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Auf der Jagd nach dem grossen Gefühl

KON

Berliner Schnauze
Dabei
22 Mrz 2011
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#3
Ein wenig langatmig geschrieben, aber für mich stellen sich jetzt ganz viele Fragen.

Bei der Jagd kollidieren ja zwei Interessen miteinander, der Hund der Hetzen will und der Halter, der weiß, was dem Hund alles passieren kann und daher das Hetzen unterbinden will.
Angenommen, man bekommt seinen Hund erzieherisch so weit, dass er die Hatz abbricht, bevor es richtig losgeht - nimmt man dann seinem Hund nicht eigentlich ein Stück weit die Lebensfreude? Kann man eigentlich als normaler Hundehalter dieses Bedürfnis des Hundes in kontrolliertem Rahmen befriedigen? Ich denke da immer an den Schutzdienst, wo dem Beutegreifer Hund unter nachgestellten Bedingungen und unter absoluter Kontrolle des Hundeführers die Möglichkeit gegeben wird, seine Triebe auszuleben. Die Hunde sind dabei glücklich wie sonst was, aber das ist ja keine wirkliche Jagd, die da nachgestellt wird. Gibt es einen "Jagdsport", der ohne Wild auskommt?
 
Dabei
21 Feb 2011
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#4
Ja, natürlich gibt es den. Hier etwas aus der Mode gekommen....die traditionelle Fuchsjagd. Mit Pferd und Hund.
Da wird eine Spur gelegt, die Hunde folgen dieser Spur....jagen also den Fuchs, denn das glauben sie und am Ende finden sie eine dicke Belohnung in Form von zb Pansen.

Wenn du dir solche Fragen stellst....kriegst von mir jetzt ein paar Gegenfragen: darf dein Hund hüten oder Vieh von A nach B treiben? Haus, Hof und dein Eigentum bewachen und zur Not auch verteidigen, zb anderen Menschen gegenüber, die vlt deine Tasche stehlen wollen? Lässt du so etwas aus deinen Augen und setzt deinen Hund daneben, damit er es bewacht? Denn dafür wurde der Aussie gezüchtet. Wenn er das nicht darf, meinst du, er ist unglücklich?
 

KON

Berliner Schnauze
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22 Mrz 2011
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#6
Nein, das meine ich nicht, aber ich hatte durchaus das Gefühl, dass es eher Sportarten gibt, die dem Hüteverhalten nahe kommen (Treibball) als dem Jagdverhalten. Gleiches gilt für den Schutztrieb (Schutzdienst, auch wenn über Beute aufgebaut). Ich hab halt immer das Gefühl, dass die Menschen einerseits groß darüber nachdenken, wie sie dem Rassehund im Familienverbund trotzdem die Möglichkeit geben, seiner ursprünglichen Bestimmung nachzukommen, bei Jagdverhalten gibts aber meistens Anti-Seminare und lediglich das Wissen darum, dass der Hund es eben hat.
Ich könnt mir vorstellen, dass einige unserer Aussies auch echten Spaß am Hunderennen hätten^^
 
Dabei
14 Feb 2008
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#7
Hüten ist die klassische Form der Kontrolle des Jagdtriebs, Treibball hat mit Hüten allerdings nicht das geringste zu tun.
Und der Artikel beschreibt ja sehr anschaulich, warum es so schwierig bis unmöglich ist, den Jagdtrieb "abzugewöhnen".
 

KON

Berliner Schnauze
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#8
@Georg: Warum wird dann Treibball immer als perfekte Auslastung für Hütehunde angepriesen? Ist dass dann Augenwischerei für Hundebesitzer, die ihrem Hütehund was gutes tun wollen?

Und wie gesagt: Ich fänds eigentlich schöner, wenn man zum Anti-Jagdtraining auch irgendwie eine Möglichkeit hätte, dass der Hund diesen Trieb kontrolliert ausleben darf. Zumindest hab ich das Glück, dass meinem Hund die Rehe am Horizont absolut wurscht sind - dafür reagiert er in stressigen Situationen eins A wie ein Hütehund und treibt schön die stressigen anderen Hunde zusammen (wenn ich ihn denn ließe) -___-"
 
Dabei
14 Feb 2008
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#11
aber ich hatte durchaus das Gefühl, dass es eher Sportarten gibt, die dem Hüteverhalten nahe kommen (Treibball) als dem Jagdverhalten.
@Georg: Warum wird dann Treibball immer als perfekte Auslastung für Hütehunde angepriesen? Ist dass dann Augenwischerei für Hundebesitzer, die ihrem Hütehund was gutes tun wollen?
Treibball mag eine Auslastung sein, nicht nur für einen Hütehund. Treibball an sich hat aber nichts mit hüten zu tun, sondern ist sogar eher kontraproduktiv, was das hüten an sich angeht. Ich wage zu behaupten, dass es sogar den Jagdtrieb fördern kann.
Treibball wird ja auch nicht angeboten, um den Hütetrieb auszumerzen, wie es für viele ja bei einem ausgeprägten Jagdtrieb wünschenswert wäre.
 

