Der Aussie und die Leine / andere Hunde / Pubertät?

<Logan> · 12 Feb 2023

Wir hatten uns darüber Unterhalten, dass Logan halt zieht wie ein Zugpferd. Ich muss mir auch echt auf die Zunge beissen und ihn nicht ansprechen. Außer natürlich zu Loben, wenn er locker neben mir geht, Autos und Fußgänger ignoriert anstatt rein zu springen. Besonders kleine Kinder reizen ihn sehr.

Und ehe ich mich versah, legte man mir das Halsband auf den Tisch. "Das hat bei Eliza auch geklappt, wenn Sie das Ding dran hat, zieht sie nicht."
Da bin ich schon sehr skeptisch. Und Eliza zieht im übrigen immer noch und sieht tot unglücklich aus, wenn das Ding kommt.

Allerdings sind inzwischen meine Finger steif, die Schultern verspannt und das spazieren macht keinen Spaß wenn man nur gezogen wird.

OOPS · 12 Feb 2023

Mach doch bitte mal ein Foto von dem Halsband und stell das ein..ich habe das Gefühl wir reden möglicherweise von unterschiedlichen Zug-Stop- Halsbänden...
Wenn ein Hund unglücklich ausschaut wenn er das tragen soll? Dann ist es vielleicht nicht das, was man normal darunter versteht...

Liebe Grüße

Vom Oops

<Logan> · 12 Feb 2023

OOPS hat gesagt.:

Hallo Oops,

das Ziehen ist Generell, egal wo. Also wenn ich mit Ihm alleine unterwegs bin, er mit Maya an der Koppelleine ist oder jeder seine eigene Leine hat. Ich hatte früher drei Hunde an einer Leine und da war nicht so ein extremer Zug drauf. Er hat ganz schön Power.

Wenn uns andere Hunde entgegen kommen, ist das eh der Supergau. Je nachdem wie Nahe wir dran vorbei müssen, flippt er total aus. Knurren, Bellen, um sich beissen (inzwischen sind zwei Jacken zerfetzt, blaue Flecken, Bissspuren und Maya hat auch schon einige Frust-Beiss- Attacken abbekommen) und am Ende wird gewinselt und versucht nach zu setzen. Je kleiner der Hund um so extremer bei ihm. Wenn er seinen Maulkorb dran hat, kann er wenigstens niemanden beissen.

Sobald wir an der Haustür stehen, scannt er schon die Umgebung. Er schaut sich immer um, selbst wenn er mal warten soll. Mental ist er bei mir, er reagiert wenn ich ihn Anspreche oder Leinenruck. Wenn er von sich aus zu mir schaut, ob ich noch da bin, lobe ich ihn auch. Gerade im Dunkeln schlägt er auf alles an, was sich uns nähert.

Unsere Hundeschule kann man leider vergessen. Unser Trainer meinte bereits nach der zweiten Stunde das ich Logan doch wieder Abgeben soll. Nachdem ich ihm sagte, dass ich keinen Draht zu meinem Hund finde und mich das sehr belastet. Gundi hatte mir eine tolle Liste gegeben. Aber hier in Sachsen sind gute Trainer für Hütehunde sehr sehr rar gesäht.

Logan ist ein ganz schöner Sturkopf. Treppe hinter mir rauf und runter gehen, jeden Tag die Diskussion. Er testet seine Grenzen stark aus. Gleichzeitig kann ich ihm aber nicht klar machen was ich will. Da er ja sehr gern Sachen trägt und verschleppt, wollte ich ihm das aufräumen bei bringen.

Heute waren wir in der Stadt unterwegs. Ich weiß das der Lärm so gar nicht seins ist, muss aber ab und an sein. Gestern waren wir zwei Stunden im Wald. Ich hab das Gefühl als habe er Angst was zu verpassen. Überall schauen, überall schnüffeln und sofort da hin. Maya war früher nicht anders, inzwischen ist sie ja echt entspannt.

