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Weckt Hüten auch den Jagdtrieb?

Dabei
12 Apr 2012
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#1
Guten Morgen euch allen!

Ich hätte da eine Frage an alle die mit ihren Aussies hüten gehen...
Ich wollte Madoc ja schon immer mal an den Schafen testen und wenn er sich da gut macht auch richtig mit dem Hüten anfangen.
Madocs Züchterin hat mir jetzt auch angeboten, dass wir mal zusammen zu einer Bekannten von ihr fahren, die solche Hütekurse anbietet.
Jetzt tauchen bei mir aber paar Zweifel auf was das angeht.
Ich bin immer wieder super froh weil Madoc absolut kein Jäger ist. Egal ob im Wald oder auf am Feld ihn interessieren die Tierchen rundum nicht besonders. Einmal ist er einem Falken nachgetrabt (aber auch total entspannt!) nachdem ich ihn aber abgerufen habe, hat er sofort kehrt gemacht.
Jetzt habe ich aber bisschen Angst, dass das Hüten eben diesen Trieb auch weckt und da verzichte ich lieber auf das Hüten statt auf entspannten Freilauf im Wald oder auf Feldwegen. Buddy ist nämlich schon ein begeisterter Jäger, der dann gerne auch im Gebüsch verschwindet und zwei Hunde an der Schleppleine...da hätten wir dann glaub ich ein kleines Problem :)

Also langer Rede kurzer Sinn...weckt das hüten an Schafen auch den Jagdtrieb?

lg Aleks
 

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Dabei
14 Feb 2008
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#2
Ja, das ist immer wieder eine interessante Frage, die aber auch nicht so allgemein und einfach zu beantworten ist.

Generell mal vorweg, weil es ja immer heißt, man macht den Hund leckerig, wenn man einfach mal ausprobiert, ob er denn noch ausreichend Hütetrieb hat. Da bin ich beim Aussie der Meinung, und die langjährige Erfahrung hat das eigentlich auch bestätigt, das es nichts ausmacht.

Aussies arbeiten (i.A.) mit dem Auge, nicht mit der Nase. Daher meine ich, dass der Jagdtrieb eigentlich durch Aufmerksamkeit des Halters sehr gut in den Griff zu bekommen ist, da muss man keine Schleppe oder andere Hilfsmittel einsetzen sondern nur ein wenig vorausschauen. Wir hatten das mit einer Hündin, bevor wir mit dem Hüten begonnen haben. Sie hat es sehr schnell begriffen, dass sie die Rehe etc, die sich auf unserem Grundstück herumtrieben oder denen wir begegneten, in Ruhe zu lassen hat. Zum ersten Hütetermin hat sie die Schafe in dieselbe Kategorie eingeordnet und es hat einige Zeit gebraucht, ihr klar zu machen, dass sie die Schafe sehr wohl anschauen und auch arbeiten darf. Fortan konnte sie sehr gut unterscheiden, was erlaubt ist und was nicht, Rehe die 10m vor uns über den Weg gehen interessieren nicht weiter.
Hüten ist ja nichts anderes als ein modifizierter Jagdtrieb. Hat der Hund noch gute Veranlagungen wird mMn keine Initialzündung erfolgen, der Hund wird also anschließend nicht jagen gehen. Andersherum ist dieser modifizierte Jagdtrieb Grundvoraussetzung für die Hütearbeit. Ein Hund, der kein Interesse zeigt, ist möglicherweise in seinen Veranlagungen so verkümmert, dass er auch nicht in der Lage ist, zu hüten.
Hat man aber einen "Jäger", der nicht kontrollierbar ist, wird er auch am Vieh nicht zu kontrollieren sein. Die wichtigste Voraussetzung für die Hütearbeit ist neben der genetischen Fähigkeit die Kontrollierbarkeit des Hundes zum Schutz der Tiere.
Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.

