Alltag mit vierjährige Aussie Dame

Dabei
19 Sep 2018
Beiträge
2
#1
Hallo zusammen,

Ich bin 31 Jahre alt und habe seit einer Woche eine vierjährige Aussie Dame dauerhaft an meiner Seite. Wir hatten immer Hunde, allerdings noch nie einen Hütehund.
Luna und ich kennen uns schon seitdem sie ein Jahr alt ist - aufgewachsen ist sie bei einem Alkoholiker, bekam wenig Aufmerksamkeit und wurde dort dolle dick gefüttert. Sie ist abgehauen, war dann ein Tag im Tierheim und wurde sobald von einer Freundin adoptiert. An jenem Tag war ich dabei - seitdem ist sie irgendwie sehr auf mich fixiert und wir haben uns echt gern. Ich hatte sie öfters mal für eine Woche bei mir, das war aber immer eher "Besuch bei Oma und Opa", jetzt steht ich vor der Aufgabe die kleine Maus erziehen zu müssen, da auch die neuen Besitzer ihr auf Dauer nicht gerecht wurden. Momentan habe ich sie vier Wochen zur "Probe" bei mir, wenn das klappt wird sie dann für immer bei mir bleiben.
Ich wohne an den Weinbergen, die Firma ist an einem Feld - ohne Leine laufen ist Standard, an der Leine läuft sie aber mega super.

IMG_0118.jpg

Sie kann: Sitz, Platz, Pfote geben, Hand touch (länger halten geht noch nicht), Schämen (üben wir gerade), Bleibt, Komm, Stop und einen Beutel mit Leckerlis im Haus suchen und finden. Sie lernt schnell, und ist einem Leckli niemals abgeneigt. Auf Dauer will ich Ihr aber noch eine Aufgabe suchen und informiere mich gerade bezüglich Rettungshundestaffel/Suchhund Ausbildung etc. wobei das wirklich Primär zum Spaß sein soll.

Luna liebt Menschen, alles und jeder will begrüßt werden! Am liebsten mag sie den ganzen Tag gestreichelt werden und findet im generellen andere Hunde toll. Sie ist ein kleiner Engel, aber wenn ein kläffender Hund ankommt, dann macht sie da in voller Lautstärke mit und sieht das dann gar nicht ein den kürzeren zu ziehen - wir arbeiten aber daran.

Sie ist allerdings seeeeehr anhänglich und nervös, meistens klebt sie an mir wie Haare an feuchter Seife :p. Im Haus ist sie mir am Anfang überall hinterhergelaufen, das habe ich aber schnell unterbunden. Sie hat einen festen Platz im Erdgeschoss und ich kann mich inzwischen dort bewegen, ohne dass sie immer aufspringt, gehe ich aber hoch oder in den Keller muss ich sie mit "bleib" zum bleiben bewegen. Das klappt auch, nach spätestens fünf Minuten kommt sie aber dann angewatschelt, ich nehme sie aber generell immer mit, wenn ich länger oben oder unten bleibe.

Sitze ich auf dem Sofa, oder am Schreibtisch (zu Hause oder auf der Arbeit), legt sie sich neben mich - die Hundeschnauze kommt aber alle paar Minuten mal ins Blickfeld und will "Hallo" sagen (tagsüber viel, abends nicht mehr). Bisher bekommt sie kurz das Köpfli getätschelt und mit einem "Aus" wieder in Ruheposition befördert. Meistens langt aber eine kleine Bewegung von mir, und es sind gleich zwei Kulleraugen auf mich gerichtet so nach dem Motto: "DU WILLST WEG? WOHIN, ACH EGAL ICH WILL AUF JEDEN FALL MIT!!" :p

Nun Frage 1: gehe ich damit so richtig um? Ist dieses "absolut nicht alleine sein wollen" typisch Hütehund, oder hat Luna da vielleicht etwas Verlustangst durch ihre Vergangenheit? Wie kann ich dem "nervösen" auf Dauer vielleicht etwas entgegensteuern? Ist das ständige "Hallo" sagen Kontrolle oder Aufforderung zum beschäftigen?

Mein größtes Problem ist aber folgendes: Dadurch, dass Luna immer etwas Nervös ist, fällt es mir ganz arg schwer zu erkennen ob sie über- oder unterfordert ist, ob ihr langweilig ist oder ob sie glücklich ist.
Im Laufe des Tages gehen wir immer zusammengenommen ca. 1,5 Stunden spazieren und spielen zusätzlich mindestens noch 30 Minuten mit Suchspiel und Kommandos zu Hause. Mit Knuddeln und lieb haben komme ich pro Tag so auf mindestens ca. 2,5 Stunden 1:1 "bespaßung". Sie ist den Tag über eigentlich nie alleine und geht jeden Tag mit auf die Arbeit. Generell muss ich sagen, sie hat auch noch nie was angestellt im Haus oder im Büro und würde auch nichts vom Tisch klauen.

