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Angst im Elternhaus

Dabei
14 Mai 2012
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34
#1
Hallo ihr Lieben...

der Text kann etwas länger werden, also schon mal Entschuldigung und auch danke für´s Durchlesen.

Wie oben geschrieben hat Riley Angst in meinem Elternhaus. Aber mal von vorne:
Riley wird im Oktober 2, hat sich super entwickelt und bis auf die typischen Pubertätsphasen macht sie selten Probleme. Wenn wir zu Hause in Leipzig sind oder bei meinem Freund auf Rügen lebt sie quasi das Lied "Happy" von Pharrell Williams. Sie ist immer gut gelaunt, ein totaler Clownfisch und fast allem/jedem aufgeschlossen.

Problematisch wird es dann, wenn wir bei meinen Eltern sind. Schon wenn wir sie aus dem Auto holen ist sie total gestresst, hechelt stark, legt die Ohren nach hinten, die Rute wird zwischen die Beine geklemmt und sie ist im Fluchtmodus oder aber sie rennt nervös an der Leine hin und her.
Im Haus empfinde ich es sogar noch schlimmer. Sie versucht sich immer zu verstecken, wenn ich mich irgendwohin setze, klebt mir so nah es geht an den Beinen beim Laufen und wenn sie die Chance hat flitzt sie die Treppe nach oben in mein altes Zimmer.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie schon neugierig ist und alles inspizieren will, aber sich einfach nicht traut.

Am schlimmsten ist es jedoch bei meinen Eltern. Bei meiner Mama ist sie ängstlich, aber bei meinem Papa geht gar nichts mehr. Sie hat so Panik vor ihm... sie brauch nur seine Stimme hören und schon wird sie nervös. Sieht sie ihn dann, ist komplett Schluss. Sie quetscht sich an mich ran, hibbelt nervös hin und her und lässt ihn nicht aus den Augen. Entweder sie legt dabei die Ohren zurück oder spitzt sie aufmerksam nach vorne.

Und vorhin war ich echt sauer auf Riley. Wir waren auf dem Feld, gute 50 Meter vom Haus entfernt und haben gespielt. Mein Papa kam dann und hat nur zugesehen (weder mich, noch sie angesprochen und hatte auch diesen 50 Meter Abstand) und als sie ihn gesehen hat, ist die plötzlich mit zurückgelegten Ohren erstmal gute 20 Meter weiter gelaufen. Ich ihr dann hinterher gegangen um sie zu holen, aber dann fing die blöde Kuh an, auch noch ein Abstand von mir zu halten.
Ich hab dann nochmal 2-3 Mal versucht sie zu schnappen, aber dann wurde es mir zu blöd und bin umgekehrt. Da konnte Madame dann plötzlich kommen, aber immer noch mit Abstand zu mir.
Dies hab ich auch paar Mal gemacht und als ich sie immer noch nicht bekommen habe, bin ich halt nochmal über das halbe Feld mit ihr gestiefelt, bis ich sie endlich schnappen und an die Leine nehmen konnte. Auf Rufe, "hier" oder sonst was hat sie gar nicht reagiert.

Und da hab ich echt gedacht, dass mir dieses Verhalten langsam reicht.
Es nervt mich wirklich, dass ich nicht ausmachen kann, was genau ihr Problem ist. Dummerweise ist ihr hier einmal etwas passiert. Sie war noch ein Welpe und mein Papa ist ihr einmal aus Versehen auf die Pfote getreten. Das war es aber auch, wo ich sagen könnte, das ist der Grund, aber sie hat sich bei meiner Mama ja auch so doof.

Ich kann nicht sagen, ob es vielleicht auch wegen den Katzen im Haus ist oder weil meine Eltern im Haus rauchen oder ob einfach nur komplett die Chemie nicht stimmt oder ob ihr seine Stimme zu tief ist oder keine Ahnung..

Eigentlich hatte ich die Hoffnung, dass das Verhalten mit der Zeit besser wird, aber nichts wird besser.. Mein Papa versucht ab und zu ihr Käse oder andere Leckerli zu geben, die sie entweder ignoriert, ganz vorsichtig aus der Hand nimmt (und dann wird auch gelobt) oder erst dann frisst, wenn er wegschaut.
Meine Eltern haben auch einen Hund, Boomer. Mein Papa und ich sind auch schon zusammen mit Boomer und Riley spazieren gegangen, aber dennoch hält sie immer einen gewissen Abstand von ihm. Wenn sie recht nah war, habe ich gleich gelobt. Ach und selbst wenn er ihren geliebten Ball schmeißt, ist sie unsicher und schaut eher nach dem Motto: "Soll ich wirklich?" statt wie bei mir loszurennen und den zu holen.

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen und ich bin echt langsam am Ende mit meinem Latein. Vielleicht hat ja jemand noch eine Ahnung, was man noch tun könnte oder wo das Problem liegen könnte (ich weiß, ist schwierig sowas aus dem Internet zu beurteilen).
Ich habe auch schon überlegt, mal einen Trainer deswegen zu holen, aber irgendwie denke ich auch, dass das wenig bringen würde, da ich von meinen Eltern 400 km entfernt wohne und wir nur etwa 3-4 Mal im Jahr für etwa 1-2 Wochen hier sind.
 

