Gesetzesänderung zur Anwendung von Antibiotika

Dabei
21 Feb 2011
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#1
Die meisten von euch haben davon bestimmt schon gehört.
Es betrifft wirklich alle Haustiere, denn kommt ein Antibiotikum auf die Reserveliste, hat es automatisch keine Zulassung mehr.
In diesem Video wird sehr gut erklärt, was das für Folgen hat.
Den Link zur Petition findet man in der Beschreibung unterhalb des Videos.
 

Fritz

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29 Mrz 2018
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#2
Hallo ,
Das bestimmten Antibiotika auf die Reserveliste kommen soll und bei Tieren nicht mehr eingesetzt werden dürfen ,
ist schon lange ein wichtiger, wie notwendiger Schritt, um immer neu entstehende Resistenzen der Bakterien zu verhindern
und noch einen Schutz von menschlichem Leben zu bekommen .
Egal, ob Haus -, oder Nutztiere , hier sollte es keine Ausnahmen . oder einen Unterscheidung geben ,
um eine notwendige , erfolgreiche Behandlung infizierter Menschen noch zu gewährleisten ,
ist es schon lange überfällig , dass es jetzt endlich eine Reserveliste von Antibiotika geben soll ,
mit Antibiotika , welches nur dem human medizinischen Gebrauch vorbehalten sein darf .

Resistente Bakterien werden in östlichen Ländern schon lange erfolgreich mit einer Phagentherapie behandelt ,
hierbei werden, im Kampf gegen multiresistente Keime schon lange erfolgreich spezielle Viren eingesetzt .
Diese Therapieform ist bisher bei uns noch nicht so bekannt und nicht für Menschen zugelassen.
Hier wäre jetzt eine gute Möglichkeit ,dass diese Methode nun von Tierärzte genutzt wird ,um damit infizierte Haus und Nutztiere zu heilen
und gleichzeitig auch noch für die Humanmedizin zu erschließen .

Ich plädiere hier an alle vernünftigen Menschen ,
sich für eine Reserveliste von noch einigermaßen sicherer Antibiotika einzusetzen ,
welche zukünftig nur ausschließlich für dem Einsatz im Humanmedizinnischenbereich vorbehalten sein darf .
Auch wenn Tierärzte dagegen sind , das Leben und die Gesundheit der Menschen , sollte unbedingt Vorrang haben .
 
Dabei
21 Feb 2011
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#3
1. Eine wissenschaftlich fundierte Kartorisierung der Antibiotika wurde mühsam in 8 Jahren von der EMA erarbeitet. Alle, auch die Tierärzte waren und sind mit dieser Reserveliste einverstanden.
Nur einem einzigen Politiker ist das nicht streng genug. Er hat damit die Arbeit von 8 Jahren vernichtet.
2. Wurde in der Nutztierhaltung der Einsatz von Antibiotika um 60 % gesenkt.
3. 95 % der resistenten Keime kommen aus der Humanmedizin. Also sollte man da vlt. mal ansetzen.

Es geht nicht um ein paar bestimmte Antibiotika, sondern um fast alle. Für die Tiere bliebe nur noch Penicillin. Das wäre für viele Kleinsäuger der sichere Tod, da sie nur wenige Antibiotka vertragen. Penicillin gehört nicht dazu.
Außerdem widerspricht das ja wohl auch unserem Tierschutzgesetz, von wegen unnötiges Leid usw.

"Es sollte keinen Unterschied zwischen Haus- und Nutztieren geben".......also ich möchte meinen Hunden nicht beim Sterben zusehen, weil ein kleiner, bakterieller Infekt, z. B. eine eitrig entzündete Analdrüse, nicht behandelt werden kann. Oder dem Kind erklären, dass man jetzt leider den Hasen einschläfern muss, nur weil man kein Antibiotikum für ihn hat.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jmd anderes das möchte.

