Wie erzieht man einen Hund am Besten?

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7 Jun 2015
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#31
Das hast du sehr schön geschrieben Finnie Pooh.
Und ich glaube, da liegt bei vielen auch das Problem. Man stellt Ansprüche, die weder der Hund noch man selbst erfüllen kann, alles muss immer und überall perfekt sein.
Ist es so wichtig, ob ein Hund nun wirklich in jeder Situation z. B. Platz macht? Reicht es in der Regel nicht meist auch aus, wenn er sitzt oder ruhig steht?
Wobei das Platz machen weniger mit Erziehung zu tun hat. Das ist eher Dressur.
Das mit der Perfektion ist wohl so ein "Frauending"! Als Mann ist man von Natur aus wohl um einiges gelassener und entspannter.
 

Suki

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9 Okt 2014
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#32
Ich konnte bei meinen Beiden, als sie jeweiliges 6-12 Monate alt waren, dass gleiche Problem bei mir feststellen. ( Beide liegen ja 3 Jahre auseinander und obwohl ich mir bei Jussi vorgenommen habe mehr auf mein Bauchgefühl zu hören, bin ich in die gleiche Falle getreten...)

Ich wurde unsicher, dachte ich mache alles falsch und habe von allen Seiten Tipps bekommen. Ich dachte ich brauche bzw. eine Schleppleine, machen ja alle auch so. Ob mein Hund jetzt wegläuft oder bei mir bleibt war Nebensache.
Ich habe total mein Bauchgefühl verloren, war unsicher, habe mir Vorwürfe und das gassi gehen wurde zum Glücksspiel, weil die Hunde völlig unentspannt waren.

Irgendwann habe ich gemerkt so geht das nicht weiter. Das ständige Fragen meinerseits hat es dazu kommen lassen, dass ich den Hund, der da vor mir sitzt nicht mehr als Individuum betrachtet habe.

Also habe ich wieder angefangen aus dem Bauchgefühl zu handeln und vor allem zu wissen : Was will ich ? Ich habe eine gewisse Distanz aufgebaut und mich mal darauf verlassen, dass die Hunde mir folgen und nicht ich gucken muss, dass sie sofort mitkommen, nicht dort hin rennen oder hierhin... Und siehe da als sie gemerkt haben, dass ICH auf einmal weiß was ich will, hat alles gleich besser geklappt. Ich stand da nicht mehr und habe 5min überlegt, welche Entscheidung richtig ist( das haben meine Zwei zum Beispiel schamlos ausgenutzt) nein ich habe eine Entscheidung getroffen und die haben die Hunde auch befolgt. Sicher ist die Entscheidung nicht immer richtig (gewesen), aber das hat in der Situation auch nicht interessiert.

Ein gutes Beispiel ist meine Aussie Hündin. Bei anderen Hunden ist sie unsicher und kann auf viele verzichten und hat das früher auch teilweise aus heiterem Himmel klargemacht. Also einfach die Hunde auf den Rücken geworfen. Ich war da immer unsicher was ich tun sollte. Mittlerweile gibt es ein : Lass es ! und wir halten uns nicht lange auf und gehen weiter und wenn ich mal stehenbleibe, setzt sie sich neben mich (freiwillig und fühlt sich so wohler ) und hält die Klappe. Knurren wenn jemand zu Nahe kommt okay, mehr nicht. Sie akzeptiert meine Entscheidung , weil sie sieht dass ich mir sicher bin und nicht die ganze Zeit an ihr rumwurstle und versuche die beste Entscheidung zu treffen.
 
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26 Mrz 2014
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#33
Ich denke das hängt alles sehr davon ab was man überhaupt für Richtziele im Bezug auf die Hundehaltung hat. Also.. wofür habe ich den Hund, was soll er mir bringen? Was verspreche ich mir davon, was will ich mit ihm machen usw?
So ist es ja klar dass jemand, der den Hund nur so mitlaufen lassen will, entspannt spazieren gehen will ohne Stress ... auf ganz andere Sachen wert legt als jemand, der da eher sehr perfektionistisch veranlagt ist .. und noch mal anders als jemand, dem vl. wöchentliche Turniere wichtig sind.
Ich selbst würde mich so im Mittelfeld einordnen. Ich gehe gern spazieren und chille ... aber ich geh auch gern auf den Hundeplatz oder auf's Turnier und freu mich, wenn's gut läuft. Auch muss ich den Hund bei uns überall mitnehmen können, besonders wichtig ist dass er viele Kinder und Gehampel usw. aushält. Und genau in diese Richtungen habe ich eben von vorn herein erzogen.
Rein mit positiver Verstärkung geht -meiner Meinung nach- nicht. Denkt man alleine daran dass Hunde gaaaanz viel durch abgestuftes Aggressionsverhalten kommunizieren, sollte es einem eigentlich klar sein ...
Ich habe auch nichts dagegen, wenn man seinen Hund mal anrempelt oder was auch immer... wenn es WIRKLICH einen GRund dazu gibt. Hier ist mir aber aufgefallen dass bei vielen Kneifen/Rempeln usw. schon zum Tagesgeschehen gehört, sie aber ihren Hund überhaupt nicht lesen können. Sooo viele Hunde werden auf diese Weise gemaßregelt und wissen oft überhaupt nicht, was sie falsch gemacht haben.. ganz einfach weils direkt im Aufbau der Übungen oder der Generalisierung der Signale hakt...
Es ist nämlich nicht so dass ein Hund, der in meinem WOhnzimmer brav "Platz" machen kann, es auch bei einer Hundebegegnung auf freiem Feld umsetzen kann. Das muss alles kleinschrittig geübt werden... und das ist vielen überhaupt nicht klar...
Das ist dann das typische "Er kann das, aber NUR wenn XY passiert, DANN kann er's DOCH NICHT!" ... - da muss man ganz genau schauen und trainieren, sich kleinere Ziele stecken.. und erst wenn man sicher ist dass der Hund das SIgnal wirklich in dieser Situation befolgen könnte und es dann aber nicht tut, dann kann man ihn anmachen... aber wie gesagt, das ist -meiner Meinung nach- oft gar nicht der Fall...

Schwieriges Thema..