Zu Hause schläft er im Körbchen oder unterm Schreibtisch wenn ich arbeite. Wenn ihm Langweilig ist, kommt er dann schon mit Spielzeug oder er knabbert meinen Ärmel an. Es ist ja nicht so das ich nicht merke, dass er versucht mich zu dominieren. Gerade wenn er bespaßt werden will.

Ohne Leine ist er selten unterwegs. Er kommt zwar, wenn ich Tschüss sage, will sich aber einfangen lassen und das mach ich nicht. Wir haben überall Straßen und die A4 vor der Haustür, da ist mir das Risiko zu groß. Deswegen ist er an der Schlepp. Momentan ist auch jeder Geruch unheimlich reizvoll.

Ich organisiere auch Hundetreffen mit fremden Hunden. Letzte Woche lief Super, eine Hündin. Kein Kläffen oder Leinenaggression. Er hat zwar hingezogen, war dann aber ganz vorsichtig. Er flippt auch nicht bei jedem so extrem aus.

Sorry das gerade alles etwas durcheinander ist. Ich habe es geschrieben wie es mir eingefallen ist.

<Logan> · 12 Feb 2023

So hat das Ausgesehen

-Gundi- · 12 Feb 2023

Hoffentlich funzt der Link. Das sind alle Canis Absolventen in Sachsen. Auch wenn du eine Stunde zum Training fährst.....es lohnt sich.
https://www.canis-kynos.de/Canis-Absolventen.html?Bundesland=Sachsen&Ausbildung=#abk

Das Halsband ist ein ganz normales, rund geflochtenes Zugstopp. Er wird damit nicht weniger ziehen.
Möglich, dass du im falschen Moment belohnst und du unwissentlich sein Verhalten damit stärkst.
Ein Hund lernt durch Kekse nicht, sein Verhalten zu ändern.
Er kann sein Verhalten nur ändern, wenn du deins, bzw. ihr eures, ihm gegenüber ändert.
Euer Problem ist nicht die Leinenführigkeit, das ist nur ein Resultat aus den Dingen, die bei euch nicht stimmen.
Du schreibst, er sei mental bei dir. Wenn du ihn ansprechen oder an der Leine rucken musst, damit er auf dich reagiert, ist er es eben nicht.

<Logan> · 12 Feb 2023

Gundi vielen Dank. Da bin ich wohl mit der Suchfunktion nicht zurecht gekommen, da hatte es mir nichts angezeigt. Und Chemnitz ist nicht weit von mir. Ich hab mir die Seite gleich mal abgespeichert. Danke das du Dir die Mühe noch einmal gemacht hast, dies raus zu suchen.

Ich bin jetzt davon ausgegangen, weil er ja ebenso ohne große Zeitverzögerung stehen bleibt wenn ich es tue oder eben reagiert wenn ich Ihn anspreche, dass er dann auch anwesend ist. Mit dem Halsband das hab ich mir auch schon gedacht, dass hätte mich auch sehr verwundert. Seit Monaten frage ich mich schon was bei uns das Problem ist.

FrauRossi · 12 Feb 2023

Hi ich würde dir auch dringen von der Canis Liste einen Trainer zu finden der halt am nächsten zu dir liegt, selbst wenn du da ne Weile fahren musst. Es ist sehr gut investigierte Zeit und Geld.

ich hab ihr eine Aussiedame die ist sehr territorial sie war fast 2 bis ich zu einem Canistrainer fand. Das Verhalten war also schon ordentlich gefestigt. Trotzdem hatten wir es schnell im Griff. Aber weg habe ich es nie ganz bekommen. Sie kann ordentlich an der Leine gehen und sobald ich verlange dass sie sich an mir orientiert, löst sie auch nicht so schnell aus, bzw kann ich es dann verbieten. Aber sie ist Ultra angespannt. Aber sie beißt nicht mehr und alles in allem ist es gut handelbar geworden. Aktuell wird sie läufig und ich muss sehr konsequent Orientierung verlangen, denn im Moment ist nur Hormonsalat im Schädel

wie gesagt das größte Problem hatten wir damals nach 6 Trainingseinheiten im ganz gut im Griff. Der Rest war Fleißarbeit, weil ich bei ihr sehr beharrlich bleiben musste und auch jetzt phasenweise immer mal wieder sein muss. Aber es ist möglich.