Der Einsatz von Antibiotika muss reduziert werden, ja, aber bitte ohne Engpässe in der Human-, bzw. Veterinärmedizin.

https://m.tieraerzteverband.de/bpt/...D8myZxK0_BzBdMtzmMuBQxkrsg2E&redirectResize=1
 

Fritz

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#4
Hallo,
leider ist es so , dass multiresistente Keime häufig bei der Massentierhaltung entstehen .
Wird z.B. bei der Geflügelhaltung ein Tier krank , werden gleich alle Vögel in der Anlage mit Antibiotika behandelt ,
Es gibt Farmen ,wo 12 000 Tiere gleichzeitig mit Antibiotika versorgt werden müssen .

Wenn Resistenzen entstehen,kommen häufig auch hier die Reserveantibiotika zum Einsatz ,solange ,bis auch diese ihre Wirkung eingebüßt haben.
In den letzten Jahren haben so schon die meisten Reserveantibiotika ihre Anwendungsmöglichkeit ,auch für die Humanmediziner verloren.
Häufig ist die Situation äußerst dramatisch ,wenn Ärzte keine Mittel mehr gegen multiresistente Keime für ihre Patienten finden können .

Viele Menschen sind mit multiresistente Keimen kontaminiert , doch erst wenn diese Menschen durch Alter ,oder Krankheit
in ihrer Abwehr geschwächt sind , kommt es vermehrt zu krankmachenden Infektionen .
Keime, die Antibiotikaresistenzen besitzen , können deshalb besonders in Krankenhäusern , oder Altenheime zu großen Problemen führen .
Jetzt können auch bisher harmlose Krankheiten wieder zur tödlichen Gefahr werden und eine Behandlung ist nicht mehr möglich .

Immer mehr Menschen müssen sterben , Studie zufolge sterben hierzulande ca. 2.400 Menschen pro Jahr an einer Infektion durch MRE,
in Europa sind es insgesamt ca. 33.000 Menschen .

Ich denke , Tierwohl sollte, kann nicht den selben Stellenwert bekommen , wie das Leben und die Gesundheit der alten und kranken Menschen .
Die Reserveantibiotika müssen zur Sicherheit für die Behandlung in der Humanmedizin vorbehalten sein ,
jede unnötige Anwendung in der Tiermedizin erhöht die Gefahr , dass auch bei diesen , weitere , unnötige Resistenzen entstehen .
Reserveantibiotika sind dafür entwickelt worden, Menschenleben zu retten .
 
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7 Okt 2014
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#5
Hallo,
leider ist es so , dass multiresistente Keime häufig bei der Massentierhaltung entstehen .
Wird z.B. bei der Geflügelhaltung ein Tier krank , werden gleich alle Vögel in der Anlage mit Antibiotika behandelt ,
Es gibt Farmen ,wo 12 000 Tiere gleichzeitig mit Antibiotika versorgt werden müssen .

Wenn Resistenzen entstehen,kommen häufig auch hier die Reserveantibiotika zum Einsatz ,solange ,bis auch diese ihre Wirkung eingebüßt haben.
In den letzten Jahren haben so schon die meisten Reserveantibiotika ihre Anwendungsmöglichkeit ,auch für die Humanmediziner verloren.
Häufig ist die Situation äußerst dramatisch ,wenn Ärzte keine Mittel mehr gegen multiresistente Keime für ihre Patienten finden können .

Viele Menschen sind mit multiresistente Keimen kontaminiert , doch erst wenn diese Menschen durch Alter ,oder Krankheit
in ihrer Abwehr geschwächt sind , kommt es vermehrt zu krankmachenden Infektionen .
Keime, die Antibiotikaresistenzen besitzen , können deshalb besonders in Krankenhäusern , oder Altenheime zu großen Problemen führen .
Jetzt können auch bisher harmlose Krankheiten wieder zur tödlichen Gefahr werden und eine Behandlung ist nicht mehr möglich .

Immer mehr Menschen müssen sterben , Studie zufolge sterben hierzulande ca. 2.400 Menschen pro Jahr an einer Infektion durch MRE,
in Europa sind es insgesamt ca. 33.000 Menschen .

