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Wildern

Dabei
14 Dez 2014
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#1
Hallo zusammen,

meine 1 jährige Aussie-Hündin hat seit ca. 3 Monaten die Nase nur in der Luft und schaut in entsprechender Vorstehhaltung in Richtung Wald. Wenn ich sie nicht stoppe, ist sie weg und schnuppert irgendeiner Spur hinterher. Lebewesen habe ich dabei noch nicht beobachtet. Im Moment kann ich sie noch abrufen, aber ich habe die Befürchtung, dass es bald nicht mehr klappt und sie vielleicht länger wegbleibt. Ich beschäftige sie sehr viel und deshalb bemerke ich bereits die Versuchung und kann sie wieder auf mich fixieren, aber es kann nie jemand anders mit ihr gehen, weil nur ich die Ansätze erkenne.
Meine Frage ist, ob es hier noch einen Aussie gibt, der derart auf Wildspuren steht bzw. ob es Hoffnung gibt, dass diese Spurensuche irgendwann ein Ende hat. Ich versuche seit langem diese Leidenschaft auf Futterbeutelsuche und Mantrailing umzuwandeln, aber auch wenn ihr beides sehr viel Spaß macht, ist das Interesse am Wildern weiterhin vorhanden. Selbst beim Fahrradfahren versucht sie auszubüchsen, auch wenn sie galoppieren muss. Wenn ich mit ihr arbeite haut sie nicht ab, aber ich kann sie ja keine Stunde permanent beschäftigen, obwohl es momentan fast so ist, wenn ich drüber nachdenke.
Ich hoffe noch auf die erste Hitze, dass sie danach vielleicht andere Beschäftigungen wichtiger findet.
Vielen Dank für Eure Erfahrungen.

Gruß Anne mit Matty
 

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Dabei
15 Mai 2014
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#2
Hallo, erstmal herzlich willkommen im Forum:).
Ich befürchte, dein Problem wird nicht einfach so verschwinden. Mit der Pubertät fängt das Interesse am Wild meist erst an und wird, wenn die Hunde selbstbewusster werden eher stärker. Die meisten Aussies haben (unterschiedlich starkes) Interesse am Wild. Die Idee, sich interessanter zu machen als das Wild ist schon eine gute Idee. Das Problem dabei, wenn du nur über Ablenkung arbeitest ist einmal, dass du alles immer eher sehen musst als sie und nie unaufmerksam sein darfst. Klappt auf Dauer nicht, hast du ja auch schon gemerkt. Wie sieht es denn mit dem Grundgehorsam aus und was macht ihr sonst so? Ich stelle es mir sehr stressig für Mensch und Hund vor, wenn du sie dauernd ablenken musst. Auf Dauer würde ich über den Grundgehorsam arbeiten oder mal mit Schleppleine ihren Radius einschränken. Musste ich bei Zaro (unserem Großen) auch.
Mit schnellem Fahrrad fahren ihr Weglaufen zu verhindern kann am Anfang funktionieren, desto öfter du es machst desto größer wird aber auch ihre Kondition. Außerdem würde ich das Fahrrad fahren mit einem 1-jährigen Hund auch noch nicht übertreiben (zumindest nicht an der Leine).
Stell dich doch mal bei der Mitgliedervorstellung vor. Über ein paar Fotos freuen sich hier auch immer alle:rolleyes:.
 
Dabei
10 Mrz 2014
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#3
Wir haben das selbe Problem, Lassie fand vor allem bei der Schneeschmelze alles total interessant. Ich habe sie dann immer zurückgerufen und sie kam zu 90% auch sofort in einem großen Bogen. Irgend wann bin ich dann drauf gekommen, das sie mich super erzog. Jedes mal wenn ihr langweilig war, bekam sie durch dieses Verhalten ein Leckerlie. Da nie ganz klar ist ob sie wirklich jagt oder nicht, oder ob sie einfach gerade überfordert ist, akzeptiere ich dieses im Moment.
Allerdings habe wir gestern die ersten Erfolge gehabt. Wir sind mit ganz vielen Spazieren gegangen und sie hat es nur einmal probiert, nach dem wir nicht reagiert haben, hat sie es lassen.
Ich habe mir aber auch eine Schleppleine zu gelegt. Also wenn sie dieses Verhalten verstärkt kommt sie drann
 