Am Wochenende würde ich auf Dauer gerne in die Hundeschule, aber momentan hat ja alles zu.

Ich frage mich nur, ist das was ich da mit ihr da Treibe einem Aussie gerecht? Wenn sie nach so einem Tag mit Ihrer Schnuffelschnauze ankommt, was heißt das dann? "Eh du Sack, knuddel mich", "mir ist langweilig" oder was ganz anderes?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
21 Feb 2011
Beiträge
5.650
#2
Hallo, ich finde es toll, dass du ihr eine Chance gibst.

Das, was du machst, ist vollkommen ok. Von Anfang an deine Routine reinbringen. Sie wird sicher ruhiger werden mit der Zeit.
Sie ist ja erst kurz bei dir und kennt dieses Leben nicht. Alles ist neu für sie.
Deshalb würde ich es langsam angehen....von wenig Aufmerksamkeit auf 100%, das ist schwer zu verkraften. Ich denke, sie hat erstmal genug mit all dem Neuen zu tun.
Spaziegänge sind super, ansonsten würde ich nicht allzu viel von ihr fordern, bis sie deine Regeln kennt, denn die muss sie ja auch lernen.
Weniger ist manchmal mehr ;)

Du solltest da nicht zuviel hineininterpretieren, auch ein Aussie ist ein Hund. Wahrscheinlich möchte sie einfach nur Aufmerksamkeit, wenn sie dich anstupst.
 
Dabei
19 Sep 2018
Beiträge
2
#3
Hallo,
Danke für die netten Worte, das bedeutet mir viel. Ich habe tatsächlich das Gefühl sie wird von Tag zu Tag ein bisschen ruhiger - im Büro war sie so brav wie nie und danach waren wir lange mir einem Hundekumpel unterwegs. Seitdem liegt sie ganz brav und Platt neben ihrem Körbchen. Sie bekommt aber immer alles mit, die Kleine :p
 
Dabei
27 Feb 2017
Beiträge
6
#4
Ich finde, du machst es genau richtig. Wir haben damals auch gedacht wir machen zu wenig und hatten dann ruck zuck den kleinen Kerl überfordert. Auch wenn es ein Hütehund ist heißt es nicht das man sie den ganzen Tag besaßen muss. So wie du schreibst finde ich sie sehr ausgeglichen. Ich würde mir das mit dem Suchhundetraining überlegen. Schnell kann es da zu viel werden. Ich spreche da aus Erfahrung. Mein Labbi und ich haben ab einem halben Jahr bis 6 Jahren Personensuche betrieben. Dann habe ich wegen meinem Rücken aufhören müssen. Dann habe ich gemerkt das er immer ruhiger wurde und viel ausgeglichener.
Also was ich damit sagen will, da machst es schon genau richtig und wenn sie keine "Dummheiten" macht ist sie weder über noch unterfordert.

Viel Spaß mit Deiner Maus
Lotte, Sam und Sven
 
Dabei
7 Sep 2012
Beiträge
3.320
#5
Ich finde, du machst es genau richtig. Wir haben damals auch gedacht wir machen zu wenig und hatten dann ruck zuck den kleinen Kerl überfordert. Auch wenn es ein Hütehund ist heißt es nicht das man sie den ganzen Tag besaßen muss. So wie du schreibst finde ich sie sehr ausgeglichen. Ich würde mir das mit dem Suchhundetraining überlegen. Schnell kann es da zu viel werden. Ich spreche da aus Erfahrung. Mein Labbi und ich haben ab einem halben Jahr bis 6 Jahren Personensuche betrieben. Dann habe ich wegen meinem Rücken aufhören müssen. Dann habe ich gemerkt das er immer ruhiger wurde und viel ausgeglichener.
Also was ich damit sagen will, da machst es schon genau richtig und wenn sie keine "Dummheiten" macht ist sie weder über noch unterfordert.

Viel Spaß mit Deiner Maus
Lotte, Sam und Sven
Naja, also der Aussie ist ein Arbeitshund mit Schwerpunkt Hüten. Diese Hunde sollten schon auch Arbeiten dürfen und klar, das Training sollte nicht zuviel werden. Aber ein Aussie, der so gar nichts tut, ist sicherlich eher unzufrieden. Den Vergleich mit dem Labby sehe ich da nicht unbedingt, da viele Showlabbys inzwischen leider oft wirklich eher Couchpotatoes sind. Wobei es auch da sicherlich große Unterschiede gibt.

