die in die Zucht die genetisch voll ausgewertet sind um weitere Erkrankungen zu verhindern. Ha! Problem erkannt, Problem gebannt. Gut wir hätten wahrscheinlich einen Haufen Psychopaten dauerhaft mehr produziert, weil jede weitere Entwicklung auch gestoppt würde, aber gut Kollateralschäden gibt es ja immer. Ist zu blöd? Gut warten wir damit bis sie 25 sind, dann sind sie in der Gesellschaft noch zu gebrauchen. Besser? Gut Frauen kommen dann sofort in die Wechseljahre (bloß ohne die Jahre) stört ja nicht weiter, weil sie eh keinen Nachwuchsproduzieren sollen, mit den paar Nebeneffekten kommen die schon klar, immerhin bekommen sie aber keinen Brustkrebs mehr. Bei den zur Zucht zugelassenen können wir ja dann auch gleich noch unsere Vorstellungen zu Rechtfertigung zur Tötung von behinderten Säuglingen übrsrbeiten. Ach was werfen wir doch besser gleich das ganze Konzept der Ethik in die Tonne.

Das ist natürlich völlig absurd. Und selbst der einfach strukturierteste wird das als völlig hirnrissig ansehen. Beim Menschen ist quasi jedem unverzüglich klar: Eingriffe in den Hormonhaushalt, haben drastische Folgen.

Warum sind wir also bereit solche Eingriffe an anderen Lebewesen bedenkenlos hinzunehmen?

Ich will im Prinzip keine Grundsatzdiskussion starten, aber wenn man sich vielleicht vor Augen führt was beim Menschen so hormonell und entwicklungstechnisch so passiert (immerhin haben wir da sogar persönliche Erfahrung :p) dann kann man sich vielleicht leichter vor Augen führen dass das beim Hund auch nicht unbedingt eine gute Idee ist, denn auch da gibt es komplexe Zusammenspiele auch wenn die Auswirkungen bei Störung des Systems dem ungeübten nicht so ins Auge fallen und letztlich keine große Wirkung auf unser Leben haben. Außer dass der ein oder andere Verhaltenskreative Hund dabei heraus kommt, macht ja nix davon gibts ja auch so einige und die paar Jahre die die leben geht das schon klar ;)

p.s. Ich bin garnicht auf Krawall gebürstet, auch wenn es sich vielleicht so liest:cool: Ich hab nur ne Schwäche für bildliche Vergleiche
 
Dabei
6 Feb 2023
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#10
Hi Frau Rossi,

tja das war eine Gardinenprdigt... aber wo Du Recht hast...
Ich bin mir nich ganz sicher, aber AussieLisi habe ich der Erinnerrung nach, nach Austria verortet und das bedeutet unser deutsches Tierschutzgesetz, ist da nicht wirklich gültig - daher habe ich mir den Hinweis geschenkt.

Und was die Zuchtzulassung für "Menschens" angeht, muss ich konstatieren, dass ich zum Glück einen Tierarzt habe, der meinen ziemlich rabenschwarzen Humor teilt...Mit Hund beim HD Röntgen... Hund fertiig. Tierarzt mault, dass die Hüfte schmerzt.. Ich in meiner ekligen Art: "Na. wenn das mal kein HD-Befund ist? Er: "nun ja... eigentlich doch, liegt in der Familie" Ich: "Zuchtzulassung gibt es dann nicht, aber vielleicht kommt ja noch ein B-Befund raus, aber dann bitte nur mit einer A-Hüfte verpaaren! Ergo beim Dating immer gleich Röntgenbilder zeigen lassen, tunlichst bevor etwas draus wird, sonst gibt es Liebeskummer."

Wir haben herzlich gelacht...aus einer anderen Praxis wäre ich achtkantig geflogen!

Wobei ganz so ist es ja nicht, dass beim Menschen alles verpaart wird, ohne Ansehen, der Probanden. Es gibt durchaus so etwas wie Humangenetische Familienberatung, wenn erbliche Erkrankungen in der Familie vorkommen und noch ein paar Gründe mehr (s.h. https://www.tk.de/techniker/gesundh...ssen/humangenetische-beratung-2009460?tkcm=ab) . Und jede "Risikoschwangere" (d.H. alles ab 35 plus) bekommt die Möglichkeit eine Amniozentese durchführen zu lassen im Zuge der Pränataldiagnostik. Aber nur wegen dysplastischer Hüften regt sich da keiner auf...