Zum Thema Pfeiffe und Leckerlis und Co mitnehmen .. - ich persönlich hab immer ne Bauchtasche dabei, wo ich alles drin habe. Ich trainiere aber auf so gut wie jedem Spaziergang und belohne auch das ein oder andere variabel.. so dass ich gern Leckerlis oder mal nen' Ball o.ä mithabe.. :)
 
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21 Feb 2011
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#34
Ich denke das hängt alles sehr davon ab was man überhaupt für Richtziele im Bezug auf die Hundehaltung hat. Also.. wofür habe ich den Hund, was soll er mir bringen? Was verspreche ich mir davon, was will ich mit ihm machen usw?
So ist es ja klar dass jemand, der den Hund nur so mitlaufen lassen will, entspannt spazieren gehen will ohne Stress ... auf ganz andere Sachen wert legt als jemand, der da eher sehr perfektionistisch veranlagt ist .. und noch mal anders als jemand, dem vl. wöchentliche Turniere wichtig sind.
Genau das denke ich nicht. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Ich kenne viele Hunde, die absolut spitze sind im Sport, die man aber im Alltag nicht ertragen kann, sprich, sie sind in meinen Augen nicht erzogen.
Sie rüpeln mit jedem Hund, sie knurren und fletschen bei anderen Menschen, sie jagen usw.
Auch hat für mich dieses Platz machen bei Hundebegegnungen nichts mit Erziehung zu tun. Da sind wir dann nämlich wieder bei der Beziehung. Orientiert sich der Hund an seinem Menschen, brauch ich das alles nicht.
Natürlich kann ich ihn ablegen, wenn ein anderer Hund kommt, aber für mich ist das ein konditioniertes, dressiertes Verhalten. Es ist ok, wenn es jemandem so leichter fällt, ich verurteile das nicht, aber es ist keine Erziehung.

Erziehung ist ja doch auch sehr individuell. Jedem Menschen sind andere Dinge wichtig. Meine Hunde dürfen z. B. nicht ins Bett oder am Tisch betteln. Andern ist das wieder völlig egal. Und das ist auch gut so. Wenn es andere stört, dass die Hunde beim Essen betteln, dann haben die ein Problem und nicht der Besitzer. Denn der muss mit seinen Hunden leben. :)
 
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20 Jan 2016
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#35
Was hast du da bisher alles versucht?
Hier würde ich den Hund vlt mal anleinen, damit sie kein Erfolgserlebnis mehr hat.
Das Anleinen variieren, bitte nicht immer am selben Punkt.
Ich weiß jetzt nicht wie alt dein Hund ist. Für mich klingt es, als würde er dich ganz und gar nicht ernst nehmen.
Mein Hund ist jetzt 5,5 Monate. Vorher ist sie mir auf Schritt und tritt gefolgt, langsam läuft sie ihre eigenen Kreise. Wir bauen jetzt erst richtig das Komm auf - mit besonderen Leckerlis (draußen) und Trockenfutter (im Haus). Hat neulich beim ersten Versuch sehr gut geklappt. Vorhin beim Spaziergang auch sehr gut. Sie ist zB statt dem Ball nachzujagen, sofort zurück gekommen. Also mit guten Leckerchen kriege ich sie dann schon ;-) Seit sie das erste Mal alleine nach Hause gelaufen ist, kommt sie vorher auch an die Leine.

Mhh... und Clicker/Markerwort ist für mich auf jeden Fall mehr als Dressur. Ich weiß nicht, ob es so gemeint ist, aber für mich hört sich das etwas abwertend an, wenn man sagt der Hund sei "dressiert".

Der Unterschied zwischen Erziehung und einem gut hörenden Hund ist mir auch gerade nicht so ganz klar. Wenn ich nun von meinem Hund verlange, dass er an der Türe wartet, bevor er raus läuft oder dass er wartet, bevor er an seinen Napf zum Fressen darf - ist das nun Erziehung oder "Dressur"? Ein Kommando wie "warte" würde ich da nicht geben. Das sollte (in diesen beiden Beispielen) automatisch kommen, weil es Konsequent so gemacht wird.

Im übrigen ist für mich "Clicker" und "Markerwort" das gleiche. Baut auf dem gleichen Prinzip auf und ich benütze beides identisch. Hände voll = Markerwort. Punktgenaue Bestätigung = Clicker. Auf beides muss das Leckerli folgen.

Man kann mit Clicker/Markerwort/positiver Bestätigung ja viel mehr machen als "nur" Tricks einzustudieren. Man muss es aber in kleinen Schritten aufbauen. Eben wie Traumaussie/Nadine schon geschrieben hat. Und im Idealfall baut man doch die Leckerlis ab, wenn das Kommando sitzt?

Aber selbst wenn ich bis an ihr Lebensende auf jedem Spaziergang eine Hand voll Leckerlis mitnehmen müsste - für mich wäre das vollkommen in Ordnung. Ich persönlich möchte meinen Hund nicht durch kneifen oder anrempeln erziehen/maßregeln. Aber natürlich sind Hunde auch Individuen und da muss jeder seinen Weg finden.
 
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21 Feb 2011
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#36
@ MinaBella: dann kommt dein Hund wohl in die Pubertät, da ist sowas ja fast normal :D
Da kann glaub jeder sein Lied von singen.

Apps muss auch warten, bis der Napf am Boden steht, sie muss sich sogar setzen. Sie springt sonst nämlich hoch und dabei hätte sie mir schon mal fast den Napf aus der Hand geschlagen. Für mich aber auch eher ein konditioniertes Verhalten....oder besser ein Ritual. Das finde ich nicht verkehrt (wie z. B. auch das Platz bei Hundebegegnungen). Solche Rituale können sehr hilfreich sein.

Ich persönlich finde es besser, wenn mein Hund mich fragt. Hmm, schwer zu erklären. Ich habe z. B. kein Ritual, wer nun zuerst durch die Tür geht. Bei mir rennen die Hunde nicht einfach raus. Sie schauen mich an und warten, was ich sage oder mache. So gesehen fragen sie.
Das habe ich erreicht, in dem ich bei dieser Sache konsequent inkonsequent war. Mal durften sie zuerst raus, mal mussten sie warten. Mal durften sie sich an mir vorbeidrängeln, ein anderes Mal habe ich ihnen die Tür vor der Nase zugemacht oder sie rausrennen lassen (nur ins Treppenhaus), und hab die Tür von innen wieder zugemacht. Hunde draussen, ich drin. Die haben sehr schnell gelernt, erstmal zu gucken, was ich denn heute von ihnen will.
 
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22 Sep 2015
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#37
Beim Lesen ist mir aufgefallen (ist mein Gefühl, also ganz subjektiv), dass viele sich fragen, ob das nun so richtig ist, was sie wie machen. Da ist immer eine gewisse Unsicherheit. Die spürt der Hund natürlich auch.
Uns geht das Bauchgefühl verloren oder, wenn man es noch hat, ist da wieder dieses Zögern, ob man das wirklich so machen kann / darf.
Bis das wir überlegt haben, welches denn nun der richtige Weg ist, hat Hund das schon lange ausgenutzt ;).
Michael Grewe hat da eine sehr schöne Passage in seinem Buch "Hoffnung auf Freundschaft". Der Welpe beisst im übermütigen Spiel mit seinen spitzen Milchzähnen das Kind. Das ist nicht mehr ganz so klein und es wehrt sich. Es gibt dem Welpen nämlich eine auf die Nuss. Es haut den Welpen einfach mit der Hand. Ein Reflex auf den Schmerz.
Er schreibt dann, dass es sicher nicht der optimalste Weg ist, einem Hund beizubringen, dass man nicht beisst, auch nicht im Spiel......aber es war grundehrlich. Mit dieser "Backpfeife" und einem Aua oder Lass das hat der Junge dem Hund ganz klar und deutlich mitgeteilt, was er davon hält und dass er es nicht mag und will.
Der Welpe hats verstanden.
Hätte der Junge hier erst nachgedacht, ob das nun richtig oder falsch ist.....was meint ihr wohl, wie es weitergegangen wäre?