Leider sehe ich aber viel viel viel zu oft Aussies, die ohne jede Auslastung und hoffnungslos Unterfordert ihr Leben vor sich hindümpeln. Und während der eine still und unbemerkt vor sich hin leidet, überdreht der andere völlig. Sie den anderen Threat, wo der Hund mit einem einstündigen Spaziergang am Tag zufrieden sein soll u. man sich dann wundert, warum der Hund so hibbelig ist.

Außerdem ist es immer großartig, etwas gemeinsam mit dem Hund zu machen u. es sollte natürlich etwas sein, woran der Hund auch wirklich Spaß hat. U.u. muss man da halt verschiedene Sachen ausprobieren. Und nicht alles muss man im Verein oder auf dem Hundeplatz machen. Glücklicherweise hat man heutzutage ja eine große Auswahl. Von Anspruchsvoll bis leicht, von aktiv und mit viel Aktion bis hin zu ruhig u. konzentriert.
 
Dabei
27 Feb 2017
Beiträge
6
#6
Ja klar ist der Aussi ein Hütehund. Wir haben auch ein Aussi Mädchen. Aber so wi vupibi geschrieben hat ist ihr Mädchen völlig zufrieden so wie es läuft. Unser Mädchen will auch mal was tun, aber meist ist sie zufrieden bei uns zu sein und gestreichelt zu werden.
Das es andere Aussies gibt die mehr brauchen ist unbestritten.

VG Sven
 
Dabei
7 Sep 2012
Beiträge
3.320
#7
Ja klar ist der Aussi ein Hütehund. Wir haben auch ein Aussi Mädchen. Aber so wi vupibi geschrieben hat ist ihr Mädchen völlig zufrieden so wie es läuft. Unser Mädchen will auch mal was tun, aber meist ist sie zufrieden bei uns zu sein und gestreichelt zu werden.
Das es andere Aussies gibt die mehr brauchen ist unbestritten.

VG Sven
Also die konkrete Rassebeschreibung ist Arbeitshund mit Schwerpunkt Hüten. Das unterstreicht den vielseitigen Anlagen dieser Hunde.

Leider ist es so, das die meisten Aussiehalter glauben, ihr Hund sei völlig zufrieden und "streicheln" würde ihm reichen... leider... denn in den meisten Fälle ist es nicht so. Das Problem ist, das nur wenige diese Rasse wirklich erleben, wenn sie richtig arbeitet. Denn erst dann offenbart sich die wahre Begeisterung, die Fähigkeiten und Anlagen dieser Hunde, die ich ganz klar, bei einfachen Gassigängen niemals erleben werde!

Und ich weiß wovon ich schreibe, denn meine Hunde arbeiten am Vieh. Ich erlebe diese Begeisterung aber durchaus auch bei anderen Aufgaben und Trainings, wo sie mit riesige Freude mit mir Zusammen etwas machen dürfen. Es ist nicht annähernd die Begeisterung wie beim Hüten, aber immerhin! Und für die meisten Aussies besser als nichts. Denn dafür wurden sie schlicht u. einfach gezüchtet! Sie wollen Arbeiten! Sie wollen sich konzentrieren, Lösungen finden, ein Teamplayer sein. Und wer das als Halter nicht will (oder nicht verstehen und respektieren will), sorry, aber der suche sich bitte eine andere Rasse!
 
Dabei
8 Jul 2017
Beiträge
527
#8
Diese beschriebene Begeisterung am Vieh, naja das beschreiben viele ja auch wenn sie im Bereich Hundesport tätig sind.

Es gibt zu viele Ansichten, meine Letzen Trainer sprachen davon " Hundesport sei nur was für doofe" , "12 km laufen reicht in der Woche auch für Aussies" sind sonst alle über die Uhr gedreht. Ruhe ist das beliebteste Thema, Hund werden solange ausgebremst ( nennt sich korrigiert) bis sie die Beine vom Boden nicht mehr hochbekommen.
 
Dabei
21 Feb 2011
Beiträge
5.650
#9
Wenn man, wie Julia, Aussies aus einer echten AL hat (also nicht nur vom Pedigree, sondern solche, wo auch die Vorfahren am Vieh arbeiten), ist die Begeisterung dafür fast greifbar. Und einen Vergleich kann man erst ziehen, wenn man solche Hunde im Hundesport und am Vieh sieht. Hundesport macht ihnen Spaß, gar keine Frage.....aber am Vieh sieht das noch mal anders aus.

