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Erziehung Welpe - Bindung Welpe / Kind aufbauen?

Dabei
16 Mai 2022
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#1
Hallo zusammen,

ein lang ersehnter Traum wurde wahr und seit Freitag haben wir Verstärkung in der Familie - unser 14 Wochen alter Aussie, Franky, ist eingezogen.

Ich war überrascht wie gut er schon erzogen ist und musste meine "to do Liste", beginnend mit Grundkommandos "Sitz", "Platz", usw., erstmal überdenken.
Sitz klappt sehr oft, Platz auch bei Aufmerksamkeit und ohne Leine laufen ebenfalls super. Stand heute erwarte ich auch keine 100%, er zeigt aber doch für mich sehr gut das ers kann und will.

Einzig das distanzieren vom Sohnemann, 9 Jahre, macht uns noch bisschen stutzig. Er lässt sich streicheln, knurrt aber gern kurz wenn mein Sohn näher kommt. Anschließend drückt er sich vom Kind weg in meine Richtung oder spickelt hinter meinen Beinen zum Kind.
Mit meinem Sohn üben wir natürlich auch mit der richtigen Körperhaltung und dem richtigen Ton an die Sache zu gehen. Ich denke er gibt noch die falschen Signale. (Von vorne oben auf den Hund zu, Abstand bei Bedarf ...)


Da ichs Problem eher noch beim Kind als Hund sehe möchte ich gern 3 Szenarien beschreiben aus dem Alltag.
Vorab noch: wir erwarten nicht das alles nach so wenigen Tagen einwandfrei funktioniert, vielmehr möchten wir die richtigen Grundsteine legen.
Hundeschule ist geplant nach den ersten 4 Wochen, Welpentreffen ebenfalls gesondert. (Oder doch früher?)


Szenario 1:
Abweisende Haltung von Hund zu Kind.

1) Kind kommt von bsp. der Schule
2) Hund bemerkt das und bellt Kind an
3) Kind geht zum Hund, langsam und von unten, und begrüßt den Hund mit streicheln am Hals

Nun sehe ich aber, dass der Hund trotzdem skeptisch ist. Leicht geduckt, Blick zu mir.

--> sollen wir das so weiter machen oder muss der Hund selbst zum Kind kommen?
--> beim bellen / knurren schimpfen wir kurz mit dem Hund (böses "Aus") und belohnen kurze Zeit danach sobald er nichtmehr bellt und knurrt. Richtige rangehensweise?


Szenario 2:
Wir suchen aktiv gemeinsam Kontakt.

1) ich setz mich auf den Boden und streichel den Hund
2) Kind setzt sich dazu und streichelt mit
3) Kind gibt Leckerli nach kurzer Zeit (Kind ist auch Futtergeber)

--> letztlich versuchen wir positives zu vermitteln. "Das Kind möchte nix böses".
--> gleiches machen wir auch bei anderen Gelegenheiten: erste Nacht zu 3 auf der Couch geschlafen, gemeinsam Gassi gehen, gemeinsam spielen (siehe nächsten Punkt)


Szenario 3
Gemeinsam spielen.

1) Ich animieren den Hund zum spielen
2) Kind kommt dazu und bekommt von mir, so daß Hund es sieht, Spielzeug
3) Kind versucht Hund zu animieren, dieser hockt abwehrend bei mir

--> demotivierend für Kind und Hund. Wie können wir hier besser werden?


Sehr interessant hier mit zu lesen übrigens. :)

Viele Grüße
Andy
 

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Dabei
8 Jul 2017
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#2
Schöner Hund hast du da .
Sitz und Platz lernt der Aussie wirklich auf einer Arschbacke, hat genug Zeit. Den Hund nicht mit Kram überlasten, zumindest nicht bei ganz Kleinen.

In erster Linie sollte sich der Hund gut einleben. Ruhe finden und vorallem Zeit haben, manchmal ist weniger mehr.

Mit Kind und Hund kann ich nicht gut dienen, was mir da spontan einfällt, ich glaub ich würde den Hund ehr zum Kind bewegen lassen. Hinsetzen etwas Essbares in der Hand die seitlich vom Körper weit weghalten, abwarten ob er kommen mag. Nicht anschauen dabei. Der noch bessere Tipp ein Profi draufschauen lassen, weil nur er vor Ort vernünftig einschätzen kann was der Hund „sagt“. Ob das Kind „droht“ ? Solche Dinge halt … ev ist er auch nur müde,weil nach müde kommt eh blöd.

Egal was man selber machen würde, mag für ein anderes Mensch Hundteam nicht passen. Sobald Kids im Spiel sind, ist das halt einfach keine Leihenaussage die da dienlich ist. Sicher helfen dir auch och ein paar gute Leute hier weiter.
 
