Aussie Gestern / Heute

Dabei
7 Sep 2012
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#2
Meine Meinung? Back to the roots!!! Je früher desto besser!
Früher sah man noch, das es ein vielseitiger, hart arbeitender Arbeitshund war.
Moderateres Fell, insgesamt schmaler und vor allem hochbeiniger, schlicht athletischer mit einem federnd flüssigen Gangbild!
Die Cleverness ins Gesicht geschrieben.

Allein diese runden Eierschädel mit den XL-Hängeohren und möglichst viel Stop, verpackt in einem Fellpanzer auf kurzen dicken Beinen jede Beweglichkeit verloren. Manche Hunde haben einen Blick, da fragt man sich, ob hinter der Stirn überhaupt noch was stattfindet.
Ich habe sie in Dortmund auf der Hundeausstellung gesehen. Nicht einen (!) dieser Hunde dort hätte ich mitnehmen wollen.
Es gibt Ausnahmen. Züchter die auch im Showbereich moderate Typen züchten, aber leider sieht man davon viel zu wenig!
 
Dabei
7 Jan 2014
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#3
Meine Meinung: Gezüchtet wird was gefällt und gekauft wird. Von da her muss sich jeder eben selber fragen in wie weit er diesen Trend unterstützt. Auf der anderen Seite muss man aber auch sehen das alles einem Wandel unterliegt. Die hart am Vieh arbeitenden Hunde werden einfach nicht mehr in dem Mase gebraucht. Auswüchse in alle Richtungen, noch größer, felliger oder aber auch in die andere Richtung, sind immer ungut.
Hunde die auf einer Show gezeigt werden sind immer für diesen Tag hergerichtet. Ich kenne genug Show Aussies die im normalen Leben toll arbeiten und keinesfalls dumm sind.
Ich würde mir wünschen, dass die Richter eher die moderaten Hund bevorzugen würden. Denn eins ist klar, der hochprämierte Hund wird auch eher in die Zucht gehen. Auch auch da gibt es gute und schlechte Beispiele.
 
Dabei
5 Okt 2011
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#4
Ich habe sie in Dortmund auf der Hundeausstellung gesehen. Nicht einen (!) dieser Hunde dort hätte ich mitnehmen wollen.
Das ist aber halt nur deine Meinung..., denn mir gefällt mein Showi ausgesprochen gut.
Jeder sollte das bekommen was ihm gefällt, daher ist eine Berechtigung für beide Linien doch wohl gegeben. Oder warum sollte ich einen Aussie nehmen der voll auf Arbeit gezüchtet ist, wenn er mir weder gefällt noch ich ihm die passende Aufgabe zur Verfügung stellen kann, nur weil für dich die einzig wahren Aussies die aus der Arbeitslinie sind.
 

TanteEmma

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20 Jan 2016
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#5
Der Markt bedient die Nachfrage und die Nachfrage ist der Couchpotato im Aussiegewand... Ich hoffe nur, dass dem Aussie so ein krank züchten wie der franz. Bulldogge erspart bleibt. Noch ist er im Vergleich zu anderen eine gesunde Hunderasse. Und manches am Aussehen ist eben Geschmackssache, der Rassestandard ist dehnbar... sagt der Affe und beißt in die Seife... Keiner wird gezwungen sich einen Hund zu kaufen, der ihm nicht gefällt und nicht seinen Anforderungen entspricht.
 
Dabei
22 Sep 2014
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#6
Showlinie bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass die Hunde stupide oder anfälliger für Krankheiten sind. Mir persönlich gefällt eine moderate Showlinie (ich meine damit KEINEN Aussie, der aussieht wie ein Berner Sennenhund), die im mittleren Temperamentslevel liegt. Danach habe ich meinen Hund ausgesucht: was soll ich mit einer Arbeitslinie, der ich keine solche Arbeit bieten kann? Zumal Liebhaber der Arbetslinie doch auch auf die Optik schauen, wenn einem die Art von Aussie besser gefällt.

