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Antijagdtraining: Rückruf aus dem Hetzen

Dabei
5 Mrz 2023
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#1
Guten Morgen ihr Lieben,

unser Pubertier findet aktuell vermehrt Interesse am Jagen und Hetzen diverser (Klein-)Tiere.
Zusätzlich zum bereits bestehenden Vorgehen ein Alternativverhalten (Sitzen und Gucken) bei Sichtung aufzubauen, möchten wir verstärkt am Rückruf aus dem Hetzen arbeiten.

Bis vor einigen Wochen waren wir noch der Ansicht, dass wir einen sehr gut funktionierenden Rückruf haben. Dann gab es die erste Kaninchensichtung und Madame war weg. Rückruf hat die mal so gar nicht interessiert. Gott sei Dank ist nichts passiert und unser Lessons Learned war vorerst nur noch mit Schleppleine.

Mich würde interessieren welches Vorgehen ihr hier genau fürs Rückruftraining anwenden oder empfehlen würdet.

Wir nutzen sowohl Pfeife als auch ein Wortsignal. Einen Notfallrückruf oder Super-Rückruf haben wir nicht.
Der Rückruf wird bei uns immer belohnt. Die Art der Belohnung hängt v.a. davon ab was ich dabei habe und ist nach Möglichkeit auch bedürfnisorientiert.

Der Rückruf wird selbstverständlich bereits regelmäßig trainiert und auch in nicht notwendigen Situationen regelmäßig angewendet (Aufladen).

Wir haben kein Problem damit sie mit dem Rückruf an gefüllten Näpfen oder Spielzeug vorbei zu rufen. Kein Problem mit dem Abruf aus dem Spiel mit anderen Hunden. Und konnten sie ebenso (gesichert an der Leine) aus dem Hetzen eines Vogels abrufen.

Eine unserer Trainingssituationen sieht aktuell v.a. wie folgt aus: Hund absitzen lassen, Spielzeug werfen, Hund freigeben und direkt Rückruf hinterher. Das ist für sie auch kein Problem.

Meine Frage ist ob letzteres v.a. realitätsnah genug ist und ausreichend um das auf die "Hasensituation" übertragen zu können, oder wir hier ein paar Gänge höher schalten sollten.

Als weitere Möglichkeiten fällt mir bspw. noch eine Reizangel ein. Zu Beginn hier ggf. einfaches Spielzeug anbinden und später dann ggf. mit einem Hasenfelldummy.
Oder ist das zu sehr mit Kanonen auf Spatzen bzw. sogar eher kontraproduktiv weil ihr das Hetzen schmackhaft gemacht wird.

P.S.: Letztere genannte Trainingssituationen natürlich immer gesichert mit Schleppleine, sodass Madame im Zweifel keinen Erfolg hat.


Gruß
André
 

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Dabei
21 Feb 2011
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#2
https://hundeschule-terzyk.de/informatives/artikel/

Unter diesem Link findest du einen Artikel, der heißt: "Auf der Jagd nach dem großen Gefühl" von Nadin Matthews (etwas runterscrollen, ist ein PDF). Da wird sehr anschaulich erklärt, was im Hund vorgeht und warum man ihn nicht einfach abrufen kann, wenn er mitten in der Jagd steckt.

GsD hatte ich dieses Problem nie. Trotzdem frage ich mich jedesmal wieder (das jetzt bitte nicht persönlich nehmen, denn viele andere machen es auch so), warum man immer erst anfängt zu trainieren, wenn das Problem auftaucht.
Also dann erst Schleppleine usw.
Ein Welpe, der fliegenden Blättern hinterjagt, einem Ball, oder anderem geworfenem Spielzeug, hinterherläuft, der spielt zwar, trainiert aber gleichzeitig das Hetzen ;)
Da würde ich schon anfangen zu üben.

Den Hund absitzen lassen, was wegwerfen, ihn dann schicken, ist etwas von euch kontrolliertes. Wild taucht plötzlich auf, meist dann, wenn der Hund im Freilauf und ein paar Meter weg vom Menschen ist. Da ist nix kontrolliert.
Ich würde Bälle oder andere Spielis werfen, ohne Voranmeldung und versuchen den Hund zu rufen, wenn er dem Spielzeug hinterherrennt.

Es gibt auch Seminare zum Thema Antijagdtraining mit entsprechenden Übungen, z. B. auch mit Hasenzugmaschinen.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#3
Hi Gothmog510,
die Kaethe nimmt auch alles mit, was man an Trouble haben kann. Lies mal den von Gundi empfohlenen Artikel, da steht alles drin. Jagen ist stoffwechselbedingtes Verhalten (dient also sozusagen dem Lebenserhalt des Hundes - auch wenn wir sie füttern ist das in der Genetik drin.) Gleichzeitig haben die einen gewaltigen Dopamin Ausstoss und sind kompett mit Glücksgefühlen voll. Also eine zweifache Motivation das Jagen nicht bleiben zu lassen.
Wenn die Trulla erst mal inder Hatz ist, ist es bockschwer sie zu stoppen. Du must ran,w enn sie noch in der orientierenden Appetenz ist. Also Beute ist noch nicht gesichtet. Und da muss spätestens unterbrochen werden. Oder Du hältst sie so busy auf Dich konzentriert, dass sie gar nicht erst in die Appetenz geht, was noch besser wäre.
Ansonsten wirklich ein Antijagdtraining machen....Wie das funktioniert im Einzelnen, kann ich Dir hier nicht in einem Posting beschreiben...sonst tippe ich morgen noch.
Ich habe allerdings auch noch einen Fehler beim Übungsaufbau gefunden. Rückruf immer belohnen, ist nicht der Bringer: Besser wäre es, sie würde nur gelegentlich belohnt, also intermittierend verstärkt, dann aber mit einem richtigen Knaller ( Fleischwurst, Wiener, Käse). Dann prägt sich das Ganze beim Hund besser ein. Allein die Idee jetzt könnte wieder mal so ein echtes Superlecker rausspringen, ist für den Hund attraktiver, als immer belohnt werden.
Einen Ball oder ein Spielzeug würde ich genau noch einmal werfen bei Kaethe und zwar in den Müll...

Liebe Grüße

Vom OOPS (und die Reizangeln, sind auch so ein Ding... richtig eingesetzt kann es etwas bringen, aber bei vielen fördert es erst noch die Lust Bewegungsreizen nachzugehen.)
 
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Dabei
5 Mrz 2023
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#4
Hallo Gundi,
vielen Dank für deine Rückmeldung.
Ich weiß nicht ob ich mich unklar ausgedrückt habe, daher nochmal zur Einordnung:

Unsere Hündin ist jetzt etwas über ein Jahr und hat erst mit beginnender Pubertät angefangen Jagdverhalten zu zeigen. Wir hatten vor der Pubertät einen im Freilauf stark an uns orientierten Hund, der in jedem Fall auf den Rückruf gehört hat und Tieren gegenüber kein Jagdverhalten gezeigt hat.

Warum ich hier mit Schleppleine hätte sichern sollen erschließt sich mir nicht wirklich.
Selbiges gilt für ein "Antijagdtraining". Ich finde es schwierig, bereits im Welpenalter für jedes Verhalten oder jede Situation, die eventuell im Alter auftreten kann, bereits ein Training zu integrieren. Wo fängt man da an und wo hört man auf?!

Dass man den Hund nicht zu unkontrollierten Jagdverhalten motiviert, steht außer Frage. Aber hier sehe ich auch kein Problem, da wir sie nie haben geworfenes Spielzeug ohne Freigabe hinterlaufen lassen. Ob es ggf. andere Anzeichen (Blätter jagen) gab, die wir ggf. fehlinterpretiert haben, möchte ich nicht ausschließen.

Ein grundsätzliches Buch zum Thema Antijagdtraining (Jagdverhalten verstehen, kontrollieren, ausgleichen: Wege in den Freilauf) habe ich bereits zuhause liegen und teilen durchgelesen. Sehr interessant die einzelnen Sequenzen des Jagdverhalten und die Prozesse im Gehirn zu verstehen.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#5
Noch eine Frage, sind es Hasen oder Kaninchen, die sie jagt. Bei Kanin geht die Jagd ja meist nich so weit, die gehen in ihr Gangsystem...bei Hase hingegen kann es weit und lang gehen...
 
Dabei
5 Mrz 2023
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#6
die Kaethe nimmt auch alles mit, was man an Trouble haben kann.
Ja, tatsächlich hatten wir neulich auch unsere Trainerin wieder hier, weil wir noch andere Baustellen (neben Autofahren und Jagdverhalten) haben. Sie vermutet mittlerweile, dass wir bzw. sie grundlegend tiefergehende Probleme hat. In den vergangenen Wochen haben wir daher v.a. im Hinblick auf Serotonin-Mangel ernährungstechnisch einiges umgestellt und sie auch nochmal beim Tierarzt durchchecken lassen. Inkl. großes Blutbild und Allergietest.

Das ist jetzt ca. 2,5 Wochen her und da sie wohl nicht den Fortschritt macht, den sie erwartet, hat unsere Trainerin als nächstes eine Therapie mit Clomicalm (Antidepressivum) + Verhaltenstherapie vorgeschlagen und möchte uns dazu heute Abend anrufen.

Ich bin da sehr skeptisch, weil ich unsere Probleme nicht als so eklatant ansehe, dass wir solche Geschütze auffahren.
 
Dabei
5 Mrz 2023
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#7
Noch eine Frage, sind es Hasen oder Kaninchen, die sie jagt. Bei Kanin geht di Jagd ja meist nich so weit, die gehen in ihr Gangsystem...bei Hase hingegen kann es weit und lang gehen...
Puhh, das ist eine gute Frage...Es ist braun und hat lange Ohren :D
Teilweise sind die Entfernungen auf den Feldern recht groß, sodass ich das schwer einschätzen kann. Gefühlt würde ich aber auf Kaninchen tippen, weil körperlich eher zierlich und die sich teilweise auch im Gras runterkauern.
 
Dabei
5 Mrz 2023
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#8
Du must ran,w enn sie noch in der orientierenden Appetenz ist. Also Beute ist noch nicht gesichtet. Und da muss spätestens unterbrochen werden. Oder Du hältst sie so busy auf Dich konzentriert, dass sie gar nicht erst in die Appetenz geht, was noch besser wäre.
Das ist tatsächlich auch unser Hauptproblem beim Jagdverhalten. Wir wohnen sehr ländlich zwischen Bauernhöfen und jede Hausrunde kommt an Feldern vorbei. Du merkst sofort bei ihr wenn du an den Büschen vor dem Feld vorbeikommst und der Zugang zum Feld frei wird, wird direkt zum Feldrand gerannt und es folgt der Blick in die Ferne übers Feld. Die hat dort jetzt schon zu oft Hasen gesehen, dass das schon lupenrein konditioniert wurde.

Gleiches gilt für das Einfordern von Blickkontakt, einem Sitz o.ä.. Es wird erst Richtung Feld geguckt oder im Fall vom Sitz sogar mit dem Rücken zu mir hingesetzt. Bin die letzten Tage total verzweifelt, weil bei ihr auf Hausrunden die Ohren teilweise nur auf Durchzug standen und hatte das auf die Pubertät/Adoleszenz geschoben. (sie ist dann auch nicht immer und nicht durchgängig aufs Feld fixiert; hatte daher keinen Bezug gesehen).

