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Abrufen, aber wie?

Dabei
21 Feb 2011
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#31
Bei Canis geht es um Persönlichkeit statt Leckerli.....ich glaube, es gibt auch eine DVD, die so heißt.
Dem Hund werden Grenzen gesetzt (diese sind total individuell, je nachdem was einem wichtig ist). Innerhalb dieser Grenzen kann er sich frei bewegen. Überschreitet er die Grenzen, hat das, manchmal auch etwas unangenehme, Konsequenzen für ihn. Der Mensch sollte immer klar und sehr verlässlich in seinen Aussagen dem Hund gegenüber sein, so dass der Hund den Menschen auch einschätzen kann. Jemand, der unsicher ist, seine Meinung oft ändert oder immer nur lieb ist, wird nicht ernst genommen, auch vom Hund nicht. Damit überfordert man den Hund aber total.....denn er meint dann, dass er alles regeln und kontrollieren muss.
In seinem ersten Buch "Hunde brauchen klare Grenzen" hat er seine "Methode" sehr gut beschrieben....da geht es dann auch um so Sachen wie zb: warum etwas immer wiederholen, wenn es schon beim ersten Mal nicht klappt. Der Hund kennt das Kommando "Sitz".....ich weiß 100% ig er kann es; er steht vor mir, schaut mich an und ich sage "Sitz"....Hund macht es nicht und zeigt mir den Mittelfinger......dann werde ich aktiv und setze den Hund hin. Nur so als Beispiel.
Wie genau man was macht, ist einfach abhängig vom Menschen, von seinem Hund und davon, wie Hund und Mensch so als Team sind. Bei sensiblen Hunden muss man anders agieren, als bei sehr selbstständigen Terriern.
Das Ziel ist, dass sich der Hund an seinem Menschen orientiert, sich bei ihm sicher fühlt, weil er weiß, wie sein Mensch tickt, er genau weiß, was er tun darf und was nicht usw.
Dann habe ich diese sprichwörtliche Bindung geschaffen und dann wird der Hund auch bei mir bleiben, wenn der Hase rennt. :)
 

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Dabei
17 Apr 2012
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#32
Ich glaube, das Buch besorge ich mir mal :)
Natürlich gibt es bei uns auch Leckerlis aber von 10 mal herkommen nur einmal Leckerli.. die anderen Male werden mit Party oder einfach nur Schmusen oder auch mal einfach nur mit Stimme belohnt.
Möchte das SO gerne hinbekommen, mit der Bindung und der Persönlichkeit.. habe nur zweifel daran, wie ich das schaffen soll bzw. wie genau ich das zum Beispiel mit dem Abrufen üben soll, also so, dass der Hund kommt weil ICH interessant bin und nicht irgendwas anderes...
 
Dabei
21 Feb 2011
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#33
Du darfst dich da jetzt nicht so auf das Abrufen fixieren. Das mit der Bindung und Persönlichkeit kommt nach und nach und ergibt sich aus allen möglichen täglichen Dingen.
Das wirst du schaffen, da bin ich mir sicher.
 