Ich finde es ganz gut, dass es von vielen Rassen eine Show- und eine Arbeitslinie gibt. Auch meinLabbi damals war Showlinie (aber noch nicht so krass, wie diese Rottweilerähnlichen Hunde, die man jetzt so oft sieht): damals (vor über 15 Jahren) haben alle Züchter, die Arbeitslinie (Jagd) gezüchtet haben, ihre Welpen nicht an "normale" Familien vermittelt.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#7
Das ist aber halt nur deine Meinung..., denn mir gefällt mein Showi ausgesprochen gut.
Jeder sollte das bekommen was ihm gefällt, daher ist eine Berechtigung für beide Linien doch wohl gegeben. Oder warum sollte ich einen Aussie nehmen der voll auf Arbeit gezüchtet ist, wenn er mir weder gefällt noch ich ihm die passende Aufgabe zur Verfügung stellen kann, nur weil für dich die einzig wahren Aussies die aus der Arbeitslinie sind.
Klar ist das meine Meinung, ich schreibe hier ja nicht für die Allgemeinheit!
Und mit welcher Berechtigung halten Leute einen Arbeitshund (der er auch als Showhund immer noch sein sollte (siehe Rassestandard)!) wenn sie keine Aufgaben für ihn haben, nur weil sie einen Aussie haben wollen? Gibt ja genug andere Rassen, die keine Aufgaben brauchen (und gleich mal dazu gesagt, das es heißt Arbeitshund der auch Hüten kann, also jetzt nicht wieder mit Hütearbeit argumentieren).
Und mit welcher Berechtigung wir der seit zig Jahrzehnten bewährte Typ von solchen Leuten so umgemodelt? Über 100 Jahre wurde der Gebrauchstyp gezüchtet u. der VDH (als Beispiel) ist erst seit 1996 dabei und guckt Euch doch mal die extreme Wandlung an! Noch dazu in Zeiten wo es genug Negativ-Beispiele bei anderen Rassen gibt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
22 Sep 2014
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#8
Und mit welcher Berechtigung halten Leute einen Arbeitshund (der er auch als Showhund immer noch sein sollte (siehe Rassestandard)!) wenn sie keine Aufgaben für ihn haben, nur weil sie einen Aussie haben wollen? Gibt ja genug andere Rassen, die keine Aufgaben brauchen (und gleich mal dazu gesagt, das es heißt Arbeitshund der auch Hüten kann, also jetzt nicht wieder mit Hütearbeit argumentieren).
Was sind denn Aufgaben und was nicht? Meiner hat "seine" Aufgaben im Alltag, damit ist er happy. Und für mich sind Sportarten wie Agility usw auch keine Aufgaben im herkömlichen Sinne. Wenn ich danach gehe, dürfte ich 80 % (Zahl frei erfunden) der heutigen Rassen nicht mehr halten; nur noch Gesellschaftshunde wie Mops und Co?
 
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7 Sep 2012
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#9
Showlinie bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass die Hunde stupide oder anfälliger für Krankheiten sind.
Wie Helmut Wachtel, der inzwischen leider verstorbene Kynologe und Autor, bereits vor einigen Jahren aufzeigte, führt die ausschließlich Ausrichtung auf Showzucht zu gesundheitlichen Depressionen einer Rasse. U.a. aufgrund von Genfixierung (Engzucht zur Verstärkung rassetypsicher Eigenschaften, starker Einsatz von Multi-Championrüden usw.) und Genverlust (Ausschluss von Hunden mit z.T. nur geringen u. gesundheitlich nicht relevanten Abweichungen vomRassestandard, beim Aussie als ein Beispiel : Stehohren). Alleinige Fixierung auf optische Merkmale ohne Berücksichtigung der Gesundheit unter körperlicher Belastung u. Ausdauerleistung oder Charaktereigenschaften, wie z.B. Trainierbarkeit.
Wobei auch die Ausrichtung auf Leistung auch ausgewogen hinsichtlich der Exterierbeurteilung sein sollte, da es sonst auch bei einer Leistungszucht zur genetischer Verarmung kommen kann.
 

TanteEmma

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20 Jan 2016
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#10
Oh... welche Kriterien muss man denn deiner Meinung nach erfüllen um einen solchen Hund halten zu dürfen? (Bin ich froh, dass wir in einem freien Land leben!!)
 
