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Neuer Trainingsansatz brauche Rat

Dabei
26 Mai 2015
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#1
Guten Morgen Ihr Lieben,

wer unsere Geschichte verfolgt hat weiß dass Paula speziell ist. Wir haben viel erreicht und eigentlich läuft alles gut. Was bleibt ist das Paula auf andere Hunde reagiert, die Gründe dafür die ich bisher herausfinden konnte sind zahlreich.

Die Trainerin mit der ich die meisten Fortschritte erarbeiten konnte hat während der Pandemi ihr Hundeschule verloren und arbeitet nun wieder in ihrem alten Beruf und bietet kein Hundetraining mehr an.

Anfang letzten Jahres war ich für neuen Input nochmal bei einer anderen Trainerin. Die ist fachlich auch ganz gut gewesen. Allerdings vielen da die Kurse mangels Teilnehmer meist aus und ins Einzeltraining durfte ich nicht mehr kommen weil es eigentlich nix groß zu verbessern gibt.

Das mal als kurze Vorgeschichte. Paula ist jetzt 8,5 Jahre alt und letztens hatte ich einen Moment in dem ich unaufmerksam war. Den hat Paula genutzt um sich mit nem Terrier zu kloppen. Der hatte anschließend 4 Bißwunden. Wir hatten Glück im Umglück denn das Terrier Frauchen war recht patent und fand auch sie habe nicht aufgepasst und es wäre halt blöd gelaufen weil wir beide abgelenkt waren. Ich habe selbstverständlich alle Tierarztkosten bezahlt und einen Geschenkkorb mit Spielzeug und Leckerlies gemacht.

Mich hat das richtig fertig gemacht und ich habe ne Weile gebraucht bis ich das einigermaßen verarbeitet hatte.

Ich habe sofort die letzte Trainerin angerufen, die meinte ich könne da nix mehr machen, sie könne mir nix mehr beibringen. Das ist irgendwie ernüchternd, aber ok. Allerdings hat sie etwas gesagt was mir irgendwie auch geholfen hat: „Überleg mal wie viele Tausend Male Paula in den letzten 8 Jahren nicht zugebissen hat, wieviele Male sie sich zurück genommen hat und schau nicht nur auf diesen einen Beißvorfall“
Und da ist was wahres dran. Allerdings bleibt ein Beißvorfall ein Beißvorfall egal wie man es betrachtet und er hätte verhindert werden können wenn ich nicht gepennt hätte.
Hätte hätte Fahradkette. Ich weiß auch dass ich mit das hinterher nicht mehr denken muss.

Was mich an dem Vorfall stört ist, dass ich schon mitbekommen habe dass Paula etwas hinter uns fixiert und in dem Moment habe ich sie sofort gerufen, aber sie hat sich entschieden mich stehen zu lassen und los zu rennen.

Das nagt an mir und als ich letztens ein Werbevideo sah für einen Hundepsychologen und das auch noch in unserer Nähe hab ich mich spontan angemeldet.

Erst danach habe ich etwas recherchiert ich konnte nichts über seine Ausbildung und Qualifikation herausfinden, nicht groß Rezensionen finden (ein paar gibt es) und nichts näheres dazu wie er arbeitet. Auf der Website steht nur „seine selbst entwickelte Methode Train to Lead“ Ein Zeitungsartikel nennt ihn den César Milan des Ruhrgebiets.

Da war ich dann schon recht skeptisch und der Preis für die erste Einschätzung war auch gesalzen.
gestern war dann die erste Einschätzung und ich kann nicht sagen dass da irgendwas falsch gelaufen wäre. Die Anamnese war gründlich es wurde alles auf Video aufgezeichnet und hinter her besprochen. Es war ein anderer Hund bestellt, gesichert mit Maulkorb, Leine und durch einen Zaum getrennt wurde geschaut wie Paula auslöst und auf mich reagiert. Also nicht schlecht so weit.

Im Gespräch gab es für mich jedoch einige „red flags“ Vielleicht Kleinigkeiten und anderen wäre das nicht mal aufgefallen, dennoch …

Sein Vorschlag ist an Worlkshops Teil zu nehmen mit nur Aggro Hunden alle mit Mailkorb gesichert um in den Situationen üben zu können, was man als Mensch machen kann, was man vielleicht laufen lassen kann und auch damit die Hunde in der Sitatuon lernen das ist nicht erwünscht.