12 km laufen pro Woche reicht nicht. Da machen wir in zwei Tagen mehr km.
Es gibt durchaus auch ruhige, bzw triebarme, Sportarten, bei denen der Hund eher runterfährt als aufdreht. Dogdance, Heelwork, Suchen, ZOS, Copy me sind nur einige davon.
Wenn Aussies jeden Tag ihr kleines Köpfchen anstrengen dürfen, erlebt man eine ganz andere Zufriedenheit, als wenn man nur mit ihnen läuft.

Fast jede Hunderasse sollte eine Aufgabe, Beschäftigung haben. Welche das ist, ob Agi oder Obedience, hängt von den Vorlieben und auch vom Hund selbst ab. Ein hoch im Trieb stehender Hibbelhund eignet sich wohl eher nicht fürs Agi.

Diese Gratwanderung zwischen zuviel und zuwenig hinzubekommen, das ist die große Kunst.
 
Dabei
7 Sep 2012
Beiträge
3.320
#10
Diese beschriebene Begeisterung am Vieh, naja das beschreiben viele ja auch wenn sie im Bereich Hundesport tätig sind.
Diese Begeisterung am Vieh, ist noch mal eine ganz andere Nummer, als beim Hundesport. Da ich selber mit meinen ersten 3 Aussies im Hundesport unterwegs war (den sie mit viel Freude nachgekommen sind), kann ich das beurteilen.
Und es gibt ja bei weitem (u. zum Glück) nicht nur Hundesport, sondern zig Möglichkeiten. Da dürfte wohl jeder was finden.

Wozu züchte und halte ich diese großartigen Hunde, mit diesen wunderbaren geistigen Fähigkeiten, wenn ich damit nur Spazieren gehen will? Und wenn der Aussie bei einer solchen Beschädigung "über die Uhr dreht", läuft da mit Sicherheit was falsch! Ruhe ist richtig (wobei ich da noch nie Probleme hatte), aber das hast ganz sicherlich nicht, das ich den Hund ein Leben lang hoffnungslos Unterfordern soll.
Das ist doch Perlen vor die Säue... wenn man so will.

Und ansonsten: siehe Gundis Antwort.
 
Dabei
8 Jul 2017
Beiträge
527
#11
Die 12 km sind natürlich das eine Extrem, das andere habe ich selber erlebt, Agiprogramm ab dem 10 Lebensmonat . 4 mal die Woche auf nem andern Rummel. Würde ich nie wieder machen
 
Dabei
7 Sep 2012
Beiträge
3.320
#12
Die 12 km sind natürlich das eine Extrem, das andere habe ich selber erlebt, Agiprogramm ab dem 10 Lebensmonat . 4 mal die Woche auf nem andern Rummel. Würde ich nie wieder machen
Nunja, aber man kann doch nicht, solche Extreme als allgemein gültiges Argument herannehmen. Mal abgesehen davon: Welcher Rancher oder Farmer würde tagtäglich mit einem Hund arbeiten wollen, der dabei jedes Mal völlig überdreht???
Allerdings sehe ich diesbezüglich schon einen Kontext zu überdrehten Aussies, denn in so mancher Zucht wird doch gar nicht mehr auf Nervenstärke, Trainierbarkeit und Belastbarkeit selektiert, weil mit den Hunden gar nicht mehr gearbeitet wird. Sondern die Selektion nur noch auf optischen Gesichtspunkten stattfindet. Dieses ständige Kläffen bei jeder Art von Beschäftigung z.B. erlebe ich sehr oft bei Showlinien. AL züchten wollen so etwas gar nicht und würden von daher nicht mit Dauerkläffern züchten und das macht sich definitiv bemerkbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
21 Feb 2011
Beiträge
5.650
#13
Dieses Dauergekläffe bei jeglicher Art von Beschäftigung liegt leider viel am Training.

Ganz klar kommt eine gute Nervenstärke aus der Zucht. Viele dieser "nervenschwachen" Aussies können keinen Frust aushalten und in Kombination mit falschem Training kommt dann das Bellen.
 
Dabei
7 Sep 2012
Beiträge
3.320
#14
Dieses Dauergekläffe bei jeglicher Art von Beschäftigung liegt leider viel am Training.

Ganz klar kommt eine gute Nervenstärke aus der Zucht. Viele dieser "nervenschwachen" Aussies können keinen Frust aushalten und in Kombination mit falschem Training kommt dann das Bellen.
Stimmt, das kommt dann erschwerend hinzu.
 