Lieb Grüße

Vom OOPS
Und @ Gothmog: Doch es gibt Frauen, de sich prophylaktisch die Brüste amputieren lassen, bei hoher familiärer Vorbelastung ist das möglich. Wenn mich nicht alle Sinne täuschen war Angelina Jolie so ein Fall. Womit wir geklärt hätten, wann ich das letze Mal beim Friseur war...
 
Zuletzt bearbeitet:
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5 Mrz 2023
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#11
Und @ Gothmog: Doch es gibt Frauen, de sich prophylaktisch die Brüste amputieren lassen, bei hoher familiärer Vorbelastung ist das möglich. Wenn mich nicht alle Sinne täuschen war Angelina Jolie so ein Fall. Womit wir geklärt hätten, wann ich das letze Mal beim Friseur war...
Genau darauf bezog sich auch mein "(Ausnahmen gibt es sicherlich) " ;)
 
Dabei
8 Jul 2017
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#12
Für mich ist es völlig unverständlich warum viele Tierärzte da die Habd so schnell am Messer haben.
Meine TÄ sagte mal, der Besitzer wiegt schwer mit bei allen Behandlungen an Tieren. Finde Jeder der in Richtung Hund arbeitet hat schon auch ein schweres Los. Der Hundhat halt einfach oft nur zu sein wie sein HH das Wünscht, auch im Krankheitsfall. Am Ende eines langen Hundelebens, der Hund wurde 15,5 Jahre alt, war ich mit ihm alle 4 Wochen beim TA. Da ging’s oft nicht um ihn, sondern weil ich nicht einschätzen konnte ob es ihm gutgeht. Meine TÄ sagte w, solange du kannst kannst….es werden auch Tiere erlöst, weil der HH nicht kann. Bei Kastration wird ja al zu oft von den geldgierigen TA gesprochen, oft steht aber auch allzuviel jammernde HH da und machen Druck.
 

FrauRossi

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26 Mai 2015
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#13
@ Oops ja schwarzer Humor ist nicht jedermanns Sache.

@Senior, klar drängeln da oft die Besitzer. Und wo kein Kläger da kein Richter. Falsch und unerlaubt bleibt es trotzdem
 
Dabei
9 Dez 2023
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#14
Hallo,

Zuerst mal danke für die tollen ausführlichen Antworten. Ich hab auch noch einiges gelesen und habe mal unten zusammengeschrieben was ich so als die Haupt Für- und Wider entnommen habe. Ich lass hier Gründe wie "blutet 3 Wochen" etc. weg da dies nur das Leben des Halters erleichtert und nicht das beste für den Hund sein muss.

Ich möchte auch nochmal erwähnen dass ich recherchiere weil ich dem ganzen recht neutral gegenüberstehe --> also wirklich eine informierte Entscheidung treffen möchte.

Vorteile:
- nachgewiesen längere Lebenserwartung
- Wenn nach 1. Läufigkeit kastriert wurde können Milchdrüsentumore und Gebärmuttererkrankungen fast vollständig ausgeschlossen werden (auch wenn die Gebärmutter nicht entfernt wurde sondern nur ein endoskopischer Eingriff gemacht wurde.

Nachteile:
- Kreuzbandrisse treten häufiger auf
- Je nach Rasse erhöte Gefahr von anderen Tumoren (wobei das kleiner sein dürfte als die Gefahr von Milchdrüsentumore)
- größter Nachteil: Verhaltensstörungen die auftreten können -> die Wahrscheinlichkeit ist bei Kastration wenn Hund vollständig ausgereift anscheinend geringer aber dafür fällt Vorteil 2 weg.
- Harninkontinenzen (je nach Rasse unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten - bei Aussies find ich nichts dazu)

Kann man das so zusammenfassend sagen?
Der Vollständigkeithalber möcht ich nur kurz erwähnen - bitte ohne hier eine Grundsatzdiskussion zu starten - da ich nur nach Vor- / Nachteilen recherchiere um die beste informierte Entscheidung treffen zu können: Im Tierschutzgesetzt scheint Kastration erlaubt zu sein. Dies besagt Punkt 5 da für die Haltung Kastration erlaubt ist (https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__6.html)

(1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn
5.
zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.




