Kastration nach der ersten Läufigkeit?

Dabei
4 Aug 2013
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#1
Hallo,
unsere Luna ist jetzt 10 Monate alt und hat ihre erste Läufigkeit hinter sich (von Anfang März bis ca. 21.3.). Die Läufigkeit hat sie gut weggesteckt. Aber jetzt, vier Wochen später ist sie sehr träge, frisst schlecht und schläft viel, sie ist nicht mehr so aktiv wie sonst. Sind das noch die Nachwirkungen der Läufigkeit. Aber eine ganz andere Frage. Wir wollen Luna kastrieren lassen. Wer von euch weiß, wann es besser ist, nach der ersten oder nach der zweiten Läufigkeit. Habe mal gehört, 3 Monate nach einer Läufigkeit ist der beste Termin.
Ich freue mich auf eure Antworten.
 
Dabei
30 Jul 2013
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#3
Wenn sie sich nach der Läufigkeit auffallend anders verhält, wäre mein erster Gedanke Scheinträchtigkeit. Das kannst du beim TA abklären lassen. Trinkt sie auffallend viel? Es kann auch eine Gebärmutterentzündung /-vereiterung auftreten. Und damit solltest du auf jeden Fall schnellstmöglich zum TA.
Der Aussie ist ein Spätzünder. Ich würde bei einer Hündin definitiv mindestens das zweite Lebensjahr und die ersten drei Läufigkeiten abwarten bevor eine Kastration in Frage käme.
Lass sie erstmal erwachsen werden, vor allem im Kopf. Dazu braucht sie die Hormone. Darf ich fragen, warum du sie überhaupt kastrieren lassen möchtest?
 
Dabei
15 Mai 2012
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#4
Ich kann mich Jasmin nur anschließen :) warte lieber noch etwas ab! Die Hunde brauchen diese Zeit für ihre Entwicklung! Ich kenne einen Frühkastrierten... Ein ewiger Welpe und Kindskopf! Die Besitzern arbeitet und arbeitet mit dem Hund, damit es auch IHM besser geht :) Leider wird er nie so richtig erwachsen werden.

ansonsten schließe ich mich auch an, wenn du dir Sorgen machst, dann lieber mal beim TA vorstellig werden :). Gute Besserung an die Kleine :)
 
Dabei
17 Jun 2013
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#5
Ich hab meine Hündin frühkastrieren lassen.
Und ich habe nichts gemerkt von dem weit verbreiteten "nicht erwachsen werden", "ewige Kindsköpfe"! Sie hat sich prächtigst entwickelt!
Oft wird noch gesagt das Fell wird dann stumpf und nie wirklich fertig. Kann ich auch absolut nicht feststellen!
 
Dabei
31 Okt 2012
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#6
Ich schließe mich hier an - lass es vom Tierarzt abklären!

Und wie Jasmin schon sagte - warte mind. die ersten drei Läufigkeiten (oder das mind. das 2. Lebensjahr) ab, bevor Du Deine Hündin kastrieren lässt! Mit jeder Läufigkeit hat Emma einen Rießen Sprung in Ihrer Entwicklung gemacht! Ich bin kein prinzipeller Kastrationsgegner, doch ich bin ein großer Gegner von Frühkastrationen. Einfach weil man da die Entwicklung des Hundes unterbricht. Da ich aus dem Tierschutz einige frühkastrierte Hunde kenne, würde ich es vermeiden - außer natürlich bei medizinischer Notwendigkeit.

Edit: Wenn es Dich interessiert les Dir doch mal diesen Artikel durch: http://hasenhirsch.bplaced.com/bouv/images/M_images/kastration.pdf

Oder gleich das Buch von Herrn Dr. Gansloßer - der hat das ganze wissenschaftlich / medizinisch untersucht. Weil man wird zu dem Thema immer 100 unterschiedliche Erfahrungen hören, hier hat man aber etwas das wissenschaftlich belegt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
15 Mai 2012
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#7
Saminsi, das freut mich für dich. Die Gefahr besteht dennoch ;) und ob du es glaubst oder nicht, der Hund von dem ich sprach wird nicht erwachsen... Und genau da kommt meine nächste Frage, warum nicht einfach auf Nummer sicher gehen und warten? Im besten Fall läufts wie bei dir, es kann aber auch anders kommen. Ich bin ebenfalls kein Kastrationsgegner, aber warten finde ich nicht verkehrt!

