Züchter in Niedersachsen & wie finde ich den richtigen Aussie

Dabei
12 Dez 2019
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#1
Hallo liebe Community,

ich bin neu hier im Forum und möchte mich zunächst kurz vorstellen. Mein Name ist Claudia und ich bin 32 Jahre jung. Schon seit ich denken kann, bin ich vernarrt in Tiere. Aktuell teile ich mir den Haushalt mit meinen zwei Katzen und meinem Lebensgefährten. Zur Familie gehört außerdem mein 10 jähriger P.R.E Bandolero. Aufgewachsen bin ich mit einem Haufen Katzen, Hamstern und Meerschweinchen. Einen Hund durfte ich leider nie haben. Nun wohne ich mit meinem Lebensgefährten bereits im 6. Jahr in unserem schönen Fachwerkhaus mit großem Grundstück und ich habe schon seeeehr lange den Wunsch nach einem Hund. Die Rasse Australian Shepherd fasziniert mich, weil ich zum einen eine Freundin habe, die sich glücklich schätzen kann, einen dieser faszinierenden Hunde zu besitzen. Immer wenn ich "Mo'chen" treffe beneide ich sie um diesen tollen Hund. Er ist genau das, was die Rasse ausmacht. Wahnsinnig intelligent, clever, smart, verständnisvoll, geduldig, wunderschön, lustig, frech unvm. Seit ich diesen Hund kenne, habe ich mir geschworen, wenn ich mal einen Hund habe, dann genau so einen. Zum anderen habe ich einen Fable für langhaarige Tiere :D bin ein sehr aktiver Mensch (u. a. jeden Tag beim Pferd) und liebe Herausforderungen.

Nun bin ich gerade in der Phase, in der ich mich umfassend über die Rasse informiere. Ich habe mir schon mehrere Bücher zum Thema gekauft, die ich mit Begeisterung verschlinge. Das Buch "Aussigraphie" habe ich innerhalb von 3 Tagen durchgelesen. Da ich ja leider selber keine Hundeerfahrung vorweisen kann, arbeite ich mich aktuell auch in die Thematik "Hundeführerschein - was macht den Hund aus, was darf er fressen und was nicht, wie ist die Körpersprache, worauf muss man achten" etc. ein. Ich bin der Typ Mensch der das Motto pflegt: "wenn, dann richtig". Hunde und Pferde sind so verschieden wie Sonne und Mond ABER da mein Pferdchen sehr temperamentvoll und dickköpfig ist und im tagtäglichen Umgang sehr viel Konsequenz und Klarheit benötigt, habe ich im Bereich Erziehung schon umfangreiche Erfahrungen gesammelt. Wischiwaschi heute so morgen so gibt es bei mir nicht.

So nun kommen wir zum eigentlichen Grund, warum ich mich in diesem Forum angemeldet habe.

Ich schaue nun schon seit einigen Wochen regelmäßig bei dhd24 und ebay Kleinanzeigen und habe vor allem Folgendes festgestellt:
  • Es gibt super viele Angebote und davon sehr viele "ohne Papiere". Hierbei habe ich mir ableiten können, dass meistens die Faustregel gilt
    Welpe > € 1.000,00 = mit Papiere
    Welpe < € 1.000,00 = ohne Papiere
  • Es werden oft schon Welpen reserviert, die wenige Tage alt sind
  • Es wird wenig bis gar keine Aussage über den Charakter der Welpen getroffen
  • Welpen werden meist zwischen der 8.-9. Woche abgegeben
Ich tue mich ehrlich gesagt schwer, bei der Vielzahl der Anzeigen, für mich den richtigen Züchter ausfindig zu machen. Man müsste theoretisch jeden anrufen, um seine Fragen zu stellen und dafür fehlt mir ehrlich gesagt die Zeit und die Lust. Daher hoffe ich, dass ihr mir ein paar Empfehlungen geben könnt hinsichtlich meiner nachfolgenden Kriterien:
  • Mein Aussie soll definitiv Papiere haben und aus einer Zucht stammen, die das Hauptaugenmerk auf den gesunden Erhalt der Rasse und den Rassestandard legt und nicht wegen des Geldes züchtet.
  • Eine Mischung aus Arbeits- und Showlinie wäre mir sehr recht jedoch keine "Monsterfellplüschis" die nur auf Optik gezüchtet sind
  • Ich suche einen Aussie der charakterlich zu mir passt. Farbe und Geschlecht ist zweitrangig. Natürlich finde ich Merle und blaue Augen auch besonders anziehend, aber Charakter geht vor Aussehen. Und jetzt kommt die große "Schwierigkeit". Ich suche einen Züchter, der NICHT sofort nach Geburt jeden Welpen reserviert, nur weil sich jemand in seine Farbe verliebt hat. Was ist, wenn das genau der Welpe wäre, der zu MIR passen würde? Ich möchte gerne, wenn ich mir einen Wurf anschaue, in das Rudel kommen und die Eindrücke sprechen lassen und mich am Ende für den entscheiden, der mein Herz erobert hat und am besten zu mir passt. Ich habe da ehrlich gesagt keine Lust einen Kompromiss einzugehen und hinterher den zu nehmen "der noch frei ist". Ich nehme mir da selbstverständlich auch den züchterischen Rat sehr zu Herzen!
  • Ich möchte einen Aussie mit langer Rute
  • Mini oder Standard ist egal, ich bevorzuge jedoch die Standard Aussies
  • Ich möchte gerne einen Aussie, der erst ab der 11. oder 12. Woche abgegeben wird einfach aus dem Grund, dass die Sozialisierung im Rudel noch länger erfolgen kann, der Charakter sich dadurch mehr festigt und natürlich gewisse Aspekte bereits im vertrauten Umfeld geübt werden können wie z. B. Stubenreinheit, Alleinsein etc.
    Zum Thema Alleinsein. Mein Freund arbeitet in Schichten und ich in einem flexiblen Gleitzeitmodell. Der Hund wäre max. 4-5 Stunden alleine. Ich würde es jedoch begrüßen, da ich eben keine Hundeerfahrung habe, wenn das bereits anfänglich geübt werden könnte und wenn es nur 20 Minuten sind, auf die ich aufbauen könnte.
  • Ich möchte einen Aussie, der mit Katzen und Pferden aufgewachsen ist oder sie zumindest kennt und toleriert. Wie oben geschrieben leben in meinem Haushalt zwei aktive, aber doch schon ältere Katzenherren und auch beim täglichen Gang in den Stall sollte er stets an meiner Seite sein.
Das wäre es auch "schon". Sollte mir noch mehr einfallen, würde ich es ergänzen. Ich würde mich freuen, wenn dem ein oder anderen ein Züchter einfällt, der die o. g. Kriterien annähernd erfüllt. Gerne ca. 200 km im Umkreis von Göttingen oder im Bereich Berlin/Brandenburg.

Noch kurz zu dem was ich bieten kann:
  • Ein endlos großes Herz mit viel Liebe, Verständnis und Konsequenz
  • Sehr viel Einfühlungsvermögen und Empathie
  • Einen festen Platz in Mitten der "Familie"
  • Einen großen Garten mit einer Menge Platz zum Schnüffeln, gemeinsam Spielen und Toben
  • Viel Abwechslung durch die bevorstehende Karriere als "Reitbegleithund"
Ich würde mich über ein paar Tipps, Kontakte oder Rückmeldungen sehr freuen und vielen Dank fürs Lesen. :D

Viele Grüße
Claudia
 
Dabei
7 Sep 2012
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#3
Puh, langer Text... da fällt es schwer auf alles einzugehen, aber ich versuche es mal:

Ich finde es toll, das Du Dich schon so weit im voraus informierst! Das begrüße ich immer!
Deine Aufzählung über die (möglichen) Charakterzüge sind einerseits umfangreich, andererseits fehlt ein wichtiger Aspekt, der oftmals der Abgabegrund Nr. 1 für den Aussie ist: Der (je nach Individuum) unterschiedlich stark ausgeprägte und im Rassestandard geforderte Wach- u. Schutztrieb, sowie die Reserviertheit gegenüber Fremden. Irgendwie wird das viel zu wenig berücksichtigt und gerne verdrängt, kann aber (wenn man nicht drauf vorbereitet ist) erhebliche Probleme machen. Sehr häufig liest man: "mein Welpe ist überhaupt nicht reserviert, er freut sich über jeden!". Grundsätzliche eine tolle Sache, die auch für eine gute Aufzucht spricht, ABER: Schutz- u. Wachtrieb + Reserviertheit entwickelt sich i.d.R. erst mit der Pubertät. Und die meisten Halter sind dann doch über den Wandel häufig sehr überrascht.
Ich hatte und habe Aussies, die diese Anlagen gering ausgeprägt haben/hatten und ich habe eine Hündin, bei der dies sehr ausgeprägt ist.

