Ich kann dich total gut verstehen. Ich hatte selbst so´n Problemfall. Als ich meine Beagle-Hündin bekommen habe war sie knapp 2 Jahre alt und total unsicher. Sie hat alles angekläfft (Autos, Fahrräder, Spaziergänger, andere Hunde usw.) Das war das absolute Chaos. Also hab ich mir ne Hundeschule gesucht. Das ging voll nach hinten los. Dann folgten weitere und somit hohe Kosten. Dann kam ich zu ner Hundetrainerin, die mir am Telefon bereits erste Tips gegeben hat. Diese Trainerin konnte die Körpersprache total gut lesen. Kleine Unterschiede, die für mich nicht erkennbar waren, hat sie super erklärt und uns gesagt, wie wir agieren sollten. Mein Hund wurde immer sicherer. Wenn wir nun andere Hunde trafen, kam sie zu mir und suchte Schutz bei mir. Sie fing an, mir immer mehr zu vertrauen.
Du solltest Dir also den nächsten Hundetrainer ganz genau anschauen, wie er mit anderen Hunden umgeht und wie er die Körpersprache der anderen Hunde interprediert. Auf gar keinen Fall sollte die Aussage kommen, das die Hunde das schon untereinander Klären . Das ist komplett falsch, denn Du solltest jede Situation regeln. Du bist der Chef und Du sagst, wer sich Dir und Deinem Hund nähern darf. Dein Hund wird entspannter, weil er Dir vertraut. Das wird Dir in manchen Situationen blöd vorkommen und manche Menschen werden Dich auch beschimpfen, aber da muß man drüber stehen. Noch unangenehmer ist es eine "Bestie" an der Leine zu führen.
Auch mußt du Deiner Hündin unmißverständlich zeigen, was sie falsch und was sie richtig macht. Falsches Verhalten wird bestraft und richtiges belohnt. Das machst Du mit Deinem Kind doch auch. Beim Kind sicher verbal, aber Dein Hund versteht nur Körpersprache und die kannst Du auch einsetzen. Ein unterwerfen tut nicht weh und ja Hunde tun dies untereinander auch. Wenn man in einem Rudel unterwegs ist, kann man echt viel lernen, was dir verwehrt wird, wenn Du nur alleine mit Deinem Hund unterwegs bist.
Das Angebot mit der Hunderunde würde ich auf jeden Fall annehmen, wenn es für dich machbar ist. Zumal es sich so anhört, dass es eine ausgeglichene HUnderunde ist.Aufreiten und Pöbeleien sollten unterbunden werden (spielen ist erlaubt und erwünscht). Ich selbst bin auch täglich mit ner Hunderunde unterwegs und meine Beaglehündin ist inzwischen sehr selbstbewußt geworden. Die Aussie-Hündin hat von klein auf gelernt, wie Hunde agieren und kommunizieren. Manchmal ist sie sogar so frech, dass sie anderen Hunden das Spielzeug aus dem Maul stibitzt(auch Fremden - sie weiß bei wem sie es machen kann)
Ausserdem hast Du den Nebeneffekt, dass Deine Hündin mit vielen anderen Menschen (Hundebesitzern) Kontakt bekommt. Hundebesitzer haben auch oft Leckerlies in der Tasche - also etwas absolut Positives.
Des weiteren schreibst Du, dass Deine Hündin Dich draussen ignoriert. Wie beschäfftigt ihr Euch beim Spaziergang? Im Garten machst du ja echt viel.
Meine Hunde schauen mich immer sehr Erwartungsvoll an, wenn wir am Feld oder im Wald ankommen. Wenn wir dann im Spiel sind, können Hunde, Spaziergänger, Jogger, und Rehe an uns vorbei, ohne dass meine Hunde das interessiert. Wenn Wild vorbeikommt, stockt mir auch manchmal noch der Atem, aber das Spiel scheint doch besser zu sein.
Allerdings würde ich bei Deiner Hündin das Spiel noch mit ner Schleppleine sichern.
Ich weiß aber auch, dass unsere Tipps auch wirklich nur Tipps sind, den jeder Hund ist anders und reagiert auch anders.
Nun wünsche ich dir noch viel Glück bei der Suche nach einem kompetenten Hundetrainer. Schau einfach genau hin, die wollen auch viel Geld.