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Konsequenz, Intelligenz, Sturheit etc.

Dabei
27 Nov 2016
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#1
Ich habe mal eine Frage.

Man ließt häufig, dass der Intelligente Hunde eine sehr konsequente Hand benötigen, da sie sonst jeden Fehler des Halters ausnutzen usw. .
Hier hätte ich mal gerne ein paar Beispiele, da mir das nicht ganz so klar ist.
Klar, meine inkosequenz wird mit der inkonsequenz des Hundes "bestraft". Aber was meint das "Ausnutzen" und "Hintergehen" in diesem Fall?

Zusätzlich hört man immer wieder, das sensible Hunde sehr Stur auf körperliche Korrekturen antworten können, während unsensible auch die Konfrontation suchen.
Nun meine Frage wäre da, wie merke ich erstens ob mein Hund eher sensibel oder unsensibel ist (das nicht Situationsbezogen sondern allgemein) und wie äußert sich diese Sturheit und wie äußert sich die Konfrontation?
 

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Dabei
19 Sep 2016
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#3
Hm, die Antwort fand ich nun nicht so hilfreich.

Ich habe auch schon sehr oft gelesen, auch hier im Forum, dass sehr intelligente Hunde natürlich jeden Schwachpunkt in der Konsequenz des Halters ausnutzen. Das ist für mich auch keine Schei**, sondern durchaus nachvollziehbar, oder irre ich mich da?
Ich habe das immer so gedeutet, dass bspw bei einem Hund, der Schwierigkeiten mit dem Rückruf hat und mit dem deshalb mit der Schleppleine geübt wird, schnell den Unterschied merkt, zwischen Schlepp dran oder ab...er benimmt sich also an der Schlepp vorbildlich und ohne noch immer nicht gut. Oder, ein anderes Bsp: ein cleverer Hund merkt schnell, wie lange man an der Tür scharren muss oder jammern muss, bis der Besitzer doch raus geht, auch wenn er eigentlich vor drei Minuten draußen war. Oder wenn das Herrchen durch Besuch abgelenkt ist, nutzt der Hund die Ablenkung und huscht vielleicht doch mal schnell aufs Sofa, obwohl das doch tabu ist. Sohabe ich das immer verstanden...

und das Zweite kann ich mir auch gut vorstellen...ein sehr sensibler Hund, gibt hier im Forum glaube ich auch einige mit einem solchen Exemplar, reagiert sicher ganz anders auf verschiedene Arten des Korrigierens als ein "robuster" Hund, der auch mal nen kurzen (sachten) Rempler von der Seite verträgt oder mal ein etwas lauteres und energischeres "NEIN!". Ein sehr sensibler Hund macht da vielleicht eher dicht.

Ich finde die Fragen schon verständlich und fände es schön, einige hilfreiche Kommentare dazu zu lesen...

Liebe Grüße
Christina
 
Dabei
21 Feb 2011
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5.673
#4
Konsequenz ist wichtig und intelligente Hunde finden die Lücken schneller als andere. Aber jeder Hund kennt die Schwächen seines Menschen und nutzt das für sich aus, manipuliert uns mehr oder weniger.

Was immer gern vergessen wird, dass auch eine gewisse Inkonsequenz in der Erziehung sehr gut tut und wichtig ist.
Nur ein einfaches Beispiel: konsequent wäre, das Sofa ist tabu, Hund darf nie drauf. Was immer verboten, reizt nun mal ganz besonders, auch den Hund.
Bin ich da inkonsequent, dann erlaube ich dem Hund hin und wieder mal, auf die Couch zu kommen (wohlgemerkt, nur mit meiner Erlaubnis, er soll es nicht selbstständig tun), so dass einfach kein Schema vorhanden ist, wird der Hund irgendwann anfangen zu "fragen" und darauf warten, ob ich meine Erlaubnis gebe oder eben nicht.
Dasselbe geht auch mit anderen Dingen, wie z. B. füttern vom Tisch, wer geht zuerst durch die Tür usw.

Ist es letztlich nicht das, was wir wollen? Der Hund orientiert sich an uns und "fragt" nach unserer Entscheidung.

