Hallo Senior,
das Thema finde ich klasse- gut ausgesucht.

Neben dem richtigen Umgang mit den Fellnasen (Körpersprache lesen + verstehen und entsprechend handeln können)
ist für mich noch ein anderer Punkt sehr wichtig, was den respektvollen Umgang miteinander angeht.
Ich versuche es einmal zu beschreiben, weil mir gerade kein passender Oberbegriff einfällt.
Vielleicht trifft es, kurz gesagt: Den Respekt vor dem Hundeleben selbst, am besten.
Je mehr das Alter bei Knödel durchschlägt, desto mehr merke ich, was wir überall die Jahre geleistet haben... vor allem was er körperlich und seelisch an Stärke geleistet hat. Aktuell geht es ihm nicht so gut und am Wochenende saß ich zum ersten Mal vor dem Telefon und haderte, ob jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, wo ich ihn gehen lasse (es geht ihm den Umständen entsprechend wieder gut). Dann geht man im Kopf die gemeinsamen Jahre durch und es wird einem klar was unsere Fellnasen alles bewältigt haben.
Mir ist wieder mal bewusst geworden, wie viel man immer an die Erziehung denkt... ja sie ist wichtig, umumstritten,
aber ehrlich gesagt ist das Leben mit Hund doch viel mehr. Hätte mir einer vor über 12 Jahren gesagt, dass diese Bindung so extrem intensiv
wird... hätte ich mir es noch einmal überlegt. Ehrlich. Es ist wahnsinn, was für eine intensive Bindung möglich ist. Was für ein Urvertrauen und welche Verständigung zwischen uns und unseren Fellnasen entstehen kann. Dieses innerliche Band zwischen Mensch und Hund ist der schiere Wahnsinn, positiv wie negativ gemeint. Zukünftige Welpenbesitzer machen sich immer Sorgen über die Auslastung etc., habe ich auch gemacht, und ist auch vollkommen in Ordnung und wichtig. Aber nun... ich habe komplett andere Gedankengänge, wenn ich über die dritte Fellnase in unseren Leben nachdenke.
Jetzt bekam ich genau vor diesem miesen Wochenende ein Jobangebot aus dem Ausland. Es wäre für 2-3 Wochen.
Neben meinen Leben mit unseren Fellnasen und natürlich der Familie, ist mein Job meine große Leidenschaft.
Ein nicht ganz leichter Beruf in dem man sich durchboxen muss. Wenn endlich die Anerkennung kommt ist es
wie eine Befreiung... ich habe das Angebot abgelehnt!
Erst habe ich es als letztes großes gemeinsames Abenteuer für uns gesehen, schließlich hat Knödel mich über all die Jahre begleitet.
Ich habe überlegt, wie ich alles am besten organisiere, dass wir trotz seiner gesundheitlichen Probleme dieses Abenteuer zusammen erleben...
aber es wäre unvernünftig und unfähr ihm gegenüber... respektlos.
Für mich liegt der Respekt auch im Zusammenleben... man lebt und erlebt zusammen... nicht getrennt.... man geht gemeinsam durch dick und dünn, dass macht für mich ein respektvolles Leben gegenüber einem Hund aus. Das hat auch viel mit Verzicht zu tun. Aber nur so konnte... entschuldigt die Wortwahl... diese mega geile Bindung entstehen. Diesen Anspruch habe ich an mich... mein Leben verändert sich und ich möchte mit einem Hund leben und zusammen erleben. Ihn nicht zur Betreuung abgeben, oder irgendwo parken müssen... ich habe mich für ein Leben mit ihm entschieden.
Das ist für mich persönlich Respekt, deshalb kann ich mir zum jetztigen Zeitpunkt keinen Hund mehr nach Knödel und Puma vorstellen...