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Allgemeine Erziehungsfragen / Beobachtung bei Pflegehunden

Dabei
15 Okt 2012
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#1
Hallo, da ich mir ja einen Aussie kaufen möchte habe ich in letzter Zeit öfter auf Hunde aller möglichen Rassen aufgepasst.

Leider hatte ich noch nie einen eigenen Hund und die Hunde die ich so da hatte haben immer wieder Fragen aufgeworfen.

Ich hoffe es ist ok und es nimmt sich wer die Zeit einige Fragen zu beantworten. Ich möchte mich auf meinen eigenen Hund vorbereiten und so lernen was richtig und was falsch ist und wie ich reagieren sollte.

Bücher habe ich mir auch schon ein par bestellt seitdem feststeht das ich mir einen Aussie kaufen werde und in eine Hundeschule werden wir selbstverständlich auch gehen.

Also:

Ich habe vor kurzen mit meinem Freund zusammen 1 Woche auf 3 Hunde aufgepasst (Münsterländer, Terrier, Ridgeback)
Der Münsterländer war brav

Der Ridgeback war eine kleine Nervensäge, vermutlich gerade in der Pupertät. Er ist die ganze Zeit an uns hochgesprungen und hat eigentlich so gar nicht auf uns gehört naja ein bisschen schon beim Gassi gehen ist er auch ohne Leine brav bei uns geblieben und war abrufbar. Als es mir zu bunt wurde mit dem hochspringen habe ich den einfach immer nein gesagt und den Hund in den Garten rausgeworfen. Hat dann auch geholfen, es wurde weniger. Der Hund war jedesmal total unglücklich wenn ich ihn rausgeschmissen habe. Nur nein sagen oder "geh auf deinen Platz" wurde meistens ignoriert.
Ist das richtig oder ist das zu drastisch den Hund rauszuschmeißen wenn er auf nix reagiert?

Der Terrier war ganz furchtbar und hat uns richtig Kopfzerbrechen bereitet. Sie hat die ganze Zeit nur gekläfft und vor sich hingejault wenn wir sie angebunden haben, stundenlang. Unangebunden ging auch nicht weil sie dann oft auf einmal solche Anfälle hatte wo sie über die anderen Hunde hergefallen ist und sich richtig festgebissen hat in deren Nacken und die haben ihr noch nicht mal was getan oder sich gewehrt (Ja die Hunde sind auch sonst zusammen gewesen also nicht nur Spielkumpels). Ignorieren des Gekläffes? Brachte überhaupt nix. Das ging stundenlang so. Schimpfen? Fehlanzeige. Nur wenn man bei ihr war hörte das Gekläffe auf oder wenn man sie losgemacht hat. Aber dann war sie oft total lieb und hat mit dem Münsterländer gekuschelt und im nächsten Moment ist sie wieder über ihn hergefallen. Beim Besitzer geht das wohl auch so. Der alte Münsterländer wusste gar nicht wie ihm geschieht. Oft waren wir nicht einmal im selben Raum und es ging stundenlang so obwohl keiner rüber gegangen ist und dem Hund was gesagt hat.
Es wäre mein schlimmster Albtraum so einen Kläffer als Hund zu erwischen den ich wusste da echt nicht mehr was ich tun soll.
Was mache ich gegen gekläffe wenn ignorieren nix bringt?
Gibt es auch bei Hunden das die irgendwie solche komischen Anfälle kriegen und gar nicht mehr richtig da sind? Sie war meiner Meinung nach oft richtig weg und hat gar nichts mehr wahrgenommen in ihrem Wahn.
 

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Dabei
15 Jul 2012
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#2
Ich kann dir leider nicht konkret auf deine Fragen antworten. Ich bin selbst Anfänger. Meine bisherige Erfahrung:

Bei mir in der Hundeschule wurde empfohlen, Bellen & Gejammere konsequent zu ignorieren. Wir haben dies auch lange probiert, gefruchtet hat es bei uns (!) nicht. Entweder haben wir unterbewusst doch reagiert oder Ignorieren ist einfach nicht die richtige Methode für Maja und uns. Das wissen wir noch nicht zu beurteilen.
Wir haben dann irgendwann einfach zu uns gesagt, dass wir nach Bauchgefühl handeln und haben ihr mal so richtig den Marsch geblasen (verbal), als sie wieder mal ins Dauergekläffe über ging. Dies musste noch einmal danach wiederholt werden. Ab da langte es wenn wir ihr ein knappes "ruhig" sagten und schon war sie auch ruhig. :) (außer in der Hundeschule, da dreht sie irgendwie immer völlig ab - müssen dieses Verhalten ausversehen wohl mal bestärkt haben)