Das finde ich auch :) Als ich Mina damals bekommen hatte war ich 13, ich hatte nicht groß Bücher über Hundeerziehung etc. gelesen sondern hab einfach gemacht (vllt. auch nicht das Beste).
Eine Nachbarin von mir hat vor 2 Jahren ihren Hund bekommen und fragte mich dann wie ich in welcher Situation reagieren würde und was ich dann mache. Meine Antwort nur, das entscheide ich in der Situation ich kann dir da keinen Plan zu geben. Sie überdenkt alles erst zig mal bevor sie handelt und dann ist die Situation schon um. Jetzt auch nach 2 Jahren analysiert sie die Situationen NACHHER immer und überlegt was sie hätte tun können anstatt zu handeln. Der fehlt auf jedenfall das Bauchgefühl !

Ich bin kein Mensch der lange überlegt ich handle einfach :)

Meine Hunde kann ich problemlos allein zuhause lassen, kann sie überall mithin nehmen und das ist für mich das wichtigste.
 
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20 Jan 2016
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#38
@ MinaBella: dann kommt dein Hund wohl in die Pubertät, da ist sowas ja fast normal :D
Da kann glaub jeder sein Lied von singen.
Jetzt schon in die Pupertät? Aber sie ist doch noch (m)ein kleines Baby :eek:

Das Fragen bzw. sich am Herrchen/Frauchen orientieren finde ich auch sehr wichtig und erstrebenswert. Das hat dann wirklich nichts mit Konditionierung oder Erziehung sondern mit der Beziehung/Kommunikation zu tun. Aber wie bekommt man das hin? Ich habe das Gefühl mein Hund schickt mir ständig telepathische Botschaften... sie schaut mich (Zuhause) so durchdringend an, so nach dem Motto "Jetzt hör halt mal zu!". Nur ich verstehe kein Wort. :(
 
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7 Okt 2014
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#39
Ich finde ein Anrempeln im richtigen Moment völlig legitim.
Wenn Finn an der Leine meint, er müsse vor meinen Füßen her bestimmte Hunde zurück anpöbeln, weil die Terror machen und ich dadurch ins stolpern komme, werde ich ihn anfangs ganz sicher nicht dafür belohnen, wenn er es NICHT macht.
Ich renne mittlerweile gnadenlos in ihn rein und er bekommt mein Knie ab.
Weil ich es einfach respektlos von ihm finde, mich fast zu Fall zu bringen und er nicht derart einzusteigen hat in andererhunds Gekeife.
Seit ich das rigoros durchziehe, geht er dran vorbei, murrend zwar (das wiederum darf er , er muss ich nicht ganz kommentarlos beschimpfen lassen ;)), aber ohne hin zu ziehen.
Dafür gibt's dann die ersten Male ein verbales Lob , aber irgendwann muss es dann auch einfach normal sein.
Ich will das nicht, er hat das nicht zu tun, es zu unterlassen gehört für mich zur guten Erziehung.
Würde er es dagegen nur deshalb nicht machen, weil es dann Kekse gibt, wäre das in meinen Augen durchaus eine Art Dressur.
Klar erreicht man damit auch sein Ziel, aber für mich wäre das nur eine Notlösung (so wie dran vorbei füttern), mehr nicht.
 
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7 Apr 2016
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#40
Suuuper Thema!!! Und schön, dass ich mich hier in so veieln Beiträgen wieder finden kann- das tut mal gut :)
Habe vor einer Woche den Hundetrainer /die Hundeschule gewechselt und muss sagen: körperliche Sprache versteht mein Sam viiiiel besser als dieses ständige Leckerlie geben. Bei Fuß gehen z.B. ging nur wenn ich Leckerlies hatte (und das ist beim Barfen auch noch mal ne Überlegung mehr) und wenn keins mehr in meiner Hand war, hat ihn das Kommando auch nicht meht interessiert. Mit der neuen Trainerin hab ich ca. 3 Minuten gebraucht ihm ohne Leckerlies klar zu machen was ich von ihm will, wenn ich das Kommando "Fuß" gebe, und siehe da- er läuft gerne und 1a bei Fuß- auch wenn ich es auflöse kommt er gerne wieder zurück in die Position und schuat mich an. Für mich der absolute AHA Effekt. die Trainerin hat das so beschrieben, dass man sich vorstellen muss im Ausland zu sein und die Sprache nicht zu verstehen- mit "Händen und Füßen" muss man sich da verständigen. Habe anfangs auch gedacht ich darf ihn in keiner Weise etwas gröber anfassen (ind Fell packen) oder stärker wegschubsen, mit dem Ergebnis, dass Sam nicht wirklich viel drum gab, was ich sagte, es sein denn, ich hatte ein Leckerlie dabei. Das war kein schönes Gefühl! Also das Thema mit der Unsicherheit war bei uns ein großes Hindernis in der Erziehung.
Das Katzen-jagen hat er jetzt auch nicht gelassen, weil er Leckerlie und einen Klick bekam, wenn er sie in Ruhe ließ (die ersten Wochen hab ich das so versucht), sondern weil er ein lautes Donnerwetter bekommt, wenn er hinterher läuft und die Katze halb ins Maul nimmt. Das versteht mein Hund wesentlich besser als das ständige Füttern. Beim Rückruf, der anfangs top klappte (als Welpe) hatten wir gerade auch Probleme (Pubertät?!). Und dann wurde es gefährlich denn Sam lief entgegen meines Rückrufs auf eine Pferdeweise, auf der seit ein paar Tagen erst Tiere stehen. Ja Sch***! Ich hatte Angst dass sie Pferde nervös oder ängstlich werden und sah schon schlimme Szenen vor meinem Auge. Sam reagieret NULL auf meine Affenanstalten ihn zum Rankommen zu bringen. Als er dann endlich kam war ich so sauer, dass er erst mal kein Leckerlie bekommen hat sondern auf den Boden gedonnert und angeschien wurde. Sorry- kam ganz automatisch aus mir raus. Seit dem legt er schon die Ohren an und geht unaufgefordert Bei Fuß an der Stelle, an der man die Weide betreten kann. Ich hab mir zuserst Vorwürfe gemacht und dachte jetzt kommt er gar nicht mehr wenn ich rufe, weil er denkt, er kriegt Ärger- aber unsere Hunde sind in der Tat inteliegenter als man immer sagt ("der Hund kann das nicht verknüpfen wenn die Strafe/das Lob nicht sofort in der Sekunde erfolgt")- Quatsch!! Der Rückruf klappt seither wieder sehr gut! Sogar aus dem Spiel mit anderen Hunden heraus.
Außerdem sollte man dem Hund die ganze Zeit signalisieren wie man sein Verhalten findet- nicht nur Suituationsbedingt, finde ich.
Beim Clicker stießen wir schnell an die erzieherischen Grenzen. Soll ich z.B. klicken und loben wenn er vor meiner Tochter, die ne leckere Brezel in dern Hand hält, sitzt und das Essen angiert (kurz davor ist es ihr weg zu schnappen), solange er "nur" da sitz und noch nicht zugelangt hat?! Wohl kaum! Da wird er weg geschickt und nicht mit Futter! So Alltagsdinge gehen halt nicht mit Lob- jedenfalls nicht bei uns.
Anderenfalls lobe ich gerne wenn er erwünschtes Verhalten zeigt.
Ich kenne auch keinen Bauern, der einen Aussie zum hüten braucht und erst mal den Clicker auspackt, damit das funktioniert :)
Letzten Endes muss man, wie hier schon erwähnt, echt gucken, wie der Hund drauf ist und auf was er reagiert. Da ist jeder Jeck anders- wie bei und Menschen auch.
 