Ich denke , Tierwohl sollte, kann nicht den selben Stellenwert bekommen , wie das Leben und die Gesundheit der alten und kranken Menschen .
Die Reserveantibiotika müssen zur Sicherheit für die Behandlung in der Humanmedizin vorbehalten sein ,
jede unnötige Anwendung in der Tiermedizin erhöht die Gefahr , dass auch bei diesen , weitere , unnötige Resistenzen entstehen .
Reserveantibiotika sind dafür entwickelt worden, Menschenleben zu retten .
Sorry, aber das Pferd wird einfach verkehrt herum aufgezäumt!
Resistenzen erzeugt man, indem man beispielsweise Borreliosepatienten viel zu kurze 20 Tage viel zu niedrig dosiert Doxycyclin verabreicht, obwohl mittlerweile längst erwiesen ist, dass man damit maximal im Frühstadium die Erreger noch eleminieren kann und auch dann nur in etwa einen Drittel der Fälle.
Wer Glück hat, bekommt Jahre später im chronischen Stadium die richtige Therapie aus verschiedensten Antibiotika, die dann aber Monate bis Jahre dauert.
Das erzeugt dann natürlich Resistenzen!
In der Vet Medizin wird eine Antibiose von jeher nach Kilogramm berechnet, in der Humanmedizin nach Alter.
Absolut hirnrissig, wenn man die Vets fragt.
Die Tierärzte müssen schon länger ein Antibiogramm in Auftrag geben, die Humanmediziner NICHT!
Da werden Antibiotika oftmals weiterhin wie Drops verteilt, hilft das erste nicht, probiert man halt das nächste.
Das Einzige, was uns diese Verordnung bescheren wird, sind viele überflüssig verstorbene Tiere und einen boomenden Schwarzmarkt.
Wer nicht ganz blöd ist, wird bei seinem dropsig veranlagten Hausarzt künftig mehrmals im Jahr mit einer Erkältung vorstellig werden und das verschriebene Antibiotikum bunkern.
Und dann irgendwann verzweifelt an sein Tier verfüttern, ohne zu wissen, ob das Zeug für die jeweilige Tierart/Krankheit überhaupt geeignet ist.
Und die von dir genannte Zahl an Menschen wird ziemlich sicher trotzdem sterben.

Zeitgleich entzieht man übrigens momentan THP (und Haltern!) die Erlaubnis, homöopathisch zu arbeiten.
Man mag von Homöopathie halten, was man will, aber ich sehe da gewisse Zusammenhänge... Und ich neige im Allgemeinen nicht zu Verschwörungstheorien.

Die ganze Sache wird, sofern man damit durchkommt, gewaltig in die Hose gehen und weitreichende, negative Folgen haben.
 
Dabei
22 Nov 2019
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#6
Das Einzige, was uns diese Verordnung bescheren wird, sind viele überflüssig verstorbene Tiere und einen boomenden Schwarzmarkt.
Wer nicht ganz blöd ist, wird bei seinem dropsig veranlagten Hausarzt künftig mehrmals im Jahr mit einer Erkältung vorstellig werden und das verschriebene Antibiotikum bunkern.
Ich war schon öfter mal beim Arzt, Erkältungen, Grippe und so weiter und sofort inkl. Krankenhausaufhalte. Ist es wirklich so einfach an Antibiotika zu kommen? Kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass ich in den letzten 20 Jahren mal welches bekommen hätte. Stärkere Schmerzmittel wie Ibuprofen 600/800 ja, aber Antibiotika? Zumal Antibiotika doch gar nicht bei einer Erkältung helfen können, da es ja Viren sind... Sicher, dass du das richtig verstanden hast oder hab ich dich einfach missverstanden? Aber vielleicht ist ja auch was dran, mein Arzt jedenfalls ist bei solchen Sachen wohl eher auf der vorsichtigeren Seite. Ich meine mal gelesen zu haben, dass besonders in den Staaten sehr viel verschrieben wird, da die Ärzte sonst Sorgen haben gleich verklagt zu werden, daher lieber zuviel verschreiben, als zu wenig...
 
