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Rassetypisch reserviert

Dabei
3 Apr 2014
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#1
So... das ist nach der Vorstellung mein erster Beitrag. Denn ich brauche zu diesem Thema echt Hilfe.

Ich habe ja bereits eine Dackelhündin und suche nun nach einem Züchter von Mini-Aussies, da dies unser Zweithund werden soll. Bereits beim ersten Hund haben wir Wert auf einen guten Züchter gelegt, jedoch hatten wir damals noch nicht so viel Erfahrung, sodass man da nicht so kritisch war. Heute ist das anders.

Dass es ein Mini-Aussie wird steht schon lange fest. Denn: ich mache mit meiner Dackeldame typische Jagdhundebeschäftigungen wie Mantrailen oder Dummysuche... Ich mache das sehr gerne, aber hätte beim Zweithund auch gern die Abwechslung mal etwas anderes wie z.B. Agility zu machen. Ein lernwilliger und temperamentvoller Hund ist außerdem genau das richtige für mich.

Ich musste mit meiner Dackelhündin allerdings schon einiges durchstehen... sie hatte ziemliche Angstprobleme und es hat mich sehr viel Geduld gekostet das wieder in den Griff zu bekommen. Heute ist sie ein sehr ausgeglichener und selbstbewusster Hund.

Nun lese ich bei einigen Züchtern auf der Homepage Beschreibungen zu ihren Hunden die lauten "rassetypisch reserviert".
Nun meine Frage: wo liegt die Grenze zwischen Reserviertheit und Ängstlichkeit? Inwiefern wird diese Eigenschaft vererbt oder ist doch Erziehungssache?
Es gibt auch Züchter die sagen ihre Hunde kennen keine Reserviertheit gegenüber Fremden? Kann das überhaupt stimmen, wenn andere sagen dass dies "rassetypisch" ist?

Vielleicht bin ich da auch übervorsichtig, aber ich weiß nun mal was es bedeutet einen ängstlichen Hund zu haben und möchte das ungern wiederholen.
Klar brauche ich keinen Hund, der zu jedem Fremden hinrennt. Ich will allerdings auch keinen Hund, der Angst bekommt, sobald er auf fremde Menschen trifft.

Ich wäre dankbar für Hilfe zu diesem Thema.
 

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Dabei
15 Mai 2012
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#2
Hallo :)

erstmal ist eines ganz ganz wichtig, Reserviertheit hat erstmal nichts mit Angst zu tun :). Das sind zwei unterschiedliche Dinge! Ein reservierter Aussie geht nicht zu Fremden, oder lässt sich ungern streicheln, weil er Angst hat, sondern weil er keinen Bock drauf hat :D. Dem reicht seine Familie, manchmal sogar nur eine Person aus der Familie. Zu den anderen ist er lieb und nett, aber Aussies sind schon gerne Einpersonen Hunde :). Natürlich gibt es auch reservierte Aussie die ein wenig ängstlich bei Fremden sind, aber nochmals, das sind zwei Paar Stiefel und natürlich höchst individuell. Rassetypisch meint, dass der Aussie so sein soll, also reserviert und sich eher auf seine Leute besinnend :). Ich persönlich kenne aber mindestens genauso viele nicht-reservierte Aussies wie reservierte :D. Jedoch muss man das mögen wenn man einen Aussie will, ob der eigene dann reserviert ist oder nicht zeigt sich erst ein bisserl später :).
hoffentlich konnte ich mit meinem konfuses Text doch etwas Licht ins Dunkel bringen :D
 
Dabei
31 Okt 2012
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#3
"Reserviertheit gegenüber Fremden" seh ich per se auch nicht so als Problem. Allerdings in Kombination mit anderen aussietypischen Eigenschaft wie z.B. Wach- und Schutzinstinkt kann der Aussie schon eine Herausforderung werden. Natürlich nur "kann" - doch wenn man bei Aussie-in-Not schaut, dann kann man eine gewissen Problematik nicht von der Hand weisen.

In dem Zusammenhang empfehle ich immer gerne den Artikel von

http://www.hundeschule-gaden.de/82.html

Auch sie bezeichnet das Agressionspotiental des Aussie als "unterschätzes Thema". Wie gesagt - das muss nicht, doch wenn man hier im Forum oder eben im Tierschutz so sieht, sollte man die Thematik nicht unterschätzen.
 
A

Aussie2014

#4
Hallo sidney,

Aussies sind vom Rassestandard her schon Fremden gegenüber reserviert. Das hatte ja seinen Sinn und Zweck, da sie ursprünglich die Aufgabe hatten Haus und Hof zu bewachen. Reserviertheit soll aber nicht in Ängstlichkeit umschlagen. Es ist auch die Frage, wie man damit umgeht, aber sich ist es nicht nur eine reine Erziehungsfrage. Ich würde mir an deiner Stelle genau die Elterntiere anschauen und sie genau beobachten und die Züchter auch befragen. Manche Aussies zeigen diese Reserviertheit gegenüber Fremden stärker oder weniger stark. Ich habe auch einen Mini-Aussie, der jetzt 1 Jahr und 2 Monate alt und wir müssen sehr viel an dem Misstrauen vor Fremden arbeiten. Sie wird dennoch nie der Hund sein, der unvoreingenommen jeden begrüßen wird. Im Nachhinein ist mir damals auch aufgefallen, dass die Mutterhündin nur in der Ecke stand und nicht zum Besuch gekommen ist. Ich würde da ganz gezielt bei den Züchtern nachfragen :) Hier gibt es auch einen Thread zu Mini-Aussie Züchtern, vielleicht siehst du da mal nach ;)

