Probleme mit "schneller" Bewegung: Autofahren, Fahrradhänger

Dabei
5 Mrz 2023
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#1
Hallo liebe Aussie-Besitzerinnen und Besitzer,

wir durchleben aktuell eine Odyssey mit unserer elf Monate alten Aussie Hündin die uns den letzten Nerv raubt. Keiner kann uns wirklich helfen, daher hoffe ich, dass ich hier noch den ein oder anderen Hinweis erhalten kann. Unten findet ihr ausführlichere Beschreibung des Problems, hier oben kurz zusammengefasst.

Kurzfassung
  • 11 Monate alte Aussie Hündin
  • Fiepen/Bellen/Unruhe beim Autofahren auf Rückbank und im Fahrradhänger bereits nach kurzer Fahrtzeit
  • Trainerin vermutet Problem mit Wahrnehmung von Bewegungen/vorbeiziehenden "Reizen"
Da unsere Trainerin meinte, dass das Verhalten (zumindest im Bezug aufs Autofahren) bei der Rasse öfter vorkomme, lautet meine Frage ob hier irgendjemand ähnliche Erfahrungen hat. Autofahren bei entspr. Geschwindigkeit kann ich nachvollziehen, aber selbes Verhalten bei Fahrradhänger und ca. 12km/h fände ich arg merkwüdig.


Ausführliche Beschreibung
Neben den typischen pubertären Problem ist unser größtes Hauptproblem das Autofahren. Wir transportieren unsere Hündin schon seit dem Welpenalter auf der Rücksitzbank. Dort sitzt auf einem entsprechenden Schonbezug der über die gesamte Sitzfläche verteilt ist und zu allen Seiten hochsteht, sodass Türverkleidungen, Rücksitze und Rückseite der Vordersitze geschützt. Sie selbst an ihrem Geschirr mit einem Gurt am Isofix gesichert.

I.d.R. zeigt sich ihr problematisches Verhalten bereits nach wenigen Sekunden unabhängig von Geschwindigkeit. Sie fiept/jault sehr stark herum und bellt teilweise auch (was für die Ohren im Auto super unangenehm ist). Das Verhalten zeigt sich ausschließlich wenn sie sich aufrichtet also sitzt oder steht. Im liegen gibt es i.d.R. kein Problem. Wegen dem Problem hatten wir uns bereits vor einigen Wochen/Monaten professionelle Hilfe geholt. Unsere Trainerin hat festgestellt, dass es bei ihr definitiv an der Wahrnehmung der Außenreize/Bewegungen liegt.

Ähnliches hatten wir schon vermutet, da weder das Einsteigen (grundsätzliche Angst) ein Problem war, noch hat sie das Verhalten gezeigt wenn sie einen Kauartikel hatte (abgelenkt im liegen).

Unsere Trainerin hat außerdem festgestellt, dass unsere Hündin für sich als "Taktik" entdeckt hat runter zu schauen und uns daher geraten sie einfach verbal zu loben wenn sie das tut. Das haben wir in den letzten Wochen/Monaten gemacht. Das funktioniert allerdings nicht wirklich gut und sie steht sehr oft wieder auf und verfällt in ihr Verhaltensmuster. Zusätzlich zum verbalen Lob haben wir auch Futter genutzt wenn sie sich ruhig verhält oder selbstständig hinlegt.

Unsere Trainerin hat uns dann als letzte Lösung geraten eine Box zu verwenden. Da es aufgrund unserer Fahrzeugs nicht ganz einfach ist eine passende Box zu finden, verzögert sich die Anschaffung etwas.

Die passgenaue Hundebox fürs Auto kommt erst Ende nächste Woche, sodass sich der Trainingsaufbau dazu noch hinziehen wird. Fakt ist, dass sie mit der Box quasi nicht mehr rausgucken kann. Der Kofferraum ist komplett geschlossen und die Box zum Innenraum offen (Rücksitzbank umgeklappt). Wenn das Problem wirklich die Bewegungsreize sind, sollte das mit einer gut aufgebauten Box theoretisch aufhören.

Parallel dazu haben wir mittlerweile auch einen Radhänger an dem wir sie gewöhnen. Der steht bei uns im Wohnzimmer und wird mittlerweile so gut angenommen, dass sie sich auch manchmal selbstständig reinlegt. In den nächsten Trainingsschritten sind wir dann nach draußen. Alles kein Problem. Auch das händische bewegen nicht. Gestern sind wir dann die ersten paar Meter mit dem Rad (langsam) gefahren und sie hat genau das selbe Verhalten wie im Auto gezeigt.

Wenn es Hunde (oder bestimmte) Rassen gäbe, die grundsätzlich solche Probleme mit Bewegungen haben, würde ich annehmen, dass ich dazu was im Internet finden würde. Das tue ich aber nicht. Und daher wäre meine Frage an euch, ob hier irgendjemand schon einmal etwas ähnliches gehört oder erfahren hat.

Unsere Trainerin hat auch nochmal Rücksprache mit einer befreundeten Tierärztin gehalten, die organische Probleme (Ohren) via Ferndiagnose ausschließt. Ansonsten hätte sie wohl auch so koordinative Schwierigkeiten.

Vielen Dank für eure Hilfe
Gruß
André
 
Dabei
21 Feb 2011
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#2
Viel helfen werde ich nicht können.
Eine Frage habe ich: was habt ihr gemacht, oder macht ihr, wenn euer Hund sich während der Fahrt hinsetzt und anfängt mit fiepen, bellen?
Sprecht ihr sie an, z. B. dass sie Platz machen soll?

Ich bin kein großer Freund davon, einen Hund, in einer für ihn stressigen Situation, zu belohnen (egal,ob verbal oder mit Futter), wenn er mal kurz das erwünschte Verhalten zeigt.
U. U. verstärkt man das Verhalten oder trainiert sich eine Verhaltenskette.
 

FrauRossi

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26 Mai 2015
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#3
Ich kann auch nicht wirklich helfen,, nur etwas anmerken. I.dR. Geraten Hunde ab 50km in eine Art Tunnelblick, daher legen sich die meisten Hunde dann hin und schauen nicht mehr raus. Du sagst es kommt aber bei jeder Geschwindigkeit vor?
wie sieht es denn aus mit Bewegungsreizen aus, wenn sie nicht im Auto ist. Also wenn ihr spazieren geht und irgendetwas fährt, rollt, fliegt schnell vorbei? Wie verhält sie sich da?
 
Dabei
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#4
Eine Frage habe ich: was habt ihr gemacht, oder macht ihr, wenn euer Hund sich während der Fahrt hinsetzt und anfängt mit fiepen, bellen?
Sprecht ihr sie an, z. B. dass sie Platz machen soll?
Wir sprechen sie nicht unmittelbar danach an. Da es ihr im liegen ja grundsätzlich besser geht, verfolgen wir eigentlich weiter den Ansatz unserer Trainerin, dass sie es eigentlich selbst merken müsste und es somit sogar selbstbelohnendes Verhalten ist (Hinlegen -> ich fühle mich besser). Daher geben wir ihr immer die Chance sich selbst hinzulegen. Sofern sie es selbstständig schafft, wird sie auch gelobt. Wenn wir sie aktiv wieder ins Platz führen, gibt es kein Lob.
Genau so halten wir es mit dem fiepen/bellen. Wenn sie ruhig liegt, bekommt sie zwischendurch ein verbales Lob oder ein Leckerli. Unmittelbar nach dem fiepen/bellen loben wir allerdings nie.

Zwischendurch war das komplette ignorieren ebenfalls ein Ansatz unserer Trainerin. Das mündete letztlich in einer einstündigen Trainingsfahrt (Stichwort "Tunnelblick" aus dem zweiten Beitrag) inkl. Ohropax die für alle Beteiligten die absolute Hölle war.

