Hüten in der Gruppe...bzw. : Mein Hund wird "gehütet"

Dabei
13 Nov 2016
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#1
Am Wochenende waren wir wieder in der Junghundgruppe. Dort läuft der gemeinsame Freilauf auch mehr oder weniger problemlos ab, wenn man mal von ein paar aufdringlichen Rüden absieht.

Seit vorletzter Stunde ist mir jedoch aufgefallen, dass ein Hund es ein wenig auf meine abgesehen hat.
Das ganze sieht wie folgt aus. Meine läuft mit den anderen im Freilauf. Der andere Hund steht meist bei seinen Besitzern.. fixiert meine an und steht Border-Collie typisch mit gesenktem Kopf. Kommt meine ihm zu Nahe oder läuft mit anderen an ihm vorbei (bzw. übertritt eine gewisse Linie.)..dann knurrt er und fährt eine Scheinattacke, bzw. eine Attacke.
Letzte Woche war das noch eher harmlos. Ich war kurz vorm Eingreifen, aber dann hat sich das doch wieder beruhigt, obwohl ich mich später doch gefragt habe, ob ich nicht hätte eingreifen sollen.

Diese Stunde war das Ganze doch ein wenig offensichtlicher und energischer:
Während alle anderen Hunde sich im Freilauf befanden... stand der andere Hund immer in der Nähe seiner Besitzer und hatte wieder dieses typische Border-Haltung. Nun ist er aber nicht nur auf meine los wenn sie zu nahe kam, sondern ist ihr auch teilweise hinterher und biss ihr in den Rücken. Was meine nur mit einen fiesen hinnahm.
Problem daran ist, dass meine zwar sehr distanzlos und "hektisch" ist, ich sie aber noch nie "aggressiv" oder "verteidigend" erlebt habe. Sie ist ja auch erst 9 Monate alt. Außerdem - so meine Meinung - sollte ich dafür verantwortlich sein, solche Situationen zu entschärfen oder aufzulösen.

Nachdem er dann nochmals eine Attacke fahren wollte, als meine mit zwei anderen Hunden an mir vorbei lief... bin ich direkt hinterher und habe dem anderen Hund ein lautes "hab ab" mitgegeben und eine ausladende Handgeste gemacht. Das ganze...während ich in "Sprinter-Manier" mit den Hunden lief.
In der Gruppe haben dann alle ein wenig erschrocken geschaut. Aussage der Trainer: Das liegt daran, dass meine ein zu hohes Energielevel hat. Außerdem wäre es immer erst kurz davor gewesen kritisch zu werden. Ist für mich eine Erklärung, aber keine "Entschuldigung" oder Ausrede.
Grundsätzlich werden die Hunde in der Gruppe immer mit Wasser bespritzt, wenn sie im Freilauf über die Stränge schlagen. Mittlerweile hat die Hälfte der Besitzer eine Flasche dabei. Davon bin ich überhaupt kein Fan und bin eher der Ansicht, dass man als Mensch klar dazwischen gehen sollte.
Der besagte Hund stand daraufhin eher zurückhaltend hinter seinen Besitzern und hat die ganze Stunde im Prinzip nicht mehr stattgefunden. Irgendwie mache ich mir dann doch jetzt Vorwürfe.

Ich weiß dass ich in den Augen der Hunde wahrscheinlich total umsouverän reagiert habe, mein "dazwischen gehen" auch ein bisschen überzogen war und ich nicht einfach so andere Hunde zurechtweisen sollte. Außerdem hat meine Hündin dieses "Hau ab" wahrscheinlich auch eher auf sich bezogen, anstatt zu registrieren, dass ich ihr Schutz geben wollte.

Aber mal ein paar Fragen an euch:

Würdet ihr das eurem Hund durchgehen lassen? Ich würde ein solches Hüten, bzw. territoriales Eingrenzen im Ansatz unterbinden.
Wie währt ihr "dazwischen" gegangen? Es war ein sehr dynamischer Freilauf und ein einfaches Blocken nicht möglich.
Ist das vielleicht auch einfach die falsche Gruppe für mich?
 
