Mein Welpe sitzt keine fünf Minuten still! Hilfe?

Dabei
15 Jul 2012
Beiträge
341
#31
Hallo Allambie,

ich seh mich in deiner Beschreibung wieder. Ich habe mich, denke ich, vorher auch halbwegs gut informiert. Habe viele Bücher gelesen, DVDs zum Thema Hund geschaut etc.

Ich selbst habe mich zu sehr verrückt gemacht, das ich alles richtig machen will. Grad weil mir jeder von dieser ach so schrecklichen Rasse abgeraten hat.

Mitte Juni ist unsere Maja bei uns eingezogen, hat auch ca 10-12 Std am Tag nur geschlafen und sobald sie wach war knappte sie und bellte wie irre. Es wurde immer schlimmer.. ich bin 1-2 x wirklich in Tränen ausgebrochen, weil ich so verzweifelt war, weil sie einfach nicht von mir abgelassen hat.

Das Forum, Trainer (waren bei 2 verschiedenen)& unsere Züchterin haben mir sehr viele hilfreiche Tips gegeben. Wir haben alles mögliche ausprobiert. Aber es wurde einfach nicht wirklich besser.
Irgendwann haben wir beschlossen, dass wir genug Tips gehört haben und nun überlegen müssen, welche dieser Tips wir wirklich anwenden wollen. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Wir mussten schaun, was zu uns passt, womit wir überzeugend auf unseren Hund wirken und diese Methoden dann eben konsequent anwenden - und nicht ständig hin- und herwechseln zwischen den Methoden.

http://www.aussie.de/forum/t/3805-diverse-fragen-rund-um-die-kleine-maja

Daher kann ich dir nur raten, hör dir alles an - aber wende nicht alles an. ^^ Schau welche Methode zu dir passt und was du meinst überzeugend rüber bringen zu können. Dann sei konsequent, wenn er z.B. knappt breche das Spiel ab und verlasse den Raum und das dann aber eben IMMER. (Oder welche Methode du auch immer anwenden möchtest)
Ich weiß nicht, ob ich mir mit diesem Rat zu viel anmaße, da ich nicht wirklich Hundeerfahren bin und Maja ja erst 6 Mon. alt ist, aber nachdem wir so verfahren sind, hat sich unser Miteinander einfach um 180 Grad gedreht und wir haben inzwischen in der Wohnung einen ruhigen Hund. Natürlich ist nicht alles perfekt und wir haben einige Baustellen, aber das ist denke ich relativ normal mit der wenigen Erfahrung die wir haben. Aber bei allen Macken bin ich guter Hoffnung sie irgendwann in den Griff bekommen zu können und sie sind nicht im Ansatz so belastend wie die, die du beschreibst.

Unsere Methoden waren/sind:

- Das Anleinen haben wir auch einige Mal angewendet, anfangs hat sie sich furchtbar gebärdet und die Leine durchgebissen. Haben dann eine Kette genommen.^^
- Wir haben eine große Box, an die wir sie anfangs langsam herangeführt haben, dort war ihr Schlafplatz. Da kam sie dann auch irgendwann rein, wenn sie zu wild wurde und nicht mehr runter kam.
- Vor allem hat uns aber geholfen, dass wir echt ne Zeitlang fast nichts mehr (nach unserem Gefühl) mit ihr gemacht haben und sie uns einfach haben beobachten lassen. Max. 15 Min. Spaziergänge und siehe da - sie hört fast von heute auf morgen auf zu knappen. 2 Ruhetage in der Woche müssen heute auch noch sein, damit sie alles Erlebte verarbeiten kann und lernt, dass es eben auch solche Tage geben kann.
- Übungen "Nein" & "Hier", max. 1-2 x am Tag für 2-3 Minuten
- Die erste Zeit: Nicht eingehen auf Spielaufforderungen in der Wohnung, generell erstmal kein Spielen in der Wohnung - nur draußen.
- Bei jedem kleinen Fortschritt haben wir selbst an Sicherheit gewonnen und konnten dadurch überzeugender auf sie einwirken - wir wurden insgesamt auch ruhiger und bestimmter.
- draußen: wenn sie durchdreht, auf die leine treten, sie kurz halten und ignorieren bis der Hund zur Ruhe kommt
- ihr nicht ständig Aufmerksamkeit schenken
- beim Bellen hat mein Freund, in seinem Frust, sie einmal richtig doll verbal angemacht. Sie hat daraufhin noch 2x getestet und erntete die gleiche Reaktion und seit dem ist Ruhe.
- Frustrationsübungen vor Supermärkten etc.: Einfach davor platzieren, sich auf die Leine stellen, den Hund nicht beachten und so ein Weilchen verharren bis der Hund sich von selbst z.B. hinlegt oder hinsetzt, ruhig und entspannt wirkt
- alles eben konsequent und immer auf die gleiche Art bei der selben Sache reagieren (wenn die Art funktioniert hat).. auch wenns manchmal hart war es bei jeder Kleinigkeit durchzuziehen.


