Was darf ein Züchter von einem Welpenkäufer erwarten?

Dabei
21 Feb 2011
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#1
Das ist auch so eine Frage, die mich brennend interessiert.
Ich möchte damit in erster Linie die Welpenkäufer ansprechen, weniger die Züchter (über Antworten von dieser Seite würde ich mich auch sehr freuen).

Auch hier nicht falsch verstehen: wir haben alle mal angefangen und niemand kann alles wissen.

Ich für meinen Teil denke, dass ein Züchter schon erwarten kann, dass der Interessent (auch wenn es der erste Aussie ist), so in groben Zügen über die Rasse informiert ist. Also über die typischen Charaktereigenschaften, Erbkrankheiten und auch über die Entstehung der Rasse (wenigstens da so ein paar Eckpunkte).
Der Züchter kann ebenfalls erwarten, dass der Interessent sich vorab schon mal Gedanken gemacht hat, was er mit dem Hund machen möchte, wie der in sein Leben passt usw.

Leider ist das häufig nicht der Fall :( Um es mal mit Julias Worten zu sagen: man informiert sich besser über das neue Smartphone, was man kaufen möchte, als über so ein Lebewesen.

Also, was darf eurer Meinung nach der Züchter erwarten?
 
Dabei
22 Sep 2014
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#2
Also, ich stand mit meiner Züchterin vor der Wurfplanung bereits in Mailkontakt und wir haben telefoniert. Als die Welpen da waren und wir das erste Mal hingefahren sind, saßen wir noch mal 4 Stunden beim Kaffee zusammen: Smalltalk, gemischt mit Fragen über Fragen (aber alles sehr freundlich, nicht forsch): was wisst ihr über die Rasse? Wo bleibt der Hund, wenn ihr arbeiten seid? Könnt ihr eure Zwergkaninchen gegebenfalls von eurem Hund trennen, falls es nicht klappen sollte? Was habt ihr vor (dabei war die sportliche Ambition für sie kein Muss) mit dem Hund?

Ein anderer Züchter wollte, was mir persönlich aber zu weit geht, dass man eine komplette Liste ausfüllt: Beruf, Einkommen usw. Sorry, aber das fällt in den persönlichen Datenschutz und ALLES geht einen Züchter auch nicht an.
 
Dabei
15 Jun 2008
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#3
Ein anderer Züchter wollte, was mir persönlich aber zu weit geht, dass man eine komplette Liste ausfüllt: Beruf, Einkommen usw. Sorry, aber das fällt in den persönlichen Datenschutz und ALLES geht einen Züchter auch nicht an.
Mag mich ja irren, bekomme aber grade so eine gelbe Aura ... :p

Nein im Ernst - sicher ist es für einen Züchter ein gutes Gefühl zu wissen, dass jemand zeitlich/finanziell in der Lage ist, den gut behüteten Welpen in guten wie in schlechten Zeiten zu versorgen. Aber das sind Dinge, die sich in einem Gespräch von ganz alleine ergeben und bedürfen keiner Listen/Antragsformulare. Ist auch nicht mein Ding.
 
Dabei
7 Nov 2013
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#4
Hab ja nun keinen Aussie, aber ich denke, es trifft ja eigentlich auf jede Rasse zu.
Ich schließe mich da den Vorrednern an. Der Züchter sollte erwarten dürfen, dass sich der Interessent schon mal über die Rasse informiert hat, damit also weiß, was ihn an Charaktereigenschaften und Erbkrankheiten erwarten könnte. Und dann natürlich einen "Plan" hat, was passiert, wenn der Hund da ist.. also wie der Tagesablauf mit Arbeiten, etc aussieht, wie man den Hund beschäftigen möchte (wobei ich es hier auch völlig legitim finde, wenn man sich den tatsächlichen Sport offen halten möchte. Nicht jeder Hund eignet sich ja zB fürs Agility, sondern hat vielleicht Interesse am Obidience), was mit dem Hund passiert, wenn man in den Urlaub fährt, etc
Es ist auch absolut nachvollziehbar, dass der Züchter über finanzielle und zeitliche Lage Bescheid wissen mag, aber irgendwelche Listen auszufüllen zu ganz genauen Angaben.. das geht wirklich niemanden etwas an.. und kann doch auch in einem persönlichen Gespräch miteinander geklärt werden :)

Was ich auch wichtig finde, dass der Züchter erwarten kann, dass die Anschaffung mit dem Vermieter abgeklärt ist :) (aber sollte eig selbstverständlich sein)
 
Dabei
8 Okt 2012
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#5
Zwei unserer Hunde sind von seriösen Züchtern: der Rotti und der Schlitti.
Bei Biela haben die Züchter von uns erwartet, dass wir den Hund sportlich führen wollen, dass wir einen Plan von Hundeerziehung haben und dass wir Hundeerfahrung haben. Ansonsten war ihnen wichtig, dass wir jede Woche vorbeikommen, wenn die Welpen da sind, aber hätten wir weiter weg gewohnt, wäre das auch nicht soooo wichtig gewesen. Aber das waren auch alles Dinge, die wir im Smalltalk ganz locker besprochen haben, kein strenges Verhör oder sonst was.

Und bei Kaba kenne ich die Anforderungen der Züchterin gar nicht. Wir haben allgemein sehr viel gesprochen, sie kennt uns ziemlich gut, über feste Anforderungen haben wir da nicht gesprochen. Mit Kaba sollen wir nur nicht züchten.

Ich denke mal, wenn es gut passt, versteht man sich mit den Züchtern eh so gut, dass man einander irgendwann einfach kennt. Dann spricht man viel offener und lockerer miteinander.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#6
Ich finde das mit der Liste/dem Formular zwar auch übertrieben und nicht gut, aber andererseits muss man hier beim Tierheim auch so eins ausfüllen (zumindest war das vor einigen Jahren so) und mittlerweile ist es sogar Gang und Gebe, wenn man eine Wohnung mietet.
Von Adoptionen gar nicht erst zu reden ;)
Von daher sehe ich es zuerst einmal als Zeichen dafür, dass der Züchter sich wirklich um seine Welpen sorgt und obendrein vielleicht auch schon schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Es würde mich also nicht zwingend davon abhalten, dort einen Welpen zu kaufen (hab eh nichts zu verbergen *g*) - es sei denn, NUR anhand dieses Formulars würde entschieden , ob ich einen Hund bekomme.
Da haben persönliche Gespräche einfach mehr Wert.
 