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Dabei
15 Mai 2012
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5.025
#2
Hallo :)

Nun versuche ich mich mal mit meinen Ideen, möchte aber direkt vorneweg sagen, dass so ein Verhalten wirklich am besten vor Ort zu betrachten wäre!

Ich kann sehr gut verstehen wie schwierig das für dich ist und auch wie belastend das sein kann, wenn sich der Hund nie so richtig entfalten kann bei den eigenen Eltern.

An was, bzw. welcher Auslöser dahinter stehen kann, kann dir hier logischerweise niemand sagen. Ich kann dir nur erzählen, wie ICH handeln würde.
Ich persönlich würde kein großes Brimborium darum machen, dass sie deinen Papa nicht so super findet. Anscheinend traut sie ihm derzeit ja nicht so ganz, weswegen das nun ist, ist erstens schwer herauszufinden, zweitens für mich im Training gar nicht so unbedingt wichtig, wenn ich weiß "aha, daran kann ich arbeiten". Das mit dem Brimborium kann leider auch sehr nach hinten losgehen, von wegen "wenn Frauchen so einen Akt draus macht, dann ist wirklich was dran". Was nicht heißen soll, dass du sie in ihrer Angst alleine sollst, gar nicht!! gib ihr die Möglichkeit sich bei dir zu verstecken, aber mach kein Thema draus. Vor allem lobe sie nicht sofort wenn sie mal interessiert guckt. Das kann manche Hunde auch direkt "verschrecken". Vor allem wenn sie in ihrer Neugierde ihre Angst kurzzeitig vergessen, bzw. die Neugierde gerade größer ist.
Des Weiteren würde ich dafür sorgen, dass Papa den Hund erstmal auch komplett in Ruhe lässt. Gar nicht groß ansehen, nicht ansprechen und damit dem Hund den Raum geben beobachten zu können. Und das ganz in Ruhe und mit positiver Stimmung. An sich finde ich schönfüttern auch nicht verkehrt, aber es gehört schon viel Mut dazu eine Leckerei direkt aus der Hand der Angstauslösenden Person zu nehmen. Da würde ich vorschlagen, dass dein Papa doch auch gaaaanz zufällig Leckerie fallen lassen kann, wenn er an ihr vorbeigeht.
Auch der Punkt mit dem Lieblingsspieli finde ich gar nicht verkehrt! Auch, dass sie sich bei dir rückversichert!! Das gibt ihr Sicherheit und hilft ihr!! Gib ihr diese Sicherheit und lass sie sich rückversichern!
Jetzt weiß ich zwar nicht wie kooperativ dein Vater so ist, oder auch welche Körpersprache er so einsetzt. Aber beobachte doch mal, wie er sich ihr gegenüber verhält. Zum Beispiel geht er recht stramm und direkt auf sie zu, oder wie macht er das? Einfach dass du IHN ein wenig beobachtest und versuchst zu verstehen, was ihr dabei gruslig ist.
Wichtig fände ich jedoch, dass du dich nicht auf dieses "negative" fokussierst. Dein Hund merkt das! Auch wenn ihr zu deinen Eltern fahrt, dein Hund weiß genauso gut wie du, dass du dir Sorgen machst!
Als weitere Idee hätte ich, also als Hilfestellung für die Maus, dass du deine Regeln weiter aufrechterhältst wenn du bei deinen Eltern bist. Ich weiß nicht ob dort anderes gilt, oder das gleiche wie zu Hause. Meiner Erfahrung nach, brauchen Hunde die gerade Angst haben, noch mehr Regeln und damit Anlehnungsmöglichkeiten, als die "jungen wilden" :). Einfach weil sie Sicherheit und einen Rahmen bieten.

Wichtig ist aber unbedingt, bleibe selber ruhig, sei nicht sauer, sie kann ja auch nicht aus ihrer Haut raus. Bleib weiterhin Konsequent und guck dir deinen Vater und dessen Körperhaltung an! Ein sensibler Hund kann darauf stark reagieren.

Ich hoffe ich konnte dir ein paar Ideen und Anregungen liefern :)
 
Dabei
10 Mrz 2014
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#3
Es wäre interessant zu wissen ob dieses Verhalten von Anfang an war oder erst nach dem dein Vater ihr auf die Pfote getreten ist. Verhält sie sich ähnlich wenn deine Eltern dich besuchen?

Als erste Hilfe würde ich dir und dem Hund regelmäßig Rescue Tropfen geben. Und auch wenn es sich blöd anhört, versuche nicht sauer auf sie sein. Sie hat in diesem Moment Panik und du kannst eigentlich von Glück reden das sie nicht Fersengeld gegeben hat. Ich würde sie im Haus, wenn sie in dein Zimmer will sie auch dort lassen, die Tür offen damit sie freiwillig raus kann. Wie ist sie mit dem Hund deiner Eltern?