Dabei
10 Mrz 2014
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#2
Guten Morgen, ich finde du hast gut gehandelt. Mit hüten hat das in meinen Augen wenig zu tun eher mit "Eifersucht" und "beschützen" des Besitzers. Eigentlich müsste dieser eingreifen, aber wenn er es nicht tut bist du an der Reihe.
Selbst wenn der Hund deine "nur" unterjochen will zwecks Rudelstellung etc. ihr habt kein Rudel in der Hundeschule und deshalb geht es auch nicht.
Das Ganze ist allerdings nicht theorétisch unterlegt sondern nur mein Montägliches Bauchgefühl, einen schönen Wochenanfang.
 

FrauRossi

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Dabei
26 Mai 2015
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#3
Dieses Wassergeapritze finde ich totalen Schwachsinn.

Wir sehen die Situation hier ja nicht. Mein erster Gedanke beim Lesen war jedoch: wenn deiner distanzlos und wild ist? Wieso darf er nicht lernen dass das einem anderen Hund auf den Sack geht? Wie du schreibst gibt es ja eine gedachte Linie und erst bei deren Überschreitung geht das gerenne los.
Mein anderer Gedanke war: wildes Hütispiel. Meine und 3 Borderkumpel spielen genau so, allerdings Jagd da nicht nur einer den anderen, sondern das passiert abwechselnd und ist insgesamt ausgeglichen.

Wie gesagt ich habe es nicht gesehen, kann auch sein dein Gefühl und dein einschreiten war richtig, unbeholfen vielleicht (aber wie will man da auch anders hinterher rennen) aber angebracht. Diesen Wasserspritzmist, würde ich ablehnen.
 
Dabei
24 Aug 2016
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#4
Dieses Wasserspritzen ist ja echt die neue Mode... soll das den Hunden das Mütchen kühlen oder was soll das bringen?
Wir sollen immer durch die Hunde durchlaufen wenn sie es zu toll treiben. Falls einer es zu bunt treibt, die Vizsla bei uns versucht oft Emma unterzubuttern, dann wird sie rausgenommen und bekommt ne kleine Auszeit. Find ich rein vom Bauchgefühl her jetzt auch besser als so ein anonymes Spritzen, mit dem ja auch die in so nem Pulk getroffen werden können, die gar nix angestellt haben.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#5
Sehe ich genauso. Was ist das denn jetzt für eine blödsinnige Entwicklung mit den Wasserflaschen??? Und der Hund der sich korrekt verhält, wird gleich mal mit gemaßregelt, weil er unter dem anderen liegt oder gerade doof daneben steht? Was soll denn da für eine Verknüpfung erfolgen?
Hier wird ein zu hartes Spiel/die Aktion unterbrochen und der Hund bekommt eine Auszeit (ggf. auch komplett vom Platz runter, bis er runtergefahren ist) und wir dann wieder ins Spiel geschickt wird. Bei leichteren "Vergehen" reicht meist ein kurzes dazwischen gehen oder auch ein Warnkommando wie "Nanana!".

Und zu hohes Energielevel? Wie meinst er das? Rennt sie schwer u. länger als die anderen oder kommt sie irgendwann nicht mehr runter und schlägt über die Strenge?
 
Dabei
21 Feb 2011
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#6
Kenne es auch so, dass Hunde, die übertreiben, aus dem Spiel genommen werden und eine kurze "Zwangspause" bekommen.

Es könnte sein, dass der Border seine Ressourcen verteidigt (so liest es sich für mich).
Da sind Besitzer und Trainer gefragt, dem Hund zu erklären, dass das nicht nötig ist.

Für mich gehört hier eher der Trainer mit Wasser bespritzt.......bei solchen Leuten frage ich mich, wie die Trainer werden konnten.
 
Dabei
13 Nov 2016
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#7
Dieses Wasserspritzen ist ja echt die neue Mode... soll das den Hunden das Mütchen kühlen oder was soll das bringen?
Wir sollen immer durch die Hunde durchlaufen wenn sie es zu toll treiben. Falls einer es zu bunt treibt, die Vizsla bei uns versucht oft Emma unterzubuttern, dann wird sie rausgenommen und bekommt ne kleine Auszeit. Find ich rein vom Bauchgefühl her jetzt auch besser als so ein anonymes Spritzen, mit dem ja auch die in so nem Pulk getroffen werden können, die gar nix angestellt haben.
Die "gedachte" Linie verlief aber nicht als rote Linie um den Hund, sondern quer über den Hundeplatz. Also immer wenn meine darüber ist, fuhr er eine "Attacke". Wäre es die Individualdistanz gewesen, welche meine immer unterschritten hätte, dann wäre ich dazwischen gegangen und hätte meine Hündin weggeschickt.