Hört sich theoretisch ja logisch an. Ich kann nur in der Situation lernen. Dennoch habe ich dabei kein gutes Gefühl und habe für mich beschlossen dass ich fragen werde ob ich als passiver Teilnehmer dabei sein kann um mir an zu schauen wie das abläuft um bewerten zu können ob das für meinen Hund geeignet ist.

Er hat zwar auch gesagt dass wenn es zu doll würde, er dann mit seinen Hunden die Situation stellt. Was und nix bringen wird weil Paula nicht auslöst bei Hunden die gut kommunizieren.

Was haltet ihr von dieser Idee? Ich weis es nicht. Mein Bauchgefühl sagt: es ist keine gute Idee ein paar durchgeknallte zusammen mehr oder weniger in einen Ring zu stecken.
 

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Dabei
26 Mai 2015
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#2
Nachtrag: also die Hunde werden natürlich nicht aufeinander losgelassen. Es ist ein weiträumiges Gelände wo man Abstand halten kann, alle tragen Maulkorb und sind mit Leine / langer Leine gesichert.

Neben den grundsätzlichen Bedenken die ich habe, weis ich auch dass Pauls sehr schnell versteht dass hier ist ne Trainingssitustion und wenn ich sie in die Orientierung nehme dann wird sie vielleicht angespannt sein, aber nichts weiter machen. Das haben wir alles schon durch und entspricht halt nicht den Alltagssituationen.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#3
Hi Frau Rossi,

Raufergruppen funktionieren nicht mit lauter "Klapskaspern"...mein Herangehensweg wäre das sicher nicht. Miit zwei Trainern aufdem Platz zehn bis zwölf "Normale" und maximal zwei "Klapskallis" (mit Schnutenkäppchen). dann klappt das. Aber alles andere ist doch Stress pur für die Hunde und für die Trainer und Hundebesitzer auch. Schau Dir das lieber doch erst enmal als Zuschauer ohne Hund an. Bauchgefühl ist wichtig! das darf man m. E. nicht ignorieren, sonst geht es schief.

Wobei Aussie gegen Terrorist (was war es für einer...nur damit ich mal die Größenverhältnisse einschätzzen kann, ein Yorkie ist ja auch einen Terrier) mit einem Ergebnis von 4: 0 ein starkes Stück ist. Die Frage ist ja auch immer, was lernt der Hund aus solchen Situationen. Und Madamme Paula hat das sicher einen ordenlichen Schub "bergauf" gegeben...

Ich freue mich jedenfalls für Dich, dass Du an eine nette "Unfallgegnerin" geraten bist. Meist geht es anders aus. Anzeige und dann hat man die Behörden am Hals. Maulkorb und Leinenpflicht versauen einem dann den Alltag.

Die Frage ist, ja eher, warum hat sie Dich in der Situation stehen lassen und den Terrier verprügelt...(weil sie wusste, dass se es kann, dürfte die Antwort lauten). Hast Du mal den Grund für die Aggression bei Paula herausgeschält bekommen? Ist sie sozial motiviert? Ist sie territorial motiviert? Trifft es "Männlein und Weiblein" gleichermassen? Ist sie kastriert oder intakt? Kriegst Du es, falls intakt, irgendwie mit ihrem Zyklus gegriffen? Dann könnte man sie während der "gefährlichen Zeit" mit Maulkorb absichern...Oder ist es erlerntes Verhalten (sie ist achteinhalb...da kann sich natürlich etwas verselbständigt haben und das Verhalten "erlernt" sein). War Fay eigentlich dabei und wie hat sie sich verhalten? Manchmal ist es ja auch der Zweithund, der sozusagen subtil als "Anstifter" beziehungsweise "Chearleader" fungiert...das können winzige Signale sein, die man schnell übersieht...weil man nur auf den Hund achtet, der angreift.