FrauRossi

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Dabei
26 Mai 2015
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#7
Bei uns wurden die Punkte auch in lockerer Kaffetrink Runde. Geklärt, also nix mit Fragebögen. Also: wo und wie lebt der Hund? Was strebt man an (Agi, Obi etc). Hat man Hunde Erfahrung? Hüti Erfahrung? Wer betreut den Hund wenn man mal nicht kann? Was will man vom Hund? Etc. Aber wie gesagt alles in lockerer Runde, gespickt mit Anekdoten. Besprochen. Diese "lockere" Runde wurde aber auch mehrfach erwartet. D.h. dass man einige Stunden dort mit dem Rudel und den Welpen verbringt. Es wurde genau beobachtet, wie ist man drauf? Wie geht man mit den Erwachsenen Hunden um? Wie mit den Welpen?
Ist man bereit hinterher in Kontakt zu bleiben? Viel war auch "Bauchgefühl" der Züchterin. Für gewisse Welpen musste ein Nachweis vorgebracht werden dass sie sportlich geführt werden. Gewisse Verpaarungen werden erst geplant wenn genügen Interessenten da sind die einen solchen Nachweis vorab erbringen.

Für meine Paula gab es vor mir schon Bewerber. Aber als Schickimicki Hund war sie nicht geeignet, als fiel eine Dame aus. Ein Paar wurde von der Mutterhündin abgelehnt, da stimmt die Chemie nicht usw.

Ich musste keinen Nachweis erbringen aber doch deutlich machen dass ich gewillt bin Paula sportlich zu führen. Ich glaube dabei hat ihr gerade gefallen dass ich nicht festgelegt bin, sondern abwarten wollte an was sie Spaß hat. Einer der Brüder sollte patout ein Agi Hund werden. Das Paar hat ihn auch nicht bekommen. Er kam zu jemand wo er Reitbegleithund ist (Sie selbst ist im Pferdesport aktiv Westernreiten) und im Obi geführt wird. Ein anderer Bruder blieb bis fast zum 5. Monat bei ihr weil die passenden Leute nicht dabei waren.

Ich finde es wichtiger dass die Chemie passt auch zwischen Hund und Halter und die eigenen Anbitionen zum Tempranent des Hundes. Das abzuklopfen ist sicher schwieriger als ne Liste zu lesen wo das Einkommen aufgeführt ist, und sicher weniger verlässlich. Aber mir hat's gegfallen

p.s. ach so es wurde auch abgeklopft ob man Plan hat von Erkrankungen, der Rasse etc und wie man plant zu ernähren
 
Dabei
7 Nov 2013
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#8
Es würde mich also nicht zwingend davon abhalten, dort einen Welpen zu kaufen (hab eh nichts zu verbergen *g*) - es sei denn, NUR anhand dieses Formulars würde entschieden , ob ich einen Hund bekomme.
Da haben persönliche Gespräche einfach mehr Wert.
Das finde ich sehr gut beschrieben :) Mag ich gern so unterschreiben.
Finds aber auch dann komisch, wenn man wirklich konkrete, ganz genaue Angaben (jetzt zum Gehalt zB) machen muss... am besten noch eine Lohnabrechnung anhängen -ja, alles schon gehört :D

Was ich zB nicht in Ordnung finde.. diesen Fall musste ich kürzlich bei einer Freundin mitbekommen... sobald man volljährig ist und auch selbstständig wohnt, sein Leben managt, etc hat eine Erlaubnis der Eltern für mich auch nichts mehr beim Hundekauf zu suchen. Einen Plan, wo der Hund hin kommt, wenn man mal nicht kann, ja.
Aber wenn ich volljährig bin und auch so ein selbstständiges Leben führe, brauche ich doch auch für einen Hund nicht mehr die Erlaubnis meiner Eltern.
 
Dabei
18 Jun 2016
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#9
Also, ich bin mit der Züchterin jetzt seit Dezember im Mail- und seit Januar im persönlichen Kontakt. Bei meinem ersten Besuch dort wollte ich mir nur gerne die Rasse an sich ansehen, weil ich sie nicht kannte, bis auf eine Rassebeschreibung, und natürlich bis dahin auch Bilder angesehen habe und ein Buch gelesen hatte.
Wir waren mit zwei der Hunde spazieren und im Anschluss wurde ich mit nach Hause eingeladen, wo auch die jetzige Mutterhündin dann war.
Ich konnte die Mutter und die ältere Tochter - die mit spazieren war - erstmal gar nicht auseinanderhalten, und kuschelte alles, was sich mir näherte.
Die Züchterin meinte dann, das sei jetzt ungewöhnlich, dass eben die Mama direkt zu mir gegangen ist, denn die ist Fremden gegenüber eher sehr reserviert.
Sie sagte nach unserem ersten Treffen auch direkt, dass sie mir eine ruhige Hündin anvertrauen würde, sie sei Anfängern gegenüber eher skeptisch, aber mir traut sie das wirklich zu.

Also, in den regelmäßigen Treffen hat die Züchterin schon einiges über mich erfahren, wo und was mein Mann arbeitet, was ich mache, was die Kinder machen, wie wir leben etcpp. Die Familie kennt sie auch und hat sich ein Bild gemacht, wie die Kinder mit den Hunden umgehen.
Da unsere Männer im selben Betrieb arbeiten und einen ähnlichen Beruf ausüben, wird sie eh ungefähr wissen, wie das Einkommen ist, aber ich würde schon aus allen Wolken fallen, wenn sie morgen beim Besprechen des Kaufvertrags die Höhe des Einkommens abfragen würde.
Über die Art eines Hundesports haben wir nichts festgelegt, weil man ja nie wissen kann, was dem Hund Spaß macht, es war nur wichtig zu wissen, was wir als Familie mit dem Hund vorhaben, wie wir Urlaube uns vorstellen und solche Dinge, generell halt auch die Bereitschaft, sich mit dem Hund zu befassen, Hundeschule besuchen, keine Zwingerhaltung....wir wollen auch zusammen mal eine Ausstellung mitmachen, das find ich ja schon spannend.