Welpen über EBay Co. suchen, ist keine gute Idee... wirklich gute Züchter annoncieren ihre Welpen i.d.R. nur in Ausnahmefällen auf solchen Plattformen und das führt uns gleich zu Deinem nächsten Punkt:

Ich suche einen Züchter, der NICHT sofort nach Geburt jeden Welpen reserviert, nur weil sich jemand in seine Farbe verliebt hat.
Verantwortungsvolle Züchter setzen nur dann einen Wurf um, wenn zu genug Interessenten dafür haben. D.h. es gibt bereits Reservierungen lange VOR dem Wurf. Und nur wenn ein Wurf größer ist oder ein Interessent aus einem anderen Grund abspringt, sind dann mal einzelne Welpen frei. Für mich persönlich spricht auch überhaupt nichts dagegen, wenn schlussendlich auch eine Wunschfarbe hat. Fakt ist aber: das bei diesen Züchtern schon die Entscheidung für eine Welpen aus Wurf XY gefallen ist, lange bevor sie geboren wurden! Ich selber habe aktuell eine Reservierung + Anzahlung für einen Welpen geleistet, der frühestens im Jahr 2022 geboren wird. Bei richtig guten Züchtern, ist das normal!

Ich möchte gerne einen Aussie, der erst ab der 11. oder 12. Woche abgegeben wird einfach aus dem Grund, dass die Sozialisierung im Rudel noch länger erfolgen kann, der Charakter sich dadurch mehr festigt und natürlich gewisse Aspekte bereits im vertrauten Umfeld geübt werden können wie z. B. Stubenreinheit, Alleinsein etc.
Ich selber habe meine letzten beiden Welpen mit 12. bzw. 10. Wochen zu mir geholt. Allerdings muss man das auch individuell betrachten, denn das ganze kann Vor- u. Nachteile habe. Es gibt auch Würfe, die ab einen gewissen Alter echt rabiat miteinerander umgehen, wo u.U. sogar eher alles andere als Sozialisierung stattfindet. Mir ist ein Wurf gekannt, der mit 6 Wochen getrennt werden musste (was sicherlich die absolute Ausnahme sein sollte, aber halt vorkommen kann), dann werden viele Hündinnen nach einiger Zeit unduldsam gegen ihre Welpen (tut halt weh, wenn die immer noch an die Milchbar wollen). Den Charakter festigst Du damit sicherlich nicht! Denn zum einen kommen Welpen zwar mit gewissen Anlagen zur Welt, aber die können sich noch gewaltig ändern, gerade mit der Pubertät und vor allem wirkt sich das zukünftige Zuhause, das Umfeld u. die Bezugspersonen zu über 60% auf den Charakter aus! Auch die Auswirkung auf die Stubenreinheit oder das Alleinsein sind eher gering. Denn im neuen Zuhause kann wirklich ALLES anders sein u. der eben beim Züchter quasi noch stubenreine Welpe, pullert fröhlich in der neuen Wohnung vor sich hin (Stichwort Aufregung, alles neu, unbekannt ect. pp.)

Ich möchte einen Aussie, der mit Katzen und Pferden aufgewachsen ist oder sie zumindest kennt und toleriert. Wie oben geschrieben leben in meinem Haushalt zwei aktive, aber doch schon ältere Katzenherren und auch beim täglichen Gang in den Stall sollte er stets an meiner Seite sein.
Sicherlich sehr gut wenn der Welpe schon darauf geprägt wurde, dennoch wird das Deine Aufgabe sein dem Welpen den Umgang mit den anderen Tieren beizubringen. Wer Katze X beim Züchter toleriert, muss das bei Katze Y im neuen Zuhause noch lange nicht. Das kommt halt auch auf die jeweilige Katze an u. wenn man mit den Geschwistern toben kann, ist die Katze vielleicht auch uninteressanter, als allein ohne Spielpartner im neuen Zuhause.

ch tue mich ehrlich gesagt schwer, bei der Vielzahl der Anzeigen, für mich den richtigen Züchter ausfindig zu machen. Man müsste theoretisch jeden anrufen, um seine Fragen zu stellen und dafür fehlt mir ehrlich gesagt die Zeit und die Lust.
Tja, da wirst Du Dir wohl die Mühe machen müssen und zwar am besten BEVOR irgendwo Welpen vorhanden sind. Der Aussie fällt (Gott sei Dank) rundum sehr unterschiedlich aus. Ich würde mal eine Zuchtveranstaltung oder ein (ASCA) Turnier (Rally, Agi, Obi) aufsuchen u. mir die unterschiedlichen Aussies anschauen und mich dann nach den Züchtern erkundigen, deren Hunde mir optisch u. charakterlich gefallen.

Einen großen Garten mit einer Menge Platz zum Schnüffeln, gemeinsam Spielen und Toben
Das mit dem großen Garten ist sicherlich von Vorteil... allerdings: ohne mich, finden meinen Aussies den Garten völlig unterinteressant.

Als Hunde- und Aussieanfänger würde ich mir vor dem Welpeneinzug auch eine gute (hütehunderfahrene) Hundeschule mit Welpengruppe suchen. Am besten mal eine kostenlose Schnupperstunde mitmachen u. schauen, wie die Abläufe so sind u. ob mir Trainingsprinzp u. Ausbilder zusagen.
 
Dabei
12 Dez 2019
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#4
Hallo und guten Abend,

erst mal vielen Dank für die Informationen und Denkanstöße.

@-Gundi- 200 km im Umkreis von Göttingen wären super.

@Aussiewolf: Ich finde das sehr interessant und hilfreich, was du geschrieben hast. Eine Frage: Inwiefern können ein ausgeprägter Wach- und Schutztrieb sowie Reserviertheit ein Problem für mich werden? Ich bin dem jetzt absolut nicht negativ gegenüber eingestellt, wenn es im moderaten Ausmaß veranlagt ist. Im Gegenteil, das macht die Rasse ja auch aus und jede Hunderasse hat eben ihre Besonderheiten. Die Aussies, die ich bisher kennenlernen durfte, waren im Umgang und auch im Stall oder auf einem Lehrgang mit anderen Leuten und Hunden gar nicht negativ auffällig für mich. Das sind ja auch Dinge, die man trainieren kann und wenn die Hunde das von Anfang an kennenlernen und dran gewöhnt sind, sicher gut zu händeln sind. Gerade deshalb ist es mir auch so wichtig, dass ich in Ruhe herausfinden kann, ob man zueinander passt. Generell gefallen mir ruhige, ausgeglichene und souveräne Hund am meisten, darauf würde ich von Anfang an achten. Daher auch der Punkt mit "die Farbe ist mir egal". Ich würde schon einem merlefarbenen Hund oder einem mit blauen Augen zunächst mehr Aufmerksamkeit schenken, aber letztlich würde ich mich für den entscheiden, der mich am meisten überzeugt und am besten zu mir passt. Man merkt ja schon, ob die Chemie stimmt oder nicht denke ich mal.

2 Jahre warten sind natürlich schon krass :eek:

Mir wäre es halt einfach lieber, wenn der Welpe mehr Zeit bekommt, seine Persönlichkeit in der vertrauten Umgebung zu festigen. Für mich ist das ein Vorteil. Wenn dann die Dinge wie Stubenreinheit & Co. eben plötzlich nicht mehr klappen, ist das für mich nicht schlimm. Das wird ne Weile dauern, bis das sicher funktioniert das weiß ich. Raufbolde, die schon mit 6 Wochen getrennt werden müssen, sind wahrscheinlich auch nicht das richtige Kaliber für mich.

Eventuell kennst du ja Züchter, die mit einer verlängerten Abgabe keine Probleme hätten? Falls ja, wäre ich über einen Tipp sehr dankbar. 10 Wochen wären sicherlich auch kein Problem, aber 8 oder 9 Wochen sind mir ehrlich gesagt zu früh.

Auch ist mir natürlich ein Züchter lieber, bei dem ich weiß, dass Katzen mit im Haushalt wohnen. Ist auf jeden Fall von Vorteil, als wenn sie es noch gar nicht kennen.

Tja, da wirst Du Dir wohl die Mühe machen müssen und zwar am besten BEVOR irgendwo Welpen vorhanden sind. Der Aussie fällt (Gott sei Dank) rundum sehr unterschiedlich aus. Ich würde mal eine Zuchtveranstaltung oder ein (ASCA) Turnier (Rally, Agi, Obi) aufsuchen u. mir die unterschiedlichen Aussies anschauen und mich dann nach den Züchtern erkundigen, deren Hunde mir optisch u. charakterlich gefallen.
Das finde ich eine super Idee. Weißt du, wo ich mich da informieren kann? Beim Zuchtverband einfach anrufen oder gibts da vielleicht sogar online eine Terminübersicht?

Das mit dem großen Garten ist sicherlich von Vorteil... allerdings: ohne mich, finden meinen Aussies den Garten völlig unterinteressant.
Neee, den Hund da alleine rumstreifen zu lassen, käme für mich nicht infrage. Es gibt aber im Frühjahr, Sommer und Herbst immer viel Gartenarbeit zu erledigen und ich würde mich riesig freuen, wenn ich da einen tierischen Freund an meiner Seite hätte, mit dem ich zwischendrin mal Quatsch machen kann und der auch mal ein Bisschen auf mich aufpassen darf. Ich stell mir das total schön vor. :D

Hundeschule ist für mich obligatorisch :)

Falls euch ein netter Züchter o. ä. einfällt, bei dem ich mich mal melden könnte oder falls sich jemand angesprochen fühlt, schreibt mir gerne eine PN.

