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Junghunde zufrüh fördern

Dabei
8 Jul 2017
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#1
Hallo,

ich habe hier eine nette kl Hunderunde, bei der das Thema Aussie immerMal ein Thema ist. Wie soll es anders sein, es geht um das Thema auslasten von Hütehunde. Manche fangen recht früh an sich auf allen möglichen " Sportplätzen " zu begeben. Es war ein schweres durcheinander, keiner hatte ne Idee.

http://australian-shepherd-hunde.de/welpenspielstunden.htm

diese Mail bekam ich tagsdrauf. Was meint ihr... Gut ich gebe zu der Text isst etwas lang. Ist zu früher sportliche Aktivität eher schädlich? Ich spreche jetzt nicht von Junghunden die schon über Hürden müssen. Einfach so generell

viele Grüsse
 

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Dabei
7 Okt 2014
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#2
Was genau möchtest du nun wissen?
In dem Artikel geht es ja vorrangig um Welpenspielgruppen (ich kann ihn am Handy nur anteilig lesen, weil er sich nicht vernünftig scrollen lässt bei mir).
Zu viel Action ist für Hütehunde , bzw. für junge Hunde allgemein, ein No go.
Grade im ersten Jahr ist Ruhe angesagt.
Was natürlich nicht heißt, den Welpen von Allem fernzuhalten.
Aber die "Über"sozialisierung, die im Artikel angesprochen wird, ist tatsächlich heutzutage ein großes Thema und geht oft nach hinten los.
Dieser permanente Input, den manche Halter betreiben, um ihren Hund aufs Leben und den künftigen Alltag vorzubereiten , ist oftmals zu viel des Guten und grade Aussies neigen dazu, dann zu überdrehen und irgendwann Verhaltensstörungen zu entwickeln.
Da wird nicht in Maßen etwas mit den Knirpsen unternommen , sondern in Massen .
Ruhephasen kommen zu kurz, das Welpenhirn wird überfüllt mit Außenreizen, das Wesentliche dagegen kommt zu kurz.
Prinzipiell muss man einen Welpen erstmal nicht auslasten, man sollte ihn seinen Talenten entsprechend fördern und vereinzelt kann er auch mal gefordert werden, aber Auslastung braucht er erstmal nicht .
Der lastet sich schon ganz alleine aus mit den ganzen neuen Eindrücken, die er verarbeiten muss.
Da dann immer mehr draufzupacken, ist mehr als kontraproduktiv .
Ab einem bestimmten Alter kann man dann langsam anfangen, ihn an Sport etc heranzuführen , wohl dosiert, ohne Druck, positiv aufgebaut und als Team.
In erster Linie möchte der Aussie vom Kopf her gefordert werden, er möchte langfristig eine Aufgabe haben, die er mit dem Halter zusammen ausüben möchte.
Aussies denken sehr eigenständig , das heißt aber nicht, dass sie auf sich selbst gestellt sein möchten und sollen, da liegt meiner Meinung nach auch ein großer Fehler, den viele schon sehr früh machen (spricht der Artikel ja auch an)...da wird der Hund losgeschickt, um zu machen und dabei vergessen, ihn zu leiten.
Gerne mal wird vorausgesetzt , dass der schlaue Hütehuna schon selbst eine Lösung parat hat und das stimmt sogar, der sucht sich eine, die entspricht aber dann oft nicht dem , was der Halter von seinem Hund erwartet.
Und dann kommen die Sprüche a la :"Der kann nicht anders, das ist halt ein Hütehund, die sind so".
Oftmals zu beobachten beim angeblichen Hüteverhalten, das die Leute schon ihrem Welpen andichten.
Dabei zeigt er in den meisten Fällen gar keinen Hütetrieb, sondern rast einfach durch den von Natur aus vorhandenen Jagdtrieb einem Bewegungsreiz nach, weil ihm Niemand ein alternatives Verhalten aufzeigt und das in vernünftige Bahnen lenkt.
Stattdessen kriegt er dann ein ellenlanges, oftmals stupides Programm vorgesetzt zur "Auslastung", in der Hoffnung, dass er danach zu müde ist, die Kinder zu jagen oder jedem Auto hinterher zu laufen .
Kurioserweise ist das dann meist ein Programm wie permanentes Ball werfen , was ihn erst recht scharf auf Bewegungsreize macht.
Ist diese glorreiche Idee dann nicht von Erfolg gekrönt, fängt man halt mit Agility und Co. an, da der aktive Hund ja sicher nur ausreichend müde gemacht werden muss.
Und letztendlich bekommt man dann genau das Klischee vom bekloppten Hütehund, vor dem man sich mittlerweile so fürchtet.
 