OOPS · 12 Feb 2023

Hi Logan,

bin beruhigt, das Halsand ist wirlich ein "normales Zugstopp-Halsband". Ich hatte schon befürchtet, es gäbe wieder irgendein neues "Zauber-Starkzwang-Schmerz-Ding", das so vermarktet wird...

Das Halsband macht den Unterschied nicht. Such Dir einen Trainer der etwas mit "häusliches Programm" nach Canis anfangen kann und das auch anwendet, denn nicht alle Canis-zertifizierten, nutzen das auch (warum auch immer).

Und dann gibt es Orientierung am Menschen, körpersprachliches Arbeiten und Stellvertreter-Konflikte bis zum Abwinken. Ein Abbruch Signal würde ich da auch einkonditionieren, so wie sich das anhört - aber das muss ein Trainer vor Ort checken.

Immerhin lenkt er bereits um, das heißt er beißt aus Frust schon mal ins nächst Erreichbare rein. Ob das jetzt Deine Hündin ist (arme Socke) oder Du...
Wobei ich Dir danken möchte für die Ehrlichkeit bei der Beschreibung. Gleichzeitig wundere ich mich über Deine Leidensfähigkeit. Zwei zerrissene Jacken und blaue Flecken? Andere hätte da schon viel früher das Handtuch geworfen. Das ist schon nicht mehr "bloßes Pöbeln", da steckt schon ne andere Qualität drin!

Und sieh zu, dass Du auch Deine Hündin mitnimmst vor allem zur Einschätzung, denn es gibt durchaus Fälle, wo der Zweithund etwas mit dem Verhalten zu tun hat, auch wenn man das selbst nicht merkt und sieht, wenn man am anderen Ende vom Strick hängt.

Ich kenne ja Deine Situation nicht, aber vielleicht magst Du Dir ja auch mal Urlaub mit dem bzw. den Hunden gönnen... Ich meine jetzt nicht "rumgammeln" und sich "wo anders durch die Gegend ziehen und beißen lassen", sondern "Erziehungsurlaub". Kannst mal bei Normen Mrozinski (nomro.de) auf der Website schauen, der bietet so etwas an. Und dann konsequent mit Trainer weiterüben...Wenn man gerade am Anfang gleich kurz hintereinander ein paar Sessions hat und dabei jemanden, der die putzigen "Hütities" versteht, macht man recht schnell Fortschritte, die man dann halt auch halten und weiter verbessern muss. Dein Hund muss lernen, Dich anders zu sehen und Dich ernst zu nehmen - und dazu musst Du Dich verändern.

Ich wünsche Dir viel Erfolg - den ersten Schritt hast Du jetzt gepackt und gute Tipps für einen Trainer bekommen. Jetzt musst Du nur noch einen finden bei dem die Chemie zu Dir stimmt und anfangen Eure Beziehung umzukrempeln und am Problem zu arbeiten.

Der OOPS

<Logan> · 12 Feb 2023

Hallo Oops,

Naja es bringt mir ja nichts irgendetwas zu beschönigen. Das ich mit Logan an meine Grenzen stoße, gebe ich auch offen zu. Er ist mein erster Aussie, aber inzwischen Hund Nummer 7 an meiner Seite und wenn ich ehrlich bin, der Erste bei dem ich mich intensiv mit Erziehung und Training beschäftige. Ich hatte mit keinem Hund (bis auf Maya, aber das liegt an Ihrer Vorgeschichte) je das Problem das er mich beißt oder angeht.