Einen schönen Abend euch. :D
 
Dabei
7 Sep 2012
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#6
Inwiefern können ein ausgeprägter Wach- und Schutztrieb sowie Reserviertheit ein Problem für mich werden?
Das macht sich im Alltag schon bemerkbar und vor allem die Kombination ausgeprägter Wach- u. Schutztrieb + Unsicherheit können den Alltag echt schwierig gestalten, insbesondere, wenn der Hundehalter womöglich auch noch zu den unsicheren, aufgeregten, nervösen Typen gehört, kann das richtig richtig problematisch werden vor allem wenn der Hund sich dann noch genötigt sieht, eine Situation zu klären. Die meisten Aussies melden halt, wenn am/um das Haus, der Umgebung, dem Auto herum etwas los ist, z.B. Besuch kommt, Handwerker etc., was ja grundsätzlich positiv ist, aber halt von Anfang an in entsprechende Bahnen geleitet muss. Sprich: der Hund muss lernen, das er melden kann u. darf, die Situation dann aber von Dir geklärt wird u. er das zu akzeptieren hat. ABER: durch Erziehung läßt sich einiges erreichen, aber nicht alles! Es gibt Individuen die haben ihre Grenzen und das muss man akzeptieren und damit umgehen können. Wobei die meisten Aussies da sicherlich moderat sind. Man sollte halt im Hinterkopf behalten, das es allerdings durchaus andere Kandidaten gibt. Ich kenne da einige.
Schutztrieb merke ich bei meinen immer, das sie auch mitunter sehr schnell bereit sind, ihr Revier, ihre Rudelgenossen und vor allem auch mich zu verteidigen. Nicht immer interpretiert ein Hund Situationen richtig. Besonders in der Dämmerung und Dunkelheit, ist der Aussie gerne noch mal um einiges wachsamer. Ich selber schätze diese Anlage, vor allem, weil ich gerade in den Wintermonaten morgens u. abends mit meinen Hunden durch den dunklen Wald gehe. Aber das heißt für meine große Hündin auch, das sie in bestimmten Gebieten in der Dunkelheit an der Leine bleibt. Wir haben hier z.B. immer einen älteren Herren, der auch nicht mehr so ganz gerade geht (Hüfte), der es aber liebt, morgens und abends im stockdunklen Wald mit stockdunkler Bekleidung OHNE jedes Licht durch den Wald zu gehen.Urplötzlich steht der vor Dir! Er selber hat Angst vor Hunden u. will aber nicht begreifen, das er mit seinem Verhalten, die Hunde regelrecht zu einer Reaktion provoziert. Und das Schlimme ist, das der sich Anfangs auch noch hinter einen Baum in Deckung stellte. Finde ich ja schon als Frau absolut nicht prickelnd, aber meine Hunde schon gar nicht! Die reagierten beide und die Große ging regelrecht steil. Inzwischen macht er das zum Glück nicht mehr, dennoch hat meine Große ihn in die Schublade "unheimlich u. gefährlich" abgespeichert und da bleibt der auch. Sprich: sie verbellt ihn heute noch deutlich, wenn sie ihn sieht und würde den unangeleint auf jeden Fall angehen. Die Kleine tickt da anders, solange der sich nicht versteckt, ist er ok.

Die Reserviertheit gibt es ebenfalls in zig Abstufungen. Bei einigen ist sie gleich Null, bei den anderen 100%. Sprich: einige lassen sich von Fremden anfassen, andere nachdem sie sie kennengelernt u. eine Weile beobachtet haben, andere akzeptieren nur bestimmte Menschen oder Typen und wieder andere wollen von Fremden schlicht u. einfach nichts wissen. Für mich ist das ein Verhalten das ich akzeptiere. Meine Hunde brauchen sich nicht von Fremden anfassen zu lassen, wenn sie es nicht wollen. Da wird nicht dran erzogen oder herbeigeclickert o.ä. Ist nicht, ist ok! Meine Große hält vom Fremden nichts und es gibt nur wenige Menschen, von denen sie sich nach einer Weile anfassen läßt und noch weniger, von denen sie sich mal richtig kraulen läßt. Beim TA oder Physio kann das ein Problem werden. Aber sie vertraut mir und so erduldet sie den TA und der Physio kommt zu uns nach Hause, was es auch leichter macht.

Mir wäre es halt einfach lieber, wenn der Welpe mehr Zeit bekommt, seine Persönlichkeit in der vertrauten Umgebung zu festigen.
Ich sehe eher nicht, das sich da in der Zeit beim Züchter noch die Persönlichkeit festigen wird. Im Gegenteil, Du verpaßt es die Zeit in der wichtigen Prägephase für Dich und Deinen Hund in seiner zukünftigen Umgebung zu nutzen.

Eventuell kennst du ja Züchter, die mit einer verlängerten Abgabe keine Probleme hätten? Falls ja, wäre ich über einen Tipp sehr dankbar. 10 Wochen wären sicherlich auch kein Problem, aber 8 oder 9 Wochen sind mir ehrlich gesagt zu früh.
Ja, kenne ich. Gerade Züchter deren Welpen ins Ausland gehen, dürfen erst ab der 12. Woche ausfliegen. Allerdings kenne ich persönlich nur Züchter die auf Hüteleistung züchten und das ist eher nichts für Dich.

Das finde ich eine super Idee. Weißt du, wo ich mich da informieren kann? Beim Zuchtverband einfach anrufen oder gibts da vielleicht sogar online eine Terminübersicht?
Ich kenne nur die Termine der Hütetrials. Aber ich bin sicher, das hier im Forum einige ein paar Veranstaltung nennen oder sie auf der Verbands Homepage zu finden sind.
 
Dabei
26 Mai 2015
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#7
Aussiewolf hat das meiste schon gesagt. Ich möchte aber nochmal auf deine Idee eingehen, dass der Züchter schon den Grundstein für Stubenreinheit und Alleinbleiben legt und du daher denkst es ist besser den Hund erst in der 12 Woche zu nehmen. Klar arbeiten auch die Züchter schon daran, aber wenn dein Hund zu dir kommt ist das einen vollkommen andere Situation und du fängst von vorne an. Und ganz besonders das „Alleinsein“ bei einem Züchter ist der Hund nie allein. Es sind immer auch die anderen Hunde da und es ist die Umgebung die ihm seit Geburt vertraut ist. Bei dir wird er erstmalig richtig allein sein in einer neuen unbekannten Umgebung. Das ist ein ganz anderer Schnack.

Auch das Wesen der Hunde, kann sich noch stark ändern. Meine erste Hündin war beim Züchter die ruhigste aus dem Wurf. Das hat sich bei mir dann geändert so ab Monat 7. Meine zweite Hündin war beim Züchter eher „neutral“ in keine Richtung besonders auffällig. Hier hatte sie zu Anfang dann mit Unsicherheit zu kämpfen, das kam in dem Ausmaß überraschend. Dank Erfahrung mit Hund 1, war das schnell erledigt.

Also vieles kann sich noch ändern und entwickelt sich auch unter deinen Einfluß.

Die jährlichen Veranstaltungen findest du auf den Seiten:
ascd.ev
Asccg ev
asvaev

die Reservierungslisten der Züchter sind auch nicht in Stein gemeißelt. Du beschreibst was du möchtest und es wird dann geschaut ob ein passender Hund für dich dabei ist. Wenn die Welpen dann da sind kannst du deinen Favoriten wählen, aber auch diese Entscheidung kann noch geändert werden. Vom Züchter, wie auch von dir. Möglicherweise gehst du dann leer aus, klar weil natürlich die anderen Welpen auch reserviert werden.

Aber schau dir halt mal einige Zuchten an, mache Termine und fahre die Züchter besuchen bevor Welpen da sind. Die meisten Züchter lernen Ihre Welpenleute gern vorher kennen lernen und da kannst du all deine Fragen stellen und erhältst Antworten.
 
Dabei
12 Dez 2019
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#8
Huhu,

danke für eure Rückmeldungen.

Ehrlich gesagt finde ich den Wach- und Schutztrieb sowie auch die Reserviertheit an dieser Hunderasse sehr ansprechend. Mir gefällt das, auch wenn es in machen Situationen zu einem Problem werden kann aber hey, welches Leben ist schon perfekt. Meine Katzen sind auch nicht perfekt, mein Pferd auch nicht. Jedes Individuum hat seine Macken und Eigenarten. Ich begeistere mich ja auch für diese Rasse, weil eben diese Eigenschaften mir sympatisch sind.

Ich habe noch eine Frage: Sind die Züchter(-listen), die hier im Forum zu finden sind, alles Adressen, die von euch guten Gewissens empfohlen werden können? Ich habe kein Problem damit, Kontakt aufzunehmen oder längere Strecken zu fahren und natürlich möchte ich auch vor der Geburt etwaiger Welpen schon das Rudel und Umfeld kennen lernen (ist mir persönlich sogar sehr wichtig) aber man kann den Leuten halt nur vor die Stirn gucken. Ich möchte vermeiden, dass ich meine wertvolle Freizeit vergeude, weil Leute vorgeben das zu sein, was sie nicht sind und hinterher ist man maßlos enttäuscht, weil die Hunde eben doch nicht so gehalten werden, wie es angepriesen wurde. Ich kann da nur aus der Katzensicht sprechen, hier habe ich leider viele negative Erfahrungen sammeln müssen.