Dabei
30 Sep 2012
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#4
Es gibt spezielle Antijagdtrainings. Schau doch mal bei einem Trainer bei dir in der Nähe vorbei! Außerdem würde ich es nicht riskieren und nur noch mit Schlepp gehen. Wild hetzen oder jagen wird absolut nicht gerne gesehen, schon gar nicht vom Jäger. Also lieber an der Leine lassen ;)
 
Dabei
24 Sep 2012
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#5
Ich habe 2 DVD´s über antijagdtraining: http://www.amazon.de/Antijagdtraini...28308282&sr=8-2&keywords=antijagdtraining+dvd UND diese: http://www.amazon.de/Antijagdtraini...28308304&sr=8-1&keywords=antijagdtraining+dvd
ich fand diese sehr interessant. Dort ist zB beschrieben wie man mit der Reizangel arbeiten kann, Kommandos einsetzen, wie man belohnen sollte ect.
Ich habe ja selber einen Großpudel mit enormen Jagdtrieb- schon mit 9 Wochen stand sie in Vorsteher-Haltung vor unserem Degu-Käfig und zitterte. Jedem Vögelchen und Blättchen wäre die am liebsten nachgejagd. Wir machen viel über die Unterordnung, sie ist aber erst 7 Monate alt und ich weiß nicht wie sich das entwickeln wird
 
Dabei
7 Nov 2013
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#6
Es gibt spezielle Antijagdtrainings. Schau doch mal bei einem Trainer bei dir in der Nähe vorbei! Außerdem würde ich es nicht riskieren und nur noch mit Schlepp gehen. Wild hetzen oder jagen wird absolut nicht gerne gesehen, schon gar nicht vom Jäger. Also lieber an der Leine lassen ;)
Das würde ich auch empfehlen! :)
Von April bis Juli (wenn mich nicht alles täuscht) sollten die Hunde in manchen Gebieten ja sowieso an der Leine geführt werden aufgrund der Brut- und Setzzeit.
Sonst passiert es leider ganz schnell, dass der Jäger auf Hunde schießt (und damit auch im Recht ist), welche im Freilauf und nicht Nähe des Frauchens/Herrchens bzw. nicht problemlos Abrufbar sind.
Deshalb darf mein Hund in so Phasen meistens gar nicht den breiten Weg verlassen!
Zumindest wird das so immer im Radio durchgesagt - ob das vor Ort gilt, muss man sich vielleicht im Internet mal ansehen!

Als nächstes empfehle ich nicht nur den Rückruf zu sichern, sondern ein gutes Abbruchsignal aufzubauen!
Wenn man wirklich unbeschwert frei laufen möchte und der Hund Jagdtrieb hat oder sonstige Triebe, welche ihn dazu auffordern sich zu entfernen und auf den Rückruf nicht zurück zu kommen, hilft es manchmal nicht ausschließlich positiv zu bestärken (Abruf - komm her da gibt es Leckerli), denn das Interesse daran schwindet, wenn was interessanteres (Wild) vorbei kommt.
Seit wir mit Abbruchsignal und Abruf in Kombination arbeiten (ausschließlich in brenzlichen Situationen), kommt mein Hund wieder zuverlässig!