Dabei
10 Jan 2016
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#3
Das ist ein klassischer Fall von, nur weil ein klein wenig Wahrheit in dem Text steckt ist er noch lange nicht richtig!

Über Welpenstunden lässt sich in der Tat trefflich Streiten, ich bin kein Freund von "Die regeln das unter sich" und überfüllten Welpenstunden und Frauchen oder Herrchen stehen am Rand mit der Kaffeetasse und schauen zu wie ihr Hund sozialisiert (gemobbt) wird. Ja das gibts! Bei uns gabs das nicht... Bei uns gabs kontrolliertes Spiel, die Trainerin ging dazwischen, wenn sich ein Welpe offensichtlich bedrängt oder unwohl fühlte und es gab Auszeiten dazwischen.

Der fatale Fehler den die Verfasserin in meinen Augen begeht: domestizierte Hunde sind keine Wölfe! Der Vergleich hinkt und zwar gewaltig!

Wir haben im ersten Jahr keinen Hundesport gemacht, Yari war damit beschäftigt Grundgehorsam zu lernen und ein Pubertier zu werden. Zu dem ist auch der Job Familienhund nicht zu unterschätzen!

Ich hatte NIE einen Hund der mir irgendwas kaputt gemacht hat, der erste Schuh, das erste Kabel oder das erste Tischbein hat er heute noch anzuknabbern (im Dezember wird er zwei). Das ist mit Sicherheit aber nicht nur unserer Erziehung zu verschulden, sondern da spielen Gene und Veranlagung auch eine nicht unwesentliche Rolle.

Auf der anderen Seite... ich habe zwei Kinder groß gezogen, da kommt man auch mit einem Welpen klar, wenn ich manchmal sehe, was für ein (Entschuldigung) geschiss um den Hund gemacht wird.... wunder mich das nicht, dass die so sind wie sie sind.
Ein Helikopterfrauchen hat noch keinem Hund gut getan und Sozialisierung ist gut und wichtig, aber der "Akku" ist nach so einer Einheit in der Regel leer! Der lädt sich aber nicht in einem Tag wieder auf, Auszeiten sind nötig und wichtig und ein paar Tage langeweile haben noch keinem Hund geschadet, ganz im Gegenteil.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#4
Naja, was die Kindererziehung angeht, bin ich nicht ganz bei dir.
Man kann nicht pauschal sagen, wer mit Kindern klar kommt, kann auch mit Hunden.
Ich finde, ein Welpe/Hund ist doch ganz anders, denn dem kann man weder etwas erklären, noch möchte und kann man einen Hund derart selbstständig erziehen, wie ein Kind.
Ich finde Hundeerziehung so, wie ICH sie mir vorstelle und wünsche, phasenweise tatsächlich um Einiges anstrengender als die Erziehung meines Sohnes.
Andererseits geht es beim Hund schneller ;)
 
Dabei
10 Jan 2016
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#5
Das wollte ich damit auch nicht zum Ausdruck bringen, so im Zusammenhang gelesen sollte klar sein was die Intention meines Beitrags ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
8 Jul 2017
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#6
wer mit Kindern klarkommt , kommt auch mit Hunden klar...sagte mir mein alter Trainer auch. Sprachs und hatte ein Kind :) habe ich auch nie verstanden, auch da gibt's unterschiedliche Exemplare :)

Eine Gute Bekannte selber ausgebildete Trainerin, hat einen Welpen bekommen, geht aber selber mit ihm in keine Welpenspielgruppe . War vor über einem Jahrzent noch sehr angesagt, daraufhin habe ich mal gegoogelt. Ob sich da die Einstellung zum Thema Welpenspielgruppe verändert hat?
Ansonsten habe ich selber die Erfahrung gemacht, dass unser verstorbener Hund zu früh in diese " der Hund muss ausgelastet werden Hetze" getrieben wurde. Der erste "Schnapp- Vorfall" war mit 6 Monaten, der Trainer sah da schon einen nichtausgelasteten Hund. Ein paar Wochen später hatte ich das 10 Abo für agility in der Tasche ...
 