LG
 
Dabei
8 Jul 2017
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#9
Hallo,

Klasse, dass du dir Gedanken machst.

Den Punkt Hunde nach dem Farbmuster auszusuchen habe ich auch noch nie verstanden. Wäre auch nie mein Züchter gewesen, der so seine Tiere verteilt. Wie der Züchter tickt, zumindest für mich, seh ich schon an der Art wie die Welpen in Vetkaufsanzeigen oder der Homepage präsentiert , bevorzugt auf fb..Mätzchen und Schälchen, Kram und Krempel am Hund. springen da nicht die Leute drauf an die mal schnell süß und putzig kaufen? Unüberlegt nur weil putzig? Seltsamer Weise sind das aber Züchter die z.B. Showlinezuchten als FellMONSTER verurteilen, weil da nur nach Augen und schön gezüchtet wird :))

Hast du dir den Unterschied von Arbeitslonie und Showline schon angesehen? Unterschiedliche Tiere gesehen? Oder nur angelesen ? Dieser Bergriff Fellmonster die nur auf Aussehen gezüchtet werden, mag sicher Züchter geben die so züchten. Ebenso wie Züchter die nur auf Merlewürfe raus sind, weil gefragt. Mir tun die Plüschis immer leid wenn so geurteilt wird.
Ich hatte und habe Arbeitslinie Hund und showline Aussie, in erster Linie sind sie Aussies die die rassetypischen Eigenschaften mitbringen . Mir dreht sich jedesmal das Herz um wenn Tierfreunde das Wort Monster in den Mund nehmen, nur weil da im Ernstfall wieder nur nach Augenschein abgeurteilt wird. Verstehs wer es will...ich ned.
 
Dabei
20 Feb 2011
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#10
es wurde nun schon einiges empfohlen und vieles geschrieben. Dem kann ich auch zustimmen. Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, die Züchter die mit wenigen Tagen die Welpen bereits fest vergeben haben.
Das man ne Liste macht und sagt ok, ich hab vorerst genug Leute, ist was anderes.. aber doch nicht fest legen wer/wohin geht.

Ich schicke dir eine PN mit den Züchtern die ich empfehlen kann. Da werden die Welpen auch nicht sofort vergeben.
 
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12 Dez 2019
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#11
Huhu Senior,

im theoretischen Bereich habe ich mich in die Unterschiede der beiden Linien eingelesen. Eigentlich ist es mir nicht wichtig, welche Linie mein zukünftiger Aussie vertritt im Gegenteil, ich glaube die Showlinie würde sogar besser zu mir passen bzw. wäre hier die Wahrscheinlichkeit den passenden Welpen zu finden höher. Ich habe tatsächlich etwas Bammel, dass ich einem Aussie aus einer reinen Arbeitslinie wirklich gerecht werde, selbst wenn er täglich 3 Stunden mit mir im Stall verbringen könnte.

Ich habe Züchterwebseiten gesehen, die mir sehr gefallen aber bei denen die Hunde aus reinen Arbeitslinien stammen und auch aktiv in die Arbeit auf dem Hof, Viehhüten etc. eingebunden werden. Da leben es die Elterntiere den Welpen ja quasi schon vor und ich habe diese Möglichkeit einfach nicht. Ich will ja dem Hund auch gerecht werden und für mich als Anfänger wäre ein solcher Hund wahrscheinlich nicht geeignet.

Mit Fellmonster meinte ich eigentlich nur, dass mir generell ein Hund lieber wäre, der nicht über so ein all zu üppiges Haarkleid (Unterwolle) verfügt. Ich glaube einfach, dass es für mich pflegeleichter und für das Tier vor allem im Sommer angenehmer ist. Fellmonster war auch nicht negativ gemeint, bezeichne meine Katzen teilweise auch als "Fellmonster" :D

LG
 
Dabei
7 Sep 2012
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#12
Mit Fellmonster meinte ich eigentlich nur, dass mir generell ein Hund lieber wäre, der nicht über so ein all zu üppiges Haarkleid (Unterwolle) verfügt. Ich glaube einfach, dass es für mich pflegeleichter und für das Tier vor allem im Sommer angenehmer ist.
Also meine AL haben zwar nicht so langes Deckhaar, aber an Unterwolle unterscheiden die sich nicht, wie von jeder anderen Aussielinie auch. Pflegeleichter sind sie damit sicherlich nicht. Im Gegenteil, ich finde das sie eher mehr haaren, als meine ersten Aussies, die üppiges und langes Fell hatten. Das mit dem "pflegeleichteren" nicht so üppigen Haarkleid ist ein Mär.

Wobei ich es immer komisch finde, das man einerseits einen langhaarigen Hund haben möchte, auf der anderen Seite aber sooft als erstes anführt, man hätte lieber nicht so üppiges Fell, da pflegeleichter. Also wer A sagt, muss auch B sagen. Und es gibt nichts schlimmeres, als einen kurzhaarigen Hund im Fellwechsel, dessen Haare überall im Textil festpieken. Da lobe ich mir das Langhaar, das zwar optisch nach mehr aufsieht, aber einfach obenaufliegt u. sich rasch absaugen läßt.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Dabei
8 Jul 2017
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#13
Hallo Claudia,

ich glaub man darf sich da nicht zu sehr verkopfen. Hatte Halbbrüder die derart unterschiedlich waren, ein bisschen bringt halt jeder Hund nebst rasseeigenschaften noch seine Persönlichkeit mit. Der eine Hund verzeiht Fehler eher, als der andere Hund. Beobachten und lernen und hoffen , dass man schneller lernt und mit der Geduld vertraut ist.

Den Hund in seiner eigenen Art annehmen, wer die Perfektion sucht landet ev auch mal schnell auf der Nase....bei allen Lebenspartnern.
Du wirkst mir nicht so als würdest du dich von dubiosen Zuchtstätten einlullen lassen :)) viel Glück....

Grüsse
 
Dabei
12 Dez 2019
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#14
Also meine AL haben zwar nicht so langes Deckhaar, aber an Unterwolle unterscheiden die sich nicht, wie von jeder anderen Aussielinie auch. Pflegeleichter sind sie damit sicherlich nicht. Im Gegenteil, ich finde das sie eher mehr haaren, als meine ersten Aussies, die üppiges und langes Fell hatten. Das mit dem "pflegeleichteren" nicht so üppigen Haarkleid ist ein Mär.
Ahhh ok, das war mir noch nicht bekannt, vielen Dank für die Aufklärung. Wieder was gelernt. Gut, dass man für sowas Foren hat. In meinen Büchern habe ich dahingehend nämlich noch nichts gelesen :)

Ich denke da auch an erster Linie nicht an mich sondern an den Hund speziell im Sommer und hinsichtlich der eigenen Fellpflege. Ich hab ja auch Langhaarkatzen mit viel Unterwolle und weiß, was das mit sich bringt. Meine beiden können sich super selber pflegen, ohne dass ich viel nachhelfen muss. Nur im Fellwechsel muss ich öfter bürsten, aber das ist ja bei Aussies genauso. Ich kenne aber auch Katzenhalter, die müssen ihre Langhaarkatzen permanent bürsten, entfilzen und die können sich auch nicht slebst pflegen. Ich denke mal, dass ich auch für das Tier sehr belastend.
Aber ist ja gut, wenn ich da schon mal keine Abstriche machen muss und ganz unvoreingenommen rangehen kann. Dass ich mit dafür verantwortlich bin, dass der Hund nicht verfilzt und das Fell gut gepflegt ist, ist mir bewusst. Viele Fellprobleme kann man ja auch schon im Vorfeld durch gute, artgerechte Fütterung vorbeugen. Ich will ja nur das Beste für das Tier und dass es ihm so leicht wie möglich gemacht wird.
 
Dabei
19 Jan 2017
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#15
Wegen der Fellpflege würde ich mir nicht so einen großen Kopf machen. Du gehts schon mit einer guten Einstellung an das Thema. :)
Die Fellpflege kann auch beiden Seiten Spaß machen. Knödel und Puma schlafen dabei immer ein.;) Es hilft auch mit einer guten Portion Humor an das Thema ranzugehen. ;) Knödel sah gestern aus wie ein braunes nasses Erdmonster (zwei stündiger Waldspaziergang im Dauerregen :D) Da half nur noch die Gießkanne. Der restliche Dreck rieselte raus als Knödel richtig trocken wurde. Dann kam der Staubsauger zum Einsatz. ;)
Kurzhaarige Hunde sind im Fellwechsel extrem. Eine Freundin von mir hat einen Dalmatiner... da rieseln die kurzen weiße Haare nur so raus und bleiben überall stecken.

Ich sehe auch wie Aussiewolf die Problematik beim Wach- und Schutztrieb sowie der Reserviertheit.
Es ist wirklich wichtig, dass man sich darüber im klaren ist. Nicht nur in der Gesellschaft von fremden Personen, auch im Familien- und Freundeskreis können Probleme auftauchen, sodass man vielleicht nicht mehr so wie vorher, oder unter großen Aufwand an Ereignissen teilhaben kann.
(Zum Beispiel: Einschulungen, Hochzeiten, Taufen, Geburtstage, netter Abend mit Bekannten oder Freunden). Sollte man alles im Hinterkopf haben.
 
