Fragen zum Bellen

Dabei
15 Jan 2019
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#1
Hallo ihr Lieben,

mein Name ist Tina. Ich bin 21 Jahre alt und Studentin. Seit Ende November habe ich endlich Daisy an meiner Seite. Ich bin so überglücklich und sie ist das Beste, was mir in meinem Leben passieren konnte. Daisy ist jetzt ein halbes Jahr alt und natürlich noch sehr stürmisch, neugierig, wild und verspielt. Mir wurde von Anfang an gesagt, dass sie ein ziemlicher Wirbelwind sein kann :) Sie ist sehr menschenbezogen, anhänglich, aufmerksam und gelehrig. In kurzer Zeit hat sie schon sehr viel gelernt und große Fortschritte gemacht.
Sorgen bereitet mir allerdings das Bellen, das in verschiedenen Situationen auftritt.
1. bei Hundebegegnungen: Ich nehme stark an, dass sie es sehr vermisst, mit Hunden zu spielen, da sie mit sehr vielen anderen Hunden aufgewachsen ist. Wenn wir also auf einen anderen Hund treffen, dann bellt sie manchmal von vornherein gleich los und hängt in der Leine. Manchmal aber nicht. Dann beschnuppern sich beide und Daisy ist ruhig. Wenn der Hund dann aber wieder weitergeht, dann bellt sie los. Für mich wirkt das so, als ob sie dann "traurig" ist, da sie spielen möchte oder weiter schnuppern... Wir hatten bisher ein Einzeltraining mit einem Hundetrainer, der bestätigt hat, dass ihr Bellen eher begrüßend, freundlich und neugierig ist. (Gruppentraining werden wir in den nächsten Wochen machen.) Ich versuche immer, Ruhe und Geduld zu bewahren und freundlich und einfühlsam mit ihr zu reden. Sie zu beruhigen. Habe aber auch das Gefühl, dass ich etwas grundlegend falsch mache...
2. bei Besuch: Wenn Besuch kommt, ist sie völlig außer sich. Sie springt hoch, bellt, ist laut und aufgedreht ... Es hat sich aber gebessert und meine Familie und ich haben einen Weg gefunden, das zu händeln. Wir bringen sie ins Sitz und loben sie ausgiebig und streicheln sie für einen längeren Moment. Sonst geht es wieder von vorne los. Als ich bis vor wenigen Wochen noch in Berlin mit einer Freundin zusammengewohnt habe, war das total schlimm. Da ist sie richtig ausgerastet. Allerdings wird das jetzt nicht mehr passieren, da wir wieder in der Heimat sind und hierherziehen werden. Hier ist sie allgemein entspannter und ausgeglichener.
3. bei Kindern: Das passiert nicht immer. Aber es kommt vor, dass sie Kinder anbellt, die in der Nähe sind oder uns entgegenkommen. Ich bin dann schon alarmiert und gehe einen Bogen. Rede wieder mit ihr. Beruhige sie. Ich rede viel mit ihr. Ich mache dann auch nichts mit Kommandos, auch wenn sie die beherrscht. Ich denke, dass sie dann zu abgelenkt ist. Ist das aber vielleicht der Fehler? "SCHAU" üben wir auch. Sollte ich das draußen bei Begegnungen, wenn sie bellt, anwenden? Oder sie ins Sitz bringen? Ich weiß natürlich, dass ich immer versucht sein sollte, die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Dass sie immer auf mich achtet und so nicht aus der Ruhe gebracht werden kann. Allerdings lasse ich sie bei den Spaziergängen auch noch sehr locker laufen. Viel schnuppern, viel selbst bestimmen. Da gebe ich ihr sehr viel Raum und Zeit. Ist das vielleicht auch das Problem?
4. bei Geräuschen im Treppenhaus: Das ist besser geworden und dann scheint der Ansatz mit dem neutralen und lockeren Reden auch zu funktionieren. Aber es hat bisher nicht komplett aufgehört.
Vielleicht habt ihr ja noch einige Ratschläge für mich zu den Punkten. Ich kann bestimmt von euren Erfahrungen profitieren. Daisy ist mein erster Hund und auch, wenn ich die erste große Unsicherheit abgelegt habe, habe ich natürlich immer noch viele Fragen. Das Bellen stellt für mich das größte Thema dar. Ich bin mir sicher, dass ich in Bezug darauf noch sehr viel lernen muss. Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen!!

