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Achtung vor Wölfen! Gefahr für Euren Hund!

Dabei
12 Jul 2016
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#61
Das so ein schwachsinniger Gemeindebeschluss von einem Verwaltungsgerichturteil positiv bestätigt wird macht sprachlos.
Erwarten diese gescheiten Köpfe eine rücksichtsvolle Reaktion der Wölfe: Inder Zeit zwischen 22 und 6 Uhr sowie in der guten deutschen Mittagszeit zwischen 13 und 15 Uhr, ist ein Näherkommen an Weidetiere oder gar das Behagen Selbiger tunlichst zu unterlassen, da es dem notwendig gewordenen Gegenspieler HSH untersagt ist seinen Job in dieser Zeit auszuüben?
 

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Dabei
12 Jul 2016
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#62
Hab eben erst entdeckt, das dieses Urteil unanfechtbar ist, da es bereits eine Oberverwaltungsgerichtliche Entscheidung war.
Da sowas unter Umständen richtungsweisend sein könnte, war ich neugierig auf die genauere Fallsituation.
Herauslesen ( verschiedene Quellen), lässt sich da leider so sehr Unterschiedliches: So soll es sich um 45 verschiedene Nutztiere (Rinder, Esel, Ponys und Schafe) handeln. Die Beweidung liegt in unmittelbarer Nachbarschaft im Wohngebiet. Es soll sich um 7 Herdenschutzhunde handeln, die weder zertifiziert sind, noch soll die Halterin über einen entsprechenden Sachkundenachweis zur Haltung von HSH verfügen. Dann soll wohl auch der Nachweis zur akuten Problematik der Wolfssituation Vorort über einen entsprechenden Wolfsberater nicht vorliegen.
Sofern das alles so stimmen sollte, was ich nicht weiß, da jede der gelesenen Quelle evtl. nicht die wahrhaftige Faktenlage spiegelt, könnte sich die Auswirkung eines solchen Urteils dann hoffentlich noch künftig einzelfallbezogen relativieren.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#63
Wenn das so bestehen bleibt, würde das die gesamte Präventionspolitik der Länder vor die Wand fahren, denn die fördern ja nicht zuletzt HSH. Da niemand weiß, aus wie vielen Tiere das Leuscheiter Rudel vor Ort besteht, kann auch niemand sagen, wieviele Hunde nötig sind. Theoretisch sollte es immer ein Hund mehr sein, als Wölfe vor Ort. Zumal der Rüde aus diesem Rudel schon ein bekannter Weidetierreißer ist. Angenommen werden dort ca. 6 Wölfe. Nach meinem Kenntnisstand müssen HSH in NRW nicht zertifiziert sein in anderen Ländern (z.B. Thüringen u. BB schon, da dürfen auch nur bestimmte Rassen eingesetzt werden).
Die Beweidung in der Nähe von Wohngebieten dürfte bei sehr vielen Weidetierhaltern gegeben sein. Gerade auch über das Winterhalbjahr. Hier bei mir ein Grund, warum ich keine HSH einsetzen kann, weil alle Weiden unmittelbar an Gartengrundstücken grenzen.
 
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Dabei
12 Jul 2016
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#64
https://www.landwirtschaftskammer.d...produktion/herdenschutz/herdenschutzhunde.htm
Da hast du hast Recht, in diesem Link lässt sich auch keine verpflichtende Bedingung für die Haltung der HSH in NRW herauslesen. Lediglich für den Antrag auf finanzielle Förderung zur Anschaffung etc. braucht es dann die Zertifizierung der HSH und den Sachkundenachweis zur Haltung.
Für mich, als Unkundige, ist diese unterschiedliche Handhabung der Bundesländer auch gerade hierbei, so gar nicht nachvollziehbar. Denn HSH sind nun mal keine Schoßhunde.
Und im abgeurteilten Fall, kann es daher auch kein der Weidetierhalterin vorzuwerfender Umstand sein, wenn es daran gefehlt hat, da es keine Verpflichtung gibt. Was für ein Murcks!
Was ich auch unglaublich finde, du schreibst ja, das es einen Rüden aus dem Wolfsrudel gibt, der schon bekanntermaßen Weidetiere gerissen hat. Und dann? Passiert irgendwas?
Wenn ich mein Wohngebiet plötzlich mit Wölfen "teilen" soll, da diese so geschützt werden müssen, freue ich mich über jeden HSH, der sein möglichstes tut um die Wölfe fern zu halten. Auch wenn sie laut sind und auch anderes verbellen. Ich hätte sicherlich mehr Hemmungen vor den Wölfen als mich durch HSH-Gebell zu stören.
Aber es zeigt sich überdeutlich wie wir nach wie vor hilflos und planlos der sich immer problematischer entwickelnden Wolfssituation begegnen.