Naja jedenfalls ist unser Hund nach wie vor sehr gesprächig, das Bellen lässt sich zwar inzwischen halbwegs gut kontrollieren und kommt in der Wohnung eigentlich gar nicht mehr vor. Aber Maja jammert unglaublich gerne. Sobald sie was will und es nicht bekommt (sei es Aufmerksamkeit, Essen, zu einem anderen Hund gehen, irgendwas erschnüffeln) fiept sie und hört einfach nicht auf. Das kann schon extrem nerven! Besonders, wenn du in einem Restaurant oder ähnliches bist oder einfach nur mal in Ruhe Fernsehen willst.
Aussies gelten ja auch als eine sehr gesprächige Rasse, soweit ich es gelesen habe, deshalb überleg dir nochmal ob du wirklich einen Aussie willst, denn du weißt ja nicht an welches Exemplar du gerätst und ob du gleich zu Anfang fähig bist, ihr dieses Verhalten nicht anzugewöhnen bzw. abzugewöhnen.


Maja springt auch mit Vorliebe an jedem hoch, bisher haben wir es noch nicht geschafft dieses Verhalten zu unterbinden. In einer Huschu wurde empfohlen "Knie raus", in der anderen wurde dann wieder gesagt, dass sei gefährlich wir sollten uns wegdrehen und sie ignorieren und wieder jemand anderes meinte "mit den Händen eine Sperre bilden, so dass sie gar nicht hoch springen kann". Naja alles haben wir noch nicht gescheit ausgeführt bekommen und so springt sie eben weiter hoch - aufgeben werden wir aber nicht. ;)
 

*Loki*

Lokimotive
Dabei
16 Mai 2011
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#3
Diese drei Hunde sind ja bereits erwachsen, d.h. ihr Verhalten ist schon dermaßen gefestigt, dass es schwer ist, als Hundeneuling die Souveränität auszustrahlen, die solches Verhalten verhindert bzw. erstmal unterbricht.
Ihr habt euch auch noch direkt DREI Hunde angetan ... ;) ... vielleicht wäre der Münsterländer erstmal zum Einstieg ganz gut gewesen, dann der "nervige" Ridgeback und dann der "verhaltensgestörte" Terrier. Also drei Hunde auf einmal ist schon heftig, v.a. wenn sie solches Verhalten eben zeigen.

Ich kann dich aber direkt beruhigen. Wenn du dir bei deiner Züchterwahl Zeit lässt, dich erstmal mit dem Züchter (OHNE Welpengetümmel dort) darüber unterhältst, was du von deinem zukünftigen Hund erwartest und was du mit ihm machen möchtest, dann wirst du auch den richtigen Züchter finden, der dir einen Welpen anbieten kann, der zu euch als Hundeneulinge passt.
Kein Hund wird ja so geboren, wie deine Pflegehunde sich verhalten. Dieses Verhalten ist llangfristig "für gut befunden" worden, zumindest haben die Hunde nicht gelernt, dass dieses Verhalten unerwünscht ist bzw. wie sie ihren Stress anders abbauen können.
Bei dem Terrier müsste ein erfahrener Hundetrainer erstmal herausfinden, was sie dazu bewegt, sich so zu verhalten und dann müsste gezielt daran gearbeitet werden, dieses Verhalten nicht mehr zu bestätigen bzw. herauszufordern. Das ist aber nichts für Ferndiagnosen ... :)

Hochspringen zu unterbinden ist bei einem Welpen ganz einfach ... Wenn der Welpe an einem hochspringen möchte, kann man sich einfach auf seine Ebene begeben - er will ja im Grunde hoch zu eurem Gesicht. Und dann sanft davon abhalten, weiterhin hochzuspringen, indem man ihn z.B. krault. Sollte er verzweifelt weiterhin versuchen, euer Gesicht zu erreichen (vorausgesetzt natürlich, ihr möchtet nicht, dass euer Hund euch Küsschen gibt - unser Loki darf das und macht es auch auf Befehl), würde ich die Aufmerksamkeit entziehen und es so versuchen. Natürlich weiß ich nicht, ob es funktioniert, da wir es ja nicht unterbunden haben bzw. bei uns ein sanftes Abwehren gereicht hat.
 