Ob ich da Leidensfähig bin, klar tut es weh wenn er beißt und es sind auch ordentlich dunkelblaue Flecken. Aber ich bin auch sehr Stur, ich weigere mich zu akzeptieren das wir nicht zusammen finden sollen. Wenn ich Maya hinbekommen habe, dann sollte das hier nicht das Problem sein. Aber gut, damals sah der Alltag auch noch wesentlich ruhiger aus als jetzt. Dieses um sich beißen bringt mich halt an meine Grenzen. Ich muss da ja auch an meinen Sohn denken, dass er nicht ausversehen dazwischen kommt. Ansonsten ist Logan sehr friedlich. Klar zickt er auch mal mit Maya, meistens wenn es um Futter geht wenn mal was runter gefallen ist oder Maya ihn zurecht weißt, dass er sich zurück nehmen muss. Bis auf großes Theater und Show, läuft da aber absolut gar nichts. In der Hundeschule ist er mit den anderen Hunden ja auch verträglich. Ich kann die Leine fallen lassen und er bleibt neben mir, komme was da wolle. Ganz gleich wie sehr er vorher noch am Zaun gepöbelt hat wegen den Anderen.

Maya mitnehmen, geht klar.
Ja mit der Chemie ist das so eine Sache, doch ich bin zuversichtlich. Nur eben nicht immer die Geduldigste wenn es um Fortschritte geht.

Ich danke auch vielmals für eure Hilfe.

<Logan> · 12 Feb 2023

-Gundi- hat gesagt.:

Gundi, ich hör mir ja gerade den Podcast dazu an. Hin und wieder muss ich auch Schmunzeln. Der Abschnitt mit dem: Halt mich ja fest, sonst mach ich Ihn fertig.
Das kommt mir sehr bekannt vor, denn ist man plötzlich nicht mehr als Rückhalt da und Maya wirft sich auch nicht in die Presche, sondern macht ihr Ding. Dann ist ganz schnell Ruhe an der Leine, wenn keiner da ist der den eigentlichen "Kampf" dann führt. Große Klappe, nix dahinter, wie man so schön sagt.

OOPS · 12 Feb 2023

Noch etwas vergessen - mach ihm ruhig den Mauli drauf, wenn ihr draußen seid. Dann kann er nicht frustschnappen und normlerweise halten die Leute Abstand, beziehunsgsweise leinen ihre freilaufenden Hunde an, wenn ein Hund mit Maulkorb daherkommt (ist zwar widersinnig, funktioniert aber oft), schließlich "beißt" der Hund ja, sonst trüge er keinen Korb

.

Und falls Du lang auf einen Termin warten musst, sieh doch mal zu, dass Du ein umzäuntes Gelände findest, zur Not geht auch ne (leere) Reithalle, wo Du die beiden mal so richtig ohne Strick fetzen lassen kannst. Es gibt vorher nichts zu fressen (da darf auch mal ne Mahlzeit ausfallen), Du hast "Oberlecker" in der Tasche (geruchsdicht verpackt, die sollen ja nicht an Deinem Rockzipfel hängen) und die beiden dürfen erst mal ohne reglementierende Einwirkung von Dir ne viertel Stunde oder auch länger rennen, was die Beine hergeben...Falls Deine Hündin einen sauberen Rückruf kann, rufst Du sie ab, wenn die keinen Bock mehr auf Bewegung haben. Sie kriegt dann "Oberlecker" und überschwänglich Lob...wenn er gleich mitkommt (ruf ihn erst wenn er sozusagen schon da ist), kriegt er das natürlich auch, wenn nicht Pech gehabt. Bei der zweiten oder dritten Abruf-Übung (für den anderen Hund) kommt auch der sturste Brocken und will was...Irgendwann, wenn es Dir reicht, leinst Du sie beide an und ihr geht.

Immerhin ist es ja ein noch junger Hund, Dein Logan und der muss auch mal Energie loswerden können. Ein Spaziergang im Anschluss angeleint, läuft dann oft schon viel besser ab und Deine Schulter und Finger können sich erholen...Das nur so als Überbrückung, bis Euer Training anfängt...

Liebe Grüße

Vom OOPS

<Logan> · 12 Feb 2023

Danke Oops, vielen vielen Dank.