Hier ist auch nochmal eine ausführliche Rassbeschreibung :)
http://www.easy-dogs.net/home/blog/...e_blaschke_berthold/rasseportrait_aussie.html

Liebe Grüße
 
Dabei
15 Mai 2012
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#5
Das wäre mein nächster Punkt gewesen Yuki :D
ich wollte auch noch schreiben, dass ich (auch die Kombination) mit anderen Instinkten wiederum schwieriger finde. Aussies sind auch gern mal Kontrollettis und in Verbindung mit anderem kanns schon anstrengend werden. Da muss man sich wirklich die Elterntiere so ansehen, denn mit Erziehung und Prägung alleine funktioniert es nicht. Oder wie ein Fori (Hudson) immer sagt "Genetik lässt sich nicht bescheißen" ;)
 
Dabei
3 Apr 2014
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#6
Ok, das hilft mir schon mal. Vermutlich habe ich diesen Begriff etwas überbewertet.
Der Hinweis mit der Aggressionsproblematik war sehr interessant. Ich denke ja, dass Angst und Aggression stark zusammenhängen. Deshalb versuche ich meinem Hund gar keinen Grund zu liefern Angst zu haben.

Ich habe es mir angewöhnt meinen Hund von Fremden fernzuhalten. Damit meine ich nicht aus dem Weg zu gehen, sondern einfach dass ich es nicht zulasse, dass sie von Fremden angefasst wird. Denn die damalige Angstproblematik meiner Hündin habe vermutlich ich selbst verbockt, weil ich ihre Signale nicht gedeutet habe und zugelassen habe, dass sie Situationen ausgesetzt wurde, die ihr unangenehm waren.
Wenn ich jetzt spazieren laufe muss sie sobald etwas auf uns zukommt zu mir kommen und sich an den Wegrand setzen. Das tut sie schon automatisch. Denn gerade bei kleinen Hunden ist es ein Problem, dass manche Leute sich über den Hund beugen und die Hand sofort auf dem Kopf des Hundes landet.
In der Stadt ist es auch kein Problem, sie geht durch Menschenmengen durch. Aber ich lasse es nicht zu, dass sie von Fremden gestreichelt wird.

Das bedeutet nicht, dass ich sie nie zu Fremden lasse. Aber zu ihrem Schutz entscheide ich ob sie hin darf oder nicht.

Denn sie ist nicht reserviert, sie ist eher neugierig und das war ja früher das Problem. Sie ist zu einer fremden Person hingerannt und prompt war eine Hand auf dem Kopf und damit war sie dann überfordert.

Deshalb hätte ich sogar nichts dagegen, wenn der Mini-Aussie sich dafür entscheidet nicht auf Fremde zuzugehen, denn meiner Dackelhündin erlaube ich es ja auch meist nicht.

Aber ich werde mir die Elterntiere schon ganz genau anschauen. Wir wollen die Mutterhündin auch kennenlernen, bevor die Welpen da sind. Da bin ich sowieso objektiver.
 
Dabei
19 Feb 2012
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#7
Es ist sicher sinnvoll die Mutterhündin anzuschauen, aber aus ihrem Verhalten auf die der Welpen zu schließen...so einfach ist es leider nicht ;).
Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Die Mutterhündin hat uns bei unserem ersten Besuch gleich freundlich angegrinst und das würde meine Hündin bei fremden Besuch auf keinen Fall machen.

LG mariposa
 
Dabei
9 Feb 2011
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#8
Ich glaube, Amy ist da tatsächlich mal recht typisch :D
Die lässt sich meistens ungerne anfassen und weicht dann zurück. Angst hat sie aber definitiv nicht, da es auch immer wieder Menschen gibt (oft welche mit Hunden), von denen sie sich sofort streicheln lässt und sie sich dann seitlich an deren Beine stellt ^^ Leckerlies nimmt sie dann manchmal vorsichtig, aber nicht immer.
Wir können aber ohne Probleme mit ihr überall hin - solange andere sie ignorieren, ignoriert sie die auch ;D

Manchmal sieht man es ja auch beim Welpen schon ein bisschen. Amy war z.B. schon mit 3 Monaten so. Es hat schon einige Zeit und ein paar Leckerlies gebraucht, bis sie sich bei mir auf den Schoß gelegt hat :) Ihr Bruder hingegen kam immer sofort angelaufen und war deutlich forscher ^^
 
Dabei
15 Okt 2012
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#9
Ich denke man kann ja den Züchter fragen und auch ein wenig am Verhalten der Elterntiere und Welpen beurteilen wie der Hund später wird.

Bei uns kaum das wir aus dem Auto ausgestiegen eine kunterbunte Aussie Rasselbande entgegen die uns sehr freurndlich begrüßte. Als ich mich runterbeugte lief mein Hund schnurstracks auf mich zu setzte sich auf meinen Schoß und zwickte mir ganz frech in die Nase. Von Schüchternheit keine Spur.

Diese Charaktereigenschaft auf fremde zuzugehen hat sie behalten. Sie liebt Gott und die Welt und will sich am liebsten von jedem Menschen popowackelnd durchkraulen lassen. Wach und Schutztrieb Fehlanzeige und von Reserviertheit natürlich gar keine Spur.
 