Ausgemacht ist bisher, dass wir uns weiter wöchentlich einmal treffen, dass ich eben vorbehaltlich dass nicht nur Rambo-Rüden fallen, eine ruhigere Hündin bekomme, dass Farbwünsche ok sind, aber letztlich sie zuteilt, was vom Wesen her am besten passt. Das war/ist für mich in Ordnung und jetzt freue ich mich einfach auf den kommenden Sonntag, da wird die Kleine bei uns einziehen, die Züchterin bringt sie sogar her.
Das ist für mich ok, zum Einen weiß dann die Züchterin direkt, dass die Maus es gut haben wird und zum Anderen gibts für mich vielleicht auch noch Tipps, was ich noch anpassen kann. Außerdem hab ich jetzt so oft bei der Züchterin Kaffee getrunken, ich freu mich auf den Gegenbesuch.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#10
Hmmm.....das ist jetzt nicht so das, was ich erhofft hatte.

Ihr schreibt hier mehr von den Anforderungen der Züchter an den Welpenkäufer, aber nichts von den Erwartungen (die der Züchter ja ganz bestimmt auch hat).
Als Beispiel: man kauft sich einen Aussie eines ganz bestimmten Schlages, ich sag mal, eher den AL-Typ, weil man Sport mit dem Hund machen möchte. Am liebsten Agi, aber auch THS oder Frisbee wären eine Option. Nun stellt sich aber irgendwann heraus, dass dieser Hund für keine einzige dieser Sportarten geeignet ist (aus welchen Gründen auch immer, ist ja egal).
Und dann?

Kann der Züchter in so einem Fall, wohl auch zurecht, erwarten, dass man die Verantwortung übernimmt? Dann ist es halt so und man findet was anderes?

Die meisten werden nämlich die Verantwortung auf den Züchter abwälzen, der hätte das doch schließlich ahnen müssen, dass man das mit dem Hund nicht machen kann.

Kann und sollte ein Züchter so etwas nicht auch erwarten?
 
Dabei
7 Okt 2014
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#11
Doch, das sollte er (dürfen), denn man holt sich schließlich ein Lebewesen und somit ein Individuum ins Haus und auf dessen "Funktionalität" gibt es nun mal keine Garantie!
Man hat die Verantwortung für dieses Lebewesen und der muss man gerecht werden, auch wenn sich der Hund nicht so entwickelt, wie man es gerne hätte.
Das gilt bei Krankheit ebenso wie bei Nichterfüllung bestimmter Ansprüche und Wünsche.
Wer dazu nicht bereit ist, sollte auf Maschinen umsteigen.

Aber ich halte eh nichts davon, sich einen Hund zu einem bestimmten Zweck anzuschaffen, ohne die Bereitschaft, diesen dem Tier zuliebe hintenan zu stellen.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#12
Doch, das sollte er (dürfen), denn man holt sich schließlich ein Lebewesen und somit ein Individuum ins Haus und auf dessen "Funktionalität" gibt es nun mal keine Garantie!
Man hat die Verantwortung für dieses Lebewesen und der muss man gerecht werden, auch wenn sich der Hund nicht so entwickelt, wie man es gerne hätte.
Das gilt bei Krankheit ebenso wie bei Nichterfüllung bestimmter Ansprüche und Wünsche.
Wer dazu nicht bereit ist, sollte auf Maschinen umsteigen.

Aber ich halte eh nichts davon, sich einen Hund zu einem bestimmten Zweck anzuschaffen, ohne die Bereitschaft, diesen dem Tier zuliebe hintenan zu stellen.
Genau darauf wollte ich hinaus.
Ich halte auch nichts davon, sich den Hund für einen bestimmten Zweck anzuschaffen. Leider sieht die Realität da ganz anders aus.
Und man schiebt die Verantwortung immer wieder von sich. Schließlich hat man dem Züchter doch gesagt, wofür man den Hund haben will.
Der hätte ja wissen müssen, dass der Hund sich nicht so entwickelt, wie gewünscht.
Somit ist man schön raus aus der Sache, steht als "Opfer" da und andere sind Schuld. Dabei erwartet man selbst so viel vom Züchter......
 
Dabei
7 Nov 2013
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#13
Ah okay :) Darauf wolltest du hinaus..
Also wie oben schon angedeutet: "wie man den Hund beschäftigen möchte (wobei ich es hier auch völlig legitim finde, wenn man sich den tatsächlichen Sport offen halten möchte. Nicht jeder Hund eignet sich ja zB fürs Agility, sondern hat vielleicht Interesse am Obidience)" kann es ja immer sein, dass der Hund kein Interesse zeigt.. selbst jetzt bei einer befreundeten Border Collie Züchterin, die volle Arbeitslinie züchtet ist ein Welpe dabei, der einfach null Interesse am Schaf hat. Sowas kann man als Züchter nicht voraussehen.. egal ob nun hüten, Agi, oder was auch immer...
Klar ist es dann einfach als Welpenkäufer die Schuld auf den Züchter abzuwälzen.. aber ich sehe das wie Finnie Pooh.. "
man holt sich schließlich ein Lebewesen und somit ein Individuum ins Haus und auf dessen "Funktionalität" gibt es nun mal keine Garantie!"
Allerdings ist hier in meinen Augen auch der Züchter in der "Pflicht" zu erwähnen, dass es eben sein kann, dass der Hund sich eben aufgrund seiner Individualität nicht für diese Sportart eignet/interessiert. Gerade, wenn er einen Interessenten hat, der sich so sehr auf einen Sport festlegt... bzw würde ich halt als Züchter zumindest abklären wollen, was denn passiert, wenn der Hund sich eben nicht eignet... jemand mit einer Schaffarm kann nicht unbedingt einen Border Collie (oder Aussie) ohne Interesse am Vieh halten... aber wie sieht das bei Agility oder Obidience aus?
Ich finde auch, dass der Züchter hier durchaus absagen darf.. also aus diesem Grund der "Festgefahrenheit".
 