Dabei
12 Dez 2019
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#16
Leider habe ich keine Familie mehr. Weder Eltern, Geschwister noch Kinder. Zudem wohne ich ca. 500 km weit von meinen Schwiegereltern entfernt. Ehrlich gesagt ist es mir Schnupp, auf auf was für eine Veranstaltung ich eingeladen werde. An erster Stelle kommen immer meine Tiere und ich bleibe lieber zu Hause bei meinen 4-beinigen Freunden, als mich stundenlang iegendwo zu vergnügen und den Hund mitzuschleifen mit dem Wissem, ihm geht's dabei nicht gut.

Ich habe jedoch im Freundeskreis viele Hundebesitzer. Der Hund wäre von Anfang an bei allem dabei (Dauer dem Alter entsprechend natürlich). Meine Freundin, die ebenfalls einen Aussie besitzt, nimmt ihn oft mit auf die Lehrgänge, Turniere etc. und er ist mir nie negativ aufgefallen. Ich mag das, wenn Hunde nicht jedem gegenüber sofort freundlich eingestellt sind. Er liebt ja schließlich mich und das ist auch gut so. Reserviertheit empfinde ich als sehr angenehm. Ich bin auch so gestrickt.
Auch den Wach- und Schutztrieb emfinde ich nicht negativ. Ich will, dass er mich und mein Haus bewacht. Ich bin so oft alleine durch die Schichtarbeit meines Freundes und ehrlich gesagt, würde es mich sehr beruhigen, einen Beschützer an meiner Seite zu wissen. Ich will keinen Hund, dem man ne Wurst hinwirft und schon gibt er Ruhe oder hat die Seite gewechselt. Sollte sich der Trieb auf andere, nicht erwünschte Objekte ausweiten, bin ich sicher, dass man hier mit positiver Verstärkung und entsprechendem Training gut gegensteuern kann. Einen Wach- und Schutztrieb begrüße ich daher prinzipiell sehr.

Könnt ihr mir bitte ein paar Beispiele nennen, welches Verhalten, das als problematisch einzustufen wäre, der Hund konkret zeigt?Ich kann mir das aktuell schwer vorstellen. Vielen lieben Dank.
 
Dabei
26 Mai 2015
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#17
Das Problem am Wach und Schutztrieb ist eher die romantische Vorstellung die man davon hat und dem Unvermögen (das geht nicht gegen dich persönlich) was man als Ersthundebesitzer oft hat, dem richtig zu begegnen.

Sprich der Hund wird nicht nur von dir unerwünschte Eindringlinge vom Haus vermahlten, sonder es kann leicht dazu kommen dass er Personen die nicht oft da sind (Verwsndschaft, Freude) als Eindringlinge sieht. Weil ein Aussie schnell eigene Vorstellungen davon entwickelt was richtig idt und was falsch. Das muss sich nicht zwingend mit deinen Vorstellungen decken. Auch draußen kann schnell jemand als suspekt eingestuft werden und schnell wird da mal der harmlose Spaziergänger verbellt. Bei meiner großen zB muss ich sehr aufpassen, kommt und im Wald jemand entgegen den sie als potentiell gefährlich einstuft, wird sie sehr wachsam und angespannt. Ich muss da sofort eingreifen und das regeln, denn sollte so ein Spaziergänger spontan beschließen mich nach der Uhrzeit zu fragen, wäre er fällig. Aussies haben ein nicht zu unterschätzendes Aggressionspotenzial.

Es kann sein, dass der Hund lautstark jede Bewrgung im Haus und auf den angrenzenden Straßen meldet. Auch wenn es keine Fremden sind, sondern nur der Nachbar von gegenüber den dein Hund irgendwie suspekt findet.

Das Problem dabei ist, dass der Aussie auch schnell mal zu der Überzeugung kommt dass du das nicht regeln kannst und dann erst recht übernimmt. Denn Aussies wurden auch darauf selektiert schnell eigene Entscheidungen zu treffen. Was sie auch gern und häufig tun.

Mit einer konsequenten Führung lässt sich das alles in Bahnen lenken, jedoch ist es bei Ersthundehaltern oft so, dass sie schlicht nicht wissen wie und dadurch entstehen die Probleme. Mit positiver Verstärkung allein kommt man da oft nicht weit. Wie man einem Hund aber vernünftig Grenzen aufzeigt , wird nur in wenigen Hundeschulen vermittelt. Da die richtige zu finden ist sehr schwierig, weil es sich anfänglich erstmal bei allen toll anhört was die so erzählen.
Ich empfehle immer gern Canis Hundeschulen/Trainer (auf der Hompage findest du alle Canisabsolventen nach Bundesländern und PLZ sortier) weil die auch vermitteln wie man dem Hund körpersprachlich entgegen tritt, wie man an der Impulskontrolle arbeitet, die Frustrationttoleranz ausbaut, wie man eine Orientierung am Menschen erreicht. Also wichtige Dinge, fernab von Sitz Platz Steh :)

Nstürlich ist das kein Garant für Erfolg, ich bin mit meinem neuen Welpen jetzt wieder in der Hundeschule und sehe (auch mich vor 5 Jahren mit meiner ersten) verliebte Welpeneltern, die ganz berauscht sind von ihrer Plüschkugel und die einenUnsicherheit ausstrahlen (einfach noch aus Unwissen) die ich über den ganzen Platz quasi sprühren kann. Und die Hunde sprühten es auf jeden Fall und da siehst du dann wie die 12 Wochen alte Plüschkugel schelmisch guckt und schon bei den einfachsten Sachen einfach mal nicht das macht was sie soll, sondern ihr eigenes Ding durchzieht. Das ist schnell weggelächelt und auch irrr süß, aber leider lernt der Hund Frauchen:Herrchen „kann nicht“

Daraus können sich ein paar Monate später dann Probleme entwickeln. Und unsere Hunde lernen schnell :)

Zum Schluß noch, auch der gewünschte Teil am Schutztrieb ist nicht zu unterschätzen. Ich gebe ein Beispiel: Mir ist tatsächlich mal jemand begegnet der mir nichts gutes wollte, er hat sich im Dunkeln so leise angeschlichen dass ich ihn nicht bemerkt habe. Weil es dunkel war konnte ich auch die Reaktion meines Hundes im Vorfeld nicht sehen. Letztlich hat sie ihn dann in die Fkucht geschlagen. Aber selbst da muss man aufpassen, denn der Hund darf nicht beißen, auch nicht jemanden der dich überfallen will. Auch deswegen ist es so wichtig diesen Trieb kontrollieren zu können.

Andere hier werden die sicher noch andere Antworten schreiben, es bleibt leider theoretisch und abstrakt wenn man das ließt.

Schau dir auf YouTube mal Videos an wie Aussies an Rindern arbeiten. Wie entschlossen, furchtlos, mutig, kraftvoll und geschickt sie dabei sind. Auch die Hunde die längst nicht mehr auf Arbeitsleistung gezüchtet werden tragen das noch in sich, ich finde das macht es leichter einen Aussie zu verstehen.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#18
Besser als Kerstin es geschrieben hat, kann man es nicht sagen.
Auch ich war in einer Canis-Hundeschule und kann diese Hundeschulen nur empfehlen.
Denn gerade die Orientierung am Menschen ist bereits die halbe Miete, wenn Mensch sich richtig verhält. Und genau das lernt man dort.....nicht nur der Hund, sondern auch der Mensch.

Zum Wachtrieb habe ich auch ein schönes Beispiel. Genau so eins, wie man es nicht unbedingt möchte, bzw wie man es nicht erwartet.
Wir waren mit der Schwiegermama im Urlaub, zwei Wochen. Meine Hündin kennt und mag diese Frau (auch schon lange vor dem Urlaub). Trotzdem hat sie sie jeden Morgen, wenn sie aus ihrem Zimmer kam, verbellt und gestellt.....14 Tage lang (das macht sie übrigens mit allen, ihr gut bekannten Menschen auch, jedesmal und immer wieder).
Wir dachten: du dummes Ding musst doch mal begreifen, dass du die gute Frau kennst.
Tut sie aber nicht, der Trieb hindert sie daran. Erst wird verbellt und gestellt, danach wird der Kopf eingeschaltet.
Klar lässt sich das durch Training vermindern, aber der Trieb bleibt und wird immer wieder durchbrechen.

Ja.....und im wahren Leben kommt unverhofft doch ziemlich oft. Nicht immer sieht man Dinge vor dem Hund. Wenn der Hund dann einen anderen Spaziergänger so angeht, dieser womöglich noch Angst hat, schreit, nach dem Hund tritt usw, muss man damit auch umgehen können.
 