Also bleibt nur zu hoffen, das dieses brisante Urteil jetzt nicht leichtfertig genutzt wird.
 
Dabei
12 Jul 2016
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#65
Darf ich mal nachfragen, wie du deine Schafe dann trotz der angrenzender Gartengrundstücke schützt? Du bist ja dann wohl auch ziemlich nah dran am Wolfsgebiet, oder?
Bisher hab ich es so verstanden, dass bei der am meisten gebräuchlichen Koppelweidehaltung kein Zaunsystem wirklich sicher genug ist.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#66
Darf ich mal nachfragen, wie du deine Schafe dann trotz der angrenzender Gartengrundstücke schützt? Du bist ja dann wohl auch ziemlich nah dran am Wolfsgebiet, oder?
Bisher hab ich es so verstanden, dass bei der am meisten gebräuchlichen Koppelweidehaltung kein Zaunsystem wirklich sicher genug ist.
Stimmt, es gibt keinen Zaun den Wölfe bislang nicht überwunden hätten. Hier habe ich nur Festzaun. Max. erlaubte Zaunhöhe 140cm, allerdings auf 160cm mit Litze erhöht. Untergrabungssschutz (da wo möglich) mit einer Schürze aus Knotengeflecht am Boden verankert. Rundum 2-fach oder auch 3-fach Litze, gegen Untergrabung auf max. 20cm Höhe unten. Zusätzlich eine Reihe blau/weißes Flatterband an der gefährdesten Außenseite. Überall Strom über Hausstrom mit 8000 V drauf. Was ich leider nicht zusätzlich Zäunen kann, ist das Regenrückhaltebecken vom Wasserverband, wo rundherum ein 200cm Gitterstabzaun ist. Hier lasse ich die Schafe nur drauf, wenn die Wölfe ihre Welpenzeit haben u. ich daher hoffen kann, das sie nicht hier vorbei kommen. Die Weiden sind hufeisenförmig von einer Siedlung umgeben u. nur zu einer Seite hin offen zu Feld u. Wald. Daher hoffe ich inständig, das Wölfe sich hier nicht reintrauen... bislang haben sie 3km entfernt (wildes) Damwild u. Schafe direkt am Waldrand gerissen.
 
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Dabei
6 Feb 2023
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#67
Hi Aussiewolf,

das hast Du ja schon ziemlich aufgerüstet..Ginge in der Form hier leider gar nicht. Alles terrassierte Hänge mit Natursteinmauern zwischendrin und dicht bewachsenen Heckenstreifen. Und bewaldete Stücke dazwischen sind auch da, wo man herrlich Deckung suchen kann und lauern. Dazu dürften wir hier auch nicht mit Festzäunen arbeiten. Ganz davon abgesehen, dass man das bei den Flächen auch nicht bezahlen könnte.
Wenn die Wölfe hierher kommen, hat es sich "ausgeSchaaft". Und die Mutterkuh-Herdenhalter haben auch schon signalisiert, dass dann wohl Ende sein wird. Das ergibt am Ende ein völlig neues Landschaftsbild, wenn alles verbuscht und langsam wieder mit Wald zu ist. Und die Pferdehalter werden sich halt auch umschauen müssen Offenstallhaltung, oder große Paddocks bei außenliegenden Ställen, die frei betreten werden können, adé. Alle für die Tieres so schönen Haltungsbedingungen sind dann futsch.
Die Geflügelhalter (außer die Gefühllosen, die kein Problem mit ganzjähriger Stallhaltung haben, beziehungsweise denen es egal ist, wie oft im Jahr sie den Bestand verlieren und austauschen müssen) haben schon der Füchse wegen aufgegeben. Weil die dreisten Tierchen in den Dörfern wohnen und sich nicht scheuen währen eines laufenden Feuerwehrfestes den Nachbargarten von Hühnern zu säubern. Die kommen am helllichten Tag! Werden die Wölfe sicher auch noch lernen, wenn sie erst mal so etabliert sind, wie die Füchse. Zumal wenn man HSH jetzt aus Schallschutzgründen nachts und mittags einsperren darf. Dann wissen die Wölfe auch bald wann Sonntag ist und wie die Feiertage liegen. Dann kann man auch tagsüber jagen und spachteln gehen.... Was das Hufeisen mit Bebeauung bei Dir angeht, wäre ich da nicht so sicher. Habituation greift bei Wölfen auch und sie tradieren Wissen und Fähigkeiten. Man muss also damit rechnen, dass sie von Jahr zu Jahr dreister werden, wenn alles so bleibt, wie bisher. Sie sind halt clever die Vorfahren unserer Hunde und passen sich an. Und drei Kilometer sind bekanntlch ein Katzensprung für ein Rudel. Die grasen erst mal die leichte Beute ab.. und wenn da die Halter die nicht vorhandene/bzw. verbotene Flinte ins Korn geschmissen haben, geht es weiter. Es ist zum Heulen.