Dabei
17 Apr 2012
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#34
Danke für die aufbauenden Worte :)
Klar stärkt man die Bindung auch mit anderen Übungen, aber auch mit spielen, Kontaktliegen usw.
Aber abrufen ist halt sehr wichtig und deswegen möchte ich, dass das zu 100% funktioniert.
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#35
Ich denke ja, jede Erziehungsmethode hat so ihre Vor- und Nachteile... Aber nur mal zum Überdenken: Das, was man da mit Leckerli/ Spielen/ Loben/ Klicker oder was auch immer tut, beruht auf einer Lerntheorie, die man man Operante Konditionierung nennt, d.h., man bestärkt gewünschte Verhaltensweisen und schafft Auslöser für gewünschte Reaktionen also z.B. Handzeichen, Kommado "Sitz", der Hund setzt sich, bekommt Leckerchen oder anderen sog. primären Bestärker (der Klicker wäre der sekundäre Bestärker) und Hund lernt nach und nach, dass das Kommando heißt "Hinsetzen". Üblicherweise baut man die Leckerli nach und nach ab, sobald eine Übung sitzt und bestärkt eben nicht mehr jedes Mal (außer viell, mit nem Lobwort), trotzdem hört der Hund zuverlässig. Warum? Nicht wegen der Leckerli o.ä.sondern weil er ein neues Reiz-Reaktions-Muster gelernt und vertieft hat. Lernen funktioniert tatsächlich auf diese Art, wie viele Studien zeigen und in kleinerem Rahmen auch beim Menschen. (Das war jetzt nur eine kurze Zusammenfassung, Lernen ist ein komplexes Thema) Klar kann man auch mit Strafe arbeiten, aber mal ehrlich, unter Angst und Druck lernt niemand gut, das ist auch erwiesen, Lernen über positive Bestärkung funktioniert tausendmal besser. Wer arbeitet denn von uns nicht besser, wenn wir zwischendurch mal gelobt werden? Und nichts anderes tun doch auch Eltern, um gewünschtes Verhalten zu belohnen, das muss ja nicht immer ein materieller Lohn sein. Also ich lobe meinen Kleinen gerne, wenn er hört und merke, dass er so auch Spaß am Lernen hat. Heißt nicht, dass er nicht auch mal "Strafe" bekommt, wenn er bekannte Grenzen nicht einhält, aber das ist dann ignorieren oder in Extremfällen mal ein Spritzerchen Wasser, nie würde ich nen Hund schlagen o.ä. (ich weiß, das keiner von euch das gemeint hat, keine Sorge, war jetzt nur ein Beispiel) Klar in seinen Äußerungen muss man sein, da gebe ich Gundi Recht, der Hund muss jederzeit wissen, was gilt, aber das geht auch mit der Belohnungs-Methode
 
Dabei
17 Apr 2012
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#36
Das ist sicher richtig. Habe nur zweifel an dem abbauen.. nicht das der Hund, weil er es halt nicht anders gewohnt ist, immer Leckerli fordert.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#37
Hier hat niemand was davon geschrieben, dass der Hund nicht belohnt werden soll. ;)

Die Belohnung für einen Hund muss nicht unbedingt aus Leckerchen bestehen. Das kommt ja auch auf den Hund an.....manchen reicht ein lobendes Wort und sie sind im 7. Himmel.....andere brauchen ein Spieli oder Lecker.
Und bei Canis wird richtiges Verhalten ebenfalls gelobt....wenn man möchte auch mit Leckerchen.
Überschreitet ein Hund seine Grenzen, dann wird der Situation angemessen gehandelt. Soll heißen, man macht aus einer Mücke keinen Elefanten.
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#38
@ Gundi: Habe das auch nicht so aufgefasst bzw. gemeint, war mehr allgemein bezogen... Und dass nicht nur Leckerli als Belohnung dienen, habe ich ja auch geschrieben... Was wären denn so "angemessene" Reaktionen auf unerwünschtes Verhalten? Und belegst du das dann auch mit einem Wort, wie z.B. "Nein"?
 
Dabei
1 Mai 2012
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#39
Spielzeug und Lob durch Stimme und Körpersprache :)
Nicht falsch verstehen, aber ich möchte eben das der Hund wegen MIR zu mir kommt und nicht wegen was zum Essen.. soll mich ja bewundern und respektieren und nicht das Essen, was ich bei mir trage :)
Also ich würde jetzt mal einfach behaupten der Hund kommt nicht wegen Dir
sondern nur wegen dem was Du ihm bietest
 
Dabei
17 Apr 2012
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#40
Also unser Trainer benutzt nur den Namen des Hundes, damit er aufmerksam wird. Ansonsten so gut wie nur Körpersprache..
 
Dabei
21 Feb 2011
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#41
@ Gundi: Habe das auch nicht so aufgefasst bzw. gemeint, war mehr allgemein bezogen... Und dass nicht nur Leckerli als Belohnung dienen, habe ich ja auch geschrieben... Was wären denn so "angemessene" Reaktionen auf unerwünschtes Verhalten? Und belegst du das dann auch mit einem Wort, wie z.B. "Nein"?