Dabei
21 Feb 2011
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#7
Doch, man kommt leider Gottes viel zu häufig und viel zu einfach an Antibiotika.
Nur drei Beispiele von uns: eitrige Bindehautentzündung, damit bin ich zum HA, ohne große Untersuchung sofort antibiotische Tropfen.
Der TA MUSS einen Abstrich machen, denn nicht nur Bakterien sind dafür verantwortlich. Das können z. B. auch Pilze sein.

Mein Mann ist Pilot, kam letzten Herbst aus dem Ausland mit einer heftigen Magen, -Darmgrippe zurück. Die Harnwege waren ebenfalls betroffen. Zack, ohne weitere Untersuchungen zwei Antibiotika, eins für den Darm, eins für die Harnwege.
Jetzt hat er es wieder, HA im Urlaub, die Vertretung hat ihn gründlichst untersucht und keine Antibiotika verschrieben. Die Begründung, die ich sehr vernünftig finde: Bakterien aus dem Ausland, da könnte es sein, dass unsere Antibiotika gar nicht greifen. Ist für uns bis jetzt das erste Mal gewesen, dass ein Arzt nicht mal direkt ein Antibiotikum verordnet.

Vor drei Jahren war ich mit einer Meningo-Enzephalitis im KH. Untersuchung vom Liquor ergab Viren, keine Bakterien. Trotzdem habe ich zusätzlich Antibiotika bekommen.

Ich könnte so weitermachen, nur, das sprengt den Rahmen.

Bei Erkältungen wurden und werden leider noch viel zu Antibiotika verschrieben, auch, wenn es ein viraler Infekt ist.
Sobald der Schnupfen eitrig (gelb) ist, sind Bakterien mit ihm Spiel, für die man aber sicher kein Antibiotikum braucht, denn das schafft der Körper selbst.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#8
Ich war schon öfter mal beim Arzt, Erkältungen, Grippe und so weiter und sofort inkl. Krankenhausaufhalte. Ist es wirklich so einfach an Antibiotika zu kommen? Kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass ich in den letzten 20 Jahren mal welches bekommen hätte. Stärkere Schmerzmittel wie Ibuprofen 600/800 ja, aber Antibiotika? Zumal Antibiotika doch gar nicht bei einer Erkältung helfen können, da es ja Viren sind... Sicher, dass du das richtig verstanden hast oder hab ich dich einfach missverstanden? Aber vielleicht ist ja auch was dran, mein Arzt jedenfalls ist bei solchen Sachen wohl eher auf der vorsichtigeren Seite. Ich meine mal gelesen zu haben, dass besonders in den Staaten sehr viel verschrieben wird, da die Ärzte sonst Sorgen haben gleich verklagt zu werden, daher lieber zuviel verschreiben, als zu wenig...
Gundis Erfahrungen teile ich...
Ich hatte in den letzten zwei Jahren sicher zehn Bindehautentzündungen und jedes Mal kamen antibiotische Tropfen zum Einsatz, ohne Abstrich!
Tropfen X halfen nicht, also wurden Y verordnet.
Hätte ich beim nächsten Mal nicht darauf hingewiesen, dass X davor nicht gegriffen hat, wären sicher wieder zwei nacheinander ausprobiert worden ohne Abstrich.
Mein vorheriger Hausarzt hat bei jeder Erkältung Antibiotika verordnet, wenn man auf die Frage "Ist der Auswurf klar oder gelb?" mit letzterem geantwortet hat.
Der hat einen nicht mal untersucht.
Salmonellen = Antibiotika
Abszess = Antibiotika
Verdacht auf Wund ODER Gürtelrose = Antibiotika UND Virustatika ohne vorherige, genauere Untersuchung, was davon denn jetzt eigentlich zutrifft.
Mandelentzündung = wochenlang erfolglos Antibiotika, dann endlich ein Antibiogramm (da hatte ich mich dann schon selbst kuriert, pflanzlich!)
Als ich dann tatsächlich ein Antibiotikum gebraucht hätte, wurde es mir komischerweise verweigert mit der Begründung, man wolle meinen Magen nicht belasten.
Resultat: seit nunmehr sechs Wochen hoch dosiert Doxy, im Anschluss ein anderes Antibiotikum, Ende der Therapie nicht absehbar und mein Magen ist jetzt natürlich zusätzlich kaputt.