Dabei
15 Mai 2014
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#11
Was sind denn Aufgaben und was nicht? Meiner hat "seine" Aufgaben im Alltag, damit ist er happy. Und für mich sind Sportarten wie Agility usw auch keine Aufgaben im herkömlichen Sinne. Wenn ich danach gehe, dürfte ich 80 % (Zahl frei erfunden) der heutigen Rassen nicht mehr halten; nur noch Gesellschaftshunde wie Mops und Co?
Das Problem ist nur, dass es nach ein paar weiteren Jahren in denen die Showlinienzüchter größtenteils nach Aussehen gehen den Aussie mit dem was ihn ausmacht nicht mehr geben wird.
Woher kommt denn der "Will to please"? Daher, dass mit den Hunden, die gut mit dem Menschen zusammenarbeiten weiter gezüchtet wird (unter anderem).
Interessiert man sich nicht mehr für den Arbeitswillen wird er mit der Zeit verschwinden. Und das tut kaum ein Showlinienzüchter.
Es gibt so viele schöne Familienhunde. Warum muss man einen Arbeitshund umzüchten in einen Familienhund nur weil er schön ist (der Rest wird ohne Selektion darauf sowieso verloren gehen)?
Warum geht man so weit vom ursprünglichen Standard weg und züchtet einen Hund mit viel Fell, kurzen Beinen und abfallendem Rücken?
In so vielen Anzeigen wird damit geworben, dass die Hunde eben nicht dem Standard entsprechen (kein Hütetrieb, ...). Ich finde das extrem schade.
 
Dabei
29 Dez 2012
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#12
Ich lese mich da im Moment sehr ein und bin immer auf der suche nach Züchtern, die eher den moderaten Typ züchten, der auch noch arbeiten kann.

Gibbs ist reine Showlinie, auch gezielt so ausgesucht, denn ich suchte einen hund, zu meinem 9 jährigen Labbi, der mit einem normalen Alltag mit 1-2 mal Hundeschule und weiter nichts zurecht kommt. Dafür ist er auch perfekt.
Nun bin ich mittlerweile auf dem weg zum Hundetrainer und genau dieser Hund hat soviel nicht, was man von der Rasse erwartet.
Wenn ich 6std auf dem Platz steh, und in der letzten Gruppenstunde eine Übung am Hund erklären möchte, ist mein Hund nicht startklar, trödelt umher und hat keine Lust. Der hatte nicht viel Aktion, seinen abgetrennten Bereich und dort rumgelegen, aber arbeiten? Nein danke.
Ich bin mit ihm in der BH vorbereitung, möchte noch mehr Prüfungen laufen, einfach um auch dem Kunden alles erklären zu können, denn ich hab es dann schonmal gemacht. Aber mein Hund?
Kaum zu motivieren, wenn er selbst Lust hat voll da, wenn er keine Lust hat schlürft er wie eine Schlaftablette hinterher.

Ist das das, was man heutzutage vom Aussie erwarten kann? Wenn ich eine Schlaftablette möchte hol ich mir einen Bernersennen...


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Dabei
22 Sep 2014
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#13
Helmut Wachtel kenne ich nicht: aber du wirst in der Wissenschaft IMMER auch gegenseitige Meinungen oder Forschungen finden. Es gibt nie die ultimative Wahrheit oder DIE richtige Studie.
Und Showlinie heißt doch nicht zwangsläufig, dass jeder Züchter NUR auf Optik achtet, sondern auch auf den jeweiligen Charakter der Hunde? Sicher: der Hund soll optisch "schön" sein (und das liegt im Auge des Betrachters). Aber eine gute Trainierbarkeit bedeutet für mich auch, dass der Hund alltagstauglich ist. Inwiefern ein typischer Farmhund in den meisten Ecken Deutschlands artgerecht und ohne Stress geführt werden soll, erschließt sich mir nicht.

Ich bin der Meinung, dass man Rassen "optimieren" (sprich: anpassen kann). Wenn mal mal gaaaaanz weit zurück geht: von was anderem ist Darwin damals auch nicht ausgegangen. Jede Rasse entwickelt sich weiter und so lange das zu keinen körperlichen Beschwerden (wie z.B. Atemnot beim Mops) führt, sehe ich darin auch kein Problem.
 

Suki

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9 Okt 2014
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#14
Ich habe auch letztens an einer Diskussion dazu "teilgenommen " und tendiere eher zu "Gestern". Auch mein rüde hat zum Beispiel mehr Fell, aber noch weit weg vom dem Heute. Ich bin auf dem heute Bild ehrlich gesagt sehr über den so ausgeprägten Stopp entsetzt, obwohl wundern tut es mich nicht. Meiner Wunschhund liegt optisch irgendwo in der Mitte, ich denke einen so ursprünglichen Aussie zu finden ist schwer. Wichtiger jedoch finde ich den Charakter, mein Hund sollte schon was leisten können und dürfen . Wenn man mal in den Anzeigen im Netz guckt, wird durchgehend mit familienfreundlichen, einfachen Aussies geworben, ohne Jagd - und Hütetrieb.