Ich bin kein großer Freund davon, einen Hund, in einer für ihn stressigen Situation, zu belohnen (egal,ob verbal oder mit Futter), wenn er mal kurz das erwünschte Verhalten zeigt.
Das ist tatsächlich auch der Punkt warum ich das mit dem Radanhänger zusätzlich reingebracht habe. Ich vermute nämlich auch, dass wir (meine Frau und ich) zumindest ein Teil des Problems sind :)
Bei unserer ersten Radfahrt mit Hänger am Samstag hatten wir das nämlich ähnlich. Ich hab gezogen und Frau fuhr nebenher und hatte sie nach einigen Sekunden direkt fürs ruhig bleiben verbal gelobt. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir mit der Ansprache suggerieren als sei das gerade eine total unsichere/stressige Erfahrung und sie das aber total super macht.

Hier würde ich eher den Ansatz wählen wie beim Üben des Alleinseins. Jede Fahr sukzessiv in der Dauer steigern und zwischen durch gar nicht ansprechen. Ein/aussteigen und die Fahrt als das normalste der Welt betrachten.

Du sagst es kommt aber bei jeder Geschwindigkeit vor?
So ist es.
Unsere Trainerin hat damals bei der Einzelstunde auch darauf geachtet ob bestimmte Geschwindigkeiten, Bremsen, Beschleunigen etc. das Verhalten auslösen. Grundsätzlich scheint das allerdings keine Rolle zu spielen.
Obwohl ich gefühlt sagen würde, dass sie insbesondere beim Blicken (Blinkergeräusch im Auto) aufsteht. Aber eher aus Neugierde weil sie ggf. denkt wir sind da und um zu schauen wo wir sind. Und dann steht sie einmal und i.d.R. fängt es dann wieder an.

Apropos Neugierde. Wie schon erwähnt, plagt uns das Problem schon seit dem Welpenalter. Festgestellt haben wir das nach der zweiten, dritten Fahrt zur Hundeschule. Unsere Ursprungsdiagnose damals war, dass sie während der Fahrt unruhig ist, weil sie jedes mal denkt, dass wir was spannendes (z.B. Hundeschule) machen und es nicht abwarten kann. Daher war im Welpenalter ein Trainingsansatz, dass wir viele Leerfahrten gemacht haben, die letztlich ohne zwischendurch auszusteigen wieder zu Hause endeten.

wie sieht es denn aus mit Bewegungsreizen aus, wenn sie nicht im Auto ist. Also wenn ihr spazieren geht und irgendetwas fährt, rollt, fliegt schnell vorbei? Wie verhält sie sich da?
Vorbeifahrende Autos, Fahrradfahrer etc. sind eigentlich kein Problem. Wenn wir sie im Freilauf haben, führen wir sie i.d.R. ins Sitz am Rand und dabei ist sie sehr fokussiert auf uns. An der Leine laufen wir ganz normal vorbei.

Ansonsten bauen wir in unseren Spaziergängen regelmäßig Impulskontrollübungen ein. Ins Sitz führen und bspw. Spielzeuge an ihr vorbei werfen/rollen. Selbst wegrennen, vorbeirennen etc. Das ganze teilweise auch ohne vorheriges Sitz. Geworfene Spielzeuge darf sie generell immer nur nach Freigabe holen.

Fliegen ist so ein Thema...Vögel triggern sie schon hart (selbst wenn die weiter weg sind) und sie rennt hinterher. Hier sind wir auch ganz stark mit einem Antijagdtraining dabei (Click für Blick). Rückruf klappt in solchen Situationen zum Glück super.
 
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5 Mrz 2023
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#5
Eine Sache die mir gerade noch einfällt und ich der Vollständigkeit halber in einer separaten Antwort erwähnen möchte.

Wir hatten seit dem Welpenalter das Problem, dass sie sehr schwer zur Ruhe kam abends. Lief oftmals rastlos durch die Wohnung. Unterwegs häufiges Leinebeißen. Nach unseren Umzug wurde das Verhalten noch viel schlimmer.

Hatten unsere Trainerin dann das erste mal bei uns und sie hat sofort erkannt, dass das Hauptproblem das Futter sei. Wir haben das Trockenfutter (als Junghundeversion) weiterverfüttert, was sie auch im Welpenalter vom Züchter erhalten hatte. Grundproblem war wohl viel zu viel Zusatzstoffe wie Mais etc., sodass der Hund sich quasi wie nen überzuckertes Kind reagierte. Haben dann von jetzt auf gleich auf ein hochwertiges Nassfutter umgestellt und sie war nach zwei Tagen wie ausgewechselt!

Worauf ich hinaus möchte: viele Dinge die sie im Welpenalter hätte durch innerliche Ruhe besser aufnehmen können, konnte sie aufgrund des Futters und der daraus resultierenden Unruhe/Stress ggf. nicht richtig lernen/aufnehmen.
 

FrauRossi

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26 Mai 2015
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#6
Danke für die Antwort. Ich glaube dass Vögel jetzt nicht zu dem Autofahrproblem gehören, also sinngemäß. Da wirkt eher der Jahdspaß :)
Auch nach deiner ausführlichen Antwort hab ich keine Idee.

Wirkt sie denn gestresst beim Autofahren? Hört sich für mich eigentlich nicht so an? Oder? Sie steigt ja auch gern / problemlos ein?

vielleicht ist tatsächlich die Box die Lösung, ich wünsche es euch
 
Dabei
10 Jan 2023
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#7
Hallo,

Wie sieht es denn Aktuell damit aus, das Sie zur Ruhe kommt? Beruhigt Sie sich von alleine?

Ich denke in dem Alter ist es auch ganz normal, dass die Eindrücke manchmal auch zu viel sind und sie dann ihre 5 Minuten haben.

Das das Gejammer nicht so geil ist, glaub ich dir. Es ist erstaunlich wie Laut so ein Aussie sein kann oder Hunde allgemein. Logan zeigt dieses Bellen und Jammern eher wenn es ihm nicht schnell genug mit dem Aussteigen geht. Prinzipiell steigt er immer als letzter aus, so lernt er zu warten, nicht mehr zu kaspern und zu knaubeln wenn er abgeschnallt wird. Und ruhig aus dem Auto auszusteigen.

Was ich sagen will, wie sieht denn ihre Frustrationstoleranz aus? Es gibt ja manche Dinge die schwieriger auszuhalten sind.

Der Fahrradanhänger ist ja nochmal was ganz anderes. Vllt stört Sie ja eher das Fahrrad vor der Nase. Wie verhält sie sich denn, wenn sie im Anhänger sitzt und ihr führt die Räder an ihr vorbei?

LG
 
Dabei
6 Feb 2023
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#8
Hallo Gothmog510, sowie alle weiteren Geplagten,

Die Sache mit dem Autofahren:

Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich hier extrem unbeliebt mache, weil ich einer Praxis nicht das Wort rede, die von (fast) allen Züchtern empfohlen wird. Ich mache ich es jetzt trotzdem:

Das Problem fängt häufig schon bei der Fahrt vom Züchter nach Hause an. Der Welpe darf (ausnahmsweise) bei einer Begleitperson auf dem Schoß sitzen oder fährt im Fußraum bei der Begleitperson mit und wird gekuschelt und gestreichelt. Alternativ: er sitzt im Kennel auf der Rückbank und die Begleitperson redet dem Kerlchen gut zu, um es zu beruhigen.

Die Intention ist klar und prinzipiell lobenswert: Man will dem „armen Wurm“ der von heute auf morgen alles verliert, was ihm bislang Sicherheit und Geborgenheit gab, nicht auch noch zumuten, dass er jetzt das Autofahren allein durchstehen muss und sich dabei in Ängsten und Stress „windet und quält“.

Gleichzeitig lernt das Hundekind: Auto = Mensch = Streicheln = also alles nicht so schlimm! Oder aber: Auto = irgendwie unangenehm, sonst wäre ja nicht ständig jemand da, der mich knuddelt und auch so besorgt/genervt dreinschaut, wenn ich fiepse = offenbar brandgefährliche Situation, die ohne Mensch kaum „überlebbar“ wäre.

Irgendwann ist aber keiner mehr da, der da den „Dauerstreichler“ mimt. Das Auto schaukelt, brummt, vibriert, Licht rast vorbei, Landschaft rast vorbei,…. Zwischendurch Lob…oder gar Futtergabe für nicht „jammern“ – Stimmt das Timing wirklich immer? Nimmt der Hund es auch so wahr, wie es gedacht ist?

