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Wehe wenn ich dich kriege - Problem mit Jagdspielen

Dabei
14 Mai 2012
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#1
Hallihallo meine Lieben!

Mal wieder was Neues von Kibo und mir. *seufz*
In letzter Zeit macht mir echt zu schaffen, dass Kibo beim Spielen mit anderen Hunden so extrem grob geworden ist, dass bei kurzhaarigen Hunden nach einem gemeinsamen Spaziergang auch mal Schrammen zurückbleiben. Auffällig ist sein Verhalten aber nur bei Jagdspielen, wenn sich also ein anderer Hund als "beute" anbietet und vor ihm davonläuft. Dann kauert er sich vorne nieder und "lauert" bis der andere Hund mal nahe bei ihm vorbeisaust, um dann in voller Geschwindigkeit nachzupreschen und seinen "Spielpartner" zu stoppen und zu Boden zu ringen. Er ist da echt nicht zimperlich, schnappt sich Fell/Haut an der Flanke oder am Hals und ist erst glücklich wenn er sein "Opfer zu Fall gebracht hat". Bei allen anderen Spielvarianten verhält er sich absolut normal und rücksichtsvoll, auch bei Rennspielen, wenn er (ausnahmsweise) mal das "Opfer" spielt. Mir scheint, er kippt, wenn einer vor ihm davonläuft vom zweckfreien Spiel ins Hüten/Jagen und spult dann einfach sein genetisches Programm ab. Natürlich ist das im Spiel mit seinen Freunden absolut unangebracht. Gibt der andere Hund ein Zeichen, dass ihm dieses Spiel keinen Spaß macht, quietscht er also oder zeigt ihm die Zähne hört er zwar sofort auf, aber mir scheint, er kann diesen Impuls, also dieses nachhetzen und stoppen trotzdem kaum unterdrücken. Kennt ihr so ein Verhalten von euren Aussies vielleicht auch? Wie soll ich denn damit umgehen? Soll ich ihn nur noch mit Hunden spielen lassen, die ihm gleich mal sehr deutlich zeigen, dass man so NICHT spielt? Soll ich ihn jedesmal aus dem Spiel abrufen, wenn der andere Hund eine Verfolgungsjagd starten will? Soll ich ihn mit Maulkorb "einfach machen lassen"? Was meint ihr? Bin ein wenig verzweifelt - er ist doch eigentlich so ein lieber Kerl und gerade bei den Damen in der Regel ein Gentleman. :confused:
 

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Dabei
21 Sep 2012
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#2
Das macht Yala auch. Sie war von Anfang an sehr rüpelhaft mit anderen Hunden. Sie hatte wirklich nie Angst oder so. Hat sie leider schon im Rudel bei der Züchterin gelernt, da ich sie erst sehr spät (mit 12 Wochen) abholen konnte und sie mit ihrer Schwester immer so umgesprungen ist. Totaler Käse! Sie dirigiert gern kleinere Hunde oder Welpen, inzwischen aber nur noch, wenn diese mit ihr spielen wollen. Bei größeren Hunden hat sie inzwischen selbst Angst, wenn sie von denen gejagt wird. Mir ist mein Hund immer total peinlich irgendwie, weil sie auch immer so knurrt beim Spielen. Also dieses Jagdspiel ist für Yala auch das größte und wenn sie den anderen eingeholt hat, beißt sie dem in die Rute oder den Po. Sie "tackelt" die anderen aber auch gerne um und springt sogar noch um den anderen rum und kniepst immer wieder zu, wenn der schon auf dem Rücken liegt. Ich glaube, es geht ihr dabei sehr viel um Kontrolle. Sie will aussietypisch bestimmen, wie und wolang die anderen laufen. (Reine Interpretation)
Eine andere Hundebesitzerin sagte mir, dass sie eine Bekannte hat mit einem Aussie, der genauso jagt und dann auch zuschnappt. Die Besitzerin gibt ihrem dann wohl ein Spielzeug ins Maul und dann rennt der Hund damit dem anderen nach und das Zuschnappen bleibt aus. Klappt wohl ganz gut, aber ist irgendwie nicht ganz das, was ich will.
Ich habe dann mit meinem Trainer gesprochen und der meinte, dass ich das absolut unterbinden muss, dass sie mit kleineren Hunden oder generell mit anderen Hunden so umgeht. Ich habe dann mit der Zeit das Abrufkommando in aufregenden Situationen noch mehr geübt, damit ich sie aus dem wilden Spiel heraus kriege. Ich habe übrigens nicht beobachtet, dass sie aus Zurechtweisungen von anderen Hunden gelernt hat. Irgendwie macht sie das nur noch heißer, auch wenn sie in dem Moment kurz aufhört.
Ich beobachte einfach auch den anderen Hund. Mit manchen kann sie trotz allem ganz gut spielen, aber wenn ich sehe, dass Yala unfair wird und der andere Hund Angst hat, rufe ich sie rechtzeitig ab. Wenn die anderen sie aber durch ihr Verhalten eher noch zum Laufen und Spielen auffordern, sage ich erstmal nichts. Wenns zu bunt wird, gehe ich entweder weiter und damit dem anderen Hund aus dem Weg, oder sie kommt mal kurz zu mir an die Leine, damit sie runterkommt. (übrigens nie in der Form als Bestrafung, sondern neutral, sonst würde sie sicher bald nicht mehr zu mir kommen und das wäre ja noch schlimmer)
Bei Welpen bin ich besonders vorsichtig und verbiete ihr von vornerein das Spiel mit ihnen, damit die nicht den Schreck ihres Lebens kriegen ;-) Sie kann in meinen Augen einfach schlecht mit Welpen umgehen. Irgendwie hat sie inzwischen sehr gut verstanden, was mir nicht gefällt und sie sieht mich auch nicht als die mega Spaßbremse, was ich zuerst befürchtet hatte... Mein Trainer empfahl mir auch, sie mit einem Spielzeug (z.B. Zerri) zu belohnen, wenn sie sofort zu mir kommt (dann gibt es ein richtig tolles Actionspiel bei mir) und nicht mit gewöhnlichen Leckerlis. Dazu kam noch das Training mit der Reizangel, damit ich diesen Jagdimpuls zumindest unter Kontrolle habe.
Ich habe nicht alle Tipps meines Trainers befolgt, sondern mir so meine eigene Methode angeeignet. Ich muss sagen, dass ich inzwischen bis auf ein paar seltenen Ausnahmen ganz gut damit klarkomme.
 