Umso länger ich die Rasse kenne, mittlerweile über 10 Jahre, umso sicherer bin ich mir das der Aussie zu oft in falsche Hände kommt.
Ich kann meinen Hunden kein hüten bieten, aber Kontrastprogramm. Ich denke meine Hunde würde oft als Familienhund angepriesen werden, da sie mit wenig zufrieden sind , aber wenn man sie dann mal beim arbeiten/ Training sieht, dann weiß ich warum sie hier ihr Leben nicht nur als "Familienhund" fristet und das auch ausleben dürfen. Sie sind dann zu 100% da und denken so toll mit. Das zu sehen ist einfach schön und ich finde es schade dass manche Aussies das nie erleben werden...
 
Dabei
7 Sep 2012
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#15
Oh... welche Kriterien muss man denn deiner Meinung nach erfüllen um einen solchen Hund halten zu dürfen? (Bin ich froh, dass wir in einem freien Land leben!!)
Die Frage solltest Du Dir selber beantworten können, wenn Du Dich vor Anschaffung Deines Hundes mit dieser Rasse auseinandergesetzt hast.
Denn eines steht fest: es gibt eine leider sehr große Anzahl von Menschen, die diese Hunderasse (u. auch andere Arbeitsrassen) ausschließlich der Optik wegen halten und anschaffen. Darüber und über die Folgen für die Hunde, gibt es in diesem Forum zahlreiche Threats. Aber viele sehen es halt dann so: wir Leben in einem freien Land u. der Hund wird angeschafft, ob er nun zu einem passt oder nicht.
Nach 20 Jahren mit dieser Rasse kenne ich mehr als ein persönliches Beispiel. Man braucht ja nur in im INet in die Tiermärkte schauen: Wegen Überforderung abzugeben. Wir können unserem XY nicht das Leben bieten wie er es braucht. Diese Anzeigen findest Du täglich... aufs neue...

@Nadine: Ich finde es immer etwas kontraproduktiv, wenn in einer allgemeinen Diskussion mit persönlichen Beispielen argumentiert wird. Denn nur Du kennst Deinen Hund und kannst beurteilen ob er "happy" ist. Zu den Arbeiten die etwas für den Aussie sind, gibt es auf den Verbandsseiten viele Beispiele, ich mag sie jetzt nicht alle aufzählen und ja, auch Sport kann eine Aufgabe sein, warum nicht? Hier wird der Hund genauso gefordert, wie bei anderen Arbeiten auch.
 

TanteEmma

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20 Jan 2016
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#16
Aber das wirst du nicht verhindern können, oder du musst die freie Marktwirtschaft abschaffen... Wenn ich mir einen Hütehund kaufe, muss ich auch damit rechnen, dass er Hütetrieb hat. Was so manche Züchter in ihren Anzeigen schreiben und ob dass der Realität entspricht sei mal dahin gestellt.

Und das Menschen mit den Hunden, die sie sich zu legen überfordert sind gibt es nicht nur beim Aussie, das gibt es auch bei vielen anderen Rassen. Leider gibt es keine blegebaren Zahlen welche Rasse wie oft aus welchem Grund abgegeben wird. Oder hast du welche?

Ich für meinen Teil halte auch keine Schafherde hinterm Haus, behaupte aber mal dass wir durchaus in der Lage sind unseren Hund später auszulasten.
 
Dabei
7 Sep 2012
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#17
Ich bin der Meinung, dass man Rassen "optimieren" (sprich: anpassen kann). Wenn mal mal gaaaaanz weit zurück geht: von was anderem ist Darwin damals auch nicht ausgegangen. Jede Rasse entwickelt sich weiter und so lange das zu keinen körperlichen Beschwerden (wie z.B. Atemnot beim Mops) führt, sehe ich darin auch kein Problem.
Diese Rasse wurde von Generationen von Farmern und Ranchern herausgezüchtet und IST bereits optimal an die Anforderungen angepaßt für die sie gebraucht wird und wurde und nun soll sie für den "Showring" von Exterieurfanatikern "weiterentwickelt" werden?!?! Herrje....
Und der Weg zu körperlichen Beschwerden ist doch nicht mehr weit, wenn ich alleine sehe wieviele Fell so manche Showknolle mit sich herumschleppt und wie groß die Hunde inzwischen sind, da sind ja 58cm + schon eher normal wie darunter.