Wobei ein Maulkorb vielleicht ohnehin keine schlechte Idee wäre, um "Unfälle" mt Hunden von möglicherweise anzeigewütigen Hundebesitzern zu vermeiden. Dann kann sie sich allerdings nicht wehren, wenn sie angeggriffen würde von einem Hund der neben der Spur läuft. Die Universallösung ist es nicht, aber vielleicht eine Beruhigung für Dich, die Dir hilft noch souveräner aufzutreten und Paula damit weniger Grund zu geben solche "Sauereien" zu versuchen.
Insgesamt schwierig und nix für Ferndiagnosen. Muss man sehen und schauen wie es mit der Orientierung an Dir bestellt ist und herauszuschälen welche Motivation sich hinter dem Verhalten verbirgt. Und dann kann man daran arbeiten.
Allein der Ansatz nur Paula ohne Fay in so einen Ring zu schicken missfällt mir gründlich. Denn wenn Fay etwas damit zu tun hätte, könnte man das so nicht erkennen. Da ist mir der Ansatz vom neuen Guru zu oberflächlich. Also maximal Zuschauerplatz! Und berichte mal, wie das so abläuft...ich bin ja nicht neugierig, aber wissen will ich alles...

Liebe Grüße

Vom OOPS
 
Dabei
6 Feb 2023
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#4
Hi gerade noch Deinen Nachtrag gelesen,

jetzt gefällt mir das noch weniger...an der Leine also. Sozial motivierte Hunde werden dann noch hefiger "zünden", als ohne Strick. Und wenn Paula "trainerschlau" ist, muss man von Anfang an über Kopf im Ohr (bei Dir) arbeiten und nicht in einer Hundeplatz-Situation weil sie sonst ihr Verhalten nie und nimmer zeigt.

Liebe Grüße
Vom OOPS
 
Dabei
26 Mai 2015
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#5
Danke Oops das bestätigt mein Gefühl dass das nicht das richtige ist.

Kurz gesagt Paula reagiert nur wenn Hunde die falsche Energie haben. Ich schätze der Terrier wird ne Runde Zuviel Imponierverhalten für Paulas Geschmack gehabt haben und sie war läufig.

Hätte der Terrier ihre Drohung verstanden dann wäre nix passiert. Paula ist nicht grundsätzlich asozial eher das genaue Gegenteil, sie besteht auf die Einhaltung aller Regel von allem was atmet.

Das mit Fay ist das nächste Ding. Fay könnte ich nicht mitnehmen in so eine Situation mit lauter Knallköppen die würde spontan versterben, die ist viel zu sensibel für sowas. Für Paula macht es keinen Unterschied ob Fay dabei ist oder nicht. Für mich schon weil ich im real life ja zwei Hunde Händeln muss.

Den wirklichen Grund haben wir nie herausgefunden. Long Story Short mit 7 Monaten ist sie durgedreht dann wurde es richtig richtig schlimm, dann habe ich die richtigen Trainer kennen gelernt, auch nach umfänglicher tierärztlicher Diagnostik, dann hab ich mehr über Hunde gelernt als ich je wissen wollte und gelernt sie zu höndeln. Punkt Ende der Geschichte.

Warum ist es passiert? Weil ich geistig nicht anwesend war und sie die Lücke im System gesehen hat.

Der Gegner war ein Border Terrier.

Paula ist ein Kontrollfreak. Beispiel als wir uns mit der Züchterin angefreundet haben und immer häufiger dort zu Besuch waren war das solange recht Anstrengend bis Paula rein marschiert ist, in jeden Napf markiert hat, die Leithündin auf den Rücken gelegt hat und klar gestellt hatte: Tanzt ihr Stricher die Königin hat Laune. Seither sind die Fronten geklärt. Keiner muckt mehr rum alle liegen entspannt in der Gegend rum wenn wir da sind.

Ich bin geneigt sie ist halt so, sie wurde so geboren und als die Hormone eingekickt sind hat sie ihr volles Potential entfaltet.
 
Gefällt mir: OOPS
Dabei
6 Feb 2023
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#6
Danke Oops das bestätigt mein Gefühl dass das nicht das richtige ist.

Kurz gesagt Paula reagiert nur wenn Hunde die falsche Energie haben. Ich schätze der Terrier wird ne Runde Zuviel Imponierverhalten für Paulas Geschmack gehabt haben und sie war läufig.

Hätte der Terrier ihre Drohung verstanden dann wäre nix passiert. Paula ist nicht grundsätzlich asozial eher das genaue Gegenteil, sie besteht auf die Einhaltung aller Regel von allem was atmet.

Das mit Fay ist das nächste Ding. Fay könnte ich nicht mitnehmen in so eine Situation mit lauter Knallköppen die würde spontan versterben, die ist viel zu sensibel für sowas. Für Paula macht es keinen Unterschied ob Fay dabei ist oder nicht. Für mich schon weil ich im real life ja zwei Hunde Händeln muss.