Ein Hund, der die Konfrontation mit seinem Menschen sucht, ist nicht unbedingt unsensibel, sondern wohl eher sehr selbstbewusst, bzw hält er seinen Menschen nicht für stark oder gut genug (blöd ausgedrückt), um sich von ihm was sagen zu lassen ;)

Ich denke auch, dass mal einen Rempler einfach so wegstecken, nicht unbedingt etwas mit der Sensibilität des Hundes zu tun hat, sondern generell mit seinem Verhalten / Charakter.
Ich habe hier zwei wundervolle Beispiele: Jerry Lee ist einfach eine coole Socke, aber ganz sicher nicht unsensibel oder stur. Er ist jetzt schon alt, nicht mehr ganz so gut zu Fuß. Da kann es schon mal passieren, dass er z. B an einer Treppenstufe hängenbleibt und die Treppe hoch oder runterfällt. Er tut sich ganz bestimmt auch weh dabei, trotzdem macht ihm die Treppe keine Angst und er geht das nächste Mal genauso rauf oder runter, wie immer.

Würde meiner Apps das ein-, vlt. zweimal passieren, müsste ich sie die Treppen tragen.

Weiß nicht, ob das wirklich was mit Sensibilität zu tun hat.
 
Dabei
7 Sep 2012
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3.334
#5
Ich habe mal eine Frage.

Man ließt häufig, dass der Intelligente Hunde eine sehr konsequente Hand benötigen, da sie sonst jeden Fehler des Halters ausnutzen usw. .
Hier hätte ich mal gerne ein paar Beispiele, da mir das nicht ganz so klar ist.
Klar, meine inkosequenz wird mit der inkonsequenz des Hundes "bestraft". Aber was meint das "Ausnutzen" und "Hintergehen" in diesem Fall?
Hunde haben sich seit Jahrtausenden den Menschen angepasst. Es gibt keine quasi keine andere Tierart, die den Menschen so geht lesen kann, wie der Hund. "Ausnutzen" und "Hintergehen" sind mal wieder rein auf menschlichen Charakter gemünzte Vokabeln. Sicherlich kann ein Hund eine Situation "für sich nutzen", ein ganz natürliches Verhalten, welches das Überleben in der "Natur" gesichert hat. Aber ein "Ausnutzen" so wie wir Menschen diesen Begriff verstehen, ist das nicht. Erst recht ist das so, mit dem (schon von vorneherein negativ belegten) Begriff "Hintergehen". Es gibt akutell viele Versuche, inwieweit Hunde Menschen lesen können. Dazu gab es u.a. den Versuch mit dem Leckerli auf dem Boden, welches der Hund nicht nehmen durfte. Saß der Mensch daneben, rührte kaum ein Hund das "verbotene" Leckerli an. Schaute der Mensch in eine andere Richtung, nutzten einige Hunde die Gelegenheit u. schnappten sich das Lecker, verließ der Mensch den Raum, nachdem er dem Hund verboten hatte das Leckerli zu nehmen, frassen es die meisten Hunde. Nur weil der Hund den Menschen lesen kann, handelt es sich um ein (hinterlistiges) Ausnutzen oder Hintergehen, im menschlichen Sinne.
Inkonsequenz heißt flatterhaft, unlogisch, wankelmütig oder auch sprunghaft, im Prinzip mal Hüh, mal Hott. Wenn Du Dich so gegenüber Deinem Hund verhältst, verliert er die Möglichkeit Dich zu lesen und zu verstehen u. Eure Beziehung verliert an Sicherheit und Vertrauen, was letztlich der Bindung schadet. Aber Hund bestraft Dich nicht damit, sondern im Prinzip Du den Hund, weil er Dich nicht mehr verstehen und/oder lesen kann u. er seine Sicherheit verliert.