Musst mal seine Arbeiten lesen, kann ich nur empfehlen: https://de.wikipedia.org/wiki/Hellmuth_Wachtel
 
Dabei
22 Sep 2014
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#18
@ Julia: danke für den Link! Ich bin ja offen und lese gerne solche Studien.

Nicht falsch verstehen: ich meine nicht, dass der Hund immer weiter "optimiert" werden soll, bis man irgendwann nicht mehr erkennt, ob es ein Berner oder ein Aussie ist. Aber die generelle Unterscheidung zwischen Show- oder Arbeitslinie (wir können es auch gerne "Hobbie"- und Arbeitslinie nennen: bei der Bezeichnung "Show" geht man ja automatisch davon aus, dass nur auf Optik geschaut wird, was ich auch sch... finde! Leider habe ich auch schon Showies erlebt, die optisch toll sind, im Alltag aber genau so problematisch) finde ich per se in Ordnung.
Ich kann keine Schafsherde halten (dabei liebe ich Ziegen und das wäre schon so ein kleiner Traum...) und deshalb würde ich mir keine Arbeitslinie zulegen. Einfach, weil ich Angst hätte, dem Hund nicht gerecht zu werden.

Mit meiner Showlinie (oder "Hobby"linie) bin ich vollkommen zufrieden: das, was ich mir von einem Aussie wünsche, ist in moderatem Maße vorhanden (Will-to-please, etwas Schutz-und Wachtrieb, leider aber -noch?- keine Zurückhaltung gegenüber Fremden). Ich merke, dass meinem Hund die Aufgaben, die ich ihm biete, ausreichen, ohne dass er mir die Wände hochgeht. Das meinte ich mit "Optimierung" im Sinne von "Anpassung an gegenwärtige Lebensbedingungen".
 
Dabei
7 Sep 2012
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#19
Aber das wirst du nicht verhindern können, oder du musst die freie Marktwirtschaft abschaffen... Wenn ich mir einen Hütehund kaufe, muss ich auch damit rechnen, dass er Hütetrieb hat. Was so manche Züchter in ihren Anzeigen schreiben und ob dass der Realität entspricht sei mal dahin gestellt.

Und das Menschen mit den Hunden, die sie sich zu legen überfordert sind gibt es nicht nur beim Aussie, das gibt es auch bei vielen anderen Rassen. Leider gibt es keine blegebaren Zahlen welche Rasse wie oft aus welchem Grund abgegeben wird. Oder hast du welche?

Ich für meinen Teil halte auch keine Schafherde hinterm Haus, behaupte aber mal dass wir durchaus in der Lage sind unseren Hund später auszulasten.
Tja, die freie Marktwirtschaft für Lebewesen abschaffen... kein schlechter Gedanke. Aber vielleicht ist es ja schon damit getan, wenn die Menschheit mal wieder mehr auf Lebewesen und ihre Bedürfnisse eingehen würde?

Na, "glücklicherweise" ist bei den meisten Showlinien ja mittlerweise gar keine Hütetrieb mehr vorhanden oder er ist so rudimentär angelegt, das man so einen Hund guten Gewissens eh´ nicht mehr an die Schafen lassen kann.
Und das das auf viele Arbeitshunderassen zutrifft, hatte ich ja bereits geschrieben. Und nur weil es keine statitische Auswertung über die Abgabegründe gibt, sind die Probleme ja nicht aus der Welt! Es ist doch typisch für uns Menschen das es eine Beisstatistik gibt, aber keine Statistik die möglicherweise unsere "Vergehen" am Tier dokumentiert. Wobei Dir sicherlich jedes Tierheim die häufigsten rassebezogene Abgabegründe wird nennen können u. da ist und bleibt die Überforderung sicherlich der Topgrund bei den meisten Gebrauchsrassen.
 
Dabei
8 Mai 2016
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#20
Hm, wieder so ein Streítthema.