Bei meiner Tierärztin dagegen wird bei "Lappalien" immer erst pflanzlich behandelt, tritt darunter nach wenigen Tagen keine massive Besserung ein, wird Rücksprache gehalten und Risiko und Nutzen abgewogen.

Und, anders als beim Hausarzt, wird sich an die vorgegebene Dauer der Einnahme gehalten.
Beim Hausarzt sind 5 - 7 Tage Standard, auch wenn in der Packungsbeilage explizit steht, dass 10 Tage aufwärts das Minimum sind.
 
Dabei
8 Jul 2017
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#9
Das Thema lässt sich schwerlich diskutieren, weil AB immer eine Einzelfallentscheidung ist. Nur, sieht das Bild in den Praxen auch anders aus wie vor 40 Jahren :))


Die meisten Durchfälle, Erkältungen auch die meisten Harnwegsinfekte gehen auch so wieder. Gab´ s da nicht mal den Spruch 14 Tage unbehandelt zwei Wochen behandelt.

Eins kann ich aus eigener Erfahrung erzählen, das Anspruchsdenken ist anders als früher. Keiner möchte mehr drei Tage flach liegen, sich auskurieren. Nein es liegt nicht nur daran, dass die Arbeitgeber / Arbeitsplätze es nicht mehr zulassen, auch vereinzelt klar , aber auch das Freizeitprogramm sieht anders aus als früher. Krank fürs WE will Keiner haben. zudem Signalisiert jeder Mensch in der Praxis einen andern Leidensdruck! Darauf nimmt man Rücksich!!! Der eine rennt mit nem Harnwegsinfekt noch locker durch die Gegend, der nächste hängt in den Seilen. Und jetzt?

Es nützt nix, es wird ein schweres Unterfangen keiner möchte, dass sein Tier kein AB bekommt wenn er es braucht. Auch da gibts einen Leidensdruck, dann eben von den Patientenbesitzern. Mein Hundbekam auch schon AB wegen Fieber und Durchfall/ Harnwegsgeschichten wäre sicher auch so weggegangen. Da war der LeidensDruck halt verkackt/ verpisste Teppiche. So wie bei den Patienten in den Hausarztpraxen halt auch.
 
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Dabei
8 Jul 2017
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#11
Er traut sich wieder was :))

Ein ganz großes Thema, dass man keiner Familie das Fleisch vom Brot nehmen möchte. Wers tut wird viele Anfeindungen erleben ... wer will’s haben?
Danke Gundi für den link, habe den Herr Rückert in letzter Zeit weniger gelesen.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#12
Er sagt einfach, wie es ist ;)

Die Massentierhaltung wird man nicht so einfach abschaffen können bei den Mengen Fleisch, die konsumiert werden.
Ich frag mich, was da dann passiert, wenn man diese Tiere bei bakteriellen Infekten nicht mehr mit Antibiotika behandeln darf.
Gehen die kranken Tiere zum Abdecker, muss vlt. sogar der ganze Bestand getötet werden oder bekommen wir dann infektiöses Fleisch auf den Teller?
Darüber mag ich gar nicht nachdenken.
 

Fritz

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29 Mrz 2018
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#13
Er sagt einfach, wie es ist ;)

Die Massentierhaltung wird man nicht so einfach abschaffen können bei den Mengen Fleisch, die konsumiert werden.
Ich frag mich, was da dann passiert, wenn man diese Tiere bei bakteriellen Infekten nicht mehr mit Antibiotika behandeln darf.
Gehen die kranken Tiere zum Abdecker, muss vlt. sogar der ganze Bestand getötet werden oder bekommen wir dann infektiöses Fleisch auf den Teller?
Darüber mag ich gar nicht nachdenken.
Hallo,
Deine Frage = bekommen wir dann infektiöses Fleisch auf den Teller?