Viele liebe Grüße - Tina & Daisy
 
Dabei
21 Feb 2011
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#2
Hallo Tina, ein Trainer ist auf jeden Fall die beste Idee.
So über ein Forum gezielte Tipps zu geben, ist einfach unmöglich, denn dazu müsste man sehen, wie du versuchst, die Situationen zu managen.
Denn zuerst muss der Mensch sein Verhalten ändern, damit der Hund dann seins ändern kann ;)

Gleich zu Anfang: hör auf, dauernd mit dem Hund zu reden, ihn zuzutexten (mal ganz böse ausgedrückt). Es bringt nichts, dein Hund hört dir nicht zu. Er blendet das aus, wie andere Hintergrundgeräusche auch. Gerade in der Hundeerziehung ist, was das Reden angeht, weniger oft mehr.

Ich schreibe mal, was mir so auffällt und was ich anders machen würde.
Zu 1. den Hundebegnungen: würde mein Hund sich bei Hundebegegnungen so aufführen, dann gäbe es erstmal keine. Und zwar so lang, bis in meinen Hund etwas Ruhe reinkommt und er diese Begegnungen besser ertragen kann.
Wenn ich es richtig deute, bellt dein Hund und darf dann trotzdem zum anderen Hund.
Dann sag ich: finde den Fehler!
Wieso sollte dein Hund mit der Bellerei aufhören, wenn sie zum Erfolg führt und der damit genau das bekommt, was er möchte?
Mir ist es leichter gefallen, wenn ich meinen Hund ins Sitz gebracht habe. Er musste sitzen bleiben, bis der andere Hund vorbei war. Ist er aufgestanden, hab ich ihn KOMMENTARLOS wieder hingesetzt. Da muss man schnell sein, seinen Hund gut beobachten, dann sieht man schon vorher, wenn er aufstehen will. Hat er das gut gemacht, gab es ein dickes Lob (verbal) und einen großen, leckeren Keks :)

Zu 2: da denke ich, ist jeder Hund anders.
Meiner macht das auch sehr gerne, sehr stürmisch und sehr frech. Ich erreiche bei ihm am meisten, wenn ich ihm da "ausweiche".
Er versucht hochzuspringen, ich dreh mich weg. Er springt mich auch schon mal von hinten an, wenn ich mich umdrehe, da mache ich mein Ding einfach weiter und bringe, als Beispiel, meine Einkaufstasche in die Küche. Da kann der hinter mir rumhüpfen, soviel er will.
Wenn ich nach Hause komme, mich bücke, um meine Schuhe auszuziehen und er kommt an, um mir im Gesicht rumzulecken, schiebe ich ihn einfach beiseite. Usw usf
Damit erreiche ich bei meinem Hund deutlich mehr, als wenn ich da auf ihn eingehe. Bei ihm ist es wirklich so, je mehr ich in dieser Situation mit ihm mache, egal, ob streicheln, reden, schimpfen umso mehr dreht der auf.
Aber das ist von Hund zu Hund anders und da muss man probieren, was am besten klappt.

Zu 3. Mit Kindern ist das so eine Sache. Wenn Hunde keine Kinder kennen, dann fällt es ihnen oft schwer, die Kinder richtig einzuschätzen. Kinder haben hohe Stimmen, sie rennen, toben und kreischen.......da ist viel Energie enthalten. Teilweise sind die Bewegungen von Kindern auch sehr unkoordiniert.
Es kann also sein, dass manche Kinder deinen Hund verunsichern und er deshalb bellt. Und da würde ich ablenken......wenn er sich denn ablenken lässt. Ganz einfach, damit er sich nicht noch weiter reinsteigern und hochschaukeln kann.
Ist nämlich nicht witzig für den Hundehalter, wenn sich ein Kind erschrickt, weil der Hund bellt und dann schreiend zu seiner Mutter rennt. Denn der Blöde ist immer der Hundehalter, auch wenn der Hund das Kind gar nicht berührt hat. Sollte man immer im Hinterkopf behalten.

Zu 4. Du hast einen Aussie :) Aussies haben Wachtrieb. Deshalb fast normal, dass sie bellt, wenn sie jmd im Treppenhaus hört.
Auch hier würde ich mit Ablenkung arbeiten, um sie aus der "Situation" rauszuholen.