Dabei
14 Okt 2012
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#10
Ich denke Pauschal kannst du das nie ausschließen ;-) für mich war eben gerade das rassetypische der Reiz. Hier hab ich zwei Beispiele sitzen da könnte der Unterschied nicht größer sein. Nicky (5) liebt jeden Menschen der sie anspricht und macht sich vor dem dann zum Hampelmann, würde dann sogar aufspringen und küsse verteilen, wenn das nicht unterbunden wird. Holly (fast 2) möchte als Welpe schon nicht von fremden gestreichelt werden, sie hat sie teilweise verbellt. Sie war mit mir und Nicky ab der 10 Lebenswoche jedes Wochenende auf Turnieren unterwegs. Mittlerweile geht sie sogar selbst auf Menschen zu, wenn sie diese interessant findet. Aber sobald diese im Begriff sind sie zu streicheln, geht sie einfach und lässt sie stehen ;) Holly kommt aus einer super Zucht ist sehr gut sozialisiert worden, das hätte man gerne bei mehr Züchtern, ihre Mutter ist wie Nicky :cool: Kurz um ist halt Rassetypisch, ängstlich überhaupt nicht (da würde ich mir manchmal mehr Zurückhaltung wünschen) auch wenn die Eltern anders sind können die Welpen anders sein.
 
Dabei
30 Jul 2013
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#11
Ich werde auch oft gefragt, ob Hazel Angst hat, weil sie fast jeden Fremden stehen lässt, sobald er die Hand nach ihr ausstreckt. Ausnahme sind andere Hundehalter und einzelne Menschen, die sie wohl auf Anhieb sympathisch findet. :) Sie ist aber überhaupt nicht ängstlich. Sie beschnuffelt auch jeden Besucher erstmal, nur anfassen lassen will sie sich halt meistens nicht. Das ist für mich die rassetypische Reserviertheit und das gestehe ich ihr auch zu. Als Welpe hat sie die Leute auch noch verbellt, wenn sie direkt auf sie zugelaufen kamen mit diesem typischen "Ach was bist du süß. Ich muss dich anfassen. Butzi Butzi." Ich habe sie aber immer beschützt und von daher hat sich das von alleine gegeben. Große Menschenmassen oder Enge machen ihr nichts aus. Solange sie keiner beachtet, ist alles in Butter. Wobei man mit einem merle-farbigen Hund leider immer aufpassen muss, dass er nicht ungefragt angefasst wird. Ist schon sehr nervig manchmal. Den nächsten Aussie würde ich mir in einer unauffälligeren Farbe aussuchen. :D

Ich würde mir keinen Aussie kaufen, wenn ich mit der Reserviertheit nicht leben könnte. Denn die Gefahr ist groß, dass du genau so einen Hund bekommst. Da sind auch die Elterntiere kein sicherer Anhaltspunkt. Wobei Hazel im Wurf schon die Zurückhaltenste war. Sie kam als letztes zu uns und hat sich die Sache erstmal angeschaut. Aber genau diese Eigenschaft hat mir damals gefallen und die hat sie auch bis heute behalten.
Die Aggression beim Aussie entsteht meiner Meinung nach nicht durch Angst, sondern bei vielen durch den nicht zu unterschätzenden Schutztrieb und die Veranlagung im Ernstfall eher nach vorne zu gehen als zurück zu weichen. Diese Punkte darfst du wirklich nicht unterschätzen. Das muss von Anfang an in die richtigen Bahnen gelenkt werden.
 

Katja85

Katjas Heartbreaker :-)
Dabei
31 Jan 2012
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#12
Spicy kann auch rassetypisch reserviert sein...allerdings entscheidet bei ihr viel die Sympathie :) es gibt leute, vorallem Hunde-Menschen, die liiiiiebt er sofort! ;) da geht er freudig drauf zu und er lässt sich durchknuddeln. Dann gibt es aber auch menschen die er sofort ganz und gar nicht mag, dann stellt er sich einfach hinter mich und ignoriert diese person, manchmal riecht er doch kurz hin, aber das wars dann auch schon und das finde ich auch absolut ok so :)
 
Dabei
17 Jun 2013
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#13
Oh mann was wäre ich froh wenn meine etwas von dieser "rassetpyischen Reserviertheit" hätte!! Sie findet jeden auf anhieb toll und will alle und jeden begrüßen!!!
 
Dabei
7 Sep 2012
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#14
Grundsätzlich ist der Aussie sicherlich kein Hund, der labbymäßig freudig u. distanzlos auf jedewede Form des menschlichen Wesens zugeht. Die meisten sind da eher zurückhaltend, abwartend, vorsichtig. Kommt dann noch eine Portion Schutztrieb hinzu, ist der Halter in seiner Verantwortung schon sehr gefragt. Und das heißt, man sollte schon mit dem Welpen anfangen, in dieser Hinsicht daran zu arbeiten, das Fremde ungefährlich u. idealerweise neutral aus Hundesicht angesehen werden u. das der Hund halt nichts zu bewachen hat, sondern Frauchen dafür da ist aufzupassen. Eine gute Hundeschule mit Hütehund + Schutztrieberfahrung kann einem Aussie-Anfänger hier wirklich wertvolle Tipps geben.

Ich denke heute, das man hier teilweise schon die (auch von mir ungern gesehene) Aufteilung in Show- u. AL-Linien achten sollte. Showlinien müssen in der stressigen Masse von Ausstellungen mit zig Menschen u. fremden Hunden klarkommen u. sich von einem (fremden) Richter anfassen lassen. Hier fand schon eine gewisse Selektion in Richtung mäßigerer Reserviertheit statt.
Bei reinen AL ist die Reserviertheit u. der Schutztrieb noch häufig ausgeprägter, nicht nur, weil diese Hunde Haus, Hof u. Vieh zu bewachen haben, sondern auch, weil ihren Focus auf ihre Arbeit behalten sollen u. sich nicht von fremden Menschen (etwa Zuschauern) dadurch ablenken lassen sollen. Wäre ja sehr unvorteilhaft, wenn der Hund das Vieh laufen läßt, um labbymäßig erst Mal alle Fremden zu begrüßen :eek:...