@Aussiewolf: So ungefähr. Wir haben auch Probleme mit dem Hüten (Treiben) anderer Hunde, welches sich aber durch konsquenten unterbinden deutlich bessert und kaum noch vorhanden ist. Sie ist halt teilweise sehr stürmich und respektiert die Individualdistanz bei anderen Hunden nicht. Bzw. testest zweimal nach, ob der andere das jetzt auch wirklich nicht möchte. Wird dabei aber nie aggresiv, zu aufdringlich oder "unfair", einfach nur distanzlos und penetrant. Gerade bei ängstlichen und/oder tendenziel "aggresisven" Hunden ein Problem. Wirklich üben könnte man das nur mit sehr souveränen Hunden, welche aber gerade hier im städtischen Umfeld nicht wirklich vorhanden sind. Obwohl sie bei diesen Hunden dann sehr vorsichtig ist. Es wird aber - durch Eingreifen meinerseits - tag für tag besser.

Zum Thema Wasser: Ich halte davon auch überhaupt nichts. Das ist einfach der große Kompromiss den ich hier in der Hundeschule eingehe...wir haben viele Schulen durch und dort hat es überhaupt nicht gepasst. Zufrieden bin ich damit nicht...eine andere Lösung fällt mir aber leider nicht ein. Wenn Wasser, dann in Ausnahmesituationen (wenn andere Dinge nicht zum Erfolg führen) und dann auch unmittelbar vom Hundeführer oder als neutraler Reiz. Selbst bei unserer immernoch vorhandenen Hundesichtungsproblematik setze ich noch kein Wasser ein, da ich es erstmal mit Alternativen versuchen möchte. Langer Weg...aber ich hoffe, dass er sich irgendwann einmal lohnen wird.
 
Dabei
13 Nov 2016
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#8
Kenne es auch so, dass Hunde, die übertreiben, aus dem Spiel genommen werden und eine kurze "Zwangspause" bekommen.

Es könnte sein, dass der Border seine Ressourcen verteidigt (so liest es sich für mich).
Da sind Besitzer und Trainer gefragt, dem Hund zu erklären, dass das nicht nötig ist.

Für mich gehört hier eher der Trainer mit Wasser bespritzt.......bei solchen Leuten frage ich mich, wie die Trainer werden konnten.
Ich merke gerade...wie schwer es ist, diese Situation zu beschreiben...mit wenigen Worten.
Meine hat an diesem Tag überhaupt nicht übertrieben (Jubel!)...es waren zwei Huskys neu in der Gruppe und die drei hatten eine Menge Spaß. Endlich mal Hunde die bei Tempo und Ausdauer mithalten konnten. Da sich meine dem betroffenen Hund nicht einmal genähert hat, ist das für mich halt keine Erklärung.

Edit: Mein Beitrag weiter oben bezog sich eigentlich auf die Antwort von FrauRossi..irgendwie habe ich das falsche Zitat genommen.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#9
Letztlich ist es doch egal, ob deine übertrieben hat oder nicht.
Du schreibst, dass Hunde, die über die Strenge schlagen, mit Wasser bespritzt werden......geht gar nicht.
Die Hunde gehören für ein paar Minuten rausgenommen, damit sie runterfahren können. Danach ist meist "alles wieder gut".

Dass der Border nach vorn geht, kann vlt am Energielevel deines Hundes liegen.
Trotzdem finde ich, kann der Border durchaus lernen, dass er sowas nicht zu tun hat.
Das gehört nicht entschuldigt und geduldet, weil dein Hund zu schnell rennt (nach Ansicht des Border Collies).
 