Liebe Grüße

Vom OOPS
 
Dabei
12 Jul 2016
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#68
Vielen Dank, das du das Thema Zaunsicherung mal geschildert hast. Ist schon Wahnsinn welche Vorkehrungen du ober-und als auch unterirdisch da aufwendest. Plus dabei die Machbarkeiten der Umgebungslage mit berücksichtigen musst.
Wenn man es so liest möchte man meinen es ist eine Festung. Aber für Wölfe scheint ja weder die Höhe noch der Strom unüberwindlich. Daher denke ich auch, dass es möglicherweise auch etwas Gutes hat, bzw. etwas Wolfsabwehrendes, das die Weidefläche u-förmig besiedelt ist.
Aber nur 3km Entfernung zu Wolfsriseen, das ist echt angsmachend nah!
Ich wünsche dir und vor allem deinen Tieren, das es dabei bleiben wird, das die Wölfe sich nicht bei euch reintrauen.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#69
Ja, Aufrüstung für 20 Hobbyschafe... 6.500 € Netto Materialkosten u. nur dank wirklich sehr sehr guter Freunde, die für einen Grillabend beim Aufbau mitgeholfen haben. Und man sieht jetzt, wie negativ sich das auf den Lebensraum aller anderen Wildtiere auswirkt. Früher wechselte das Rehwild über die 90er Zäune u. äste teilweise mit den Schafen. Vorbei. Das Dumme ist, das die Rehe das nicht einsehen. Mehrfach bereits von außen in den Festzaun gesprungen u. das trotz Strom... Was ebenfalls nicht mehr auf die Weide kommt sind Kleinsäuger wie Igel, Hasen, Kaninchen. Gerade Igel werden auch mal gegrillt. Und von oben fliegen Fasan oder Rebhuhn auch nicht mehr ein. Das Flatterband gefällt denen nicht. Und ja, nichts ist mehr sicher vor dem Wolf. Bei meiner Freundin hat der von einem Mobilnetz die nicht stromführenden Litze durchgebissen u. ist in die Weide gesprungen, dabei wohl an die stromführende Litze gelangt u. einen Salto im Gras gemacht, wo ein dicker Haarteppich (Fellwechsel im Frühjahr) im Gras zurückblieb. DNA Auswertung: Wolf. Dazu gab es noch Pfotenabdrücke. Zum Glück standen die Schafe für die Nacht hinter einem Bauzaun mit 6-facher Litze u. er kam nicht dran. Dafür Riss der Vieh ein paar Kilometer weiter: trotz HSHden u. entsprechendem Zaun.
 
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6 Feb 2023
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#70
Aussiewolf, ich wünsche Dir von Herzen, dass sich er Aufwand wenigstens gelohnt hat und Euer Schaafs-Fort-Knox hält!
Das mit den Kleinsäugern, Vögeln und Rehen ist halt bescheiden. Wir haben auch immer die Kitze im Weidebereich liegen...und allenthalben äsen auch so schlanke, braune "Schaafe" miten unter den Echten:)
Ich bin übrzeugt, dass die ganzen Wolfschützer weniger Unterstützug hätten, wenn bekannt würde, wie viele Wildtierarten unter den erforderlichen Maßnahmen leiden. Vielleicht solltest Du das mehr unter die Leute bringen mit den gegrillten Igeln - andererseits viellicht auch nicht, sonst musst Du noch rückbauen! Danke, dass Du uns teilahebn hast lassen!

Liebe Grüße

Vom OOPS
 
Dabei
7 Sep 2012
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#71
Aussiewolf, ich wünsche Dir von Herzen, dass sich er Aufwand wenigstens gelohnt hat und Euer Schaafs-Fort-Knox hält!
Das mit den Kleinsäugern, Vögeln und Rehen ist halt bescheiden. Wir haben auch immer die Kitze im Weidebereich liegen...und allenthalben äsen auch so schlanke, braune "Schaafe" miten unter den Echten:)
Ich bin übrzeugt, dass die ganzen Wolfschützer weniger Unterstützug hätten, wenn bekannt würde, wie viele Wildtierarten unter den erforderlichen Maßnahmen leiden. Vielleicht solltest Du das mehr unter die Leute bringen mit den gegrillten Igeln - andererseits viellicht auch nicht, sonst musst Du noch rückbauen! Danke, dass Du uns teilahebn hast lassen!