Puh, das ist echt schwer zu beschreiben.....
Heute hatte ich sowas: uns kam ein Jogger entgegen habe meine Hunde an meine rechte Seite gerufen. Kein Problem....der Jogger war noch ein paar Meter weg, als meine Hündin plötzlich meinte, einen Haken schlagen zu müssen, weil es am Wegrand so gut gerochen hat. Hab sie dann einfach kommentarlos am Halsband vom Wegrand wieder weggenommen....danach ist sie neben mir hergelaufen, wie im Lehrbuch beschrieben :D.......und dafür hat sie dann auch was bekommen. :D

Mein Rüde ist kein Jäger......doch eine Ausnahme gibt es: Katzen.
Auf unserem Weg zu den Wiesen und Feldern wohnen sehr viele davon. Wenn er eine sieht, schaltet der echt sein Hirn aus. Er springt dann voll in die Leine und will der Katze hinterher. Da bin ich dann auch nicht mehr nett und packe ihn auch schon mal richtig in die Seite (ins Fell) und stelle ihn wieder neben mich.
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#42
Achso, klar, wenn der Hund ohne entsprechendes Kommando sich selbst aus dem Fuß entlässt hol ich den auch zurück, klingt auch logisch :) würde man denn nach dieser Methode "sitz" z.b. anders aufbauen und beibringen?
 
Dabei
21 Feb 2011
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#43
Genau, das Kommando gilt solange, bis ich es auflöse. ;)

Canis ist keine Methode..... das Wie bleibt jedem selbst überlassen.
Wenn der Hund das Kommando "Sitz" kennt, sollte er es ausführen, wenn du es forderst. Ignoriert er dich dann und du bist sicher, er hat dich gehört usw, musst du aktiv werden und den Hund hinsetzen. Auch hier kommt es auf Hund und Mensch an, wie genau man das macht. In der Regel am HB festhalten, damit der Hund nicht nach vorn weg kann und dann zb mit dem Finger auf die Kruppe tippen. Da setzen sich die meisten Hunde schon.
 
Dabei
6 Feb 2012
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#44
Ich handle nach dem Motto: Das Leben ist ein Ponyhof - oder auch nicht - je nachdem, wie mein Hund es haben will...

Ruhige Übungen, wie z.B. Platz-bleib werden öfter mal mit Spiel oder Leckerli belohnt. Klickerübungen sowieso...

Testen wir Gehorsam gibt es keine Leckerlis...schon gar nicht als Bestechungsmittel.
Beispiel: Ich habe meinen Hund abgeleint, weil sie gleich ins Freispiel mit anderen Hunden darf. Ich habe sie aber noch nicht mit den Worten: lauf,lauf.. freigegeben sondern sie muss noch Fuß gehen ohne Leine. Wenn Arina jetzt meint, losstürzen zu können, wird sie am Haltegriff (meiner ist eine superdicke Fellstelle kurz über dem Popo) gepackt und am weglaufen gehindert. Da mach ich nicht lange rum. Kurz und knapp aber deutlich ins Fell gepackt, scharfes Nein und weiter im Fuß... die Belohnung ist dann der Freilauf.

Beim Abrufen bestimmt auch der Tonfall die Lage: Arina weiß genau, was "hier" bedeutet. Normalerweise ist das Hier freundlich und mit hoher Stimme gerufen. Wenn eine Katze/Wild losrennt und sie hinterher, ist das Hier ziemlich scharf, laut und geknurrt. Kommt sie sofort zurück, gibt es Party, da darf es dann auch Leckerli sein...
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#45
InteressanteHerangehensweise... ich scheue mich ja immer, meinen Hund körperlich zu bestrafen, habe immer Angst, dass er das vertrauen zu mir verliert
 
Dabei
6 Feb 2012
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#46
mhmm... hört sich vielleicht auch heftiger an, als es ist...