Dabei
15 Mai 2012
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#7
Hallo :)

Puuuhhh... ich überlege seit heute morgen als ich den Thread und den Link gelesen habe. Das Thema ist sehr komplex, denn was ist genau Auslastung? Was ist ein "zufrüh fördern"?

Ich möchte dennoch mal antworten, wenns konfus wird, dann bitte schimpfen :D.

Zu dem Link möchte ich sagen: ich finde ihn grauenhaft! Ehrlich!! Da wird auf Züchter geschimpft, genauso auf Welpenspielstunden... Nunja, in beidem gibt es schwarze Schafe, aber in beiden gibt es auch hervorragende wo man nur lernen kann!! Ich möchte jetzt nicht von der Welpenstunde in meinem Verein (wo ich selbst Trainerin bin und auch die Welpen gerne mache) anfange, weil sonst werde ich heute mitm Schreiben nicht mehr fertig :D. Mir persönlich ist der Artikel zu einseitig und zu schwarz-malerisch und zudem leider uninformiert und die Quellen auf die sich der Verfasser bezieht hätte ich gerne ausgeschrieben und nicht nur einfach erwähnt - sorry, ist mir zu wenig.
Außerdem habe ich bei der HP den Eindruck, dass das ein Möchtegern Züchter ist, aber kein Züchter im Asca oder vdh... zumindest hätte ich dann mal davon gehört, ich mag mich zwar irren, ich vermute aber nicht...

Bezüglich zu Früh fördern... Was heißt fördern? Heißt es das normale Kennenlernen des Alltages? Des Ausprobieren verschiedener Situationen oder meint es den sportlichen oder sozial egoistischen Ansprüchen des Menschen? Das sind zehn Paar unterschiedliche Schuhe! Eine Schwarz-weiß-malerei wie in dem Link a la "mache ich zuviel wird der Hund aggressiv" halte ich genauso für überzogen wie ein "mache ich nichts wird der Hund ängstlich"... absoluter Blödsinn!

Ich persönlich wünsche mir im Verein immer Menschen die sich auf ihre Rasse einlassen und die vor allem das Individuum vor sich anschauen. Meine Wilma kann ich mit einem Jahr ganz anders "einsetzen" als meinen Rumo damals. Einerseits weil ich mehr weiß und andererseits weil es zwei unterschiedliche Typen sind. Für mich bedeutet das aber auch, dass ich nen Plan hab wo es vielleicht hingehen soll und damit meine ich nicht die Agi Wm, sondern was ich von meinem Hund erwarte, bzw. brauche, damit es im Alltag funktioniert. Das geht darin über dass ich mir überlege welche Dinge wichtig sind und zumindest eine kleine Ahnung davon habe wie Individuen lernen. Und bei Lernen ist es tatsächlich egal ob Hund oder Kind weil ich das adaptieren kann. Es ist Alltagslogik zu sagen: "das was ich oft übe, bleibt eher hängen"... also frage ich meine Welpen oder Junghunde Leute immer, was wichtig ist. Soll das "pfote geben" oder das "hier" hängen bleiben? Aus dieser Logik heraus könnte man auch auf die Schlussforderung kommen zu sagen, ich übe das für mich wichtige und lass das andere erstmal sein.