Liebe Grüße

Vom OOPS
Darauf weisen wir ja immer wieder hin. U.a. gerade auch solche Biologen wie Marcel Züger. Interessiert die ja nicht.
Bei dem Mega Zaun am Weserdeich, haben sich die Anwohner ja seinerzeit schon beschwert, das das eine Igelfalle ist.
 
Dabei
20 Feb 2011
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#74
bei uns wurde jetzt ein Rehriss gemeldet und wird nun untersucht. Direkt neben den Pferdewiesen von unserem Vermieter...und wir gehen tag täglich natürlich dort spazieren. Mal schauen was dabei rum kommt.

Vor paar Wochen hatten wir auch eine Interessante Situation. Ich ging mit Zoom zu Wiese und sie war ganz unruhig. Hat viel in der Luft geschnuppert und sich groß gemacht. Bin da drauf mit anderen dreien dahin und die haben genau gleiches Verhalten gezeigt. Vielleicht lief er da auch schon in der Nähe. o_O
 
Dabei
6 Feb 2023
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#75
Vor paar Wochen hatten wir auch eine Interessante Situation. Ich ging mit Zoom zu Wiese und sie war ganz unruhig. Hat viel in der Luft geschnuppert und sich groß gemacht. Bin da drauf mit anderen dreien dahin und die haben genau gleiches Verhalten gezeigt. Vielleicht lief er da auch schon in der Nähe. o_O
Das Verhalten ist typisch, wenn große Caniden iin der Nähe sind...ich kenne es von meinen Wuffels beim Goldschakal...da hatte ich auch plötzlich Bürsten und Hunde auf Zehenspitzen, die gewittert haben. Und habe mich gewundert was das soll, aber ein paar Tage später wurde der Verursacher vom Jagdpächter an (fast) gleicher Stelle fotografiert. Bei Fuchs sind sie anders drauf, die werden lautstark verbellt und verjagt. Also nicht unwahrscheinlich, dass Deine Hunde da Wolf in der Nase hatten.
Ich hoffe es ja nicht für Euch, denn dann haben sich die unbeschwerten Spaziergänge erledigt. Vor allem muss man mit läufigen Hündinnen Acht geben, denn der Geruch zieht auch die wölfischen Rüden an. Sonst hat man einen unerfreulichen "Kurschatten". So wie ich mal in Schweden, als ich zum Glück nicht erkannt habe, dass das ein Wolf ist. Und den "verwahrlosten Schäferhunde-Mix" mit Anbrüllen und Stöcken schmeißen vertrtrieben habe.

Liebe Grüße

Vom OOPS
 
Dabei
20 Feb 2011
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#76
oh man danke, dass du das erwähnst. Die Zoom könnte in nächste Zeit ja wirklich läufig werden (sie ist aktuell 9 Monate). Werde ich gut drauf achten.

Ich werde berichten sobald unsere Vermieterin mehr weiß. Die wird benachrichtigt wenn DNA Nachweis gibt. Füchse, Marder haben wir hier oft gesichtet und die Hunde "wissen" wie die riechen, ebenso Wildschweine. Das war definitiv was anderes in deren Nase.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#78
Viel Lesestoff für alle die es noch nicht kennen: https://www.docdroid.net/xhHnZxC/wippitv-wolf-berichte-11122023-pdf#page=26
Berichte auch zu Mensch, Hund, Wolfsbegegnungen sind dabei.

Ich bin auch bedient Luftlinie: 45 km von uns Videosichtung von fünf möglicherweise sogar sechs Wölfen (da waren wohl noch Leuchtaugen zu sehen. Gestern konnte man es noch online abrufen, heute ist es weg. Das ist ein gemütlicher Abend-/Nachtspaziergang für Lupus. Und ich kenne Leute die da keine 10 km Luftlinie weg sind. Und das aus Nordwesten, Richtung Süden hätten wir ja die Autobahnen, aber in der neuen Richtung ist nichts, was eine großartige Barriere darstellen würde, außer viel Natur.

Und weils noch nicht langt, noch die Ausssicht auf Streichung der Agrardieselbeihilfe und der KfZ-Steuerbefreiung.(-> die habe ich zwar eh nicht, aber Zusatz-bzw. Winterfutter wird dadurch eben auch teurer) Hier herrscht eine Bombenstimmung im Dorf. Zumal jetzt auch die Pferde-/ Rinderhalter und Züchter gar nicht mehr so cool sind, wie früher, als man noch dachte, die wären nicht im Beuteschema.
 