Den Korb mach ich wieder drauf, hatte es die zwei Tage jetzt einfach mal Ohne probiert. Aber ich bin auch viel ruhiger, weniger gestresst und genervt wenn er an der Leine gleich wieder frei dreht. Die Hauer möchte ich nämlich nicht mehr spüren. Beißhemmung beherrcht Logan, beim Spielen ist das gar kein Thema. Er lässt sich auch alles abnehmen, den Napf, den Kauknochen oder das Spielzeug. Wie es aber in dem Podcast schon gesagt wird, ich bestärke sein Verhalten durch meine Anspannung an der Leine. Das Pöbeln kommt ja erst seid er von Kraft geträumt hat.

Ein passendes eingezäuntes Gelände zu finden wird da schwieriger. Wir hatten einen tollen Hundeplatz, der wurde geschlossen, für ein Theaterzelt was nun an dieser Stelle steht. Alle anderen Flächen wurden für das Gewerbegebiet platt gemacht. Maya hört Aufgrund ihres Alters nicht mehr so Super, da muss man etwas Lauter sein, aber so klappt der Rückruf dann auch. Sie mag nur nicht mit Logan spielen, der arme Kerl wird schon angemufft wenn er nur in ihre Richtung atmet. Könnte aber auch daran liegen, dass Sie es nicht mag von Ihm angestarrt zu werden. Das kann er Stundenlang, wie ein Stalker.

Wir packen das!!!!! Wäre doch gelacht.

OOPS · 13 Feb 2023

Ja Logan, mach ihm das Schnutenkäppchen drauf! Das entspannt die Lage und stärkt Dir den Rücken! Außerdem gerät Dir dann auch Dein Sohn nicht dazwischen, wenn der Bursche seine Zähne nicht unter Kontrolle hat.

Schade, dass es keinen Platz gibt - vielleicht hat Logan ja eine Freundin in der Hundeschule - und deren Besitzer einen großen Garten mit Zaun drum rum? Wenn Maya keinen Bock mehr hat mit ihm zu toben , wäre ein Sparringspartner mit viel Energie und gutem Gehorsam recht, der praktischer Weise über Menschen mit großem Gelände verfügt...(ist wahrscheinlich auch besser für Mayas Knochen, denn die spielen schon oft recht grob, die Hüties - die weiß schon, weswegen sie ihn bremst)

Hütehunde machen einfach gern Rennspiele: so richtig Gas geben, um die Wette laufen, mal fängt der Eine den Anderen, dann umgekehrt...Ist die überschüssige Energie verbraucht, lernt es sich besser und das Laufen an lockerer Leine wird einfacher.

Ältere Damen taugen dafür als "Anstands-Wau-Wau", wenn es um Benehmen im Haus geht

. Es ist halt einfach ungünstig, wenn der Hund nie seine Bewegungsenergie los werden kann und selbst an der Schleppleine geht das nur bedingt. Mit der soll er ja lernen einen Radius einzuhalten und nicht sinnlos da reinbrettern.

Wenn Logan so brutal zieht, könnte er ja auch Spaß am Zughundesport haben oder ihr macht Canicross? Nur er und Du ohne Maya. Muss man halt ritualisieren, sodass er weiß, jetzt zieht sie mir das Zuggeschirr an, sie schnallt sich den Gürtel an und dann darf, beziehungsweise muss ich ziehen. Musst Du mit Deinem Trainer bequatschen. Normalerweise kriegen Hunde das gut differenziert. Halsband oder Führgeschirr heißt langsam laufen und auf den Menschen achten. Zuggeschirr heißt Gas geben und trotzdem auf den Menschen achten. Stopp ist Stopp (wichtig! Muss ohne wenn und aber sitzen, bevor man sich auf ein Gefährt begibt), links ist links und rechts ist rechts (dauert länger, aber lernt man).. Das ist ziemlich anstrengend für den Hund, aber er wird auch Power los...und das scheint ihm zu fehlen.