So und dann noch ein Buchtipp, habe ich hier empfohlen bekommen, und es hat mir für einiges die Augen geöffnet: "Hoffnung auf Freundschaft" von Michael Grewe und Inez Meyer.

Vergiss einfach mal was dein Umfeld sagt - du hast da einen ganz normalen Hund, den du formen kannst und keine Bestie die 24 Std/Tag beschäftigt werden muss. Entweder erziehst du ihn dir jetzt zu einem entspannten Hund, der es auch drauf hat mal nichts zu tun oder zu einem Hibbel, der dir vermutlich echt irgendwann zuviel wird.

Ich weiß die Zeit ist furchtbar anstrengend, aber halte durch. Ich drück dir die Daumen, dass du bald deinen Weg mit ihm findest. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
2 Sep 2012
Beiträge
144
#32
Hallo Allambi,

dein kleiner Aussie ist in etwa 1 - 2 Wochen jünger als meiner, oder?

Du sagst, er klaut alles mögliche um es zu zerbeißen. Hast du seine Zähne im Blick? Meiner hat seit einer Woche die ersten Zähne, die durchbrechen. Seitdem ist er auch wieder hibbelig und etwas unleidlicher als vorher.
Zudem ist er sehr stur und frech, klaut gerne wie eine Elster und stellt Dummheiten an.

Oft ist es bei ihm wirklich so, dass er überzwerg ist. Wir haben eine Hundebox (faltbar, aus Nylon und er hat noch nichts zerbissen) und dort kommt er rein wenn er überdreht. Meistens scheint er dafür sogar noch dankbar zu sein, dreht sich zweimal und schläft einfach ein. :)

Ich stelle bei mir fest: Je ruhiger und souveräner ich an alles heran gehe, umso besser geht es.
Und vergiss nicht, es ist ein Welpe. Die SIND nun mal frech, testen aus und stellen Dummheiten an. Wie kleine Kinder halt. Die Welpenzeit ist anstrengend und nicht immer schön. Aber es wird besser, dann flegeln sie mal wieder, dann wird es wieder besser. Dann kommt die Pupertät und irgendwann wacht man morgens auf und hat einen Traumhund. :)

Überleg dir gut, was du machen kannst und willst ohne den Kleinen zu über- oder unterfordern. Und unter uns: Lieber unter- als überfordern! Das hast du schneller ausgemerzt indem du dich an das wirklich benötigte Pensum heran arbeitest. (Das ist auch in dem Alter garnicht so hoch. Wir gehen derzeit zweimal am Tag 20 Minuten. Manchmal dreimal. Manchmal nur einmal. ;) Wir machen zweimal am Tag Grundgehorsamsübungen aus der Hundeschule und wenn ich das Gefühl hab er braucht noch was, dann machen wir Denkspiele. Schnell und sehr beliebt ist: Welche Hand? (Dazu ist in einer Faust das Leckerchen. Er darf aber die Hand nur mit der Pfote berühren. Ist einfach, wenn sie eh Pfote schon können. Ist die Hand richtig, dann darf er das Leckerli haben. Ist sie falsch, dann sag ich betont traurig: Ohhhh, schade!, nehm das Leckerchen und es geht von vorne los.))
Überleg dir, was dir wichtig ist, im täglichen Umgang.
Und dann überleg dir wie du das in aller Ruhe und souverän durchziehen kannst.

Ein Beispiel: Balou hat ewig in Hosenbeine gebissen. Er hörte und hörte nicht auf, egal was. Wir konnten quietschen: Fand er lustig. Wir konnten ihn wegschubsen: Coole Sache! Wir konnten ihn ignorieren: ****, keiner hindert mich.
Nun hat er eine Hausleine dran und wenn er das macht, dann ziehen wir ihn in aller Ruhe, souverän und ohne viel Getue einfach beiseite. Es hat genau anderthalb Tage gebaucht und jetzt reagiert er auf ein scharfes NEIN! entsprechend denn er weiß: Mehr Aufmerksamkeit gibts eh nicht. ;)

Aber im Ernst: Guck mal nach seinen Zähnen wenn er so viel klaut ums zu zerbeißen!

Und les "Hoffnung auf Freundschaft", das wurde dir schon empfohlen und das ist ein wirklich ganz, ganz tolles Buch!