Dabei
22 Sep 2014
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#14
*ratter ratter* :) Jetzt verstehe ich auch, was du meinst. Bei uns war es ja ähnlich: wir hatten Ambitionen für Hundesport und was stellt sich heraus? Findet mein Hund doof.
Ich sehe das so, wie meine Vorredner:Ein Lebewesen kann man nun mal nicht komplett planen. Ist eben so: mein Hund hat da keinen Bock drauf, kein Problem. Dann machen wir eben andere Sachen, auch wenn man es sich so toll ausgemalt hat.

Allerdings weiß ich, dass meine Züchterin durchaus schon zuhören bekommen hat "Oh, Gott! Was hast du mir da für einen Hund gegeben!" Sie nimmt die Hunde zurück, wenn ein Halter ihn gar nicht mehr haben möchte (was es da schön für schlimme Geschichten gab! Z.B. wurde ein Hund im Kofferraum in der Garage über Wochen gehalten, weil der "schlimme" Hund gebellt hat, wenn ein Nachbar durch den Hausflur ging...)
 
Dabei
21 Feb 2011
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#15
Es geht mir nicht nur darum, dass man den Hund für einen bestimmten Zweck anschafft, den der später nicht erfüllen kann, sondern um das, was dann folgt ;)
Nämlich Verantwortung zu übernehmen, nicht gleich alles auf den Züchter abwälzen, wenn es nicht so wird, wie erhofft. Das trifft ja auf viele Bereiche zu.
Man hat als Welpenkäufer hohe Erwartungen an den Züchter. Erwartungen, die aber nie ausgesprochen werden.

Umgekehrt ist das bestimmt nicht anders. Der Züchter hat sicher auch Erwartungen an den Welpenkäufer, über die er nicht spricht, wo er einfach hofft, der Interessent entspricht dem, was er erwartet.

Ich kenne ein paar wirklich gute Züchter, die wegen dieser Erwartungen der Interessenten, bereits alles hingeschmissen (oder überlegen, die Zucht aufzugeben) haben. Denn die Erwartungen der Käufer bekommt man als Züchter oft erst zu spüren, wenn sich was nicht so entwickelt, wie gewünscht.

Ich finde diese Entwicklung sehr sehr traurig (ist ja nicht nur im Hundebereich so). Man selbst hat hohe Erwartungen an so einen Aussiezüchter und auch an den Hund. Werden die nicht erfüllt, sind grundsätzlich immer andere Schuld.

Hab da noch eine kleine Geschichte. Ist kein Aussie, aber sie zeigt sehr schön, was ich meine.
Eine Freundin ist Tierarzthelferin. Sie hat neulich ein längeres Telefonat mit einer Frau gehabt, die sich einen Chiwelpen gekauft hatte. Dieser kleine Hund wollte sich mit seinen gerade mal 8 Wochen, kein Geschirr anziehen lassen. Er hat dann wohl seinen Frust darüber laut rausgeschrien.
Also hat die Frau beim TA angerufen, um zu fragen, was sie denn da machen kann. Der Hund will ja das Geschirr nicht.
Meine Freundin hat ihr ein paarmal, mit Engelsgeduld, erklärt, dass man sowas üben muss. Diese Frau fing immer wieder an....ja, aber der schreit doch so, wenn ich ihm das Geschirr anziehe.
Zum Schluss hat meine Freundin dann doch die Geduld verloren: Ich hab schon so oft gesagt, sie müssen das üben. Oder glauben Sie, der Hund ist komplett fertig mit Geschirr und stubenrein auf die Welt gekommen?
Darum ging es nämlich auch noch, dass der Hund in die Wohnung macht.

Tja, und nun sind die bösen Menschen beim TA schuld, dass der Hund kein Geschirr mag und immer noch in die Wohnung macht. Kein Gedanke daran, dass es an einem selbst liegt, ob das klappt oder eben nicht.

Nun stellt euch sowas mal bei einem Züchter vor, der schon einige Nachzuchten hat.......

Deshalb meine Frage: was darf der Züchter denn erwarten?
 
Dabei
15 Mai 2014
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#16
Ich glaube, als guter Züchter, der bereit ist, seine Welpen zurückzunehmen lebt man schon mit einem gewissen Risiko.
Ich habe schon mehrfach darüber gelesen, dass in den USA Hütehunde, die verkauft werden, um gerade das zu tun, zu hüten, durchaus zurückgegeben und ausgetauscht werden wenn sie dazu nicht in der Lage sind. Was soll auch ein Farmer mit einem Arbeitshund, der nicht arbeiten kann.
Je nach Einsatzmöglichkeit können die Hunde auch unterschiedliche Preise haben, also notfalls muss der Züchter etwas zurück zahlen.
Hier bei uns, wo Hunde eben größtenteils Teil einer Familie sind und als "Nebenbeschäftigung" Hundesport betreiben sieht die Welt, finde ich, anders aus.
Kauft sich einer einen Hund für sein Hobby, lebt also nicht davon, finde ich schon, dass er diesen Hund nicht einfach zurückgeben sondern dann eben andere Beschäftigungen mit dem Hund finden sollte. Man kann sich ja auch notfalls noch einen zweiten Hund dazu anschaffen.
Kauft sich jemand einen Hund für die Zucht finde ich, ist es ebenfalls sein Risiko, ob das dann im Endeffekt nach den Untersuchungen und dem Verhalten des Hundes möglich ist.
Andererseits wird ein guter Züchter jederzeit jeden seiner Hunde zurücknehmen, also liegt es hier eher an seiner Fähigkeit die Welpenkäufer gut einzuschätzen ob es viele solcher Fälle bei ihm gibt. Er kann zwar durchaus erwarten, dass die Welpenkäufer zu ihrem Wort stehen und den Hund so nehmen wie er ist (falls so abgesprochen), darauf verlassen kann er sich leider nicht.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#17
Ich glaube, als guter Züchter, der bereit ist, seine Welpen zurückzunehmen lebt man schon mit einem gewissen Risiko.
Ich habe schon mehrfach darüber gelesen, dass in den USA Hütehunde, die verkauft werden, um gerade das zu tun, zu hüten, durchaus zurückgegeben und ausgetauscht werden wenn sie dazu nicht in der Lage sind. Was soll auch ein Farmer mit einem Arbeitshund, der nicht arbeiten kann.
So kenne ich es bei BC auch. Wobei es jetzt schon einen gewaltigen Unterschied macht, ob hier ein Profi einen unabdingbaren Arbeitshund sucht, ohne den er seine Arbeit nicht erledigen kann, oder um jemanden der "nur" Hobbyschafhalter ist bzw. evtl. sogar lediglich Seminare besuchen möchte. Die Farmer haben halt schon sehr konkrete Ansprüche an einen Arbeitshund, desweiteren haben sie nicht die Zeit an bestimmten Dingen "herumzutrainieren" oder durch Training "Mängel" auszumerzen oder sich generell mit schwierigeren Hunden "herumzuplagen".
Das ist bei jemanden mit dem "Hobby" Hüten schon anders. Sie haben da eher die Zeit an Schwächen zu feilen oder können u.U. sogar damit Leben bzw. diese managen. Habe ich einen Arbeitshund der z.B. Angst davor hat in einen engen Pferch zu gehen u. eine Gruppe Schafe herauszuholen, dann wird ein Farmer diesen wohl kaum behalten, weil er keine Zeit darauf verschwenden wird, das der Hund diesen Job nicht selbständig u. alleine erledigen kann, es sei denn er hat andere Hunde die diesen Job machen können u. der Hund hat zeigt sich sonst talentiert seinen Aufgaben gewachsen.
Der Hobbyhalter nimmt sich dann da schon die Zeit u. geht u.U. anfangs mit dem Hund in den Pferch u. läßt ihn langsam in die Aufgabe hineinwachsen.