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26 Mrz 2014
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#41
Genau das denke ich nicht. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Ich kenne viele Hunde, die absolut spitze sind im Sport, die man aber im Alltag nicht ertragen kann, sprich, sie sind in meinen Augen nicht erzogen.
Sie rüpeln mit jedem Hund, sie knurren und fletschen bei anderen Menschen, sie jagen usw.
Auch hat für mich dieses Platz machen bei Hundebegegnungen nichts mit Erziehung zu tun. Da sind wir dann nämlich wieder bei der Beziehung. Orientiert sich der Hund an seinem Menschen, brauch ich das alles nicht.
Natürlich kann ich ihn ablegen, wenn ein anderer Hund kommt, aber für mich ist das ein konditioniertes, dressiertes Verhalten. Es ist ok, wenn es jemandem so leichter fällt, ich verurteile das nicht, aber es ist keine Erziehung.

Erziehung ist ja doch auch sehr individuell. Jedem Menschen sind andere Dinge wichtig. Meine Hunde dürfen z. B. nicht ins Bett oder am Tisch betteln. Andern ist das wieder völlig egal. Und das ist auch gut so. Wenn es andere stört, dass die Hunde beim Essen betteln, dann haben die ein Problem und nicht der Besitzer. Denn der muss mit seinen Hunden leben. :)
Gundi, ich glaube wir meinen das gleiche, aber du hast mich falsch verstanden.
Ich kenne auch die Hunde,die total genial auf Turnieren laufen, aber im Alltag absolut daneben sind. Die sind dann null sozial verträglich usw.. sowas hasse ich. Da legen die Leute halt dann einfach meist auch keinen Wert auf das, was WIR als Alltagserziehung ansehen.. also Leinenführigkeit, gescheites Benehmen bei Hundebegegnungen usw...
Ganz oft ist diesen Leuten das egal, hauptsache der Hund funktioniert im Sport.

Auch das mit dem Platz habe ich, glaub ich, nicht so rüber gebracht, wie ich ursprünglich wollte. Letzendlich ist es egal ob ein Hund bei Hundebegegnungen Platz macht, Sitz macht, Handstand versucht oder einfach an lockerer Leine neben dem Besitzer steht.. hauptsache er benimmt sich so, wie der Besitzer es sich vorstellt. Oft ist es einfach so dass der Besitzer sich vorstellt das Fiffi neben ihm "Platz" macht, Fiffi das aber überhaupt nicht umsetzen kann, weil er es unter so starker Ablenkung wie bei einer Hundebegegnung z.B gar nicht gelernt hat.. der Besitzer dann aber grob wird und kneift und den Hund runter drückt und tut und macht.. ohne dass der Hund genau verstehen kann, was jetzt los ist....- oft weiss der Besitzer gar nicht dass es daran liegt, dass er das Kommando gar nicht gescheit generalisiert hat, wieso der Hund nicht "hört"...
Mir ging es bei dem Beispiel mehr um's Maßregeln. Also man kann den Hund natürlich maßregeln, auch mal anrempeln oder was auch immer, aber nur wenn man wirklich sicher ist, dass er sich nicht so verhält, wie wir uns das vorstellen, weil er uns nen' Stinkefinger zeigt.. und nicht weil er's überhaupt nicht checkt was genau der Mensch erwartet...
 
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7 Okt 2014
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#42
Das ist aber auch wieder eine Sache des (nicht)lesen Könnens des eigenen Hundes, Nadine.
Eigentlich sollte man nämlich merken, ob der einem dem Mittelfinger zeigt oder etwas nicht verstanden hat.
Viele Halter beziehen auch gar nicht mit ein, dass ein Kommando unter neuem Umständen vielleicht gar nicht umgesetzt werden kann oder ändern unbewusst ihre Körpersprache.
Und/oder sie sind sich gar nicht bewusst, dass grade diese so wichtig ist und teils eine größere Rolle spielt als das Verbale.

Finn hatte echt Probleme vom Platz ins Sitz anfangs.
Das wollte mir zuerst auch nicht in den Schädel, denn beides seperat und von Sitz ins Platz war kein Thema.
Ich habe ihm aber angesehen, dass er es nicht versteht, also haben wir das lange in dieser Kombination geübt.
Dann wollte ich, dass er es auf Distanz lernt und wieder konnte er es nicht umsetzen, da war ich aber unsicher, ob er es wirklich nicht versteht und habe auf meine Körperhaltung geachtet.
Die war auf Distanz anders, nah dran bin ich mit erhobenem Zeigefinger fürs Sitz nämlich automatisch ein paar Zentimeter näher an den Hund ran, um wieder genau vor ihm zu stehen, wenn er aus dem Platz hochkommt.
Auf Distanz fehlte das, also wusste er nicht, was ich genau von ihm wollte.
Als Finn aber einmal kapiert hatte, was ich von ihm wollte und wir jede Kombination von Sitz, Platz, mit und ohne Distanz geübt hatten, war das auch mit leicht abweichender Körpersprache kein Problem mehr.
Es passiert mir sogar heute noch, dass ich ab und an während eines Kommandos, das noch nicht ganz verinnerlicht würde, körperlich etwas anderes signalisiere und ich überdenke dann immer erstmal, ob ICH grade einen Fehler mache.

(Btw habe ich anhand solcher Beispiele ganz gut den Unterschied zwischen Erziehung und Dressur ausmachen können.)
 
Dabei
26 Mrz 2014
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#43
Genau das meine ich, Finnie Pooh! Und dann wird am Hund rumgezwickt und er weiss nicht warum.. dabei sind die Menschen Schuld. Und das passiert leider häufig.

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Dabei
21 Feb 2011
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#44
@Nadine: du hast geschrieben, dass die Erziehung davon abhängt, was man später mit dem Hund mal machen möchte (vereinfacht ausgedrückt).
Und genau das finde ich eben nicht.
Erziehung ist ein Ding, das, was ich mit dem Hund mal machen möchte, ein ganz anderes. Wenigstens in meinen Augen.
Mir ist egal, ob ich einen Hund habe, wie z. B. einen Dalmatiner oder Husky, die ja viel laufen sollen oder einen Bichon oder sonstigen Schoßhund.
Meine Vorstellung von Erziehung ist da immer gleich.
Nicht falsch verstehen, ich erziehe nicht jeden Hund gleich, ich habe aber immer das selbe Ziel, nämlich Alltagstauglichkeit.