Dabei
12 Jul 2016
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#79
Moin Oops, danke für den Link, ich kannte es noch nicht.
Ziemlich erschütternd und besorgniserregend, wie zahlreich diese Berichte aus unterschiedlichsten Regionen sind.
Die Tatsache, das sich offenbar eine Menge dieser Menschen nur die anonyme Übermittlung ihrer Erfahrungen und Ängste zu"trauen", ist schon ein Statement. Obgleich sie diejenigen sind die die verfehlte Wolfspolitik ausbaden und in ihrem Umfeld, in ihrer Lebenssituation/Bewegungsfreiräumen durch begründete Angst beschränkt oder tatsächlich gehindert werden.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#81
Ein paar lehrreiche Stunden zum Thema Wolf in Deutschland aus Friedeberg für alle Interessierten und Betroffenen von der Weidezone Deutschland: Morgen ist Sonntag, also alle Nichtnarren und Närrinnen hier gibt es wirklich tolle, aktuelle un wissenschaftliche fundierte Informationen - und das gratiis ohne Fahrtkosten! Mein Prädikat: äußerst empfehlenswert!

Weidezone Deutschland - Vortrag Frau Dr. Skuban und Podiumsdiskussion aus Friedeburg

Podiumsdiskussion

Vortrag Dr. Weiler live aus Friedeburg für die Weidezone Deutschland:

Liebe Grüße vom OOPS
 
Dabei
12 Jul 2016
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#82
Moin Oops,
vielen Dank für's Einstellen der Vorträge!
Hab mir als Nichtnärrin gerade den Vortrag von Frau Dr. Skuban angehört. Wirklich lehrreich und sehr interessant! Vor allem besticht die Erkenntnis, das wir, auch die Wissenschaft, das sogenannte Wolfsmanagement, eigentlich so wenig wissen. Das es eine unglaubliche Vielzahl an getätigten Aussagen über bestimmtes Wolfsverhalten gibt, die mindestens in Frage zustellen sind oder widerlegt wurden. So auch am Bsp. über die Verlässlichkeit der Abwanderung aus dem Geburtsrudel.
Während wir also tatsächlich vieles an Nichtwissen und falschen Annahmen horten, scheint Wolf durch Beobachtung und Erfahrungen kontinuierlich zu lernen und sich entsprechend auszurichten.
Das genannte Beispiel mit den Hochzeitsfeiernden und damit ungefährdet den Riss im benachbarten Garten zu tätigen, ist schon beeindruckend.

Sehr gut waren auch ihre Erkenntnisse zum Herdenschutzhund und den Unterschieden im Umgang mit ihnen in den Ländern.
Auch ihre Sichtweise zum Arbeitshund und Zucht fand ich Bemerkenswert.

Heute Nachmittag geht's an die Podiumsdiskussion!

Liebe Grüße
 
Dabei
6 Feb 2023
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#83
Hier noch ein weiterer Vortrag von Dr. Weiler mit etwas besserer Qualität und Lesbarkeit der Folien - etwas älter (16.12.2023) aus Gesfeld in der Rhön, also unweit des Weilers Kilianshof bei Sandberg, wo es am 27.0124. zum Riss eines 500 KG Großpferdes (Traber) kam). Das Labor Senkenberg hat wieder keine Zuordnung festgestellt - da sich aber nur wenig später zwei Wölfe erneut auf der Weide umggesehen haben, die nur mühsam von der Polizei vertrieben werden konnten, dürfte ein Wolfsriss gesichert anzunehmen sein.. Der Vortrag ist weitgehend identisch mit dem oben - die Diskussion im Anschluss ist selbstverständlich anders.

Ich finde es traurig, dass sich hier so weige Aussie-Halter äußern. Wir haben Farmhunde, viele davon haben Hütetalent. Nur wird es bald nichts mehr zum hüten geben, wenn es so weitergeht. Landwirtschaft mit Viehhaltung, insbesondere Weidehaltung wird zum Auslaufmodell in Deutschland, wenn sich nicht bald etwas ändert und auch alle Reiter und Pferdehalter werden betroffen sein - denn Heu und Stroh fallen nicht vom Himmel. (Zumindest nicht bei uns...) Ohne Landwirte in Deutschland muss das alles importiert werden und das wird diese Güter natürlich weiter verteuern. Und die Hunde wird es auch treffen, sogar die in der Stadt, deren Halter sich nicht mit Großraubtieren herumschlagen dürfen. Denn im Hundefutter werden Fleisch/tierische Nebenprodukte verarbeitet und das wird dann sicher nicht mehr regional erzeugt werden, sondern von irgendwo zu sicher nicht günstigen Preisen hergekarrt werden müssen. So ganz nebenbei geht es dabei ja auch um unser täglich Brot...