Grundsätzlich, wenn Du es gerne machen möchtest, such Dir einen guten Trainer, der sich auch mit Aussies auskennt, und probiere es einfach aus. Es wird Deinem Hund nicht schaden.
 
Dabei
12 Apr 2012
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#3
Danke für die Erklärung! Jetzt muss ich mir nur noch überlegen ob ich es drauf ankommen lassen will :) Ich mein ich denk schon dass er klug genug ist um zu unterscheiden ob wir jetzt gerade Schafe hüten oder ob er einfach irgendwas auf dem Feld sieht was er gerne "hüten" würde weil es sich so schön bewegt. Aber ich will auch nicht noch etwas "erzeugen" was ich dann wieder mühsam wegtrainieren muss. Da bin ich zurzeit pubertätsbedingt schon ziemlich ausgelastet :)
Ahja Buddy ist an der Schleppleine weil er auch leidenschaftlich Spuren verfolgt. Bei ihm geht das von jetzt auf gleich und weg ist er! Er taucht dann nach ein paar Minuten (trotzdem eine gefühlte Ewigkeit wenn dein Hund auf einmal verschwindet und dir nichts anderes übrig bleibt als in den Wald hineinzuhören und warten, dass er wieder kommt!) wieder auf aber lustig ist das trotzdem nicht und vorhersehen bzw -riechen kann man es ja auch nicht.
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#4
Ganz zu schweigen davon, dass Jäger hetzende Hunde erschießen dürfen, also sollte er bei so einem Streifzug mal etwas aufstöbern wird es auch noch gefährlich, da würde ich auch lieber die Schleppleine nehmen
 
Dabei
14 Mai 2012
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#5
Aussies arbeiten (i.A.) mit dem Auge, nicht mit der Nase. Daher meine ich, dass der Jagdtrieb eigentlich durch Aufmerksamkeit des Halters sehr gut in den Griff zu bekommen ist, da muss man keine Schleppe oder andere Hilfsmittel einsetzen sondern nur ein wenig vorausschauen.
Hmmm, vielleicht könntest du das meinem Aussie auch mal erklären Georg, der weiß davon nämlich nichts :p;)

Ich glaube auch, dass diese Frage in deinem Fall eher schwer zu beantworten ist Aleks. Wenn er sich so von Haus aus nicht für Getier interessiert (du Glücklicher :() wäre es mir ehrlich gesagt auch zu haarig ihn dann auf den Geschmack zu bringen (sprich: Tiere, die sich bewegen sich super spannend, denn mit denen kann man richtig was anfangen!). Andererseits hat richtiges, kontrolliertes Hüten auch Züge eines Anti-Jagdtrainings, da der Hund seine Triebe eben kontrollieren muss, um mit mir zusammen zu arbeiten. Er darf nicht einfach blindlinks drauf los stürmen, sondern muss zuhören und nachdenken. hast du deine Bedenken der Züchterin gegenüber schon geäußert? Was meint die?
 
Dabei
27 Jun 2012
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#6
Dabei
12 Apr 2012
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#8
Danke Carpe Diem du beschreibst genau das was ich meine :) Und ich bin auch wirklich sehr sehr dankbar, dass ich mit ihm spazieren kann und nicht immer daran denken muss, dass hinter jedem Baum etwas hervorspringen könnte und ich ihn davon abhalten muss dem nachzurennen.
Mhmmm dann steck ich jetzt wohl in der Zwickmühle...
Mit der Züchterin habe ich noch nicht darüber gesprochen (der Gedanke mit dem Jagdtrieb ist mir auch erst gestern gekommen). Werde sie mal fragen und ich weiß ja auch noch garnicht OB er sich überhaupt für das Hüten eignen würde. Vielleicht lass ich ihn einfach mal testen und schaue dann weiter. Wenn er sowieso nichts mit den blökenden Dingern anfangen kann, hat sich die Frage erledigt. Sollte sich herausstellen, dass er großes Potenzial hätte muss ich mir das nochmal genau überlegen.
 

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