Dabei
15 Okt 2012
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#4
Danke für die Antworten.

Wie gesagt Bellen und Jammern wurde wirklich total ignoriert oft haben wir den Raum verlassen und waren 1-2 Stunden wo anders aber das Gejaule hörte nicht auf. Mit der Zeit kriegt man richtige Aggressionen (also nicht sofort aber nach 5 Tagen hats mich schon total angenervt) wenn es die ganze Zeit so geht und für die Nachbarn ist es natürlich auch nicht schön.

Drei Hunde waren halt weil die Besitzer im Urlaub waren und wir nicht wussten wie die sind. Aber das nächste mal will ich die nicht mehr haben zumindest den Terrier nicht.

Das Hochspringen war halt nervig weil es sich um einen großen und schon kräftigen Hund handelte und der oft so unvorsichtig war das er einem gegen den Arm gedonnert ist gegen die Nase oder sonstige Dinge die wehtun. Gegen ab und zu ein Küsschen habe ich nix. Aber wenn man sich zu dem runtergebeugt hat hat der nix anderes mehr gemacht als einen abzulecken. Der war total dickfellig. Wegdrehen hat nix geholfen der ist einem nach und hat einem weiter überall abgeleckt und ist hochgesprungen. Darum habe ich ihn nacher rausgeworfen.

Ich will unbedingt einen Aussie vor allen mein Freund will unbedingt einen weil er schon einmal einen hatte der total brav war. Er wusste auch nicht so recht was mit den 3 Spezialisten zu tun ist weil er mit seinem solche Probleme nie hatte.

Das mit dem Züchter beruhigt mich, dann erwische ich hoffentlich keinen Kläffer. Ich freu mich schon so auf meinen Aussie. Mein Freund sieht das viel lockerer und will das einfach laufen lassen. Aber ich will mich schon im Vorfeld besser informieren^^
 
Dabei
15 Mai 2012
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#5
Nene, vorher informieren ist schon sehr wichtig!!! Erstens macht es Spaß und man kann mit den Züchtern gleich ganz anders sprechen :)

mein rumo ist zu Hause der ruhigste Hund den ich mir vorstellen kann :) seine Mutter ist daheim auch sehr ruhig und bellt auch gar nicht:D

Klar sieht das dein Freund etwas lockerer, ist dann ja auch sein zweiter aussie, aber wie meine Züchterin immer so weise sagt "beim ersten macht man Fehler, beim zweiten macht man halt andere" :D also immer schön weiter informieren und nach dem richtigen Züchter suchen :)

EDIT: beinahe vergessen :)
zum hochspringen: wir haben rumo immer abgewehrt und ihn auch mal "stärker" nach unten gedrückt... Das ganze wegdrehen hat bei und überhaupt nicht funktioniert, aber nachdem wir ihm dreimal ungefähr klar gemacht haben dass wir das nicht wollen, war es vorbei:)
 

*Loki*

Lokimotive
Dabei
16 Mai 2011
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#6
Naja, er sollte es nicht soooooooo locker angehen. Auch ein Aussie muss erzogen werden .... ganz einfach. ;)

Wie gesagt, wenn ihr einen Welpen bekommt, dann ist der ja nicht von Anfang an ein Kläffer. IHR erzieht ihn dazu oder eben nicht. :p Genauso mit dem Hochspringen. Ignoriert ihr es oder findet es z.B. beim Welpen doch süß, braucht ihr euch nicht zu wundern, wenn er es mit einem Jahr auch noch will .... ganz einfach. KLARE REGELN VOM ERSTEN TAG! :D
Mein Freund und ich haben uns eine Liste gemacht, was wir uns wünschen und was wir gar nicht möchten. Jeder für sich und dann eine gemeinsame Liste ausgehandelt. So wurde Loki vom ersten Tag an gleich behandelt ... Vielleicht ist das bei euch auch eine Idee - er sagt "locker angehen", du sagst "die dinge möchte ich nicht". Er sollte die Dinge, die du nicht möchtest, halt genauso nicht möchten .... :)
 

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