Des Weiteren gehört da unbedingt die Rassekenntnis dazu! Meine Aussies stehen immer Gewehr bei Fuß, Rumo nicht so sehr wie Wilma die alles dafür gibt mir zu gefallen und zu arbeiten. Mit der könnte ich morgens radfahren gehen, danach ne Runde joggen, dann klickern, dann ab in die Werkstatt und meinen Partner helfen und dann würde sie, zwar völlig ko, immernoch dastehen und mir signalisieren "ja wenn du meinst, dann mach ich halt" (übertrieben jetzt). Während der Kavalier spaniel eines kollegen nach einem Spaziergang sagt "woah, lass mich bloß in Ruhe!". Aussies sollen aber für die Arbeit parat stehen, egal welche Aufgabe einem gerade einfällt. Und auch hier wünsche ich mir, dass wir Hundehalter mehr reflektieren was wir eigentlich alles von unseren Hunden erwarten. Ich denke, dass man da Überforderung viel entgegen wirken könnte.
Aber auch hier gilt für mich, was dem Einen zuviel ist, ist für den anderen völlig in Ordnung.

Was ich aber unbedingt möchte ist, dass sich die Hundehalter mehr von anderen "frei machen"... Ich sehs ja selbst und ich bin davon auch nicht gefeit!!! Aber es ist einfach Käse wenn ich zwei Hunde miteinander vergleiche und was sie nicht alles können. Erinnert ich gerne an die Eislaufmamas im Kindergarten.

Ja ich weiß, es ist konfus, ich kanns gerade nicht einfacher runterbrechen und alle meine Gedanken sortieren und in einen Beitrag zusammenfassen :D
 
Dabei
2 Aug 2017
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#9
Hallo
Ich bin ja noch eine "frische"Aussie Mama aber ich sehe das so das jeder Welpe sein eigenes Tempo hat neue Dinge zu lernen sei es das stubenrein werden sei es das Sitz ,Platz, Bleib. UND die Zeit sollte man den welpen/Junghunden auch geben
Und vielleicht nicht angespornt durch Foren oder Hundeschulen wo andere Hunde evtl schon weiter sind als sein eigener ihn jetzt versuchen so viel und so schnell wie möglich Dinge beizubringen

Bei meinen Kindern damals (inzwischen sind sie erwachsen) War es auch so das man von anderen Müttern gefragt worden ist seit wann kann das Kind laufen wann ist es sauber gewesen wann konnte es richtig sprechen etc.
Später als die Kinder größer waren hat kein Mensch mehr gefragt wann sie das alles konnten
Was ich damit sagen möchte ...... lasst den Tieren ihr eigenes Tempo finden mit den richtigen Hilfestellungen lernt er die gestellten Aufgaben früher oder später ganz sicher
Meine Kinder sind alle zu tollen Erwachsenen geworden der eine früher der andere später .... ;-) :) :)
 
Dabei
8 Jul 2017
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#10
Ich danke euch für eure Erfahrungen/ Einschätzungen.

Die normalen Dinge Sitz, Platz... ist für den Aussie nicht das Thema, da wussten die andern Welpen noch nichtmal um was es geht, da saßen meine schon auf dem Hintern und fragten " und jetzt" ... impulskontrolle schon eher :) zumindest bei manchen Vertretern.
meine Intension ging in Richtung, wenn schon etwas schief ging, dass man dann sofort in die ach der Aussie ist nicht ausgelastet Schiene geschoben wird. Zumindest auf manchen Plätzen / Schulen , vlt weil die Trainer sich nicht mit den Hütern auskennen ( ?)
deshalb auch der Gedanke, hätte man manche Probleme nicht, wenn man eben keinen Hundeplatz aufsucht? Wo doch auch oftmals eher problematische Vertreter sich sammeln. Zudem dieses aufputschen ev erst eingeübt wird ?
Was lernt ein Welpe oder Junghunden wenn er von einem Fremden auf den Rücken gelegt wird, Schnauze zugehalten bekommt.? Meine " Beschützer " passt nicht auf mich auf? Oder seh ich das verkehrt?
 
Dabei
10 Jan 2016
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#11
Ein Fremder oder jemand der sich Trainer nennt legt meinen Hund nicht auf den Rücken, ich tu das nicht und auch niemand anderes und wenn doch.... dann lernt mein Hund das sein Frauchen immer da ist und den Fremden auf den Rücken legt. Das meine ich genau so.

Ob man manche Probleme nicht hätte ohne Hundeplatz hängt von der Hundeschule ab.... als wir das erste Mal in der Welpenstunde waren habe ich die Worte "Der braucht heute und morgen nix mehr!" mit auf den Weg bekommen....
 

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