Wenn du weißt, dass der Hund mit seiner Aufmerksamkeit bei dir ist, wenn du mit ihm arbeitest, würde ich ihn von der Leine abmachen zum Arbeiten. Allerdings würde ich vermeiden, dass für ihn Leine ab = Arbeit bedeutet.
Früher hieß bei uns Leine ab = Flitzen. Was dann zu vielen Problemen geführt hat (Leine ab ich gehe auf Erkundungstour). Heute Leine ich mein Hund mehrfach ab und an, mal muss er im Bei Fuß bleiben, mal darf er kurz vor gehen, dann wieder an die Leine, etc. pp. und erst nach einer Weile bekommt er keine Befehle mehr und weiß im Prinzip, dass er jetzt frei gehen kann! Ich werde dadurch undurchschaubar und mein Hund hat keine Erwartungshaltung!
Oft arbeiten wir am Anfang vom Spaziergang, weil er danach dann Zeit für sich und ich Zeit für mich bekomme und wir Beide ein wenig schlendern können, da der Hund gut ausgelastet wurde! :)
Zum einfachen schlendern und gedankenverlorenen spazierengehen, würde ich ihn erstmal noch an die Leine packen, bis Abbruchsignal und Abruf sitzen!
Mein Trainer hat dazu mal zu mir gesagt: "Du hast den Ferrari unter den Hunden. Den muss man auch richtig fahren können! Wenn du nur Jemand zum im Wald schlendern suchst, dann hättest du dir besser eine andere Rasse gewählt".
Er ist überhaupt nicht "rassistisch" oder so (reduziert den Aussie also nicht auf einen Bewegungs und Beschäftigungsjunkie), aber er sieht, dass Barney manche Dinge schlichtweg aus Langeweile tut. Die einen Hunde können problemlos mal Langeweile schieben und schnüffeln, pinkeln, etc. , die anderen Hunde möchten eben etwas mehr Action und suchen sich selbst, was sie nicht bekommen!
Auch meiner ist ja noch ein Jungspund und braucht eben auch mal richtig Fetzen können, etc.! Das wird sich im Alter auch noch verändern, denke ich!
Deshalb will ich jetzt nicht sagen, dass der Aussie ein Beschäftigungsjunkie ist (meiner ist daheim zum Beispiel die Ruhe weg und kann auch ein paar Tage ohne Action) oder keiner mit seinem Aussie einfach mal schlendern kann - aber man sollte trotzdem im Kopf behalten, dass es ein Arbeitshund ist, der auch seine Arbeit möchte. :)
 

KON

Berliner Schnauze
Dabei
22 Mrz 2011
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#7
Ich hab jetzt sehen dürfen, dass mein Aussie zwar nicht hetzt, aber das kleine A-loch ist, was den anderen Hunden schön anzeigt, wo das Wild steht...inklusive Pfote hoch und was dazu gehört.

Ich würde beim Jagen wohl auch nicht mehr über den rein positiven Rückruf arbeiten, weil man über das körpereigene Belohnungssystem nicht mit Leckerlis drüber kommt. Wichtiger wäre mir da, dass der Hund ins Platz gelegt werden kann, am besten, wenn man schon den Ansatz vom Fährten erkennt. Dann kann man seinen Hund halbwegs in Ruhe anleinen und richtig gut bestätigen.

Ansonsten würde ich auch zum Trainer raten, vielleicht auch mal bei den ansässigen Jägern anfragen - die müssen schließlich ihre Hunde auch dazu bringen, ein Wild zuverlässig anzuzeigen, anstatt selbst hetzen zu gehen.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#8
Wie wäre es denn mal einfach mit einem Abbruchsignal, das dem Hund zeigt, das dieses Verhalten nicht erwünscht ist?
Ablenkung bringt da wenig u. Aussies sind schlau genug, das sie diesen unerwünschte Verhalten nur zeigen, um an ein Ablenkungsspiel heranzukommen.
 
Dabei
28 Apr 2013
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#9
Unser Labbi hat einen enormen Jagdtrieb und ist mittlerweile steuerbar, auch wenn er bereits ein Reh erspäht hat. Wir haben es letztendlich über die heftige Konditionierung auf ein abbruchkommando geschafft. Durch anschauen liegen mittlerweile beide Hunde beim wort " hau ab".
Ich bin ehrlich, mit jagen ist nicht zu spaßen und lieber einmal richtig und mit nachdruck konditiiniert, als immer schleppe
 
Dabei
14 Dez 2014
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#10
Vielen Dank für Eure Antworten,
es kam wahrscheinlich nicht richtig rüber, aber ein Anti-Jagd-Training haben wir hinter uns, deshalb kann ich wieder ohne Schleppleine laufen und mittels Abbruchsignal wieder auf mich fixieren. Der Grundgehorsam sieht bei uns auch sehr gut aus und ich sehe das Arbeiten auf den Spaziergängen nicht als Ablenkung, sondern als Beschäftigung, damit ihr irgendwann das Arbeiten wichtiger ist, als der Geruch vom Wald. Und genau das war meine Frage, ob Eure Hunde irgendwann über den Punkt des Suchens nach Wildgerüchen hinwegkamen. Ich liebe meine Hund und freue mich darüber, dass ich so viel mit ihr auf den Spaziergängen machen kann, aber ich denke, 1 Stunde ist dafür zu viel. Auch am Fahrrad, was ich natürlich nicht übertreibe, ist sie sehr am Wald interessiert und da ist es für mich sehr schwierig, die Abbruchsignale durchzusetzen bzg. an der richtigen Stelle zu setzen. Ich habe das Gefühl, dass sie das Tempo des Fahrradfahrens noch beflügelt und ihr die Beschäftigung von mir dann fehlt. Das habe ich leider noch nicht ganz herausgefunden.
Wahrscheinlich werde ich nicht um eine anonyme Bestrafung über Sprayhalsband herumkommen, da sie ab und zu schon ohne Anzeichen in den Wald stürmt, in der Hoffnung eine Spur zu entdecken :). Daran sehe ich, wie selbstbelohnend dies für sie sein muss und wie clever sie ist.
 