Dabei
12 Nov 2018
Beiträge
16
Alter
32
#15
Hi,
Wir haben einen Aussie und Schafe (als Job) und ja wir trainieren das hueten und unsere Wahrheit schaut so aus: Es gibt ein paar Wochen im Jahr da brauchen wir unsere Maus jeden Tag um mit uns an den Schafen zu arbeiten, ein paar Wochen im Jahr stehen die Schafe einfach nur gluecklich auf der gruenen Weide und wir 'trainieren' eben nur 2 oder 3 mal pro Woche und dann gibts die Wochen an denen der Hund gar nicht mit uns auf die Weide darf weil das zuviel Stress fuer die neugeborenen Laemmchen und die Mutterschafe waere. Das ist auch fuer uns eine stressige Zeit, daher muss unser Aussie auch mal ein paar Wochen nur mit einem normalen Spaziergang vorlieb nehmen und sie liebt und schaetzt mittlerweile auch die 'Langweilige' Zeit mit uns. In der Welpenzeit dachte ich mir das waere unvorstellbar, aber Aussies passen sich da schon auch gut dem Leben mit ihrem Menschen an. Unsere Maus wird gefordert und gefoerdert in dem Rythmus unserer Farm und Tiere und das ist nicht immer aufs Detail planbar. Wenns mal langfristiger langweilig ist, wird neben dem taeglichen Gassi, abends mal Kaese erschnueffelt oder kleine Tricks erlernt aber Ruhe erlernt hat sie tatsaechlich durch Ruhe. Heute liebt sie ihre Schlaefchen auch tagsueber und meckert wenn wir zu laut sind....
 
Dabei
8 Jul 2017
Beiträge
527
#16
Nunja, aber man kann doch nicht, solche Extreme als allgemein gültiges Argument herannehmen. Mal abgesehen davon: Welcher Rancher oder Farmer würde tagtäglich mit einem Hund arbeiten wollen, der dabei jedes Mal völlig überdreht???
Allerdings sehe ich diesbezüglich schon einen Kontext zu überdrehten Aussies, denn in so mancher Zucht wird doch gar nicht mehr auf Nervenstärke, Trainierbarkeit und Belastbarkeit selektiert, weil mit den Hunden gar nicht mehr gearbeitet wird. Sondern die Selektion nur noch auf optischen Gesichtspunkten stattfindet. Dieses ständige Kläffen bei jeder Art von Beschäftigung z.B. erlebe ich sehr oft bei Showlinien. AL züchten wollen so etwas gar nicht und würden von daher nicht mit Dauerkläffern züchten und das macht sich definitiv bemerkbar.
Solche Extreme werde da draußen den Leute an die Hand gegebnen, von Hundetrainern und noch Blödsinn mehr! weiß doch kein Mensch mehr was richtig ist ... zumindest die Leute die sich die Trainer anhören. Gut die Verallgemeinerung nehm ich zurück, aber es gibt da halt ne Menge Leute die nix taugen. Zumindest in unserm Ecke, sprießen die HT aus dem Boden...es graust. Dann schauens irgend nen Guru auf youtube/ fb an und plabbern in der nächsten Stunde, Wort wörtlich den Guru nach, machen die selbigen "Übungen". Ist doch lachhaft.

Sorry das mußte mal raus...ich habs echt dicke mit denen.
 
Dabei
7 Sep 2012
Beiträge
3.320
#17
Also das kann ich so in der Form nicht bestätigen. Klar, diese Extreme gibt es! Ohne Frage! Und man sollte sich seine Hundeschule/Trainer unbedingt mit Sorgfalt aussuchen. Diesen Sommer habe ich mit meiner Jüngsten die Welpenstunde durchlaufen und aktuell sind wir in der Junghundgruppe. In meiner "alten" und über viele Jahre bewährten HS. Meine Trainerin ist dieses Jahr 60 geworden und ich schätze ihr umfangreiches Wissen und ihre kompetente Einschätzung von Hunde (-charakteren). Sie selber bildet sich noch immer fort und ist in ihrer Entwicklung nie stehen geblieben. Schon mit meinen ersten 3 Aussies war ich hier im Hundesport unterwegs (ohne Turnierambitionen) und mit meiner jetzt Ältesten habe ich hier von 10 Jahren bei ihr zum ersten mal die Welpengruppe durchlaufen und vor 4 Jahren mit meiner Mittleren. Ich lege wert auf Welpengruppe u. Junghundschule für meine Hunde, würde aber im Zweifelsfall mangels kompetenter HS komplett darauf verzichten (allerdings: ich habe auch jahrzehntelange Erfahrung).
Bei uns hier ist Ziel umweltsichere und alltagstaugliche junge Hunde auszubilden, die hier in erster Linie lernen sollen, unsere stressige Umwelt souverän und sicher mit ihren Haltern zu bewältigen. Aktuell gewöhnen wir die Jungspunde gerade an Sylvestergeböller.
Bei uns gibt es kein Welpenagi o.ä. An diesen Kursen dürfen Junghunde hier frühestens mit 10 Monaten zum ersten Mal teilnehmen und sind sie nicht reif genug, dann auch erst später. Ich schätze diese HS wirklich sehr und dieses Beispiel zeigt, das es sich lohnt, nach einer solchen HS zu suchen.
Ich fahre übrigens 30 Min. eine Strecke u. hätte hier 5 Min. vor Ort eine weitere HS, die mir aber nicht zusagt.
 