Dabei
16 Okt 2021
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#3
Also ich kann dir nur von uns berichten. Ich habe es so gemacht, dass meine Kinder nicht von sich aus zum Hund durften. Sie mussten ruhig bleiben und beobachten UND wirklich nur wenn Toni von sich aus zu ihnen ging, durften sie ihn streicheln. Dabei habe ich höllisch aufgepasst und wenn er weg oder zu mir kam, habe ich es beendet. Es war sooooo hart für meine zwei Buben (9 und 7 Jahre). Natürlich habe ich es Ihnen erklärt, dass er so Sicherheit und Vertrauen aufbauen kann. Auch das Kinderzimmer ist bis heute tabu für den kleinen Herren und nur auf "Einladung" darf er mal rein.

Es hat ein paar Tage gedauert dann wurde Toni von sich aus so neugierig und ist den beiden eines morgens auf den Schoß geklettert und hat seinen Kopf auf deren Brust gedrückt. Seitdem kuscheln sie und lieben sich. Wobei ich auch immer wieder mal trenne, wenn sie mir in der Wohnung zu hochfahren.

Ich kann mir vorstellen, dass die Hundis mega gut spüren wenn ein gewisser "Druck/Wunsch" da ist und man ungeduldig ist bzw. "unbedingt" was von Ihnen will... Sobald hier ein "loslassen" bzw. "freilassen" stattfinden darf, ändert es sich. Was ich auf den Charakter und das Wesen des Hundes beziehe. Bitte nicht falsch verstehen. Heißt nicht, Hund darf alles usw. Ich meine, dass ich als "Rudelchef" erkenne, wenn ihm was unangenehm ist oder oder und dafür einen Rahmen abstecke.

Knurren tatsächlich immer zulassen und das Bedürfnis ernst nehmen. Denn wer das nicht mehr darf, um zu zeigen, dass er was nicht mag, wird er es auslassen und ggf. direkt zwicken oder beißen.

In seinem Alter kann ich mir gut vorstellen, dass er deinen Sohn einfach noch länger "beobachten" muss, um ihn einschätzen zu können. Kann, muss aber nicht sein. Ich bin kein Trainer und kann wie schon erwähnt lediglich von meinen Erfahrungen berichten.

Tatsächlich finde ich es eine zusätzliche Herausforderung Kinder und Hund. Denn auch meine Buben sind Kinder und keine Maschinen. Schreien manchmal zig mal Toni Toni Toni... ahmen mich nach, meinen jetzt auch den Hund zu erziehen usw. Hier erkläre ich ihnen halt sehr oft warum ich es so mache und warum sie jetzt keinen Erziehungsauftrag haben. Nach jetzt einigen Wochen zahlt es sich jedoch aus und sie erinnern mich nämlich auch oft zurück ;o))))) also wenn ich was "falsch" mache, das merken die sofort ;o))) als wenn ich von ihnen was erwarte und es selbst dann vergesse. Aber genau das ist es was es in meinen Augen so wertvoll macht. Wir wachsen und gedeihen alle miteinander und ihr werdet einen Weg finden, dass sich alle wohl fühlen werden.

Herzliche Grüße
Sina
 
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16 Mai 2022
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#4
Ich habe es so gemacht, dass meine Kinder nicht von sich aus zum Hund durften.
Puuuh, sehr schwierig auch bei uns muss ich zugeben. Haben das gestern mal probiert und für mein Junior ist das aktuell schon eine Qual. Dabei bin ich wohl aber auch der Ursache ein Stück näher gekommen:

1) mein Sohnemann ist zu aufdringlich, sucht Kontakt in einem Ausmaß das unserem Welpen derzeit zu viel ist

-- seltsam nur, dass ich praktisch ihn auf den Rücken werfen und toben kann. Mein Sohnemann möchte natürlich nachmachen und wird angeknurrt

2) die Körpersprache des Hundes wird von meinem Sohn Fehlinterpretiert. Für mich ist hier irgendwie vieles Selbstverständlich (geduckte Haltung, Distanz etc.) nur mein Junior greift das irgendwie nicht / falsch auf.

-- ich denk hier werden wir zuerst mal gaaanz von vorne das mal zusammen beleuchten ;-)


Es hat ein paar Tage gedauert dann wurde Toni von sich aus so neugierig
Finde deine Vorgehensweise super und werde das genau so probieren. Mehr Distanz und den Hund aktiv zukommen lassen.


In erster Linie sollte sich der Hund gut einleben. Ruhe finden und vorallem Zeit haben, manchmal ist weniger mehr.
Ich glaube das Thema hab ich selbst unterschätzt. Zu mir ist Franky mittlerweile als wäre ich immer da gewesen und das hat vielleicht auch in mir die ERwartungshaltung zu hoch gesteckt was den Umgang mit meinem Junior angeht. Es lief wirklich seit Tag 2 total problemlos - er war und ist so anhänglich und kuschelfreudig das ich mir da zu wenig Gedanken gemacht hab. Allerdings nur zu mir.


Ab übernächster Woche sind wir auch in der Hundeschule. Sollte bis dahin noch keine Besserung sein überlege ich mir vielleicht sogar das 1:1 Training zusammen mit der Schule und meinem Junior.
 