Dabei
5 Sep 2012
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#10
Das Verhalten des Borders kenne ich von meiner Mischlingshündin Akita. Sie spielt generell nicht mit anderen Hunden, würde aber auch gerne die anderen in einer Gruppe maßregeln, sobald diese sehr schnell laufen und sich gegenseitig jagen.
Kopf senken macht sie nicht, doch sie versucht, die laufenden Hunde zu splitten: Sie läuft also bellend dazwischen, um (in ihren Augen) wieder Ordnung in die Gruppe zu bringen. Daran mussten wir auch längere Zeit arbeiten. Sie wollte es bevorzugt machen, wenn Saphira mit einem anderen Hund um die Wette läuft, um Saphira zu maßregeln.
Einmal habe ich leider nicht gut genug aufgepasst, sie wollte auf einer Wiese zwei laufende Hunde splitten und bekam daraufhin von einem der beiden eine auf den Deckel. Kurze Rauferei (ohne Verletzungen), dann war wieder alles okay.
Daraufhin hab ich die nächste Zeit wirklich penibelst darauf geachtet, dass sie sich nirgends einmischt. Ein lautes Hey oder Hiergeblieben reichte eigentlich.
Mittlerweile versucht sie es bei fremden Hunden nicht mehr, nur bei Saphira noch ab und zu, wenn die ihr zu wild ist.

Fazit: Als Besitzerin des Border Collies würde ich da meinen Hund korrigieren, eben weil es eskalieren könnte. Ich war jetzt nicht dort und weiß nicht, ob dein Verhalten vielleicht übertrieben war, doch die Border-Besitzerin hätte auf jeden Fall besser schauen müssen. Wenn ihr Hund (wie meine Akita) generell nicht mit anderen spielen will, könnte sie ihn sowieso an die Leine nehmen.
 
Dabei
13 Nov 2016
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#11
Das Verhalten des Borders kenne ich von meiner Mischlingshündin Akita. Sie spielt generell nicht mit anderen Hunden, würde aber auch gerne die anderen in einer Gruppe maßregeln, sobald diese sehr schnell laufen und sich gegenseitig jagen.
Kopf senken macht sie nicht, doch sie versucht, die laufenden Hunde zu splitten: Sie läuft also bellend dazwischen, um (in ihren Augen) wieder Ordnung in die Gruppe zu bringen. Daran mussten wir auch längere Zeit arbeiten. Sie wollte es bevorzugt machen, wenn Saphira mit einem anderen Hund um die Wette läuft, um Saphira zu maßregeln.
Einmal habe ich leider nicht gut genug aufgepasst, sie wollte auf einer Wiese zwei laufende Hunde splitten und bekam daraufhin von einem der beiden eine auf den Deckel. Kurze Rauferei (ohne Verletzungen), dann war wieder alles okay.
Daraufhin hab ich die nächste Zeit wirklich penibelst darauf geachtet, dass sie sich nirgends einmischt. Ein lautes Hey oder Hiergeblieben reichte eigentlich.
Mittlerweile versucht sie es bei fremden Hunden nicht mehr, nur bei Saphira noch ab und zu, wenn die ihr zu wild ist.

Fazit: Als Besitzerin des Border Collies würde ich da meinen Hund korrigieren, eben weil es eskalieren könnte. Ich war jetzt nicht dort und weiß nicht, ob dein Verhalten vielleicht übertrieben war, doch die Border-Besitzerin hätte auf jeden Fall besser schauen müssen. Wenn ihr Hund (wie meine Akita) generell nicht mit anderen spielen will, könnte sie ihn sowieso an die Leine nehmen.
Was du schreibst, das schildert die Situation eigenlich ziemlich genau. Immer zwischen die laufende Hunde, aber auch immer nur auf meine drauf.
Ich habe das als "Hüten" bezeichnet, weil seine Körpsersprache eben genauso ausgeschaut hat (kenne das noch von meinem Border).
 

FrauRossi

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Dabei
26 Mai 2015
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#12
Hört sich ja dann doch eher so an als würde der andere Hund da "irgendwas regeln wollen" was nicht seine Aufgabe ist. Fände es da auch besser wenn der Halter das dann unterbricht, wenn er es noch nicht einschätzen kann dann halt auf Ansage des Trainers, dafür ist doch eine Hundeschule da. Frag doch beim nächsten mal nach, wie der Trainer das gesehen hat, warum er da nix sagt?
 