Edit: In unserer Hundeschulgruppe ist ein kleiner Jack Russel. Die Kleine ist 1 Woche jünger als Balou. Und die testet im Moment auch arg aus, ähnlich wie z.B. auch meiner. Meine Trainerin, Aussi-Besitzerin, meinte lachend dass das jetzt eine Zeit sei in der auch die Grenzen wieder mal neu ausgelotet würden. Das kommt bei euch vielleicht auch noch mit rein. :)
 
Dabei
12 Jun 2011
Beiträge
632
#33
Kann nur bestätigen - halte durch und finde Deine/Eure Schiene, spätestens in einem Jahr hast Du Deinen Traumhund, wie schon gesagt wurde und es kommt über Nacht.
Hab die Erfahrung gemacht, dass es nochmal ganz dicke kommt, halt die Pupertät, nochmal austesten ohne Ende und dann hat er es kapiert und er macht nur noch Freude. Das Tollste, Du kannst es gar nicht fassen - alle Mühe wird belohnt und das verschweißt Euch und Du liebst ihn jeden Tag mehr, obwohl Du ihn jetzt manchmal auf den Mond schießen könntest. Glaub mir, es ging uns fast allen schon so, mit den Nerven am Ende und dann muß man so tun, als wenn man entspannt ist, was der schlaue Hund natürlich merkt:confused:.
Aber dann - ganz stolz wirst Du sein - halte durch!
 
Dabei
3 Mrz 2017
Beiträge
2
#34
Habe seit 3 Tagen einen 8 Wochen alten Welpen. Meine Frage wie kann ich ihn über den Tag verteilt sinnvoll beschäftigen ohne dass er sofort aufdreht?
 
Dabei
3 Mrz 2017
Beiträge
2
#35
Wie gelingt die Stubenreinheit wenn Welpe sich im Garten nicht löst und im Wohnzimmer überall herumpinkelt, geschweige sich für mich erkennbar meldet?
 

FrauRossi

Moderator
Dabei
26 Mai 2015
Beiträge
2.974
#36
Du solltest ihn garnicht beschäftigen, genau damit er nicht aufdreht. Er ist 8 Wochen alt ein Baby und erst kurz bei dir. Das muss er erstmal verarbeiten! Er muss sich erstmal an dich, seine neue Umgebung und sein neues Leben gewöhnen.

Du kannst ihm etwas zu kauen geben, das beruhigt und baut Stress ab.

Die Stubenreinheit gelingt mit viel Geduld. Nach jedem Fressen, trinken, spielen, aufwachen geht es sofort raus. Löst er sich= Party, sprich freu dich und Lob ihn, auch mit Leckerlie. Nicht alle Hunde machen sich "deutlich" bemerkbar wenn sie müssen (die meisten Welpen schon mal garnicht), aber wird er unruhig, oder hechelt ist es höchste Eisenbahn, dann sofort raus. Welpen pinkeln halt einfach. Frühestens in weiteren 8 Wochen kann er seine Blase kontrollieren. Draußen ist es wahrscheinlich noch zu aufregend für ihn und er vergisst dann dass er musste und löst sich erst drin. Dann hebst du ihn wortlos auf und bringst ihn direkt wieder raus.
 
Dabei
7 Sep 2012
Beiträge
3.320
#37
Hier haben wir eine Linksammlung mit vielen Fragen und Antworten rund um den Welpen:

http://www.aussie.de/forum/t/6717-linksammlung-welpenproblemen-fragen

http://www.aussie.de/forum/t/5422-h%E4ufige-fragen-antworten-zum-welpen

Wenn er sich im Garten nicht löst, dann halt solange warten bis er sich löst u. dann ein dickes Lob. Welpen raussetzen u. er pieselt funktioniert (wenn überhaupt erst) nach einiger Zeit. Denn bis dahin ist alles neu, riecht alles fremde uvm. der Kleene ist erst Mal abgelenkt. Daher musst Du Dich gedulden u. mit ihm draußen bleiben, bis was passiert.
Ansonsten merken: nach dem Füttern, nach dem Spielen, nach dem Schlafen "müssen" Welpen i.d.R. immer: also gehst Du dann immer mit ihm sofort raus.

Beschäftigung hat er von allein soooooo unglaublich viel, was Dir leider völlig entgeht. Aber so ein Kleiner hat soviel mit seiner neuen Umgebung, mit seinen neuen Menschen, mit den neuen Geräuschen u. Gerüchen zu tun, der braucht keine extra Unterhaltung mehr. Kuscheln u. ein wenig spielen (ohne das er aufdreht) usw. reicht völlig aus für den Anfang.

Und bei Deinen Fragen kann ich den Besuch einer guten Hundeschule nur empfehlen.
 

Oben