Dabei
28 Apr 2013
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#11
Naja, unser labbi will schon in Wald/auf die wiese, aber das wird mit nein belegt und sollte er drauf laufen, entscheide ich, ob es nur ein kurzes runde laufen ist oder nicht, dann ergolgt Abbruch.
Dh nein, ich beschäftige ihn nicht auf den spaziergängen. Ich denke, dass wenn das abbruchsignal sitzt , solltest du dich selber entspannen und dann entspannt der Hund auch.
Klar ist in den wald gehen scheiße , aber mal schnüffeln und dann direkt wiederkommen- sehe ich nix verwerfliches. Abgesehen davon sindmeine im direkten wald an der Leine
 
Dabei
17 Apr 2013
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#12
Also ich schreib mal von den Erfahrungen einer bekannten. Der ihr Hund hat ein Anti Jagd Training hinter sich, wo man dem Hund auch erlaubt mit einem gemeinsam Spuren auszuarbeiten. Quasi immer mal beim Spaziergang wenn der Hund anzeigt oder einem selber was auffällt was man vor dem Hund entdeckt, mit dem Hund an der Leine (am anfang) die Spur auszuarbeiten. nicht die ganze aber immer eine Strecke und dann mit Ende Kommando zu beenden. Ziel dabei ist es das der Hund lernt er muss nicht alleine jagen sondern mit dir gemeinsam die Duftet erkunden. Ich weiss das findet jetzt hier sicher nicht jeder gut und es sollte auch in einem Kurs bzw mit Trainer aufgebaut werden. Ihr hat es allerdings geholfen. Ihr goldi geht nicht mehr alleine Spuren nach und lässt sich wenn er doch mal los geht sofort abrufen was vorher nicht der Fall war.
 
Dabei
17 Apr 2013
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#14
Naja ist im Grunde halt so wie bei Jagdhunde. Die lernen ja auch im optimalen Fall nur MIT dem Menschen nachzusuchen. Also ich weiss wie gesagt ist das sicher nicht jedermanns sache... ich war da auch eher skeptisch,aber Sinn macht es und ich denke gerade Aussies arbeiten ja gerne mit uns zusammen und könnte mir daher schon vorstellen,dass es klappt wenn man das richtig macht. Es ist dann auch nicht so das man das in jedem Spaziergang macht. Aber immer wieder mal. Je nach Lust und Laune. Sicher braucht das auch langes Training,aber es ist halt vielleicht ne Möglichkeit wenn dein Hund immer noch spüren spannender findet.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#15
Naja, das Fährten selbstbelohnend ist, gibt es genug Hunde denen das völlig wurscht ist, ob sie das dann mit oder ohne Frauchen machen "dürfen" u. ich sehe es eher so, das wenn es unter den Bedingungen in Wald u. Flur stattfindet, der Hund eher noch darin gefördert wird, dort auch sonst nach Spuren zu suchen.
Bislang hatte ich bei meinen Aussies nie Probleme mit Wild, sie laufen überall unangeleint, auch in wildreichen Gebieten, auch am Pferd. Und im Gegensatz zu unserem Münsterländer (den wir früher hatten), sind sie auch ein völlig anderes Kaliber.
Meine Hunde lernen schon früh, das sie auf den Wegen zu bleiben haben, dort dürfen sie auch nach Herzenslust schnüffeln. Sobald sie vom Weg runter gehen, gibt es ein Rückruf. Sind sie als Junghunde doch mal hinterher, gab es eine deutliche Ansage. Und da reichte wirklich schon eine verbales Donnerwetter um sie zu beeindrucken.