Bis mir irgendwann selbst bewusst geworden ist, dass die das an neuen (aufregenden) Orten nicht zeigt. Und die Hausrunde mit den ggf. vorhandenen Kaninchen wohl so eine reizvolle Umgebung für sie sein muss.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#9
Das ist tatsächlich auch unser Hauptproblem beim Jagdverhalten. Wir wohnen sehr ländlich zwischen Bauernhöfen und jede Hausrunde kommt an Feldern vorbei. Du merkst sofort bei ihr wenn du an den Büschen vor dem Feld vorbeikommst und der Zugang zum Feld frei wird, wird direkt zum Feldrand gerannt und es folgt der Blick in die Ferne übers Feld. Die hat dort jetzt schon zu oft Hasen gesehen, dass das schon lupenrein konditioniert wurde.

Gleiches gilt für das Einfordern von Blickkontakt, einem Sitz o.ä.. Es wird erst Richtung Feld geguckt oder im Fall vom Sitz sogar mit dem Rücken zu mir hingesetzt. Bin die letzten Tage total verzweifelt, weil bei ihr auf Hausrunden die Ohren teilweise nur auf Durchzug standen und hatte das auf die Pubertät/Adoleszenz geschoben. (sie ist dann auch nicht immer und nicht durchgängig aufs Feld fixiert; hatte daher keinen Bezug gesehen).
Hi Gothmog510,
Schwupps und da ist schon schluss mit lustig...Nix ins Feld glotzen, nix mit Rücken zu Dir. Sofort korrigieren. Hunde haben so eine Art "Karte im Kopf". Vor drei Wochen waren hinter der Kurve im Wald drei Rehe. Also müssen (könnten) die da sein...schon vor der Kurve, versuchen sie die Distanz zu vergrößern...und genau da muss man schon eingreifen. Striktes Fuss einfordern...oder anleinen...
Ihr habt doch eine Trainerin an der Hand - die solltet ihr jetzt einschalten, bevor der Worstcase eintritt, sich Käthe verletzt oder wirklich mal einen Hasen erwischt(denn bei Hunden die Jagderfolg hatten, wird es extrem knifflig, das wieder halbwegs in den Griff zu kriegen) Ich tippe auf Hase, denn Wildkaninchen sind zwar klein, haben jedoch keine langen Ohren...und die Löcher der Bausysteme wären einem sicher auch aufgefallen. Und Hasen ducken sich ab.
Und dann wird es in der Erziehung erst einmal zehn Stufen zurück gehen. Ich würde das mit Trainer machen, denn von außen erkennt man mögliche Fehler viel schneller, als wenn man durch den Hund abgelenkt ist. Und zum Verhaltensunterbrecher einkonditionieren, ist es eh sinnvoll. Werden ein paar anstrengende Wochen, die sich aber lohnen. Und die Hausrunde würde ich erst mal vom Programm nehmen. Da hat sie jetzt nur "klein braun mit langen Ohren" im Hirn...


Möglicher Trainingsaufbau:
• Orientierung am Menschen


• an der Leine ohne Ablenkung

• an der Leine mit Ablenkung

• Orientierung am Menschen

• ohne Leine ohne Ablenkung

• ohne Leine mit Ablenkung

• Rückruf/Verhaltensunterbrechung

• im Nahbereich ohne Ablenkung

• im Nahbereich mit Ablenkung

• Rückruf/Unterbrechung

• auf Distanz ohne Ablenkung

• auf Distanz mit Ablenkung

• auf Distanz aus der Bewegung mit Ablenkung (z B.Hasenzugmaschine)

• mit auslösenden Reiz
Und bis das Programm sitzt, gibt es Freilauf nur im eingezäunten Bereich - Schleppi bleibt dran. Bloß nicht nochmal hetzen lassen.


Bis mir irgendwann selbst bewusst geworden ist, dass die das an neuen (aufregenden) Orten nicht zeigt. Und die Hausrunde mit den ggf. vorhandenen Kaninchen wohl so eine reizvolle Umgebung für sie sein muss.
Ich hab mich in blau zwischen die Zeilen gemogelt

Liebe grüße
Vom OOPS
 
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6 Feb 2023
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#10
Ja, tatsächlich hatten wir neulich auch unsere Trainerin wieder hier, weil wir noch andere Baustellen (neben Autofahren und Jagdverhalten) haben. Sie vermutet mittlerweile, dass wir bzw. sie grundlegend tiefergehende Probleme hat. In den vergangenen Wochen haben wir daher v.a. im Hinblick auf Serotonin-Mangel ernährungstechnisch einiges umgestellt und sie auch nochmal beim Tierarzt durchchecken lassen. Inkl. großes Blutbild und Allergietest.

Das ist jetzt ca. 2,5 Wochen her und da sie wohl nicht den Fortschritt macht, den sie erwartet, hat unsere Trainerin als nächstes eine Therapie mit Clomicalm (Antidepressivum) + Verhaltenstherapie vorgeschlagen und möchte uns dazu heute Abend anrufen.

Ich bin da sehr skeptisch, weil ich unsere Probleme nicht als so eklatant ansehe, dass wir solche Geschütze auffahren.
Den hatte ich überlesen...Ist die Trainerin Tierärztin? Falls Nein...habe ich Fragezeichen im Kopf. Aber ich kenne Eure Hündin ja nicht live. Zickt sie beim Fahren immer noch rum? Stur die Tante, aber ihr habt ihr ja auch monatelang unabsichtlich beigebracht, dass es sich lohnt im Auto Theater zu machen. Insofern kann das natürlich passieren, dass es jetzt noch nicht behoben ist das Problem.
Solche Sachen ghören in die Hände eines Tierarztes mit Zusatzbezeichnung Verhaltenskunde und Verhaltenstherapie...aber wirklich nicht zum Beritt eines Hundetrainers...Ich habe vom Einsatz des Präparates nur bei Hunden gehör, die Zwangsstörungen/Stereotypien haben, bis hin zur selbstverletzenden Automutilation. So wie Du Käthe schilderst, ist sie doch kein Bündel voller Ängste, oder?
Also welche Probleme gibt es noch???

Liebe Grüße
Vom OOPS
 
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5 Mrz 2023
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#11
Danke, dass du dir die Zeit nimmst, @OOPS,

Autofahren ist noch nicht wirklich problemlos möglich. Sind ja vor einigen Wochen vom Minikofferraum meiner Frau auf die Box in meinem Auto umgestiegen. Erwartungsgemäß (jetzt sieht sie uns (eine Sitzfläche umgeklappt)), ist das Problem temporär schlimmer geworden.
Grundsätzlich finde ich das aber in Anbetracht der Tatsache (monatelange Fehlverknüpfung) im Rahmen.

Du merkst ihr an, dass sie je nach Situation anders reagiert. Gestern bspw. bin ich zehn Minuten mit ihr gefahren. Die ersten drei Minuten war leiseres Jammerbellen und den Rest der Fahrt mittellautes jammern. Rückfahrt dann kurz zu Beginn jammern und dann Ruhe. I.d.R. ist das tatsächlich auch unsere aktuelle Situation. Bellen übrigens fast ausschließlich in die Box rein. Also wir sehen durch den Rückspiegel, dass sie mit dem Rücken in Fahrrichtung (also von uns abgewandt) liegt und dann Richtung Kofferraumdeckel bellt.


Nein, unsere Trainerin ist natürlich keine Tierärztin und die würde das auch nicht so verarbreichen (kann sie auch nicht da verschreibungspflichtig). Sie arbeitet mit ihrer Hundeschule recht eng mit einer Tierärztin (nicht unserer) zusammen und würde das nur in Zusammenarbeit mit ihr machen.
Aber ich sehe das genau so wie du: Bevor ich den Weg mit solch harten Mitteln gehe, würde ich mir 1. das Go von meinem Tierarzt holen und v.a. auch eine Zweitmeinung einer Hundepsychologin / Verhaltenstherapeutin holen.


Nein, Käthe ist keinesfalls ein Bündel voller Ängste. Alleinbleiben (wofür das Mittel scheinbar insbesondere verwendet wird) schafft sie mehrere Stunden problemlos. Das kommt aufgrund von Homeoffice zwar nicht oft vor, aber ist dann immer problemlos. Sie ist nicht aggressiv und mit anderen Hunden absolut kompatibel (teilweise nur sehr stark unterwürfig).

Unsere andere Baustelle ist, dass sie teilweise noch sehr aufgeregt/erregt ist, wenn wir Leute auf der Straße treffen und mit denen reden oder wenn Leute zu uns nach Hause kommen. In beiden Fällen will sie die Leute begrüßen. Wenn wir dann den Fuß auf die Leine stellen (v.a. beim spazieren) und sie ignorieren, bellt sie teilweise stark die Leute an. Wir sind mittlerweile dazu übergegangen sie dann ins Platz zu führen (Alternativverhalten) und bei ruhigem Verhalten ab und an ein Leckerli fallen zu lassen. Das klappt wunderbar.

Zuhause ist das etwas schwieriger. Beim Klingeln ist sie früher immer ausgerastet, weil sie wusste das Leute kommen. Und hier muss ich ganz ehrlich sagen, weiß ich nicht woher das Problem kommt. Wir haben von vorn herein alle Leute dazu gebracht die im Welpenalter bei Besuchen zu ignorieren und erst später zu begrüßen. Also die Verknüpfung Klingeln und es kommt jemand für mich, gab es nie.

Das Problem mit dem Klingeln haben wir ihr mittlerweile ausgetrieben, aber wenn der Besuch dann einmal in der Wohnung ist, begrüßt sie diese recht stürmisch. Dabei relativ hohe Erregungslage + Anspringen. Wenn sie nicht hin darf (fixiert durch Leine oder Babygitter), bellt sie auch.
Hier hatten wir alle Personen immer eingetrichtert den Hund zu ignorieren wenn sie einen anspringt. Unsere Trainerin meinte, dass das bei ihr jetzt nicht mehr reichen würde, da das schon aufdringlich und frech sei. Also bekommt sie jetzt eine Ansage bzw. wird körperlich vom Besuch ferngehalten.

Wenn der Besuch dann einmal da ist und sitzt, läuft das super. Sie kommt zur Ruhe, legt sich unter dem Tisch und der Besuch kann (bei Bedarf) dann irgendwann begrüßen.

Und ein weiteres Thema ist ihr Wachverhalten: Wenn hier im Hof bspw. Postbote vorfährt, läuft sie zum Fenster, steht mit den Vorderpfoten auf dem Fensterbrett und bellt recht viel (also kein kurzes anschlagen). Das wird dann von uns unterbunden und sie da weggeholt.
 