Ausgenommen sind selbstredend medizinische Indikationen!
 
Dabei
4 Aug 2013
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#8
Vielen Dank für eure Antworten. Wir wollen mit Luna nicht züchten, wollen aber auch nicht immer aufpassen, wenn die Stehtage sind, da Luna für ihr Leben gerne mit anderen Hunden spielt. Das mit dem erstmal erwachsen werden habe ich auch schon gehört, da Aussies Spätzünder sind. Komisch ist ja, dass sie, seitdem sie mit der Läufigkeit durch ist, was den Erziehungskurs angeht, sich total verändert hat, so als ob man einen Schalter umgelegt hätte. Sie macht gut mit und die Leinenführigkeit ist auf einmal total easy. Verändern sich Aussies denn nach der Kastration ins Gegenteil?
 

Skjona

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30 Jul 2012
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#9
Ich hab meine Hündin frühkastrieren lassen.
Und ich habe nichts gemerkt von dem weit verbreiteten "nicht erwachsen werden", "ewige Kindsköpfe"! Sie hat sich prächtigst entwickelt!
Oft wird noch gesagt das Fell wird dann stumpf und nie wirklich fertig. Kann ich auch absolut nicht feststellen!
Bin da ganz Manus Meinung. Natürlich gibt es die unterschiedlichsten persönlichen Erfahrungen - egal ob es um Kastra, Ernährung, Impfen, oder was auch immer geht und es freut mich auch, wenn es für euch keine negativen Auswirkungen hatte. Aber nur weil das eure Erfahrung war, ist das eben leider keine Garantie, dass es bei anderen auch so ist. Ich weiß es am besten weil ich so einen Fall zuhause sitzen habe und davon auch ganz offen und ehrlich erzähle. Schlichtweg und einfach: JA, ich hatte mich vor 5 Jahren zu wenig mit dem Kastra Thema auseinandergesetzt und mich voll und ganz auf unsere damalige TA verlassen, die uns zu einer Früh-Kastra (sogar noch vor der Läufigkeit) geraten hat. Das war ein riesen Fehler, denn heute weiß ich es besser und habe das Ergebnis zuhause sitzen...

Angie, deshalb kann ich mich Yuki, Manu und Jasmin nur anschließen. Ich bin auch eher Kastragegner WENN es nicht unbedingt sein muss. Natürlich gibt es immer wieder Gründe (ob jetzt persönliche, gesundheitliche, etc.) die für eine Kastra sprechen und dann muss ich auch ehrlich sagen, dann macht es selbstverständlich Sinn. Wenn es aber in eurem Fall noch nicht zwingend notwendig ist oder sofort sein muss, dann würde ich auf alle Fälle Zähne zusammenbeißen und noch warten... Das Buch von Prof. Dr. Gansloßer kann ich auch nur empfehlen! :)
 
Dabei
12 Dez 2012
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#10
Ich bin auch eher Kastragegner WENN es nicht unbedingt sein muss. Natürlich gibt es immer wieder Gründe (ob jetzt persönliche, gesundheitliche, etc.) die für eine Kastra sprechen und dann muss ich auch ehrlich sagen, dann macht es selbstverständlich Sinn. Wenn es aber in eurem Fall noch nicht zwingend notwendig ist oder sofort sein muss, dann würde ich auf alle Fälle Zähne zusammenbeißen und noch warten...
Ganz genau so sehe ich es auch! :)

Dass man mit einem Hund nciht züchten möchte, bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass man ihn kastrieren lassen muss ;)
 
Dabei
20 Feb 2011
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#11
Wir haben insgesamt 2 Läufigkeiten gehabt bei Peach. Beide sehr stark mit Scheinträchtigkeit. Blaues Gesäuge, fiepen usw. Hab dann beim Röntgen sie gleichzeitig kastrieren lassen. Da war sie 24 Monate. Sie ist eine red merle (man sagt rote neigen dazu Welpenfell zu entwickeln nach Kastration). Und ihr Fell hat sich null verändert. Sie ist schlank und sportlich, und aktiv. Ich persönlich bereue es nicht gemacht zu haben.
 