Stress im Auto! Adrenalin und Noradrenalin Ausschüttung…Cortisol Ausschüttung…vielleicht noch ein Serotoninschuss. Am Ende steht ein großes Hormon/-Neurotransmitterchaos… Und komplette Verwirrung im Hundehirn. Wie soll man da als Hund noch differenzieren, dass es einem besser geht, wenn man liegt?

Jedes Loben, Streicheln, jede Futtergabe und auch jedes Schimpfen, ja sogar jeder Blick im ungünstigen Moment, wird als Verstärker wahrgenommen. Eure Hündin ist jetzt elf Monate alt. Angenommen Ihr habt sie mit acht Wochen übernommen, dann habt Ihr jetzt – bei besten Absichten und sogar mit Trainerunterstützung – dem Hund neun Monate „beigebracht“, dass so ein Auto ein verdammt suspektes Ding ist, sobald es sich bewegt. Denn der „Zirkus“ ist erlernt und über Monate gefestigt!

Wäre es eine echte Kinetose (auch die gibt es, allerdings zum Glück verdammt selten), könnte der Hund kein Futter annehmen. Er würde Speicheln, kotzen, unter sich lassen – eben das volle Programm, weil ihm ernsthaft übel wird – aber er würde ganz sicher nichts fressen (bzw. drinnen behalten) können in der Situation.

-> In so einem Fall muss ein Tierarzt für Verhaltensmedizin dran!

Das Positive an Eurer Situation: Kriegt man in den Griff, auch ohne Tierarzt. Das Negative: Es wird jetzt lang dauern und Euch richtig Nerven kosten.

Eure Box kommt ja bald, begreift das als Chance, denn es ist ein neues Setting, das man jetzt nutzen kann um es anders zu machen. In die Box kommt der Hund rein und wird nicht beachtet. Gar nicht!!! Kurz fahren, Gassi gehen. Fahren (einfach grundlos) und zu Hause wird die Mahlzeit serviert. Drei, viermal täglich. Ziel ist immer etwas Tolles: Spazieren gehen, Treffen mit Hundekumpels, Futter daheim. Vorher gibt es Autofahren….

Es ist piepschnurzegal, wie Ihr das durchhaltet (Ohropax, Baldrian, Meditation (nur für den Beifahrer), Musik…) aber haltet es bitte durch. Kein Lob, kein Schimpf, kein Futter, kein Blick, nix davon. NIEMALS! Wenn Ihr Euch unterhaltet, sollte der Hundename nicht fallen…

Je weniger Umwelteindrücke der Hund in der Box wahrnimmt, desto besser. Also zur Not noch ne Decke drüber, wenn er aus dem (Heck-) Fenster schauen könnte. In Eurem Fall würde ich auch die Sicht in den Fahrzeug-Innenraum mit einer Decke sperren, damit sie nicht sieht, wie ihr vor lauter Mitleid fast eingeht.

Unsere zuletzt dazugekommene Hündin hatte auch echtes Potential für eine Automitfahrproblematik. Und ich habe noch dafür gesorgt, dass sie so richtig Platz hatte, um die auszuleben, bei der Abholung vom Züchter. Große Heckbox weder mit Trennwand verkleinert noch ausgepolstert. Man kann ja nicht an alles denken (Ich hätte mich Ohrfeigen können für die Blödheit!) – also hatte die Maus Platz, um mir ein wahres Horrorszenario abzuliefern. Mit Anlauf bis an die Boxendecke springen wie ein Flummi. Kläffen, jaulen, heulen, fiepsen, wimmern, toben, zetern, motzen. Und dazu kaum Autobahn, sondern viel Landstraße mit üblen Kurven, Steigungen und Gefällen. Also auf richtiges Einschlafen brauchte ich da nicht zu hoffen. Das ging immer nur kurz und dann wieder von vorn: Zeter und Mordio. Die restliche Hundefamilie hatte ich daheim gelassen, da 30 Grad plus im Schatten. Wären die dabei gewesen, hätte ich wenigstens eine Trennwand drin gehabt!

Waren keine zwei Stunden Fahrt – aber ich war echt gerädert vom Ignorieren der Show. Das Zwergmonster wider Erwarten nicht. Raus aus der Kiste, sich gefreut wie ein Schneekönig, die Vierbeiner kennengelernt, getobt, erkundet, dann gemampft, zwei Stunden geschlafen und wieder gespielt. Alles gut. Nächste Fahrt (wieder allein! Denn die übrigen Hunde legen Wert auf Ruhe in der „Kiste“ und vor allem die „alte“ Hündin hätte sie vermutlich heftig gemaßregelt – auch nach dem Austeigen- und das muss m. E. nicht sein), diesmal nur in der Drittelbox mit zusätzlich Polstern drin: schon viel ruhiger, allerdings von perfekt noch weit entfernt. Die Übung noch drei Mal und es gab keine Geräuschkulisse mehr. Dann abwechselnd mit der übrigen Hundefamilie (abgeteilt) gefahren und zum Schluss dann mit allen zusammen. Heute liebt sie das Auto, genau wie der Rest der Crew, weil alle wissen, im Normalfall gibt es danach etwas, was Spaß macht…Die Box ist Relax-Ort – da kann man pennen und ist dann fit und ausgeschlafen für alle Abenteuer. Wenn wirklich einer unterwegs Laut gibt, dann muss derjenige dringend raus (pinkeln, koten).

Gute Züchter üben zwar Autofahren mit den Welpen, aber kaum jemals alleine. Geht ja auch rein praktisch nicht. Angenommen man hat einen Wurf mit zehn Welpen – man wäre ja nur mit Autofahren beschäftigt und mit nichts anderem mehr…Das ist einfach unrealistisch. Und mit Mama und/oder Geschwistern zusammen, kann man vielleicht die Klappe halten. Allein ist das aber nun mal eine ganz andere Nummer. Bei den neuen Besitzern sowieso: das Auto ist anders, die Menschen darin sind es auch.

Kein „Hundemensch“ käme auf die Idee einem neu angeschafften Welpen erst mal „ausnahmsweise“ etwas zu erlauben, was er in Zukunft nicht tun sollte, nur weil er „neu“ ist (gut, manche Leute tun das und „erziehen sich“ beispielsweise „Menschen-Anspringer“ oder „bei- Tisch- Bettler“). Nur beim Autofahren machen es fast alle. Viele Welpen haben kein Problem damit, bei der ersten Fahrt umsorgt zu werden und danach halt nicht mehr. Aber wenn man „das Danach“ nicht konsequent durchzieht, hat man den Salat.

Ich frage mich auch allen Ernstes, wer die Trainingsmethode mit dem „Belohnen fürs ruhig sein im Auto“ erfunden hat. Ich kenne wirklich keinen Fall, wo das geholfen hätte. Jeder Blick zwischendurch, den der Hund wahrnimmt, kann vom diesem als Bestätigung für das gerade gezeigte Verhalten (Fiepen, jaulen, toben etc.) aufgefasst werden…Am Ende ist man in der intermittierenden Verstärkung unterwegs und schützt das unerwünschte Verhalten erfolgreich gegen Löschung. Und der Hund lernt das in einer Phase, in welcher er für neue Lernerfahrungen besonders empfänglich ist.

Dazu kommt, dass Ihr sicher nicht mehr „neutral“ seid, was das Autofahren angeht. Aus einem total normalen, alltäglichen Vorgang „Autofahren mit Hund“, ist etwas geworden, das Euch schon nervt, bevor es anfängt (Ich habe da viel Verständnis dafür!)…Ihr wisst ja im Vorfeld schon, was passieren wird. Also kommt noch die Stimmungsübertragung dazu. Euer Hund kennt Euch ja aus dem Alltag und nimmt die Veränderung wahr, wenn es ums Autofahren geht. Er weiß/spürt was in Euch vorgeht….Mensch ist innerlich unruhig, er wirkt unsicher, hat Stress…und riecht komisch…Die Folge: Wüstes Theater in drei, zwei, eins, null Sekunden. Jetzt!