Was das Sitz oder Platz betrifft: wenn es dem Hundehalter so leichter fällt, mit schwierigen Situationen umzugehen, ist das für mich völlig ok.
Nur ist das für mich eben keine Erziehung, sondern Dressur. Klar kann der Hund auch im Handstand an einem anderen vorbeilaufen. Nur löst es das Problem nicht, denn macht er mal keinen Handstand pöbelt er ja wieder. Das Selbe gilt vermutlich auch für Sitz und Platz.
Für mich ist es Erziehung, wenn ich es hinbekomme, dass der Hund nicht mehr pöbelt, in die Leine springt und mich dabei völlig ignoriert.
Und da bin ich dann wieder bei dem Spruch: Erziehung hat mit Beziehung zu tun. Ist der Hund mental bei mir, hat er gelernt und akzeptiert, dass er sich nicht aufregen muss, wenn ich ruhig bleibe usw, dann habe ich mein Ziel erreicht.
Und dann macht er auch in solchen Situationen ohne Probleme Platz oder Sitz, auch wenn ich es dann gar nicht mehr brauche. :)
 
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7 Nov 2013
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#45
Viele schöne und interessante Antworten :)

Ich habe heute einen (schon älteren) Artikel gelesen und wollte euch mal fragen, wie ihr allgemein zur Hundeerziehung steht? Wir alle wollen einen Hund, der mit uns kommuniziert, gut zusammenarbeitet, uns versteht (geht das überhaupt?), und natürlich super gehorcht.
Persönlich kann ich berichten, dass seit ich das nicht mehr unbedingt will, alles viel besser klappt :D:D
Ich wollte in meinem Hund meinen Seelenhund finden (von dem so viele berichteten), einen Hund der mit mir natürlich super zusammenarbeitet, dem es unheimlich wichtig ist mir zu gefallen und der deshalb auf mich hört, etc. pp.!
Aber ganz ehrlich, mal rückblickend betrachtet, was sind das für Erwartungen und Anforderungen? Denen kann ja gar niemand gerecht werden.
Und umgekehrt kann ich als Mensch nicht den Ansprüchen gerecht werden, dass alles immer positiv ist.
Wenn mein Hund mich extrem nervt, dann darf ich auch mal kurzen Prozess machen.
Und da liegt für mich das größte Problem in der heutigen Erziehung..
Nicht mal nur Erziehung des Hundes, sondern auch des Kindes oder anderen zwischenmenschlichen Beziehungen.
Viele Menschen stellen mal wieder viel zu hohe Ansprüche an andere Lebewesen, ohne selbst dabei im Ansatz so perfekt zu sein. :D

Und als ich das festgestellt habe, ging irgendwie meine Unsicherheit verloren und ich wurde 100% entspannter und gelassener.
Und dann hat die Erziehung auch auf einmal funktioniert.. Und dadurch auch die Beziehung zu meinem Hund. Oder eventuell war es andersrum? Auf jeden Fall..
Ich war nicht mehr unsicher wegen jeder doofen Reaktion die ich hatte und ich konnte auch blöde Aktionen seitens meines Hundes gelassen wegstecken (eventuell sogar mit einem innerlichen Grinsen, weil mich sein Verhalten wieder zum lachen gebracht hat).
Ich bin jetzt ehrlich und offen gegenüber meinem Hund, zeige was ich von welcher Aktion halte (Freude oder auch Wut) in einem Rahmen den mein Hund verstehen kann.
Mir ist es nicht wichtig, dass mein Hund super erzogen ist und jedes Kommando mit Perfektion ausführt. Mir ist nur wichtig, dass er sich im großen und ganzen anständig benehmen kann.
Und solange uns das gelingt, ist alles super!

Übrigens gehen auch wir ohne Tasche, Leckerlis und mittlerweile oftmals selbst ohne Leine spazieren.
Und auch das klappt, obwohl mein Hund oftmals nicht ganz ohne war, in der Vergangenheit :)
 
Dabei
26 Mrz 2014
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#46
@Nadine: du hast geschrieben, dass die Erziehung davon abhängt, was man später mit dem Hund mal machen möchte (vereinfacht ausgedrückt).
Vielen Hundehaltern, die z.B nur auf Turniere wollen und DEN super Sporthund wollen, ist es aber zB egal ob der Hund an der Leine beim Gassi zieht und pöbelt o.ä ... das ist für die oftmals -meiner Erfahrung nach- nicht wichtig. Das meinte ich.
Für mich persönlich ist es auch wichtig und hat mit Erziehung zutun, dass mein Hund es eben NICHT macht... aber andere haben da vl. ganz andere Ansprüche an sich selbst und an den eigenen HUnd. Vl. interessiert's die gar nicht dass der Hund ständig pöbelt, hauptsache er funktioniert im Sport und bringt viele Schleifen heim...
 
Dabei
7 Okt 2014
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#47
Das stimmt sicher, ist aber der grundlegend falsche Weg, grade bei Dingen wie Leinenaggression.
Den damit schadet man eventuell seiner Umwelt und das ist für mich noch eine ganz andere Nummer als beispielsweise "nur" Ziehen an der Leine.
Und da sollte jeder den gesunden Menschenverstand einschalten und massiv am Problem arbeiten, denn letztendlich lebt man doch in erster Linie mit dem Hund und verbringt nur einen gewissen Anteil der Zeit beim Sport.
 
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Dabei
29 Okt 2014
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#48
Mein Hund zieht auch an der Leine und pöbelt auch mal ;) auch auf Turnieren ... wenn ich euch erzähle was ich seit 1,5 Jahren schon alles probiert habe ;) ich gebe nicht auf, aber ich wäre genau eine von "denen" ... obwohl ich viel Wert auf das nicht ziehen usw. Lege ;)

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Dabei
15 Mai 2014
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1.001
#49
Nicht falsch verstehen, ich erziehe nicht jeden Hund gleich, ich habe aber immer das selbe Ziel, nämlich Alltagstauglichkeit.