Zusätzlich hört man immer wieder, das sensible Hunde sehr Stur auf körperliche Korrekturen antworten können, während unsensible auch die Konfrontation suchen.
Nun meine Frage wäre da, wie merke ich erstens ob mein Hund eher sensibel oder unsensibel ist (das nicht Situationsbezogen sondern allgemein) und wie äußert sich diese Sturheit und wie äußert sich die Konfrontation?
Wie ein Hund reagiert ist oft völlig unterschiedlich u. hängt sehr von seinem Charakter ab. Stur ist mal wieder ein menschlicher Begriff für eine Eigenschaft, die man auch als Trotz oder Starrsinnigkeit bezeichnet u. die ebenfalls i.d.R. negativ belegt ist. Wegen dieser negativen Bezeichung schrieb ich "Schei***".
Sensible Hunde reagieren auf körperliche Korrekturen in der Regel absolut nicht mit Sturheit, sondern eher mit Angst und Verunsicherung! Körperliche Korrekturen (was auch immer Du darunter verstehst) sind normalerweise in der Hundeerziehung eher selten nötig und bei sensiblen Hunde auch völlig unangebracht. Wiederholen sich die körperlichen "Korrekturen" öfter, sind überzogen und haben dann auch noch ein völlig falsches Timing/Kontext für den Hund, so das er diese überhaupt nicht verstehen kann, wird der sensible Hund in einer solchen Situation eher "in sich zusammenbrechen" und zu einem willenlosen oder widerwilligen (was Du dann wohl als Stur bezeichnest) Tier werden, das auf diesem Weg versucht, sich einer solchen Situation zu entziehen. Während andere bei einer solchen Unsicherheit eher nach vorne gehen und aus diesem Kontext heraus versuchen, aus dem Konflikt/der Situation herauszukommen. In beiden Fällen ist es ein von Menschen versursachten Verhalten aus einer für den Hund hilflosen Situation heraus. Quasi kämpfend oder sterbend.
 
Dabei
8 Mai 2016
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#6
Mal aus meiner Sicht ein paar Beispiele zum Thema Konsequenz:

ich rufe meinen Hund, er kommt bis zu meinem Bein, ich lobe. Nächstes Mal wenn ich rufe kommt er nur bis ca. 1 m vor meinem Bein, ich lobe trotzdem. Beim übernächsten Mal kommt er bis 2 m vors Bein etc pp. Meine Inkonsequenz hinterfragt der Hund, er testet wie weit er gehen kann. Konsequent wäre den Hund IMMER bis zum Bein kommen zu lassen. Sonst kann es sein dass er irgendwann nicht mehr kommt.

Noch ein Beispiel: ich gehe vor meinem Hund zur Türe raus, immer. Einmal huscht er aber vor mir raus. Statt ihn zurückzurufen und hinter mich zu schicken lasse ich es einfach und gehe nach ihm. Nächstes Mal rennt der Hund schon von Haus aus vor mir raus...

Und noch ein Beispiel: ich leine meinen Hund ab, er muss bei mir warten bis er Freigabe bekommt zum Loslaufen. Einmal aber rennt er von sich aus los weil er z.B. einen anderen Hund gesehen hat. Konsequent wäre ranrufen und warten lassen auf meine Freigabe...

Die Beispiele sind frei erfunden.

Zum Thema sensibel: es gibt Hunde die einfach robuster sind. Sensibel z.B. sind einige Collies und Shelties die ich kenne. Die reagieren extrem auf laute Geräusche, werden unsicher, haben Angst. Ebenso reicht es bei den Hunden meistens die Stimme leicht zu erheben wenn sie was anstellen. Mein Hund ist eher nicht arg so sensibel. Wenn mal was runterfällt (z.B. Metallnapf) pieselt er nicht gleich vor Schreck unter sich, wenn mein Sohn mal laut rumschreit verkriecht er sich nicht. Er ist da eher robust. Anfangs hat man ihn auch konsequenter und deutlicher ermahnen müssen wenn er was angestellt hat. Ein Beispiel die Beißhemmung. Manche Welpen hören sofort beim ersten Quieken / Schimpfen auf, ihn hat selbst ein anstupsen nicht interessiert, den musste man tatsächlich ein paar Sekunden aus dem Raum nehmen... Trotzdem ist er sensible was Stimmung angeht. Wenn ich schlecht drauf bin merkt man es ihm sofort an.