Und nö, es sind nicht nur – beziehungsweise besonders häufig- Aussies die das „Theater inszenieren“ bei der Autofahrt „können“. Es gibt, wegen der Beliebtheit der Rasse, vielleicht gefühlt häufiger Aussies, die ein Problem mit Auto(mit)fahren haben. Aber vom Chihuahua bis zum Irish Wolfhound – sie können das alle….

Liebe Grüße

Vom OOPS

So und jetzt Glückwunsch an alle, die den Roman gelesen haben. Vielleich hilft es ja irgendjemandem im Forum, bevor man wochen- und monatelang trainiert, dass Autofahren schrecklich ist, obwohl man das Gegenteil erreichen möchte
 
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5 Mrz 2023
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#9
Wirkt sie denn gestresst beim Autofahren? Hört sich für mich eigentlich nicht so an? Oder? Sie steigt ja auch gern / problemlos ein?
Genau. Sie zeigt am Auto oder vor dem Auto definitiv kein Stress- oder Meideverhalten. Also grundsätzlich scheint sie (noch) keine Angst vor dem Autofahren an sich zu haben.

Manchmal klappt das einsteigen etwas zäh, das liegt aber m.E.n. eher daran, dass sie nicht weiß was wir wollen (haben dafür kein spezielles Kommando) bzw. sie nicht wissen will was wir wollen (gerade nach den Spaziergängen; "war doch so schön, können wir nicht noch bleiben") :D

Wenn sie dann einmal während der Fahrt ihr Verhalten abspult wirkt sie schon gestresst. Hecheln, unruhig, viel Bewegung, ständige Blickwechsel zur Seite oder vorne raus etc.

vielleicht ist tatsächlich die Box die Lösung, ich wünsche es euch
Ich hoffe es auch. Wir wohnen auf dem platten Land und sind aufs Auto angewiesen.

Wie sieht es denn Aktuell damit aus, das Sie zur Ruhe kommt? Beruhigt Sie sich von alleine?
Ja, definitiv. Abends hat sie manchmal kurze Phasen, dass sie umher läuft, aber das ist immer nur kurzfristig und schiebe ich eher auf den Tagesablauf (Reize, Auslastung). Tagsüber ist gar kein Problem. Ich sitze im Homeoffice und die ruht die meiste Zeit. Ab und an spielt sie mit sich selbst oder schlägt an wenn sie draußen was auf dem Hof hört.

Das das Gejammer nicht so geil ist, glaub ich dir.
Nicht so geil ist eher milde ausgedrückt :D
Einerseits tut es uns furchtbar Leid, dass es ihr scheinbar so schlecht geht. Und auf der anderen Seite würde ich manchmal am liebsten aufs Dach binden. Wenn die im Auto bellt (und die teilweise mit der Schnauze recht nah an den Kopfstützen ist) fliegt dir fast das Trommelfell weg. Das tut in den Ohren schon richtig weh.

Was ich sagen will, wie sieht denn ihre Frustrationstoleranz aus? Es gibt ja manche Dinge die schwieriger auszuhalten sind.
Training zur Frustrationstoleranz und Impulskontrolle sind bei uns im Alltag stark verankert.
Bspw. beim Autofahren halten wir das so: Wir kommen irgendwo an, Stellen den Motor ab und warten sitzend im Auto bis sie sich wieder ruhig verhält und liegt und nicht mehr aufgeregt aus dem Fenster guckt was wir wieder tolles machen. Anschließend aussteigen, Hund abschnallen und bei offener Tür warten lassen, bis sie ruhig liegt oder sitzt und dann erst zum aussteigen freigeben. Das klappt auch echt gut.

Bspw. beim Futterzubereiten jammert die heute noch kurz rum. Das hat die scheinbar immer noch nicht gecheckt. Aber unsere Trainerin sagt auch, dass das ne kleine Mimimi ist :D

Wo sie tatsächlich noch nen riesen Problem hat, ist bei Menschenkontakten oder wenn wir neue Orte besuchen.
Bspw. wenn wir zu meinen Eltern fahren und reingehen, rastet die förmlich aus und zieht was das Zeug hält. Das sitzen wir dann aus, bis vernünftig mit uns mit läuft und da bellt sie dann teilweise auch schon mal sehr aufgeregt herum.

Gleiches Spiel neulich als wir sie mit ihr trainieren wollten in einem Baumarkt (Reize wie Menschen etc.). Beim reingehen das gleiche. Sie zieht, ich stehe und sie bellt völlig aufgeregt.

In der Hundeschule ist das jammern mittlerweile weniger geworden.


Der Fahrradanhänger ist ja nochmal was ganz anderes. Vllt stört Sie ja eher das Fahrrad vor der Nase. Wie verhält sie sich denn, wenn sie im Anhänger sitzt und ihr führt die Räder an ihr vorbei?
Hier kann ich tatsächlich von der gestrigen Trainingseinheit berichten und ähnliches bestätigen.
Meine Frau hat den Hänger aus dem Wohnzimmer in den Garten gerollt und Käthe (unsere Hündin) stand im Flur hinterm Absperrgitter und hat ein Radau gemacht wie sonst was. Wie kann Frauchen nur ihren heißgeliebten Hänger wegnehmen. Als sie dann raus durfte, ist sie quasi vom weiten in den Hänger reingesprungen :D

Meine Frau hat dann geschoben, alles war gut. Frau ist dann in Schrittgeschwindigkeit gefahren und Käthe hat einen Radau gemacht.
Für uns war ab dem Moment (zumindest für diese Situation) klar, dass das nen Aufmerksamkeitsthema ist. Frauchen sitzt auf Rad und kann sich nicht mal eben umdrehen und Aufmerksamkeit oder Leckerli geben und schon protestiere ich. Meine Frau hats dann ignoriert und nach ein paar Sekunden hat sich das gelegt.

Unsere Hundebox fürs Auto kommt die Tage. Die positiv aufzubauen wird erst einmal ein wenig dauern. Zwischendurch werden wir mal sukzessiv die Geschwindigkeit im Hänger erhöhen und mal schauen. Ich halte euch hier mal auf dem laufenden.
 
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5 Mrz 2023
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#11
Hallo @OOPS,
zunächst einmal möchte ich mich ganz herzlich bei dir bedanken, dass du dir Zeit genommen hast so umfangreich auf unser Problem zu antworten. Das bedeutet mir wirklich viel und zugegebenermaßen habe ich den Roman sogar ganze dreimal gelesen (zweimal selbst und einmal Frau vorgelesen :D)

Ohne uns genau zu kennen, hast du ein ziemlich exaktes Bild unserer jetzigen und vergangen Situation zeichnen können. Wir finden uns in so vielen von dir genannten Punkten wieder. Das gibt uns Hoffnung, da wir scheinbar das Hauptproblem zu sein scheinen und daran können wir arbeiten :)

Wenn du mir noch eine Frage erlaubst. Wie kleinschrittig würdest du das Training mit der neuen Box denn aufbauen?

Bis auf den Radhänger ist sie Boxen nicht gewöhnt, daher wäre mein erster Schritt der positive Aufbau generell in der Wohnung (drin füttern, mal nen Leckerli verstecken was sie zufällig findet, dann wirklich in Box sperren und Dauer mit Aufenthalt in Boxen sukszessiv erhöhen, ab und auch mal nen Kauartikel in der Box) etc.

Wovon ich jetzt definitiv weggehen würde ist, dass ich während sie in der Box ist mit ihr interagiere und für ruhiges Verhalten Lob oder Leckerli gebe.
Ist das bis hierhin soweit stimmig?

Anschließend würde sich das Training Richtung Auto verlagern. Würdest du dann direkt mit der ersten kurzen Fahrt starten oder noch kleinschrittiger rangehen? Also erst einmal in den Kofferraum & Box ein/aussteigen, dann irgendwann mal Heckklappe schließen etc.


P.S.: Für alle die es interessiert habe ich bei der heutigen Fahrt einmal ein Video von ihr aufgenommen:
 
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FrauRossi

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26 Mai 2015
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#12
Was mir spontan in den Sinn kam bei deinem letzten Beitrag: habt ihr Mal die Augen checken lassen? Nur so als Idee um alles auszuschließen.