Was ist denn eigentlich ein Familienhund? Ich denke DEN Familienhund gibt es nicht. Schaut euch doch bitte mal die Golden Retriever und Labradore an, die als Familienhunde verkauft werden. Die armen Tiere fristen ihr Dasein teilweise als Couchpotatoes, total unterfordert. Dass es sich hier um Jagdhunde handelt weiß eh kaum einer mehr. Umso größer das Erstaunen wenn der liebe Goldie wildert und abhaut (siehe Suchanzeigen). Und die Yorshire Terrier? Als Ratten-und Mäusefänger gezüchtet. Spitz? Als Wachhund.
So gut wie jeder Hund hat(te) mal eine Aufgabe. Bis auf z.B. Mops.
Aber damit käme man ja zu dem Ergebnis dass eigentlich nur die Hunde halten dürfen die als aktive Schäfer / Jäger leben. Alles andere ist einfach Liebhaberei.

Ich finde Rassen sollte so ursprünglich wie möglich bleiben, auch wegen Gesundheitlicher Aspekte. Dass es sog. Showlinien gibt finde ich aber absolut ok, wenn man dabei auf die Gesundheit der Tiere achtet. Warum sollte man Eigenschaften die von der Mehrheit der Leute nicht benötigt werden weiter fördern, wenn dies für die armen Tiere nur einen weiteren unbefriedigten Trieb gibt? Es sollte einfach beide Linien geben, so dass jeder den Hund in seine Familie aufnehmen kann dem er gerecht wird.
 
Dabei
8 Mai 2016
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#24
Ja, ich weiß. Und ich muss sagen -toitoitoi- hier im Forum geht es echt human zu, da habe ich schon ganz anderes erlebt. Deshalb bin ich gerne hier :)
Streitthema ist vielleicht zu hart getroffen: eben so ein Thema wo sich die Geister immens scheiden, was evtl emotional belastet ist,...
Ach, ihr wisst was ich meine, oder? ;)
 

TanteEmma

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Dabei
20 Jan 2016
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#25
Man kann eine Dikussion mit Themenwechsel auch ad absurdum führen, wenn einem keine Argumente mehr einfallen.
Für was sollen mir den Argumente einfallen? Ich habe deinen Gedanken nur weitergeführt... Im übrigen waren meine Beiträge bisher völlig neutral, ich fürchte du interpretierst da deinerseits zu viel rein.
Weder die Marktwirschaft noch die Zucht der Hunde wirst du hier beeinflussen können.

Mir gefällt lediglich deine Art und Weise nicht. Das muss sie auch nicht, aber deswegen bin ich dann jetzt hier raus... Einen schönen Tag noch :)
 
Dabei
22 Sep 2014
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#26
@Nadine: Ich finde es immer etwas kontraproduktiv, wenn in einer allgemeinen Diskussion mit persönlichen Beispielen argumentiert wird. Denn nur Du kennst Deinen Hund und kannst beurteilen ob er "happy" ist. Zu den Arbeiten die etwas für den Aussie sind, gibt es auf den Verbandsseiten viele Beispiele, ich mag sie jetzt nicht alle aufzählen und ja, auch Sport kann eine Aufgabe sein, warum nicht? Hier wird der Hund genauso gefordert, wie bei anderen Arbeiten auch.
Ich denke, man muss aber auch mir persönlichen Beispielen kommen, weil ein Hund ein Indiviuum ist. Ich kann doch nicht pauschal von DEM Aussie sprechen?
Leider komme ich nicht mehr darauf, wo ich es gelesen habe. Es ging um das Thema "Hüten" und Ersatzauslastung von Arbeitshunden. Da wurde noch mal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Hundesport nicht (für jeden) Hund eine Alternative zum eigentlichen Gebrauch ist. Falls mir im Nachhinein einfällt, wo ich es gelesen habe, füge ich den Link ein.
Ich bin auch der Meinung, dass man einen Aussie nicht ausdrücklich nur mit Sachen auslasten kann, die von Verbänden angeboten werden. Ich kann ihn auch so im Haushalt integrieren (Stichwort: Assistenzhund), dass der Hund eine Aufgabe bekommt.