Dabei
13 Nov 2016
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#13
Hört sich ja dann doch eher so an als würde der andere Hund da "irgendwas regeln wollen" was nicht seine Aufgabe ist. Fände es da auch besser wenn der Halter das dann unterbricht, wenn er es noch nicht einschätzen kann dann halt auf Ansage des Trainers, dafür ist doch eine Hundeschule da. Frag doch beim nächsten mal nach, wie der Trainer das gesehen hat, warum er da nix sagt?
Habe ich ja bereits. Antwort war, dass meine ein hohes Energielevel hätte (fühlt sich manchmal so an wie: "Die verträgt das schon") und der Hund es deswegen auf sie abgesehen hat. Zudem wäre es immer kurz davor gewesen "kritisch" zu werden (bzw. zu kippen), aber noch gerade so an der Grenze.
Ich würde sowas halt im Ansatz unterbinden und nicht erst warten, bis einer mal vollkommen über die Stränge schlägt. Außerdem war es absolut einseitig.

Und in der Gruppe sind sie normalerweise nicht gerade zimplerlich, was das Eingreifen betrifft.
Ich glaube eher, dass die Halter verunsichert waren und die Trainer nicht eingeriffen haben, weil der Hund ansonsten kaum auffällt. Wie auch, wenn er sich sonst nicht für die anderen Hunde interessiert.

Nach dem Vorfall wurde übrigens sofort bei ähnlichen Situationen eingegriffen.
 
Dabei
5 Sep 2012
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#14
Die Trainer wussten wahrscheinlich zunächst nicht, ob sie wirklich eingreifen sollten und nachdem du es getan hast, war es ihnen peinlich.
Du schreibst ja, dass sie nachher besser aufgepasst haben, dann haben sie sicher daraus gelernt.
Hoffentlich auch die Border Collie-Besitzerin. Das Verhalten des Hundes ist einfach unhöflich und sollte unterbunden werden.
Ich kenne einen Border Collie-Mischling, der da noch extremer ist. Ich war mit Saphira unterwegs, sehe den schon von weitem und leine meine an. Naja, der andere lässt seinen Border-Mix weiter frei laufen. Dieser sieht Saphira, duckt sich, schleicht sich an - Saphira hatte schon Angst und klebte an meinem Bein - und stürzt sich plötzlich mit Bellen und Knurren auf meine.
Das war angeblich eine Spielaufforderung. Der Hund selbst meinte es auch nicht böse, er hat sie nicht gebissen oder sonst was, aber Saphira hatte mächtig Schiss.
Leider traf ich den Hund noch ein paar Male, leider auch auf sehr engen Wegen. Da war er zwar an der Leine, aber das Herrchen nimmt ihn nicht mal kurz (der will nur spielen).
Einmal hatte ich Akita mit, der andere machte dasselbe Spielchen wie immer inklusive Scheinangriff. Im Gegensatz zu Saphira ließ sich Akita das aber nicht gefallen und gab dem anderen richtig Kontra.
Fast hätten wir an der Leine auf dem superengen Weg eine Rauferei gehabt, nur weil der Typ seinen Hund nicht kurz nehmen kann
Wenn der Border Collie das beim falschen Hund macht, kriegt er bestimmt eins auf die Mütze.
 
Dabei
29 Mrz 2015
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#15
Ich sehe das ganz genau so wie die anderen und würde den Border Collie Besitzer mal ansprechen, ob er seinen Hund bei sich behalten kann, wenn er sich so verhält. Ich nenne diese Hunde immer "Hausmeister" (keine Ahnung, ob ich das sogar hier aus dem Forum habe), weil das so gut passt aus meiner Sicht: "Hier wird nicht gerannt!" :eek: Ich sehe es genau wie Akita, dass so ein Verhalten auch mal böse enden kann.