Ihr kriegt das schon noch auf die Kette

Liebe Grüße

Vom OOPS

OOPS · 13 Feb 2023

Hi Logan,

ich habe Dir mal eine kleine Video-Serie (alles natürlich nur angerissen und extrem verkürzt) rausgesucht mit „Altmeister“ Michael Grewe von Canis, damit Du Dir so ein klein wenig vorstellen kannst, was auf Dich zukommt. So easy und flott, wie bei dem wirklich leicht beeindruckbaren Golden „Typ Dödel“ aus den Videos (ohne Leinenaggression und Umlenken/Beißen), der ohne Zweithund und ohne Kind im Haushalt lebt, wird es bei Euch nicht ablaufen können, aber das Grundprinzip kann man erkennen. Eure Konstellation ist schon zu weit aus dem Ruder gelaufen, da werden einige Schritte zusätzlich notwendig werden.

Vorgeschaltet wäre das Erstgespräch – da gibt es kein solches Video dazu, denn das wird man wahrscheinlich bei Euch kaum im ersten Haustermin unterbringen können. Tja – und was natürlich auch fehlt sind die „täglichen Hausaufgaben“, denn die Trainerstunden allein bringen es nicht. Man muss das wirklich tagtäglich umsetzen. Und Du wirst - zumindest anfangs - viel mit den Hunden getrennt arbeiten müssen, damit Logan erst mal kapiert, wie der Hase in Zukunft zu laufen hat – und Maya, die die älteren Rechte hat, braucht ja auch ihre Bewegung.

Teil1:

Teil 2:

Teil 3:

Teil 4:

Teil 5:

Und für alle noch ein Video zum Australian Shepherd mit Gerd Leder (Referent bei Canis für Hunderassen). Jeden einzelnen Satz würde ich nicht vollständig unterschreiben wollen, aber verglichen mit den meisten anderen Videos zum Aussie, ist es doch wirklich verdammt gut gelungen:

https://www.youtube.com/watch?v=3fdORUHnILo

Liebe Grüße

Vom OOPS

<Logan> · 13 Feb 2023

Guten Abend,

Nun ich versuche optimistisch zu bleiben und ruhiger zu werden. Ich frage mich immer noch wo meine Gelassenheit hin ist. Die vermisse ich seit 2017 total.

Die Videos schau ich mir morgen mal ganz in Ruhe an. Ich kann mich schlecht konzentrieren wenn ich nebenbei angequatscht werde.

Heute habe ich angefangen: Besser kommunizieren mit dem Hund, zu lesen. Ich merke ja selbst wie furchtbar ich mich an der Leine verhalte und welche Unterschiede ich bei den Beiden mache.

Ach ich habe kein Problem damit viel zu üben. Ich will es nur richtig machen und weiter kommen. Meinen Hund wieder spüren, dass wir zusammen gehören. Wie ich es von all meinen Mäusen vorher kannte. Das so der Wurm drin ist, stresst mich.

Bei dem Dampf ablassen bleib ich auch dran. Wahrscheinlich sehe ich nur den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ja wir haben eine Freundin in der Hundeschule. Ihre Besitzerin hat einen eigenen kleinen Reitstall und entsprechendes Gelände. Fragen kostet nichts.

Achso das Carnicross musst ich googlen. Ich habe mir ja immer gesagt ums verrecken gehe ich nicht joggen. Tja passenden Sport BH organisiert und nach Laufschuhen geschaut. Wir wollen ja zusammen glücklich sein. Stopp wird täglich geübt an der Strasse. Sonst rammeln mir beide Blind drüber.

LG

OOPS · 14 Feb 2023

Logan, mir wäre wohler, wenn Du statt Lektüre einen Termin mit einem Trainer hättest...