Dabei
14 Mai 2012
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#3
Hey!
Hmm, ist das vielleicht ein typisches Aussie/Hütehund-Problem? Kibo hat ja leider "von haus aus" einen sehr starken Jagdtrieb. Ich fürchte, wenn ein anderer Hund vor ihm davonläuft aktiviert das einfach irgendeinen "Schalter" bei ihm und er kann sich dann nur mehr schwer kontrollieren. Wenn ein Hund sich zu wehren weiß und ihm rechtzeitig die Zähne zeigt wenn er sich von hinten her annähert bevor er grob werden kann lässt er aber gott sei dank ab bzw kommt wieder zur Besinnung und erinnert sich scheinbar, dass er es ja mit einem Artgenossen zu tun hat. Wenn kein Raum zum Laufen ist spielt er absolut lieb und beherrscht...hmmm...
Blöd ist halt, dass die Hündin, die er doch leider ab und an etwas "zurichtet" beim Toben wie es scheint äußerst schmerzresistent und fordert ihn unermüdlich immer und immer wieder zum Nachlaufen auf, anstatt dass sie ihm mal so Druck machen würde, dass er ER zu laufen beginnt, dann wäre nämlich auch wieder alles in Butter. Leider verleidet uns dieses Spielproblem in letzter Zeit die gemeinsamen Spaziergänge mit der Freundin und ihrer Hündin, da ich ständig ein Auge drauf haben muss, dass Kibo nicht zu ruppig wird und sie aber irgendwie auch ihr Mädel nicht bremst, wenn sie ihn ständig animiert...hach...blöde Situation...
 
Dabei
21 Sep 2012
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#4
Alles nicht so einfach... Kenne das nur zu gut. Vielleicht fällt ja noch jemandem was ein. Wenn ich vor ca. einem Jahr schon hier im Forum aktiv gewesen wäre, hätte ich wohl das gleiche Thema eröffnet :p
 
Dabei
12 Apr 2012
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#5
Buddy ist genauso. Nur dass er nicht so ausdauernd ist und schnell wieder aufgibt. Außerdem spielt er eigentlich auch nur mit Madoc so richtig und den fängt er sowieso nicht ein außer er schneidet im den Weg ab. Dann machts aber richtig *Rums* und Madoc liegt schon am Boden. Da muss ich dann manchmal auch eingreifen weil Madoc davon auch schon Schrammen davongetragen hat. Und wenn Madoc mal wirklich genug hat kommt er eh zu mir "petzen" ^^
Leider weiß ich aber auch nicht wie man das generell unterbinden könnte :(
 
Dabei
14 Mai 2012
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#6
Echt blöd, aber anscheinend kennen dieses Problem mehrere. Ich "löse" es momentan so, dass ich auf Spaziergänge mit der Freundin und ihrer Hündin verzichte und wir uns nur bei ihr oder mir daheim mit den Hunden treffen, denn dort, auf engerem Raum spielen die beiden so liebevoll und einträchtig, dass man echt ins Schwärmen kommen möchte. Er wird echt nur so rücksichtslos grob, wenn er die Verfolgung eines Hundes aufnimmt und ihn dann stoppt. Gestern zum Beispiel waren wir mit zwei Aussies spazieren, da hat eigentlich alles wunderbar funktioniert. Klein Kaylee wurde schon auch immer wieder mal durch den Schnee gewuzelt aber ich hatte trotzdem immer das Gefühl, dass er sich im Griff hat und seine Kraft dosiert...hmmm...wahrscheinlich wird es wirklich darauf hinauslaufen, dass ich ihn einfach immer aus dem Spiel abrufen muss, wenn er anfängt sich niederzuducken und den anderen beim laufen aufzulauern.
Meint ihr es könnte auch helfen, wenn er eine Zeit lang mal nur mit Hunden spielt, die keine allzu wilden Spiele mögen? Könnte er sich dieses ruppige wieder "abgewöhnen", oder ist das keine Angewohnheit sondern einfach Instinktverhalten?
 