Für 1-2 Wochen 3-4x im Jahr zahlt sich für mich ein Trainer aus. Es entspannt das Verhältnis zu deinem Hund und deinen Eltern. Hochgerechnet sind das bei einer Lebenserwartung von 12 Jahren noch 40 Wochen, also fast ein Jahr. Und du weist auch nicht was die Zukunft bringt, ob du nicht vielleicht deine Eltern mal für den Hund brauchst.´( Ich hoffe es nicht aber man weis ja nie)

Viel Glück

Ich stimme meiner Vorrednerin vollkommen zu (hat sich überschnitten)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
15 Mai 2012
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#4
Gerade fällt mir auf, dass ich doch wieder was vergessen habe :D

also, natürlich ist es schon gut zu wissen, was der Auslöser war, aber nur (für mich!) um zu wissen wo die Grenzen des möglichen Verhaltens im Training sind. Also wenn der Hund so Angst hat, dass ich nicht erwarte dass irgendwann gekuschelt wird. Oder dass der Hund, der andere nicht so super findet, plötzlich mit anderen Hunden sofort spielt.

was ich eigentlich auch noch als Tipp schreiben wollte, wäre gewesen, sie an der Leine zu lassen. Vielen Hunden gibt die Leine ganz viel Sicherheit, wenn sie sie Positiv erlebt haben. Die direkte Verbindung zu frauli, die räumliche Begrenzung, die festen Regeln "leine" und dieses "bei diesem Menschen passiert mir nichts". Bei meinem ist es zB so, ist er irgendwo ängstlich, nehme ich ihn an die Leine und man sieht gleich wie er sich entspannt. Das muss man aber von Hund zu Hund sehen, manche fühlen sich dann so eingeschränkt und eher "behindert". das kannst du besser entscheiden ob das zu euch passt :)
 
Dabei
20 Jan 2016
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#5
Mich würde auch interessieren, ob sie sich auch so ängstlich verhält, wenn deine Eltern zu besuch sind. Ist sie sonst eher sensibel/schreckhaft auf laute Geräusche/Gerüche o.ä.? Kann es mit dem Hund deiner Eltern zusammenhängen oder verstehen die sich gut?

Ich würde es wohl mit Klickern versuchen (Blick in die Richtung deines Vaters - Klick). Und ich finde es auch nicht schlecht, wenn dein Vater ohne Kommentar ihr mal ein Leckerli zuschiebt (wenn sie gerade ruhig wirkt). Also, dass er kommentarlos ein Leckerli vor sie legt und dann weggeht als wäre nichts gewesen. Ohne Ankündigung oder Klick.

Einen Trainer fände ich auch ganz gut. 1-2 Wochen am Stück ist ja doch recht lange.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#6
Bei Angstverhalten wäre ich ehrlich gesagt sehr vorsichtig mit Clickern, das kann sicher schnell nach hinten losgehen, wenn man den falschen Moment abpasst.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#8
Humels, wenn Du hier so fleissig postest... wie wäre es mal, wenn Du Dich überhaupt erst Mal vorstellst? So wie es sich anstandshalber gehört?
 
Dabei
14 Mai 2012
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#9
Hallo ihr Lieben,

erstmal danke für die Antworten und Entschuldigung für meine verspätete Antwort, in letzter Zeit ging alles drunter und drüber.

Es wäre interessant zu wissen ob dieses Verhalten von Anfang an war oder erst nach dem dein Vater ihr auf die Pfote getreten ist.
Kann ich leider nicht mehr genau sagen, bin aber der Meinung, dass sie erst am nächsten Tag damit leicht anfing und das mit jedem Besuch gefühlt immer ein Stückchen schlimmer wurde.

Verhält sie sich ähnlich wenn deine Eltern dich besuchen?
Nicht ganz. Sie ist zurückhaltender als sonst, ein wenig ängstlich, aber trotzdem wesentlich offener als bei meinen Eltern. Hier hat sie teilweise schon die Hand von meinem Papa geleckt oder ist freiwillig zu ihm gegangen.

Wie ist sie mit dem Hund deiner Eltern?
So wie bei jedem Hund auch. Sie will mit ihm rumrennen und spielen, er dagegen ignoriert sie eher und will seine Ruhe vor ihr (gut, er ist aber auch schon 13). Ab und zu schafft sie es trotzdem, dass er mit ihr rumtobt, wenn auch nur kurz.

Ist sie sonst eher sensibel/schreckhaft auf laute Geräusche/Gerüche o.ä.?
Gar nichts davon :/ zumindest zu Hause nicht. Bei meinen Eltern brauch es nur mal ein lauteres Geräusch geben und sie schreckt auf.

Es ist teilweise wirklich so, als würde ich bei meinen Eltern einen komplett anderen Hund haben.

Ich werde aber definitiv euren Rat beherzigen und einen Trainer zu Rate ziehen. Dazu noch die Tropfen und die Leine nutzen und dann wird das hoffentlich irgendwann. Ich verlange auch nicht von ihr, dass sie sich ihm irgendwann vllt. mal total entgegen wirft und mit ihm kuschelt. Es würde mir schon reichen, wenn sie nicht voller Panik versucht aufs nächste Feld zu flüchten*seufz*
 

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