Ich denke mal, das diese "ständige Beschäftigen müssen", dem Hund schon signalisiert, das er nur von etwas interessantem abgelenkt werden soll (Hunde generalisieren da sehr schnell), zumal Frauchen ständig "unter Spannung" den Hund im Auge hat. Ich denke mal, ich würde hier mal erst eine Schlepp dran lassen, bis abbrechen u. Rückruf funktionieren u. der Hund auch bei durchhängender Schlepp auf dem Weg bleibt u. um auch mal wegzukommen, von diesem Hund immer im Auge behalten u. dauernd zu bespaßen bzw. abzulenken.

Und ich sehe das mit dem Wildern wirklich ernst! Das ist für Wildtiere absolut kein Spaß, gerade jetzt in der Brut- u. Schonzeit.
 
Dabei
23 Dez 2007
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#16
Schließe mich voll und ganz Julia an! Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass dein umfangreiches Beschäftigungsprogramm auch dazu geführt haben könnte, dass der Hund ein dauerhaft hohes Erregungslevel hat und damit auch eine sehr hohe Erwartungshaltung - ich bin allerdings auch generell kein Freund von zu viel Bespaßung auf Spaziergängen :)
 

KON

Berliner Schnauze
Dabei
22 Mrz 2011
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#17
Wenn es darum geht, dass der Hund gerne fährtet, könnte man auch überlegen, ob man diese Beschäftigung zusammen verfolgt, aber eben nicht während des Spaziergangs. Ich finde immer, wenn ein Hund einer Beschäftigung ganz besonders gern nachgeht (auch unerlaubt), dass dann auch ein großes Bedürfnis von Seiten des Hundes gezeigt wird. Und gerade zur Nasen- und Fährtenarbeit gibt es wirklich viele Varianten, wie man zusammen mit seinem Hund dieser Beschäftigung nachgeht. Ich würde es aber eben nicht in den Spaziergang im Wald direkt einbauen, weil sonst die Grenzen schwammig sind. Beim Spaziergang wird nicht gefährtet, aber dafür dann auf Kommando und nach deinen Regeln.

Du kannst ja mal schauen, ob du vielleicht bei Stöbern, Fährten, ZOS, Mantrailing, etc. etwas findest, was dir zusagt.
 
Dabei
14 Dez 2014
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#18
Hallo zusammen,
vielen Dank nochmals für Eure Anregungen. Das mit dem hohen Erregungslevel kann schon gut sein. Wie gesagt, Mantrailing, ZOS und Dummysuche machen wir schon und ich weiß nicht woher die Theorie kommt, dass die Hunde weniger Lust auf Wildern haben, wenn sie ihre Nase in der Freizeit unter Beweis stellen dürfen. Ich habe das Gefühl, dass es seit dem wieder schlimmer geworden ist. Klingt ja auch logisch, da die Glückshormone beim Suchen süchtig machen und sie immer mehr davon will. Heute ist sie sogar während der Dummysuche, weil sie ihn nicht gleich gefunden hat, einfach in den Wald, hat da eine Spur verfolgt (kein Wild!!!) und ist nach meinem Pfiff wieder zurück und hat dann den Dummy zu Ende gesucht.
Hier wird immer wieder etwas vom Abbruchsignal geschrieben - das sitzt bei uns pefekt!!! Nur mag ich es auf dem Spaziergang nicht alle paar Meter nutzen zu müssen, deshalb beschäftige ich lieber. Wir wohnen direkt am Wald, weshalb ich natürlich auch dort spazieren gehe. Wie hier schon einige vorgeschlagen haben, werde ich sie erstmal nur zum Arbeiten ableinen und dann wieder entspannt angeleint spazieren gehen. Das ganze natürlich unberechenbar gestalten. Aber so kommt sie vielleicht wieder von ihrem hohen Bespaßungsniveau herunter.
Ich werde aber die Nasenarbeit jetzt für eine zeitlang auf das Mantrailing und ZOS (nur zu Hause) beschränken und schauen, ob das Spureninteresse wieder geringer wird.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#19
Naja, aber der liegt doch der Hase im Pfeffer! Wenn Du es nicht alle paar Meter nutzen willst, bist Du inkonsequent u. belohnst das mit der Alternative Beschäftigung noch!
 