Bei der Auswahl in Bezug auf Reserviertheit, würde ich gezielt den Züchter befragen u. zwar nicht nur in Bezug auf die Eltern, sondern vor allem auch auf die Verwandtschaft u. mir diese, falls möglich, auch mal anschauen.
Ich selber habe hier eine Hündin, die extrem reserviert ist u. noch dazu mit einer gehörigen Portion Schutztrieb + Unsicherheit gesegnet ist. Ich kenne bzw. kannte, beide Eltern u. einige Halbgeschwister, doch keine davon sind so extrem, wie die Geschwister dieses Wurfes. Da diese Entwicklung sich schon im Alter von 8 Wochen bemerkbar machte, hat sowohl die Züchterin, als auch ich, sofort damit begonnen, an dieser Problematik zu arbeiten. Dennoch ist die Hündin nicht einfach, da man ihren Grundcharakter natürlich nicht vollständig umpolen kann u. man dies auch ein Stück weit akzeptieren u. damit Leben muss.
 
Dabei
6 Jan 2014
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#15
Bezüglich "rassetypischer Reserviertheit Fremden gegenüber" hatte ich zwei prägende Erlebnisse:
Das erste Mal war, als ich Pan's Opa kennengelernt habe: Dieser Hund hat mich die ersten zwei/drei Besuche mit dem Ar*** nicht angeschaut. Ich war vom ersten Augenblick hin und weg von diesem Hund und was macht er: Läuft gemächlich auf einen zu , man freut sich, dass man ihn jetzt endlich mal knuddeln kann, und er dreht einen Meter vor einem in einer Seeeeelenruhe wieder ab und ignoriert einen total. Von Angst oder Aggression war absolut nichts zu spüren, lediglich eine riesen Ausprägung an Ignoranz.
Das zweite Erlebnis hatte ich mit meinem eigenen Hund: Ich war mit meiner Mama spazieren als wir unterwegs jemanden trafen, zu dem ich zugegeben keinen ausgeprägten "Draht" habe, aber haben sollte... Deswegen sind wir auch stehen geblieben und haben uns kurz unterhalten. Derjenige hatte selbst immer Hunde und hat versucht Pan zu sich zu locken, um ihn zu streicheln. Und was macht mein weltbester Hund: Er setzt sich zwischen meine Mama und mich und dreht demjenigen den Rücken zu. Das wirkte wirklich sehr demonstrativ und reserviert ;-)

Schlussfolgerung: Die Reserviertheit, die ich bisher bei Aussies kennengelernt habe, hat bei Weitem nichts mit Ängstlichkeit oder Aggression zu tun, sondern zeigte sich in völlig neutraler Ignoranz.

LG
Stefanie
 
A

Aussie2014

#16
Ich denke auch nicht, dass man mit der Betrachtung der Elterntiere eine Garantie für etwas hat. Die Wahrscheinlichkeit bei grundsätzlich aufgeschlosseneren Elterntieren auch größtenteils aufgeschlossenere Welpen zu bekommen, auch wenn das zwischen den Welpen sicherlich wieder variiert, ist allerdings schon gegeben. Aber ich denke, wenn man einen guten Züchter gefunden hat und dieser die Entwicklung von Welpen schon oft mitbekommen hat, kann der auch wiederum bessere Rückschlüsse auf die Entwicklung des Charakters des Welpen schließen von daher halte ich es schon für wichtig, viel über die Elterntiere zu fragen und über die eigenen Vorstellungen zu sprechen, sodass der Züchter einem bei der Auswahl wirklich helfen kann. Sicher hat man selbst dann keine Garantie, aber ich persönlich würde bei meinem nächsten Hund auf jeden Fall mehr darauf achten. ;)
 
Dabei
5 Sep 2012
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#17
Saphira gehört auch zu der reservierten Sorte, obwohl ihre Mutter eine totale Schmusebacke war und nicht genug von Streicheleinheiten bekommen hat ;) Die anderen haben das bereits super beschrieben: Sie hat keine Angst vor den Leuten, manchmal geht sie auch hin und schnüffelt ein bisschen, aber gestreichelt werden mag sie von Fremden nur ungern. Dafür kuschelt sie mit uns umso mehr :D Wenn ihr Leute suspekt sind, merkt man das gut daran, dass sie die anbellt. Musste ich von Anfang an unterbinden, sie lässt sich aber darin ganz gut kontrollieren.
Reserviertheit finde ich persönlich nicht schlimm, ich denke auch, dass der starke Wach-und Schutztrieb (den Saphira auch schon mit noch nicht ganz einem Jahr zu zeigen beginnt) eher schwieriger zu händeln sein könnte.
 
Dabei
16 Jul 2013
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#18
Das Wort Reserviertheit kennt Neelix leider nicht. Schon als Welpe war er immer mit ganz vorne dabei, wenn es ums begrüßen geht. Mittlerweile haben wir ihn aber beigebracht das nicht jeder Mensch sein Freund und Spielkamerad ist. ;) Auch bei Hunden kennt er kein Halten wenn man ihn vorher nicht bremst, wobei er da nach einigen schlechten Erfahrungen zum Glück etwas vorsichtiger geworden ist.
Jedenfalls gehört er nicht zu der reservierten Sorte von Aussies.
 
Dabei
23 Dez 2007
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#19
Ich finde nicht nur den Schutztrieb in Verbindung mit der Reserviertheit "problematisch" - viel eher sehe ich Unsicherheit als Problem an, und das ist für ich im Gegensatz zum Schutztrieb und zur Reserviertheit kein Charakterzug den ein Aussie haben sollte, aber das ist leider nur Theorie. Ein Hund, der reserviert ist und viel Schutztrieb hat ist nicht unbedingt schwierig zu händeln, solange er Souverän, Abgeklärt, Cool dabei ist. Kommt aber ein unsicheres Grundwesen dazu kann es echt 'knallen', dann bekommt man nämlich Hunde, die unbedrohliche Situationen falsch einschätzen und dann nach vorne gehen. Nicht so prickelnd... und von der Sorte kenne ich so einige.

