Hmm, dieser weniger ist mehr, bezieht sich eigentlich rein weg auf die Welpenzeit. Damit ich mir keinen hibbeligen, dauernd fordernden jungen Hund heranziehe, der nicht gelernt hat zur Ruhe zu kommen. Aber ein Arbeitshund wie ein Aussie, muss ja mal irgendwann dieses mehr an Arbeit u. Auslastung haben, für das er gezüchtet wurde.
Ein Hund der voller Energie ist, muss diese Energie auch ausleben dürfen. Es bringt rein gar nichts, einen lebhaften ernergievollen Hund künstlich herunterfahren zu wollen. Und ein 2 jähr. Aussierüde mitten im Saft seines Lebens, ist kein Hund für 30-40 Min. Spaziergängchen womöglich noch durchgehend an der Leine u. auf den ewig gleich Runden. Mal ehrlich, auch wenn ein Hund kein Mensch ist, würde ich das doch auch total nerven, jeden Tag das Gleiche vorgesetzt zu bekommen, oder?
Selbst unsere gute Frau Klöckner

hat als LW Ministerin vor 3 Jahren gesagt, zum Gassigehen sollten mind. 2 h am Tag Pflicht sein. Und sehe ich für einen gesunden jungen Hund auch so als Maß an + andere Aktivitäten. Und immer diesselbe Strecke... was würde es mich (schon als Mensch) abnerven... Also normal ist es ja so, das man im näheren Umkreis (je nach Möglichkeit) mehrere Standardstrecken hat. Bei mir sind 6, die ich über die Woche verteilt täglich wechsle, je nachdem worauf ich Lust habe oder auch je nach Witterung. Und diese Strecken sind dann halt auch irgendwann vertraut u. nichts neues. Daneben gibt es nochmal einige tolle Strecken, die wir gelegentlich zur Abwechslung laufen, die aber weiter entfernt sind u. im Urlaub testen wir auch gerne mal was fremdes.
Ballspiele sind so grundsätzlich nicht meins. Hier gibt es keine Bälle. Der Hund arbeitet nicht wirklich mit dir zusammen. Der FunFact ist das stupide hinterherjagen/-hetzen hinter dem Ball. Ich sehe solche Aktivitäten eher kritisch.
Der Aussie ist u. bleibt ein Arbeitshund. Um das zu sein, braucht er Energie. Er will was tun, er will dabei sein! Also müsst ihr etwas finden, wo ihr euch beide auch zusammen auspowern könnt! Nasenarbeit ist schön u. auch gut... dann aber für einen Aussie auch anspruchsvoll gestalten z.B. Mantrialing, ZOS, Dummyarbeit. Das tolle an einem vielseitigen Arbeitshund ist eben das er vielseitig ist u. es viele Sachen gibt, die mit ihm machen kannst.
Und da liegen für mich den Hund körperlich ebenfalls fordernde Aktivitäten bei dieser Rasse klar vorne. Sie sind schließlich dafür gezüchtet mit ihrem Körper zu arbeiten u. haben deshalb diesen hochfunktionalen Körperbau, den sie halt auch einsetzen möchten.
Die Liste an Möglichkeiten ist lang. Viele Hütehunde arbeiten gerne auf Distanz, da bietet sich z.B. Longieren mit seinen unzähligen Möglichkeiten an. Sehr gerne auch kombiniert mit Cavalettiarbeit. Dann die Klassiker Agility, Obedience, Hoopers etc.pp. Beschäftigungen die man auch außerhalb der Hundeschule u. Trainingsplatz weiter erarbeiten u. verfeinern kann.
Für mich resulitieren sehr viele Probleme mit dieser Rasse darin, das sie als intelligente Arbeitshunde völlig unterfordert sind. Auch 5-6 h Spaziergänge lasten den Kopf nicht aus, allenfalls körperlich. Ideal für diese Hunde ist aber die Kombination von beidem. Es ist schade, das viele diese Hunde niemals richtig kennenleren, weil sie nicht mit ihnen (Zusammen-)arbeiten. Dabei bekomme ich da noch heute, nach 27 Jahren, eine Gänsehaut, wenn ich mit meinen Hunden Teamarbeit mache u. wir ohne Worte eine Einheit bilden.