Dabei
25 Sep 2016
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#19
Sorry, ich musste bei Deinem Einwand, dass er nicht gleich die Seiten wechseln soll , wenn man ihm eine Wurst wirft, lachen.
Meine verkauft für Futter ihre Großmutter. Egal, wer da Futter bringt.
Allerdings war ich auch der Meinung, meine Hündin ist anders als andere, immer nett, immer freundlich, geht nicht nach vorne. Kein Schutztrieb, kein Wachtrieb. Freut sich über jeden, ob Mensch oder Hund,
Genau an ihrem 3. Geburtstag stellte der Schalter im Hirn um. Fremde Hündinnen, auch Aussies, werden rigoros getackert, wenn ich nicht den Daumen drauf habe, was dazu führt, dass ich zu Veranstaltungen, an denen andere Hunde dabei sind, entweder gar nicht mehr gehe oder den Hund zu Hause lasse. Und wenn beides nicht geht, muss ich eben sehr aufmerksam sein und handeln.
Lieb ist da anders. Sie, die immer devot war, sich immer unterworfen hatte, genau die geht jetzt eher nach vorne und macht eine Ansage. Ist ja prinzipiell nichts schlimmes, so lange ich regle und sie nicht regeln lasse. Ich habe sie gut im Griff, muss aber immer aufpassen.
Im Freilauf ist das alles entspannt, aber wehe, wir sind in geschlossenen Räumen. Da herrscht Territorialverhalten.
Ich würde meine Maus für nichts in der Welt hergeben und bin froh als ersten Hund einen Aussie gewählt zu haben, genau meine Rasse. Aber die Rasse ist nun mal auch dafür gezüchtet worden, eigene Entscheidungen zu treffen, schnell zu lernen und da handelt es sich auch um Dinge, die wir nicht so toll finden, auch die werden schnell gelernt.
Wenn Du allerdings so konsequent bist, wie Du schreibst, spricht aus meiner Sicht nichts gegen einen Aussie.
Ich war auch stets konsequent - der Hund kommt nicht aufs Sofa, der Hund kommt nicht ins Bett und es gibt nichts vom Tisch....;)
 
Dabei
19 Jan 2017
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#20
Mir ging es mit meinem zweiten Aussie ähnlich. Obwohl ich mit meinem ersten Aussie schon fünf Jahre viele Erfahrungen sammeln durfte. Traff die Mischung Wach-/Schutztrieb und Unsicherheit meine Familie und mich mit voller Wucht. Mein zweiter Aussie ist komplett anders. Man muss ihn ganz anders durch den Alltag führen, wie Knödel. Normale Spaziergänge wie mit Knödel waren ab dem 13 Monat mit Puma nicht mehr möglich. Weil Puma aus Unsicherheit und Wach-/Schutztrieb wirklich alles verbellte was frontal auf uns zukam. Alles was neu war, alles was komisch aussah. Menschen brauchten nur eine Mütze, Sonnenbrille, Gehhilfen bei sich haben, oder sich minimal anders bewegen, oder etwas in den Händen halten wie einen kleinen Regenschirm, oder eine normale Tüte vom Einkauf. Puma schlug auch bei den leisesten Geräuschen, die er nicht einordnen konnte, an und steigerte sich hinein. Dies alles machte den Alltag plötzlich sehr sehr schwer. Alles was mit Knödel funktionierte klappte mit Puma nicht mehr. Es hat lange gedauert bis wir einen gemeinsamen Weg gefunden haben. Keine Tage, keine Wochen sondern Monate. Er ist jetzt etwas über fünf Jahre und mit viel Training hat sich alles normalisiert. Bis dahin war es eine lange Zeit mit viel Tränen. Und man benötigt ein sehr dickes Fell gegen die Mehrheit der Gesellschaft.

Ich habe jedoch im Freundeskreis viele Hundebesitzer. Der Hund wäre von Anfang an bei allem dabei (Dauer dem Alter entsprechend natürlich).
Kann sich vielleicht auch anders entwickeln, als gedacht und gewünscht. Ich war mit Knödel auch im Bekanntenkreis die alle Hunde hatten, bei allem dabei und mit unterwegs. Puma sollte natürlich auch von Anfang an dabei sein. Mit Knödels Hundefreunden aufwachsen. Aber Puma hatte zu Beginn wahnsinnige Probleme, weil er zum Beispiel auf Spaziergängen es nicht aushalten konnte wenn sich Hunde von den Menschen entfernten. Oder wenn sich ein Mensch/ Hund aus der Gruppe löste. Puma war dann ein 13 Wochen altes schreiendes kleines Fellbündel, dass sich wie verrückt hin- und herwandt und im Freilauf nach Aussiemanier mit viel Körpereinsatz versuchte alle zusammen zu halten. Da Hundebesitzer ohne Hütehund und mit fehlendem Wissen über Hütehunden, für dieses Verhalten wenig bis kein Verständnis haben und gerne ohne Training mit dem Hütehund in Ruhe ihre Spaziergänge machen möchten, zerbrachen dann die Bekanntschaften.

[/QUOTE]Meine Freundin, die ebenfalls einen Aussie besitzt, nimmt ihn oft mit auf die Lehrgänge, Turniere etc. und er ist mir nie negativ aufgefallen[/QUOTE]
Ich kann dir nur wärmstens ans Herz legen, dich nicht auf den Charakter des Aussies von deiner Freundin zu versteifen und wie toll es mit ihrem Aussie klappt. Unter Umständen wird es eine wirklich extreme Zeit mit viel Gefühlschaos.

Ich möchte Dir den Aussie nicht madig machen. Nur ins Bewusstsein rufen, dass sich ein Zusammenleben mit dieser Rasse anders entwickeln kann als man sich vielleicht ausmalt. Ich wünsche dir, dass du einen ganz tollen Rohdiamanten findest und bekommst. :)
 
Dabei
15 Mai 2012
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#21
Hallo :)

Es wurden schon vieles informatives geschrieben, ich möchte dir meine Erfahrungen mit Schutz- und Wachtrieb auch gerne erläutern :).
Bei meinem Rumo könnte man meinen, dass da nix ist. Der bellt nicht, der schaut nicht wenn einer klingelt, nur wenn die Person schon in der Wohnung steht, schließlich könnte der Mensch eine Wurst dabei haben :D. Er ist freundlich gegenüber jedem der des Weges kommt, ob Mensch, ob Tier, Rumo ist ein lieber Kerl <3. Allerdings darf man auch bei ihm nicht den Fehler machen ihn zu unterschätzen! Manchmal erscheint er mir wie ein kleiner Dorfpolizist :D. Dazu folgende Beispiele. Er letztens haben wir im Hundeverein ein Seminar mitgemacht. Da war ein anderer Hund der seinem Frauchen nicht ganz so gehorchte und entsprechend abdüste. Der Hund ist nicht ganz ohne, weswegen ich den Rumo hinter mich nahm und den anderen erfolgreich geblockt habe. So weit, so gut. Der andere meinte dann aber er könnte nochmal drehen und von der anderen Seite an Rumo ran, ich war wieder dazwischen, aber von hinten hörte ich den meinen grummeln und deutliche Zeichen geben. So richtig nach dem Motto "mein Frauli hat es VERBOTEN und WEHE Dir Du hörst nicht auf sie!!!". Der ist da sofort auf meiner Seite und würde ebenfalls loslegen. Sowas kam schon öfter vor, vor allem wenn Leute ihre Hunde nicht unter Kontrolle haben und ich eingreifen muss, bevor sie an meine rangehen.... Natürlich bekommt der Rumo dann auch eine auf den Deckel, schließlich ist es mein Job, nicht seiner.. Auch wenn ich ihn verstehen kann.
Wenn ich mit Wilma körperlich spiele ist es genauso, er hat da immer ein wachsames Auge drauf, nicht dass sie etwas macht, was ihm zu weit ginge... Er liebt sein Mädchen, aber er passt auch auf. Dorfpolizist eben. Er lässt sich zum Glück super easy unterbrechen und ist einfach zu führen, aber ich habe auch seeeeehr viel mit ihm gemacht (wahrscheinlich auch viel zu viel Bockmist) und man muss ihn kennen und wissen wo sein Sturschädel dann doch wieder durchkommt ;). Ein Aussie ist ein vielschichtiger Hund!

Die Wilma... ja die Wilma ist ein Sonnenschein und ein Schätzchen <3 Gefühlt hab ich mit ihr gar nichts gemacht, weil die bereits mit Grundgehorsam auf die Welt kam. Die Pubertät hat sie im Vergleich zum Rumo einfach mal übersprungen. Wilma würde für mich durchs Feuer gehen, Rumo auch, aber eben auf seine Weise. Wilma hat deutlichen Schutz- und Wachtrieb und ist auf dem Hof die verlässliche Melderin aller Besucher. Da meinst man hat nen Rottweiler. Der Rumo läuft zwar mit, weiß aber meist nicht so recht was das Kleinteil nun wieder hat, aber er muss natürlich die Übersicht bewahren :D. Wilma ist um ein vielfaches sensibler als der Bub, aber wehe sie ist im Trieb und da meine ich nicht nur den Schutz- und Wachtrieb. Wenn sie nen Job macht, dann zu 150% und nix drunter. An den Schafen hatte ich den Eindruck, der könntest jetzt auch nen Feuerwerkskörper direkt draufwerfen, die würde nicht aufhören mit ihrem Job. Alles was sie tut, geht sie mit Verve an, wo Rumo eher der Typ "jetzt spring mal nicht gleich aus der Bluse - ich mach ja" ist. Sie ist easy im Handling, aber auch hier darf man sie nicht unterschätzen. Beispiele gefällig? Ok, hier sind sie. Vor einiger Zeit waren wir bei meinen Eltern und dort war ein kleines Nachbarschaftsfestl. Ein Typ war dort dem sie gegenüber zu anfang absolut lieb war, ließ sich streicheln - alles ok. Irgendwann habe ich mitbekommen dass er radikal rechter Gesinnung war, was mich zum explodieren brachte. Was macht mein Hundemädchen? Sobald er versuchte sie zu streicheln, wich sie erst aus und fing dann aber auch zu knurren an als der sie leicht bedrängte. Ein Mensch der mein Freund ist, ist auch ihr Freund, aber ich muss bei Leuten die ich nicht mag höllisch aufpassen, denn mein Hund mag sie dann auch nicht. Gar nicht. Solche Beispiele gibt es noch zu genüge, von beiden meiner Hunde.