Fleisch ist immer mit Keimen kontaminiert , besonders Geflügelfleisch ist häufig der Grund für eine Infektion ,
im Besonderen , wenn es nicht richtig durchgegart wurde !,

Auch die Flüssigkeit , die aus Hühnerfleischpackungen tropft , kann in der Küche zur Kontamination mit gefährlichen Keimen führen !!!
Ob im Kühlschrank , auf Unterlagen , oder Gerätschaften , alles kann mit gefährlichen Keimen behaftet werden ,
wenn sie mit rohem Fleisch in Berührung gekommen sind und von dort auf andere Lebensmittel übertragen werden .
Einer Infektion und Übertragung durch MRE, kommt häufig durch unhygienische Zustände in der Küche zustande ,
im besonderen durch rohes Geflügelfleisch und BARFen , ist eine Quelle der Gefahr .

Nur Sauberkeit und die Einhaltung von Hygieneregeln , kann uns vor der Verbreitung von gefährlichen Keimen schützen !
 
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Dabei
21 Feb 2011
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#15
"DUH fordert Stopp für Reserve-Antibiotika in der Massentierhaltung – Verabreichung an kranke Haustiere soll aber weiter erlaubt sein"

Genau darum geht es aber doch in der Kampagne.
Das Gesetz ist falsch formuliert und der Wortlaut kann - angeblich - nicht mehr so schnell geändert werden.

Das ist keine Desinformation von Seiten der Tierärzte.....ohne Änderung des Gesetestextes SIND alle Haustiere betroffen.

Aber schön, dass dieser Abmahnverein immerhin festgestellt hat, dass das Gesetz falsch formuliert ist :emoji_face_palm:
 

Fritz

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29 Mrz 2018
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#16
Ich denke , man sollte es nicht schön-reden , wenn tonnenweise Antibiotika im Trog der Massentierhaltung landen ,
die zum Profit einiger Tierarztpraxen werden , welche den Großteil ihres Umsatzes durch den Verkauf von Tierarzneimitteln generieren .


Reserveantibiotikum ist Antibiotika , welches für einen Einsatz mit strenger Indikation gedacht ist ,
nur durch eine gezielte Verwendung von Antibiotika , kann die Häufigkeit der Entstehung von Antibiotikum-Resistenzen vermindert werden.

Reserveantibiotikum muss für den Menschen vorbehalten sein , sie bilden die letzte Option bei bei Resistenzen und Problemkeimen .
Wer diese Möglichkeit vergeudet , ist fahrlässig , oder handelt vorsätzlich, kriminell ! :eek::emoji_thumbsdown:
 
Dabei
21 Feb 2011
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#17
Reserveantibiotikum muss für den Menschen vorbehalten sein , sie bilden die letzte Option bei bei Resistenzen und Problemkeimen .
Wer diese Möglichkeit vergeudet , ist fahrlässig , oder handelt vorsätzlich, kriminell ! :eek::emoji_thumbsdown:
Sry, bevor man solche Dinge raushaut, sollte man lesen und verstehen.
Es macht keinen Sinn mit Menschen zu diskutieren, die nicht mal verstanden haben, worum es geht.
 
Dabei
22 Nov 2019
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#18
Ganz emotionales Thema, ähnlich der Coronaimpfung. Da beschweren sich ja auch alle, dass sie sich Ihrer Freiheit beraubt fühlen, selbst zu entscheiden. Man will sich partout nicht impfen lassen. Bis, ja bis irgendwann mal die Mama oder der Papa an Corona stirbt, dann ist das Geschrei plötzlich groß und wieder die Regierung schuld, dass man nicht mehr unternommen hat^^
Hier ist ja auch irgendwo die Frage, was ist denn wichtiger oder soll priorisiert werden. Würde auch eher sagen, dass am besten so wenig mögllich AB verabreicht werden sollte wie möglich, aber wenn dann mal der eigene Hund erkrankt und man kommt dann nicht mehr an die notwendigen Medikamente, dann sieht es wieder anders aus. Schwierig... Oder hab ich es komplett falsch verstanden, bin ehrlicherweise nicht so im Thema.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#19
Niemand ist gegen ein Antbiotikastopp in der Massentierhaltung. Darum geht es nicht, auch wenn über die Folgen sich jetzt wohl noch niemand Gedanken macht. Wie bei vielen Dingen, einfach nicht fertig gedacht. Aber das ist ein anderes Thema.
Es geht einzig und allein um die Formulierung des Gesetzestextes, nämlich, dass Hund, Katze, Maus, Meerschweinchen usw. mit Antibiotika behandelt werden dürfen, wenn nötig.
Da bei uns diese Tiere nicht auf dem Speiseplan stehen, ist die Gefahr, dass sie multiresistente Keime auf den Menschen übertragen, gegen Null.
 