Hm, unser Collie war sensibel. Der hat eine Mahnung gereicht und die hat sofort aufgehört mit dem Verhalten und es auch nie wieder probiert (Beispiel Sachen fressen die man beim Gassi findet). Dusty habe ich mehrmals Sachen aus dem Maul nehmen müssen bis er es kapiert hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
11 Dez 2014
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#7
Ich habe ein konkretes Beispiel:
Yuno läuft frei. Es kommt ein Spaziergänger. Ich nehme Yuno dann immer zu mir und zwar auf die Seite, auf der er den Spaziergänger nicht direkt kreuzt.
Der Befehl lautet "Yuno rechts" und der Spaziergänger läuft links an uns vorbei (oder halt umgekehrt).
Das klappt super!
Wenn ich diese Übung aber als Trockenübung mache, d.h. es kommt gar kein Spaziergänger, schaut Yuno nach meinem Befehl umher, sieht "Was? Da kommt ja gar niemand" und hinterfragt meinen Befehl.
Hier muss ich konsequent bleiben sonst entscheidet mein intelligenter Hund, wann er kommt oder halt eben nicht.
 

FrauRossi

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Dabei
26 Mai 2015
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#8
Du hast ja hier schon schöne Beispiele und Erklärungen gefunden.

Was du fragst in Bezug auf -du ließt hier öfter bei intelligenten Hunden muss man konsequenter sein- ist etwas das man missverständlich schreibt und daher auch missverständlich rüber kommt.

Wie oben schon erklärt wurde, alle Hunde benötigen konsequentes Handeln. Wenn ich meinen vorherigen Hund jedoch mit meinem jetzigen vergleiche? Dann war bei Hund 1 irgendwann der Punkt erreicht wo sie die Regeln kannte und einfach akzeptiert hatte, für den Rest ihres Lebens. Sie war kein Hund der viel fragt oder testet. Bei meinem jetzigen Hund muss ich aktiv immer wieder mal an die Regeln erinnern, oder sie auch in Situationen durchsetzten wo der Hund grad keinen Sinn darin sieht. Yunos Beispiel ist da schön.
Mann muss also unter Umständen nicht wirklich konsequenter sein, nur ausdauernder in der Konsequenz. Ich schätze daher ließt du oft "man muss konsequenter sein" weil man es umgangssprachlich schnell so ausdrückt.

Klar fallen auch auch oft so Begriffe wie "Man ist der stur", aber das ist auch nur der Ausdrucksweise geschuldet. Hunde sind nicht stur, also in dem Sinne wie man es bei Menschen anwendet. Ich als Mensch kann in einer Situation alle Fakten und Argumente kennen, hab mir aber was anderes in den Kopf gesetzt und entscheide mich bewusst gegen etwas, weil... Was weiß ich weil ich es zB blöd finde.

So sind Hunde nicht. Ein Beispiel: ein Labbi bei uns im Dog Dance wird auch gern von seiner Halterin als stur bezeichnet, wenn er nach 6 Wochen immernoch vor dem Hocker sitzt und nichts macht. Bei einem Mensch könnte man tatsächlich sagen "boar sei doch nicht so stur, stell doch einfach mal den Fuß auf den Hocker", der Labbi hingegen ist nicht stur er hatte einfach noch keine Idee was er machen soll.

Oder oft sieht man Hunde die stehen bleiben und nicht weiter gehen, da heißt es auch schnell: der sture Hund. Aber der Hund hat einen Grund, und der muss nicht immer für uns sichtbar sein, oder mit irgendwas zu tun haben dass wir auch wahrgenommen haben.

Oder es sind Situationen wo der Hund einfach noch nicht begriffen hat wie er sich verhalten soll.

Und bei intelligenten Hunden ist man schnell verwöhnt weil sie vieles sehr schnell begreifen. Wenn sie dann mal etwas nicht so machen wie wir uns das denken, sagt man schnell "die ver***t mich doch. Aber nein, sie haben nur das eine noch nicht verstanden bzw wir haben keinen Weg gefunden es Ihnen verständlich zu machen.

Ich denke dass ist es in etwa was du meinst.
 
