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Sicherheit geben

Dabei
15 Sep 2013
Beiträge
308
#1
Ich hab bei der Suche und auch so beim Stöbern nicht wirklich was passendes gefunden. Falls es das Thema schon gibt, dann bitte verschieben :)

Also es geht um Folgendes:
Wenn wir draussen sind ( wir gehen immer nur zum Geschäfte erledigen raus und laufen eventuell noch 50m zum Mülleimer- mehr nicht) und Fremde Menschen und/oder Hunde vorbei kommen, fängt Remo an zu Knurren und möchte fliehen oder versteckt sich hinter mir.
Anfangs war ich dann auch sehr unsicher und wusste nicht wirklich was ich machen soll.
Nun laufen wir entweder vorbei, indem ich seine Aufmerksamkeit auf mich lenke, was auch ganz gut klappt. Oder ich zeige ihm die Gruselmenschen. Heute z.b. ein Maler. Er hat sich hingehockt und hat mit Remo geredet. Darauf folgte ein Knurren. Deshalb hab ich mich dann auch neben den Maler gehockt und Remo seine Hand gezeigt. Siehe da das Knurren hört auf, er schnuppert und lässt sich schliesslich sogar streicheln. Denkt ihr ich soll weiter so verfahren?
Ich habe heute nämlich mit einer Trainerin telefoniert und diese meinte, ich biete ihm keinen Schutz, deswegen trifft er selber Entscheidungen weil er eben überfordert ist mit solchen Situationen. Weiterhin meinte sie ich soll ihn doch tragen wenn wir Menschen begegnen, aber damit bestärke ich ihn doch in seinem Verhalten oder?
Sie meinte auch, ich soll an der Bindung arbeiten und unser Programm runter fahren ( wir machen eh ja fast nichts ausser Pipikaka erledigen, schmusen, spielen, fressen und vor allem viiiiiiiiiel schlafen). Was soll ich da noch runter fahren?
Zur Welpenstunde sollen wir auch vorerst nicht gehen, weil er eben so schnell überfordert ist.
Sie meinte, das alles stresst ihn so, dass wir keine gesunde Bindung aufbauen können und mal massive Probleme bekommen können. Deswegen meine Frage an euch: Wie kann ich ihm in Situationen wo er überfordert ist denn am besten Sicherheit vermitteln ohne ihn dabei in diesem Verhalten zu bestärken?
Ich hoffe ihr habt Rat :)
 

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Dabei
27 Jun 2012
Beiträge
2.750
#2
Ich finde die Aussagen der Trainerin mehr als fragwürdig. Wie kann sie deinen Hund so beurteilen ohne ihn je gesehen zu haben?
Hochnehmen würde ich ihn in solchen Situationen auf keinen Fall.

Meinen zweien hat es in solchen Situationen immer geholfen, wenn ich die komischen Menschen angesprochen oder die angsteinflößenden Dinge gestreichelt und betüdelt habe(so wie du eben auch). Da kamen dann beide immer recht schnell hinterher.
Bleibe einfach ruhig und souverän und lass dich von seinem Knurren nicht irritieren. Gehe auf die Menschen zu und achte einfach darauf, dass er nicht bedrängt wird und alles in SEINEM Tempo abläuft.

An der Bindung musst du nicht extra arbeiten. Dein Hund ist noch ein kleiner Welpe, dass kommt mit der Zeit. Eine tiefe Bindung und das Vertrauen braucht einfach ein bisschen. Habt zusammen Spaß, sei konsequent und souverän, dann wird das garantiert :)
 
A

Aussie2014

#3
Hi :)

Also erstensmal ist handelt es sich um keine bewusste Entscheidung, die er da trifft, sondern er hat lediglich Angst vor dem Objekt, es ist ihm unheimlich und er weiß nicht, damit umzugehen, weshalb er Abwehrverhalten zeigt. Hier davon zu sprechen, dass er Entscheidungen trifft, finde ich überhaupt nicht angemessen.

Die Aussage, du sollst nicht zur Welpenstunde gehen, finde ich sehr merkwürdig. Grade bei unsicheren und ängstlichen Hunden sollte ein Hundetrainer die Hunde angemessen einführen, gerade damit sie gut sozialisiert werden. Wir hatten auch einen sehr ängstlichen Welpen in der Welpenspielstunde. Der Trainer hat den Hund immer wieder rausgenommen, wenn es zu viel wurde und die anderen Hunde auf Abstand gehalten, wenn sie zu wild wurden. Nach ein paar Stunden wurde der Welpe immer mutiger und spielte ganz begeistert mit. Das macht doch einen guten Trainer aus oder worauf will sie denn warten?