Dabei
15 Mai 2012
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#7
Huhu Sarah
ich hab mal wieder eine etwas naive und wahrscheinlich doofe Idee (bin ja noch nicht die erfahrendste...:)) Aber hast du nicht auch mal gesagt, dass er allgemein stark im Beutetrieb stand, ich kann mich noch an deine Befürchtung mit der Rettungshundearbeit erinnern und du wolltest es dort ein wenig runterfahren, bzw. anders belohnen. Jetzt stellt sich mir gerade die Frage, ob es möglich wäre, dass er gerade jetzt eine Art "Ersatzbefriedigung" sucht, weißt was ich meine?
Wie gesagt, ist nur eine Überlegung!!!
 
Dabei
21 Sep 2012
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#8
Nunja wie gesagt...Yala lernt nicht für die Zukunft daraus, wenn Hunde ihr "bescheidgeben". Dann hört sie nur kurz auf. Das macht einfach viel zu viel Spaß! Sie sucht sich sehr gezielt Hunde aus, die ihr doofes Spiel über sich ergehen lassen und rumschubsen lassen...Mit den anderen versucht sies nicht bzw die lassen sich oft auch gar nicht jagen...
 
Dabei
21 Sep 2012
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#10
Ja klar, da ist der Aussie ja nun keine Ausnahme...Ich kenne kaum einen Hund, der das nicht gerne spielt. Das Problem ist nur dieses übertriebene Zuschnappen in Rute und Po und Umrennen, was andere Hunde mitunter schonmal ziemlich aufquieken lässt.
 
Dabei
18 Mrz 2012
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#11
Klar, zu grob sollte es nicht werden, aber die Aufforderung bzw. das Warten auf Nachlaufen finde ich jetzt nicht bedenklich muss ich ehrlich sagen. Ich würde dann dazwischen gehen, wenn der Hund, wie Kibo, den anderen unverhältnismäßig grob behandelt und dieser sich nicht wehren kann. Aber unserer z.B. spielt wird auch öfter gröber angegangen im Spiel, aber genau das mag er eigentlich, wenn nicht macht er das schon sehr deutlich. Klar,, wenn ein anderer Hund ihn ernsthaft beißt oder das SPiel extrem ausartet geh ich auch dazwischen, aber er rennt auch grade zu den Rüpeln immer wieder hin, also sieht es wohl oft einfach schlimmer aus, als es ist. Wenn der andere Hund klar leidet und sich nur nicht wehren kann, sicher, dann muss man was machen oder wenn er verletzt wird, aber normalerweise sind Hunde ja scon sehr wehrhaft und amchen deutlich, was sie mögen und was nicht. Vielleicht macht es dem anderen ja tatsächlich nichts, wenn er solche ANzeichen nicht macht
 
Dabei
14 Mai 2012
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#12
Klar Anna, Jagdspiele gehören absolut zum normalen Repertoire, aber das Verhalten der Hunde beim Spielen ist dann doch etwas anders als bei der Ernsthandlung. Ganz wichtig ist dabei zum Beispiel das Selbsthandicap, wenn der Hund also quasi nicht "alle Asse ausspielt" die er im Ärmel hat, sondern sich kleiner, schwächer oder langsamer gibt, als er es wirklich ist (fällt extrem auf, wenn Erwachsene mit Welpen oder große mit kleineren Hunden spielen). Das sollte auch beim Nachlaufen erkennbar sein indem die Hunde zum Beispiel nie wirklich Vollgas(!) laufen, sondern die Bewegungen immer etwas übertreiben und der Lauf daher insgesamt etwas langsamer und eben spielerischer wirkt, als wenn zum Beispiel einem Hasen hintergehetzt wird. Und dieses Spielerische beim Nachjagen vermisse ich bei Kibo eben. Läuft er vorne weg ist alles super, läuft er nach gibt er wirklich alles um den anderen zu stoppen, das wirkt dann halt einfach nicht mehr "lustig". Heute war übrigens mal wieder alles super - hat mit einem zweiten Aussierüden gespielt und es hat super funktioniert weil Kibo meistens vorne weg war und der andere halt ihn verfolgt hat. War der Spieß aber kurz mal umgedreht war das Spiel schnell wieder vorbei, weil er halt auch wieder etwas unbeherrscht wurde und der andere dann von sich aus das Spiel abgebrochen hat. Ich glaub es wird mir nichts anderes bleiben, als ihn einfach immer rauszurufen wenn er sich wieder zu sehr reinsteigert.

@Rumo: Nein das glaube ich nicht, weil wir seither leider kein Training hatten :(( Unser Trainer war krank und dann auf Fortbildung.
 

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