Arina ist wirklich sensibel aber auf diesen "Haltegriff" und die verbale Zurechtweisung reagiert sie überhaupt nicht empfindlich (ich tu ihr ja nicht weh) aber sie weiß, dass ich mein Kommando eben auch durchsetzen werde.
Mittlerweile schaut sie mich meist an (ich finde lächelnd und mit Hummeln in den Hosen)) und fragt: "darf ich jetzt, darf ich los??"

Ich denke, gerade in der Pubertät ist es wichtig, klare Grenzen zu stecken um dem Hund auch die nötige Sicherheit zu geben. Ich vergleiche es schon ein bisschen mit der Kindererziehung: wenn ich zu meinem trotzigen Kind sage, du bleibst jetzt stehen und es würde zulaufen, würde ich es auch blitzschnell festhalten, notfalls gegen seinen Willen...ich mach mich doch sonst zum Affen...:D
 
Dabei
21 Feb 2011
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#47
Hmm und wenn der Hund dann Reißaus nimmt, wenn du kommst?
Dann kann ich ihn immer noch von mir wegtreiben. Er will nicht kommen, will Fangen spielen, will Distanz? Bitteschön, kann er kriegen.
Ihr glaubt gar nicht, wie gern der Hund anschließend wieder zu einem kommt.

Nur das bitte anfangs NIEMALS ohne Trainer machen. Hier muss der Mensch sehr viel lernen. Das Wegtreiben ist nicht die Schwierigkeit, sondern ein paar Augenblicke wieder völlig entspannt dastehen und den Hund mit Körperhaltung- und sprache wieder zu sich einzuladen. Und zwar so, dass er gerne kommt.
 
Dabei
19 Aug 2011
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#48
Ich habe nun nicht alles durchgelesen (auf einem handy ist das einfach doof) aber wie sieht es mit dem konditionieren eines klickers aus? Du hast dann kein leckerchen in der hand nur den klicker. Interessant musst du dich dennoch machen, aber der hund kommt dann nicht wegen dem leckerchen.
Ich werde meinen hund auch komplett mit hilfe des klickers erziehen.
Du kannst den klicker auch inbkombination mit einem spieli einsetzen. Also klick und dann spieli geben.
Aber so kannst du schneller den hund loben ohne die (eigentliche) belohnung in der hand zu halten, denn wenn man den hund richtig auf den klicker einstellt, weiß er das nach einem klick die belohnung follgt (egal ob nun in form eines leckerlies oder eines spielis) und der halter hat mehr zeit die belohnung zu gebe.

Meine Freundin z.b. benutzt beides (je bei einem hund). Der darwin ist komplett auf eine ball eingestellt. vorallem bei neuen sachen benutzt sie den klicker und wirf dann den ball (bei schon bekannten situationen wie beim sd wirft sie nur noch den ball).
Das kleine kalli monster ist auf klicker und futter eingestellt. für alles richtige bekommt sie einen klick und dann hat meine freundin eben zeit, das leckerchen raus zu holen und ihr zuzuschieben. So hat sie es auch mit dem ran rufen gemacht. Kalli ist nun 3 1/2 monate alt und hört perfekt. klar kann sich das während der pubertät noch mal ändern, aber sie kann kalli immer und überall von der leine lasse, da sie von allem gleich ablässt, wenn man sie ruft (selbst wenn ich sie rufe, kommt sie ran und von mir bekommt sie keine leckerchen, da ich keine dabei habe :D )
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#49
So ähnlich mach ich das auch, allerdings mit lobwort statt klicker, wenn ich "fein" sage, gucktjoey mich erwartungsvoll an, bekommt allerdings nicht immernoc h extra was, kann da variabel vorgehen
 
Dabei
17 Apr 2012
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#50
Wie macht man das eigentlich richtig mit dem Klicker? Also wie bringt man das einem Welpen genau bei, dass mit dem Klicker?
 
Dabei
14 Mai 2012
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#51
Und habe ich zb einen jagdlich sehr begeisterten Hund wird er auf Lecker oder Spieli pfeifen, wenn der Hase vorbeirennt. Und genau das ist die Kunst.....dass der Hund in solchen Situationen kommt.