Ich habe jetzt einen souveränen, sehr reservierten Hund mit extrem viel Schutztrieb, einen unsicheren Hund mit (zum Glück) eher wenig Schutztrieb und einen souveränen Hund ohne Schutztrieb und mit relativ wenig Reserviertheit. Wenn man es sich so einfach aussuchen könnte, würde ich Variante 1 bevorzugen, dicht gefolgt von Variante 3. Ich würde aber auf jeden Fall immer wieder viel viel Wert auf Charakter beim Welpenkauf legen. Natürlich macht Prägung viel aus, trotzdem sind alle meine Hunde in der Hinsicht unübersehbar ein Produkt ihrer Gene. Interessant finde ich das vor Allem bei Hund 1: Mutter sehr reserviert, sehr viel Schutztrieb, hohes Aggressionspotential und nicht so ganz souverän. Beim ersten Wurf war der Vater aber ein Hund, der extrem gelassen ist, offen, selbstsicher und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Alle Welpen aus diesem Wurf sind gut händelbar, wenn sie auch teilweise "nicht ohne" sind. Amy ist wirklich ziemlich garstig und würde mich und ihr Umfeld bis aufs Blut verteidigen, sie ist aber dabei nie unangemessen und einfach extrem selbstsicher. Beim zweiten Wurf war der Vater ein Hund, der für seinen unsicheren, misstrauischen Charakter bekannt ist und das Ergebnis fiel deutlich anders aus. ALLE Welpen die ich aus diesem Wurf kennen gelernt habe waren über die Maßen misstrauisch und unsicher, hatten aber auch so viel Schutztrieb mitbekommen, dass sie ohne Zögern nach vorne gingen. Ein Hund landete bei Aussies in Not und wurde später wegen Beißvorfällen eingeschläfert, wenn ich mich richtig erinnere.

Long story short: ich kann dir nur raten, dir die Eltern und Verwandte deines zukünftigen Welpens genau anzuschauen. Reserviertheit und Schutztrieb ist gut und richtig, aber bei allem was Richtung Unsicherheit und Misstrauen geht würde ICH die Finger davon lassen. Leider achten viele Züchter viel zu wenig darauf, ob die Eltern sich auch charakterlich ergänzen und das ist sicher mit ein Grund, warum so viele Aussies abgegeben werden. Ehrlich, ich liebe Aussies, aber es gibt eine breite Maße die ich charakterlich nicht geschenkt haben wollen würde.
 
Dabei
3 Apr 2014
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#20
Vielen Dank euch erst mal für die zahlreichen Antworten.

Etwas verunsichert bin ich jetzt natürlich schon.

Aber ich denke es hilft mir in einer Sache: bei der Auswahl des Züchters. Ich habe derzeit 3 Züchter, die in Frage kommen.

Einer davon ist zwar weit weg, aber hat bisher am meisten überzeugt. Die Züchterin sagt, dass ihre Hunde keine Reserviertheit kennen. Sie wurde mir auch von erfahrener Seite sehr empfohlen.
Leider passt die Wurfplanung gar nicht in unsere persönliche Planung und weit zu fahren ist es auch.

Aber ich denke ... vor allem nachdem ich all diese Infos zum Thema Reserviertheit und Aggression gelesen habe, dass ich mir zumindest bei der Auswahl des Züchters und der Elternhunde echt sicher sein sollte.
Es sind schließlich viele Jahre, die ich mit dem Hund verbringe. Da muss man diese Unannehmlichkeiten doch in Kauf nehmen.

Aber klar: auch ein guter Züchter ist keine Garantie für einen guten Hund. Erziehung ist natürlich auch ein Thema, aber da dies nicht mein erster Hund ist, bin ich da "noch" entspannt.
Und etwas Glück braucht man natürlich auch...


Eins noch: ihr macht ja wirklich nicht gerade Werbung für eure Hunderasse :rolleyes:
Nicht falsch verstehen... ich finds echt super, dass hier auch kritisch über diese Rasse gesprochen wird.
Ihr konntet mich sowieso nicht davon abbringen mich für einen Aussie zu entscheiden :D
 
Dabei
30 Jul 2013
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1.087
#21
Ich glaube abbringen wollte dich auch keiner von einem Aussie. Wir lieben die Rasse ja alle, sonst hätten wir keinen Aussie. :)
Allerdings sollte man die Entscheidung halt gut überdacht haben. Die Frage, die sich mir bei deinem Post stellt, ist auch, wenn du mit der Reserviertheit dieser Hunde so gar nicht leben kannst, warum soll es dann unbedingt ein Aussie sein? Die Reserviertheit steht im Standard. Jemand, der das "rauszüchten" möchte, züchtet keinen Aussie nach dem Standard mehr. Ich finde nicht, dass das Sinn einer guten Zucht ist. Wenn ich einen menschenliebenden Hund möchte, wähle ich einfach eine andere Rasse. Gleiches gilt für den Schutztrieb. Natürlich soll der händelbar sein, aber er soll auch vorhanden sein.

Ich will dich immer noch nicht vom Aussiekauf abbringen, aber ich habe wirklich das Gefühl, dass du bestimmte Charaktereigenschaften des Aussies gar nicht haben willst. Und da stellt sich mir wirklich die Frage, warum du nicht auch andere Rassen in deine Wahl einbeziehst?
 