Dabei
12 Jul 2012
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#12
meine maus ist auch gerade durch mit der läufigkeit, sie ist auch viel ruhiger geworden, das gesäuge ist hinten leicht angebildet, scheinschwangerschaft. ich werde sie nach der 2. läufigkeit kastrieren lassen, 3 monate nach der läufigkeit.
 
Dabei
14 Feb 2008
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#13
Wir wollen mit Luna nicht züchten, wollen aber auch nicht immer aufpassen, wenn die Stehtage sind, da Luna für ihr Leben gerne mit anderen Hunden spielt.
Ob züchten wollen oder nicht halte ich in diesem Falle für nicht relevant.
Bequem wollt Ihr es haben, dass ist der entscheidende Punkt für mich, und für Eure persönliche Bequemlichkeit wollt Ihr ein Tier verstümmeln.
 
Dabei
30 Jul 2013
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#14
Vielen Dank für eure Antworten. Wir wollen mit Luna nicht züchten, wollen aber auch nicht immer aufpassen, wenn die Stehtage sind, da Luna für ihr Leben gerne mit anderen Hunden spielt. Das mit dem erstmal erwachsen werden habe ich auch schon gehört, da Aussies Spätzünder sind. Komisch ist ja, dass sie, seitdem sie mit der Läufigkeit durch ist, was den Erziehungskurs angeht, sich total verändert hat, so als ob man einen Schalter umgelegt hätte. Sie macht gut mit und die Leinenführigkeit ist auf einmal total easy. Verändern sich Aussies denn nach der Kastration ins Gegenteil?
Dass sie gerne mit anderen Hunden spielt, ist meiner Auffassung nach kein Grund sie kastrieren zu lassen. Wer weiß, ob sie als erwachsener Hund überhaupt noch so gerne spielt. Viele Hunde werden in dem Punkt wesentlich ruhiger. Und selbst wenn nicht, kein Hund ist unglücklich, weil er mal ein paar Tage keinen Hundekontakt hat.
Eine Kastration muss sich nicht negativ auswirken, kann aber. Und dieses Glücksspiel wäre mir viel zu riskannt wegen ein paar Tagen im Jahr.
Daher bin ich auch jemand, der Kastrationen, wenn sie nicht aus einer medizinischen Indikation heraus geschehen, sehr kritisch betrachtet. (Ständige, starke Scheinträchtigkeiten fallen für mich auch unter eine solche Indikation. Aber auch das würde ich erstmal ein paar Läufigkeiten lang beobachten, wie es sich entwickelt.)
Ich lasse mir meine Eierstöcke ja auch nicht entfernen, nur weil es alle vier Wochen praktischer für mich wäre.
Das Mindeste ist es, den Hund erstmal erwachsen werden zu lassen. Überleg mal, wie sich ein menschlicher Teenager entwickeln würde, den man mitten in der Pubertät aller Geschlechtsorgane beraubt. Er wäre lebenslang dazu verdammt, in diesem Stadium zu bleiben. Noch nicht ganz Frau/Mann, aber auch kein Kind mehr. Irgendetwas dazwischen, etwas undefinierbares. Nicht ohne Grund werden Kastraten oft besprungen und gemobbt von anderen Hunden. Wie sollen sie einander auch einordnen?
 
Dabei
15 Mai 2012
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#15
[OT]
Ob züchten wollen oder nicht halte ich in diesem Falle für nicht relevant.
Bequem wollt Ihr es haben, dass ist der entscheidende Punkt für mich, und für Eure persönliche Bequemlichkeit wollt Ihr ein Tier verstümmeln.
Ich tendier mit meiner Meinung in deine Richtung, aber nicht ganz so extrem :D für mich gibt es auch viele umweltbedingte Gründe die für mich durchaus für eine Kastra sprechen. Kleines Beispiel wäre hier unsere Gegend zu nennen, unkastrierte Rüden ohne Ende, alles Hunde die einfach so durch die Gegend laufen und genau null hören. Da möchte ich ebenfalls nicht mit einer gutduftenden Hündin spazieren gehen und auch dem Tier nicht den Stress zumuten einfach mal drei Wochen nicht rausgehen zu können. Dabei sind das keine kleinen Terrier, sondern rießige Berner und sonstige Rassen...desweiteren nicht nur freundliche Exemplare, die auch gern direkt vor der Haustüre sitzen. Aber gut, da hat halt jeder so seine eigene Meinung :)[/OT]
 