Dabei
7 Nov 2013
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#20
Also mein Hund respektiert das Abbruchsignal dann einfach mehr. Denn wenn ich das nutze, ist erst mal Schicht im Schacht! Da würde der nicht nach 3 min wieder los gehen! Und bei mir ist das auch "nur" stimmlich laut!
Mein Hund vermeidet mittlerweile das Abbruchsignal. Zum Beispiel sieht er eine Katze, fängt an zu rennen, bricht ab und sieht mich an, kommt zurück oft BEVOR ich überhaupt etwas sage. Vor einigen Wochen hätte ich einen Abbruch gebraucht, viele Wochen davor, hätte ich ihn nicht Abbrechen können!
Er weiß mittlerweile das gibt es nicht! Und deshalb bricht er oftmals ab, bevor ich reagiere. Es sieht dann so aus, wie als würde es ihm "einfallen".
Wenn der Hund es immer wieder versucht, wird es meiner Meinung nach auf Dauer nicht nachhaltig abgebrochen und bald das Abbruchsignal missachtet!
Und nachhaltiges abbrechen ist wichtig. Wenn mein Hund bellt und ich breche es ab udn er bellt nach 30sekunden wieder, dann habe ich ihn nicht abgebrochen. Und dann nimmt er mich auch nicht in hohem Maße ernst!
Aber ist nur meine Meinung, bin kein Anti Jagdt Trainer :);)
 
Dabei
22 Sep 2014
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#21
Meine Nachbarin hat mit ihrem Labbi Mantrailing begonnen, weil sie damals dachte, dass das den Hund vom Jagen ablenken könnte: Schließlich hätte er dann ja quasi eine Alternative geboten. Bei den Beiden ging das voll in die Hose, weil der Hund nicht differenzieren konnte; war nur noch am schnuppern und auf Spurensuche.
Sie hat damit dann erst mal aufgehört und (wie wir auch) ein Stopp-Signal negativ konditioniert. Das ist für den Hund natürlich erst mal doof, aber besser so, als wenn man ihn gar nicht mehr ableinen kann.
Otis bekam ja so mit ca. 6 Monaten das erste Mal den Jagdrapel und wurde (man, war das ein Glück, dass ich richtig gezielt habe) aus Wut von mir just in dem Moment, als er losstarten wollte, mit seinem vollen Futterdummy abgeworfen. Dazu habe ich wütend "STOPP!" gerufen. Das hat wochenlang gefruchtet!

Dann kam der Rappel so vor ein paar Wochen noch mal durch. Ich hab mir ein paar Trainingsdisc besorgt und bin mit Absicht in ne Ecke,wo schön viele Kaninchen laufen. Als er los spurten wollte: Schellen direkt neben ihn geworfen, "Stopp" geschriebn, Hundi erschreckt sich, Sache gegessen.

Ich sag es mal so: auf dieser besagten Kaninchenwiese muss ich schon ein Auge auf den Hund haben. Ein "Stopp" reicht aber aus und er bricht sofort ab.

Lieber ein Mal negativ aufkonditioniert als immer nur Schleppleine.
 
Dabei
28 Apr 2013
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#22
Sehe ich auch so. Unser labbi, sehr dickköpfig, wurde echt doll negativ konditioniert. Es tat mir in der Seele weh ihn so leiden zu sehen, weil er völlig entsetzt war. Aber er kann nun Überall frei laufen. Klar geht er hinter Rehen her wenn er sie vor mir sieht. Aber nur kurz, ein pfiff reicht, weil er sorge hat das das böse Wort kommt.
 