Dabei
7 Okt 2014
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2.097
#9
Also ich benutze den Begriff "stur" bei Hunden zugegebenermaßen auch schon mal, einfach, weil mir ein besseres Wort dafür fehlt.
Mein Welpe war eben extrem "stur", der wollte nämlich nicht wieder rein, weil es draußen grade so schön war und der versucht das dann auch vehement durchzusetzen, indem er rückwärts geht, sich aus dem Halsband winden will und zum Schluss anfängt zu bellen und zu junkern.
Klar hat er dafür aus seiner Sicht einen guten Grund, drinnen ist halt Langeweile angesagt, draußen Action und einen anderen Grund hatte er eben wirklich nicht ;)
Und da war es dann an mir, konsequent nicht auf seinen Wunsch einzugehen, sonst hätten wir das Spektakel morgen wieder.
Aber welchen Begriff außer stur kann man bei sowas verwenden?
Stur trifft es da meiner Meinung nach besser als das leidige "dominant", das immer noch oft verwendet wird.

Insgesamt kann ich sagen, ich habe hier durchaus einen sehr intelligenten Hund (der Kleine) und einen weniger intelligenten (der Große, ohne das abwertend zu meinen!).
Der Große war und ist sehr leicht zu händeln, aber sehr oft frustriert, wenn er etwas verstehen möchte, aber noch nicht kann.
Der Kleine ist anstrengender, da er alles hinterfragt , aber er lernt auch schneller.
Konsequent muss ich bei beiden sein, nur halt unterschiedlich, beim ersten muss ich extrem geduldig sein und immer ruhig bleiben, da er obendrein sehr sensibel reagiert, beim zweiten muss ich auch schon mal ein verbale Keule auspacken.
 
S

SpeedyGonzales

#10
Ein interessantes Thema.

"Stur" ging mir bei Speedy in den letzten Tagen auch schon manchmal durch den Kopf, aber gleichzeitig wusste ich, dass es nicht den Kern trifft, es ist wie bei Finnie Pooh, mir fehlte eine bessere Benennung.
Bei ihm sind es noch oft Situationen, die er nicht kennt, oder Wege, die er nicht kennt. Wir erkunden jetzt langsam die Umgebung und gehen die Wege dabei jeden Tag ein Stück weiter - so lange er den Weg noch kennt schnüffelt er und ist entspannt, sobald wir einen Schritt weitergehen schaltet er auch erstmal auf "stur" - weil er unsicher wird. Da muss ich dann alle paar Sekunden sagen "weiter", dann geht er ein paar Meter, das gleiche Spiel wieder. Das Verhaltn an sich wirkt dabei oft stur, aber es ist eben seine Unsicherheit, die wir so langsam gemeinsam bekämpfen.
Und auch sonst, es gibt so viele Situationen, wo man einfach kein besseres Wort findet - obwohl der Sinn dadurch wirklich nicht ganz der selbe ist.
 
Dabei
10 Mrz 2014
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#11
Stur finde ich manche Hunde schon. Sturr bezeichne ich ein Verhalten, das der oder das jenige aus irgendeinem Grund nicht verändert und auch durch nichts dazu zu bringen ist es zu verändern. Lassie ist z.B. als sie ganz klein war konsequent an der Grundstücksgrenze sitzen geblieben. Wir mussten sie dann auf dem Arm 2 Häuser weitertragen, dann ging sie problemlos mit Eifer mit. Haben wir sie vor den 2 Häusern losgelassen, hat sie umgedreht und setzte sich vor die Haustür. Wenn wir dann wieder weggingen lief sie mit bis zur Grenze dann setzte sie sich hin. Dieses Verhalten bezeichne ich als stur. (Ich weis schon das sie einfach die Sicherheit des neuen Zuhauses nicht verlieren wollte)

Intelligente Hunde und Konsequenz ist so eine Sache.
Lassie hat hin und wieder die Angewohnheit in den Wald zu laufen und Runden zu drehen. Anfangs bekam sie immer wenn sie auf Kommando am ein Leckerli. Schnell konnte sie verknüpfen, wegrennen, herkommen Leckerli. Je langweiliger és bim spazieren gehen war, (z.b. wenn ich mich mit meiner Freundin unterhielt) desto öfter rannte sie ihre Runden. Auch hier lernte sie sehr schnell, Langeweile wegrennen Frauchen beschäftigt sich mit mir.
Das dumme an diesen Beispielen war das Konsequenz plötzlich nicht mehr so klar war. Entweder hinderte ich sie in den Wald zu laufen, dies bedeutete ich musste wenn ich mich mit jemanden unterhalte auch 120% auf sie aufpassen, oder belohne ich jedes Kommen damit der Rückruf immer klappt oder nicht?
Und das finde ich das "Schwierige" an einem Intelligenten Hund und Konsequenz. Der Hund kann deine Konsequenz gegen dich einsetzen.