Das Problem mit Lecker und Co ist immer, dass der Hund die Wahl hat.....er kann kommen, weil er das Lecker will.....er kann es aber auch lassen.
Wenn ich will, dass er zuverlässig, auch aus brenzligen Situationen zu mir kommt, dann muss er mich als Persönlichkeit anerkennen.....die vielbesagte Bindung zu mir haben. Und die bekomme ich nicht über Leckerlis.
Dass es (bei einigen Hunden) wahrlich ein Kunststück ist, sie von Wild abzurufen weiß ich (leider) aus eigener Erfahrung. Was ich aber nicht weiß ist, wie ich mir dieses "der-Hund-kommt-wegen-meiner-Persönlichkeit"-Konzept vorstellen darf. Kannst du das vielleicht ein bisschen näher ausführen Gundi? Vor allem wie man zu so einer Persönlichkeit wird für die ein Hund ALLES stehen und liegen lässt? Meiner Erfahrung nach sind es nämlich zwei paar Schuhe, ob ein Hund sich aus der Küche vertreiben lässt, oder ob er sitzen bleibt wenn ein Hase aufspringt.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#52
Die Küche war als Beispiel gedacht, wie ich zu einer Persönlichkeit für meinen Hund werde. Aus all diesen Kleinigkeiten des Alltags entsteht sie erst.
Man muss für den Hund einschätzbar sein, er muss immer wissen, woran er mit mir ist und wie ich ticke. So kann er mir vertrauen. Wenn ich mir sicher bin, mit dem was ich tue, gebe ich auch dem Hund Sicherheit.

Michael Grewe hat das "Wie" in seinem Buch " Hoffnung auf Freundschaft" sehr schön beschreiben. Deshalb schreibe ich einfach mal ein Beispiel aus seinem Buch hier auf:

Viele wissen, in diesem Buch geht es um zwei Aussie-Welpen, Wurfgeschwister, die zu völlig unterschiedlichen Menschen kommen. Einmal ein junges Paar....da ist der Hund ihre Aufgabe und für die Frau ist der Hund der Mittelpunkt des Universums.
Der andere geht zu einer Familie mit Kindern und er muss sich in die Familie einfügen, ist also nicht deren Mittelpunkt.

Beide Hunde nagen Möbel an. Der Mann des jungen Paares erwischt den Hund, ist entsetzt, und statt den Hund vom Stuhlbein wegzunehmen, geht er zu seiner Freundin und schimpft mit ihr, der Hund mache alles kaputt usw. Sie verteidigt den Hund....Stimmung schon mal schlecht. Darauf geht sie zum Hund und sagt klar und deutlich "nein, lass das"....da der Hund sie bisher so noch nicht erlebt hat, ist er doch recht verduzt. Sie sieht seinen Blick und kommt sofort ins Zweifeln, ob sie nicht zu streng war. Sie sagt wieder "nein" was aber genausogut auch "ja" hätte sein können. Nun ist der Hund verunsichert: was denn jetzt? Darf ich die Möbel annagen oder nicht? Ihr tut der Hund leid, ausserdem wollte sie Stühle mit Metallbeinen usw. Letzendlich denkt sie: ach, egal, der Hund kann ja nichts dafür, dass die Stühle Holzbeine haben.....was macht das schon.
Würdet ihr sagen, dass diese junge Frau dem Hund vermitteln kann, dass sie weiß was sie will? Wie denkt wohl der kleine Hund über sie?