Was das Sitz oder Platz betrifft: wenn es dem Hundehalter so leichter fällt, mit schwierigen Situationen umzugehen, ist das für mich völlig ok.
Nur ist das für mich eben keine Erziehung, sondern Dressur. Klar kann der Hund auch im Handstand an einem anderen vorbeilaufen. Nur löst es das Problem nicht, denn macht er mal keinen Handstand pöbelt er ja wieder. Das Selbe gilt vermutlich auch für Sitz und Platz.
Für mich ist es Erziehung, wenn ich es hinbekomme, dass der Hund nicht mehr pöbelt, in die Leine springt und mich dabei völlig ignoriert.
Und da bin ich dann wieder bei dem Spruch: Erziehung hat mit Beziehung zu tun. Ist der Hund mental bei mir, hat er gelernt und akzeptiert, dass er sich nicht aufregen muss, wenn ich ruhig bleibe usw, dann habe ich mein Ziel erreicht.
Und dann macht er auch in solchen Situationen ohne Probleme Platz oder Sitz, auch wenn ich es dann gar nicht mehr brauche. :)
Genau das ist es, glaube ich, was im Grunde alle Menschen wollen es aber häufig nicht umsetzen können.
Und das klappt bestimmt besser wenn man nicht verkrampft versucht die Anweisungen eines Buches/Trainers zu befolgen ohne dass man mit dem Herzen dabei ist. Man muss sich irgendwie authentisch verhalten sonst merkt der Hund es sofort.
Die Frage ist jetzt doch eigentlich nur: Wie schaffe ich es, eine solche Beziehung aufzubauen? Wie gehe ich vor? Wie bekomme ich es hin, dass er nicht pöbelt sondern mich fragt?
Viele Menschen stellen mal wieder viel zu hohe Ansprüche an andere Lebewesen, ohne selbst dabei im Ansatz so perfekt zu sein. :D
Das ist bestimmt ein Grund. Man möchte einen perfekten Hund ist aber selber unsicher, vielleicht auch im sonstigen Leben. Das kann nicht klappen. Der Hund orientiert sich ja an einem. Das würde aber auch bedeuten, dass allgemein ängstliche, unsichere Menschen eher Probleme mit der Hundeerziehung haben als sichere, in sich ruhende. Ist man so selbstbewusst/von sich überzeugt, dass man die Bedürfnisse anderer nicht mehr mitbekommt oder sie einen nicht interessieren bekommt man bestimmt auch keine gute Beziehung hin.

Vielen Hundehaltern, die z.B nur auf Turniere wollen und DEN super Sporthund wollen, ist es aber zB egal ob der Hund an der Leine beim Gassi zieht und pöbelt o.ä ... das ist für die oftmals -meiner Erfahrung nach- nicht wichtig. Das meinte ich.
Für mich persönlich ist es auch wichtig und hat mit Erziehung zutun, dass mein Hund es eben NICHT macht... aber andere haben da vl. ganz andere Ansprüche an sich selbst und an den eigenen HUnd. Vl. interessiert's die gar nicht dass der Hund ständig pöbelt, hauptsache er funktioniert im Sport und bringt viele Schleifen heim...
Das glaube ich eigentlich nicht. Es kann einem nicht egal sein, ob man mit einem pöbelnden Hund an der Leine spazieren geht (es sei denn diese Leute gehen nicht spazieren..). Man kann den Hund nur in völlig einsamen Gegenden wirklich guten Gewissens frei laufen lassen und muss ansonsten immer aufpassen. Außerdem ist es bestimmt jedem unangenehm einen Leinenpöbler zu haben. Man bekommt ja auch immer mal einen Spruch zu hören: "wie wäre es mal mit Hundeschule,..." und wird schief angeguckt.
Ich glaube eher, dass sie in einem Kreislauf gefangen sind. Sie sind doch im Verein, machen doch alles, waren doch in allen Welpen/Junghundkursen, der Hund hat doch die BH, sie beschäftigen ihn doch und machen Sport,... Warum klappt es dann nicht?


Viele Halter beziehen auch gar nicht mit ein, dass ein Kommando unter neuem Umständen vielleicht gar nicht umgesetzt werden kann oder ändern unbewusst ihre Körpersprache.
Und/oder sie sind sich gar nicht bewusst, dass grade diese so wichtig ist und teils eine größere Rolle spielt als das Verbale.

Finn hatte echt Probleme vom Platz ins Sitz anfangs.
Das wollte mir zuerst auch nicht in den Schädel, denn beides seperat und von Sitz ins Platz war kein Thema.
Ich habe ihm aber angesehen, dass er es nicht versteht, also haben wir das lange in dieser Kombination geübt.
Dann wollte ich, dass er es auf Distanz lernt und wieder konnte er es nicht umsetzen, da war ich aber unsicher, ob er es wirklich nicht versteht und habe auf meine Körperhaltung geachtet.
Die war auf Distanz anders, nah dran bin ich mit erhobenem Zeigefinger fürs Sitz nämlich automatisch ein paar Zentimeter näher an den Hund ran, um wieder genau vor ihm zu stehen, wenn er aus dem Platz hochkommt.
Auf Distanz fehlte das, also wusste er nicht, was ich genau von ihm wollte.
Als Finn aber einmal kapiert hatte, was ich von ihm wollte und wir jede Kombination von Sitz, Platz, mit und ohne Distanz geübt hatten, war das auch mit leicht abweichender Körpersprache kein Problem mehr.
Es passiert mir sogar heute noch, dass ich ab und an während eines Kommandos, das noch nicht ganz verinnerlicht würde, körperlich etwas anderes signalisiere und ich überdenke dann immer erstmal, ob ICH grade einen Fehler mache.

(Btw habe ich anhand solcher Beispiele ganz gut den Unterschied zwischen Erziehung und Dressur ausmachen können.)
So etwas ist mir auch schon mal passiert. In unserem Hundeverein haben wir an einem Tag mal Tests gemacht. Zaro sollte 5 Meter hinter mir im Platz warten. Ich stand mit dem Rücken zu ihm, sollte die Arme hängen lassen, die Augen schließen und mich nicht bewegen. Dann den Befehl "Fuß" geben. Ich hörte dann einen fiependen Hund vor mir der, als ich die Augen aufmachte gerade den Trick "Gib Pfote" probierte. Das selbe haben wir auch mit "Sitz" probiert. Sie haben die Anweisungen an sich gar nicht immer verstanden sondern agieren häufig kontextbezogen. Man muss wirklich kleinschrittig vorgehen und ihnen langsam beibringen, dass eine Anweisung, egal wie man selber steht und egal wo sie sich gerade befinden, immer das selbe bedeutet. Das ist für Hunde sehr schwierig weil sie ja eigentlich mehr auf die Körpersprache achten. Aber ist das nicht eigentlich auch Dressur? Ist nicht jede Erziehung irgendwie Dressur? Ist es nicht selbst das Lernen, auf einen zu achten? Obwohl das bestimmt der beste und praktikabelste Weg ist wenn man weiß wie man es erreichen kann.
 