Fritz

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29 Mrz 2018
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#20
Ob Tiere gegessen werden oder nicht , Bakterien können immer übertragen werden ,
wenn Menschen mit ihnen in Berührung kommen und sogar eng zusammen leben .

Es gibt einige Reserveantibiotika , welche dafür entwickelt worden sind, Menschenleben zu retten .
Wenn es nicht mehr gelingt diese davor zu schützen , dass sich weitere Bakterien mit Resistenzen bilden ,
müssen zukünftig unzählige Menschen sterben .
Nichts kann uns mehr helfen und bakterielle Infektionskrankheiten, ohne noch wirksame Antibiotika mehr aufhalten .
Schon heute werden in Deutschland etwa 6 von 100 Krankenhausinfektionen durch multiresistente Keime ausgelöst .

Infektionen durch resistente Bakterien nehmen mit beängstigender Geschwindigkeit immer weiter zu , die Zuname der
Antibiotika-Resistenz führt dazu , dass bisher gut behandelbare Infektionen jetzt lebensbedrohlich werden .

In Europa sterben schon Heute ca. 33.000 Menschen in jedem Jahr daran , dass es bei Keimen mit Antibiotika-Resistenz
keine wirksame Medikamente mehr gibt.

Je häufiger Antibiotika zum Einsatz kommen, desto höher ist das Risiko, dass sich resistente Bakterien entwickeln und ausbreiten.
Einige Reserveantibiotika müssen darum unbedingt für die Behandlung in der Humanmedizin vorbehalten bleiben .
Weitere Resistenzbildungen währen unverantwortlich und der Gebrauch dieser neuen Reserveantibiotika muss bei Tierärzten unterlassen werden.

Jede Möglichkeit einer zusätzlichen Bildung von weiteren resistenten Bakterien bei Tierbehandlungen muss verhindert werden .
Die in Kraft getretene Neufassung der Tierärztlichen- Hausapothekenverordnung ist eine notwendige Maßnahme,
um menschliches Leben zu schützen , hier darf es eine Kompromisse mehr geben .

Ich rufe dazu auf , sich auf keinen Fall an der unverantwortlichen Petition und Unterschriftensammlung der Tierarztlobby zu beteiligen ,
Menschliches-leben darf nicht auf Kosten von Tierwohl gefährdet werden .
 
Dabei
15 Mai 2012
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#21
Ich rufe dazu auf die Petition zu unterschreiben und dazu, sich nicht andauernd Antibiose verschreiben zu lassen.

Ich hatte einen Hausarzt der wegen jeder minimalen Kleinigkeit zu Antibiotika gegriffen hat, völliger Schwachsinn, machst das einige Male, ist es klar, dass Resistenzen entstehen.
Der Anteil an Resistenzen entstanden durch Haustiere ist (wenn überhaupt) im Promille Bereich. Ich habe selbst in einem Seniorenzentrum gearbeitet in dem multiresistente Keime grassierten. Hat das jemanden gejuckt? Nein, das Pflegepersonal wurde genauso wenig getestet wie häufige Besucher und warum das Ganze? Wenn ich teste und die Leute dann nicht mehr einsetze, bricht das Pflegesystem in vielen Einrichtungen zusammen. Dass diese Keime dann weitergetragen ist kein Wunder. Was MRSA in Krankenhäusern betrifft, gerne mal andere Länder zur Verdeutlichung heranziehen. Es gibt in Europa Kliniken, die deutlich weniger Keimlast aufweisen als deutsche Kliniken, aufgrund des MRSA Management.