Aber: Das ist auch ein anderen Thema...

Bei meinem ersten Hund aus AL fragte mich meine Züchterin schon sehr konkret, was ich mit dem Hund machen wollte, falls er kein Interesse an Schafen etc. zeigen würde. Seinerzeit war ich da für alles offen, da ich noch keine eigene Schafe hatte. Bei einem zukünftigen Hund wäre das anders, hier wäre ich ohne Interesse an Schafen inzwischen aufgeschmissen. D.h. diese Eigenschaft wäre für mich heute eine MUST HAVE. Gerade die letzten Tage bei einem Schaf mit Euterentzündung hat sich gezeigt, wie unabdingbar ein Hütehund inzwischen für mich ist, um ein Schaf für eine 2x tgl. unangenehme Behandlung einfangen u. halten zu können.
Und damit gehe ich heute auch ganz anders an die Suche für einen "zukünftigen" heran u. habe inzwischen einen ganz anderen Blick auf einen Züchter u. dessen geplante Anpaarung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
8 Okt 2012
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#18
Das ist ein Unterschied, ob ich den Hund als Familienhund oder als Arbeitsgerät kaufe. Wenn ich einen Diabetikerwarnhund brauche für mein Kind, kann ich natürlich nicht unbedingt einen Fehlversuch behalten. Ich finde aber, dass das einfach andere Voraussetzungen sind, die man dann auch mit den Züchtern vor dem Kauf besprechen muss.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#19
Das Problem vieler Menschen liegt meiner Meinung nach auch mit darin , dass sie aus mir unbegreiflichen Gründen einem Tier keine Charaktereigenschaften zugestehen (können, wollen) und das die in Kombination mit denen des Halters erst den fertigen Hund ausmachen.
Das sieht man ja auch hier im Forum.
Jemand hat sich einen Aussie wegen der Reserviertheit geholt und der mutiert zur Knutschkugel bei Fremden und prompt wird gefragt, woran das liegt, obwohl die Rasse doch als reserviert gegenüber Fremden beschrieben wird.
Vielleicht liegt das einfach im Wesen des Hundes, vielleicht ist es die Kombination.
Oder man erhofft sich den Schutztrieb und der Hund ist eine Bangbüx, die bei jedem Anzeichen von potenzieller Gefahr den Rückwärtsgang antritt.
Manche Hunde sind nun mal nicht mutig, oder ich bin es auch nicht und dann kann ich es von meinem Hund nicht erwarten, denn er wird mich immer ein Stück weit spiegeln.
Daran wird dann oft gearbeitet, es wird geklickert und gemacht, gemotzt und gejammert - alles auch bis zu einem bestimmten Punkt zulässig und gut! - Aber hingenommen als der ureigene Charakter wird sowas eher selten.
Das soll jetzt nicht heißen, dass man alle Verhaltensweisen direkt als Eigenschaft abstempeln soll (wird ja auch gerne gemacht, dann heißt es, der Hund ist halt so, wenn unerwünschtes Verhalten gezeigt wird - das ist dann in meinen Augen pure Faulheit, um nicht dran arbeiten zu müssen und das genaue Gegenteil)!
Und, noch viel wichtiger, das große Gesamte wird nicht gesehen und man arbeitet zwar am Hund, aber nicht an sich selbst.

Ich würde mir mehr Akzeptanz wünschen, wenn ein Hund sich nicht genau an die Standardvorgaben hält und dass darin nicht sofort ein "Fehler" drin gesehen wird.
Und das kann auch ein Züchter erwarten.
Zwar kann der schon relativ früh beurteilen, wie die groben Eigenschaften des jeweiligen Welpen sind (eher ruhiger Vertreter, sehr willensstark etc.), aber hellsehen kann er nicht.
Und da sehe ich ihn auch nicht in der Pflicht, explizit darüber aufzuklären , dass der jeweilige Welpe sich nochmal drehen kann und sich vielleicht etwas anders entwickelt, als gedacht.
Das sollte doch jedem mit etwas gesundem Menschenverstand klar sein!
Und auch, dass die Lebensumstände eine große Rolle spielen bei der Entwicklung.