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6 Feb 2023
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#12
Sag mal Gothmog510,
wenn Du sie jetzt im Auto hast und sie mault, nimmt sie einen Kauartikel an, den Du ihr in die Box legst? Vor dem Fahren vesteht sich...Denn wenn sie kauen und fressen kann, dann ist es keine Riesenangst bzw. Furcht, sonst würde sie stoffwechselbedingtes Verhalten komplett einstellen...
Wenn der Sichtkontakt zu Euch ein Problem darstellt, dann packt halt eine Decke drüber, dann ist es dunkel und ruhiger...
Ich kapiere jetzt noch nicht, weswegen man Clomicalm in den Hund schieben will. Wie lange läuft denn Eure Futterumstellung schon wegen des Serotoninmangels?
 
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6 Feb 2023
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#13
Hat Käthe eigentlich richtig dicke Hundefreunde? Also Kumpels, die sie regelmäßig trifft und mit denen sie richtig befreundet ist? Falls ja, gibt es da einen routinierten Autofahrer dabei, also einen Hund, der Autofahren einfach prima findet?
Dann könnte man die ja mal in getrennten Kennels zusammen fahren lassen, so dass sie sich sehen können. Vielleicht würde Käthe das helfen...Müsste halt ein Hund sein, auf den sie richtig steht und den sie sich als Vorbild nimmt. Frei nach dem Motto, der ist komplett relaxt und überlebt das ganz easy, nur ich benehme mich wie eine Irre. Ist der Serotoninmalgel eigentlich nur vermutet, oder wirklich diagnostiziert? Wenn diagnostiziert wie hoch war der Wert (bitte mit Einheit...)
 
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5 Mrz 2023
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#14
wenn Du sie jetzt im Auto hast und sie mault, nimmt sie einen Kauartikel an, den Du ihr in die Box legst?
Das würde ich die Tage gerne nochmal ausprobieren.
Wir haben ihr tatsächlich vor zwei Wochen oder so ein Stück Rinderkopfhaut gegeben, weil wir schon zu etwas aufregendem gefahren sind und das Ding hat die bis heute nicht angerührt. Entweder mag sie das nicht mehr (daher würde ich gerne nochmal mit was anderem & frischen testen) oder du hast recht. Interessant wäre in letzterem Fall allerdings, dass das ja früher nie ein Thema war. Bei all dem teilweise schlimmeren Verhalten als heute wurden Futter und Kauartikel ja immer angenommen.

Wenn der Sichtkontakt zu Euch ein Problem darstellt, dann packt halt eine Decke drüber
Ich denke nicht, dass Sichtkontakt ein Problem darstellt. Sie schaut ja nicht mal zu uns dreht sich mit dem Rücken zu uns.

Wie lange läuft denn Eure Futterumstellung schon wegen des Serotoninmangels?
Ganz genau seit Herbst letzten Jahres.
Damals mit Umzug erhebliche Probleme gehabt mit von Leine beißen, nicht zur Ruhe kommen etc. unsere Trainerin das erste mal da gehabt. Und sie hat direkt das damals verwendete TF als Problem identifiziert (vermutlich zu viel Protein; ggf. auch schon Maisallergie). Haben dann auf hochwertiges Nassfutter umgestellt und von der Sorte verschiedenes Fleisch durchprobiert. Bis auf Rind (was teilweise echt fettig war) hat sie eigentlich alles gut vertragen. Mit der Futterumstellung war sie innerhalb von zwei Tagen ein komplett anderer Hund.

Jetzt vor einem Monat ca. habe ich mich in die Thematik verstärkt eingelesen und bin auf das Thema Kohlenhydrate in der Hundeernährung gestoßen. Also das Kohlenhydrate bei der Aufnahme von Tryptophan helfen können (andere Aminosäuren bremsen) und so ggf. zu mehr Serotin im Gehirn führen. Haben dann vor einem Monat auf nur noch Lammfleisch (am Tryptophanhaltigsten) + Reis umgestellt -> Morgens Fleisch + Reis und abends nochmal.

Vor zwei Wochen Trainerin da gehabt und sie hatte nochmal gebeten morgens die volle Portion Fleisch zu geben und abends Tryptophanhaltige Kohlenhydrate (in unserem Fall Haferschleim). Das ganze für zwei Wochen und dann wieder umsteigen auf halb/halb: Fleisch+Haferschleim morgens und abends.

Also seit ein paar Tagen bekommt sie jetzt halb/halb.
Ich möchte das jetzt noch so ca. zwei Wochen weiterführen und würde dann gerne auch mal eine Beratung bei Napfcheck in Anspruch nehmen. Gerade weil wir jetzt auch ein Blutbild wg. möglicher Allergien haben.

Hat Käthe eigentlich richtig dicke Hundefreunde? Also Kumpels, die sie regelmäßig trifft und mit denen sie richtig befreundet ist? Falls ja, gibt es da einen routinierten Autofahrer dabei, also einen Hund, der Autofahren einfach prima findet?
Ja, sie hat zwei Freundinnen die beide ca. im selben Alter sind. Einmal ihre Schwester und eine Wäller Hündin.
Von ihrer Schwester weiß ich zumindest, dass die beim Autofahren problemlos auf der Seite pennt.

Deine Idee mal mit beiden Hunden zu fahren, würde ich auf jeden Fall mal ausprobieren wollen.

Ich weiß gar nicht, ob ich das so explizit im anderen Thread erwähnt hatte, aber meine Frau und ich fahren beide Elektroautos. Bisher hatte ich mir dabei nichts gedacht. Neulich meinte ein Bekannter allerdings, dass Elektroautos irgendwelche elektromagnetischen Interferenzen aussenden und die Hunde das spüren.

Das klingt mir persönlich zu esoterisch und viel findet man dazu auch nicht im Netz. Grundsätzlich würde ich annehmen, dass die Fahrt im Elektroauto sogar angenehmer ist. Keine Vibration durch den Motor, durchgängige Beschleunigung da kein Gangwechsel.

Ist der Serotoninmalgel eigentlich nur vermutet, oder wirklich diagnostiziert? Wenn diagnostiziert wie hoch war der Wert (bitte mit Einheit...)
Vermutet aufgrund der damaligen Geschichte im Oktober mit erheblichen Verhaltensauffälligkeiten.
Seitdem ich weiß wie stark Futter das Verhalten beeinflusst, bin ich da etwas "umsichtiger".

Ich schau später mal, ob der Wert ggf. auch "automatisch" mit dem großen Blutbild gemacht wurde. Extra in Auftrag hatten wir den jedenfalls nicht gegeben.

Edit: Nein, ein Serotoninwert ist nicht enthalten.
Interessant ist aber auch nochmal der Allergietest, den ich mir noch im Detail angesehen hatte.
Uns sagte man am Telefon über die Ergebnisse, dass eine Maisallergie vorliegt. Der R-Wert ist aber nur beim IgG (R3) erhöht und nicht beim IgE (R0). Also völlige Fehlinterpretation der TMFA. Dafür steht bei Rind, wo wir definitiv Probleme hatten R1 und bei Hafer (R1) interessanterweise auch.


Unsere Trainerin bezieht sich bzgl. des Mangels v.a. auf die Verhaltensauffälligkeiten die mit einem Mangel ja ebenfalls vorkommen: Verstärktes Jagdverhalten, Stressanfällig/hibbelig etc.
 
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Das würde ich die Tage gerne nochmal ausprobieren.
Wir haben ihr tatsächlich vor zwei Wochen oder so ein Stück Rinderkopfhaut gegeben, weil wir schon zu etwas aufregendem gefahren sind und das Ding hat die bis heute nicht angerührt. Entweder mag sie das nicht mehr (daher würde ich gerne nochmal mit was anderem & frischen testen) oder du hast recht. Interessant wäre in letzterem Fall allerdings, dass das ja früher nie ein Thema war. Bei all dem teilweise schlimmeren Verhalten als heute wurden Futter und Kauartikel ja immer angenommen.
Probiere es nochmal aus, olle Kopfhaut muss nichtmehr lecker sein



Ich denke nicht, dass Sichtkontakt ein Problem darstellt. Sie schaut ja nicht mal zu uns dreht sich mit dem Rücken zu uns. Abgeschirmt, von allem fällt es den Hunden trotzdem oft leichter zu relaxen.



Ganz genau seit Herbst letzten Jahres.
Damals mit Umzug erhebliche Probleme gehabt mit von Leine beißen, nicht zur Ruhe kommen etc. unsere Trainerin das erste mal da gehabt. Und sie hat direkt das damals verwendete TF als Problem identifiziert (vermutlich zu viel Protein; ggf. auch schon Maisallergie). Haben dann auf hochwertiges Nassfutter umgestellt und von der Sorte verschiedenes Fleisch durchprobiert. Bis auf Rind (was teilweise echt fettig war) hat sie eigentlich alles gut vertragen. Mit der Futterumstellung war sie innerhalb von zwei Tagen ein komplett anderer Hund.

Jetzt vor einem Monat ca. habe ich mich in die Thematik verstärkt eingelesen und bin auf das Thema Kohlenhydrate in der Hundeernährung gestoßen. Also das Kohlenhydrate bei der Aufnahme von Tryptophan helfen können (andere Aminosäuren bremsen) und so ggf. zu mehr Serotin im Gehirn führen. Haben dann vor einem Monat auf nur noch Lammfleisch (am Tryptophanhaltigsten) + Reis umgestellt -> Morgens Fleisch + Reis und abends nochmal.

Vor zwei Wochen Trainerin da gehabt und sie hatte nochmal gebeten morgens die volle Portion Fleisch zu geben und abends Tryptophanhaltige Kohlenhydrate (in unserem Fall Haferschleim). Das ganze für zwei Wochen und dann wieder umsteigen auf halb/halb: Fleisch+Haferschleim morgens und abends.

Also seit ein paar Tagen bekommt sie jetzt halb/halb.
Ich möchte das jetzt noch so ca. zwei Wochen weiterführen und würde dann gerne auch mal eine Beratung bei Napfcheck in Anspruch nehmen. Gerade weil wir jetzt auch ein Blutbild wg. möglicher Allergien haben.
Mach das mal mit dem Napf-Check- Ich habe mal gelsen, dass der Hund das Protein etwa drei Stunden vor den Kohlehydraten bekommen sollte...



Ja, sie hat zwei Freundinnen die beide ca. im selben Alter sind. Einmal ihre Schwester und eine Wäller Hündin.
Von ihrer Schwester weiß ich zumindest, dass die beim Autofahren problemlos auf der Seite pennt.

Deine Idee mal mit beiden Hunden zu fahren, würde ich auf jeden Fall mal ausprobieren wollen.

Ich weiß gar nicht, ob ich das so explizit im anderen Thread erwähnt hatte, aber meine Frau und ich fahren beide Elektroautos. Bisher hatte ich mir dabei nichts gedacht. Neulich meinte ein Bekannter allerdings, dass Elektroautos irgendwelche elektromagnetischen Interferenzen aussenden und die Hunde das spüren.

Das klingt mir persönlich zu esoterisch und viel findet man dazu auch nicht im Netz. Grundsätzlich würde ich annehmen, dass die Fahrt im Elektroauto sogar angenehmer ist. Keine Vibration durch den Motor, durchgängige Beschleunigung da kein Gangwechsel.
Mit den E-Autos, da kenne ich mich nicht aus, ob das etwas ausmacht



Vermutet aufgrund der damaligen Geschichte im Oktober mit erheblichen Verhaltensauffälligkeiten.
Seitdem ich weiß wie stark Futter das Verhalten beeinflusst, bin ich da etwas "umsichtiger".