Das mit dem Hochnehmen kann schon sinnvoll sein, wenn man den Welpen eine längere Zeit trägt und nicht immer dann hochnimmt, wenn er bettelt oder Angst hat. Ich selbst habe das auch nie gemacht, weiß auch nicht genau, wie sinnvoll das ist, hab aber schon beobachtet, dass es einem Welpen geholfen hat und er dadurch nicht noch verängstigter wurde, aber ich denke hier ist das Timing entscheidend. Das "Gefährliche" ist dabei denk ich, dass der Welpe schnell in den falschen Momenten hochgenommen wird und dann die Angst verstärkt wird. Das sollte aber dann von jemandem angeleitet werden, der Erfahrung hat.

Wie Schneffi schon sagt, ist es ganz wichtig, dass er mit allem in seinem Tempo konfrontiert wird. Würde es immer von Fall zu Fall anders machen, je nachdem wie der Hund reagiert. Als Grundsatz einfach wirklich, dass du möglichst sicher auf das Objekt zugehst und vielleicht immer ein paar Leckerlies einstecken hast, dass ihm die Angst genommen wird und er die Dinge, die ihm Angst machen positiv verknüpft. Er ist ja noch so jung, das wird noch :)

Deshalb hab ich mich dann auch neben den Maler gehockt und Remo seine Hand gezeigt. Siehe da das Knurren hört auf, er schnuppert und lässt sich schliesslich sogar streicheln. Denkt ihr ich soll weiter so verfahren?
Wenn du ihm dadurch die Angst genommen hast, ist das doch eine gute Methode. Wenn das nicht hilft, kannst du die Person ja vielleicht bitten, sich klein zu machen, abzuwenden, ihn zu ignorieren und vielleicht beiläufig Leckerlies zu werfen, sodass er garnicht so arg in Bedrängnis kommt.
Er ist ja noch so jung, das wird noch :)
 
Dabei
30 Mrz 2013
Beiträge
677
#4
Ich finde, Du hast gut reagiert und die Situation abgeschwächt, in dem Du ihm den Maler in Ruhe näher gebracht hast. Bleib einfach bei Deinem normalen Menschenverstand, bewahre Ruhe und versuche, ganz souverän wie ein großer "Hundebruder" neben Deinem Welpen zu sein und: sei immer kritisch, was Dir andere raten :)
 
Dabei
15 Sep 2013
Beiträge
308
#5
Danke für Eure Antworten! :)
Ihr habt mich echt bestärkt, mehr auf mein Bauchgefühl zu hören. Man macht sich beim ersten eigenen Hund wohl einfach zu viel Stress^^
Ich versuch gelassen und souverän aufzutreten und zumindest die Maler sind nun nicht mehr wirklich ein Problem :)
Die Welpenstunde werden wir nächste Woche auch besuchen, das halte ich auch für sehr wichtig. Die Telefon Beratung war wohl ein Griff ins Klo :D
Falls es nochmal Probleme gibt, wende ich mich gleich an die Trainer auf dem Platz oder einen der zu mir kommt :)
Und Eure Tipps und Ratschläge sind immer so toll, danke dass man hier immer alles fragen kann :)
 
Dabei
26 Jan 2012
Beiträge
799
#6
Die telefonische Beratung hört sich eher nach: "Ah die hat nen Aussie, ich sag mal alles, was mir dazu so einfällt!" (Also Programm runterfahren, der regelt eh alles alleine usw..)

Es ist, gerade beim Aussie finde ich, sehr wichtig auf sein Bauchgefühl zu hören. Man lässt sich anfangs noch leichter von anderen verunsichern und es ist ganz bestimmt auch sinnvoll fachliches Wissen zu haben, ABER wenn du einen Weg gehst, der eigentlich gar nicht wirklich dein eigener, sondern ein von Trainern übergestülpter ist, dann glaubt dir der Hund unter Umständen nicht und das führt, zumindest bei meinem, zu den größten Problemen.

Ich kann mir bei solchen gruseligen Situationen vorstellen:
- normal weitergehen
- ruhig hingehen und mit dem Angstauslöser ruhig und souverän in Kontakt treten (also du, nicht der Hund. Der Hund kann warten und sich das ansehen)
- wenn der Hund Schutz sucht, ihm den Schutz auch geben (man muss ja nicht gleich trösten und rumtüddeln - einfach da sein und ruhig sein)
- sich irgendwo in der Nähe des Angstauslösers (nicht Panikauslöser!!!) aufhalten und relaxen ;)
- wenn der Hund sich nicht von anderen anfassen lassen will dann ist es DEINE Aufgabe ihn vor solchen "Attacken" zu beschützen.

Und nicht immer denken "oh Gott... hat der Hund jetzt Angst davor?" ;)
 

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