Dabei
14 Dez 2014
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#23
Ich bin bestimmt nicht inkonsequent, sondern breche jeden Blick in den Wald ab, nur würde es sich mit der Zeit abnützen, wenn man es alle paar Meter verwenden muss. Deshalb beschäftige ich den Hund, damit die Gedanken bei mir und nicht im Wald sind. Es ist keine Belohnung. Momentan leine ich sie einfach an, wenn ich nicht mit ihr arbeite, um von dem hohen Bespaßungslevel herunter zu kommen. Übrigens habe ich nicht so einen sensiblen Aussie. Die Sucht nach Glückshormonen ist einfach größer als mein strenges Abbruchsignal.
Wenn ich Eure Beiträge so anschaue, scheinen Eure Hunde nicht so nasenverrückt zu sein bzw. sind mit einem Abbruchsignal zu beeindrucken. Bei meiner hilft noch nicht einmal ein Sprayhalsband, um die Versuchung des Wilderns für längere Zeit zu unterbrechen. Sie erschreckt sich kurz und ist dann weg, wenn ich kein Kommando verwende. Bei ihr kommt man eher mit positiver Bestärkung ans Ziel als mit "Bestrafung", da sie nie nachhaltig beeindruckt ist. Nicht einmal meine Katze hat das mit ihren Krallen geschafft :(.
 
Dabei
7 Nov 2013
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#24
Wenn sie nicht nachhaltig Beeindruckt ist, macht man es falsch.
Es tut mir leid, wenn ich das so sage, aber ich habe vor einigen Monaten meinen Hund noch Null beeindruckt. Aber wirklich Null.
Unsr Abbruchsignal hat kurz funktioniert, dann ging es weiter mit dem was er sowieso wollte und irgendwannhat es auch nicht mehr funktioniert!
Wenn der Abbruch nicht nachhaltig funktioniert, wird er nicht ausreichend respektiert. Lese dir mal bei "Außer Rand und Band" durch, was mein Hund alles gemacht hat.
Ich konnte ihn gar nicht mehr ableinen, ohne das er auf und davon war! Es hatte wenig mit Wild zu tun, aber er hatte genau die gleiche Hormonausschüttung und hat sich verhalten wie ein Junkie!
Und heute breche ich ihn nachhaltig ab, wenn er dann doch mal wieder ins alte Muster fallen will! Seit Monaten ist mein Hund mir nicht einmal von der Seite gewichen und ich brauche gar nicht mehr groß Signale, um ihn bei mir zu behalten o.ä.! Zum ersten mal werde ich tatsächlich respektiert!
Und natürlich, viele Wege führen nach Rom, aber der Hund ist ein Beutegreifer und Oppertunist. Der ist nicht ganz sooo sensibel, wie sich manche Besitzer es vielleicht manchmal ausmalen!
Ich dachte auch immer -"oh mein kleines Sensibelchen"- und auf einmal, nach ganz genauer Betrachtung, war vieles Verhalten gar nicht mehr nur als sensibel zu interpretieren!
Wenn der Hund allerdings tatsächlich sensibel ist, dann wird er auch schnell auf die Methoden anspringen. Denn dann will er gefallen!
In kürzester Zeit hat Barney mich zum Beispiel angenommen, was mir nur klar sagt, was ich alles oft falsch angegangen bin!
Wenn der Hund schwer nachhaltig zu beeindrucken ist, sehe ich ihn nicht wirklich als sensibel an..
Ist ja auch wirklich nur ein gut gemeinter Tipp! :)
 