Ich schau später mal, ob der Wert ggf. auch "automatisch" mit dem großen Blutbild gemacht wurde. Extra in Auftrag hatten wir den jedenfalls nicht gegeben.

Unsere Trainerin bezieht sich bzgl. des Mangels v.a. auf die Verhaltensauffälligkeiten die mit einem Mangel ja ebenfalls vorkommen: Verstärktes Jagdverhalten, Stressanfällig/hibbelig etc.
Nein, unsere Trainerin ist natürlich keine Tierärztin und die würde das auch nicht so verarbreichen (kann sie auch nicht da verschreibungspflichtig). Sie arbeitet mit ihrer Hundeschule recht eng mit einer Tierärztin (nicht unserer) zusammen und würde das nur in Zusammenarbeit mit ihr machen.
Aber ich sehe das genau so wie du: Bevor ich den Weg mit solch harten Mitteln gehe, würde ich mir 1. das Go von meinem Tierarzt holen und v.a. auch eine Zweitmeinung einer Hundepsychologin / Verhaltenstherapeutin holen.


Nicht Hundepsychologe, sondern bitte Fachtierarzt mit Zusatzbzeichnung Verhaltenstherapie…

Nein, Käthe ist keinesfalls ein Bündel voller Ängste. Alleinbleiben (wofür das Mittel scheinbar insbesondere verwendet wird) schafft sie mehrere Stunden problemlos. Das kommt aufgrund von Homeoffice zwar nicht oft vor, aber ist dann immer problemlos. Sie ist nicht aggressiv und mit anderen Hunden absolut kompatibel (teilweise nur sehr stark unterwürfig).

Unsere andere Baustelle ist, dass sie teilweise noch sehr aufgeregt/erregt ist, wenn wir Leute auf der Straße treffen und mit denen reden oder wenn Leute zu uns nach Hause kommen. In beiden Fällen will sie die Leute begrüßen. Wenn wir dann den Fuß auf die Leine stellen (v.a. beim spazieren) und sie ignorieren, bellt sie teilweise stark die Leute an. Wir sind mittlerweile dazu übergegangen sie dann ins Platz zu führen (Alternativverhalten) und bei ruhigem Verhalten ab und an ein Leckerli fallen zu lassen. Das klappt wunderbar.

Macht das so weiter, das wird…

Zuhause ist das etwas schwieriger. Beim Klingeln ist sie früher immer ausgerastet, weil sie wusste das Leute kommen. Und hier muss ich ganz ehrlich sagen, weiß ich nicht woher das Problem kommt. Wir haben von vorn herein alle Leute dazu gebracht die im Welpenalter bei Besuchen zu ignorieren und erst später zu begrüßen. Also die Verknüpfung Klingeln und es kommt jemand für mich, gab es nie.

Manche Hunde sind gesellig und mögen Menschen, dann lässt ein junger Hund es halt schon mal krachen… Normaler Besuch ist hier kein Problem, aber Familienmitgieder die lange weg waren (Kind das vom Studium heimkommt), da gibt’s auch ein Tänzchen – und ich sage es so wie es ist, da dürfen sie dann auch mal richtig austicken. Nach fünf Minuuten dauerfreu gibt’s ne Ansage und dann ist wieder Ruhe. Kriegt jeder ne Möhre und dann können sie mümmeln gehen.

Das Problem mit dem Klingeln haben wir ihr mittlerweile ausgetrieben, aber wenn der Besuch dann einmal in der Wohnung ist, begrüßt sie diese recht stürmisch. Dabei relativ hohe Erregungslage + Anspringen. Wenn sie nicht hin darf (fixiert durch Leine oder Babygitter), bellt sie auch.
Hier hatten wir alle Personen immer eingetrichtert den Hund zu ignorieren wenn sie einen anspringt. Unsere Trainerin meinte, dass das bei ihr jetzt nicht mehr reichen würde, da das schon aufdringlich und frech sei. Also bekommt sie jetzt eine Ansage bzw. wird körperlich vom Besuch ferngehalten.

Anspingen ist so ein lästiges Thema. Und man muss nicht immer nur ignorieren. Als ehemalige Halterin von richtig großen Hunden habe ich mich über dieses ignorieren Sie das Verhalten bitte, teilweise ernsthaft geärgert. Bei einem Kleinhund unter die Kategorie fallen bei mir auch Aussies, kann ich das ignorieren und mich schnell wegdrehen, wenn einem aber 72 Kilo entgegenfliegen und mich wenn ich schnell genug bin am Rücken treffen ist das mit dem Ignorieren leichter gesagt als getan…(.Da gab es bei mir Weltuntergangansage! Und auch schon mal Vorderpfoten festhalten bis es unangenehm wird…) Käthe ist ein Pubertier im Aussie-Kostüm und die sind gern mal stürmisch. Besuch rein, setzen lassen und Käthe erst dann dazu bitten (Vorher geht sie in einen Nebenraum.)

Wenn der Besuch dann einmal da ist und sitzt, läuft das super. Sie kommt zur Ruhe, legt sich unter dem Tisch und der Besuch kann (bei Bedarf) dann irgendwann begrüßen.

Und ein weiteres Thema ist ihr Wachverhalten: Wenn hier im Hof bspw. Postbote vorfährt, läuft sie zum Fenster, steht mit den Vorderpfoten auf dem Fensterbrett und bellt recht viel (also kein kurzes anschlagen). Das wird dann von uns unterbunden und sie da weggeholt.

Aussies sind territorial und bewachen die Bude…Klar, dass sie bellt. Also kurz anschlagen ok, danach, weg vom Fenster! Alternativverhalten einfordern und korrigieren, wenn sie sich nicht dran hält, bzw. belohnen, wenn sie liegenbleibt.

Ich lese da immer noch nix, wieso man da mit Kanonen auf Spatzen schießen sollte…

Allerdings durchaus noch ein paar Punkte, die mir sagen, Orientierung am Halter ausbaufähig und die Zweiebeiner richtig ernst nehmen auch nötig…Aber Käthe ist ja gerade erst ein paar Monate älter als meine Jüngste hier…die ist auch lange noch nicht perfekt und zudem lernt sie verdammt viel durch Nachahmung, ich habe es also wirklich leichter…und außerdem weiß ich, dass die Youngster irgendwann von alleine ruhiger werden und mir die Zeit in die Karten spielt. Trotzdem wird erzogen und das ziemlich konsequent, aber auch viel gekuschelt und bewusst Ruhe gehalten. Es muss nicht jeden Tag Party und Auslastung bis ultimo sein…


Ist der Serotoninmalgel eigentlich nur vermutet, oder wirklich diagnostiziert? Wenn diagnostiziert wie hoch war der Wert (bitte mit Einheit...)

Also wenn nicht diagnostiziert, dann haben die mit Verlaub gesagt „einen an der Waffel“

Vermutet aufgrund der damaligen Geschichte im Oktober mit erheblichen Verhaltensauffälligkeiten.
Seitdem ich weiß wie stark Futter das Verhalten beeinflusst, bin ich da etwas "umsichtiger".

Ich schau später mal, ob der Wert ggf. auch "automatisch" mit dem großen Blutbild gemacht wurde. Extra in Auftrag hatten wir den jedenfalls nicht gegeben.

Der ist so nie dabei…muss man extra bestellen

Unsere Trainerin bezieht sich bzgl. des Mangels v.a. auf die Verhaltensauffälligkeiten die mit einem Mangel ja ebenfalls vorkommen: Verstärktes Jagdverhalten, Stressanfällig/hibbelig etc.

Hat sie Erfahrung mit Hütehund-Youngstern? Was ich von Käthe lese ist bis aufs Autofahren (und da habt ihr ja selbst ziemlich dazu beigetragen, dass sie da so lang dran knabbert) eigentlich ziemlich stinknormal. Das mit der Hasenjagd ist halt dumm gelaufen. Aber das kriegt man wieder hin.
Mich macht das wirklich fertig, dass da ein Mangel vermutet wird und man einen Hund allen Ernstes mit Medikamenten zuballern will. AUA!
 
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Dabei
6 Feb 2023
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#16
Vor ein paar Jahren und teilweise noch heute war es ein "Trend" Hunden, die etwas zu viel Pfeffer hatten, gleich mal ein Schilddrüsenproblem anzudichten...Die Folge, die Hunde haben Medis erhalten, vom Tierarzt versteht sich.
Ein mir bekannter Verhaltensmediziner, der sich mit solchen Fällen herumschlagen darf, hat mal gesagt, dass fast alle Hunde die tatsächlich ein Schildrüsenproblem hatten, das eigentlich nur wegen der Medikamentengabe entwickelt haben. Und dass nur ganz wenige Hunde eigentlich wirklich Medikamente brauchen. Wird das jetzt mit dem Serotoninmangel so ein neuer Trend?
Vorher würde ich mal alle Register ziehen. Umstellung des Tagesablaufes auf mehr aktiv eingeforderte Ruhe, mehr konzentriertes, betont ruhiges Arbeiten, zum Ausgleich für die "junge Wilde" ein- oder zweimal die Woche ausgiebig Sozialkontakte in umzäunter und kontrollierter Umgebung(also erfahrener Trainer anwesend, der eingreift, wenn es zu "bunt wird") und dann so ein Antijagdprogramm, wie beschrieben (dauert aber locker drei Monate), das am Ende auch den Grundgehorsam verbessert. Und für Euch gestresste Menschen einen Yoga Kurs und ein: Wie stärke ich meine Führungskompetenz gegenüber dem Hund-Seminar.Ruhig gelassen und souverän, sowie konsequent bleiben, auch wenn der Hund gerade sämtliche Erwartungshaltungen ruiniert und komplett drüber ist...Zumal Käthe eine Junghündin ist, da ist noch nix fix, manche sind echt von ihren Hormonen gebeutelt. Und den Serotoninwert, würde ich checken lassen, aber nicht einmal, sondern mindestens zweimal, damit man ne Referenz hat. Mal schauen was die Napfchecker raten. Ich würde da vorher mal einen Wert haben wollen und dann einen wenn das neue Ernährungsprogramm eine Weile läuft. Ändert man zu viel Parameter, weiß man wieder nicht, woran es nun liegt, wenn sich etwas bessert oder verschlechtert. Man könnte ja auch ein Präparat mit L-Tryptophan, und B-Vitaminen und Zink zufüttern, bevor man gleich mit Antidepressiva um sich wirft. Aber auch da vorher: Blutuntersuchung, wegen des Referenzwertes.
Wegen eines Verdachtes Medikamente an einen Hund geben, ist für mich ein absolutes Nogo!
 