Dabei
16 Okt 2021
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#5
Puuuh, sehr schwierig auch bei uns muss ich zugeben. Haben das gestern mal probiert und für mein Junior ist das aktuell schon eine Qual. Dabei bin ich wohl aber auch der Ursache ein Stück näher gekommen:

1) mein Sohnemann ist zu aufdringlich, sucht Kontakt in einem Ausmaß das unserem Welpen derzeit zu viel ist

-- seltsam nur, dass ich praktisch ihn auf den Rücken werfen und toben kann. Mein Sohnemann möchte natürlich nachmachen und wird angeknurrt

2) die Körpersprache des Hundes wird von meinem Sohn Fehlinterpretiert. Für mich ist hier irgendwie vieles Selbstverständlich (geduckte Haltung, Distanz etc.) nur mein Junior greift das irgendwie nicht / falsch auf.

-- ich denk hier werden wir zuerst mal gaaanz von vorne das mal zusammen beleuchten ;-)



Finde deine Vorgehensweise super und werde das genau so probieren. Mehr Distanz und den Hund aktiv zukommen lassen.



Ich glaube das Thema hab ich selbst unterschätzt. Zu mir ist Franky mittlerweile als wäre ich immer da gewesen und das hat vielleicht auch in mir die ERwartungshaltung zu hoch gesteckt was den Umgang mit meinem Junior angeht. Es lief wirklich seit Tag 2 total problemlos - er war und ist so anhänglich und kuschelfreudig das ich mir da zu wenig Gedanken gemacht hab. Allerdings nur zu mir.


Ab übernächster Woche sind wir auch in der Hundeschule. Sollte bis dahin noch keine Besserung sein überlege ich mir vielleicht sogar das 1:1 Training zusammen mit der Schule und meinem Junior.
Hey, bei mir war es zu Beginn ähnlich. Toni nur bei mir, ich war der sichere Hafen usw... Jetzt kommt er in die Pupertät und plötzlich ist er mehr auf meinen Mann fixiert. Er spielt wilder mit ihm und ist hier körperlicher als ich... Ich bin eher fürs sanfte und fürs schmusen und in seiner aktuellen Phase steht das Spiel und Kräfte messen gaaaanz oben. Ich will sagen, bei uns wechselt das auch... Auch mit den kids, mal sind sie interessanter und mal gehen sie ihm auch mal auf den Keks. Sobald ich das merke, trenne ich. Das wird sicher noch eine Weile so bleiben...

Irgendwie ist es so wie bei der Geburt eines Kindes. Alle müssen ihren Platz finden, sich kennenlernen. Vertrauen in sich selbst und seine Weggefährten aufbauen. Das kann nicht von heute auf morgen passieren und gerade daher ist es so wertvoll, wenn wir dann irgendwann in den Rückspiegel schauen dürfen.

Euer Hund zeigt euch ein wunderbares Lernfeld. Grenzen erkennen und setzen. Was ist mein und was ist dein Bereich. Wo hab ich was zu sagen und wo nicht und wo ist es meine Pflicht. Auch Emotionen der anderen, ich meine jetzt im speziellen unsere Kinder, halten können, gerade dann wenn es ihnen so verdammt schwer fällt. Wir schenken ihnen so wertvolle Erfahrungen, auch im Umgang mit anderen Menschen. Also ich lerne im letzten halben Jahr unglaublich viel, gerade dann, wenn es nicht so läuft wie ich mir es vorgestellt habe.

Ihr werdet das hinbekommen, denn ihr macht euch Gedanken und ich wollt, daher wird euch das Leben mit Lösungen beschenken.

Grüße
 

Fritz

Gesperrt/Gelöscht
Dabei
29 Mrz 2018
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#6
Hallo,
ich kann mir nicht vorstellen , dass der Kleine Hund von sich aus Probleme mit Kindern hat .
Es ist aber vorstellbar , dass der Welpe irgendwann schlechte Erfahrungen mit Kindern hatte
und nun Misstrauen entwickelt hat .

Ich habe auch drei Enkelkinder im Alter von jetzt 5 -7 und 10 Jahren .
Die Beziehung zu meiner Mini - Aussie - Hündin , jetzt 4 Jahre alt, lief von Beginn an völlig unauffällig
und immer positiv .

Natürlich haben Gaben von Futter immer einen verbindlichen Effekt und können zu einer Verbesserung einer Beziehung beitragen ,
vielleicht würde es helfen wenn der 9 jährige Sohnemann die Fütterung des Hundes vollständig übernehmen würde
und einen großen Teil vom Futter dabei aus seiner Hand geben würde .
Natürlich sollte der Sohn immer den Hund kommen lassen und immer darauf achten, ihn nicht zu überfordern .
Auch Erzieherische Aufgaben , sollte er noch nicht unbedingt übernehmen , sondern eher mit dem Welpen gemeinsam spielen ,
wenn dieser dazu bereit ist .
Ich denke , über kurz oder lang wird sich allmählich ein gutes Verhältnis zwischen Sohn und Hund einstellen ,
es liegt in dem Wesen von unseren Hunden, seine Familie nach außen zu beschützen und mit allen F-Mitgliedern und Bekannten,
eine freundliche , vielleicht sogar innige Beziehung zu pflegen .
 

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