Rumo braucht mittlerweile ohnehin keine Fremden mehr und draußen am Spaziergang gestreichelt zu werden von irgendeinem daherglaufenen Menschen geht mal gaaaaar nicht. Er lässt es über sich ergehen, wenn kein entkommen, aber sein Blick ist dabei immer gleich gelangweilt :D. Das Gute bei ihm ist seine unglaubliche Toleranz. Bis der mal grantig wird dauert es wirklich sehr lange! Auch bei Streitsuchenden Hunden, der Rumo ist zu cool mittlerweile als dass ihn irgendwas auf die Palme bringt. Aber wehe er hat die Nase voll, dann wächst da kein Gras mehr.

Wilma geht sowieso nirgendwo besonders hin, ob Hund oder Mensch, sie meldet mir nur zuverlässig wo wann welcher Pilzsammler unterwegs ist, was er anhat und wie viele Schwammerl er gefunden hat :D.

Wie schon oben erwähnt, Aussies sind vielschichtig und keine einfach zu erklärenden Hunde. Es sind so richtige Charakterviecher. Man muss sich wirklich mit ganzem Herzen darauf einlassen, dazu lernen, reflektieren, denn sie fordern das. Durch meine Hunde habe ich mehr über mich gelernt, als in sämtlichen Seminaren (Sozialpädagogin, man spricht ständig über irgendwelche gefühle.. Hunger, Durst, etc ;) ) zusammen. Und das macht für mich den Reiz aus.
Aber wer nicht an sich arbeiten möchte, wer sich nicht auf das Gesamtpaket einlassen kann oder will, der einen Hund will der ergebener ist, dem empfehle ich keinen Aussie, bzw. sollte Hundehaltung insgesamt überdenken. Wobei es deutlich einfachere Rassen gibt, die einen nicht so herausfordern... die aber auch manchmal so stinklangweilig sind dass mir die Füße schon vom zusehen einschlafen :D
 
Dabei
12 Dez 2019
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#22
Hallo ihr Lieben,

ich danke euch für eure vielen Erfahrungen und Hinweise.

Was ich jetzt auf jeden Fall gelernt habe, nachdem ich eure ganzen Beitrage gelesen und verstanden habe ist: Mann kann sich nie sicher sein und sag niemals nie. :D

Aber mal ganz ehrlich, die ganzen Verhaltensweisen können einen doch bei jeder anderen Hunderasse mit Schutze- und Hütetrieb o. ä. auch treffen. Gerade das "verbellen" erlebe ich bei soooo vielen Hunden aller möglicher Rassen. Jede Hunderasse hat ihre Eigenarten und innerhalb derer gibt es noch die charakterlichen Unterschiede.

Ich kann nur sagen, dass ich nach dem Lesen eurer Beiträge immer noch nicht abgeschreckt bin. Im Gegenteil, ich bin euch sehr dankbar, dass ihr so offen eure Erfahrungen mit mir teilt und mir quasi die Augen öffnet, dass eben nicht alles immer eitel Sonnenschein ist.

Nichtsdestotrotz bin ich persönlich immer noch überzeugt, dass der Aussie gut zu mir passt und ich fühle mich der Herausforderung gewachsen. Ich bin ein sehr konsequenter Mensch mit sicherem Auftreten. Das hab ich nicht zuletzt durch den Umgang mit meinem Pferd teilweise sehr schmerzlich erfahren müssen und habe hier vor allem gelernt, was man mithilfe der Körpersprache, positiver Verstärkung und einem souveränen Auftreten alles erreichen kann. Auch hier ist weniger mehr. Das fängt bei der Bodenarbeit an und setzt sich beim Reiten fort. Auch hier braucht jedes Pferd klare Signale, damit die Kommunikation unmissverständlich funktioniert. Kein Pferd wird besser, indem man es durch permanente Hilfengebung "vollnasselt". Ich sehe da bei der Hunderziehung durchaus Parallelen. Und ich habe "leider" noch die Schwierigkeit ein Pferd zu besitzen, welches sehr temperamentvoll und gleichzeitig noch unsicher ist. Aber wir sind ein so tolles Team geworden und er vertraut mir sehr, so dass wir schon viele beängstigende Situationen meistern konnten und mittlerweile ist er in seiner Unsicherheit mit mir so sicher geworden, dass ich darauf wirklich sehr stolz bin (Hänger, Turnier, neue Umgebung, Wasser, Ausritte alleine alles kein Problem mehr).

Na ja jedenfalls wollte ich damit nur sagen, dass ich bereit bin, diese Herausforderung anzunehmen und wirklich auch Freude daran hätte. Eine vernünftige Hundeschule versteht sich von selbst aber ich bringe auch den nötigen Ehrgeiz und Konsequenz mit, gesteckte Ziele zu erreichen und wirklich auch am Ball zu bleiben.

Ich habe eine sehr nette Züchterin in meiner Nähe gefunden, die für April einen Wurf plant. Also ist bis dahin auch noch Zeit sich genug theoretisches Wissen anzueignen, den Hundeführerschein zu machen (ist in NS Pflicht) und generell noch mal über alles nachzudenken und in mich zu gehen. :)

LG
 
Dabei
21 Feb 2011
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#23
Niemand hier möchte dich abschrecken.

Das alles kann in einem Aussie stecken, muss aber nicht.

Ich finde es wichtig zu wissen, was auf einen zukommen kann, und dass man auch darauf vorbereitet ist, als ahnungslos in was reinzurennen.
Oder zu denken, es trifft nur die anderen, aber nicht mich.

Ich drücke dir die Daumen, dass du einen passenden Aussie findest.
 
Dabei
26 Mai 2015
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#24
Ich glaube auch dass deine Pferdeerfahrung, durchaus hilfreich in der Hundeerziehung sein wird. Halte uns mal auf dem laufenden wenn es soweit ist
 
Dabei
25 Sep 2016
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#25
Also wenn du neben Deiner Konsequenz, die Du aus der Erfahrung mit den Pferden gelernt hast oder einfach auch schon in die Wiege gelegt bekommen hast, darüber hinaus bereit bist, mind. 5 Stunden täglich mit dem Hund auszugehen, 3x die Woche auf den Hundeplatz zum Trainieren willst, nicht nur aufs Bällchen werfen aus bist, jeden zweiten Tag mind. 1 Stunde Fellpflege Dir Spaß macht, Du damit leben kannst, dass der Köter alles was nicht niet- und nagelfest ist fressen will, geschweige denn am Anfang alles zerstört, dann bist du bei einem Aussie genau richtig...

Und jetzt mal ohne Jux und Dollerei... ich denke, es spricht nicht wirklich was dagegen, dass du Dir einen Aussie holst, so vernünftig, wie Du an die Sache rangehst.
Anfangs ist es mit dem Welpen normal, dass man da alle 2-3 Stunden (auch nachts) rausgeht, wenn es notwendig ist. Manche schlafen recht schnell durch, da musst Du das nicht machen. Einen Welpen großzuziehen ist Arbeit, manchmal bringt Dich der Hund an deine Grenzen, aber es lohnt sich allemal, dran zu bleiben. Du wirst Die Zeit danach genießen. Und lass Dir nichts einreden. So wie man sie zieht, so hat man sie.
Wichtig ist, zu lernen wann es zu viel wird. Das Programm klein aufbauen. Im ersten Lebensjahr muss da noch nicht viel passieren da sind die alltäglichen Eindrücke oft schon genug und wenn das Hundetier mit zum Stall geht, sowieso.
Ich bin ja mal gespannt, wie es bei Dir weiter geht.... Züchter....welche Farbe... Männlein oder Weiblein.. wie wird das Hundetier heissen....ach, ich bin schon ganz aufgeregt und freue mich für Dich/Euch.
 