Ich finde es auch nicht prickelnd, dass mein Hund so gar nicht das ist, was die Rasse verspricht.
Aber das hat keiner voraussehen können, das hätte auch ein wirklich guter , erfahrener Züchter vermutlich nicht wissen können, als der Hund noch ein Welpe war .
Weil er nämlich zwar bestimmte Eigenschaften mitgebracht hat, die man von Anfang an erkennen konnte aber sich bei völlig anderer Erziehung und unter anderen Umständen wohl nochmals etwas anders entwickelt hätte - ruhig, sanft und etwas ängstlich wäre er vermutlich trotzdem, denn das steckt einfach in meinem Hund drin.
Eventuell wäre er nicht stinkend faul und etwas souveräner, wäre er woanders gelandet, keine Ahnung ;)
Oder seine Ängstlichkeit hätte ihn bei jemand anderem eher nach vorn statt rückwärts gehen lassen.
So lange der Züchter den Charakter des Halters nicht zu hundert Prozent kennt, kann er auch keine hundertprozentig richtige Einschätzung des Welpen abgeben und ersteres ist nun mal quasi unmöglich.
Deshalb verstehe ich auch absolut, dass Züchter da so sehr auf Nummer sicher gehen wollen, wie nur möglich und bei der geringsten Unsicherheit auch Leute ablehnen.

Jemand, der beispielsweise mich jetzt mit Finn sieht, würde mir vorerst wohl auch nicht unbedingt einen sehr aktiven, fordernden Welpen anvertrauen...Dabei würde ich mir einen solchen durchaus wünschen, weil mir grade das an meinem Hund fehlt.
Sowas gilt es dann im Gespräch zu klären und mittels Menschenkenntnis.
Vielleicht wäre ich wirklich damit überfordert, aber dann müsste ich an MIR arbeiten und das darf ein Züchter auch sehr wohl erwarten.
Und wenn ich dann später zwei Trantüten hätte ...Tja, dann wäre zumindest mir klar, dass das weder am Hund noch am Züchter liegt :p

Lange Rede, kurzer Sinn.
Ich hoffe, ihr versteht trotzdem, was ich meine.
 
Dabei
7 Jan 2014
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#20
Die Zusage eines Züchters die Welpen jederzeit zurückzunehmen hört sich ja erst mal toll an. Aber wir wollen ja alle den Hobbyzüchter mit kleiner Zucht. Also ist der Züchter dann vor allen Dingen mal eine normale Familie mit eigenem Rudel. Ob die Zusage dann auf wirklich 15 Jahre haltbar ist? Auch beim Züchter können sich Dinge verändern und die Aufnahme eines erwachsenen Hundes nicht möglich machen. Was ich vom Züchter aber erwarten würde ist das er sich immer für seine Nachzucht verantwortlich fühlt und im Falle eines Falles hilfreich zur Seite steht.
Sicher gibt es Sonderfälle und vertraglich lässt sich ja alles mögliche vereinbaren.
Ich finde das Verhältnis Züchter und Welpenkäufern ist immer eine Gradwanderung und es gibt Auswüchse auf beiden Seiten. Weder möchte ich als Welpenkäufer das der Züchter mir alles vorschreibt, von der Ernährung bis zum Impfen. Man kann darüber reden, schön wenn man eine Wellenlänge hat,aber am Ende möchte ich entscheiden. Und eventuell meine Entscheidung ändern wenn ich es für richtig halte.
Auf der anderen Seite muss klar sein,dass der Züchter nicht für alles und jedes verantwortlich zu machen ist. Es ist und bleibt ein Lebewesen und nicht alles ist vorhersehbar und planbar.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#21
Nachtrag, um zu verdeutlichen, was ich im Ansatz meine mit Kombination aus Charakter von Hund und Halter.

Bekannte von mir haben jetzt den achten Hund, seit ich sie kenne, immer mehrere gleichzeitig.
Die Hunde kommen von ganz verschiedenen Stellen, teils vom Züchter, teils vom Tierschutz, teils als ausgewachsene Tiere, meist als Welpen, gehörten den unterschiedlichsten Rassen an, beide Geschlechter.
Die Erziehung war immer exakt gleich (schlecht)!
Jeder dieser Hunde, bis auf einen einzigen, ging/geht nach vorn.
Teils aus Unsicherheit, teils aus übersteigertem Selbstbewusstsein.
Die Welpen hätten unterschiedlicher nicht sein können.
Mindestens zwei waren recht ängstlich und sind heute Paniker, die nicht allein bleiben können - und wie gesagt nach vorn gehen.
Zwei Hunde waren sehr souverän als Welpen, zeigten keine großartigen Ängste , gingen aber später trotzdem nach vorn.
Der schon erwachsene Hund war nur lieb, später hätte ich dem im Dunkeln nicht begegnen wollen.
Eine Hündin aus dem Tierschutz hat sogar massive Tötungsabsichten gezeigt und landete im Tierheim, nachdem sie die Katze, mit der sie aufgewachsen war , tot gebissen hat.
Die Leute machen ihre Hunde nicht scharf, aber die Erziehung mangelhaft, die Tiere sind meist nicht ausgelastet, leben auf zu engem Raum zusammen, die Besitzer sind laut, trampelig, unsicher und psychisch irgendwie nicht gefestigt , igeln sich ein und lehnen Neues vehemet ab.
Und exakt so entwickeln sich deren Hunde!
Unberechenbar in jeglicher Hinsicht in unbekannten Situationen.
Hinten wird der Schwanz eingezogen, vorne werden die Zähne gezeigt.

Der einzige Hund, der sich davon nicht hat beeinflussen lassen, war der Bruder meines alten Rüden und der Wurf bestand aus Backsteinen und ruhte derart in sich selbst, dass kommen konnte , was wollte.
Für den war deren Art der Erziehung vielleicht sogar richtig, zumindest hat sie nichts negatives angerichtet.

Trotzdem, obwohl es nach außen so offensichtlich ist, wo das Problem liegt, meinen diese Leute, sie gerieten immer an komische Hunde.
Die etwas selbstbewussteren wurden als eher normal empfunden, die sensiblen als regelrecht gestört.
Der Bruder meines Rüden war doch klasse, also kann es nicht an der Art der Haltung und Erziehung liegen.:mad:

Jeder dieser Hunde hätte ein Traum werden können, wäre er nicht da gelandet und hätte man ihn individuell gesehen und erzogen und wäre auf den jeweiligen Charakter und die Bedürfnisse eingegangen UND hätte man den Fokus mal etwas mehr auf sich selbst gerichtet.
 