Dabei
5 Mrz 2023
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#17
Guten Morgen OOPS,

vielen Dank wieder einmal für deine ausführlichen Beiträge. Ich muss ehrlich gestehen, dass mich solche Aussagen immer wieder beruhigen. Wir sind Ersthundebesitzer und kommen immer wieder an den Punkt uns die Frage zu stellen was ist noch normales (rassetypisches) Verhalten, was ggf. auf das Alter/Entwicklungsphase zurückzuführen und legt sich mit der Zeit von selbst und wo müssen wir Hand anlegen. Da vertraut man in erster Linie natürlich auf seine Trainerin.

Hat sie Erfahrung mit Hütehund-Youngstern? Was ich von Käthe lese ist bis aufs Autofahren (und da habt ihr ja selbst ziemlich dazu beigetragen, dass sie da so lang dran knabbert) eigentlich ziemlich stinknormal. Das mit der Hasenjagd ist halt dumm gelaufen. Aber das kriegt man wieder hin.
Ggf. hatte sie mal welche in der Hundeschule. Aber, dass sie sich explizit intensiver damit beschäftigt hat, wüsste ich nicht.

Mein Bauchgefühl hat mir ebenfalls gesagt, dass das Verhalten alles noch im Rahmen ist bzw. sich Probleme erklären lassen und eine solche Medikamentation etwas drüber ist.

Sie hat ja dann gestern Abend nochmal angerufen und ihre WhatsApp-Sprachnachricht bzgl. des Medikaments erklärt bzw. ausführt. Ich hatte ihr danach nämlich direkt geschildert, dass das für mich irgendwie nicht der richtige Weg ist. Vermutlich hatte sie Sorge, dass ich das falsch aufgenommen habe und ggf. über Mundpropaganda nun ein schlechtes auf sie wirft.

Das Telefonat hat das im übrigen nicht besser gemacht...
Im Kern hat sie erläutert, dass sie mit dem Mittel schon bei vielen Hunden sehr gute Erfolge erzielt hat. Sie arbeitet da zusammen mit einer befreundeten Tierärztin. Auf Erwähnung, dass wir uns da niemals auf ihr alleiniges Urteil verlassen würden und wenn überhaupt eine Zweitmeinung einholen würden, hatte sie nochmal darauf hingewiesen, dass wir dann aber erwähnen müssen, dass sie ausgebildete Verhaltenstherapeutin ist.
(ob sie das jetzt befähigt/kompetent genug macht, solche Medikamente zu verschreiben, stelle ich mal in Frage).

Sie hat gesagt, dass sie im Verhalten unserer Käthe erkennen könne, dass ein Serotoninmangel vorliegt. Grund dafür sieht sie in der Intensität die sie im Verhalten zeigt (Autofahren, Jagen, Erregung bei Begegnungen/Besuch).
Als Beispiel nannte sie den vergangenen Sonntag. Dort hatte sie von der Hundeschule eine Krimiwanderung angeboten. Quasi ein mehrstündiger Social Walk mit Story. Da hatten wir teilgenommen. Sind auf den Parkplatz gefahren wo bereits ca. zehn Autos, locker 12 Hunde und 20 Menschen standen. Käthe dann raus und hat natürlich gebellt weil sie zu den Leuten wollte.

Das war das erste mal, dass wir bei sowas mitgemacht haben, die ganze Situation war super wuselig. Ich finde das völlig normal, dass sie da erst einmal total unruhig ist. Auch hier war das nur solange wie sie noch nicht im Platz lag und beim Losgehen zu Beginn. Aber ansonsten fand ich das fürs erste mal, bei teilweise super engen Hundekontakten völlig im Rahmen.

Mit dem Medikament verfolgt sie das Ziel, dass der ganze Lernprozess und die Verhaltensänderung beschleunigt wird. Es würde aber alles auch ohne gehen und man müsste dann nur geduldiger sein.
Ich fand das Telefonat sehr unbefriedigend und muss auch ehrlich gestehen, dass durch die Empfehlung einiges an Vertrauen verloren gegangen ist.

Manche Hunde sind gesellig und mögen Menschen, dann lässt ein junger Hund es halt schon mal krachen… Normaler Besuch ist hier kein Problem, aber Familienmitgieder die lange weg waren (Kind das vom Studium heimkommt), da gibt’s auch ein Tänzchen – und ich sage es so wie es ist, da dürfen sie dann auch mal richtig austicken. Nach fünf Minuuten dauerfreu gibt’s ne Ansage und dann ist wieder Ruhe.
Ja, das mit dem freudigen Begrüßen macht sie tatsächlich auch bei neuen Menschen. Neulich hatten wir hier ne kleine Grillparty im Garten und da waren auch kleinere Kinder dabei. Das hat uns im Vorfeld ganz schön die Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Zum einen weil sich die Leute nach dem reinkommen nicht hingesetzt haben und die Kinder sowieso die ganze Zeit rumgerannt sind.
War letztlich alles halb so wild. Die Kinder hat sie eh nicht angesprungen - waren ja auch Kopfhöhe. Trotzdem war sie sehr freudig erregt.

Bei einem Kleinhund unter die Kategorie fallen bei mir auch Aussies, kann ich das ignorieren und mich schnell wegdrehen
Wobei ich hier sagen muss, unsere hat echt spitze Krallen (laufen viele Feldwege) und mit kurzer Hose ist das schon unangenehm. Hinzu kommt, dass nicht jeder Besuch Hundemensch ist und von einem Hund angesprungen werden möchte (ggf. weil sogar Ängste vorhanden sind). Daher finde ich das konsequente Unterbrechen hier sogar ganz zuträglich.

Aussies sind territorial und bewachen die Bude…Klar, dass sie bellt. Also kurz anschlagen ok, danach, weg vom Fenster! Alternativverhalten einfordern und korrigieren, wenn sie sich nicht dran hält, bzw. belohnen, wenn sie liegenbleibt.
Genau, das ist uns natürlich bewusst.
Auch hier muss ich sagen, dass ich ggf. anfangs Fehler gemacht habe. Viele Leute haben dazu erläutert, man muss den Hund nach dem Anschlagen loben, weil er ja "seinen Job" gemacht hat. Gefühlt hat sich dadurch die Erregungslage nur verstärkt und das Bellen intensiviert.

Irgendwann bin ich dann dazu übergegangen, nach zwei, drei mal bellen sie vom Fenster (übrigens Fenster meines Homeoffice) wegzuholen und zu mir an den Schreibtisch ins Platz zu führen, bis Postbote o.ä. wieder weg waren. Liegen bleiben / ruhiges Verhalten wurde natürlich belohnt.

Das klappt auch schon sehr viel besser und hier denke ich, sind wir v.a. bei dem von dir bereits erwähnten Thema der Kommunikation, Führung, Körpersprache, Orientierung etc.

Vorher würde ich mal alle Register ziehen.
Das sehe ich absolut genau so.
Beim letzten Besuch unserer Trainerin vor ca. drei Wochen hatten wir über den Alltag gesprochen. Da ging es primär u.a. um die Spaziergänge, und Länge. Aber gerade Thema Ruhe zuhause, Auslastung generell wurden nicht behandelt.

Der beste Tipp war eigentlich der, dass wir sie nach Spaziergängen nochmal für einige Minuten in den Garten lassen sollen. Wir sind ja aktuell nur mit Schleppleine unterwegs und Käthe kann so wenig Dampf ablassen. Gerade wenn der Spaziergang reizvoll war, staut sich da einiges.

Das klappt auch echt gut, weil sie im Garten manchmal nochmal richtig hochfährt und plötzlich wie ne Furie durch den Garten rennt, uns anspringt, teilweise sogar in die Ärmel beißt (letzteres wird natürlich unterbunden). Man merkt, dass ihr das gut tut nochmal richtig Dampf rauszulassen, bevor dann im Haus wieder Ruhe angesagt ist.

Und ich hab hier auch ein wenig das Gefühl gehabt, dass wir in letzter Zeit zu wenig gemacht haben. Ihr auch zu wenig neues beigebracht haben.
Daher hatten wir jetzt ohne Rücksprache mit der Trainerin auch unsere Spaziergänge angepasst, statt einer Stunde große Nachmittagsrunde mit leichten Übungen, Spielen zwischendurch, laufen wir jetzt ne halbe Stunde und machen ca. mittig der Strecke eine 10-15min Trainingspause.
Als Ritual dann zum Einläuten 10-Leckerchen-Spiel und dann verschiedenes wie Suchspiele, Apportieren, Wiederholung von Basiskommandos und final immer ein kurzes Spiel.

Anfangs viel ihr das auch super schwer sich dann auf uns zu konzentrieren und nicht mehr auf die Umwelt, aber das wird langsam besser.
Und gefühlt ist sie nach den Spaziergängen genau platt wie vorher, nur dass der Kopf deutlich mehr machen musste und die Qualität vermutlich um einiges zugenommen hat.

Während der Spaziergangs wird freiwilliger Blickkontakt natürlich immer ausgiebig belohnt (v.a. dort wo jetzt die starken Reize sind) und i.d.R. beenden wir den Spaziergang dann noch mit ein paar Minuten Leinenführigkeit am Halsband.

Fazit
Was wir jetzt auf jeden Fall in Anspruch nehmen werden, ist nochmal ein Blutbild bzgl. Serotonin. Das interessiert mich brennend. Wenn ich beim Tierarzt bin, ggf. auch nachfragen ob CBD+L-Tryptophan ggf. als Alternative zum Antidepressivum als Unterstützung Sinn macht.
Zusätzlich nochmal Rationsüberprüfung mit gesundheitlicher Auswertung bei Napfcheck.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#18
Hi Gothmog510,

zu Eurer Krimiwanderung.: Wenn ein Hund Dinge zum allerersten Mal macht, dann ist ein Hund in der Regel nicht total cool. Was mir auffällt, Käthe hat ja wenig Hundekontakt, im freien Lauf. da soll die völlig entspannt bleiben, wenn da ein Haufen Menschen und Artgenossen rumstehen...Ich bin nicht so selten auf Seminaren bezüglich Hund für Hundetrainer. Da hat man morgens so eine ähnliche Situation. Man kommt an und will dann noch gassi gehen mit den Hunden bevor das Programm beginnt. Ältere Hunde die so etwas schön öfter gemcht haben, sind gelassen, weil se solche Situationen schon kennen, Youngster, die so etwas noch nie mitgemacht haben, sind schon nervöser. Je nach Temperament wird da halt auch mal gebellt und echt dämlich an der Leine gezogen... Alles Hundetrainer-Privat-Hunde...und trotzdem oft ein richtiges Chaos.

Wenn man einen wirklich ruhigen Junghund haben will, dann sind die lieben Hütitis oft keine allzugute Wahl. Die haben oft mehr Temperamentund sind reakver, als die goßen Hofhunde, der Kategorie Berner Sennenhund oder Leonberger. die oft schon als Youngster deutlich mehr in sich ruhen.
Wichtig für unsere Aussies ist, dass sie im "Privatleben" auch richtig entspannen können, ruhen, liegen, dösen und schlafen und nicht ständig unter Strom stehen. Von Null auf hundert hat man sie schnell..das Herunterfahren ist viel wichtiger und natürlich auch schwerer zu erreichen.
Was die Krallen von Käthe angeht, es gibt so praktische Erfindungen wie Krallenzangen und den lieben Dremel (brumm, brumm) Da kann man die Spitzen wegkürzen, bei Hunden die nie oder so gut wie nie auf rauemAsphalt laufen, nutzen sich die Krallen nicht genug ab. Im Zweifel macht das auch eine Tierazthelferin, wenn man sich nicht selbst drantraut, wegen schwrzer Krallen...Anspringen ist halt nicht...Wir Menschen stehen halt nicht auf Maulwinkelstoßen und würgen auch kein Futter vor.