Dabei
21 Feb 2011
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#22
Eins noch: ihr macht ja wirklich nicht gerade Werbung für eure Hunderasse :rolleyes:
Nicht falsch verstehen... ich finds echt super, dass hier auch kritisch über diese Rasse gesprochen wird.
Ihr konntet mich sowieso nicht davon abbringen mich für einen Aussie zu entscheiden :D
Keiner will dich davon abbringen. Wir sagen einfach nur die Wahrheit. Der Aussie ist wie er ist und gerade die Dinge, die hier angesprochen wurden, werden gern unter den Tisch gekehrt, total unterschätzt oder man geht zu leichtfertig damit um. Wenn man sich so einen Hund kauft, muss man sich darauf einstellen, dass man einen Hund mit deutlichem Schutztrieb, einen Kontrollfreak, einen reservierten, evtl auch bellfreudigen Hund bekommt.
Daran denken nämlich die wenigsten. Die "rosarote Brille" sollte man vorher absetzen. ;)

Zum Thema muss ich nix mehr sagen, da hast du schon viele tolle Antworten bekommen.
Außer: mein Jerry Lee ist auch so einer, der alle Menschen liebt....er hat den Rassestandard definitiv nicht gelesen.
Seine Wurfschwester ist das Gegenteil von ihm. Sie geht nicht zu jedem und lässt sich auch nicht von jedem anfassen, ist bellfreudiger, passt besser auf. Dabei ist sie aber cool und abgeklärt....so wie es sein sollte. Du siehst, auch innerhalb eines Wurfes sind die Hunde komplett verschieden, was die Reserviertheit, Schutztrieb usw angeht.
 
Dabei
5 Sep 2012
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#23
Ich glaube abbringen wollte dich auch keiner von einem Aussie. Wir lieben die Rasse ja alle, sonst hätten wir keinen Aussie. :)
Allerdings sollte man die Entscheidung halt gut überdacht haben. Die Frage, die sich mir bei deinem Post stellt, ist auch, wenn du mit der Reserviertheit dieser Hunde so gar nicht leben kannst, warum soll es dann unbedingt ein Aussie sein? Die Reserviertheit steht im Standard. Jemand, der das "rauszüchten" möchte, züchtet keinen Aussie nach dem Standard mehr. Ich finde nicht, dass das Sinn einer guten Zucht ist. Wenn ich einen menschenliebenden Hund möchte, wähle ich einfach eine andere Rasse. Gleiches gilt für den Schutztrieb. Natürlich soll der händelbar sein, aber er soll auch vorhanden sein.

Ich will dich immer noch nicht vom Aussiekauf abbringen, aber ich habe wirklich das Gefühl, dass du bestimmte Charaktereigenschaften des Aussies gar nicht haben willst. Und da stellt sich mir wirklich die Frage, warum du nicht auch andere Rassen in deine Wahl einbeziehst?
Sehr schöner Post :) Kann ich so ganz unterschreiben. Eine Rasse bringt ja immer gewisse Charaktereigenschaften mit sich und Reserviertheit + starker Wach-und Schutztrieb gehören nun mal zu einem wesentlichen Teil dazu. Sicherlich gibt es immer Aussies, die nicht nach dem Rassestandard kommen - jeder Hund ist ja auch noch ein Individuum - , aber ein alles liebender Aussie ist nicht unbedingt die Norm, denke ich... Bei einem Labrador Retriever hat man da wahrscheinlich bessere Chancen, nur als Beispiel ;)
Mach dir die rassetypische Reserviertheit vielleicht noch ein wenig schmackhaft, denn wie bereits gesagt wurde, manchmal schlagen auch Eigenschaften von den hinteren Generationen durch. Man kann es nie richtig wissen.
Meine Ersthündin (kein Aussie, sondern Mischling - Akita in der Signatur) war als Welpe total aufgeschlossen und hat sich wirklich von jedem durchknuddeln lassen. Mit etwas über einem Jahr fing sie plötzlich an, zu differenzieren, obwohl sie nie schlechte Erfahrungen gemacht hat. Heute ist sie auch ein reservierter Hund, der sich von Fremden ungern anfassen lässt. Das hätte ich vorher nie geahnt. :confused:
 
Dabei
19 Feb 2012
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154
#24
Aber klar: auch ein guter Züchter ist keine Garantie für einen guten Hund.
...
Eins noch: ihr macht ja wirklich nicht gerade Werbung für eure Hunderasse :rolleyes:
Nicht falsch verstehen... ich finds echt super, dass hier auch kritisch über diese Rasse gesprochen wird.
Ihr konntet mich sowieso nicht davon abbringen mich für einen Aussie zu entscheiden :D
Es kommt doch immer drauf an, was man sucht ;)
Ich habe z.B. mal einen Cartoon gesehen, der einen Labbi zeigt, der einem Einbrecher die Taschenlampe bringt...
Einen zu allen Menschen freundlichen Hund finden wahrscheinlich viele ganz toll (sonst würde es nicht so viele Labbis geben). Aber genau das wollte ich nicht.
Ein guter Hund ist für mich daher nicht gleichzusetzen mit "Hund ohne Reserviertheit".

LG mariposa
 
Dabei
3 Apr 2014
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#25
Ich glaube abbringen wollte dich auch keiner von einem Aussie. Wir lieben die Rasse ja alle, sonst hätten wir keinen Aussie. :)
Allerdings sollte man die Entscheidung halt gut überdacht haben. Die Frage, die sich mir bei deinem Post stellt, ist auch, wenn du mit der Reserviertheit dieser Hunde so gar nicht leben kannst, warum soll es dann unbedingt ein Aussie sein? Die Reserviertheit steht im Standard. Jemand, der das "rauszüchten" möchte, züchtet keinen Aussie nach dem Standard mehr. Ich finde nicht, dass das Sinn einer guten Zucht ist. Wenn ich einen menschenliebenden Hund möchte, wähle ich einfach eine andere Rasse. Gleiches gilt für den Schutztrieb. Natürlich soll der händelbar sein, aber er soll auch vorhanden sein.

