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Autismus beim Hund?

Dabei
7 Okt 2014
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2.097
#31
So, ich hatte Recht.
Es ist scheinbar eine Art Autismus.
Die Hündin ist fünf Jahre und hat vier davon beim Züchter (mit Papieren) gelebt, da sie bei der Geburt die Nabelschnur um den Hals hatte und durch den Sauerstoffmangel behindert ist.
Sie wurde daraufhin behalten, kam mit dem Rudel aber nicht zurecht, da sie nicht normal kommunizieren kann.
Sie hat wohl schon als Welpe nie mit ihren Geschwistern gespielt und sowohl Züchter als auch jetzige Halterin dachten zuerst, sie sei blind, da sie so starr guckt.
Sie ist komplett untersucht worden, der Schaden ist aber neurologischer Natur.
Sie bellt auch nicht, keine Ahnung, ob sie es nicht kann oder einfach nicht tut.
Offenbar hat sie wirklich ihre eigene Art der Sprache entwickelt, denn eine Ausbildung (außer der normalen Grunderziehung) hat sie natürlich dadurch nicht.
 

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Dabei
31 Jan 2015
Beiträge
548
#32
Oh wow, faszinierend! :eek:
Mehr fällt mir dazu gerade gar nicht ein. Schon traurig, dass sowas ein Spiel der Natur ist!
 
Dabei
10 Dez 2015
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#33
Oha... Ok... Dann hat sie aufgrund des Sauerstoffmangels quasi eine geistige Behinderung... Kann dann natürlich sein, dass sie eine Art "Aphasie" hat und deshalb nicht bellt. Und für sich eine Art Kommunikation gefunden hat. Spannend ist nur, warum zeigt sie ihr Verhalten nur bei dir und nicht bei der Besitzerin?!
Aber toll, dass sich der Züchter so um sie gekümmert hat und sein bestes versucht hat. Vielleicht hat er ihr (unbewusst) auch einen Teil dieser Kommunikation beigebracht und du löst in dem Hund etwas aus, was ihn an sein ehemaliges Herrchen erinnert und deshalb "Fährt sie das Programm ab".
Hast du heute nochmal mit der Hündin was unternommen?!
 
Dabei
7 Okt 2014
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#34
Nein , heute kam es leider nicht dazu.
Ich habe nur beobachten können, dass alles, was Lärm und Bewegungen macht (heute das Enkelkind) Stress für sie bedeutet .
Sie versteckt sich dann komplett im Garten und kommt auch nicht raus.
Aber das ist mir beim ersten Sehen schon aufgefallen...da lag sie unter einem Busch , der massig Blätter verloren hat.
Sie war quasi zugedeckt damit, hat sich aber nicht einmal gerührt und das über Stunden.
Auch nicht, als Fremde an ihr vorbei gelaufen sind, die war irgendwie ganz woanders im Kopf.

Was genau sie hat, habe ich auch nur zufällig erfahren heute, als die Halterin das einer Nachbarin erzählt hat, als ich daneben stand.
Daraufhin habe ich nochmal erwähnt, dass die Hündin mit mir aber durchaus spielt und auch zielsicher den Weg nach Hause gefunden hat letzte Woche und die Halterin war echt perplex.
Ich glaube fast, die nimmt mir das gar nicht wirklich ab :rolleyes:
Ich kann es mir aber ja selbst nicht erklären, eigentlich habe ich nichts Besonderes gemacht beim ersten Mal, außer sie äußerst peinlich mit hoher Stimme anzuquietschen, so wie ich es mit meinen eigenen Hunden Zuhause auch immer gemacht habe/mache, wenn ich die motivieren wollte/will.
 
Dabei
22 Sep 2014
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#35
Dann lagst du ja richtig mit deiner ersten Vermutung. Aber Halterin und Hund haben sich soweit eingespielt? Stelle mir das schwierig vor...
 
Dabei
7 Okt 2014
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#36
Also so wie ich das bisher beobachtet habe, ist es völlig unproblematisch .
Aber nur, weil die Frau noch nie einen Hund hatte, wusste , dass die Hündin etwas seltsam ist und gar keine Ansprüche hat an sie.
Die wollte einen unkomplizierten Hund, der sich mit wenig zufrieden gibt und den hat sie definitiv damit.
Tagsüber liegt sie im Garten, abends auf der Couch.
Sie geht spazieren, macht ihr Geschäft, wackelt danach wieder in den Garten und legt sich unter die Büsche und fordert wirklich _nichts_ ein.
Sie bleibt ohne zu murren allein, bleibt die meiste Zeit unsichtbar und gibt sich mit sehr wenig zufrieden.
Sie bellt nicht, jagt nicht, hat keinerlei Interesse an anderen Hunden...Ich will es mal so sagen: für jemanden, der "nur" was zum kuscheln und gegens Alleinsein haben möchte, ist die ein Traum.
Zumal sie ja eine gute Grunderziehung genossen hat und aufs Wort hört, also diesbezüglich komplett fertig war, als die Frau sie bekommen hat.
Sie hat diverse Ängste , die berücksichtigt werden und die Halterin geht sehr lieb und ruhig mit ihr um und konfrontiert sie nicht mit Situationen, die zu stressig sein könnten.
Aus den Bauch raus würde ich sagen, dass auch der Hund es damit gut getroffen hat.

Aber wenn man schon Hunde hatte und dann so einen gerät, womöglich ohne zu wissen, dass eine Behinderung vorliegt, stelle ich mir das echt übel vor
Einfach, weil die gesamte hündische Art fehlt.
Ich könnte das wohl nicht so einfach, mich würde das total irritieren, wenn mein Hund an nichts und insbesondere an mir kein sichtbares Interesse zeigt und - krass gesagt - bloß nebenher existiert.
Ich brauche einen Hund, der mich fordert, testet und einen eigenen Willen hat und das auch zeigt.
Klar, einen eigenen Willen hat die Hündin auch und zeigt auch, wenn ihr was nicht passt (beim Büsten beispielsweise muss sie Maulkorb tragen, das sieht sie mal gar nicht ein), aber das wäre mir zu wenig an Interaktion.
Und andererseits fände ich so ein Tier immer unberechenbar, weil ich sehr stark auf Mimik achte und die hat sie nicht.

Sollte die Besitzerin irgendwann aber nochmal einen "normalen" Hund bekommen, kann ich mir vorstellen, dass sie damit nicht umgehen kann.
Denn ihre Hündin ist in ihren Augen ja nicht wirklich seltsam, weil sie es gar nicht anders kennt.
 
Dabei
27 Feb 2017
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#37
Hallo Finnie Pooh, gerade erst entdeckt diesen Thread. Hattest Du nochmal Kontakt mit der Hündin oder der Besitzerin? Konntest Du noch mehr erfahren und was hat sie zu dem Zergel gesagt, den Du ihr gemacht hast? Spannende Geschichte, auf jeden Fall! Und schön, dass sie zu Dir so schnell einen Zugang gefunden hat und etwas aus sich raus kam. Das ist ja auch für Dich ein großes Kompliment.
 
Dabei
7 Okt 2014
Beiträge
2.097
#38
Nein, unsere Wege haben sich einige Monate nach diesem Thread getrennt. Ich weiß leider nicht, was aus der Hündin geworden ist und wie es ihr geht.
 

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