Das Thema geht uns alle an!

Liebe Grüße
Vom OOPS

 
Dabei
12 Jul 2016
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#84
Hallo Oops,

ich hab mir die Vorträge mittlerweile alle angehört und fand es extrem aufschlussreich und interessant.
Endlich hab ich ein wenig mehr verstanden, warum es trotz möglicher und auch bereits vorhandenen Gesetzen und VOs offensichtlich nichts davon bisher praxistauglich ist. Dank der wirklich gut erklärenden Juristin bei der Podiumsdiskussion! Die fand ich richtig Klasse!
Gedacht hatte ich, es gibt doch nun Möglichkeiten den Wolf der sich nachweislich an den Weidetieren vergreift und ganz klar immer wieder "darauf" zurückgreift als Beuteschema, zu entnehmen, wie's so nett heißt. Dieser kann dann aufgrund dessen getötet werden
Diese völlig unsinnigen Hürden, wie fragewürdige Laborsituation (Senkenberg!), die Tatsache der Entscheidungskassiererei der Verwaltungsgerichte und die wahrscheinlich berechtigten Ängste der Jäger sind ja nur einige der Merkwürdigkeiten..
So besteht also doch weiterhin die Hilflosigkeit, wie hier mit den Wölfen,die sich nachweislich auf Nutztiere/Weidetiere als "Futtervorratshaltung" spezialisiert haben, (nicht) umgegangen wird. Sowie
bei der Tatsache der längst erreichten Erhaltungsbestandszahlen der Wölfe in Verbindung mit der Frage: "entnimmt" man eine bestimmte Anzahl um auf eine Zahl X im Bestand zu kommen? Und deren fachlich Beantwortung zur Unsinnigkeit eines solchen Vorgehens von Dr.Weiler, der allerdings so erschreckend dargelegt hat, wie schnell sich das Zeitfenster für eine dringend notwendige Handlung zur Eindämmung schließt.

Die Bilder der Risse und noch schlimmer, die der angefressen Tiere waren so unfassbar grausam...
Auch hier wurde zumindest bei mir dem Märchen vom schnellen Tötungsbiss der Wölfe, also in die Kehle, drastisch ein Ende gemacht.
Auch wenn's aus wölfischer Sicht natürlich und erklärlich ist, sich "Frischfleisch" zu bewahren. Das wusste ich einfach nicht und es macht jedes Nutz-Weidetieropfer um einiges entsetzlicher.
Dennoch empfand ich dort bei den Rednern ( bis auf den Politiker der CDU) keine Einseitigkeit, keine Leichtfertigkeit, keine populistische Panikmache.

Ich hab daher vieles und teils völlig Neues für mich aus den Vorträgen ziehen können.
Es gibt aus meiner Sicht genug Expertise und sachlich vorgetragene Begründungen, die jetzt ein schnelles Handeln erforderlich machen und mehr als rechtfertigen.

Und ja, ich gebe Oops da völlig recht, es geht uns wirklich alle an!
Koppel-/Weidetierhaltung gehört für mich zu uns allen. Dafür muss ich nicht Landwirtin sein oder Vieh selbst "bewirtschaften".
Ich bin täglich im Waldgebiet unterwegs, ich bin dankbar für die Landschaftspflege ob an Deichen oder in der Heide. Als Pferdenarr begeistert mich jede Koppel, an der ich nicht ohne Kontaktversuch vorbeigehen kann.
Und mein Hundefutter, nämlich Lamm, kaufe ich tatsächlich regional und direkt.
Das alles möchte ich auch in Zukunft!

Liebe Grüße
von einer Städterin, die keine Frontenbildung und Verallgemeinerung mag. Dies wird leider oftmals gerne bei diesem Thema zur platten Gewohnheit!
Ich wohne in der Stadt, bin dennoch keine Wolfspatin und unterstütze weder durch Spenden irgendeine Wolfsorga oder sonstiges, dementsprechend auch keinen Lobbyisten-Arm der finanziell motivierten Wolfsfreunde.
Städtern pauschal eine bestimmte Haltung in dem Thema zu unterstellen entfernt von einer gemeinsamen Zielerreichung, die endlich in Fahrt kommen muss!
 
Dabei
6 Feb 2023
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#86
Und zur Krönung des ganzen, gab es jetzt bei dem Schafhalter 12 gerissene Tiere, der seine Herdenschutzhunde laut Gerichtsbeschluss wegen "nächtlicher Ruhestörung" über Nacht wegsperren muss.