Dabei
4 Mrz 2012
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#16
Ich will an der Stelle nur nochmal anbringen, dass es eine aktuelle (!), groß angelegte (!!) Studie zu diesem Thema gibt, die zeigt, dass eine Kastration das Krebsrisiko erhöht und nicht senkt. Demzufolge würde ich heute keinen meiner zukünftigen Hunde kastrieren lassen, so es nicht zwingend aus medizinischer Sicht nötig ist.
 
Dabei
31 Okt 2012
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#17
Danke, Manu!

Ich seh und erlebe das ganz genauso.
Noch dazu sind es nicht nur die drei Wochen - bei Emma ist es zumindest so dass die ja auch davor und danach noch interesserant duftet. Wäre alles kein Problem wenn sich andere Hundehalter verantwortungsvoll zeigen würden. Doch neben den komplett freilaufenden Rüden (die Manu schon erwähnte) kann man sich auch noch mit ignoranten Hundehalter rumschlagen, die sich nicht drum kümmern oder sogar noch so Sätze schieben wie: "Ach, lassen sie doch - das gibt schöne Welpen" oder "Die beisst die schon weg" (klar, davon war der Rotti-Mix auch total beeindruckt :mad: ) während ich den Rüden mit allen Mitteln von Emma fernhalten kann. Nicht einmal erlebt, sondern mehrmals!

So kann ich entscheiden ob ich lange Zeit Emma unter Verschluss halte, jedesmal rausgehen (selbst ausserhalb der Stehtage) ein rießen Stress für uns ist oder mit einem Ups-Wurf rechnen muss oder eine Belästigung/Vergewaltigung meiner Hündin risikiere. Natürlich würde ich das zu verhindern wissen, doch ich hatte schon mal ein Erlebnis mit einem großen Ridgeback Rüden, der mir sehr deutlich mittels Schnappen und Zähne zeigte dass er keinen Spass versteht und ich bezweifle dass ich da jedesmal als Sieger rausgehe.

Von daher kann ich verstehen, es ist nicht lustig seinen Hund zweimal im Jahr zu Hausarrest zu verdonnern - nicht jeder hat einen eingezäunten Garten oder lebt in einer Gegend mit wenig Hunden und/oder in einer Gegend mit verantwortungsvollen Hundehaltern. Ich hatte jetzt schon an zwei von drei Wohnsitzen keine Möglichkeit Emma stressfrei während der Läufigkeit auszuführen und kann daher nachempfinden wie es Hündinnenhalter in ähnlichen Situationen geht.

Ich finde es wichtig dass man sich gut informiert, abwägt - auch im Sinne des Hundes! Wenn alles nur mehr Stress ist, dann tut man auch den Hund nichts Gutes - das ist meine Ansicht.

Auch Emma leidet sehr an Scheinträchtigkeit mit stark angeschwollenen, schmerzhaften Gesäuge und natürlich ist es nicht leicht eine Entscheidung zu treffen - doch ich vertraue da meinen Tierarzt der mir dazu geraten hat wenn es diesesmal nicht besser ist oder sich sogar noch verschlimmert. (und nein, das ist keiner jeden Hund sofort kastrieren muss.)

Ich wollte jedoch abwarten wie es sich entwickelt und auf alle Fälle dass Emma erwachsen ist. Das Buch von Gansloßer und seine (wissenschaftlich belegte) Ablehnung bezüglich Frühkastrationen fand ich für meine Entscheidungsfindung sehr gut!
 