Wenn der andere Hund nicht rausgenommen wird, nehme ich meine Hündin raus, da ich sehe, dass es sie ziemlich nervt. Grundsätzlich mag ich es nicht, wenn mehr als 2-3 Hunde gemeinsam spielen. Vielleicht bin ich da zu ängstlich aber ich meide das einfach und das gab und gibt es auch bei uns in der Hundeschule nicht. Insofern um deine Frage zu beantworten: ich finde, das ist nicht die richtige Gruppe und ich würde entweder anregen, dass immer nur wenige Hunde gemeinsam spielen (und die übrigen dabei üben, ruhig zu bleiben) oder nicht mehr hingehen.
 
Dabei
8 Mai 2016
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#16
Habe jetzt nicht alles gelesen.

Es klingt so als wolle der Border das wilde Spiel regeln. Hütehunde tendieren dazu andere Hunde zu maßregeln wenn die über die Stränge schlagen,
sie evtl auch auseinander zu treiben und eine gewisse Ordnung in das ganze zu bringen. Hier sollte der Border Collie lernen dass das nicht seine Aufgabe ist.
Impulskontrolle.

Zum Wasserspritzen:
ganz blöde Sache bei sensiblen Hunden. Ich hatte es selber schon, dass ein Jungrüde der eine Hündin in unserer Hundeschule bedrängt hat und ständig besteigen wollte (und ich meine kein Dominanz Besteigen ;) ) irgendwann mit Wasserflasche gemaßregelt wurde. Das Ende vom Lied: Dusty, der die Hündin mag und auch oft neben ihr rennt, bekam auch Wasser ab. Immer wenn jetzt die Wasserflasche zum Einsatz kommt kuscht er unsicher weg :( Naja, wir haben jetzt eh erstmal einen Monat HuSchu Pause, mal sehen was wir danach machen
 
Dabei
13 Nov 2016
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#17
Vielen Dank für eure Antworten!
Ich sehe das mit dem Wasser genauso...und es ist einfach der Kompromiss denn ich eingegangen bin.

Das Problem ist folgendes: Mir fehlt es an Hundekontakt und Trainingsmöglichkeiten.

Hundekontakt ist hier in in der Stadt sehr schwierig. Entweder man trifft auf Hunde, welche sowieso frei rumlaufen und schlecht/falsch sozialisiert sind. Oder man kann meine an diesen Orten einfach nicht laufen lassen. Da entweder sehr befahrene Straßen in Nähe sind, oder aber ein hohes Menschen/Hunde - Aufkommen und meine nicht nur bei dem einen Hund bleiben würde. Hundefreilauf mit Schleppleine sehe ich eher kritisch. Gehe ich weiter Raus, dann habe ich die Möglichkeit, aber dann fehlen mir die anderen Hunde.

Trainingsmöglichkeiten (Ruhe bei Hundebegegnungen) sind auch kaum vorhanden, da ich immer damit beschäftig bin andere Hunde zu blocken, oder aber ihre Besitzer bitte, diese zurückzurufen. Klar, wir besuchen noch einmal die Woche eine andere Junghundgruppe, in der es mir auch super gefällt. Der Nachteil daran ist allerdings, dass das Training mitten im Park stattfindet und ich auch mal gerne einen Zaun drumherum habe, damit ich mich einfach zu 100% konzentrieren kann. Sonst muss ich immer darauf achten, dass mein Hund nicht doch den Hund 300m weiter Interessant findet, welcher gerade an der Leine geführt wird.
 
Dabei
14 Apr 2017
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#18
Wow..... ganz blöde Hundeschule.
Das hört sich so an als ob die Trainer keine Ahnung haben. Die Aufgabe des Trainers ist rechtzeitig und angemessen einzugreifen, und die Menschen über das Verhalten der Hunde aufzuklären.
Wasserflaschen sind niemals angemessen. Es zeigt nur die mangelnde Fachkompetenz der Trainer.

Kann man mit Wasserflaschen eine soziales Lebewesen auf soziale Weise erziehen?
Warum darf der Border Collie andere Hunde erziehen und Maßregeln?

Meiner Meinung nach hat der Border zu lernen, dass es nicht seine Aufgabe ist. Besser ist es, wenn er und sein Besitzer den Platz verlassen. Der Border scheint zu erwachsen zusein und hat bei den kleinen Hunden nicht mehr zu suchen. Der Hund braucht andere, angemessene Aufgaben.

Lieber keine Hundekontakte als solche.