Dabei
8 Okt 2012
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429
#22
In Sachen Garantie für Charakter und Eignung mache ich den Züchter übrigens so gar nicht verantwortlich. Wir wissen alle, dass Hunde sich in der Welpenzeit teilweise von Woche zu Woche komplett verändern. Wie soll mir der Züchter denn den 8 Wochen alten Welpen mit kompletter Vorhersage wie er mal wird verkaufen?
Das halte ich nicht für möglich. Gut, Kaba war jetzt schon erwachsen, bei dem geht das natürlich, aber auch da hätte es sein können, dass wir ihn falsch behandeln und er sich dann hier anders verhält. Es steht und fällt letzten Endes immer mit den Menschen (abgesehen natürlich von der Lust an bestimmten Sportarten).

Bei Bielas Schwester z.B. war die Züchterin nach ein paar Monaten da, weil sie sich aus Übersprung den Menschen in den Arm gehangen hat. Passiert schon mal, wenn man einen Rotti aus einer Leistungszucht nimmt und dem nie was zum Thema Individualdistanz erklärt. Und bei denen sind generell immer mal wieder Spitzen Richtung Züchter. Als wir damals als Welpeninteressenten da waren, haben die Züchter immer gepredigt, wir sollen die Welpen bloß an die Box gewöhnen, aber Bielas Schwester hat so geschrien, dass sie es aufgegeben haben. Dann hat sie beim Alleinebleiben natürlich umdekoriert und hören tut sie auch nicht usw.
Deren anderer Rotti ist aber wohl easy, zumindest in den Themen. Folglich liegt das für die natürlich an der Zucht.
Es ist einfach schade, weil die Züchter sich immer angeboten haben, echt viele Tipps gegeben haben und trotzdem ist man noch unzufrieden.
 

TanteEmma

Gesperrt/Gelöscht
Dabei
20 Jan 2016
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221
#23
Nun, auch unsere Züchterin wollte wissen warum ein Aussie und was wir mit ihm vorhaben. Na ja in erster Linie haben wir einen Begleiter gesucht, für Sport (laufen, wandern, radfahren). Das ich damit einen Aussie nicht unbeding auslasten kann war uns auch klar und da für uns die Hundeschule ein muss war, war es klar, schauen wir, was dem Hund Spaß macht.

In dieser Phase sind wir gerade, crossdogging findet Yari ok, hat er auch Spaß dran, aber Mantrailing, ja das ist sein Ding! Nasenarbeit liebt er!

Ich habe mir ein Lebewesen ins Haus geholt und egal wie gut die Verpaarung ausgesucht ist heißt das nicht dass unbedingt das dabei raus kommt was ich mir wünsche. Aber sobald ich den Hund ausgesucht habe und er eingezogen ist habe ich die Verantwortung für das Tier. Auch wenn es sich nicht in die gewünschte Richtung entwickelt. Das gilt in meinen Augen für jeden, auch den Schäfer der ihn zum Hüten anschafft. Bei der besten AL Verpaarung kann halt ein Hund rauskommen der mit Schafen so gar nicht kann.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#24
Naja, ein Schäfer, der den Hund wirklich zum Hüten BRAUCHT und womöglich davon lebt, wird ihn aber vermutlich nicht 15 Jahre durchfüttern neben dem anderen Hund, den er dann zusätzlich haben wird für die Arbeit und rein rational gesehen kann ich das verstehen.
Für mich wäre es nichts (ich könnte das einfach nicht), aber wenn dieser Schäfer den Hund dann zu Jemandem gibt, der diesen Anspruch eben nicht hat, fände ich es nicht unbedingt verwerflich.
Denn glücklich würden die beiden wohl eher nicht miteinander.

Ein Jagdhund, Schutzhund, Spühund, Blindenhund etc, der sich für diesen Job letztendlich doch nicht eignet, ist woanders sicherlich auch besser aufgehoben.

Bei reinem Sport sehe ich das natürlich noch anders!
Und im Alter und bei Krankheit sollte ein Berufshund nach jahrelanger Zusammenarbeit auf jeden Fall sein Gnadenbrot erhalten, auch wenn er nicht mehr arbeiten kann.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#25
Auch auf die Gefahr hin, dass sich vlt einige auf den Schlips getreten fühlen:
mir fehlt hier komplett die Selbstkritik.
Sich mal selbst fragen: wann bin ich denn ein "guter" Interessent für einen Züchter? Was muss ich "mitbringen", damit mir der Züchter auch einen seiner Schützlinge anvertraut? Und damit meine ich nicht nur die finanzielle Sache.
Darüber wird kaum etwas geschrieben.

Einfach hingehen, nett lächeln und säuseln: "ah, die sind aber süß" und "oh ja, wir können uns das leisten" wird bei einem anständigen Züchter nicht reichen.
 

TanteEmma

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Dabei
20 Jan 2016
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#26
Der Züchter darf in meinen Augen erwarten, dass ich über die Rasse Bescheid weiß (unsere Züchterin wollte wissen, was wir so alles wissen), dass ich einen Plan habe, wie gerade die ersten Wochen ablaufen, wenn ich den Welpen zu mir geholt haben (Urlaub? kommt er mit zur Arbeit?), ein Züchter darf auch erwarten, dass ich mir Gesundheitsauswertung ect. zeigen lasse, ihn nach seinen Hunden frage im Hinblick auf Charakter und Eigenschaften. Unsere Züchterin hat auch erwartet, dass Yari nicht einen ganzen Tag alleine ist, sie hat gefragt wer wie viel Arbeitet und wie viel Yari alleine bleiben muss. Ein Interessent wollte den Welpen in einen Welpengarten geben.... eine Art Hundekita, weil sie keinen Urlaub machen konnte/oder wollte. Tja die hat keinen Zund bekommen. Im übrigen hat sie auch von allen erwartet, dass sie mit den Welpen eine Hundeschule besuchen und diese vorher sorgfältig aussuchen.

Wer mit gezielten Kaufabsichten zu einem Züchter geht und nur in Ansätzen weiß was ein Australian Shepherd ist, hat irgendwas falsch gemacht! Wir hatten bevor wir uns gezielt nach einem Züchter umgeschaut haben 3 Bücher gelesen und das Internet links gemacht. Das darf ein Züchter erwarten. Ob sie es auch tun ist wohl was anderes.
 