Dabei
12 Jul 2012
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#18
@vera: nennst du mir bitte die quelle?

sorry, aber ich habe schon viele hunde erlebt die im alter eine gebärmuttervereiterung haben und dran gestorben sind (die organe sind bei den meisten alten hunden nicht mehr so gut das sie eine lange narkose ohne weiteres verkraften). zudem kann man mensch-hund nicht vergleichen. welcher mensch bekommt eine gebärmuttervereiterung oder eine scheinschwangerschaft??
 
Dabei
14 Mai 2012
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#19
Darf man fragen, wieso ihr kastrieren wollt und nicht sterilisieren?

Ich persönlich finde Sterilisationen einfach besser, da man da nicht so viel im Hormonhaushalt des Tieres rumwurschelt. Beim Thema Zeitpunkt schließe ich mich meinen Vorrednern an. Warte bis die Maus 2-21/2 Jahre alt ist, dann sollte sie erwachsen sein.
 
Dabei
12 Jul 2012
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#20
die sterilisation gilt heutzutage als kunstfehler..denke du wirst keinen TA finden der dies durchführt. sie würde trotzdem gedeckt werden können und die gefahr einer gebärmuttervereiterung wäre dann noch höher.
 
Dabei
4 Mrz 2012
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#21
@vera: nennst du mir bitte die quelle?

sorry, aber ich habe schon viele hunde erlebt die im alter eine gebärmuttervereiterung haben und dran gestorben sind (die organe sind bei den meisten alten hunden nicht mehr so gut das sie eine lange narkose ohne weiteres verkraften). zudem kann man mensch-hund nicht vergleichen. welcher mensch bekommt eine gebärmuttervereiterung oder eine scheinschwangerschaft??
Gerne :) Hier ist die Studie, auf Englisch allerdings: http://www.caninesports.com/uploads/1/5/3/1/15319800/vizsla_javma_study.pdf
Bei mir war genau der gleiche Gedanke Grund für die Kastration - ich kannte so viele Hunde, die wegen Milchleistenkrebs o.ä. dann im Alter gestorben sind, weil eine Entfernung zu riskant gewesen wäre. Aber wenn nun eine Kastration das Risiko dafür sogar noch weiter erhöht, naja, dann mal lieber nicht mehr...
 
Dabei
30 Jul 2013
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#22
Ich finde schon, dass man hier Mensch-Hund Vergleiche machen kann. Natürlich in einem gewissen Rahmen. Es gibt auch genug Krankheitsbilder beim Menschen, die auf eine hormonelle Fehlregulierung zurück zu führen sind. Da kommt aber keiner auf die Idee, vorsorglich zu operieren. Bestes Beispiel: Ich lass mir doch auch nicht meine Gebärmutter entfernen, weil ich eventuell in ein paar Jahren Gebärmutterkrebs bekommen könnte. Warum sollte ich bei meinem Hund so handeln. Wenn ein Hund eine Krebserkrankung bekommt, ist das schlimm und niemand wünscht sich das. Aber ist es besser den Hund schon in jungen Jahren körperlich, nämlich hormonell, einzuschränken? Ich gehe damit das Risiko ein, dass mein Hund sein ganzes Leben lang eingeschränkt ist, nur weil ich Angst vor einer möglichen Erkrankung habe.
Und manchmal muss man vllt auch einfach mal sehen, dass es natürlich ist, dass alte Hunde Erkrankungen bekommen und vllt sogar daran sterben. Das gehört zum Leben. Wie sehr wollen wir denn noch an der Natur herummanipulieren bis uns das Ergebnis passt?
 
Dabei
14 Feb 2008
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#23
Wie sehr wollen wir denn noch an der Natur herummanipulieren bis uns das Ergebnis passt?
Das unterschreibe ich voll!
Eine unserer Hündinnen ist vor einer Woche an Gesäuge-Tumor operiert worden, sie wird demnächst 11.
Ich denke, Krebs ist genetisch angelegt und wird auch durch Umwelteinflüsse begünstigt, ob Kastration oder nicht, wenn er kommen soll dann kommt er auch.
 