Dabei
15 Mai 2014
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#50
Ich meine auch, dass man überlegen muss, wann ein Hund wirklich gut erzogen ist.
Auch bei Kindern finde ich sind nicht die gut erzogen, die sich sich verhalten, wie man es möchte sondern die, bei denen man es hinbekommen hat, dass sie sich von sich aus gut verhalten. Ein Kind, dass einem anderen den Eimer nicht wegnimmt weil es Angst vor Strafe hat ist eher nicht so gut erzogen wie eines, dass es nicht macht weil das andere Kind sonst traurig ist.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#51
Eigentlich ist es gar nicht so schwer, diese Orientierung aufzubauen.
Dazu ist es aber notwendig, dass man merkt, wann der Hund sich "weggeträumt" hat, oder besser, wann er damit anfängt.
Dann muss man ihm nämlich klar machen, dass man selbst auch noch da ist.
Die meisten merken gar nicht, wenn Hund sein eigenes Ding macht und seinen Menschen komplett ausgeblendet hat. Sie achten aber auch nicht im Ansatz darauf. Denn man trifft sich schließlich mit anderen, damit der Hund "spielen" kann und man selbst in Ruhe tratschen kann. Da wird aber auch nicht für einen Moment auf den Hund geachtet.
Oder der andere Klassiker: man hat einen sowieso schon selbstständigen Hund und macht dann auch noch "Ballspiele", am besten noch mit so einem Wurfdingens, damit er schön weit fliegt. Wie soll der Hund da lernen, dass sein Mensch sein Mittelpunkt sein soll?

Wenn man diese Orientierung "übt", ist das auch sehr anstrengend für den Menschen. Dann hat man vlt nicht sofort Erfolg. Tja, das war es dann bei den meisten.

Es sollte einem wirklich egal sein, was andere denken oder erwarten.
Sehr hilfreich finde ich hier das Buch von Nadin Matthews: "Duell auf offener Straße".
Je aufgeregter, gereizter der Hund ist, um so ruhiger muss ich sein.

Ich kann meinen Hund, wenn er z. B ganz dolle und aggressiv pöbelt, auch mal so richtig maßregeln. Also ihn z. B. mal packen und einfach neben mich stellen. Aber da sind viele Dinge, die da zusammenspielen, damit der Hund das akzeptiert und selbst wieder ruhig wird.
Zum einen sollte man dabei selbst emotionslos bleiben (so gut das halt geht). Steht der Hund dann neben einem, ist die Maßregelung auch vorbei und man sollte ihm was zum "anlehnen" anbieten, wie z. B. das eigene Bein.
Da spielt soviel rein. Am besten übt man das mit einem vernünftigen Trainer.

Denn, was viele einfach vergessen: in erster Linie muss man an sich selbst arbeiten, nicht am Hund.
Ändert sich mein Verhalten, dann ändert sich das des Hundes auch.

Da es aber vielen an Selbstreflexion und Selbstkritik mangelt, viele Trainer das sowieso nicht sehen und wissen, dem Kunden nach dem Mund reden, wird es schwer werden, so eine Beziehung aufzubauen.
 
Dabei
7 Nov 2013
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#52
Das ist bestimmt ein Grund. Man möchte einen perfekten Hund ist aber selber unsicher, vielleicht auch im sonstigen Leben. Das kann nicht klappen. Der Hund orientiert sich ja an einem. Das würde aber auch bedeuten, dass allgemein ängstliche, unsichere Menschen eher Probleme mit der Hundeerziehung haben als sichere, in sich ruhende. Ist man so selbstbewusst/von sich überzeugt, dass man die Bedürfnisse anderer nicht mehr mitbekommt oder sie einen nicht interessieren bekommt man bestimmt auch keine gute Beziehung hin.
Ja, das möchte ich damit irgendwo auch aussagen.

Mein Hund ist in vielen Punkten auch eine Reflexion von mir.
Zum Beispiel die innere Unruhe und der Tatendrang, könnte definitiv mit meinem Charakter zusammen hängen.
Und die meisten "Hundeflüsterer" (dummes Wort, aber man versteht glaube ich was ich meine:D) sind meistens unfassbare Ruhepole.
Mein Trainer meinte damals auch zu mir, als ich sagte, ich müsse noch an Barneys Ungedulg üben: wie willst du deinem Hund was beibringen, was dir selbst nicht im Blut liegt?
Und genau deshalb, hat am Ende des Tages die Hundeerziehung meinem Charakter am aller meisten etwas gebracht!
Mehr Gelassenheit und dadurch Selbstsicherheit und natürlich noch Dinge wie Geduld, Ruhe, ..
Und das hat sich Barney dann irgendwie selbst abgeschaut und wurde dadurch viel, viel gelassener.
Aber natürlich auch nur bis zu einem gewissen Grad (wie bei mir auch). Angeborener Charakter bzw. auch einfach das Wesen des Hund/Aussie spielen ja ebenfalls noch eine große Rolle (in meinen Augen).
Und das möchte man ja auch gar nicht los werden, so lange es sich in Grenzen hält :) Weil sonst wären alle gleich und alle wie Maschinen.

Von daher kann ich Gundi zustimmen: Man muss in erster Linie an sich selbst arbeiten.
Und genau deshalb ist es auch so schwer. Grade wenn man einen etwas schwierigeren Hund hat.
Weil eine Phase der Selbstkritik kann manchmal auch ganz schön deprimierend sein :D
 
Dabei
26 Feb 2016
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#53
Ich möchte zu meiner Frage jetzt kein neues Thema eröffnen, denke das passt hier gut rein. Ich bin ja fast nur ein stiller Mitleser, würde aber gerne mal eure Meinung hören, zum Thema Verbal massregeln. Meiner ist mittlerweile 8 1/2 Monate alt und ich habe ihn bis jetzt 3 oder 4 mal etwas lauter angesprochen, nicht unbedingt angeschrien, dass jetzt mal Schluss ist. Das kam in dem Moment aus meinem Bauch heraus, weil er draußen im Kopf komplett dicht gemacht hat und sich nicht am ausflippen hat bremsen lassen. Er hat sofort mit dem Verhalten aufgehört und hat danach super gehört und das ohne Angst vor mir zu haben. Er war aufmerksam, kein Schwanz einziehen oder ähnliches.
Meine Trainerin sagte mir aber, ich würde damit dem Hund Angst machen und somit kein Rudelführer werden, ich soll nichts verbal machen, im Prinzip warten, bis mein Hund ausgesponnen hat. Mich würde jetzt interessieren, was ihr zu dieser Aussage meint.
 
Dabei
31 Jan 2015
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#54
also.. ich sehe da jetzt nicht so das Problem, den Hund auch mal anzumeckern.
Kann ja nicht immer alles friede-freude-Eierkuchen sein.
Dazu wäre ich auch gar nicht in der Lage; manchmal bin ich halt wütend und werde lauter - deshalb hat mein Hund doch nicht gleich Angst vor mir?
Zum Angst haben gehört da meiner Meinung nach sehr viel mehr zu - schlagen und so weiter.
 
Dabei
15 Mai 2014
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#55
Meine haben auch schon mal einen Anraunzer bekommen wenn sie gar nicht mehr gehört haben. Irgendwie muss man das falsche Verhalten ja beenden, man kann nicht in jeder Situation abwarten und das was in so einer Situation aus dem Bauch heraus gemacht/gesagt wird ist häufig sehr effektiv und wird von den Hunden auch verstanden (natürlich solange es sich im Rahmen hält). Ist doch allemal besser als eine Methode, die nicht funktioniert weiter zu probieren. Damit wird man auch kein Rudelführer (ich finde den Begriff sowieso doof).
 