Dabei
8 Jul 2017
Beiträge
527
#18
Mir gings in erster Linie darum, dass man HH gern mal anmault, weil Aussi nicht ausgelastet usw. Es wird total unterschiedliches von Seiten der Trainers dazu gelehrt. Eigentlich höre ich nur noch hier im Forum von der Auslastung- schiene. Auch von Welpenstunde und Junghunde, da kam immer " seit es diese Gruppen gibt, gibt es Problemhunde ;) "




Silvestergeböller, haben wir nie geübt, mit keinem Hund, wobei wir nur Züchterhunde hatten. Da war das nie ein Thema. Aber schön, dass die Möglichkeit gibt für die die das Üben wollen.
 
Dabei
7 Sep 2012
Beiträge
3.320
#19
Silvestergeböller, haben wir nie geübt, mit keinem Hund, wobei wir nur Züchterhunde hatten. Da war das nie ein Thema. Aber schön, dass die Möglichkeit gibt für die die das Üben wollen.
Was hat denn Sylvestergeböller damit zu tun, ob ein Hund von einem Züchter oder wo auch sonst immer herkommt???
Und gerade junge Hunde an diesem Lärm gewöhnen zu wollen, halte ich für unbedingt nötig. Sie um Sylvester in eiskalte Wasser zu schupsen ist ja wohl kaum der richtige Weg, auch nicht für einen "Hund vom Züchter"... Ich schüttet gerade den Kopf über diese Argumentation und hoffe, sie nur falsch zu verstehen.

Auch von Welpenstunde und Junghunde, da kam immer " seit es diese Gruppen gibt, gibt es Problemhunde ;) "
Ahja, also ihrer Meinung: keine Welpen u. Junghundegruppen, ergo keine Problemhunde?
Es ist schon traurig, wenn jemand so etwas schreibt und offensichtlich eine derart schlechte Meinung von so etwas hat. Nunja, scheinbar nicht zu ändern. Dann sollte man aber auch respektieren, wenn andere diese negativen Erfahrungen nicht haben.

Mir gings in erster Linie darum, dass man HH gern mal anmault, weil Aussi nicht ausgelastet
Wer mault hier wo? Fakt ist: das es leider vielen Aussies so gut. Fakt ist auch: das viele Aussiehalter leider niemals, die wahre Teamarbeit mit einem Aussie kennenlernen werden. Was jammerschade ist, denn ich bekomme da nach 25 Jahren noch immer eine Gänsehaut...
 
Dabei
8 Jul 2017
Beiträge
527
#20
Hallo,

der Gedankengang zu den Hunden aus der normalen Zucht .... da war mein Gedanke auf der Schußangst bei Hunden die entsprechend viel schlechte Dinge erlebt haben. Auch Auslandshunden, da sieht es einfach anders aus. Zumindest in meiner grauen Theorie...

Welpen und Junghunde ... was soll ich dazu schreiben, alle meine Trainer sagten dies eben genauso. Ansage war.... entweder sie bekommen es ab oder sie werden zum Schläger.
Sollen die jetzt alle keine Ahnung haben?
 
Dabei
7 Sep 2012
Beiträge
3.320
#21
Welpen und Junghunde ... was soll ich dazu schreiben, alle meine Trainer sagten dies eben genauso. Ansage war.... entweder sie bekommen es ab oder sie werden zum Schläger.
Sollen die jetzt alle keine Ahnung haben?
Hmm, also ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie scheinen sie ein ziemliches schwarz/weiß Denken zu haben, auch wenn es mitunter schwierig ist, in diesen abgehakten Kurzsätzen zu verstehen ob und wie es gemeint ist. Wenn Hundetrainer nichts anderes drauf haben, als die Ansage entweder sie bekommen einen drauf oder sie werden diejenigen die drauf hauen, dann steht für mich eines mit Sicherheit fest: sie haben allesamt keine Ahnung! Das ist schon eine erschreckende Aussage und ein Armutszeugnis von Hundetrainerseite, falls das wirklich so eine Aussage ist. Vor allem mit der anderen Aussagen, das es nur Problemhunde gibt, wenn sie an der Welpen- u. Junghundeschule gibt.
Schade, das sie nicht mal in unseren HS vorbeischauen können, um zu erleben, das es auch anders geht! Und das es neben Schwarz/weiß auch jede Menge Grautöne gibt.