Dabei
1 Okt 2012
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#24
Vielleicht hilft jemandem der Artikel weiter:

Quelle: http://www.tierschutzverein-lingen.de/subfiles-tierhaltung/hunde-kastration.html

Zeitpunkt
Seit den 60er Jahren ist bekannt, dass durch die Kastration vor der ersten Läufigkeit das Risiko für die Entstehung von Tumoren, ausgehend von den Milchdrüsen, auf 0,5 Prozent gesenkt werden kann. Bei der Kastration nach der ersten Läufigkeit beträgt das Risiko bereits 8 Prozent. Von allen Hündinnen, die erst nach der zweiten Läufigkeit oder gar nicht kastriert werden, entwickelt jede vierte einen Mammatumor. Wenn mal also bedenkt, dass die Mammatumore so häufig vorkommen und rund die Hälfte davon bösartig sind, scheint es unsinnig, mit der Kastration bis nach der ersten Läufigkeit zu warten.


Als Argument gegen eine Frühkastration wird immer wieder angeführt, dass die Skelettentwicklung der Hündin vorzeitig gestoppt wird. Wissenschaftliche Untersuchungen widerlegen jedoch diese verbreitete Fehlmeinung und bestätigen, dass frühkastrierte Hündinnen genau gleich groß werden wie ihre nicht kastrierten Wurfgeschwister.


Auch die Vorstellung, dass frühkastrierte Hündinnen psychisch infantil bleiben, ist nicht korrekt. Zwar haben Hündinnen, die vor der ersten Läufigkeit kastriert wurden, einen ausgeprägteren Spieltrieb und sind unkomplizierter im Umgang mit Artgenossen. Von den meisten Hundebesitzern werden diese Eigenschaften jedoch positiv gewertet und sind durchaus erwünscht.


Auf die Lernfähigkeit wirkt sich die Frühkastration nicht negativ aus. Werden jedoch große Anforderungen an den Hund gestellt, wie z.B. bei der Ausbildung zum Schutz-, Katastrophen- oder Blindenführhund, so empfehlen die entsprechenden Hundeausbilder eine Kastration erst nach der ersten Läufigkeit vorzunehmen.


Vorteile
Durch die Kastration wird die Sexualfunktion irreversibel und zeitlebens ausgeschaltet. Damit fallen auch die hygienischen Unannehmlichkeiten im Zusammenhang mit dem blutigen Läufigkeitsausfluss weg.


Der größte Vorteil der Kastration ist jedoch die Verhinderung von Mammatumoren, vorausgesetzt, die Hündin wird vor der ersten Läufigkeit kastriert. Wird bis nach der zweiten Läufigkeit mit der Operation gewartet, so ist das Risiko für Gesäugekrebs gleich groß wie bei einer sexuell intakten Hündin, nämlich 26 Prozent. Eine Kastration nach der zweiten Läufigkeit reduziert also das Risiko für Tumoren der Milchdrüse nicht mehr.


Auf die normalen Hormonveränderungen nach der Läufigkeit reagieren einige Hündinnen mit psychischen Störungen, eventuell auch mit Gesäugeanbildung, der so genannten Scheinträchtigkeit. Dieses für Hund und Besitzer gleichermaßen unangenehme Verhalten verschwindet mit der Kastration vollständig.


Durch die Kastration können außerdem Erkrankungen von Eierstöcken und Gebärmutter, vor allem die häufig vorkommende Gebärmuttervereiterung, verhindert werden.


Nachteile
Die Harninkontinenz, auch Harnträufeln genannt, ist eine der wichtigsten und unangenehmsten Folgeerscheinungen der Kastration bei der Hündin. Man versteht darunter den ungewollten, unkontrollierbaren Abgang von Urin, vor allem wenn die Hündin schläft. Weil bei der Kastration die Eierstöcke entfernt werden, fehlen also die Geschlechtshormone, welche u.a. für den Verschluss der Harnröhre nötig sind. Der Verschlussmechanismus der Harnröhre ist nach der Kastration geschwächt, was schließlich zu Harnträufeln führen kann. Hündinnen mit einem Körpergewicht von mehr als 20 Kilogramm sind mit 31 Prozent relativ häufig davon betroffen. Bei Hündinnen, die leichter als 20 Kilogramm sind, tritt die Harninkontinenz nur bei knapp 10 Prozent auf. Ein besonders hohes Risiko ist bei den Boxern, Rottweilern, Dobermännern, Pinschern und Riesenschnauzern nachgewiesen. So werden z.B. 65 Prozent aller kastrierten Boxerhündinnen inkontinent. Betroffene Hündinnen sprechen in der Regel gut auf Medikamente an, müssen jedoch zeitlebens behandelt werden.