Dabei
30 Jul 2013
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#25
Kann mich littleBarney nur anschließen. Wenn du deinen Hund ständig durch Beschäftigung ablenken musst und dein Abbruchkommando nicht respektiert wird in Situationen, in denen es eigentlich drauf ankommt, dann läuft was in deiner Art der Erziehung/Führung des Hundes falsch. Gerade in solchen Situationen zeigt sich ja, ob das Abbruchsignal wirklich richtig konditioniert wurde. Meine Hazel ist ziemlich robust, hat vor nix Angst und ist bestimmt nicht leicht zu beeindrucken, aber wenn ich Nein sage, dann respektiert sie das. Bei meinem Lebensgefährten siehts da schon wieder anders aus, aber da kenn ich auch die Gründe. :D
Es kommt also auf die Art der Führung durch den Menschen an. Respektiert dein Hund dich wirklich? Momentan wohl eher nicht. Hazel entfernt sich gar nicht soweit von mir, dass ich sie ständig abbrechen müsste. Sie hat einmal gelernt durch einen vernünftigen (!) Abbruch und angebotenes Alternativverhalten, dass es Jagen auf eigene Faust nicht gibt und das sitzt. Dafür brauchte ich auch kein Sprayhalsband. Wenn sie Vögel oder Hasen sieht, dann dreht sie sich zuerst zu mir um. Dann rufe ich sie ran und belohne das. Hab ich grad einen Ball in der Tasche, darf sie dann den "jagen".
Das hat auch nichts damit zu tun, ob man lieber positiv bestärkt oder bestraft. Meiner Meinung nach macht es eh die richtige Mischung aus beidem. Deine Methode funktioniert nur scheinbar einfach nicht. Aus welcher Ecke kommst du denn? Vllt kann man dir einen Trainer empfehlen. Denn meiner Meinung nach brauchst du mal jemand Dritten, der mit draufschaut und dir sagt, was verkehrt läuft im Umgang mit deinem Hund. Das kann man nicht über ein Forum beurteilen. Denn so ein Problem hat seinen Ursprung meist wohl eher im allgemeinen Umgang mit dem Hund und nicht nur in der speziellen Jagdsituation. Dafür spricht auch, dass sie sich der Zusammenarbeit mit dir entzieht (sie hört auf den Dummy zu suchen und geht wildern) und lieber ihr eigenes Ding macht.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#26
Ich bin bestimmt nicht inkonsequent, sondern breche jeden Blick in den Wald ab, nur würde es sich mit der Zeit abnützen, wenn man es alle paar Meter verwenden muss. Deshalb beschäftige ich den Hund, damit die Gedanken bei mir und nicht im Wald sind. Es ist keine Belohnung.
Na, hoffentlich sieht der Hund darin auch keine Belohnung... klar ist das für eine Aussenstehenden leicht gesagt, aber bei Deinen Beschreibungen bin ich mir da ehrlich gesagt nicht so sicher...

Wobei man auch ehrlich sagen muss, das es Hunde gibt, die so Nasenverrückt sind, das sie durch nichts davon abzuhalten sind. Wir hatten früher einen Münsterländer, da war es nicht anders.

Nur, dann würde ich den Hund so akzeptieren wie erst ist u. ihn halt an der Schlepp lassen u. die Auslastung gezielt via Dummytraining, Mantrailing u. Co. ausrichten. Und ein Spaziergang wäre ein Spaziergang, ohne Bespaßungszirkus u. Co.

Wenn man nicht damit leben kann, nun dann muss mal halt mit voller Konsequenz das Training durchziehen u. dann ein Abbruchsignal ein Abbruchsignal u. nicht einmal dies u. einmal ein Ablenkungsspiel, das der Hund als Belohnung für sein zuvor gehaltenen Verhalten verstehen wird!!!

Und da halte ich von Sprühhalsband & Co. echt gar nichts!
 

KON

Berliner Schnauze
Dabei
22 Mrz 2011
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37
#27
Zum Sprühhalsband:

Diese Art von Halsbändern gehören für mich in die Kiste "Starkzwang" und zwar zusammen mit dem Stachel und dem Tacker (LekTek, StromHB, whatever). Wer soweit ist, dass er der Meinung ist, diese Mittel helfen dem Hund, sollte sowas IMMER unter fachkundiger Anleitung verwenden. Ich will jetzt hier keine Kontroverse vom Zaun brechen, ob solche Mittel angewendet werden dürfen oder ob einzelne Mitglieder hier den Starkzwang tolerieren oder nicht. Fakt ist aber, dass Starkzwang sich ebenfalls abnutzt, wenn er nicht richtig angewendet wird. Es geht nicht unbedingt darum den Hund zu erschrecken, um dann in die Schrecksekunde reinkonditionieren zu können, sondern die Missachtung eines Kommandos zu strafen. Dem Hund wird damit deutlich gemacht, dass es bei bestimmten Signalen kein Nachfragen, kein Diskutieren und kein Ignorieren mehr gibt. Beim Starkzwang handelt es sich also um so genannte "positive Strafe" (etwas unangenehmes wird hinzugefügt), für diejenigen, die es in das Lernquadrat einordnen wollen ;)
Soweit ich das weiß und gelernt habe, wird beim Jagen der Tacker so eingesetzt, dass der nicht ausgeführte Rückruf getackert wird, der Hund somit gestraft wird und danach die Möglichkeit hat, sein Verhalten zu korrigieren.

Ich rate hier ganz bestimmt nicht zu Starkzwangmitteln, ich will nur kurz erläutern, warum deren Verwendung immer unter die Aufsicht von Experten gehört. Mag sich davon angesprochen fühlen, wer will.
 

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