Und Grillparties mit wuseligen Kleinkindern sind eine Herausforderung für junge Hunde, die keine Kids im Haushalt kennen. Wenn sie kein Kind umgeschmissen hat und kein Essen aus Kinderhand gepflückt hat, das man ihr an der Nase vorbeigetragen hat., dann war sie brav. Selbst erwachsene Hunde können da oft nicht entspannt herumliegen, wenn der eigene Garten plötzlich mit fremden Leuten geflutet ist und so spannende Wesen wie Kinder dabei sind. Da darf man keine allzu hohen Erwartungen haben. Weder langt bei den Youngstern die Konzentration für ein stundenlanges Ablegen auf Kommando, wie beim gut erzogenen erwachsenen Hund, noch sind sie in der Lage sich selbst runterzufahren.. Im Zweifel Tür auf und Hund rein ins Haus, wenn er droht zu überdrehen.

Trefft Euch doch einfach privat mal mit den Freundinnen von Käthe, sodass die Hunde kommunizieren können in einem eingezäunten Bereich. So etwas ist toll für die Hunde und ersetzt einen Spaziergang an der Leine locker. Man muss nicht immer nur üben. Hunde müssen meines Erachtens auch einfach mal "hündisch" "reden" können und dürfen, gerade wenn sie Einzelhunde sind. Zwar sind Hunde die einzigen Haustiere, die den Menschen als Bezugswesen einem Artgenossen vorziehen, aber sie brauchen den Kontakt zu Artgenossen. Und das geht immer leichter, so lange die Hunde noch jung sind. Fremdhunde, die man in der Welpen- und Junghundzeit kennenlernt, finden viele Hunde auch dann noch Ok, wenn ihnen gleichgeschlechtliche fremde Artgeniossen als Erwachsene zu wider sind.

Wir haben Sommer, Hundepool/Wasserwanne aufstellen, Hundefreunde einladen, für die Menschen etwas zu essen und zu trinken und für die Hunde einfach toben, spielen und Wasser panschen, bis sie KO sind und im Schatten pennen. Nach so einem Highlight reicht ein kurzer Spaziergang am Abend zum Lösen und der Hund ist glücklich und zufrieden. Tags drauf kann man wieder etwas arbeiten mit dem Hund. Oder, noch besser, einfach gepflegt nichts tun. Nur Gassi zum Lösen. Und sonst einfach in Haus und Garten herumgammeln. Man kann ja auch da mal für dreimal fünf Minuten etwas üben. Und der Rest der Zeit wird gepennt und relaxt.

Wer seinen Hund füs Anschlagen und bewachen lobt, der muss sich nicht wundern, wenn der Hund das verstärkt zeigt. Man kriegt im Hundetraining nicht immer das was man will, sondern das was man belohnt. Und wenn man Mist belohnt hat, dann kann der Hund nix dafür...

Ich befürchte ihr braucht einen neuen Trainer... denn das Antijagd-Programm steht an. Und ich persönlich könnte nicht mehr mit jemandem arbeiten, der mir für den Hund "Dope" auf Verdacht verordnet. Auch wenn er Verhaltenstherapeut ist. Wobei mich am meisten schockiert, dass es Tierärzte gibt, die sozusagen ohne einen Patienten genau begutachtet zu haben, geschweige denn eine Blutuntersuchung gemacht zu haben, Antidepressiva verschreiben. Und die Ernährungskiste, macht ihr einfach so, wie jetzt angedacht.

Liebe Grüße

Vom OOPS
PS: Was die Elektroautos angeht, ahbe ich gestern mal das Netz durchforstet...Die Electro Vehikel (EV) Industrie hat so eine tolle Studie mit 20 Hunden (lächerlich) EV gegen Dieselauto gemacht und dabei festgestellt, dass Hunde EV's bevorzugen...Manche Menschen bekommen in EV's Kinetose, andere finden E-Autos prima. Warum solles bei Hunden anders sein. Kann man nur ausprobieren...ob das bei Käthe auch so ist...
 

FrauRossi

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26 Mai 2015
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#19
Moin,

ich hab in deinem Thread hier ein wenig mitgelesen.

Zunächst einmal Rückruf aus der Hatz, wäre ein großes Ziel. Wenn überhaupt wirst du das nicht in kurzer Zeit erreichen.

ich kenne euch nicht, dich nicht und den Hund nicht. Daher ist es schwer etwas zu sagen. Manchmal ist es so dass man erst „viele kleinere“ Dinge abarbeiten muss, bis man sich an die „großen“ ranmachen sollte damit es klappt. Stichwort: Stellvertreter Konflikt.

Wenn du also einen verbindlichen Rückruf willst dann ist es sinnvoll zu schauen wie verbindlich bin ich denn generell gegenüber meinem Hund? Gibt es klare Regeln? Werden die Konsequent eingehalten? Da macht es gerne mal Sinn bei Dingen zu schauen die einen nicht so wichtig erscheinen. Irgendwas was der Hund so macht wo man denkt: och perfekt wäre anders, aber stört auch nicht wirklich. Da müsste man zuerst ansetzen.

Ein Beispiel (was nichts mit euch zu tun haben muss) der kleine Fellpo freut sich jedes Mal nen Ast wenn Besuch kommt und rennt aufgeregt zu Besuchern um sie zu begrüßen.
Ideal wäre da ja wenn der Hund auf seiner Decke bliebe / auf seine Decke geschickt werden könnte und der Besuch erstmal in Ruhe ankommen kann. Danach kann er ja gern mal schauen wer da gekommen ist, ruhig und gesittet.
Oder ein anderes Beispiel (muss auch wieder nix mit euch zu tun haben). Es wäre hübsch wenn der Hund ruhig an seinem Platz auf Futter wartet. Aber er steht immer wieder auf um zu gucken was du da machst anstatt geduldig zu warten.
Oder drittes Beispiel (irgendwas was man anders schöner fände einen aber nicht übermäßig stört, gibt es in fast jedem Mensch Hund Team, sicher auch bei euch): Der Hund latscht euch in der Wohnung gerne mal hinter her. Stört meist nicht groß, wäre aber netter er würde kapieren dass nicht Alles ihn etwas angeht und er da auch einfach liegen bleiben kann.

Bewusst habe ich jetzt Beispiele aus dem häuslichen Umfeld gewählt da man da im Prinzip Situationen mit der kleinsten Ablenkung hat und dem entsprechend am „leichtesten“ trainieren ließe.

An solche mn Dingen sollte man zuerst arbeiten, denn wenn man schon nicht durchsetzen kann dass der kleine Liebling mal auf der Decke liegen bleibt wie soll ich dann durchsetzten dass er draußen nicht sein Ding macht und sich etwas Jagdspaß verschafft. Wenn ich drinnen mal konsequent darauf achte dass er auf der Decke bleibt und an anderen Tagen / Gelegenheiten es mal nicht so genau nehme, will soll der Hund mich da als verbindlich erleben. Wie soll er mir glauben dass das was ich sage auch gilt? Immer! Unbedingt.

D.h. also ein erfolgreiches Antijagdtraining fängt für mich ganz so anders an. Eben im
„Kleinen“ Regeln aufstellen und auch durchsetzen. Es geht aber nicht darum sich beliebig irgendwelche Regeln auszudenken, sondern zu schauen, wo würde ich einfach mehr Ruhe reinbringen? Weniger Aufregung?

Zusätzlich würde ich das ganze Programm durchziehen was es so zum Thema Impulskontrolle gibt. Ganz klein Anfangen und einen Keks neben den Hund legen, ihm nein sagen und Blickkontakt belohnen. So lange bis der Blick automatisch zuerst zu mir geht wenn ein Keks hingelegt / hingehalten wird. Dann den Keks vorsichtig fallen lassen, dann werfen, erst vom Hund weg, später zu ihm hin. Das gleiche dann mit Spielzeugen, erst langsam dann immer doller, erst drinnen dann draußen. Bis ich den Hund quasi die „Bälle“ um die Ohren werfen kann und er sitzen bleibt, bis ich es auflöse oder ihn frei gebe. Wichtig dabei ist dass du die Übungen so aufbaust dass es möglichst oft auch klappt und der Hund keinen Erfolg hat. Entwischt er dir doch mal, ist das kein Beinbruch, aber eine Übungseinheit sollte immer so beendet werden dass du 3x hintereinander den Keks hinlegst / das Spiezeug wirfst und der Hund 3 sitzen bleibt.

Man kann auch gut und spielerisch üben dass der Hund sitzen bleibt während du mit Futter oder Spirlzeug dich etwas entfernst (erst nur einen Schritt, ganz langsam bis zu 50 Meter später mal) das dort hinlegst / versteckst und er muss sitzen bleiben bis du zurück bist bei ihm und dann freigibst zum Suchen. Wenn das schon sehr gut klappt dann die Erwartungshaltung unterbrechen (er weis bis dahin ja dass er gleich los darf) und stattdessen erst ein „Platz“ etc. einfordern vor der Freigabe.

Solche kleinen Übungen helfen dir dabei verbindlich zu sein, machen Spaß und der Hund lernt darauf zu achten was du sagst und dass das auch zählt.

Hilfreich wäre in jedem Fall wenn du Kurse findest zum Thema Orientierung am Menschen / Orientierung an der Leine / der Verbindliche Rückruf. Ich empfehle da gern sich einen Trainer auf der Seite von Canis zu suchen https://www.canis-kynos.de/Canis-Absolventen.html die wissen meist was sie tun und können dir helfen andere Lücken in eurem System zu finden und zu bearbeiten, damit das später mit dem Antijagdtraining auch klappt.

Wenn es bei euch solche Beispiele (und es müssen nicht genau die sein) garnicht gibt! Der kleine Scheißer macht vielleicht in der Wohnung alles was du willst? Vielleicht auch schlicht weil er weis wie der Hase läuft! Dann einfach mal die Standardabläufe unterbrechen und alles etwas anders machen. Futter mal woanders hinstellen usw. um zu schauen wie reagiert der Hund dann?

Aus eigener Erfahrung: Meine ältere Hündin hat gejagt wie die Hölle. Das Verhalten war schon ordentlich gefestigt bis ich endlich an einen vernünftigen Trainer geriet. Alles was ich dir oben beschrieben habe hatten wir innerhalb kürzester Zeit durch und es klappte perfekt. Meine Madam steht sehr auf Regeln.
Ich konnte sie zu einem Gefüllten Napf rennen lassen und mittendrin wieder abrufen aus vollem Lauf. Ich konnte ihr ein „Platz“ zu rufen und Madam lag mit der Schnautze im blutigen Lammhack und hat sich nicht gerührt. Ließ sich auch aus der Situstion wieder abrufen und hat erst gefressen wenn ich es erlaubt habe. Dazu war sehr viel Training notwendig, aber es war natürlich ganz großes Kino. In dieser Perfektion hat das kein anderes Mensch Hund Team aus unserer Gruppe erreicht. Toll oder? Leider hat das nix an Ihrem Jagdverhalten geändert. Also wurden ganz schwere Geschützr aufgefahren und noch ein extra Antijagdtraining hinten dran Gehänge :p:p:p aber das hat nichts geholfen.