Bei langhaarigen Hunden mit glänzendem Deckhaar, z.B. bei Spaniels, Langhaardackeln und Irish Settern, kann es nach der Kastration zu einem übermäßigen Wachstum des Wollhaares kommen; sie entwickeln ein stumpfes "Babyfell". Diese Fellveränderung lässt sich durch Behandlung mit Hormontabletten zwar verbessern, sie lässt sich jedoch nicht vollständig beheben. Die Erfahrungen einer langjährigen Inhaberin eines Hundesalons zeigen, dass das Babyfell bei frühkastrierten Hündinnen weniger häufig beobachtet wird. Wesentlich seltener kommt es nach der Kastration zu haarlosen Stellen in der Flankenregion, was bei kurzhaarigen Hunden sehr gut sichtbar und störend ist. Viele Hündinnen haben nach der Kastration, durch den Wegfall der Geschlechtshormone, einen größeren Appetit. Wenn sie uneingeschränkt weitergefüttert werden, kommt es zu Fettleibigkeit und in der Folge zu einer reduzierten Bewegungsfreudigkeit. Abhilfe verschafft eine konsequent restriktive Fütterung und ausreichend Bewegung. Nachteilig auswirken kann sich die Kastration bei aggressiv dominanten Hündinnen, weil dieses Fehlverhalten nach der Operation unter Umständen noch verstärkt wird.
 
Dabei
30 Jul 2013
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#25
Danke Josi. Mich würde nur mal interessieren, woher die Autorin ihre Infos hat. Quellenangaben findet man nämlich nie bei solchen Artikeln. Woher kommen die Zahlen und Angaben also? Letztendlich kann sie ja alles behaupten. Und dass ein Tierschutzverein fast ohne Einschränkungen pro Kastration ist, verwundert ja nun nicht wirklich. Dass sie fast uneingeschränkt die Kastration vor der ersten Läufigkeit bewerben, finde ich fahrlässig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
21 Feb 2011
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#26
Ich bin weder ein Gegner noch ein Befürworter der Kastration. Letztlich muss das jeder selbst entscheiden. Allerdings finde ich es viel zu früh, eine Hündin, die gerade mal ein Jahr alt ist, zu kastrieren.

Ich denke, Krebs ist genetisch angelegt und wird auch durch Umwelteinflüsse begünstigt, ob Kastration oder nicht, wenn er kommen soll dann kommt er auch.
So sehe ich das auch.
Bisher habe ich alle meine Hunde durch Krebs verloren, kastrierte und unkastrierte.....an total unterschiedlichen Krebsarten. Die Hunde haben alle ein recht hohes Alter erreicht (13 Jahre und mehr).
Als ich, nachdem meine Ruby an Leberkrebs gestorben war, wieder nach einem Aussiewelpen geguckt habe, war ich bei einer Züchterin, die sagte: "die Krebserkrankungen haben, auch beim Aussie, deutlich zugenommen. Wenn man mich vor ein paar Jahren nach der Lebenserwartung eines Aussies fragte, hab ich immer geantwortet, dass sie so ca 14 - 15 Jahre alt werden. Heute sage ich den Leuten, sie werden ca 12 Jahre alt und jedes weitere Jahr ist ein Geschenk."

Wie Georg ja schon schrieb: wenn der Krebs kommen soll, dann kommt er......egal ob Kastra oder nicht. Ist es kein Gesäugetumor, dann ist es ein anderer.....leider. :(
 
Dabei
12 Jul 2012
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#27
Meine großte sorge ist auch die vereiterung. Kleine tumore früh erkannt lassen sich auch unter lokale anaestesie rausnehmen...davor hab ich keine angst. Aber die vereiterung...das ist ne heftige sache
 

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