Ich finde das ist alles nicht zu Ende gedacht...
Jagdtrieb unterbinde ich - bitte aber Alternativen an, die dem Jagen ähnlich sind (Dummy zum Beispiel). Würde ich nur unterbinden hätte ich schlechte Karten und eine sehr unausgeglichene Emma!
Wachinstinkt ist bei mir durchaus erwünscht und somit lenke ich das nur in Bahnen - doch bei mir darf Emma ruhig wachen
Und Schutztrieb: Ich erwarte eben auch nicht dass ein Hund mit viel Schutztrieb und "nach vorne gehen" es relaxt hinnimmt wenn jedesmal beim Rausgehen eine Kapelle mit Pauken und Trompeten auf ihn zuläuft und ihn den ganzen Spaziergang verfolgt. Der Hund würde so unter Stress stehen, dass er gar nicht mehr runterkommt und erstmal alles verbellen würde. Also auch da achte ich doch drauf, dass ich meinen Hund nicht einer Dauerbelastung aussetze, sondern es gezielt trainiere.
Darum bin ich auch der Meinung dass es stark vom Umfeld abhängt ob es eine gute Idee ist in Hundeschulen läufige Hündinnen zuzulassen. Ich bin schon einige Male umgezogen und ich weiß auch dass das Verhalten der Hunde sehr stark vom Umfeld abhängt. Intakte Rüden die jeden Tag mit 60 oder mehr Hundegeruchspuren konfrontiert sind, plus ständig eine läufige Hündin in der Nachbarschaft haben, plus unzählige andere intakte Rüden plus dann auch noch jedes Mal in der Hundeschule noch mal die volle Ladung - die stehen nunmal sehr oft unter enormen Stress und das ist auch ganz normal.
Ich hab in einer Gegend in Düsseldorf gelebt da waren 80% der Rüden hypersexuell, wollten ständig aufreiten (ja, sexuell) und alle Rüden haben sich gegenseitig bekriegt und waren insgesamt unglaublich agressiv bis gestresst. Da aber die Anti-Kastrationswelle grad "in" war, waren alle intakt. Irgendwann liefen die meisten nur mehr an der Leine, weil es sonst Dauerstress gab.
Fast alle dort gingen in die Hundeschule und die waren sogar gut... Doch man merkte, die kamen einfach nicht mehr runter - es war zuviel!
Hingegen in einer Gegend wo einem eine Handvoll Hunde begegenen jeden Tag, da würde ich auch sagen, dass ein Rüde natürlich auch mal den Frust einer läufigen Hündin aushalten muss bzw. man das trainieren sollte. Dann fände ich es auch vollkommen o.k. wenn man läufige Hunde zulässt. Der Rüde hat da ja dann wieder eine Woche Zeit runterzukommen
Hingegen wenn einem jeden Tag viele läufige Hündinnen begegenen, naja da kann man ja direkt vor Ort üben und den Rüden in der Hundeschule mal eine Pause gönnen und an anderen Dingen arbeiten lassen.
Davon abgesehen würde ich mir sowieso viel mehr gegenseitige Rücksichtnahme von sämtlichen Hundehaltern wünschen - mich nervt es gewaltig dass jeder erstmal einen Schritt vor geht und schreit "Wieso ich nicht? Wieso soll ich zurückgehen" - anstatt dass man mal sagt "o.k. ich nehme Rücksicht und verzichte" - dieses ewige "Hilfe, ich komme zu kurz" ist schon wirklich nervig!
Es ist nun mal so dass man bei Rüden, die sehr stark auf läufige Hündinnen reagieren, ansonsten die Hundeschule ganz meiden müssen - für eine Hündin sind das höchstens 3 Wochen. Die Zeit wird man ja auch hoffentlich auch anders rumbringen. Und reine Sportveranstaltungen sind für mich noch mal etwas anderes - wie erwähnt laufen da auch die läufigen Hündinnen am Schluss.
Da ich dafür bin dass soviele Hundehalter wie möglich gute Hundeschulen besuchen, habe ich null Problem mit Emma 3 Wochen auszusetzen.