Dabei
26 Feb 2016
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#56
Ich habe mich für meinen Hund extrem ändern müssen, und muss immer noch daran arbeiten. Ich bin aufgrund meiner Herzerkrankung nicht unbedingt der innerlich ruhige Mensch, und mein Kleiner war am Anfang überdreht, unruhig und sehr hibbelig als er zu uns kam. Zusammen haben wir an Ruhe und Entspannung gearbeitet und zuhause ist er jetzt total ruhig. Da war anfangs nicht dran zu denken. Draußen hat sich das jetzt wieder gesteigert, er ist schnell gestresst und wir arbeiten daran, auch draußen zur Ruhe zu kommen. Das klappt nur bedingt, er flippt dann richtig aus. Zur Zeit bin ich da auch etwas verunsichert, weil ich ihn da körperlich stoppen/halten müsste, da er sich immer mehr in das Verhalten reinsteigert. Für Schläge und harte Massregelung bin ich absolut nicht.
Ein größeres Problem ist mittlerweile, wenn uns ein Hund entgegenkommt, da wird gezogen, sich an der Leine gewunden und gemault. Er ist dann auch überhaupt nicht mehr ansprechbar. Meine Trainerin hat es mit ihrem Hund und ihm angeschaut, sie meint, dass wird sich legen, er will halt hin und Party machen. Ich habe aber Angst, dass es sich nicht bessert. Ich mache es so, ich gehe einfach weiter mit Nein und Richtungswechsel aber er hängt ja trotzdem in der Leine. Körperliches Zurückdrängen oder Ansprache juckt ihn da nicht.

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Dabei
21 Feb 2011
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#57
@ Fluffy: such dir schnellstmöglich einen anderen Trainer.
Ich kann jetzt nur beurteilen, was ich hier lese. Für mich klingt es so, als wärst du mit dem, was die Trainerin da so macht, auch nicht ganz einig.
Und glaub mir, solche Marotten, wie zu anderen Hunden hinziehen, legt sich nicht von allein.

Dieses Rudelführergedöns kann ich auch bald nicht mehr lesen und hören. Solche Trainer würde ich echt gern mal fragen, wo sie gelernt haben.....:mad:

Natürlich kannst du deinen Hund auch mal was lauter anmotzen. In deinem Fall hatte es ja auch Erfolg. Wichtig ist da einfach, sofort wieder neutral bis freundlich zu sein, sobald der Hund das unwerwünschte Verhalten aufgibt.
Das fällt den meisten Menschen ziemlich schwer. Als Mensch ist man hinterher immer noch ein Weilchen "beleidigt", was der Hund nun ganz und gar nicht versteht.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#58
Wenn die Bindung stimmt und dein Hund dir vertraut, wird er nicht plötzlich Angst vor dir bekommen, wenn du ihn MAL anschreist.
Das ist doch authentisch in dem Moment, in dem du wirklich sauer bist und macht dich für ihn berechenbar.
Anders wäre es, wenn du ständig lauthals reagierst und dein Hund womöglich noch nicht mal weiß, warum.
Du musst halt einschätzen können, ob dein Hund das abkann oder eine Welt für ihn zusammenbricht.

Ich hatte am Wochenende ein Situation, in der mein Hund partout nicht gebürstet werden wollte.
Normalerweise lässt er das trotzdem über sich ergehen, wenn auch mit einem Blick, als würde ich ihn umbringen.
Nun war aber meine beste Freundin zu Besuch, die er abgöttisch liebt und was macht der Sack?
Statt zu mir zu kommen, ist er zu ihr hin und war der Meinung, sie würde ihn "retten" (sie hat ihn zum Glück gnadenlos ignoriert).
Ich habe ihn vehementer zu mir beordert und er hat sich weiterhin stoisch geweigert zu kommen .
Da habe ich dann echt mal kurz gebrüllt.
Weil mir das zickige Getue auf die Nerven ging, mein Gott, er kennt das Spiel und weiß, dass er überlebt!
Und er kam...Sehr langsam und hörbar seufzend.
Klar ist das absolut suboptimal , wenn ein Hund wirklich vor etwas Angst hat, aber Finn weiß, dass ich ihm beim Bürsten nicht wirklich weh tue, er mag das halt einfach nicht, weil er dann über längere Zeit bei engem Körperkontakt still liegen bleiben muss.
Aber bei einer Situation, die seit drei Jahren Gang und Gebe ist, clickere ich nicht mehr rum und quietsche ihn an, er hat das einfach über sich ergehen zu lassen, weil es keine Bedrohung für ihn darstellt und da gibt es dann auch kein Mitleid.
Dafür kenne ich meinen Hund zu genau und weiß, wann er eine Show abzieht.
Zum Schluss gab es einen Keks und ein Lob und mein Hund hat weiterhin keine Angst vor mir, auch wenn einem Außenstehendem in dem Moment bestimmt suggeriert worden wäre, dass ich ihn regelmäßig misshandel.
 
Dabei
15 Mai 2014
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#59
@ Fluffy: such dir schnellstmöglich einen anderen Trainer.
Ich kann jetzt nur beurteilen, was ich hier lese. Für mich klingt es so, als wärst du mit dem, was die Trainerin da so macht, auch nicht ganz einig.
Und glaub mir, solche Marotten, wie zu anderen Hunden hinziehen, legt sich nicht von allein.
Würde ich auch so sehen, in beiden Punkten. Der Hund wird ein Verhalten, mit dem er so erfolgreich durchkommt, nicht einfach abstellen. Ich würde mir auch einen anderen Trainer suchen.
 
Dabei
26 Feb 2016
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#60
Mein Sammy ist ein ziemlich selbstbewußter und draufgängerischer Rüde, der auch gerne mal zeigt, wenn ihm was nicht passt. Mit dem Bürsten hat ich abfangs auch Probleme, vor allem an den Plüschhosen hinten. Ich sollte das mit Futter verknüpfen. Macht er Theater, gibts kein Futter. Gut. Hab ich nicht gemacht, meine Devise ist, was muss, dass muss. Klingt hart, aber ich musste schon so oft meine Katzen spritzen oder auch viele Dinge bei meinem schwerkranken Hund, oder einfach nur Ohren reinigen. Dann mach ich das einfach, ich zeig ihm die Bürste, dann fang ich an und wenn er gemekkert hat, hab ich vorsichtig trotzdem weitergemacht, sonst hät ich ihm ja den Gefallen getan, ich maul und sie hört auf. Nach 10 Minuten war das kein Problem mehr und er lässt sich bürsten. So hab ich es auch mit Menschen und Radfahren, Joggern gemacht. Einfach vorbei gehen und wieder zu mir korrigieren. Das klappt jetzt.
Ich find nicht alles gut, was meine Trainerin mir zeigt. Jetzt bin ich mit meinen 10 Stunden durch. Gute 520€ bezahlt. Aber für meinen Hund mach ich das gerne.
Was könnt ihr mir den an Tipps geben, dass ich das Verhalten zu anderen Hunden an der Leine unterbinden kann, besser gesagt, lernen es besser zu machen???

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