Den wirklichen Grund haben wir nie herausgefunden. Long Story Short mit 7 Monaten ist sie durgedreht dann wurde es richtig richtig schlimm, dann habe ich die richtigen Trainer kennen gelernt, auch nach umfänglicher tierärztlicher Diagnostik, dann hab ich mehr über Hunde gelernt als ich je wissen wollte und gelernt sie zu höndeln. Punkt Ende der Geschichte.

Warum ist es passiert? Weil ich geistig nicht anwesend war und sie die Lücke im System gesehen hat.

Der Gegner war ein Border Terrier.

Paula ist ein Kontrollfreak. Beispiel als wir uns mit der Züchterin angefreundet haben und immer häufiger dort zu Besuch waren war das solange recht Anstrengend bis Paula rein marschiert ist, in jeden Napf markiert hat, die Leithündin auf den Rücken gelegt hat und klar gestellt hatte: Tanzt ihr Stricher die Königin hat Laune. Seither sind die Fronten geklärt. Keiner muckt mehr rum alle liegen entspannt in der Gegend rum wenn wir da sind.

Ich bin geneigt sie ist halt so, sie wurde so geboren und als die Hormone eingekickt sind hat sie ihr volles Potential entfaltet.
Hi Frau Rossi,

Schau mal in die Vergangenheit, wenn sie da ihre Kippphasen nur während und zeitnah zur Läufigkeit hatte, würde ich sie da halt mit Mauli ausstatten, damit Du etwas entspannter sein kannst. Und nun ja viele Terrier haben halt so etwas an sich...was bei manchen Hunden das "erst schlagen und dann fragen auslöst". Und Border Terrier haben sich mit Ottern angelegt, die sind oft nicht ohne...

Ich hab hier auch so ein Arbeitslinienmodell, das sehr akribisch auf Regeleinhaltung pocht. Die hat noch nie gebissen, aber sie ist verdammt talentiert im griechisch römischen Stil. Was nicht kuscht, liegt schneller auf dem Buckel, als man "Amen" flüstern kann. Und die trägt in Situatioen, wo ich nicht 100 prozentig aufpassen kann, eben auch ihr "Käppchen" damit sie nicht in Versuchung kommt! So lange ich sie im Auge habe, macht die nix...und sie ist mein einziger Hund den ich auf 50 Meter plus ins Platz beordern kann, egal, was da ist und die ich halt mit der Hütepfeife aufs Meterchen lenken kann - aber die sucht auch Lücken...und so "schau mal wie toll ich bin "permanennt-Marker-Typen", die womöglich noch aufdringlich werden, die stünden bei ihr auch auf der Speisekarte..notfalls auch roh und ohne Beilagen. Bislang hat sie solche Typen allerdings nur mit Blicken getötet. Die kann wirklich so schauen,, dass Milch ad hoc sauer wird und stockt... Also ihre Köpersprache ist Druckschrift, nur Großbuchstaben und immer BOLD! Zum Glück, dreimal auf Holz klopf, hatte ich mit ihr noch keinen GAU. Nichts desto trotz kenne ich das Potential der Hündin und weiß auch dass ich ein Auge immer bei ihr haben muss. Ich habe die immer gern vor mir und nicht hinter mir, weil sie da eine Lücke finden könnte. Wenn wir zu viert auf Tour sind ist sie die die vor mir läuft und die anderen Kasperl halt daneben oder durchaus auch einen Meter hinten, weil von denen nix doofes kommt...
Langer Rede kurzer Sinn: Spar Dir die Mäuse...und pass auf oder sichere sie ab (Käppchen drauf), wenn Du gerade den Kopf nicht bei den Hunden hast.

Liebe Grüße vom OOPS!
 
Dabei
26 Mai 2015
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#7
Ja ganz klar hängt es mit ihrem Zyklus zusammen.

Genau wie du sagst läuft es in den letzten Wochen auf Löserunden bleibt sie gesichert. Frei läuft sie nur wenn ich weit gucken kann und keinen Stress habe.

Eine der „red flags“ war übrigens dass der Trainer sich Hundepsychologe nennt aber mit dem Begriff maternale Agresseion nix anfangen konnte.
 

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