Dass ich gegen Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren bin, ist selbstredend! Ich habe nun selbst Geflügel zu Hause, weswegen ich diesen Bereich beispielhaft aufgreife, und ein Hühnerfutter zu finden, das sowohl gute Inhalte hat, als auch in Europa produziert und vor allem FREI von Antibiotika ist, war schon schwer genug. Meine erhalten nun Demeterfutter. Dass das natürlich weit mehr kostet, als der Sack konventionellen Futters ist hoffentlich selbstredend. Die größeren, konventionellen, Geflügelhalter füttern Pellets wo automatisch eine Antibiose mit drin ist. Klar, einfacher bei größerem Tierbestand...

Ich denke, niemand sollte sich über MRSA wundern, wenn gleichzeitig eine Massentierhaltung und Fütterung von höchst fraglichem stattfindet, was aber nix mit unseren Haustieren zu tun hat. Mein Geflügel kommt nach normalem Wachstum zum Schlachter, alles zum Eigenverzehr. Groß werden sie ohne Antibiose, ohne mit Fett bespritztem Futter wie viele andere, schließlich hat der normale Geflügelzüchter gar nicht mehr ewig Zeit um die Tiere "normal" großzuziehen, sonst wirds ja zu teuer.
Meiner Ansicht nach, denkst Du Fritz, leider viel zu kurz. Große Mitschuld an der Misere haben m.A.n. große Mästereien, der Billigkäufer und ein Gesundheitssystem das bitte genau überprüft werden sollte.
Nicht aber Lieschen Müllers Katze die sie liebt, hegt und pflegt und ihr einen Ersatz bietet...
 
Dabei
22 Nov 2019
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#22
Es ist doch nun mal viel zu komplex. Mit den Gründen hast du wohl Recht Rumo. Aber das wird sich kaum ändern lassen.
Selbst Ärzte verschreiben ja anscheinend übermäßig Antibiotika. Ja warum eigentlich? Sie müssten doch um die Problematik wissen...
Scheinbar ist es ähnlich wie in den Staaten, lieber auf Nummer sicher gehen, als von irgendjemanden verklagt zu werden.
Auch günstiges Fleisch wird man kaum so schnell in den Griff bekommen. Schwierig.
Menschenleben sind nun mal "schützenswerter", das ist nun mal so. Muss man ja auch nicht mögen, ist aber ein Fakt.
Die Frage, die sich mir aus den o.g. Punkten stellt. Wie würdest ihr es denn besser machen oder eindämmen wollen? Man kann es halt niemanden Recht machen. Es ist ein sehr schwieriges Thema.
 
Dabei
15 Mai 2012
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#23
Definitiv ist das ein schwieriges Thema und das werden wir hier nicht lösen können. Klügere Menschen als wir tüfteln dabei herum.
Für mich steht aber auch fest, machen wir weiter wie gehabt, werden automatisch resistenzen weiter entstehen und dann sind wir da wo wir ja schon sind, nur mit dem Unterschied, dass einige ihre heißgeliebten Sozialpartner, Unterstützer, vielleicht sogar Lebensstützen (Blindenführhunde, Therapietiere) gehen lassen mussten.
Ich glaube fest daran, dass mit vielen „kleinen“ Methoden vieles verbessert werden kann: Fleisch ohne Antibiotika, sich nicht selbst damit zuballern lassen etc.

Was mir gerade auch noch in Sinn kam ist, was diese Entscheidung evtl mit TierärztInnen und deren Angestellten macht. Natürlich ist das um die ganz große Ecke gedacht, aber TierärztInnen haben weltweit eine sehr hohe Suizidrate und ich kann mir nicht vorstellen, dass es besser wird, wenn sie Menschen mit ihren Tierwn nicht mehr helfen können…
 

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