Hab hier auch nochmal eine Zusammenfassung gefunden falls es jemanden interessiert. https://www.martinruetter.com/fileadmin/assets/standorte/wien/Kastration-Vor-und-nachteile.pdf


Lg
 
Dabei
5 Mrz 2023
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#15
Vorteile:
- nachgewiesen längere Lebenserwartung
Steht dem Risiko gegenüber, dass der Hund auch bei so einem Routine eingriff versterben kann (-> Nachteil).

5. zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.
Das bezieht sich - laienjuristisch betrachtet - auf einen sozialen Zustand der neu im Leben des Hundehalters hinzugekommen ist ("weiteren Nutzung.."). Also bspw. Eltern versterben und man nimmt den intakten Gegenpart bei sich auf. Oder berufliche Lebensumstände ändern sich und man muss tagsüber den Hund in eine Pension geben die nur kastrierte Tiere zulassen.

In beiden Fällen steht der Kastration ggf. der Abgabe (Tierheim) gegenüber und kann u.U. rechtlich als Grundlage dienen. Im Zweifel entscheiden sowas aber Juristen und ein Tierarzt muss sich dafür im Zweifel verantworten.

Eine "Krebsvorsorge" würde aus meiner Perspektive vermutlich aber nicht unter diesen Punkt fallen.
 

FrauRossi

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26 Mai 2015
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#16
Um unkonzrollierte Vermehrung zu verhindern, klönte man auch sterilisieren. Wobei das für einen Einzelhundehalter ja nun auch nicht besonders schwer ist ungewollte Vermehrung zu verhindern.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#17
Hi AussieLisi,
was Du auch noch vergessen hast bei den Nachteilen ist die Möglichkeit der Entstehung des Kastratenfells (viel Freude beim zweimal täglich kämmen und entwiren der Zucckerwatte Wolle, das ist echt nervig und macht den Hund sehr anfällig für Hitze). Aussie Ladys werden nicht allzuhäufig inkontinent nach der Kastration. Große Hündinnen ab 25 Kg Körpergewicht von Rassen die loses Bindegewee haben, sind dagegen häufig betroffen. Und wir haben iene Rasse bei der Hämangiosarkome und Lymphome häufig sind, Kasraten bekommen diese häufiger als intakte Hunde.
Ebenfalls must Du nach der Kastration stark auf das Gewicht achten, so mancher kastrierte Aussie, geht sonst auseinander wie ein Hefekuchen.
Und um ehrlich zu sein, Martin Rütter ist in diese Hinsicht keine Institution, auf deren Meinung ich etwas gebe (er mag zwar im TV präsent sein, ein Tierarzt ist er jedoch nicht) . Ganz davon ab, dass es ein toter Link ist:
Not Found

The requested URL was not found on this server.

Lies Strotbeck, dann weißt Du was Du wissen solltest: https://www.amazon.de/Sexualverhalten-Hormone-Kastration-Hunden-Let´s/dp/327502275X

Liebe Grüße
Vom OOPS
 
Dabei
12 Okt 2022
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#18
Hallo, ohne alles gelesen zu haben es gibt da einen tollen Beitrag von einem bekannten TA Dr. Ralph R... Stella ist 20 Monate und seit 2 Tagen das 3. Mal läufig, sie geht ein wenig anders aber sonst macht ihr das nicht viel aus...ich habe bisher nicht kastriert weil sie unsicher ist (vielleicht auch noch verstärkt weil wir unerfahren waren) und ich viel gelesen hab über die Wichtigkeit der Hormone und die Entwicklung, - kenne auch einige, die dann sehr Geräusch empfindlich wurden und die Studie mit Krebs usw. ist glaub ich längst wieder legt. Wann und ob ist hier noch ?
So und jetzt lese ich mal alle Antworten! LG Eva und Stella
 
Dabei
12 Okt 2022
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Hallo Ihr beiden,

ich habe da einen Link für Euch, der mir eine halbe Stunde plus Tipperei erspart. Zurücklehnen, lesen, nachdenken und verstehen. Und AussiLisi (Deine Veterinärin nur noch zum Inpfen nutzen, ihr eine Fortbildung ans Herz zu legen würde sie wahrscheinlich nur bräsig machen)...
Seit sie Ihr Studium abgeschlossen hat, ist wahrscheinlich schon viel Wasser die Donau hinuuntergeflossen :)

https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951

Liebe Grüße

Vom OOPS
Ha - das hat ja schon OOPS gepostet
 

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