Ich will dich immer noch nicht vom Aussiekauf abbringen, aber ich habe wirklich das Gefühl, dass du bestimmte Charaktereigenschaften des Aussies gar nicht haben willst. Und da stellt sich mir wirklich die Frage, warum du nicht auch andere Rassen in deine Wahl einbeziehst?
Ich verstehe schon, was du damit meinst. Aber wie ich bereits oben geschrieben habe, hätte ich per se nichts gegen eine Reserviertheit. Aber nur, wenn diese nicht in Ängstlichkeit umschlägt. Und das finde ich ist ein schmaler Grad. Deshalb versuche ich keinen stark reservierten Hund zu bekommen.

Ich habe sämtliche Rassekataloge die ich finden konnte studiert und es kamen viele Hunderassen in Frage. Seit 1 Jahr informiere ich mich stetig. Aber bei allen anderen hätte ich zu große Zugeständnisse machen müssen. Der Aussie hat mich überzeugt. Ich finde die Eigenschaften intelligent, temperamentvoll, sportlich... unwiederstehlich.

Ich denke auch, dass man bei fast jeder Rasse Kompromisse machen muss. Beispielsweise will niemand der sich einen Jagdhund anschafft, dass dieser Wild hinterherjagt und im Wald verschwindet. Also machen wir Jagdersatztraining, obwohl diese Eigenschaft rassetypisch und ursprünglich erwünscht ist.
Der Aussie gilt auch als bellfreudig und obwohl dies typisch für ihn ist, kann mir niemand erzählen, dass er es toll findet, wenn sein Hund alles und jeden ankläfft. Also wird auch dagegengesteuert.
Der Aussie neigt auch dazu alles was sich bewegt hinterherzujagen. Da wird auch dagegengesteuert, man will ja nicht, dass der Hund Joggern und anderen Tieren hinterherrennt.

Ich finde es auch nicht falsch, dass ein Aussie-Züchter keine reservierten Hunde züchtet, nur weil es angeblich "Rassestandard" ist. Es kommt einfach darauf an ob er Arbeitshunde oder Familienhunde züchtet.
 
Dabei
3 Apr 2014
Beiträge
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#26
Eins hatte ich noch vergessen:

ich habe vor einiger Zeit einen 2 Jahre alten Australian Shepherd Rüden kennengelernt, der richtig ängstlich war. Er hatte sogar Angst vor unserer Dackelhündin. Der Hund war bei uns zu Besuch und hatte richtig Stress, obwohl ihn keiner anfassen wollte.

Die Besitzerin hat mir daraufhin erklärt, dass dies rassetypisch ist und sogar gewollt. Der Hund soll auch auf Bitten der Züchterin nicht kastriert werden, da er evtl. als Deckrüde in Frage kommt.

Meiner Meinung nach ist das ein absolut nichts wesensfester Hund und hat in einer Zucht nichts verloren. Die Züchterin findet das aber super und sagt das sei gewollt, weil es Rassestandard ist.

Ich denke das ist ein Beispiel dafür, dass Züchter diese rassetypische Reserviertheit als Ausrede für änstliche Hunde verwenden können.
Deshalb bin ich da auch so skeptisch.
 
Dabei
27 Jun 2012
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2.750
#27
Ich finde es auch nicht falsch, dass ein Aussie-Züchter keine reservierten Hunde züchtet, nur weil es angeblich "Rassestandard" ist. Es kommt einfach darauf an ob er Arbeitshunde oder Familienhunde züchtet.
Dieser Aussage kann ich leider gar nicht zustimmen. Der Aussie ist ein Arbeitshund. Dafür wurde er ursprünglich gezüchtet. Das er von manchen Züchtern immer mehr als Familienhund verkauft wird, finde ich mehr als schrecklich, weil er es einfach nicht ist. Der Aussie bietet in mehr als einer Charaktereigenschaft Konfliktpotential als Familienhund. Aber leider verkauft er sich als Familienhund einfach besser, und dementsprechend werden diese Eigenschaften von manchen "Züchtern" weggezüchtet. Irgendwann sind wir dann soweit, dass der Aussie von heute nichts mehr mit dem ursprünglichen Aussie zu tun hat.
Zu dieser tollen Rasse gehört einfach der Schutz- und Wachtrieb, der Hütetrieb, Reserviertheit, will to please und und und. Das macht diese Rasse aus! Wenn alles weggezüchtet wird, was der Käufermehrheit nicht passt, ist wirklich bald nichts mehr vom Aussie übrig. Das sieht man ja schon daran, wie manche Showies heute aussehen. Nur noch explodierte Sofakissen mit 0 Trieb und 0 Will to please...

Und ein ehrlicher Züchter, würde die Ängstlichkeit nie als Reserviertheit verkaufen. Ein ehrlicher Züchter steht zu seinen Hunden. Und er wird dir auch offen die Schwachstellen bei seinen Hunden nennen, sowie auch deren Stärken.
 