Sieht das in dem. Video durch Spiegelung nur so aus, oder hat das Auto ein Glasdach und die Landschaft zieht auch über ihr vorbei?
 
Dabei
5 Mrz 2023
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#13
Was mir spontan in den Sinn kam bei deinem letzten Beitrag: habt ihr Mal die Augen checken lassen? Nur so als Idee um alles auszuschließen.
Mit den genannten Problemen waren bisher noch nicht beim Tierarzt vorstellig. Wir hatten organische Probleme bisher eigentlich ausgeschlossen. Schwebt dir im Bezug auf die Augen was spezielles vor was man beim nächsten Tierarztbesuch erwähnen könnte?

Sieht das in dem. Video durch Spiegelung nur so aus, oder hat das Auto ein Glasdach und die Landschaft zieht auch über ihr vorbei?
Nein, das sieht nicht nur so aus, das Fahrzeug hat tatsächlich fast eine durchgehende Glasfläche von Motorhaube bis Kofferraum. Nur getrennt durch Stege im Kopfbereich des Fahrers/Beifahrers und im mittleren Bereich.

Falls du darauf hinaus möchtest, dass das zusätzlich verunsichert, sei gesagt, dass wir sowas natürlich auch schon in Betracht gezogen haben. In den letzten Monaten haben wir wirklich sehr viel ausprobiert. Unterschiedliche Fahrer, unterschiedliche Autos, unterschiedliche Fahrweisen, unterschiedliche Situationen im Auto (Klima, Musik), unterschiedliche Sitzpositionen, Abkleben der hinteren Seitenscheiben etc.
Im Kleinwagen meiner Frau (ohne Glasdach, 3-Türer mit deutlich weniger Fenstern) zeigt sie das selbe Verhalten.

Tatsächlich hatten wir in meinem Wagen sogar schon mehrfach die Situation, dass sie oben rausgeschaut hatte und dabei sehr still war.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#14
Hi Gothmog510,

gern geschehen. Wenn es hilft, die „mein Aussie kriegt das Autofahren nicht auf die Kette Katastrophen“ zu mindern, hau ich gern in die Tasten.

Die Käthe ist wirklich eine schicke Hündin! Auf dem Video ist sie ziemlich „guckig“ – kann mir vorstellen, dass sie bei längerer Fahrzeit auch lauter wird und richtig los kläfft…In so einem „Glaspalast“ mit so viel Platz außen rum ist es auch nicht gerade easy gelassen zu bleiben…Ich denke nicht, dass da etwas mit den Augen im Argen liegt…aber man kann es ja mal gelegentlich checken lassen, schadet ja nichts…

Ich kenne Euch als Menschen-Hund-Team nicht live. Ich kann daher nicht einschätzen, wie handlungsfähig ihr seid und wie Eure Mensch-Hund-Beziehung gelagert ist.

Es gibt zwei Möglichkeiten mit dem Boxentraining: Erst im Haus anfangen oder gleich im Auto….

Nehmen wir mal die „im Haus anfangen“ Variante: Box wird geliefert und wird ausgestattet, so wie ihr sie später im Auto nutzen wollt. Ich habe als Boden über der „Gummimatte“ ein passgenaues Vetbed, mit Anti-Rutsch-Unterseite. Für ein „neues Hundetier“ würde ich die Box noch zusätzlich mit einer Fleecedecke belegen, die ich zwei Nächte in meinem Bett als Körperwickel getragen habe. Ich weiß für meine Hunde, dass sie das beruhigt, wenn sie etwas haben, das nach mir riecht. Die Box ist dann wie eine Höhle, nur vorn offen.

Die Box wird ins Wohnzimmer gestellt und die Tür ist auf. Darf das Hundetier also jederzeit inspizieren. Ich würde das beobachten, aber nicht kommentieren. So würde ich das erst mal lassen und ab dem zweiten oder dritten Tag (je nach bisheriger Neugierde auf die Box) in der Box ein richtig leckeres Kauteil anbieten. Tür noch offen. Kauteil darf nur in der Box genagt werden. Will es der Hund rausschleppen, nehme ich es ab. Lege es zurück in die Box und mache die Tür der Box zu. Lecker Kauteil in der Box – Hund draußen. Wenn der Hund scharf ist auf das Kauteil, wird er reinwollen… Box auf, Hund rein…darf kauen…Will er das Ding wieder rausschleppen…Kauteil abnehmen, Box zu, Hund draußen....

Wenn die Übung sitzt und der Hund in der offenen Box sitzt und kaut, bis er durch ist, mit dem Kauteil, würde ich dazu übergehen nur noch in der Box zu füttern. Futter in die Box. Hund muss warten, Sitz oder Platz, bis er reindarf und Fressen…Während der Hund frisst, Boxtür zu. Ist er fertig, Box auf und Hund darf raus. So timen, dass er auf keinen Fall gerade irgendwie vokalisiert, wenn er rausgelassen wird. Also am besten Tür auf, sobald er nicht mehr kaut.

Dann kommt die Phase, in der ihr selbst mal ein wenig körperlich ranmüsst. Mammut-Gassi mit viel Kopfarbeit. Richtig Powern lassen und z.B. ne kurze Suche einbauen, draußen Tricksen oder was immer ihr so macht fürs Aussie-Gehirnjogging. Ziel ist ein richtig müder und hungriger Hund. Heim und dann gibt es Futter. Futter in die Box, Hund hat Kohldampf (evtl. schon mal die vorherige Mahlzeit halbieren oder dritteln), muss warten und kriegt dann die Freigabe fürs üppige Fressen…Tür zu machen und im Idealfall will er danach gar nicht raus, sondern pennt in der Box ein. Bingo!

Wiederholen täglich…

Wenn sie sich sozusagen freiwillig zwischendurch in die Box legen will und darin schlafen…einfach lassen…Tür kurz zu oder auflassen nach Belieben. Nur geht die Box nie auf, wenn es drinnen motzt…

Ab dem Zeitpunkt, wo Ihr das Gefühl habt, dass sie die Box mag und Ihr es geschafft habt, dass dieses Teil für sie wichtig geworden ist, könnt Ihr ein Kommando einführen: z. B. Käthe Box! Das kriegt sie und dann bekommt sie Leckerli, wenn sie reingeht (kann man schon reinlegen, bevor das Kommando kommt)… Dann könnt ihr auch erst den Hund in die Box schicken und das Futter wird serviert, sobald sie drin ist.

Wenn der Hund auch bei geschlossener Tür in der Box schlafen kann und das Kommando sitzt, kann die Box ins Auto umziehen. Da drin gibt es dann (wenn möglich) alle Mahlzeiten und auch Kauartikel. Man übt warten vor dem Auto bevor man endlich in die Box darf (ist ja das Essen drin…) und manierliches Ein- und Aussteigen. So lange steht die Karre und der Hund darf erst mitfahren, wenn er A: Die Box liebt und B: die Sache mit dem Rein und Raus so funzt, wie ihr das haben wollt. Also erst warten, dann einsteigen und auch erst auf Kommando aus dem Auto, auch wenn die Tür auf ist…

Dann gibt es das zwei - dreimal mit laufendem Motor…aber noch nicht fahren.

Wenn das erste Mal gefahren wird: Hund in die Box (da sind dann nur ein paar Krümel im Vetbed, die man suchen muss)…die Box findet er ja jetzt total wichtig und prima! Und so geht es zu einem genialen Gassi Platz…Mit etwas worauf der Hund echt steht (Wasser, Hundekumpels treffen, falls ihr Nasenarbeit macht ne Fährte (muss man halt dann vorher legen). Fahrzeit nicht zu lange, maximal zehn Minuten. Box abschirmen, wie schon in Beitrag eins beschrieben, Gassi gehen, Hund wieder in die Box, Heimfahren, Futter in der Box servieren, Hund wieder ins Haus. Fahrzeiten langsam steigern…zumindest falls nötig – kann durchaus sein, dass sie das neu einkonditionierte Teil jetzt einfach so mag, dass es ihr egal ist, wie lange ihr damit herumfahrt. Hauptsache sie darf dabei und in dem geliebten Teil sein.