Man sollte dem Gericht die toten Tiere vor die Tür legen und den Nachbarn in den Garten.

https://www.facebook.com/permalink....MvPmDtNz88UKDfAYGiRgg1u6Cl&id=100009325690507
und die Hunde an Sonn- und Feiertagen von zusätzlich 13 Uhr bis 15 Uhr in einem geschlossenen Raum unterzubringen! Ist ja auch total easy bei HSH's, die motiviert sind, auf Ihre Anvertrauten aufzupassen, sie eizusperren! Solche Hunde leben draußen und drehen eingesperrt in der Bude am Rad, zumal, wenn sie etwas hören, das nicht in Ordnung ist. Ich kann mir auch lebhaft vorstellen, dass es dann zu innerartlicher Aggression kommt, wenn die sich nicht aus dem Weg gehen können, so wie sie das gewohnt sind und bei eindeutiger Geräuschkulisse nicht eingreifen können. Tierquälerei vom Gericht verordnet, sowohl für die Hunde als auch für die ungeschützten Nutztiere. Ich wäre ja dafür die Richter beider Instanzen unbewaffnet zwischen die Herde zu setzen. Natürlich nur nachts und Sonn- und Feiertags zwischen 13 und 15.00 Uhr. Da Wölfe ja so menschenscheu sind, hätten sie nichts zu befürchten und die Schafe wären geschützt...

Und @ Felina, sorry nix für ungut, es ist leider Fakt, dass die meisten Wolfsbefürworter in den Großstäten leben (von einigen Wolfshybriden-Liebhabern-/ Haltern mal abgesehen) und keine Ahnung vom Thema haben. Für die ist der Wolf einfach nur ein tolles Tier und ein Symbol für die Rückkehr zur heilen Natur. Dazu ist man dann gern noch Veganer und wirft dem Schäfer vor, dass seine Tiere ja ohnehin grausam geschlchtet werden zum Verzehr. Da ist es doch besser, wenn der Wolf sienen Hunger damit stillt...
(Wer in dem Beitrag bitteren Sarkasmus findet, könnte damit gar nicht so falsch liegen)

Liebe Grüße

Vom OOPS

PS. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wie man das praktisch bewerkstelligen soll. Zunächst muss man wohl von innen massive Gitter vor die Fenster setzen. Mein Ex-Hund (HSH) hätte mir die Fensterrahmen entglast und wäre raus - koste es, was es wolle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
12 Jul 2016
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#87
Moin, ich verstehe ja den wenig versteckten Sarkasmus als Form einer Äußerung, da uns nach vielen verschenkten Jahren des Nichthandelns, der Fehleinschätzungen, in die aktuelle Situation gebracht haben.
Da in Deutschland das Verhältnis Stadt- zu Landbevölkerung fast bei 80 : 20 liegt, ist deine Aussage, das die meisten Wolfsbefürworter städtisch wohnen sicherlich richtig.
Dennoch relativiert sich das, wenn man die blanke Anzahl der aktiven Wolfsbefürworter in obiges Verhältnis einbezieht.
Trotz der Situation das auch Frau Lemke eine beurkundete Wolfspatin ist, glaube ich nicht, das dies oder die städtischen Wolfsbefürworter, die vielleicht sogar vegan leben mögen, das Problem macht.
Genauso überzeugt bin ich andersherum, das diese Anzahl der Personen die besondere Verantwortung der Lösung des Problems inne haben. Sie sind bestenfalls ein Teil davon.

Ganz deutlich wurde aus meiner Sicht, das es verstärkt auf die politisch regionale Verantwortung zukommt, hier im Schulterschluss mit den Betroffenen zu agieren und zu reagieren.Die gesetzlichen Möglichkeiten sind ja vorhanden, es muss aber mit Willen und Wollen durchgesetzt und ggf durchgebracht werden.
Statt auf Kosten der Betroffenen parteipolitischen Karneval zu frönen, wäre dank förderalistischer Eigenverantwortung vieles Mehr zu erreichen
Wie auch u.a. von Dr.Weiler in verschiedenen Vorträgen angesprochen.

Ebenso die Tatsache, das viel zu wenig Gemeinderäte, Bürgermeister sich bei seinen Vorträgen oder vergleichbaren Foren blicken lassen.

Das Thema scheint dann wohl in der regionalen Politik nicht wirklich interessant genug oder mit erforderlichen Engagement angegangen zu werden.

OK, da muss ich als Städterin sagen, da klei mi am Moors, warum ist das so???