Du brauchst jemanden, der von außen draufschaut... Dampf raus ist prima, es ist aber nur ein kleiner "Krückstock", um fair zu blieben mit dem jungen Hund. Man kann nichts erwarten, wenn die Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden - und dazu gehört eben auch (freie) Bewegung. Für den Rest brauchst Du Anleitung mit Hands on & Mind live...
Und Canicross war nur ne Idee, Joggen musst Du nicht - Dank kaputter Knie kann ich das auch nicht mehr. Aber das, was man heute modern "Power-Walking" nennt, also so 5 bis 6 km/h ist so ungefähr Aussie Trab und das ist prima! Wenns die Strecke hergibt, flach, Untergrund weich, auch mal kurz joggen, so dass Galopp kurz möglich ist...Warum nicht? Und wenn es bergauf geht, lass ich mich vom Hund richtig ziehen. Bergab - Mist für die Knie - gibt es auch mal richtig schnödes bei Fuß laufen... alles eine Frage der Streckenführung. ...
Ich hab immer mindestens zwei Hunde dran - also erst flach Normtempo, zum Aufwärmen für Mennsch und Hund, dann langer Anstieg, kurz begab, dann flach mit Laufeinlage, dann weiter richtig steil hoch und beim Retour, viel gehen den Berg runter...Im Schnitt sind wir bei 5 bis 6 Kilometer in der Stunde.

Mit Scoooter sind wir schneller unterwegss - aber das machst Du bitte erst, wenn der Grundgehorsam sitzt und Eure sonstigen Probleme Geschichte sind...

Halt uns doch weiter auf dem Laufenden, wie Ihr Euch entwickelt!
Liebe Grüße

Vom OOPS

<Logan> · 14 Feb 2023

Hallo,

das ein Buch keinen Trainer ersetzt ist mir bewusst ;-) aber ich kann mich ja trotzdem belesen. Einfach auch für mich zum besseren Verständnis.

Danke für den Einblick wie ihr das Canicross umsetzt. Damit kann ich leben und sieht ja aktuell mit dem Zugpferd nicht anders aus. Ich berichte, sobald wir die ersten Termine hinter uns haben.

LG

-Gundi- · 15 Feb 2023

FrauRossi hat gesagt.:

War bei uns auch so.
Trainertermin war alle 4 Wochen und zwischendrin hieß es üben, üben, üben.

Ich kann jetzt nur für mich sprechen: ich finde es sehr wichtig, immer am Ball zu bleiben, auch wenn man es geschafft hat. Gerade da nicht denken, nun ist alles gut.
Mir ging es so, dass ich sehr schnell in alte Muster zurückgefallen bin und der Hund dann natürlich auch.
Och, heute hab ich keine Lust, keine Zeit, zu warm, zu kalt, zu nass.......und ruckzuck sind die Probleme wieder da. Nicht von jetzt auf gleich, das geht schleichend.
Deshalb gibt es nun wieder Tage, an denen ich mit meinem Hund übe.....nicht weil der Hund das braucht, sondern ich selbst. Damit für mich das neue Muster zur Selbstverständlichkeit wird.

Wenn man merkt, da schleicht sich ein Verhalten ein, was "weg" war, nicht fragen, warum macht der Hund das nun wieder, das war doch weg, sondern sich selbst mal unter die Lupe nehmen und sich fragen, wo bin ich in ein altes Muster zurück gefallen?

Senior · 16 Feb 2023

<Logan> hat gesagt.:

Ich wünsche dir viel Dampf ablassen, ev nützt es ja wenn du den „Druckdeckel“ abnimmst. Manchmal hilfst wenn man sich mal komplett rausnimmt aus dem Rummel. Nachdenkt was man wirklich(!) braucht, oft steht man zu oft unter dem Einfluss der sogenannten Norm. Das was dann noch überbleibt an Wünschen, lässt sich dann auch deutlich besser durchsetzten. Gemeinsam was tun was Spaß macht, man von Herzen gern tut, ehrliche Freude aufkommt. Man sieht den Unterschied. Sich irgendwelche Dingen auszusetzen die man sich so mal aufzwängen möchte, macht nicht das selbe Gefühl und man sieht es am Ergebnis. Es gibt HH die gehen nicht mal mehr Gassi, die erleben nur noch gemeinsame Zeit. Unser Lieblingsspielzeug ist der dummy, wir haben unsere eigenen Regeln aufgestellt da lässt sich soviel dran erarbeiten.
Alles Gute für Euch

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