Dabei
15 Mai 2012
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#26
Also wenn du neben Deiner Konsequenz, die Du aus der Erfahrung mit den Pferden gelernt hast oder einfach auch schon in die Wiege gelegt bekommen hast, darüber hinaus bereit bist, mind. 5 Stunden täglich mit dem Hund auszugehen, 3x die Woche auf den Hundeplatz zum Trainieren willst, nicht nur aufs Bällchen werfen aus bist, jeden zweiten Tag mind. 1 Stunde Fellpflege Dir Spaß macht, Du damit leben kannst, dass der Köter alles was nicht niet- und nagelfest ist fressen will, geschweige denn am Anfang alles zerstört, dann bist du bei einem Aussie genau richtig....
haha :D :D sowas hört man gerne von nicht aussie Kennern :D darauf darfst du dich auch schon mal gefasst machen :D
 
Dabei
8 Jul 2017
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#27
Ich möchte auf den Satz " so wie man sie zieht , so hat man sie" eingehen. Mit einem einfach verstrickten Hund seh ich das auch so.... bei anderen Tieren überschlagen sich die Ereignisse und der Einsteiger ist schnell überfordert.

Wir hatten einen Welpen, bei dem war nicht nur der Wach- und Schutztrieb gut ausgeprägt . Der hatte auch ein sehr dünnes Nervenkostüm. Der Schutztrieb ist händelbar, das nervöse Grundgerüst ist anstrengender, vorallem wenn sie nicht mehr runterkommen vonnihrem Tripp.
Ein Beispiel:
auf der Wiese standen Pferde, Hund dreht am Rad. Geübt, okay klappt, super. Pferd bewegt sich, Rückfall, Pferd bewegt den Schweif, Rückfall. Pferd bewegt Kopf, Rückfall. Pferd wiehert Rückfall.
Auf der Wiese standen Kühe...s.o.
Auf der Wiese standen Schaafe s.o.
Beliebig fortsetzten ... mit solchen Zeugs waren wir erstmal beschäftigt . Sein Halbbruder ging übrigens ohne mit der Wimper zu zucken dran vorbei.


Da weißt was de zutun hast. :)) Heute würde ichs anders angehen
 
Dabei
7 Sep 2012
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#28
Sicherlich wollte Dir hier niemand einen Aussie ausreden! Im Gegenteil! Von dem was Du von Deinem Umfeld schreibst, scheint ein Aussie dort doch recht gut hinzupassen. Und meine Hunde haben z.B. immer Horse-and-Dog-Trail geliebt! Leider habe ich seit einigen Jahren kein Pferd mehr, dafür züchte ich seit einiger Zeit Schafe.

Ich findes nur immer Schade, wenn sich (vor allem bei den Facebook Aussiegruppen) alle darin überschlagen, den Aussie mit der rosaroten Brille zu beschreiben und die (möglichen!) nicht so leicht händelbaren Eigenschaften entweder zu verschweigen oder kleinzureden. Was dann immer im krassen Gegensatz zu den ganzen Hilfe-Threats allein in diesem Forum steht!
Nicht falsch verstehen: Ich bin nun seit 23 Jahren ein Aussie-Fan durch und durch und mir würde NIE mehr ein anderer Hund ins Haus kommen!
Und ja, der Aussie ist auch "nur" ein Hund und dennoch... genau wie andere Rassen (die halt alle einen Arbeitsursprung haben) hat er halt auch Anlagen, die es ihm in unserer dichtbesiedelten und verkehrsreichen Umwelt, nicht immer einfach machen. Und das sollte man wissen... wie häuftig liest man allein, das man in einer Mietwohnung in der 3. Etage wohnt u. der Aussie bei jedem Geräusch aus dem Treppenhaus anschlägt u. sich die anderen Mieter beschweren... Oder der Hund andere Menschen stellt u. verbellt, die ihm komisch (vor-) kommen...

Ohnehin finde ich es immer extrem traurig, wie der ARBEITSHUND Aussie zu einem Prestigeobjekt bzw. Modehündchen verkommt. Selbst der ASCA in den USA scheint das Herding immer mehr an den Rand zu schieben...

Daher sollte man sich immer auch einmal über die Ursprünge dieser Rasse Gedanken machen und halt mal darüber nachdenken, wie sich das in unserem Umfeld hier auswirken könnte. Denn diese Rasse ist ja erst wenige Generationen von ihrem Ursprung entfernt.
Der Ranch- und Farmhund sollte Anschlagen u. Melden, wenn jemand Fremdes kommt. Zumal ein Rancher ja nicht den ganzen Tag im Haus ist u. vielleicht gerade am anderen Ende der Ranch arbeitet. Da war der Aussie halt auch eine "Türglocke" die bis in den letzten Winkel der Ranch reichte. Gestört hat das niemanden, im Gegenteil!
Genauso sollte er nicht gleich mit jedem Fremden auf Kuschelkurs gehen und sich womöglich noch von der Arbeit ablenken lassen. Ohnehin sehen diese Hunde kaum Fremde in ihrem Leben.

Ich kenne halt viele, die diese Anlagen unterschätzen und betone sie daher lieber einmal zuviel, als zu wenig. Vielleicht auch weil ich seit 9 Jahren einen Aussie habe, der bei der Vergabe dieser bestimmten Anlagen gleich 3x hier geschriehen hat, während die Kleine dabei wohl übersehen wurde.
Es gibt auch so viele andere "Märchen" über die Rasse, die ich selbst schon in "Fachzeitschriften" lesen durfte. Eine davon "der Aussie jagt nicht"... Öhem, doch tut er! Denn: Hüten ist Jagen! Und daher hat der Aussie diese Anlagen genauso, wie andere Rasse auch. Und auch hier muss man das ganze in die passenden Bahnen lenken und hat dann tatsächlich einen Aussie der nicht jagt. Aber ich kenne auch welche, die gehen diese Passion genauso nach, wie unser Nachbar sein Jagdhund.

Es gibt schon Aussies da fragt man sich, wenn man ihnen in die Augen schaut, ob dahinter überhaupt noch was stattfindet. Wenn ich schon immer in den Verkaufsanzeigen lese: Ruhig, anspruchslos, keinerlei Hütetrieb, schmusig, kuschelig... ich kotze immer im Strahl...
Wer einmal mit seine Aussie RICHTIG im Team gearbeitet und gemerkt hat, WAS diese fantatischen Hunde alles können, der kommt davon nicht mehr los!!! Egal ob nun Rettungshundearbeit, Horse-and-Dog-Trail, Obi, Agi, Mantrailing oder eben Hüten... ich bekomme heute noch oft eine Gänsehaut, wenn ich mit meinen Hunden am Vieh arbeite!
Und für mich steht eines fest: Nur wer dieses Feeling jemals erlebt hat, kennt diese Hunde wirklich!

Alle anderen... tun mir nur leid!
 
Dabei
12 Dez 2019
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#30
manchmal bringt Dich der Hund an deine Grenzen, aber es lohnt sich allemal, dran zu bleiben
Du schreibst da was sehr Schönes "an die Grenzen bringen". Ich denk mir grad mal ein Zitat aus: "Nur wer es schafft an seine Grenzen zu gehen, kann das Maximale erreichen". An seine Grenzen zu gehen bedeutet für mich zu spüren, dass man wirklich lebt.

Ich meinte das auch nicht wirklich ernst mit dem abschrecken, eher mit einem dicken Augenzwinkern. Entschuldigt bitte, wenn das blöd rübergekommen ist.

Ich kann euch sagen, dass ich mir nun allen Vor- und Nachteilen der Rasse bewusst bin und bereit bin, mich darauf einzulassen mit allem was es eben bedeutet. In den letzten Tage habe ich noch mal viel über verschiedene Hunderassen gelesen und es ist einfach so, dass jede Rasse mit Vor- und Nachteilen behaftet ist. Bellen und Verbellen tun so ziemlich alle Rassen und die, die es weniger tun, sprechen mich so gar nicht an. Es stört mich jetzt auch nicht wenn der Hund bellt, wenn sich Besuch o. ä. ankündigt. Es liegt ja an mir, das in solche Bahnen zu lenken, dass es nicht ins Extreme ausartet und sich weder Besucher noch Hund bedrängt, belästigt oder unwohl fühlen.
Ich könnte mir z. B. nie einen Terrier oder eine sehr selbstständig denkende Hunderasse wie z. B. den Beagle, Afghane etc. für mich vorstellen. Oft liest man auch, dass BC oder Aussies auf keinen Fall infrage kommen, weil sie zu aktiv sind und zu viel beschäftigt werden wollen und die Besitzer keine Lust auf Hundesport etc. haben. Das ist natürlich alles Personenbedingt und völlig in Ordnung jeder Mensch hat halt seine Vorlieben aber ich frage mich dabei nur HÄÄÄÄÄ wie kann man darauf keine Lust haben??? Ich will das ja unbedingt. Ich hab sooo Lust auf Hundesport/Hundeschule. Obedience, Horse & Dogtrail oder Mentaltraining finde ich besonders spannend.
Nen Sofapupsi käme für mich z. B. überhaupt nicht infrage, da ich das einfach viel zu langweilig finde. Dafür lieben das dann vielleicht eher Leute, die in einer Wohnung in der Großstadt leben und mit der Runde um den Block zufrieden sind. Hier wäre der Aussie für mich z. B. total fehl am Platze.

Ich halte euch gerne auf dem Laufen was die weitere Entwicklung meiner Aussiesuche angeht. Auf jeden Fall bin ich selbst auch sehr gespannt, wo die Reise hingehen wird. :D
 

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