Liebe Grüße
 
Dabei
6 Feb 2023
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#88
@ Felina
Ich kenne die Seiten der uneingeschränkten Wolfsbefürworter ebenso gut, wie die der Seiten der Weidetierhalter und ich kann nur sagen man muss elendig aufpassen, was man öffentlich äußert. Man ist da nicht zimperlich, was Drohungen, Beleidgungen und Schädigung angeht. Wer sich als Politiker auf solchen Veranstaltungen blicken läßt, lebt nicht ungefährlich. Anschließender Rufmord ist so gut wie sicher.
Auch jene, die den Schaden haben, sprich von Rissen betroffen sind, werden im Anschluss noch beschimpft, verächtlich gemacht, oder wenn der Zaun an einer Stelle nicht okay war, sogar angezeigt. Sog. „victim blaming” eben. Nicht umsonst ist es Frau Dr. Skubans große Angst zwischen den Fronten zerrieben zu werden.

Auch Markus Raabe von Equiwent (https://equiwent.org/) hat damit seine Erfahrungen gemacht:
Hier der Beitrag:


Und das Folgevideo in welchem er im Ansatz schildert, welches Echo es gab:


Liebe Grüße

Vom OOPS
 
Dabei
12 Jul 2016
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#89
Hallo Oops,
ich wusste tatsächlich nicht, das es für Politiker gefährlich ist, sich bei Vorträgen von Dr. Weiler oder allgemein zum Thema blicken zu lassen. Das klingt erschreckend!
Andererseits ist es ja derzeit ein allgemein bekanntes gesellschaftliches Problem und Thema, das Kommunikation, Meinungsaustausch immer rauer werdenden Tonarten unterliegen. Egal auf welcher Plattform und zu welchem Thema, scheinen Beleidigungen und Aggressionen statt sachlicher Argumentationen für viel zu Viele " normal" zu sein

Eine monokausale Erklärung und Rechtfertigung dürfte dieses Problem für Kommunalpolitiker aber doch nicht sein. Zumindest hoffe ich,das es sich nicht so verhält.
Denn auf diese politische Ebene scheint es 2024 besonders anzukommen, wenn es um notwendige Entscheidungen in der Sache regionaler Umgang mit Wolf zu treffen gilt. Denn da hat sich zumindest gesetzlich etwas voran entwickelt und nun ist die Legislative Vorort am Zug.

Bezogen auf den Herrn Raabe, lässt sich doch aber feststellen, wie er sich nicht vom Gegenwind beeindrucken lässt. Dafür machte er ja seinen zweiten Beitrag, um das klarzuziehen, das er trotz irgendwelcher Anfeindungen bei seiner Haltung und Denkweise bleibt.
Aber auch er selbst ist nicht gefeit vor schwarz/weiß - Macherei. Etwas frei zitiert:
"Alle Entscheidungsträger, städtisch, vom Balkon aus urteilend..." Ich weiß nicht wie alt seine Beiträge sind...aber dem ist zum Glück nicht (mehr?) so!

So ganz am Rande
Ich war gestern bei meinem Lieblingseinkauf: "Hofläden" und Futter für meine Wuffels besorgen.
Dort haben wir u.a. auch über die positiven Reaktionen ihrer Bauernproteste und Demos in Hamburg gesprochen.
Auch wir aus der Stadt haben mit viel öffentlicher Zustimmung die Proteste bekundet obwohl sehr gut gewählt, der Verkehr, Warentransfer in Hamburg teils lahmgelegt wurde. Ziel erreicht!
Das ganze wurde durch zahlreiche private Kaffee+Kuchen und Fischbrötchen-Spenden untermauert, die gerne von den Demonstrierenden angenommen wurden.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#90
Hi Felina,
die Beiträge von Markus Raabe sind von Ende 2023 (er quatscht halt ohne Konzept und Punkt, beziehungsweise Komma, so wie ihm der Schnabel gewachsen ist <- bayerisches Idiom).
Er hat das "Glück" seine Zeit überwiegend in Rumänien zuzubringen. da ist er etwas mehr aus der Schusslinie. Hat man Kinder oder eigene Haus-/ Weidetiere und eine deutsche Meldeadresse, empfiehlt sich mehr Vorsicht!
Freut mich, dass die Bauernproteste bei Euch so positiv aufgenommen werden. Meine Tochter studiert in der Stadt und erzählt mir durchaus andere Dinge. Da ist die Stimmung wohl sehr gegen die Landwirte (Stichworte Klimaschädlinge, Trinkwasservergifter, stinkreich aber immer mehr Subventonen haben wollen usw.).
Liebe Grüße

Vom OOPS
 

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