Dabei
15 Mai 2014
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#27
Auch auf die Gefahr hin, dass sich vlt einige auf den Schlips getreten fühlen:
mir fehlt hier komplett die Selbstkritik.
Sich mal selbst fragen: wann bin ich denn ein "guter" Interessent für einen Züchter? Was muss ich "mitbringen", damit mir der Züchter auch einen seiner Schützlinge anvertraut? Und damit meine ich nicht nur die finanzielle Sache.
Darüber wird kaum etwas geschrieben.

Einfach hingehen, nett lächeln und säuseln: "ah, die sind aber süß" und "oh ja, wir können uns das leisten" wird bei einem anständigen Züchter nicht reichen.
Ja, genau das habe ich mir auch gedacht als ich Interesse hatte, als zweiten Aussie einen aus wirklich reiner AL-Linie zu nehmen. Ich bin herumgefahren, habe mich mit Züchtern getroffen, habe mit Zaro ein paar Tage Hütetraining mitgemacht und den Züchtern selber bei ihren Hunden an ihren Schafen zugesehen um einen besseren Eindruck zu bekommen was eigentlich einen wirklichen Hütehund ausmacht. So war ich wenigstens einigermaßen informiert und kann seitdem die Fähigkeiten, die diese tollen Hunde haben, viel besser würdigen. Ich wäre vorher nie auf die Idee gekommen was sie wirklich leisten können und auch dass man ihnen dementsprechend auch etwas bieten können sollte um sie wirklich glücklich und zufrieden zu machen. Wäre ich den Züchtern mit dem beliebten "Aberziehen von unerwünschten Eigenschaften" gekommen hätten sie mich garantiert hochkant herausgeworfen.
Bei Zaro, meinem ersten Hund habe ich es noch nicht gemacht, es wurde allerdings von den Showlinienzüchtern bei denen ich war auch nicht erwartet, was mich damals allerdings auch noch nicht irritiert hat weil ich das andere nicht kannte.
Bei den Züchtern, die ernsthaft versuchen, die Rasse mit all ihren Eigenschaften zu erhalten bekommt man nicht einfach so einen Hund.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#28
Ich habe mir ein Lebewesen ins Haus geholt und egal wie gut die Verpaarung ausgesucht ist heißt das nicht dass unbedingt das dabei raus kommt was ich mir wünsche. Aber sobald ich den Hund ausgesucht habe und er eingezogen ist habe ich die Verantwortung für das Tier. Auch wenn es sich nicht in die gewünschte Richtung entwickelt. Das gilt in meinen Augen für jeden, auch den Schäfer der ihn zum Hüten anschafft. Bei der besten AL Verpaarung kann halt ein Hund rauskommen der mit Schafen so gar nicht kann.
Dafür das Du ja soviel Ahnung von den ganzen Themen rund um Nutztiere und Hütehunde hast, ist das mal wieder so eine Antwort, die wohl eher das Gegenteil beweißt. Ein Schäfer holt sich einen Hund nicht als Kumpel ins Haus, sondern als Arbeitspartner. Als solch ein Arbeitspartner wurde der Arbeitshund Aussie gezüchtet und ohne diese Selektion der Schäfer respektive der Rancher und Farmer, würde es den Aussie heute überhaupt nicht geben! Wer noch dazu heute Fleisch billig beim Discounter kauft, hat die ganze Tragweite dieser Billigfleischpreise noch nicht erkannt.
Denn wo es heute billiger ist neuseeländisches Bio-Lamm einzufliegen, muss auch verstehen, das ein Schäfer in Deutschland sich kaum leisten kann, einen "nutzlosen" Fresser durchzufüttern. Was soll ein solcher Mensch also mit einem ungeeigneten Hund? Ihn aus falschverstandener Verantwortung heraus behalten? Wem wäre damit gedient? Dem ungeeigneten Hund der als 5. Rad am Wagen u.U. im Zwinger versauert?
Ist es möglich, das auf diesen Weg beide Seiten glücklich werden? Wohl kaum! Denn auch ein Hund spürt sehr genau, wenn er fehl am Platz ist u. noch schlimmer (gerade bei Aussies, die so gestrickt sind), indem der Hund versucht etwas zu leisten, was er nicht leisten kann u. permanent Stress, Überforderung oder Angst vor Aufgaben hat, denen er nicht gewachsen ist?!

Ein Schäfer und sein Hund sind ein Team. In vielen Situationen ist der Schäfer von seinem Hund 110% abhängig!!! Und die Arbeit des Hundes kann (gerade für das Vieh) überlebens wichtig sein Wer einmal wirklich erlebt hat, wie engverbunden ein gutes und eingespieltes Team miteinander arbeitet, der fordert sich nicht eine Verantwortung ein, wie oben beschrieben! Denn in diesem Fall besteht die Verantwortung darin, von einem Hund nicht eine Leistung zu erwarten, die er (aus welchem Grund auch immer) nicht leisten kann und ihn dann in geignete Hände abzugeben!

Es gibt (zum Glück eher seltene) Fälle, in denen ein Hund aus einer Hüteleistungszucht kein Interesse am Vieh zeigt oder die nötigen Instinkte besitzt. Vom letztjährigen Europameister der BC ist mir eine Tochter bekannt, die "einfach keine Schafe sehen wollte" und auch dieser Hund wurde in geeignete Hände vermittelt und war schon ein Jahr später hocherfolgreich im Obedience unterwegs, während der "Schäfer" eine geeignete Nachtzucht für seinen Betrieb bekam.
 
Dabei
8 Aug 2014
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#29
Meine Güte, bist du agressiv! Deine virtuelle Schreierei fällt mir schon ewig auf.
Verstehen tu' ich sie allerdings nicht und glaubhafter wird dein Geschreibsel dadurch auch nicht.
Ich weiss, es ist off topic.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#30
Meine Güte, bist du agressiv! Deine virtuelle Schreierei fällt mir schon ewig auf.
Verstehen tu' ich sie allerdings nicht und glaubhafter wird dein Geschreibsel dadurch auch nicht.
Ich weiss, es ist off topic.
[OT]Das ganz Thema ist bereits OT. Schade....[/OT]
 

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