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Dabei
14 Apr 2017
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#20
Oh.... sorry!
War wohl kein guter Einstieg.

Im Regelfall schreibe ich nicht so viel, da die Rechtschreibung nicht so mein Fall ist, und ich auch keine Lust auf "nicht zielführende" Diskussionen habe.

Zu mir:
Alter: in der Mitte des Lebens angekommen
Ich bin Trainer in einer Hundeschule die nach Natural Dogmanship arbeitet.

Mein Hund:
8 Jahre alter Aussi-Berner Sennen mix der ein nicht so guten Start ins Leben hatte.



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Dabei
15 Mai 2012
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#21
Du schreibst, da sie distanzlos sei, könntest du nur mit sehr souveränen Hunden üben. Wie reagieren denn diese Hunde auf deine?
 
Dabei
13 Nov 2016
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#22
Du schreibst, da sie distanzlos sei, könntest du nur mit sehr souveränen Hunden üben. Wie reagieren denn diese Hunde auf deine?

Eben sehr souverän. Mit kleinen Bewegungseinschränkungen und wenn nötig mit gezielten Korrekturen. Dann ist auch sofort immer alles in Ordnung und es läuft prima.

Hier treffe ich aber entweder auf sehr unsichere Hunde, oder Hunde welche genauso distanzlos.
Hunde die sofort anfangen zu kläffen und knurren...aus Angst/Unsicherheit oder warum auch immer...nimmt sie nicht wirklich ernst. Kann ich aber auch verstehen...würde ich auch nicht und haben meine anderen Hunde auch noch nie wirklich getan. Da versucht sie es dann immer mal wieder...so nach dem Motto "jetzt vielleicht?". Natürlich gehe ich dann immer dazwischen.
Der andere Schlag Hund sind meistens Labbis...von denen hier nicht zu wenige rumlaufen und das passt dann einfach ganz gut...bringt sie aber -meiner Meinung nach- in ihrer Entwicklung nicht wirklich voran.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass sie meistens schon sehr genau weiß, bei wem sie es machen kann und bei wem nicht. Angst habe ich nur, davor dass ich irgendwann einmal auf den nicht so gut sozialisierten Hund treffe, welcher es mit seiner Korrektur maßlos übertreibt. Zum Glück gibt es die hier in der Stadt aber eher weniger.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#23
Also ich habe hier so einen unsicheren Hund, für den so distanzlose Fremdhunde ein absoluter Graus sind! Und das würde ich ernst nehmen! Zum einen bringe ich meinen unsicheren Hund nicht in solche Situationen, in denen seine Unsicherheit noch bestätigt und verstärkt wird u. zum anderen würde ich da höllisch aufpassen, das vor einem solchen Kontext eine solche Situation nicht mal ganz schnell eskaliert!

Daher muss sie lernen solche Hunde ernst zunehmen bzw. zu respektieren und es ist sehr gut, wenn Du in solchen Momenten bitte unbedingt dazwischen gehst. Die wie soll ein unsicherer Hund anders komunizieren? Gleich mit einer abschreckenden Attacke starten?
Der Hund zeigt schon vom weiten, durch Bellen und Knurren, das kein näherer Kontakt gewünscht ist bzw. nicht auf die "mit der Tür ins Haus fallen" Art. Bei vielen hilft es, erst mal in Ruhe an der Leine zusammen spazieren zu gehen u. sich so langsam und kontrolliert kennen zu lernen, oft klappt es dann später mit dem Freilauf, wenn man sich erst mal gegenseitig abgeschätzt hat.

Meine Hündin selektiert da ganz genau. Sie merkt sofort, ob ein anderer Hund gleich rüpelig, distanzlos und aufdringlich wird oder werden könnte, selbst wenn er an der Leine ist. Irgendwie merkt schon schon bei der Hund/Halter Kombi, wer seinen Hund im Griff hat oder nur die Leine festhält.
Freilaufende Hunde die gehorsam u. gelassen auf sie zukommen, ohne Drohfixieren u.ä. kann sie gelassen passieren, aber der Hund der schon steif, geduckt u. fixierend an der Leine auf sie zugeht da fängt das mit dem Bellen an, das nichts anderen heißt als "halt Dich von mir fern".
 

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