Was ist denn eigentlich ein Familienhund? Ich denke DEN Familienhund gibt es nicht. Schaut euch doch bitte mal die Golden Retriever und Labradore an, die als Familienhunde verkauft werden. Die armen Tiere fristen ihr Dasein teilweise als Couchpotatoes, total unterfordert. Dass es sich hier um Jagdhunde handelt weiß eh kaum einer mehr. Umso größer das Erstaunen wenn der liebe Goldie wildert und abhaut (siehe Suchanzeigen). Und die Yorshire Terrier? Als Ratten-und Mäusefänger gezüchtet. Spitz? Als Wachhund.
So gut wie jeder Hund hat(te) mal eine Aufgabe. Bis auf z.B. Mops.
Das meinte ich mit meiner Aussage, dass dann über die Mehrheit der Hunderassen nicht rein privat gehalten werden dürfte.

@ Julia: ich glaube, manchmal kommen deine Aussagen etwas "schroff" daher, was gerade neuere User irritiert und es so schnell streitlustig rüberkommt.

Hier wird ganz neutral geschrieben: jeder hat eine andere Auffassung zu dem Thema "Aussie: gestern oder heute" und die Meinungen sollten respektiert werden. Also: alle tief durchatmen :)
 
Dabei
27 Jul 2012
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#27
Ich habe ja schon oft erwähnt das ich garkein Freund vom heutigen Aussie bin und deswegen ist auch keiner mehr hier eingezogen. Ja, es gibt noch super Züchter, mit Hunden die meinem Geschmack entsprechen, wie zum Beispiel die Barons Aussies von Petra.
Ich persönlich mag diese riesigen, vollgeplüschten Aussies garnicht. Klar, die sind süß, charmant usw aber so ein Hund kann einfach nicht mehr schnell und wendig sein, das geht nicht, anatomisch nicht machbar. Ich sehe das oft bei mir im Training, wenn da mal einer von den beiden Show Aussies ist, springen, Schnelligkeit etc sucht man dort vergeblich.
Diaz ist auch recht groß, aber immer noch im Standard mit 58,5cm.
Mir gefällt die Zuchtrichtung garnicht, es muss immer größer, kräftiger und felliger werden.
Auch wenn ich mir damit keine Freunde mache ist das einfach meine Meinung :D
 
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7 Sep 2012
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#28
Was ist denn eigentlich ein Familienhund? Ich denke DEN Familienhund gibt es nicht. Schaut euch doch bitte mal die Golden Retriever und Labradore an, die als Familienhunde verkauft werden. Die armen Tiere fristen ihr Dasein teilweise als Couchpotatoes, total unterfordert. Dass es sich hier um Jagdhunde handelt weiß eh kaum einer mehr. Umso größer das Erstaunen wenn der liebe Goldie wildert und abhaut (siehe Suchanzeigen). Und die Yorshire Terrier? Als Ratten-und Mäusefänger gezüchtet. Spitz? Als Wachhund.
So gut wie jeder Hund hat(te) mal eine Aufgabe. Bis auf z.B. Mops.
Aber damit käme man ja zu dem Ergebnis dass eigentlich nur die Hunde halten dürfen die als aktive Schäfer / Jäger leben. Alles andere ist einfach Liebhaberei.

Ich finde Rassen sollte so ursprünglich wie möglich bleiben, auch wegen Gesundheitlicher Aspekte. Dass es sog. Showlinien gibt finde ich aber absolut ok, wenn man dabei auf die Gesundheit der Tiere achtet. Warum sollte man Eigenschaften die von der Mehrheit der Leute nicht benötigt werden weiter fördern, wenn dies für die armen Tiere nur einen weiteren unbefriedigten Trieb gibt? Es sollte einfach beide Linien geben, so dass jeder den Hund in seine Familie aufnehmen kann dem er gerecht wird.
Stimmt: es gibt keinen Familienhund. Es gibt nur Begleit- u. Gesellschafthunde, die teilweise auch schon sehr lange als solche gezüchtet werden und deren Ursprünge als Gebrauchshunde schon sehr lange zurückliegen, so das die früheren Eigenschaften nur noch vereinzelte zum tragen kommen.