Der andere Welpe nagt einen Sessel an. Der Mann erwischt ihn dabei, sagt ganz klar "nein", schnappt sich den kleinen Kerl und setzt ihn erstmal für 1 oder 2 Minuten in den Flur und macht die Tür hinter sich zu. Nach wenigen Augenblicken geht die Tür wieder auf....Mann sitzt im besagten Sessel, Frau am Tisch....beide lesen. Die Stimmung ist entspannt. Welpe geht wieder zum Sessel und bohrt seine Zähne rein......und hoppala, da fällt doch tatsächlich laut knallend ein Buch neben dem Hund auf den Boden. Welpe guckt seine Menschen an, aber die lesen einfach weiter. Stimmung immer noch entspannt. Jetzt nagt der schon an der Unterlippe und überlegt, was da wohl falsch läuft. Er versucht es ein drittes Mal und vom Mann kommt ein scharfes "lass das"....Welpe seufzt und legt sich schließlich hin. Auch hier bleibt die Stimmung entspannt.
DAS genau sind die klaren Ansagen, die mich zur Persönlichkeit machen.....nicht von heute auf morgen, ganz klar. Der Welpe hat gelernt: Möbel annagen ist ein absolutes NO GO. Er kann seine Menschen einschätzen und weiß nun genau, wie die reagieren werden, wenn er es nochmal versucht!
 
Dabei
14 Mai 2012
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#53
Okay, das ist (bis auf die unterschiedlichen Abbruchkommandos, einmal "nein" und einmal "lass das") ein sehr anschauliches Beispiel und ich verstehe jetzt auch besser worum es dir geht, ABER - wir sind WIRKLICH sehr konsequent mit unserem Hund, da kannst du jeden in unserer Umgebung fragen - und dennoch haben wir die allergrößten Schwierigkeiten ihn am Wild in den Griff zu kriegen. Da frage ich mich dann halt bei solchen Konzepten die "eine Lösung für alles" versprechen schon immer - und wie erklären sich sich nun dieses? XD
 
Dabei
21 Feb 2011
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#54
Abrufen am Wild ist ja auch sozusagen die Königsdisziplin! Das muss man ja auch oft noch speziell trainieren.
Und Canis verspricht ganz und gar nicht eine Lösung für alles ;)
 
Dabei
28 Apr 2011
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#55
Oh das mit dem Abrufen, da habe ich bei meinem kleinen (4 Monate) auch so manches Mal meine Probleme! Gerade heute war wieder eine Situation...
Generell ist es so, wenn ich mit ihm alleine gehen, läuft er meist neben mir und kommt spätestens nach dem zweiten Rufen. Ich rufe dann immer freudig und freu mich nen Ast wenn er kommt, laufe auch mal rückwärts und feuer ihn an, nehme ihn in den Arm und knuddel ihn wenn er dann da ist, geb Lecker, oder mal ein Spieli, wobei er darauf noch nicht so abfährt.
Wenn aber mein Großer noch mit dabei ist, läuft er ihm meistens hinterher, besonders wenn Bounty rennt, will Mylo hinterher. Und meistens bin ich dann abgeschrieben. Selbst wenn ich ihn rufe, da schaut er nur wo Bounty ist, rennt zu dem und an mir vorbei. Da hat er den totalen Tunnelblick. Wenn ich davon renne, rennt Bounty mir sofort hinterher, aber Mylo rennt nur Bounty hinterher. Zwar kommt er auch ab und an zu mir und ich kann ihn auch manchmal abrufen oder ansprechen mit einem "Mylo, schau mal!" aber meistens ist es doch so dass er nur Augen für Bounty hat.
Heute war es sogar so schlimm, dass er umgeknickt ist, weil er Bounty hinterhergerannt ist und der ist in einen Graben gesprungen, der kleine hinterher und dann war das Geheule groß.
Später dann aufm Rückweg ist Mylo ein kleiner Salamander vor die Füße gelaufen und Mylo dann hinter dem her und hat sich dann da beschäftigt. Ich mit Bounty weiter gegangen, Mylo gerufen, NIX. Also weiter gegangen und dann haben wir uns hinter nem Auto versteckt und gewartet. Nur das hat ihn auch überhaupt nicht interessiert, das wir beide weg waren, der war so beschäftigt, den Salamander wieder zu finden, Bounty und ich haben bestimmt 5 Minuten oder länger gewartet. Irgendwann wurds mir dann zu bunt, ich zu Mylo hin, da hat er mich auch noch nicht bemerkt, und hab ihn dann angesprochen. Da hat er dann auch geschaut, wollte aber nicht mitkommen. Also hab ich ihn auch kurzerhand am Halsband genommen und ihn dann angeleint und nach Hause gegangen.
Da weiß ich echt nicht weiter. Ruf ja schon mit freudiger Stimme und hoch und piepsig und freu mich wenn er kommt. Aber ich hab das Gefühl er freut sich nicht so dolle, also er kommt meistens nicht so freudig angerannt. Wenn jetzt aber eine jemand andres ihn mit hoher Stimme ruft so wie "Ach Mailooooo!" da kommt er freudig angedackelt. Hab das Gefühl ich interessiere ihn herzlich wenig und er achtet wenig auf mich, gerade wenn ich mit Bounty unterwegs bin. Ich weiß, dass ist normal bei Welpen, dass dann andere Hunde interessanter sind, aber bei Bounty war das nie so extrem gewesen, der hat in erster Linie nach mir geschaut.
Ich hoffe das kommt bei Mylo auch noch...
 
