Hmm, ich krame diesen alten Thread mal aus dem folgenden Anlass heraus. Mit fremden Hunden hat Chili kein Problem; wir haben mit etwa 9 Monaten die Hundebegnungen "überarbeitet", neue Regeln eingeführt etc denn vorher haben wir das nicht wirklich geübt außer dem obersten Gebot "NIEMALS zu anderen Hunden hinlaufen" und ja... da wurde das eigentlich hier behandelte 'lockere Vorbeigehen an anderen Hunden' eingeführt, wie gesagt, alles prima, wenn ich das so will, kann ich sogar permanenten Blickkontakt dabei einfordern

mittlerweile darf sie allerdings auch keinen Kontakt zu unbekannten (!) Hunden an der Leine aufnehmen, das ist mir einfach zu heikel mittlerweile, wenn wir bekannte Hunde in der Stadt treffen unterhalte ich mich natürlich mit den Frauli/Herrli und dabei dürfen auch die Hunde sich beschnüffeln und freuen über den anderen wie immer, nur getobt wird dann natürlich nicht - alles fein. Seit einiger Zeit ist das Interesse von Chilis Seite allerdings auch generell geschrumpft, nach dem Spielen ist auch schon wieder gut und es ist sogar möglich - dass ich das noch erlebe... - dass beide Hunde bei einem gemeinsamen Spaziergang jeder seinem Geschäft nachgeht

Aber auf Frauchens Aufforderung zu einem Tobe- oder Beutespiel wird trotzdem immer eingegangen. Hach, diese 'Geschichten' sind wirklich klasse geworden. Nur an einer Sache hapert es: Nämlich das Vorbeigehen/Nichtbeachten eines gut bekannten Hundes oder Spielkumpels, im Freilauf hinlaufen zu ihnen tut sie nach meinem höchsten Gebot nicht, kommt auf Zuruf, klappt. Aaaaber sobald wir an der Leine auf sie zugehen, wird Chilis Gang schon so typisch 'aufmerksam/vorsichtig' und sie 'fixiert' den anderen Hund - zur Info, basiert auf keiner Aggression oder derartiges - wenn ich es irgendwie schaffe, in die entgegengesetzte Richtung mit Hund zu kommen (der läuft dann häufig vor oder ähnliches) läuft sie auch sofort aufmerksam neben mir, aber sobald ich mich umdrehe wieder dasselbe

Heute war ich deshalb sogar ziemlich stinkig. Wir sind vom grünen Streifen parallel zum breiten Kiesweg gekommen, dazwischen umzäunter Graben, Chili bereits an der Leine, dann öffnen sich beide Wege in einer Kurve (gut befahrene Straße zum Wertstoffhof, deshalb) wo ein Tisch mit zwei Bänken etc steht. Ich hatte Chili unter die Bänke kriechen lassen und so etwas, jemand fuhr vor und lud seinen Hund aus, kein Problem, auch wenn ich an der Leine wie gesagt mehr die Gelassenheit möchte, als dass sie sich dabei total auf mich fixiert (im Blickkontakt-Sinne) und gucken darf sie auch, also, wie gesagt, kein Problem. Dann höre ich, wie jemand die bekannte Dauerschleife "Anouk, anouk, anouk, anouk...." ruft, die beiden Hunde beschnüffeln sich auf 15m Entfernung. Ich bin mittlerweile am offenen Ende des Kiesweges, die neunmonatige - übrigens sehr hübsche

- black tri-Aussiehündin ist ja auch ne Kumpeline von Chili, aber die hat schon 1-2 Mal gezickt und letztens ist sie sogar auf Chili drauf, daher habe ich seitdem den Kontakt 'elegant' vermieden - Gründe hoffentlich jedem verständlich. So, dachte ich mir, dann üben wir besagtes Vorbeigehen an Hunde-Freunden, aber Chili war nur am Glotzen, Anouk kam angeleint mit Herrchen, wobei ich bis auf die Entfernung zu den beiden sie nicht wirklich beachtet habe, und hat mich zwischendurch mit verwunderten Blicken gestreift, kam es mir vor. Ich mich also umgewandt (noch vor ihnen) Chili ist aber stehengeblieben, ich hab ein - unüblich lautes - "Nein!" von mir gegeben, Chili reagiert kaum, glotzt weiter. Währenddessen ist Anouk+Herrchen an uns vorbei, Herrchen lobt, obwohl der Hund in der kurzen Leine hängt

Erneuter Richtungswechsel, Chili ist aber vorgekommen und wurde von mir angerempelt, das hat sie dann schon mehr "wahrgenommen", geguckt und Blick wieder weg. Und dann war Frauchen doch sehr hochgefahren (vlt habe ich in meiner Erzählung das ein oder andere Ziehen oder so vergessen, ich war schon recht aufgebracht dadurch, gebs zu

) und musste erstmal den Impuls unterdrücken, mich bei einem leisesten Anzeichen von Chili zur Bewegung in Richtung der beiden auf sie zu stürzen, hab stattdessen die Leine auf den Boden geknallt und bin um die Ecke stolziert, um Chili erstmal zu ignorieren. Die übrigens in normalen Leinenradius gefolgt ist als gäbe es ihre Freundin gar nicht. Auf dem Nachhause-Weg Lämmchen an meiner Seite, waren im Dunkeln zwei Kleinkinder auf Laufrädern auf uns zu gekommen und Chili hat sich anstandslos neben mich gesetzt als ich über die Straße ausweichen wollte, obwohl es wieder ein "wachsamer Tag" war, bzw Nacht, da hat Frauli direkt gestrahlt und Hund tüchtig gelobt. Und als in unserer Straße angekommen direkt (!) vor uns jemand aus der Haustür kam, ist sie auf die leiseste Bemerkung von mir ins Fuß - eigentlich nicht gefordert - gegangen und hat sie keines Blickes mehr gewürdigt, dabei lief sie genau zwischen uns und hat sogar die Beine der Frau gestreift

Nochmal dickes Lob, der Fußgänger 5m entfernt wurde zwar kurz beäugt, aber kein Problem *stolz* Dann wurde mein schlechtes Gewissen doch schon viiiel besser, dass ich sie irgendwie eingeschüchtert hätte... Hatte schon total Angst bekommen eine Sekunde nachdem ich die Leine 'geschmissen' hatte... Aber offenbar hat das wirklich Wirkung gezeigt und verunsichert oder beschwichtigend wirkte sie auf dem Rückweg trotzdem nicht... Ich muss selbst erstmal verarbeiten, wie ich reagiert habe, denn das kommt echt selten vor und ach, der Spaziergang war auch schön... :$
Also das sollte eig kein Roman werden, aber bei Hobbyautoren lassen sich "Geschichten" wohl nicht vermeiden... Falls sich trotzdem irgendjemand durch gequält hat, Tipps? Über die angepriesene Methode mit dem kleinen Wassersprüher habe ich schon nachgedacht, stufe das auch nicht als zu hart ein, aber würde es mir trotzdem aufheben, die normalen Hundebegnungen haben auch ohne geklappt (;