Dann nach und nach den Futterplatz wieder ins Haus zurückverlegen.

Etwaig motzende Hunde (auch Käthe!) im Auto werden komplett ignoriert. Siehe erster Beitrag…

Liebe Grüße



Vom OOPS
 
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#15
Guten Morgen @OOPS,

vielen Dank für deine Erläuterungen.
Für alle Interessierten folgt ein Update unserer aktuellen Situation.

Die Box ist aufgebaut und wir trainieren seit einigen Tagen wie von OOPs vorgeschlagen. Kauartikel in Box bei offener Tür war gar kein Problem. Hat sie direkt verstanden und musste bisher nicht einmal korrigiert werde. Ansonsten bekommt sie bereits dreimal täglich ihr Futter in der Box. Wenn Madame ihr Schüssel gespült (also bis auf den letzten Rest sauber geleckt) hat, wird die Tür aufgemacht und zum Aussteigen freigegeben. Teilweise bleibt sie dann von selbst noch einige Zeit liegen.

Zu unserer Verwunderung ist sie letzte Tage sogar schon einfach so reingegangen und hat sich hingelegt.
(Zur Erinnerung die hat im gesamten Haus Kissen, Körbchen, Boxen etc. und liegt dort de facto nie :D)

Ansonsten muss ich sagen, dass das Verhalten deutlich schlimmer geworden ist als auf den Video zu sehen. Von leichten quengeln und ab und an bellen nach einigen Minuten Fahrzeit ist jetzt ein sofortiges durchgehendes bellen bei Fahrtbeginn geworden. Davon hatten wir ein Video gemacht und unserer Trainerin als Update geschickt. Folglich hatten wir ein längeres Telefonat mit ihr. Wo sie nochmal die Situation und ihr Verhalten erklärt hat und uns (v.a. meiner Frau) Mut gemacht hat. Gerade im Bezug wie das Verhalten richtiger Angsthunde aussieht bzw. Hunden die wirklich mit Reisekrankheit zu kämpfen haben. Sie hatte auch nochmal erwähnt, dass es völlig normal sei, dass sich das Verhalten vor einer Besserung nochmal extrem verschlechtert/steigert.

Unsere Strategie des kompletten Ignorierens wurde außerdem nochmal bestätigt und wir grundlegend als Hundehalter (die sie ja aus der Hundeschule kennt) gelobt.

Gerade auch im Bezug auf Käthes ähnlichen Verhalten im Radhänger, hat unsere Trainerin uns geraten, dass wir Käthes Verhalten vor dem Umzug der Box ins Auto löschen sollten. Vermutlich um hier einen saubereren Start zu haben oder die positiv aufgebaute Box nicht negativ zu verknüpfen.

Somit planen wir aktuell täglich mindestens zwei Fahrten mit ihr ein auf denen sie komplett ignoriert wird.
Dank Homeoffice kann ich das super in die Morgenroutine einbauen und 10, 15min mit ihr rumfahren um dann nach der anstrengenden Fahrt ihr Frühstück in der Box im Wohnzimmer zu servieren.

Ihr eigener Hund hat wohl auch arge Probleme beim Autofahren und sie greift dafür zurzeit auf CBD-Tropfen zurück. U.a. beruhigt das wohl gestresste/geängstigte Hunde und hilft ihnen mit der Situation umzugehen und so die Lernerfahrung "Ist doch gar nicht so schlimm" schneller/besser aufzunehmen.

Hier im Forum habe ich dazu gar nichts gefunden. Hat einer von Erfahrung mit solchen Tropfen?

Gruß
André
 
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6 Feb 2023
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#16
Hi Gothmog510,

na auf die "Löschung" des Verhaltens bin ich gespannt...ob das etwas wird?

Egal: Konsequentes "aktives Ignorieren" passt in jedem Fall!

CBD Öl/Tropfen kann man geben. Muss man ausprobieren, wie und ob es bei Käthe wirkt. Ich zweifle so ein klein wenig an der Wirkung bei einem erlernten Verhalten. Die ist ja eben nicht ängstlich oder ernsthaft "Reisekrank"... Allerdings "macht Versuch kluch!" Probieren schadet nichts. Bei einem meiner früheren Hunde hatte ich es im Einsatz (zusammen mit anderem Öl - MCT) wegen Epilepsie. Da war es tauglich zur Reduktion der Anfallshäufigkeit. MCT allein hat es nicht gebracht...Aber das MCT braucht ihr bei Käthe nicht!!!

Zumindest ist die Trainerin ehrlich und sagt Euch, dass ihr eigener Hund auch Probleme mit Autofahren hat. (Ob sie dem auch fürs ruhig sein Kekse geben hat? Es liegt wirklich an der Methode, die beim Thema Auto nichts taugt!)

Ich bin jedenfalls sehr zufrieden, wenn ich lese, wie sie die Box angenommen hat! Wollen wir mal hoffen, dass sie ihr - bald mobiles - "Ess- und Schlafzimmer" als so wichtigen Rückzugsort begreift, dass sie auch im Auto den Schnabel hält.

Ihr seid auf einem sehr guten Weg - weiter so...

Liebe Grüße

Vom OOPS
 
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#17
Zumindest ist die Trainerin ehrlich und sagt Euch, dass ihr eigener Hund auch Probleme mit Autofahren hat. (Ob sie dem auch fürs ruhig sein Kekse geben hat? Es liegt wirklich an der Methode, die beim Thema Auto nichts taugt!)
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Methode "Leckerli bei ruhigen Verhalten im Auto" nicht von unserer jetzigen Trainerin angeleitet wurde. Die Methode hatten wir von unseren Trainer bekommen, den wir in der Welpenzeit hatten (und u.a. dann wegen solchen Themen gewechselt haben).
 
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6 Feb 2023
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#18
Hallo Gothmog510,
wie geht es Euch mit Käthe? Fahrt ihr schon durch die Gegend oder übt ihr noch statisch?

Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen...immerhin sind jetzt schon wieder fast zwei Wochen rum...es ist bestimmt auch für andere Betroffene spannend zu lesen, wie lange so etwas dauern kann...

Liebe Grüße

Vom OOPS
 
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#19
Guten Morgen @OOPS,

vielen Dank für dein Interesse.
Ich hätte euch ohnehin auf dem Laufenden gehalten; aktuell hat sich aber noch nicht sooo viel getan. Daher nur ein "kurzes" Update.

Wie vorschlagen, füttern wir sie regelmäßig in der Box im Wohnzimmer. Nachdem wir das ein paar Tage mit sofortiger Freigabe bei leerem Napf getan haben, haben wir angefangen die Aufenthaltsdauer nach dem Aufessen zu vergrößern. Erwartungsgemäß passte ihr das natürlich nicht und es wurde gequengelt und teilweise auch Autofahrähnliches Verhalten (penetrantes Bellen) abgespult.
Wir sind hier mittlerweile bei ca. 20min angelangt, die sie ohne größere Quengelei (bis auf leichtes kurzes jammern) aushalten kann. Zwischendurch musste sie auch mal 40min drin bleiben, weil zwischen dem Motzen keine Pause war und wir sie somit nicht rauslassen konnten.

Die vorgeschlagene Methode "Hund durch Spaziergang müde zu machen und anschließend zum schlafen drin zu lassen", hat bisher auch nicht geklappt. Trotz Müdigkeit wurde gezetert was die Junghundelunge so her gab.

Wie seht ihr das? Sollte man die Box in diesem Zustand bereits ins Auto umziehen?
Ich bin der Meinung, wenn Hund es nicht mal schafft in der Box im Wohnzimmer für nen gewissen Zeitraum den Babbel zu halten, wie soll das erst funktionieren, wenn Fahrbewegungen vom Auto, Geräusche etc. dazu kommen?!

Unseren Ansatz der Trockenübung würde ich somit vorerst beibehalten wollen, zumal ich somit parallel zur Konfrontationstherapie (s.u.) deutlich mehr Situationen am Tag einbauen kann, wo sie aushalten muss, eben nicht über Liegeplatz zu entscheiden.