Sensibel ist für mich ganz schwierig. Wenn ein Hund bei Geräuschen, Zwicken.... ängstlich reagier würde ich ihn eher als empfindlich bezeichnen. Unter sensibel verstehe ich, das der Hund z.B. sehr fein auf dich reagiert. Es ärgert dich jemand in der Arbeit, du fährst heim, schaltest ab und verhältst dich deiner Meinung nach normal. Wenn dir dann plötzlich bewusst wird das dein Hund Beschwichtigungsversuche macht, und du beim in dich reinhören merkst das du immer noch sauer bist. Dann finde ich einen Hund sensibel. Das ist nur ein Beispiel.
 
Dabei
13 Nov 2016
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#12
Ich finde den Thread sehr interessant, da ich auch häufiger über diese Begrifflichkeit stoße, welche immer so locker genannt werden, aber nie richtig definiert sind.

Zum Thema Intelligenz und Ausnutzen:

Für mich unterstellt das Ausnutzen immer etwas Negatives, was meiner Meinung nach nicht richtig ist. Ein intelligenter Hund denkt einfach mit und lernt sehr viel schnell und auch sehr viel "falsch". Falsch meint hier aber keine böse Absicht oder ein Hintergehen...sondern eher ein mitdenken. Das Beispiel mit dem Rückruf finde ich hier ganz treffend.
Interresant finde ich ja immer, wenn diese Hunde, welche angeblich jeden Fehler "ausnutzen", dann gleichzeitig mit einem "will-to-please" beworben werden.
Außerdem sollte man die Intelligenz auch in Arten unterteilen. Ein Hund der kognitiv sehr intelligent ist, kann aber eine sehr niedrige soziale Intelligenz haben.

Zum Thema Unsicherheit, Sensibilität, Sturheit und Angst:

Daran finde ich, dass man sieht wie amateurhaft (entschuldigt bitte den Begriff) Hundeerziehung und Hundeliteratur gestaltet wird. Für mich kann ein Hund, der überhaupt nicht ängstlich ist, trotzdem sehr unsicher sein. Außerdem sind ängstliche und unsichere Hunde für mich nicht automatisch unsensibel. Die Sensibilität eines Hundes würde ich auch in Bereiche aufteilen. Ist ein Hund, welcher sehr reizempfänglich ist, damit sofort sensibel? Sind ängstliche Hunde immer sensibel?
Ich kenne sehr viele stabile, selbstsichere Hunde, die sehr sensibel sind....andersherum auch sehr unsichere Hunde, welche total unsensibel sind. Ich denke, dass hier die Art der Sensibilität berücksichtigt werden sollte: Umwelteinflüsse, Reize, Ansprachen, Korrekturen und Stimmungslagen.
Sturheit finde ich komplett unglücklich gewählt. Wirklich sture Hunde habe ich noch nie erlebt. Intelligenz, Dickköpfigkeit, Ausdauer und Energielevel passen da eher...finde ich.


Das beste Beispiele für diese ganzen Begriffe ist ein Hund den ich kenne: Der hat vor nichts Angst, ist aber trotzdem sehr unsicher was z.B. das Verhalten in manchen Situationen angeht...fühlt sich aber vielleicht sehr sicher dabei.
Er ist sehr sensibel was Reize und auch Gemütslagen angeht..benimmt sich aber auf der anderes Seite teilweise wie ein Elefant im Porzellanladen, welcher Scheuklappen anhat. Die Sensibilität ist also bei unterschiedlichen Begebenheiten total unterschiedlich. Außerdem weiß er ziemlich vieles für seine Zwecke zu nutzen, hat aber auch einen schönen "will-to-please".

Auch wenn vieles schon genannt wurde, wollte auch ich mal meinen Senf dazugeben.
 

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