der Gedankengang zu den Hunden aus der normalen Zucht .... da war mein Gedanke auf der Schußangst bei Hunden die entsprechend viel schlechte Dinge erlebt haben. Auch Auslandshunden, da sieht es einfach anders aus. Zumindest in meiner grauen Theorie...
Ich denke mal, hier ist eine gute Zucht gemeint. Ja, eine sehr wichtige Grundlage bei der Anschaffung eines Welpen. ABER: der Züchter kann immer nur den Grundstein legen. Wie sich die Umweltsicherheit bei einem Welpen weiter entwickelt liegt bei ca. 60-70 % beim Welpenbesitzer, denn das entwickelt sich erst ab der 8 Wochen. Der Züchter kann wichtige Grundlagen schaffen, wie Alltags-(Geräusche)Gewöhnung, er kann darauf achten, nur Hunde zur Zucht einzusetzen, die ein entsprechendes Nervenkostüm haben etc.pp. Aber es gibt durchaus auch rassebedingte Anlagen. Fast alle Hütehunderassen neigen eher zu Sensibilität auf laute Geräusche. Schon ein Problem ist das heute z.B. bei Bearded Collies, die mitunter sehr Geräuschempfindlich sind. Zudem sehe ich da die Problematik viel eher bei Vermehrerhunden die aus irgendwelchen Löchern stammen oder die berühmtem Bauernhofwelpen, die nichts gesehen und erlebt haben. Wir hatten dieses Jahr einen Schäferhündin in der Welpengruppe, die im Pferdestall aufwuchs. Dieser Hund war hoffnungslos mit seiner Umwelt überfordert u. reagierte mit hysterischem Gebell und nach vorne gehend auf quasi alles: andere Hunde, Menschen... u. das schon vom weitem. Die Leute gaben den Welpen schließlich an den Züchter zurück, da sie völlig überfordert waren.

Wenn ein Hund Angst vor Geböller oder Schüssen hat, genügt EINE schlechte Erfahrung, eine doofe Situation u. auch der langjährig gelassene Hund entwickelt plötzlich eine Geräuschangst. Daher halte ich es für so bedeutend, einen jungen Hund "abzuhärten" und ihn langsam und kontrolliert an solchen Lärm heranzuführen u. diesen Krach positiv zu verknüpfen. Nicht anders arbeitet die Polizei bei der Ausbildung von Polizeipferden. Langsames kontrolliertes Heranführen mit positiver Verstärkung und auch Fluchttier Pferd, lernt die Nerven zu behalten.
Man muss heutzutage in unserer reizüberfluteten Welt schon eines tun, um Hunde ein gute Basis zu vermitteln, darin (ein Leben lang) klarzukommen.
 
Dabei
8 Jul 2017
Beiträge
527
#22
Das mag schon sein, dass es Hundeschulen gibt die sich in ihrer Arbeit besonders hervorheben. Bestimmt ist das so...

Meinen jetzigen Hund, ich habe mir einen Trainer der mir empfohlen wurde, angeschaut von der Stunde Null an. Nett, sehr nett durchaus, nur ich habe zu lange gebraucht um durch das Konzept durchzublicken. Die ersten Stunden waren lauter Einzelstunden ( Abbruch am dummy) ich fragte wann wir denn in die Gruppen sollen. Es gab keine, es gab dort nur Auslastungsgruppen (Dummy, longieren usw, ehr nix für Welpen :)) . Nach 6-7 Stunden brach ich dort ab . Parallel, hatten wir die Auswahl zwischen einer gemischten Junghund -und Welpengruppe gemischt, ca 30 Tiere eher mehr.

Habe mich für den Verein mit 4 Welpen entschieden ... mehr gabs nicht. Junghunde gabs nicht, weil der Verein keine Hunde hatte für diese Gruppe.

Doch es gibt die Trainer die nur schwarz weiß sehen! Es ist ein Segen wenn man einen guten Trainer findet, nebst einen guten Zucht sehr wichtig. Die sind aber leider sehr dünn gestreut ... ich möchte hier zum Thema Trainer kein Fass aufmachen, das fliegt mir nur um die Ohren und es bringt nix. Möchte auch niemand verärgern!


Schönen Tag und alles Gute



Ehrliche Diskussionen sind müßig und finden nicht mehr statt. Meinungen gibts viele und fliegen einem auf anderen Kanälen um die Ohren :) ob das alles fundiertes Wissen ist?
 