Warum rate ich dir den ganzen Trallala trotzdem? Weil die meisten Hunde eher nicht wie meine Pippilotta sind. Warum erzähle ich dir dann sowas entmutigendes trotzdem? Weil auch Pippilotta schließlich verstanden hat dass ich es nicht will dass sie jagt. Dazu war absolut perfektes Timing notwendig, wobei mir der Zufall zu Hilfe kam und eine Tonne an Beziehungsarbeit und oben beschriebem Training. Es sei angemerkt dass Pippilotta zwar gejagt hat wie die Hölle, dass aber eher unser kleinstes Problem war. PiLo ist verhaltensoriginell. Bei ihr hat Schlussendlich nur geholfen dass sie den Anschiss ihres Lebens kassiert hat und zwar während sie mitten in der Hatz war. Wir waren auf einem recht begrenzten Gelände und sie ist den Kanninchrn hinter her. Dabei ist sie mitten in ihrem Tunnelblick nochmal auf mich zu gelaufen, so dass ich vor sie springen und mit einem mörder Anschiss aus ihrem Trieb reißen konnte. Das war mein Glück. In so einer Situation erwischt man den Hund eher nicht mitten drin. Und zu jedem anderen Zeitpunkt kann man sich den Anschiss auch sparen. Seither klebt der Hund an meinem Bein wenn er ein Kaninchen nur riecht.
Allerdings gibt es auch Füchse, Fasane, Eichhörnchen usw.
In einer Situation hatte ich also Glück mit dem Timing. Für alles andere hat halt Training geholfen und eine wachsende Bindung, Obwohl Pippilottas Gehorsam 1a plus mit Sternchen ist, würde ich niemals behaupten dass ich sie aus voller Hatz abrufen kann. Das würde ich auch nicht ausprobieren wollen. (Ich denke das klappt auch nicht, siehe was Gundi geschrieben hat)
Aber es reicht mir dass sie ansprechbar bleibt in der Sekunde bevor es los geht. Also wenn ich sehe sie hat was in der Nase oder sie hat was gehört. Ich frage nicht was, ich schaut nicht was, ich rufe den Hund und sie kommt. Erst wenn ich sie angeleint habe schaue ich was denn nun war. Manchmal ist es ein Fuchs, machmal ein Reh, manchmal sehe ich nix.
Auch da bleibt also das Timing wichtig und ich finde was wir erreicht haben ist schon ne Menge, denn bei den meisten Hunden klinkt es in der ersten Sekunde schon so aus dass man sie nicht mehr ansprechen kann.
Du siehst also es gibt immer eine Möglichkeit. Wie die bei euch mal aussehen wird, müsst ihr erlernen.

Aber wie gesagt Pippilotta ist speziell (übrigens war sie 2 Jahre nur mit Schleppleine unterwegs und in unbekannten Gebieten ist sie das heute noch, Vorsicht ist besser als Nachsicht) . Ich habe noch einen zweiten Hund, bei ihr war alles einfacher, bei ihr reicht ein Verbotwort und sie lässt es halt sein. Einfach so. Welchen Charakter nun dein Hund hat, wird man sehen und alle zwischen den beiden Extremen, die ich hier habe, ist möglich.

Zu deiner Trainerin. Also das was du schreibst lässt sie suspekt erscheinen. Grundsätzlich ist es ja gut wenn ein Trainer fragt ob tierärztlich alles abgeklärt ist, aber zu behaupten sie könne dem Hund einen Serotoninmangel ansehen und passend dazu gleich die Tierärztin nebst Medikament an der Hand zu haben?
Für mich hieße das „Mach’s gut und danke für den Fisch“. Sie ist offensichtlich mit ihrem Latein am Ende und kommt jetzt mit eigenartigen Ideen. Ich würde mir einen neuen TrainerIn suchen (siehe obiger Link).

Das hier ist schon sehr lang, ich schreibe gleich einen zweiten Teil
 

FrauRossi

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Dabei
26 Mai 2015
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#20
Zu Teil 2

ein vernünftiger Trainer wird meiner Meinung nach nie nur versuchen an einem Problem mit euch zu arbeiten, sonder Euch und eure persönliche Situation als ganzen betrachten und versuchen diese mit Euch zu verbessern. Siehe wieder auch Stichwort Stellvertreterkonfikte.

Dennoch möchte ich zum Thema Sorotonin und Co was sagen. (Ganz ausführlich beschreibe ich das hier im Forum im Thread Verhalten und Ernährung).
Hier nur ganz kurz, oder so kurz wie möglich:p

Oops hat es ja abgesprochen, ne Zeitlang schien es fast wie eine Modeerscheinung auf ne Schilddrüsenproblematik zu spekulieren. Vielleicht ist die Serotoningeschichte jetzt der neue Shit. Genau wie unzählige 1-2 jährige kastriert werden, weil sie etwas schwierig sind (aber anderes Thema)

von Sophie Strodtbeck gibt es ein gutes Buch zum Thema Verhalten und Ernährung.

Vorweg sei gesagt man kann „Probleme“ nicht weg füttern.

Allerdings kann man mit der Ernährung so unterstützen dass zB ein sehr reaktiver Hund in einen Zustand kommt in dem es ihm bessert möglich ist sich zu konzentrieren und damit besser auf Training anzusprechen. Und ja Serotonin hat was damit zu tun :p und auch die Schilddrüse.

Gerde junge Hütitütis bewegen sich gern mal am unteren Rand der Schilddrüsen Werte wenn man das mal testen lässt. Das ist aber eher quasi rassetypisch, als besorgniserregend. Wieso weshalb warum ist nicht geklärt und auch die Frage was war zuerst, ist noch offen.

Aber es ist zu beobachten dass junge eher reaktive Hunde sich an der unteren Skala bewegen. Wobei man nicht weis ist das so weil sie zu Aufregung neigen? Oder regen sie sich leichter auf weil die Werte unten sind?

Jetzt wird’s wirklich ganz kurz weil ich gleich los muss.
Was in keinem Fall schadet:
Ein Futter finden mit möglichst niedrigen Primotein Gehalt.
Kohlehydrate zufüttern, gern Haferflocken (wenn es vertagen wird. Für Allergiker bietet sich Ameranth an)
Die Kohlehydrathmahleit eine Stunde nach der normalen Mahlzeit geben.

Durch die Kohlehydrate erhält L-Tryptophan einen Vorteil gegenüber den anderen im Futter enthaltenen Aminosäuren und kann vermehrt aufgenommen werden. L-Tryptopan ist ein Botenstoff zur Serotoninbildung.

Kann helfen die Konzentration zu verbessern und helfen das Nervenkostüm zu beruhigen, salop gesagt. So das war jetzt echt kurz. Aber ich muss los
 
Dabei
6 Feb 2023
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#21
Liebe Frau Rossi,
Danke für Deine Engelsgeduld...das ist das was ich mit Orientierung am Menschen meine. Ich habe ja so ohne Leine Hunde...Die haben gelernt nach mir zu schauen und mich im Auge zu behalten, damit sie nix verpassen und auf die Art kann ich sie führen. Die Canis-Empfehlung ist prinzipiell eine Gute. Allerdings arbeiten manche Trainer mit Canis Abschluss, warum auch immer, nicht mit häuslichem Programm und dem Hndwerkszeug, das man ihnen dort beigebracht hat. Für einen Hunde-Neuling ist das verdammt schwer zu unterscheiden, wo man nun hin kann. Hilft wohl nur vor dem eigentlichen Training genau abzufragen, was gemacht werden soll und warum. Sonst gibt es möglicher Weise gleich wieder den nächsten Bauchplatscher. Gothmog510 hat ja schon vor der jetztigen Trainerin eine andere gehabt, die das Team nicht weitergebracht hat (siehe Autoproblemtik), das schien nach der Bechreibung ein Trainieren statt dominieren Modell zu sein.
Wäre ja schon prima, wenn das jetzt mal klappen würde.Hundehaltung soll ja eigentlich Spaß machen und nicht so ein Pleiten, Pech und Pannen Ritt sein. Vielleicht wäre uch ein Erziehungsurlaub bei Normen für vier Tage ein guter Einstieg ins neue Leben mit Käthe. Nur so als Idee, damit jemand mit Hütehund-Erfahrung Käthe mal einschätzt und schon mal eine Basis gelgt wird?
Liebe Grüße vom OOPS
 
Dabei
5 Mrz 2023
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35
#22
Guten Morgen ihr zwei,
vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt.

Zu Käthes Verhalten bei der Krimiwanderung und der "Gartenparty" hat @OOPS mein Bauchgefühl über das weitestgehend normale Verhalten bestätigt. Obwohl ich hier zugeben muss, dass unsere Maus tatsächlich in einem unaufmerksamen Moment bei der besagten "Gartenparty" nen Vierjährigen was fressbares aus der Hand geklaut und ihn dabei umgestoßen hat. Das war ärgerlich und da müssen wir demnächst verstärkt darauf achten und daran arbeiten.

Ansonsten haben wir in ihrem bisherigen Leben sehr viel Wert auf Ruhe gelegt. Kein Hundesport, keine Marathonspaziergänge, kein viermal die Woche Hundekumpels treffen + Hundeschule etc. Ihre Hundefreundinnen trifft sie privat regelmäßig um auch unangeleint kommunizieren und spielen zu können. Seit wir sie nur noch an der Schleppleine haben, versuchen wir solche Treffen wenigstens wöchentlich zu ermöglichen (vorher eher unregelmäßig; aber waren wir auch noch in der Hundeschule).

Ihre Impulskontrolle ist eigentlich schon sehr gut. Die von @FrauRossi erwähnten Übungen mit Futter werfen etc. bauen wir immer mal wieder ein. Auch beim Spaziergang wird bei (sichtbar) fressbaren wie Pferdeäpfel ein deutliches NEIN akzeptiert und ein Meidebogen gelaufen.
Was ihr tatsächlich noch schwerfällt, ist das wegbleiben von Essen was Menschen für den eigenen Verzehr in der Hand/auf den Teller haben (siehe bspw. mit dem Vierjährigen).
Das sehen wir bei uns auch regelmäßig, da wir - wenns abends später wird - auch mal gern auf der Couch am kleinen Tisch (quasi auf ihrer Kopfhöhe) unser Abendessen zu uns nehmen und da versucht sie auch immer mal wieder was abzustauben.