Dabei
3 Apr 2014
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#28
Dieser Aussage kann ich leider gar nicht zustimmen. Der Aussie ist ein Arbeitshund. Dafür wurde er ursprünglich gezüchtet. Das er von manchen Züchtern immer mehr als Familienhund verkauft wird, finde ich mehr als schrecklich, weil er es einfach nicht ist. Der Aussie bietet in mehr als einer Charaktereigenschaft Konfliktpotential als Familienhund. Aber leider verkauft er sich als Familienhund einfach besser, und dementsprechend werden diese Eigenschaften von manchen "Züchtern" weggezüchtet. Irgendwann sind wir dann soweit, dass der Aussie von heute nichts mehr mit dem ursprünglichen Aussie zu tun hat.
Zu dieser tollen Rasse gehört einfach der Schutz- und Wachtrieb, der Hütetrieb, Reserviertheit, will to please und und und. Das macht diese Rasse aus! Wenn alles weggezüchtet wird, was der Käufermehrheit nicht passt, ist wirklich bald nichts mehr vom Aussie übrig. Das sieht man ja schon daran, wie manche Showies heute aussehen. Nur noch explodierte Sofakissen mit 0 Trieb und 0 Will to please...

Und ein ehrlicher Züchter, würde die Ängstlichkeit nie als Reserviertheit verkaufen. Ein ehrlicher Züchter steht zu seinen Hunden. Und er wird dir auch offen die Schwachstellen bei seinen Hunden nennen, sowie auch deren Stärken.
Dem kann ich nicht vollständig zustimmen, aber ist Ansichtssache.
Nur zum Verständnis: für mich bedeutet ein Familienhund auch nicht ein Hund mit dem man nicht mehr arbeiten muss und der nur "dabei ist". Ich meine damit eher einen Hund für den privaten Gebrauch; für einen Hundehalter, für den sein Hund auch Hobby ist und der gerne mit ihm arbeitet.

Aber ich hätte wissen müssen, dass ich mit diesem Satz gleich etwas auslöse... mein Fehler... das ist aber eigentlich nicht das Thema, dass ich hier behandeln wollte.
 
Dabei
11 Nov 2012
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838
#29
Ich habe eine absolut sichere, nicht ängstliche Hündin, die fremden Menschen und fremden Hunden distanziert, bis reserviert gegenüber ist. Ich finde das Super angenehm. Sie ist niemals aufdringlich fremden gegenüber, ist ein absoluter ein Personen Hund mit gutem wach und schutztrieb. Fremde Hunde werden vertrieben, wenn diese sich frontal nähern und auch fremde Menschen, die einfach so aufs Grundstück kommen werden verbellt und gestellt, wenn ich nicht dabei bin. Sie ist ein wahrer bewegungsmelder, lässt aber auf ein Wort von mir, das Gebell sein. Aber ja, sie schlägt an.
für mich ist sie der perfekte Hund! Ein aussie wie er im Buche steht. Sie hat weder für hundesport noch fürs clickern etwas übrig. Sie hat stark ausgeprägten hütetrieb und ich hüte auch mit ihr.

Ich weiß nicht, ob eine Familie mit ihr glücklich werden würde. Sie ist ein ernster Hund, der mit Kindern nichts anfangen kann und auch Bällchen werfen usw. völlig überflüssig findet.

Dann habe ich einen rüden, der für alles zu begeistern ist, der kaum wach und schutztrieb hat und sich jedem fremden an den Hals wirft. Und er ist der schwierigere von den beiden. Er nimmt keine Rücksicht auf Menschen oder Kinder, ist im Trieb total Gaga und fährt oft extrem hoch. Er ist ein unsensibler Holzklotz, der mir alles bedeutet. Ich liebe ihn heiß und innig, aber er verlangt mir viel ab und auch hier, für eine Familie wahrscheinlich nicht so geeignet. Er bellt fast gar nicht, hütet nicht, jagt nicht, versteht sich mit allen Hunden und trotzdem ist er meine Aufgabe, mein sargnagel, meine Nervensäge und er ist der Grund warum meine Hündin aus reiner arbeitslinie kommt.

Eines habe ich in den Jahren der aussiehaltung gelernt. Die einzelnen Exemplare dieser Rasse unterscheiden sich oft sehr stark. Aber eines darf und sollte man nicht vergessen, der aussie ist eine arbeitshunderasse mit vielen facetten und eine Eigenschaft einfach wegzüchten funktioniert so nicht. Eigenschaften sind auch aneinander gekoppelt. Z.b. Wenn der hütetrieb weggezüchtet wird, geht die Nervenstärke gleich mit, der jagdtrieb wird ausgeprägter und der will to please lässt nach. Warum dies oft so ist, ist nicht immer einfach zu erklären, aber man kann einen Trieb nicht einfach so wegzüchten, denn dazu gehören Eigenschaften die den aussie eben auch ausmachen.
züchter und aussies gibt es wie Sand am Meer. Ich würde zu einem erfahrenen aussiezüchter gehen, auf dessen hp nicht der Satz auftaucht "ich züchte Familienhund". Sondern ein Züchter der dir alle Fehler und Schwächen seiner Hunde nennt, der dir seine Überlegung zu dem Wurf genau mitteilt.

Ich wünschte mir, dass die Leute wirklich einen aussie wollen, mit all seinen möglichen Eigenschaften und nicht nur die äußere Hülle dieser wunderbaren arbeitshunde.

Lg
 
Dabei
3 Apr 2014
Beiträge
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#30
@Hudson:
danke für deine Beschreibung beider Hunde. So wie du deine Hündin beschreibst, wäre ich auch vollkommen zufrieden. Reserviertheit ist ok, solange sie selbstbewusst ist.

Aber nochmal zur Erinnerung: ich weiß, dass diese Rasse ein Arbeitshund ist und das will ich ja auch und ich suche nicht nach einem optischen Aussie ohne dessen Eigenschaften.

Also bitte...

Ich finde es immer sehr ärgerlich, wenn das Thema umgangen wird und auf einzelnen Sätzen rumgehackt wird.

Meine Frage richtete sich auf Reserviertheit in Bezug auf Ängstlichkeit und das habe ich glaube ich deutlich beschrieben.
 

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