KON

Berliner Schnauze
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22 Mrz 2011
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#12
Ich finde die Idee, einen angeborenen Trieb auszumerzen auch ein wenig seltsam. Hunde kommen mit Jagdtrieb, Schutztrieb, Hütetrieb. Das sollte man als Hundebesitzer akzeptieren können und damit arbeiten, so dass der Hund trotz dieser Triebe kontrollierbar bleibt. Daher halt auch meine Überlegungen zum kontrollierten Ausleben dieser Triebe.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#13
@ KON: du kannst mantrailen, fährten, Schleppfährte legen.....das alles ist doch der Jagd sehr ähnlich.
Du kannst einen Pansen an ein Seil binden, den kreuz und quer über eine Wiese schleifen, anschließend an einem Baum festbinden und den Hund losschicken. Dann hat er nach der "Jagd" auch noch einen Erfolg.
Du kannst eine Fährte aus Fleischbrühe legen usw. Möglichkeiten gibt es genug.
Aber auch das sollte man alles unter Aufsicht von erfahrenen Leuten machen.....denn, nicht vergessen.....dieses Glücksgefühl, was die Hunde da haben, macht süchtig.
 

KON

Berliner Schnauze
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#14
Ja, genau deshalb versuch ich ja schon seit geraumer Zeit meine Woche freizuschaufeln für einen Tag Fährten gehen. Bisher leider erfolglos, aber ich würde meinem Hüti gern etwas gönnen, was mit wenig Hektik und viel Konzentration zu tun hat und seiner Verfressenheit entgegen kommen dürfte. Aber da ich noch keine Peilung vom Fährten habe, will ich mir da nichts kaputt machen, in dem ich unter falschen Bedingungen allein anfange.
 
Dabei
24 Sep 2012
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#15
Kann man bei Fährtenlegen nicht viel falsch machen? Nicht das Hundi das dann so toll findet und selbständig jagen geht.
 

KON

Berliner Schnauze
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#16
Du legst ja keine Rehfährte^^
Der Hund lernt beim klassischen Fährten erstmal die Verletzung am Boden zu erkennen, also da, wo die Fußspur des Menschen den Acker aufgebrochen hat. Außerdem sucht der Hund die Fährte ruhig und gewissenhaft ab, das ich kein besinnungsloses Hetzen, sondern super konzentriertes Suchen. Natürlich ist das ein Sport, wo der Hund unabhängig von seinem HF agiert, aber trotzdem wird er damit nicht zum Beutegreifer ausgebildet.
 
Dabei
24 Sep 2012
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#17
Siehste hab ich wieder was dazugelernt. Was würd ich nur ohne euch machen.=)
Werden also so die Suchhunde ausgebildet.
 

KON

Berliner Schnauze
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22 Mrz 2011
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#18
Kommt immer drauf an, was die Hunde suchen sollen. Bei Mantrailern wird ja auch auf Gelände gesucht, wo der Mensch den Boden nicht verletzt, z.B. Beton. Da gehts dann eher darum, dem flüchtigen Geruch des Menschen zu folgen. Wenn ich das richtig sehe, kriegt der Hund beim Fährten auch keine Geruchsprobe vorgesetzt. Er findet dann aber auf der Fährte verschiedene Gegenstände, die nach seinem HF riechen.
 
Dabei
19 Dez 2012
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#20
Das ist ja schrecklich! Die arme Schäferin (und die armen Schafe natürlich)! Wie kann ein Mensch (also der Hundehalter) aber auch so blöd sein! Ich werd's nie verstehen!

Bin neulich mal zufällig ein Stück mit einer Hundehalterin gegangen, die ihren Hund munter durchs Unterholz toben lässt - eine Sache, die für Bonnie absolut tabu ist - und hab versucht ihr zu erklären, warum ich das schon nicht zulasse bei meinem Hund. Verstanden hat sie es, glaube ich, nicht :(
 
Dabei
9 Apr 2014
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#22
Hallo,
habe beim Lesen herzhaft gelacht-das ist so toll beschrieben, dass man sich wirklich total hineinversetzen kann.:D Ich habe gestern ein Album reingestellt (endlich hingekriegt), 2 Bilder dort zeigen Miro beim Mantrailing. Das letzte Bild zeigt doch in seinen Augen, bzw. in der ganzen Mimik auch so ein berauschendes Glücksgefühl, oder? Er rennt direkt auf Julia zu, die ihn gekonnt geknipst hat. Er musste dann zwar schnell erkennen, dass Julia wohl ´ne tolle Kamera aber leider nicht seine Belohnung hat, aber die richtige Versteckperson war dann nicht mehr weit weg und er bekam sein Erfolgserlebnis.
Julia, noch mal Danke für die tollen Bilder!!!!!!!!!!!
LG, Ilona und Miro

P.S. Gundi, darf ich den Link an meine Schwägerin weitergeben? Deren Hündin hat den totalen Jagdtrieb, geht so gut wie nur noch an der Leine und sie ist oft am Verzweifeln. Vll kann sie dann ja auch mal über ihren Liebling ein wenig schmunzeln.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#23
P.S. Gundi, darf ich den Link an meine Schwägerin weitergeben? Deren Hündin hat den totalen Jagdtrieb, geht so gut wie nur noch an der Leine und sie ist oft am Verzweifeln. Vll kann sie dann ja auch mal über ihren Liebling ein wenig schmunzeln.
Na klar darfst den weitergeben. :)
 
Dabei
17 Apr 2013
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#25
Ich hab da eine Frage dazu - kann es eigentlich sein, dass ich einen Hund mit Leckerlie verstecken oder Fährte erstmal dazu bringe, dass er mehr Gerüche im Wald "aufnimmt" und dadurch erst zum stöbern oder jagen beginnt? Das ging mir nur gerade so durch den Kopf.
 
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