Dabei
14 Mai 2012
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#56
@Gundi: Okay, dann hab ich das wohl nur in den falschen Hals gekriegt. Klassisches Missverständnis ;) Und ja...speziell trainieren tun wir - wie die Bekloppten >.<
 
Dabei
1 Mai 2012
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#57
hei

wir haben moe auch immer mit fangespielen abgelenkt und hergerufen ....

wichtig ist vorallem im richtigen moment zu reagieren...und das ist sehr schwer !!!

am besten schon vor dem fixieren den hundi zu sich herrufen...

moe ist auch schon 2 mal andere hunde begrüssen gegangen..naja auch nur kapp 800 meter von mir weg:-( ... tja bis ich dann da war brauchte ich ihn auch nicht mehr schimpfen.... der hat mich dann auch noch überfreudig begrüst...so wie auf die art ah du bist auch da toll


grüssle m
 
Dabei
12 Apr 2012
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#58
Wie bestraft man denn einen Hund wenn er dann abgehauen ist bzw nicht auf den Rückruf reagiert?

Nachrennen bzw einfangen wollen und dann bestrafen? Weiß nicht ob das was nutzt mal abgesehen davon dass der Hund immer schneller sein wird als der Mensch. Oder noch schlimmer, der Hund sieht das als lustiges Fangenspielen ;)
Oder bestraft man dann wenn er zu einem zurückkommt...stell ich mir auch ziemlich kontraproduktiv vor weil der Hund ja dann eigentlich für das Kommen bestraft wird oder?
 
Dabei
28 Apr 2011
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#59
Ja Aleks, das ist echt ne gute Frage! Wie du ja schon sagst, einfangen kann man vergessen, und bestrafen wenn er wieder kommt ist auch ungünstig. Eigentlich kann man da doch gar nix machen oder? Naja oder man dreht sich in die andere Richtung und geht weg vom Hund. Dann kommt er zu dir zurück und was macht man dann? Loben das er kam oder einfach so tun als wäre nix gewesen?? Gute Frage...
 
Dabei
12 Apr 2012
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#60
Ich muss sagen genau so hab ich es bis jetzt gemacht...wenn Madoc meint es ist alles wichtiger als ich dann versteck ich mich eben oder renn davon dann werden wir ja sehen wie wichtig ihm das andere Zeugs noch ist.
Und siehe da...dann kommt er schon angerannt :) Und wenn er mich findet oder mit mir mitkommt lob ich ihn wie die wilde weil ihm dann letztendlich doch ICH wichtiger war.
Oder ist der Gedankengang falsch?

Ich muss aber dazu sagen, dass es ganz stark auf die Persönlichkeit des Hundes ankommt. Madoc rennt zwar manchmal sehr weit nach vor aber er dreht sich zwischendurch schon immer wieder auch mal um und checkt ab ob ich eh noch da bin.
Meinem Großen wäre das Weglaufen oder Verstecken ziemlich egal wenn er etwas Interessantes erschnüffelt. Dann ist nämlich nichts mehr wichtiger als der Spur zu folgen. Er ist irgendwie nicht so einer, der sich nach seinen Menschen umschaut, weil die sind ja eh immer da....
 

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