Beim Züchter sollen die Welpen positiv auf ihr Leben nach der Abgabe geprägt werden - den Menschen und sein Lebensumfeld als positiv zu empfinden und im Idealfall noch von einem intakten Rudel "eingenordet" werden. Die Sozialisierung fängt dann idR beim Auszug ins neue Heim ab der 8. Woche an. Die beste Prägung kann nit funktionieren, wenn es danach nicht entsprechend weiter geht - und andersrum natürlich.
Ich gewöhne meine Welpen auf jeden Fall ans Halsband - ich bin eh kein Fan von Geschirren und nutze sie nie. Für die HuSchu oder den Sportverein braucht's ja ohnehin Halsung und (Meter-)Leine. Aber das ist auch einfach nur meine persönliche Vorliebe und kein Anspruch.
Meine Welpen lernen ein (Rück-)Ruf "Kommando" (eher noch ein schrill-fröhliches puppy-puppy-puppy oä
) und "nein" recht gut kennen. Nein beim Erlernen der Beißhemmung oder beim Umgang mit den Katzen, Hühnern, Enten oä
Zudem werden sie recht gut auf die Stubenreinheit vorbereitet. Damit sind wir und auch die Welpen schon ziemlich beschäftigt, bis sie in ihre neuen Familien ziehen und damit bestens gerüstet, jeglichen Sinn und Unsinn später mit ihren Menschen zu erlernen ...
Allerdings empfinde ich teilweise die Erwartungshaltung grade bei Ersthundebesitzern auch recht hoch an das, was die Welpen schon beim Züchter lernen. Da kommt es drauf an, ob man sich dieser beugt (den "Markt" bedient), oder ob man hier eher Aufklärung betreibt und einem evtl. Hundeneuling verständlich macht, was möglich und sinnvoll ist und wo die Grenzen der Vernunft gegenüber dem neuen Familienmitglied sind, auch wenn andere Züchter das ggf. im Web anpreisen und diese Erwartungshaltung damit schüren.
Auch wenn uns Hunde in der Entwicklungsgeschwindigkeit weit, weit voraus sind, so sind sie in ihrer Prägungsphase beim Züchter immer noch Babies und absolut damit ausgelastet, ihr Umfeld kennen und verstehen zu lernen. Und das reicht völlig aus. Wie sie die Steuererklärung und die Buntwäsche richtig machen, können sie immer noch beim neuen Besitzer lernen ...