Da ihr das Thema Orientierung jetzt schon mehrfach erwähnt habt, auch dazu ein paar Worte: Wir haben bereits im Welpenalter freiwillige Blickkontakte immer überschwenglich belohnt. In den letzten Monaten hatten wir die Futterbelohnung etwas reduziert und vermehrt verbal gelobt (und auch nicht immer). Seitdem das Jagen und Orientieren Richtung Feld stark zugenommen hatte, haben wir das allerdings geändert.
Wir nutzen zum Markern jetzt den Clicker (statt verbal), weil sie gefühlt darauf besser anspricht und wir belohnen insbesondere in Reichweite der besagten Kaninchenfelder sehr stark wenn sie freiwillig zu uns schaut.

Zum Training im häuslichen Umfeld waren ein paar gute Ansätze dabei, die auch auf unsere Situation passen und z.T. auch bereits umgesetzt werden. Bspw. das Hinterherlaufen. Bin ich alleine im Homeoffice und gehe ins Obergeschoss -> kein Problem. Ist meine Frau da und wir gehen gemeinsam hoch oder sie ist bereits oben und ich gehe ebenfalls hoch, kommt Madame direkt hinterher. Auch wenn sie bspw. entspannt auf der Seite lag.

Das Unterbinden wir jetzt seit ein paar Monaten auch und war anfangs ein riesen Theater mit mehrfacher Korrektur und ordentlich Gezeter :D

Ob unsere Trainerin mit dem Latein am Ende ist oder unbewusst nur den Hundehaltern schneller wieder ein "normales" Leben ermöglichen will, kann ich nicht beurteilen. Ja, das Autofahren ist großer Mist. Und ja, es nimmt einen enorm die Lebensqualität (Stichwort Urlaub). Aaaber: Ich finde wir sind jetzt auch schon viel weiter als noch vor einigen Monaten. Nen dreiminütiges leises Jammerbellen, ertrage ich problemlos. Und wenn die danach noch meint ne Stunde vor sich hinzuschmollen/leise zu jammern, von mir aus. Das stört mich jetzt nicht so sehr, dass ich die mit Antidepressiva vollknallen muss. Und inwieweit ihre Tierarzt-Freundin ohne Untersuchung / Diagnose bei dem Spiel überhaupt mitmacht, sei mal dahingestellt.

Eure Tipps bzgl. dem Seminar zur Führungskompetenz bzw. dem Erziehungsurlaub sind sehr interessant.
Sowas habe ich alle die Monate in den Hundeschulen irgendwie immer vermisst. Man lernt dem Hund unzählige Kommandos oder Verhaltensweisen beizubringen, aber die wirklich wichtigen Basics fehlten irgendwie immer.
Das Wissen dem Hund einen Rückruf oder ein Fuß beizubringen, kann ich mir auch über Youtube aneignen. Aber ob mein Auftreten oder mein Körpersprache angemessen ist, sieht nur der Trainer.

Tatsächlich ist unser Sommerurlaub noch offen (wg. der Autofahr-Thematik) und vielleicht kann man das optimal mit einem Erziehungsurlaub bei Norman zum Thema Führungskompetenz verbinden.

Euch ein sonniges Wochenende
 
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FrauRossi

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26 Mai 2015
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#23
Dass du einen Erziehungsurlaub bei Normen in Erwägung ziehst halte ich für Großartig. Der kann dir dann auch jemanden zum Weitermachen in deiner Nähe empfehlen.

das was wir hier immer Orientierung nennen hat nichts mit konditioniertem Verhalten im Sinne von für Blickkontakt gibts Keks, zu tun. Richtige Orientierung baut man ohne Kekse auf. Das ist tatsächlich Erziehung und Beziehung. Du würdest einem Kind ja auch nicht jedesmal einen Keks in den Hals stopfen wenn es was gut macht :cool:
 
Dabei
6 Feb 2023
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#24
Da ihr das Thema Orientierung jetzt schon mehrfach erwähnt habt, auch dazu ein paar Worte: Wir haben bereits im Welpenalter freiwillige Blickkontakte immer überschwenglich belohnt. In den letzten Monaten hatten wir die Futterbelohnung etwas reduziert und vermehrt verbal gelobt (und auch nicht immer). Seitdem das Jagen und Orientieren Richtung Feld stark zugenommen hatte, haben wir das allerdings geändert.
Wir nutzen zum Markern jetzt den Clicker (statt verbal), weil sie gefühlt darauf besser anspricht und wir belohnen insbesondere in Reichweite der besagten Kaninchenfelder sehr stark wenn sie freiwillig zu uns schaut.
Das ist "Click for Blick" und nicht das was wir (also zumindest ich - Frau Rossi, sieht das, so wie ich es lese, ähnlich) hier meinen...Der Hund muss kapieren, dass er die besten Dinge im Leben verpasst, wenn er nicht auf Dich achtet, das bedeutet aber nicht, dass er für anschauen ein Leckerli oder eine Bestätigung bekommt und schon gar nicht jedes Mal. Man kommt mit dem Verfahren auch ohne Leckerli aus. Fürs beibringen von reinen Formalismen sind die praktisch, aber ein Hund darf bitte auch zuhören und auf die Körpersprache des Menschen achten, wenn dieser ohne Futter unterwegs ist. Wäre ja doof, wenn man das Futter ausnahmsweise vergisst und dann steht man da, weil der Hund ohne Happen, nix mehr mitmacht und beschließt komplett sein Ding durchzuziehen.
 
Dabei
6 Feb 2023
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#25
Da ihr das Thema Orientierung jetzt schon mehrfach erwähnt habt, auch dazu ein paar Worte: Wir haben bereits im Welpenalter freiwillige Blickkontakte immer überschwenglich belohnt. In den letzten Monaten hatten wir die Futterbelohnung etwas reduziert und vermehrt verbal gelobt (und auch nicht immer). Seitdem das Jagen und Orientieren Richtung Feld stark zugenommen hatte, haben wir das allerdings geändert.
Wir nutzen zum Markern jetzt den Clicker (statt verbal), weil sie gefühlt darauf besser anspricht und wir belohnen insbesondere in Reichweite der besagten Kaninchenfelder sehr stark wenn sie freiwillig zu uns schaut.
 
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#27
Hallo ihr lieben,
nun ist schon fast wieder ein Monat vergangen und ich wollte mal ein Update geben.

Aktuell sind wir ehrlich gesagt ziemlich frustriert, weil es an vielen Stellen nicht wirklich vorangeht und man gefühlt zum Spielball von anderer Leute Ignoranz, Inkompetenz, Unvermögen oder Unwissenheit wird. Das schadet uns und vor allem unserem Hund...aber der Reihe nach.

Euren Vorschlag Norman zwecks Erziehungsurlaub zu kontaktieren, haben wir gerne angenommen. Es passte zeitlich perfekt, weil wir seit dieser Woche drei Wochen Urlaub haben und generell wäre es super gewesen, mal einen Trainer über unsere Maus schauen zu lassen der Erfahrungen mit Hütehunden hat.

Leider sollte das aus mir unerfindlichen Gründen nicht klappen. Nach einem ersten Telefonat mit Norman bei dem er sich auch echt viel Zeit genommen hat, sollte ich ihn nochmal schriftlich zwecks Terminfindung kontaktieren. Gesagt getan. Das ist nun ca. drei Wochen her und seitdem hab ich nichts mehr gehört. Hatte ihn zwischenzeitlich nochmal angerufen und auf die Mailbox gequatscht und ne Woche später nochmal angerufen und ihn auch erreicht mit der Bitte um Terminbestätigung. Das ist leider ausgeblieben. Schade.

Da wir das Jagdthema nicht länger warten lassen wollten und konnten, hatten wir zwischenzeitlich auch einen Trainerersatz gesucht. Auf mehrfacher Empfehlung hin haben wir eine Trainerin in der Gegend kontaktiert. Sie musste aus gesundheitlichen Gründen leider absagen und hat uns ihre Kollegin, unsere letzte/aktuelle Trainerin (mit dem Antidepressiva), empfohlen. Auf meinen Hinweis, dass wir dort bereits sind und es kleinere Unstimmigkeiten gab, hat sie dann jemand anderen empfohlen.
Scheinbar hat die gute nach dem Telefonat nichts bessere zu tun gehabt, als direkt unsere letzte/aktuelle Trainerin anzurufen und vom Vertrauensbruch zu erzählen. Das war sehr frustrierend, da ich ein sehr ehrlicher Mensch bin und mir eine offene Kommunikation wichtig ist und ich vorher gerne selbst mit ihr gesprochen hätte. Aber sei es drum.

Besagte Trainer-Zweitempfehlung war in der vergangenen Woche bei uns und ich frag mich langsam ernsthaft, ob wir ein besonderes Talent für den Griff ins Klo haben. Die gesamte Gesprächsführung war ein Witz. Ich hab das Gespräch quasi führen müssen. Es gab keine richtigen Nachfragen und nur wenig Informationen. Gefühlt musste man alles aus der Nase ziehen.

Hinzu kommt, dass die Dame scheinbar auch im Bereich Trainieren statt Dominieren unterwegs ist. Und ich bin ganz ehrlich: Dieser Trainingsansatz ist für mich jetzt durch. Unser Hund ist bei dem Besuch völlig ausgerastet. Anstatt den Hund am Tisch zu ignorieren, wurde die die ganze Zeit angeschaut und regelmäßig Leckerchen fürs ruhig liegen bleiben bekommen. Als wir die Gassirunde starten wollten, ist Käthe der bis auf Kopfhöhe gesprungen, was die vorher noch nie gemacht hat. Aber "wenn sie schön lieb ist und auch mal sitz macht, bekommt sie auch leckerchen"..."ohh, du kannst ja prima Fuß laufen *mit leckerchen vor der Schnauze*"...Die hat unfassbar viel mit der gequatscht und Käthe hat dadurch absolut forderndes Verhalten an den Tag gelegt.

Ganze Antijagdthema wurde defacto gar nichts zu gesagt, außer, dass wir nur noch 5m Schleppleine, Blickkontakt loben und ggf. nen Hobby suchen sollen (Mantrailing-Kurse bietet sie zufällig an) und noch nen Superrückruf aufbauen sollen.


Immerhin haben wir jetzt auf der medizinischen Seite einige Erkenntnisse die uns weiterbringen. Wir haben beim Tierarzt Serotonin, Vitamin B6 und die Schilddrüsenwerte checken lassen. Serotonin liegt bei ca. 95 (Sollwert > 250) und Vitamind B6 bei ca. 6 (Sollwert > 13). Also in beiden Fällen ein erheblicher Mangel was ihr Verhalten ggf. erklären könnte. Schilddrüsenwerte waren Ok.

Die Tierärztin konnte uns aber auch nicht sagen was wir jetzt gegen den Mangel tun können. Wir haben jetzt gerade nochmal um ein Gespräch mit der Tierärztin gebeten, die die Inhaberin der Praxis ist. Die Tierärztin bei der wir heute waren, ist dort nur angestellt und hat in der Vergangenheit auch nicht gerade geglänzt. Mal schauen was das Gespräch noch bringt.

Ansonsten haben wir übernächste Woche unseren Termin mit Napfcheck. Dort haben wir das "große Gespräch" gebucht, sodass wir alle Blutuntersuchungen, Tests etc. im Vorfeld hinschicken können und dort ggf. auch nochmal auf kompetente Hilfe hoffen können.

Sonnige Grüße aus dem Münsterland
André
 

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