Zusätzlich zum Boxtraining im Wohnzimmer verfolgen wir noch den Ansatz der Konfrontationstherapie. Sprich regelmäßiges Autofahren nach "alter Methode" ohne sie zu beachten, um sie daran zu gewöhnen und ggf. das Verhalten zu löschen.

Obwohl "alte Methode" hier nicht ganz zutreffend ist, da wir entscheidende Dinge geändert haben. Bisher haben wir sie ja überwiegend in meinem Wagen gesichert auf der Rückbank transportiert. Da mein Wagen auch das langstrecken-/reisetauglichere Fahrzeug ist, haben wir den Kleinwagen meiner Frau bisher nicht intensiv genutzt.

Um sie ans Fahren ohne Beachtung zu gewöhnen (und ggf. das Verhalten zu löschen), haben wir hier aber jetzt die Strategie gewechselt, da das Fahrzeug in der Situation belanglos sein dürfte. Sprich wir machen unsere Autofahrten nur noch mit dem Wagen meiner Frau und Hund kommt dabei in den Kofferraum. Der Kofferraum ist ca. so groß, dass zwei Kisten Wasser reinpassen (und damit ca. Boxgröße hat).

Zu Beginn hatten wir sie noch mit ner Kette gesichert im Kofferraum transportiert. Gesichert deshalb, damit sie nicht über die hintere Sitzreihe steigen kann. Und Kette deshalb, weil Madame bei der letzten Fahrt in meinem Auto ihren Gurt nach fünf Minuten durchgenagt hatte.
Im Kofferraum konnte sie sitzen und rausschauen oder liegen.

Mittlerweile haben wir ein Hundegitter drin, sodass wir die Kette weglassen können. Zusätzlich haben wir das Sonnenverdeck angebracht, sodass sie nicht mehr rausschauen kann und fast liegen muss. Defacto liegt sie somit bereits in einer Box.

Und hier haben wir jetzt festgestellt, dass sich das Verhalten schon merklich geändert hat. Das Bellen wird häufiger durch Pausen unterbrochen, teilweise gibt es auch wieder bei Fahrtbeginn (gerade nach anstrengender Gassirunde) für einige Sekunden/Minuten Stille.

Gestern sind wir etwas weiter zu einer Runde gefahren (ca. 25min) und haben für die Fahrt das erste mal nen Kauartikel (dicken Knochen) gereicht. Zehn Minuten war es still und dann ging das Gemecker los. Rückfahrt war dann komplette Stille.

Wir möchten schauen, dass wir solche Fahrten mit Kauartikel auch regelmäßig einbauen, damit sie auch mal komplett "gelassene" Fahrten wahrnehmen kann. Wir wollen hier natürlich keine Erwartungshaltung aufbauen, dass es immer was zu kauen gibt wenn wir Autofahren. Daher nur ganz dosiert bei 2-3 Fahrten/Woche. Insbesondere wenn es zu ohnehin schon aufregenden Orten (Hundeschule) geht.


Gruß
André
 
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6 Feb 2023
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#20
Moin Gothmog510,

Danke für Deine Rückmeldung!

Sie ist schon eine harte Nuss, die kleine Käthe....gleichzeitig hat sie ihr Verhalten ja über Monate sozusagen trainiert und jetzt gibt sie es logischerweise auch nicht von heute auf morgen auf.

Die Idee mit dem Zweitwagen ist ein guter Ansatz, zumal sie es da ja schon geschafft hat mal zwischendurch ruhig zu sein. Kauartikel gebe ich ungern VOR einer Anstrengung (also Spaziergang, toben mit anderen Hunden...). Hinterher wäre besser. Die Tatsache, dass sie einen Knochen verspachtelt, während der Fahrt zeigt übrigens ganz deutlich, dass sie ganz sicher "kein Furchtproblem" hat - denn dann würde sie nichts runterkriegen und Übelkeit ist auch nicht die Ursache...sonst käme der Knochen mit Schwung wieder retour.

Mag sie Obst? Dann könntet ihr auch einen Apfel (Kernhaus ausstechen) halbieren und ihr gegen zum Fahrt "versüßen". Der liegt nicht so bleischwer im Hundemagen...oder habt ihr einen Kong? Dann wäre ein gefüllter Kong zum ausschlecken vielleicht auch eine gute Idee...Das Auslecken hat eine beruhigende Wirkung und bei gefrorenem Inhalt dauert es relativ lang, bis die Hundezunge das Teil leer gemacht hat...Es soll ja laut Kalender bald warm werden - da wär so ein "Hundeeis" bestimmt willkommen. Kong Rezepte findest Du im Internet in gefühlt 1001er Variation.

Wichtig ist nur, dass ihr sie wirklich komplett ignoriert - egal ob sie Arien singt oder kläfft.

Ich sehe da schon gute Fortschritte - also durchhalten und weitermachen...Ihr müsst nur zusehen, dass sie die Box im Haus weiter mag...also nicht immer die Tür zumachen, wenn sie sozusagen grundlos reingeht. Das Ding soll ja ihre persönliche Höhle sein...und kein Knast! Könnt Ihr sie schon in die Box schicken? Das könnte man auch aufbauen. Käthe Box! Dann muss sie drinbleiben (Tür offen) und warten, bis ihr Futter drin serviert wird. Erst kurz, dann ein paar Minuten ...einfach immer weiter steigern, Belohnung fürs Warten ist dann das Futter...Wenn sie zehn Minuten schafft, kann man auch die Tür zumachen...sie weiß ja dann schon, dass sich das Warten lohnt...

Wenn das bei Euch möglich ist, könntet Ihr ja auch mal von Zuhause aus loslaufen...so eineinhalb Stunden immer weg von Zuhause. Vielleicht noch mit einer geplanten Toberunde mit Hundefreunden und der, der nicht mit Spazieren geht, holt Euch dann sozusagen an einem vereinbarten Treffpunkt mit dem Auto ab. Dann habt ihr auf der Rückfahrt einen müden Hund...der möglicherweise dann nichts zu meckern hat, während der Fahrt...

Gebt ihr nochmal drei, vier Wochen und dann zieht die Box ins Fahrzeug...und wie beschrieben, dann wird erst mal im stehenden Fahrzeug geübt...

Ihr macht das prima und kriegt das hin - aber es dauert halt - acht Monate motzen gelernt, kriegt man leider nicht in zwei Wochen gelöscht....

Liebe Grüße

Vom OOPS
 
Dabei
5 Mrz 2023
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#21
Guten Morgen @OOPS.

Mag sie Obst? Dann könntet ihr auch einen Apfel (Kernhaus ausstechen) halbieren und ihr gegen zum Fahrt "versüßen". Der liegt nicht so bleischwer im Hundemagen...oder habt ihr einen Kong?
Äpfel isst sie total gerne. Unsere Intention mit dem Kauartikel war allerdings eine gesamte Fahrt ohne Gemecker zu überstehen. Daher sind wird auch von eher kurzen Kauartikeln (Lammziemer oder anderes Kleinzeugs was in fünf Minuten weg ist) zu größeren Artikeln (Rinderkopfhaut, Oberschenkelknochen etc.) gewechselt. Einen Apfel wird der kleine Nimmersatt innerhalb von drei Minuten verputzt haben. Das wäre dann nicht zielführend.

Kongs haben wir mehrere. Das mit der gefrorenen Masse ist auch eine tolle Idee die lange beschäftigt. Alternativ hätten wir auch noch Schleck- und Schnüffelmatten im Angebot :cool:

Ich sehe da schon gute Fortschritte - also durchhalten und weitermachen...Ihr müsst nur zusehen, dass sie die Box im Haus weiter mag...also nicht immer die Tür zumachen, wenn sie sozusagen grundlos reingeht. Das Ding soll ja ihre persönliche Höhle sein...und kein Knast! Könnt Ihr sie schon in die Box schicken? Das könnte man auch aufbauen. Käthe Box! Dann muss sie drinbleiben (Tür offen) und warten, bis ihr Futter drin serviert wird. Erst kurz, dann ein paar Minuten ...einfach immer weiter steigern, Belohnung fürs Warten ist dann das Futter...Wenn sie zehn Minuten schafft, kann man auch die Tür zumachen...sie weiß ja dann schon, dass sich das Warten lohnt...
Tatsächlich war die seit dem ersten mal bisher nicht einmal wieder freiwillig/grundlos in der Box. Daher hätten wir die Tür bisher gar nicht schließen können wenn sie grundlos reingeht.