Für mich sollte eine Rasse auch immer so ursprünglich werden, wie sie von den Foundationzüchtern bei der Festlegung des Rassestandards herausgezüchtet worden ist + den heutigen modernen Möglichkeiten der gesundheitlichen Präventionen.
Aber wenn Du jetzt auf die speziellen Eigenschaften dieser Rasse verzichtest, weil sie (von einigen) nicht mehr gebraucht werden, dann hast Du nur noch den Phänotyp, aber nicht mehr den gesamten Hund! Also vereinfacht: die Hülle ohne den Kern!!! Zudem sind spezielle Eigenschaften i.d.R. auch an andere Eigenschaft gekoppelt, wie genetische Vielfalt u. Gesundheit, Charakter usw. So ist z.B. bei Showbordern bekannt, das sie wesentlich häufiger zu Verhaltsstereotypen neigen, je mehr auf die Selektion auf Hüteleistung verzichtet wird. Es scheint also einen Zusammenhang zwischen Hüteinstinkt u. Verhalten/Nervenstärke zu geben. Beim Beardedcollie, aber auch anderen Collierassen, vermutet man einen Zusammenhang mit der übermäßigen Geräuschempfindlichkeit.

Daher müssen diese Eigenschaften unbedingt erhalten werden. Die Leute die über die Anschaffung einer solchen Hunderasse nachdenken, müssen sich damit auseinandersetzen und zwar vor dem Kauf. Es gibt heute zahlreiche Möglichkeiten die Veranlagung eines Hundes auszulasten. Und dank INet soviele (kostenlose) Informationen darüber. Das klappt sicherlich nicht bei jedem Individuum (gerade bei einem Hund aus Hüteleistungslinie kann es gut sein, das er in Agility & Co. absolut keinen Sinn sieht) , aber mit etwas Good will, wird man etwas finden, was beiden Spaß macht UND zufriedenstellt. Wer einen aktiven Hund wollte, muss halt aktiv sein!
 
Dabei
8 Mai 2016
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#29
Um mal zum Thema beizutragen:

ich habe auch schon Erfahrung mit einer Hüteleistungszucht gemacht. Wir haben eine Border Collie Hündin (lebt bei meinen Eltern) der schottischen Hüteleistungslinie Killibrae (u.A). Wir haben damals die Kleine aus einem ups Wurf geholt. Man wird durch Erafhrung klüger. Erst daheim haben wir via Internet erfahren was wir uns da explosives ins Haus geholt haben. Und was soll ich sagen: unsere Madainn hat noch nie Schafe von Nahem gesehen, hütet weder Autos noch Kinder, macht kein Agility. Ein ganz liebes Mädchen. Liebt alle Menschen, hört gut. Ein reiner Familienhund.

Man kann nicht pauschal sagen dass jeder Hund aus einer Arbeitslinie hüten muss, ebenso gibt es Showlinien Hunde die gerne hütenwürden. Es liegt immer am Individuum. Ein guter Züchter sollte bei egal welcher Linie immer die Gesundheit der Rasse im Auge haben. Und den passenden Hund für einen Interessenten finden, auch wenn es im Interesse des Hundes heißt einem Interessenten eine Absage zu erteilen.
 
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22 Sep 2014
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#30
Aber wenn Du jetzt auf die speziellen Eigenschaften dieser Rasse verzichtest, weil sie (von einigen) nicht mehr gebraucht werden, dann hast Du nur noch den Phänotyp, aber nicht mehr den gesamten Hund! Also vereinfacht: die Hülle ohne den Kern!!! Zudem sind spezielle Eigenschaften i.d.R. auch an andere Eigenschaft gekoppelt, wie genetische Vielfalt u. Gesundheit, Charakter usw. So ist z.B. bei Showbordern bekannt, das sie wesentlich häufiger zu Verhaltsstereotypen neigen, je mehr auf die Selektion auf Hüteleistung verzichtet wird. Es scheint also einen Zusammenhang zwischen Hüteinstinkt u. Verhalten/Nervenstärke zu geben. Beim Beardedcollie, aber auch anderen Collierassen, vermutet man einen Zusammenhang mit der übermäßigen Geräuschempfindlichkeit.
Da gebe ich Julia wiederum vollkommen Recht. Deshalb meinte ich, dass ich eine "abgeschwächte" Variante befürworte, z.B. moderater Schutz- und Wachtrieb, so, dass es auch im dicht besiedelten Deutschland machbar ist.
Diese Studie habe ich auch gelesen (ich meine, wir haben sie hier auch schon mal geposted) und da schnitt der Aussie vergeleichsweise gut ab (ich meine bei dem Punkt "Geräuschempfindlichkeit"). Deshalb finde ich es umso wichtiger, dass auch bei der Verpaarung von Showaussies wert auf das Wesen der Eltern gelegt wird.
 

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