Du schreibst, du lässt deinem Hund sehr viel Raum, ihn viel selbst bestimmen (das ist in meinen Augen ein No Go).........setzt du ihm überhaupt Grenzen?
 
Dabei
28 Mai 2018
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#4
Zu 4. Du hast einen Aussie :) Aussies haben Wachtrieb. Deshalb fast normal, dass sie bellt, wenn sie jmd im Treppenhaus hört.
Auch hier würde ich mit Ablenkung arbeiten, um sie aus der "Situation" rauszuholen.

Du schreibst, du lässt deinem Hund sehr viel Raum, ihn viel selbst bestimmen (das ist in meinen Augen ein No Go).........setzt du ihm überhaupt Grenzen?

aussie hin oder her. Der Hund hat nicht zu bellen nur weil im Hausflur sich bewegt. Für mich klingt das eher nach klassichem Territorialverhalten. Auch mit dem Besuch.

Wenn der Hund gelernt hat (als er noch klein war ) es klingelt. Besuch kommt rein " MEIN GOTT BIST DU SÜß!! KOMM MAL HER HACH JE DU BIST ABER EIN FEINER) kann der Hund nur denken, was ne geile Sache, es klingelt andere Menschen kommen um mich zu verehren - ergo alles gehört mir.


Trimme deinen Besuch auf Zurückhaltung. Versuch den Hund abzulegen wenn es geklingelt hat sodass er liegen bleibt. Dein Besuch soll ihn null Beachtung schenken. Damit er lernt dass es nicht alle sum ihn geht. Fall sich das gebessert hat - habe ich noch eine Methode die sich Sitzdose nennt. Das habe ich nem Youtube Kanal "Amy Joy und Liv" gesehen. Hier lernt der Hund ruhe aufzubauen und sich selbst zu Beherschen. Kann ich nur empfehlen.



Grüße
 
Dabei
21 Feb 2011
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#5
aussie hin oder her. Der Hund hat nicht zu bellen nur weil im Hausflur sich bewegt. Für mich klingt das eher nach klassichem Territorialverhalten.
Grüße
Nichts anderes habe ich damit ausgedrückt.
Der Aussie zeigt das, wofür er, u. a. gezüchtet wurde.
Da muss ich mich nicht wundern, dass er bellt, wenn er was hört im Treppenhaus.
 
Dabei
8 Jul 2017
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#6
Bin nicht sicher ob du noch mitliest.
Nimm dir selber den Druck weg, du hast einen temperamentvollen Hund , als Rasse ansich und unterschiedliche Charakterzüge gibt's halt auch. Dein Hund ist jung...

Du hast es einfacher wenn du einen Plan hast...was tu ich wenn Besuch kommt, was tu ich wenn es im Treppenhaus belebt ist. Egal was du tun möchtest, übe es für dich " trocken" und dann entspannt in gestellten Situationen. Es ist für dich einfacher ! Lass gezielt Besuch kommen um dich nur auf den Hund einstellen zu können. Im realen Leben ist der Besuch einfach zu wichtig, da macht man Fehler. Mir hat's geholfen den Hund auf seinen Liegeplatz zu schicken, macht der von klein auf. Mag nicht für jeden richtig sein....dein richtig musst du finden!
Ein Coach von mir sagte immer....erst der Azubi dann der Rest :) wenn ich nicht ganz verpeilt bin, rufe ich mir den Spruch immer ins Gedächtnis .

Schritt für Schritt angehen ... Keine Anhung ob meine Einstellung richtig ist , halt meine. So nebenbei finde ich's toll, dass du deine Problematiken so im Detail aufgeführt hast . Genaus so kann's laufen mit den Hütenhunden, wenn man nen ticken zu lang in der Beobachtung gebraucht hat. Genau deshalb verstehe ich es manchmal nicht warum junge Familien sichbdarauf einlassen möchten. Es kann alles anders sein, aber so kann's halt auch und es ist nichts ungewöhnliches dabei. Erstmal ist ein Hund mit seinem ganzen Potential für das er gezüchtet wurde. Im das vorzuhalten finde ich nicht ganz passend, man muss im zeigen was man möchte. Schlau sind sie ja!
 

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