Ein Kommando haben wir noch nicht aufgebaut. Seit ner Woche legt die sich auch schon von selbst in die Box während wir ihr Futter zubereiten. Das hat sie also schon verknüpft.

Mir gefällt deine Idee sie vorher warten zu lassen (und später auch die Tür zu schließen). Eine komplette Ration Futter ist natürlich die absolute Superbelohnung für sie und entlohnt perfekt für Geduld und Ruhe.

Dann werden wir jetzt mal den Aufbau des Kommandos und das anschließende Warten einbauen. Allerdings würde ich dann die Futterzubereitung auf das Ende der Wartezeit schieben. Ich glaube wenn ich zubereite, die Schüssel auf der Arbeitsplatte stehen lasse (die quasi direkt neben der Box ist) und sie dann warten muss, wirds ordentlich Gemecker geben :D

Gruß
André
 
Dabei
6 Feb 2023
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#22
Tipp: Mach doch für den Anfang einfach das Futter in einem anderen Raum zurecht...dann geht es sicher leichter...
 
Dabei
12 Okt 2022
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#23
Na wie geht es Käthe, ich kann euch sagen unsere Stella heult lauter :) auch sie hat wieder angefangen mit "Radio Wau Wau" im Auto!
Nur bin ich mittlerweile so "cool" die kann jaulen bis der Tierarzt klingelt sage ich immer...und bei uns ist es jetzt so, Hinfahrt ganz aufgeregt, Heimfahrt Ruhe...bis auf einige Ausnahmen!
Würd mich freuen zu lesen wie es euch geht - LG aus Österreich, Eva
 
Dabei
5 Mrz 2023
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#24
Guten Morgen in die Runde,
vor ein paar Tagen hatte ich noch gesagt, dass keine nennenswerten Veränderungen festzustellen sind. Das hat sich seit dem Wochenende nun geändert.

Seit zwei Tagen gibt es nun zwischen den Lautäußerungen Pausen. Meine Frau ist gestern bspw. ganze fünf Minuten (für uns ist das echt verdammt viel :D) ohne einen Mucks von ihr gefahren.
Generell haben sich die Lautäußerungen komplett geändert. Von einem sehr penetranten, lautem Dauerbellen ist jetzt ein deutlich leiseres und nicht mehr so intensives bellen geworden. Des Weiteren wechseln sich Bellpassagen auch mit teilweise schon fast lustig klingenden Jammerlauten ab (siehe angehangenes Video).

Es scheint, dass wir die harte Nuss langsam knacken...


https://youtube.com/shorts/yaoD_c5vfvs?feature=share


Gruß
André
 

FrauRossi

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26 Mai 2015
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#25
Ich hab keine Ahnung was euer Hund da veranstaltet, aber meine haben zuerst sehr interessiert gelauscht und fingen dann an zu jaulen wie Wölfe als ich das Video abgespielt habe.
 
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6 Feb 2023
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#26
Hurra, Käthe lernt "sprechen"... meine Bagage hat getobt beim Zuhören...die protestiert nicht mehr richtig, das ist mehr Gejammer, dass ihr keiner Beachtung schenkt...
Das wird!
Liebe Grüße vom OOPS
 
Dabei
31 Dez 2018
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#27
Hei, reagiert Käthe auch im Stehen auf Objekte in der Entfernung, die sich bewegen? Meine habe ich mit 8 Monaten übernommen und es ist leider so, dass ich es zu spät verstanden habe - dass sie da schon wahnsinnig deutlich auf Objekte reagiert hat, je weiter weg, desto schlimmer. So dass sie jetzt überall nach so etwas sucht, wenn ich sie nicht gut führe und auf eine Umgebung achte, die sie schafft.
Das, was du schilderst, kommt mir sehr sehr bekannt vor. Die Lautäußerungen unserer waren in etwa gleich zu eurem Video.
Unsere hat es Eingangs auch nur sehr vereinzelt gezeigt und mit 20 Monaten etwa wurde es leider richtig heftig.
:) LG
Sawo mit Amy
 
Dabei
5 Mrz 2023
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#28
Hi Sawo,
wenn mit reagieren meinst, ob sie solche Lautäußerungen wie bellen etc. macht, dann nein.
Klar wenn irgendwo in gewisser Entfernung was interessantes ist (bspw. plötzlich schreiendes, rennendes Kind) schaut sie natürlich interessiert hin. Aber das macht man als Mensch ja schließlich auch.

Aber wie schon mehrfach hier im Thread erwähnt, denke ich mittlerweile nicht mehr, dass es die Bewegungen sind. Durch falsche Beratung/Training wurde das Auto als solches als was "gruseliges" aufgebaut und mit einer Erwartungshaltung (Aufmerksamkeit, Leckerli etc.) verknüpft.

Zusätzlich hat sie bis heute nicht gelernt, fix an einem Ort (Körbchen, Box etc.) zu bleiben und sich nicht frei bewegen zu können. Wir haben das nie für nötig gehalten, weil mir das egal ist wo sie liegt und sie sich ihren Schlafplatz selbst aussuchen kann. Allein dieses räumliche begrenzen ist für sie komplett neu und muss anscheinend noch mit ordentlich Gemecker erlernt werden. Das Gebelle hat sie ja bspw. auch in der Autobox im Wohnzimmer abgespielt. Und da sind natürlich absolut keine Bewegungsreize vorhanden.

Aber ich denke wir sind hier auf einem guten Weg.
Gestern mit ihr 20min in ein weiter entferntes Waldstück gefahren. Hinfahrt durchgehend gebellt. Rückfahrt einmal kurz zu Beginn und ansonsten nur zwischendurch mal ein ganz leichtes Jammern.

Was ich übrigens ganz interessant finde: Das o.g. Verhalten (Hinfahrt Theater, Rückfahrt ruhig) hat sie bereits am Sonntag gemacht als wir bei meinen Eltern zum Frühstück waren (auch ca. 15min Fahrt). Und bei meinen Eltern war natürlich nichts mit groß Gassi, Auspowern o.ä., sodass Müdigkeit als Grund für die Ruhe bei der Rückfahrt anführen könnte.

Gruß
André
 
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31 Dez 2018
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#29
Hi Andrè,

das ist ja klasse, wenn ihr vorran kommt :)!
Schön, mit klingelten nur etwas die Alarmglocken und ich wollte es lieber einmal schreiben, weil wir tatsächlich immer wenn es um Bewegungsreize ging, nicht davon gelesen haben, dass je weiter der Reiz entfernt ist, dass es schwieriger sein kann. Autos direkt neben meiner Hündin bis ca 100 m sind kein Problem, das kommt dann erst mit der Distanz...
Und zunächst hat sie auch keine Laute gemacht, sondern nur fixiert. Die Laute kamen dann quasi über Nacht direkt mit in der Leine stehen und total durchdrehen hinzu in der zweiten Pubertät.

Aber cool, wenn es bei euch läuft.
Klar, die Hinfahrt ist ja immer zu einem Ort, an dem was für den Hund aufregendes passiert (neuer Ort, Leute die Aufmerksamkeit schenken, Gassi,...).

Dann viel Erfolg beim Training und gutes Durchhalten!

Viele Grüße!
Sawo
 
Dabei
21 Feb 2011
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#30
Man muss seinen Hund nicht auspowern oder groß Gassi gehen, damit er müde wird.
Die Fahrt zu den Eltern und der Besuch selbst, machen dem Hund Stress, bzw. sind mental sehr anstrengend. Davon wird man müde.

Bleibt hartnäckig und dran am Problem, denn leider ist es so, dass gerade dann, wenn man meint, es wird besser, der Hund das Verhalten seltener zeigt, sich dieses festigt / festigen kann.
 

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