Dabei
22 Nov 2019
Beiträge
104
Alter
37
#23
Und genau da liegt auch das "Problem" in den Foren. Das Internet bietet viel zu viele Meinungen zu jedem beliebigen Thema an. Sei es jetzt Hundeerzierhung oder Ernährung oder was auch immer. Es gibt tatsächlich Experten, die vollkommen unterschiedliche Auffassungen von Hundeerziehung haben.
Genauso gibt es Tierärzte die sagen, dass diese ganze Futterpanik von wegen getreidefrei vollkommener Unsinn ist, weil Hunde dagegen gar nicht allergisch sein können. Zudem gibt es Studien, die besagen, dass Barfen schädlich ist, wiederum andere die sagen, es ist die beste und natürlichste Futtermethode.
Wem soll man da noch irgendwas glauben???
Es ist ja schön, dass sich Leute austauschen und ihre Erfahrungen teilen, aber wie bei so vielen Sachen im Leben gibt es auch in der Hundeerziehung kein "schwarz/weiss". Was bei manchen Hunden richtig und gut ist, muss bei anderen Hunden nicht unbedingt den gleichen Effekt haben.
Deshalb graust es mir auch immer, wenn ich von irgendwelchen fremden Leuten im Internet lese, "ja, dann hat dein Hundetrainer oder Tierarzt einfach keine Ahnung, ich weiss es eh besser, habe ja selbst schon gezüchtet". Ähm ja, es gibt keine absolute Weisheit, da sollte man dann auch immer vorsichtig sein, seine Meinung als eben jene zu verkaufen.
Wie immer im Leben gibt es aber natürlich überall Leute, die tatsächlich nicht wissen was sie mit den Hunden machen, mag sein, aber das aus der Ferne beurteilen zu wollen ist eigentlich genau so ein Unsinn. Ich würde es mir jedenfalls nicht erlauben, zu sagen der Hundetrainer, oder wer auch immer, hat keine Ahnung. Was man stattdessen machen sollte ist, dem Themenersteller ein paar Fragen mitzugeben um zu schauen wie der Hundetrainer darauf reagiert und was dazu sagt, bevor man ein Urteil fällt. Niemand hier oder sonst so hat die Weisheit mit Löffeln gefressen und gerade in der Psychologie gibt es NIE eine 100% Sicherheit wie etwas funktionieren wird. Man kann zwar Hunde und auch Menschen in (Verhaltens-)Muster einteilen, das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie in diesen Mustern bleiben und man dann einfach seinen Konfliktleitfaden nimmt und sagt, "ahhh, das ist Typ B, den muss ich so und so behandeln damit es besser wird" und dann wird alles super... Wenn es doch nur so einfach wäre ;)
 
Dabei
27 Feb 2017
Beiträge
6
#24
Erst mal frohes Fest.
Sehr wahre Worte, pünktchen666. Leider sind anscheinend die meisten Mitglieder in den Foren DIE Spezialisten. Da wird dann jeder Kommentar gleich als Spinnerei abgetan. Man erlebt halt viel Mist in Hundeschulen. Das musste ich leider auch erfahren. Wie soll man auch als Neuling die richtige Schule für sich und den Hund finden? Unser Aussi Mädchen mag z. B. am liebsten nicht's tun. Auf der Couch liegen und stundenlang schlafen und schmusen. Wenn ich mit ihr einen "Spezialisten" aufsuchen würde bekomme ich bestimmt die Auslastugskeule drüber gezogen. Weil ein Aussi eben Artgerecht erzogen werden muss. Da interessiert es nicht was der Halter sagt. Ich habe nach Jahren erst 2 Schulen gefunden die sich wirklich für meinen Hund interessiert hat. Sonst nur Schema F.
Unser Labby haben wir auf Grund 2'er Hundeschulen so dermaßen überfordert das er sich zum Bitteren Ende in der Stadt mitten auf dem Fußgängerüberweg hingeworfen hat und nicht mehr aufstehen wollte. Wir haben ihm im ersten halben Jahr alle Kommandos, Dummy usw. beigebracht und das war viel zu viel wir dann gemerkt hatten. Aber man verlässt sich halt auf die Lehrer.

Viele Grüße aus dem schönen Linsengericht und und frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr.

Sven
 
Dabei
12 Jul 2012
Beiträge
2.226
#25
Aussies sind Hütehunde und mit denen kann nicht jeder Trainier. Hab ich schon oft festgestellt. am besten klappt es wenn der trainer selbst einen hüti hat..ob in der UO oder im Agi, wir haben das meiste mitgenommen bei trainern die selbst hütis haben.
 

Ähnliche Themen


Oben